Johannes - Unerhörtes Mitteldeutschland

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Schirmherr ist Prof. Ludger Rémy
Carl Ferdinand Adam | Carl Philipp
Carl Ferdinand
Adam Sebastian
| Carl Bach
Philipp
Emanuel
Bach | Johann
|
Emanuel Bach
Sebastian
Bach |
Dietrich
Becker| Johann
| William
Sterndale
Dietrich| Johannes
Becker Brahms
| William
Bennett
| MaxSterndale
Bruch |
BennettBuchholz
| Johannes| Norbert
Brahms |Burgmüller
Max Bruch | |
Thomas
Thomas Buchholz
Burgmüller
Ferruccio
Busoni | Norbert
| Marco
Antonio |
Ferruccio| Johann
BusoniChristoph
| Marco
Antonio
Cavazzoni
Demantius
|
Cavazzoni
| Johann
Christoph
Demantius
Felix
Draeseke
| Gotthilf
Friedrich
Ebhardt |
Draeseke Ernst
| Gotthilf
Friedrich
Ebhardt
| Felix
Friedrich
Fesca
| Girolamo
| Friedrich | Johann
Ernst Fesca
| Girolamo
Frescobaldi
Jakob Froberger
|
Frescobaldi
Johann
Jakob Gernsheim
Froberger | |
Niels
Wilhelm| Gade
| Friedrich
Niels Wilhelm
Gernsheim
Johann
AdolphGade
Hasse| Friedrich
| Hans Leo
Haßler | |
Johann Adolph
Hasse || Hans
Leo Wilhelm
Haßler |
Moritz
Hauptmann
Johann
Moritz| Bartholomäus
Hauptmann | Hess
Johann
Hertel
| PaulWilhelm
Hess |
Hertel |Heugel
Bartholomäus
Hess | | Paul
Hess |
Johann
| Hans Hiller
Gottfried
Johann Homilius
Heugel | | Hans
Hiller
| Gottfried
August
Heinrich
Isaac
| Sigfrid
August Homilius
| Heinrich
Isaac| |Johann
Sigfrid
Karg-Elert
| Johann
Kaspar Kerll
Karg-Elert
| Johann
Kaspar
Kerll | Martin
Johann
Christian
Kittel
| August
Friedrich
Christian| Kittel
| August| Hans
Friedrich
Martin
Klughart
Adam Krieger
Kugelmann
| Adam
| Klughart
Carl Loewe
| Krieger
Antonio| Hans
LottiKugelmann
| Louis
| Carl Loewe
| Antonio
LottiBartholdy
| Louis
Massonneau
| Felix
Mendelssohn
| Felix
Mendelssohn
Bartholdy
| Massonneau
Georg Muffat
| Johann
Gottfried
Müthel
Gottfried
Müthel
| | Georg
Georg Muffat
Otto || Johann
Michael
Praetorius
|
| GeorgRasch
Otto| Joseph
| Michael
Torsten
GabrielPraetorius
Rheinberger |
Rasch
| Joseph
Gabriel
Rheinberger
| Torsten
Heinrich
XXIV.
