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LÜCKENLOS
Wenn die Zahnfee kommt
Der erste Wackelzahn ist für alle Kinder eine spannende Sache:
Wann fällt er aus – und was bringt die Zahnfee mit?
W
enn der erste Zahn zu wackeln beginnt, ist das ein unübersehbares
Signal: Die Milchzähne verabschieden
sich! Für die Kinder eine aufregende Zeit
– sie hoffen, dass der Zahn möglichst bald
ausfällt. Denn natürlich haben alle schon
von der Zahnfee gehört: Das gute Fabelwesen kommt in der Nacht zu jedem Kind,
das gerade einen Milchzahn verloren hat,
nimmt das ausgefallene Zähnchen mit
– und lässt dafür ein kleines Geschenk
zurück, zum Beispiel eine Spielfigur, Murmeln, ein Bilderbuch, Sticker oder Zahnpflegekaugummis. Manchmal schreibt
die Zahnfee auch noch einen netten Brief.
Vor dem Wackelzahn
kommt der Backenzahn
Erste Klasse, zweite Zähne: Wenn der
erste Milchzahn zu wackeln beginnt,
sind allerdings oft die ersten bleibenden
08 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2015
Zähne schon da! Sie erscheinen ganz
still und leise – oft unbemerkt vom Kind
und auch von seinen Eltern brechen
nämlich am Anfang große Backenzähne
durch. Sie wachsen unauffällig hinter
der Milchzahnreihe heran, weil sie keinen Vorgänger haben, den sie hinauswerfen müssen.
Diese so genannten Sechsjahrmolaren
sind in der Durchbruchsphase besonders kariesgefährdet – aus mehreren
Gründen:
• Im kleinen Kindermund sind sie als
hinterste Zähne mit der Zahnbürste
schwer zu erreichen.
• Ihre Kaufläche liegt anfangs deutlich
unter dem Niveau der Milchzähne und
wird daher bei den üblichen Putzbewegungen nicht erfasst.
• Der Schmelz der neuen Backenzähne
ist noch relativ weich, auch bei guter
Pflege dauert es einige Monate bis zur
völligen Aushärtung.
Werden die Sechsjahrmolaren nicht täglich sauber geputzt, kann sich schnell Karies entwickeln. Eltern sollten bei ihren Kindern bereits vor dem sechsten Geburtstag
immer wieder überprüfen, ob schon hinter den letzten Milchzähnen oben und
unten ein bleibender Backenzahn erschienen ist. Wenn das der Fall ist, ist jeden
Abend elterliche Hilfe gefragt, auch wenn
das Kind ansonsten bereits selbstständig
putzt: Richtig sauber bekommt man die
Sechser nämlich nur mit einem Trick –
dem „Querputzen“: Die Eltern putzen die
durchbrechenden Backenzähne, indem
sie die Zahnbürste im rechten Winkel zur
üblichen Putzrichtung bewegen – also
quer zur Zahnreihe. Je kleiner die Rüttelbewegungen, desto angenehmer wird
dies am Zahnfleisch empfunden und
desto sauberer wird die Kaufläche. Wer
unsicher ist, kann sich das Querputzen
in der Zahnarztpraxis zeigen lassen.
Was tun,
wenn‘s wehtut?
Der Zahnwechsel ist normalerweise
überhaupt nicht schlimm, die allermeisten Milchzähne verabschieden sich
ohne Probleme. Nur manchmal ist der
Ablöseprozess ein bisschen schmerzhaft. Viele Eltern fragen sich dann, ob
sie nicht etwas nachhelfen sollten, um
mit dem Wackelzahn kurzen Prozess
zu machen. Zahnärzte raten jedoch
entschieden von jeder Selbsthilfe ab –
denn das kann noch viel mehr wehtun.
Wenn der Wackelzahn Probleme macht
und beim Kauen schmerzt, sollte der
Zahnarzt aufgesucht werden.
Er kann den jungen Patienten
schonend helfen.
Manche Eltern fürchten, dass ein wackelnder Milchzahn versehentlich im
Schlaf verschluckt werden könnte. Doch
die Gefahr ist äußerst gering. Wenn der
Zahn nur noch „am seidenen Faden“
hängt, geht er meistens beim herzhaften Zubeißen verloren – oder wenn
das Kind versuchsweise daran wackelt.
Auch Kinderzähne haben
Zwischenräume
Wenn mit der Schule auch ein neuer
Lebensabschnitt beginnt, sollten Eltern
dennoch weiterhin täglich mit ihrem
Kind zusammen die Zähne putzen und
den Erfolg der Zahnpflege kontrollieren.
Erst mit frühestens sieben Jahren können
Kinder wirklich selbstständig ihre Zähne
reinigen, ohne dass die Eltern nachputzen müssen. Grundsätzlich gilt: Sobald
ein Kind fließend schreiben kann, reicht
die manuelle Geschicklichkeit aus, um
auch allein eine effektive Mundhygiene
zu schaffen. Die Eltern sollten allerdings
auch danach den Putzerfolg noch regelmäßig überprüfen. Spätestens wenn das
bleibende Gebiss komplett ist, empfiehlt es sich, auch die Zahnzwischenräume täglich zu reinigen. Bei erhöhtem
Kariesrisiko auch schon im Milchgebiss!
Hier spielt die Vorbildfunktion der Eltern
ebenfalls eine wichtige Rolle – Schulkinder verinnerlichen den regelmäßigen
Einsatz von Zahnseide deutlich besser,
wenn ihre Eltern ebenfalls zu diesem
Hilfsmittel greifen. Nachdem ihnen der
richtige Gebrauch in der Zahnarztpraxis
gezeigt wurde, können Jugendliche die
Zahnseide selbstständig anwenden.
Dentistar
Der zahnfreundliche Schnuller
Die Dental-Stufe im Saugteil schlängelt sich
zwischen den Zähnen hindurch.
So kann das Risiko von Zahnfehlstellungen
entscheidend reduziert werden.
Mehr erfahren unter www.dentistar.eu
Erhältlich unter
anderem bei:
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