Reuß
zu Köstritz
|
| Heinrich
XXIV. Rinck
Reuß| Johann
zu Köstritz
Christian
Heinrich
Heinrich |
Christian
Heinrich
Rinck | Johann
Heinrich
Rolle
| Johann
Rosenmüller
| Friedrich
Rolle | Rust
Johann
Rosenmüller
| Friedrich
Wilhelm
| Johann
Hermann
Schein |
WilhelmChristian
Rust | Johann
Hermann
Schein | |
Johann
Friedrich
Schneider
Johann Christian
Schneider
Leonhart
SchröterFriedrich
| Georg
Alfred |
Leonhart | Heinrich
SchröterSchütz
| Georg
Schumann
| ThomasAlfred
Selle
| Heinrich
Schütz |Gotthilf
Thomas Selle
| Schumann
Thomas Stoltzer
| Christian
Tag
Thomas
Stoltzer
| Christian
Gotthilf
Tag|
| |Georg
Philipp
Telemann
| Johann
Walter
| GeorgWeber
Philipp| Telemann
| Johann
Walter| |
Georg
Carl Maria
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Stadtsingechor zu Halle | Clemens Flämig
Freitag | 17. Juni | 19:oo | 20:oo | 21:oo | Halle (Saale)
Dom | Marktkirche | Moritzkirche
Julius Bekesch | Christian Giger | Yuka Kobayashi
Samstag | 18. Juni | 15:30 | Leipzig | Schumann-Haus
CONCERT ROYAL Köln
Samstag | 18. Juni | 17:00 | Langenbogen | St. Magdalenen
La Moresca
Sonntag | 19. Juni | 17:00 | Weißenfels | Heinrich-Schütz-Haus
Diogenes Quartett
Sonntag | 19. Juni | 17:00 | Burgk | Schloß Burgk
Yuki Manuela Janke | Matthias Wilde | Ayumi Janke
Montag | 20. Juni | 19:30 | Gera | Museum für Naturkunde
Angelika Dietze | Jürgen Dietze | Yuka Tanabe
Barbara Ude | Hans-Günther Thomasius
Stefan Wunnenburger | Fumiko Takano
Mittwoch | 22. Juni | 20:00 | Dessau-Roßlau | Anhalt. Theater
Katharina Dargel | Michael Schönheit
Donnerstag | 23. Juni | 19:30 | Hettstedt | Gangolfkirche
Holger Gehring
Freitag | 24. Juni | 19:30 | Schmalkalden | Schlosskirche
Ib Hausmann | Frank Gutschmidt
Freitag | 24. Juni | 19:30 | Schkopau OT Ermlitz | Rittergut
Alexander und Aleksandra Grychtolik
Samstag | 25. Juni | 17:00 | Borsdorf OT Panitzsch | Kirche
MARAIS CONSORT
Samstag | 25. Juni | 19:30 | Bad Frankenhausen | Unterkirche
Christopher Jung | Piotr Oczkowski
Sonntag | 26. Juni | 17:00 | Wettin-Löbejün | Carl-Loewe-Haus
Calmus Ensemble | Capella de la Torre
Sonntag | 26. Juni | 17:00 | Torgau | Schlosskirche
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Schirmherr ist Prof. Ludger Rémy
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5. Tag der Haus- und Hofmusik
Samstag | 18. Juni | 10-18:00 | Halle (Saale)
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Preisverleihung Fotowettbewerb
Sonntag | 10. Juli | 11:00 | Halle (Saale) | Oper
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Komponisten
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Karte Erlebbare Musikgeschichte(n) in Mitteldeutschland
Stationen auf der STRASSE DER MUSIK
Verein STRASSE DER MUSIK e.V.
Impressum
Impressionen 2015
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Zum Geleit
Provincia radix mundi.
(Die Provinz ist die Wurzel /
der Nährboden des gesamten Erdkreises.)
Ein Loblied auf die Provinz!
Bleibe im Lande und nähre dich redlich, /
horch in die Stille! Erhöre für Dich
das Unerhörte!
Eine Zeit, deren lauteste Vertreter uns vorspiegeln, es gäbe nur die eine
schöne neue weite Welt, zu der jedermann über Datenleitungen zu
jeder Zeit Zutritt hat – eine solche Zeit verkennt die Wurzeln und den
Nährboden für Individualität, für Vielfalt, für Kontraste; diese lebenswerten Dinge finden hier keinen Platz. Alles ist für alle – eines & gleich.
Dem gegenzusteuern lade ich Sie als Schirmherr des Musikfestes Unerhörtes Mitteldeutschland ein: lassen Sie uns in Ruhe über die nicht
immer so laut klingenden Straßen der Musik wandern; über ein dichtes Netz zahlloser und teilweise verschütteter Wege gelangt man zu
Orten, an denen es immer noch viel Unerhörtes zu entdecken gilt. Entdecken – das bedeutet die Decke wegzuziehen... und schon erscheinen
die zahllosen mitteldeutschen Komponisten (obzwar in den Weiten der
Zeit verschwunden) wie verglühte Sterne des Weltalls, deren Licht hell
weiterlebt und seit Hunderten von Jahren zu uns herüberleuchtet. Ein
einziges Menschenleben reicht nicht hin, die Fülle des Unbekannten
jemals zu sichten.
Genießen Sie den Reichtum des in Jahrhunderten gewachsenen
Humus der Provinzen, der Heimat des „Jetzt“ & „Hier“ – Reichtum für
den gesamten Erdkreis, vielleicht ein Wegweiser in die Zukunft! Musik
ist die Sprache, die am ehesten zu berichten vermag, wie man mit Zeit,
mit lebendiger Tradition und mit der eigenen Seele umgehen kann.
Ich grüße Sie und wünsche Ihnen eine erquickliche Récréation des
Gemütes!
Prof. Ludger Rémy
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Werte Musikfreunde,
„Erfolg in der Musik ist eigentlich nur immer wieder die Entdeckung“. Mit diesen
Worten bedankte sich Menahem Pressler
zum ECHO Klassik 2015, den er für sein
Lebens­werk erhielt. Er beschreibt damit exakt
die Aufgabe unseres Musikfestes Unerhörtes
Mitteldeutschland: Entdeckungen zu
ermög­lichen und damit Erfolg zu haben.
Wir sind wiederum stolz und dankbar, Ihnen den unbekannten musikalischen Reichtum unserer Region mit 14 Konzerten an 14 musikhistorisch bedeutsamen Aufführungsorten näher zu bringen. Dieses Jahr
sogar mit zwei ECHO Klassik Preisträgern, dem CONCERT ROYAL aus
Köln und dem Komponisten Torsten Rasch aus Dresden.
Mein besonderer Dank gilt allen Förderern und Unterstützern. In einer Zeit der vielen Schreckensnachrichten ist die Investition in unser
Musikfest das beste Mittel, um Generationen und Völker friedvoll
durch die Musik zu verbinden. Unsere Musik bietet Einkehr, Trost und
Hoffnung.
Auch 2016 gibt es zahlreiche Jubiläen zu feiern, darunter Adam Krieger,
Johann Heinrich Rolle, Georg Alfred Schumann, Max Reger, William
Sterndale Bennett oder Ferruccio Busoni. Zudem haben exzellente
Interpreten wunderbare Musik aus nationalen und internationalen
Archiven zusammengetragen und die Idee unseres Musikfestes maßgeblich mitgestaltet: Unerhörtes aus Mitteldeutschland bekannt und
erlebbar zu machen.
Meine Damen und Herren,
liebe Musikfreunde,
vom schier überwältigenden kulturellem
Reichtum Mitteldeutschlands bin ich
immer wieder tief beeindruckt. Und ich
vermute, da geht es mir nicht alleine so.
Schließlich lag hier das Stammland der
Ottonen und Wettiner, hier begann der Siegeszug Luthers, hier wirkten
die deutschen Klassiker und von hier aus revolutionierte die BauhausBewegung die Architektur und das Design der Welt. Und natürlich
fallen uns sofort Dutzende Komponisten ein, die mit ihrer Musik noch
heute rund um den Globus die Menschen begeistern. Dabei sind Bach,
Händel, Tele­mann, Schütz, Wagner und Weill nur die „Spitze des Eisbergs“. Schließlich gibt es hier noch viel mehr zu entdecken. Und genau
dieses Heben von Schätzen unseres kulturellen Erbes macht das Musik-­
fest „Unerhörtes Mitteldeutschland“ für mich so spannend.
Wenn man vom Erbe spricht, ist der Satz „Erbe verpflichtet“ nicht
weit. Und das ist richtig. Auch wir – als regionale Sparkasse – fühlen
uns hier in der Verantwortung. Darum fördern wir gemeinsam mit
unserer Ostdeutschen Sparkassenstiftung das Musikfest Unerhörtes
Mitteldeutschland seit seiner ersten Auflage im Jahr 2012.
Ich bin heute schon sehr gespannt auf das diesjährige Öffnen der
„musikalischen Schatzkiste“ und ich lade Sie, liebe Gäste und Konzertbesucher, herzlich dazu ein, mit uns gemeinsam auf musikalische Entdeckungsreise durch unser Mitteldeutschland zu gehen. Den Machern
und Akteuren des Musikfestes wünsche ich „unerhört“ viel Erfolg.
Freuen Sie sich auf eine ausgewogene musikalische Vielfalt mit diversen
Kammermusikbesetzungen, Orgelmusik in verschiedener Begleitung,
sowie Chorgesang und Liederabende.
Begeben Sie sich auch 2016 auf Entdeckungsreise bei besonderer Musik
aus unserem so einzigartigen Mitteldeutschland.
Daniel Schad
Vorsitzender STRASSE DER MUSIK e.V.
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|
Dr. Jürgen Fox
Vorstand Saalesparkasse
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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01
Stadtsingechor zu Halle –
Wandelkonzert durch drei Kirchen
Eröffnungskonzert
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland
Wandelkonzert zum 900. Jubiläum
des Stadtsingechores zu Halle
Stadtsingechor zu Halle
Clemens Flämig (Leitung)
Axel Gebhardt (Continuo Orgel)
Freitag | 17. Juni 2016
Halle (Saale) | 19:00-22:00 Uhr
19:00 Uhr Dom
20:00 Uhr Marktkirche
21:00 Uhr Moritzkirche
350 † Adam
Krieger
300* Johann Heinrich
150* Georg Alfred
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|
Schumann
Karten: 15 € | 12 €
Eintrittspreis gilt für das gesamte Wandelkonzert,
keine Ermäßigung für Teilbesuche!
Kartentelefon: 0345 5174170 | 0345 5110777
Theaterkasse Halle | Abendkasse
www.stadtsingechor-halle.de oder
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06108 Halle (Saale) | Dom – Marktkirche – Moritzkirche
Rolle
100 † Max
Dieses Konzert wird unterstützt durch
Reger
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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01
Stadtsingechor zu Halle –
Wandelkonzert durch drei Kirchen
Teil 01 | 19:00 Uhr | Dom | Knabenchor
Michael Praetorius 1571-1621
Mein Seel, o Herr, muß loben dich (Lobgesang der Maria)
Johann Hermann Schein
1586-1630
Herr Gott, dich loben alle wir
Geistliches Konzert aus Opella nova, Nr. 28
Antonio Lotti
1667-1740
Missa a tre voci Kyrie
Johann Adolph Hasse
1699-1783
Litaniae Lauretanae in G Kyrie
Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847
Laudate pueri
Torsten Rasch *1965
Uraufführung Teil 02: Zeit und Ewigkeit
Carl Ferdinand Adam
1806-1867
Abend wird es wieder Melodie und Satz nach Adam
Teil 03 | 21:00 Uhr | Moritzkirche | Gesamtchor
Torsten Rasch *1965
Uraufführung Teil 03: Zeit und Ewigkeit
Georg Alfred Schumann 1866-1952
Und ob ich schon wanderte im finstren Tal op. 31,1
Moritz Hauptmann
1792-1868
Meine Seel‘ ist stille zu Gott op. 53,1
Felix Mendelssohn Bartholdy
Torsten Rasch
*1965
Uraufführung Teil 01: Zeit und Ewigkeit
Am Neujahrstage, op. 79,2
Christian Heinrich Rinck
Meine Seele harret auf dich
1770-1846
Abend wird es wieder Satz: Uwe Henkhaus *1958
Teil 02 | 20:00 Uhr | Marktkirche | Männerchor
Thomas Selle
1599-1663
Confitemini Domino
Antonio Lotti
1667-1740
Missa a tre voci Credo
Friedrich Schneider 1786-1853
Barmherzig und gnädig ist der Herr
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Clemens Flämig
|
Johann Heinrich Rolle
1809-1847
1716-1785
Thomas Buchholz
*1961
Wo man singt, da lass dich ruhig nieder aus: Nongenti
Auftragswerk zum 900-jährigen Jubiläum
des Stadtsingechores
Adam Krieger 1634-1666
Max Reger 1873-1916
Nun sich der Tag geendet hat
Text Strophe 1 und Melodie Adam Krieger
Text Strophen 2-4 Johann Friedrich Herzog
Satz Strophe 1-2 Volker Hempfling nach Krieger
Satz Strophe 3-4 Max Reger
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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01
Torsten Rasch
Stadtsingechor zu Halle
Torsten Rasch zur Uraufführung von Zeit und Ewigkeit:
„Ein Werk für Chor, das durch Räume wandert und erst in der Zeit
seine endgültige Gestalt findet und so versucht einen Eindruck von
Ewigkeit zu vermitteln. So wie es Angelus Silesius in seinen Versen
beschreibt: In der Ewigkeit geschieht alles zugleich. Das soll geschehen,
wenn sich schließlich Knaben- und Männerchor an der letzten Station
vereinen.“
Der Stadtsingechor zu Halle
Die Wurzeln des Stadtsingechores reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. 1116 wurde das Augustinerkloster Neuwerk erstmals
erwähnt, dessen Schüler die Pflicht hatten, in den Gottesdiensten
der halleschen Stadtkirchen die Kirchenmusik zu gestalten. Nach
der Integration aller Parochialschulen in das neue „Lutherische
Gymnasium“ im Jahr 1565 entstand schließlich der Name „Stadtsingechor“. 1808 wurde der Chor den Franckeschen Stiftungen angegliedert, wo er noch heute ansässig ist. 2016 feiert der Stadtsingechor zu Halle sein 900-jähriges Jubiläum. Der mitteldeutschen
Chortradition verpflichtet, zählt er zu den ältesten Knabenchören
Deutschlands.
Im 17. und 18. Jahrhundert musizierte der Chor unter herausragenden Musikdirektoren wie Samuel Scheidt, Friedrich Wilhelm
Zachow und dem Bach-Sohn Wilhelm Friedemann. Universitätsmusikdirektor Daniel Gottlob Türk, Johann Friedrich Naue und
Carl Adolf Haßler bestimmten im 19. Jahrhundert die Geschichte
des Chores.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Chor von Karl Klanert
in fast 40-jähriger Tätigkeit geleitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg
setzten sich Richard Doell und Alfred Zimmer für eine Fortführung der Chortradition ein. In den nachfolgenden Jahren prägten
vor allem Dorothea Köhler (1968-1990) und Frank-Steffen Elster
(2007-2014) den Stadtsingechor. Im November 2014 übernahm
Clemens Flämig das Amt des Chordirektors.
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Im Mittelpunkt der Chorarbeit steht die Pflege geistlicher Musik.
In diesem Kontext stehen auch die regelmäßigen Motetten in der
Marktkirche zu Halle und im Dom zu Merseburg. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet den Chor mit dem Händelfestspielorchester und der Staatskapelle Halle. Der Chor ist in Bühnenproduktionen der Oper Halle eingebunden und wirkt jedes
Jahr bei den Internationalen Händel-Festspielen in Halle mit.
Marktkirche Unser Lieben Frauen zu Halle
Die Marktkirche ließ Kardinal Albrecht im 16. Jahrhundert erbauen. Sie zählt zu den jüngsten mittelalterlichen Kirchen der Stadt
und zu den bedeutendsten im Stile der Spätgotik erbauten Gotteshäuser in Mitteldeutschland. Die vier begrenzenden Türme und
der Rote Turm gegenüber bilden das Wahrzeichen Halles – die
Stadt mit den fünf Türmen. Imposant ist der weite Hallenraum mit
88 Metern Länge und dem breiten Mittelschiff. 20 Achteckpfeiler
stützen das Netz- und Sternengewölbe. Der hölzerne Altar aus der
Schule Lucas Cranachs dem Älteren, das auf vier Heiligenfiguren
stehende bronzene Taufbecken, an dem Georg Friedrich Händel
kurz nach seiner Geburt 1685 getauft wurde, eine schmuckvolle
Kanzel aus Sandstein gehören zu der überaus reichen und prächtigen Ausstattung der Kirche. Von Martin Luther, der mehrmals in
der Marktkirche gepredigt hat, ist eine Totenmaske zu besichtigen.
Hinter dem historischen Prospekt auf der Westempore der Kirche baute die Firma Schuke 1984 eine neue große Orgel, während
sich auf der Ostempore, noch sehr gut erhalten und spielbar, die
einmanualige Reichelorgel aus dem Jahre 1664 befindet. Georg
Friedrich Händel erhielt auf dieser Orgel Unterricht beim damaligen Kantor und Komponisten Friedrich Wilhelm Zachow. Auch
die große ursprüngliche Orgel strahlte auf mitteldeutsche Komponisten. Johann Sebastian Bach weihte sie im Jahre 1716 ein und
sein Sohn Wilhelm Friedemann Bach war von 1746 bis 1764 als
Organist an der Marktkirche tätig.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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01
Dom zu Halle
Das schlicht anmutende Bauwerk wurde vom Bettelorden der
Domi­ni­kaner als Klosterkirche mit Mittelschiff und schmalen
Seitenschiffen ohne Türme und Querhaus gebaut. 1330 war es
fertig gestellt. Die Bezeichnung als Dom erhielt die Kirche bereits
im Mittelalter, obwohl in Halle kein Bistum seinen Sitz hatte und
über einen Dom verfügte. Aber es residierten bereits im 13. und
14. Jahrhundert die Erzbischöfe von Magdeburg als Landesherren
der Stadt. Mit einer äußerlichen Umgestaltung der Kirche beauftragte der Magdeburger Erzbischof Kardinal Albrecht von Brandenburg um 1520 den Baumeister Bastian Binder. Als markanteste
Veränderung baute dieser einen Giebelkranz vor das Dach.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus durch den Großen
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg den EvangelischReformierten als Gemeindekirche übergeben. Heinrich Schütz
besaß als Dresdner Hofkapellmeister in Halle ein Wohnhaus, und
es ist anzunehmen, dass er häufiger in Halle war und im Dom
musiziert hat. Neben Heinrich Schütz sind auch Samuel Scheidt,
Philipp Stolle, David Pohle und Samuel Schein als Domorganist
musikalisch mit dem Dom aufs engste verbunden. Der 1685 in
Halle geborene Georg Friedrich Händel war hier für ein Jahr –
1702/1703 – als Organist angestellt. Der Dom wird auf Grund seiner hervorragenden Akustik auch gern als Konzert- und Theater­
stätte genutzt.
Moritzkirche zu Halle
Mit der Kirche St. Moritz begann die spätbürgerliche Hallenbaukunst in Mitteldeutschland. Auffallend ist der ältere, sehr dekorative östliche Teil der Kirche, während der westliche Teil in die
Stadtmauer integriert, fast hundert Jahre später gebaut, wesentlich schlichter ist. Im Innenraum der Kirche wird der Betrachter
von bedeutenden Ausstellungsstücken wie Steinskulpturen, dem
spätgotischen Hochaltar und der Renaissancekanzel beeindruckt.
Im 12. Jahrhundert wurde St. Moritz die Pfarrkirche der südlichen
Altstadt und zugleich Stiftskirche der Augustiner-Chorherren. Zu
erwähnen ist, dass St. Moritz die Pfarrkirche der für die Stadt bedeutenden, international wirkenden Salzwirker wurde. Später ist
sie Klosterkirche der Dominikaner und ab 1542 lutherisch geworden. Z.Zt. wird die Kirche von der römisch-katholischen Kirche
genutzt. Die Kirchenmusik spielt in St. Moritz eine große Rolle,
und dies nicht zuletzt durch die 1925 eingebaute große spätromantische Orgel aus der Werkstatt des Orgelbauers Sauer.
14
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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02
Romantiker –
Meisterhafte Leipziger
Julius Bekesch (Violine)
Christian Giger (Violoncello)
Yuka Kobayashi (Klavier)
Samstag | 18. Juni 2016 | 15:30 Uhr
Leipzig | Schumann-Haus
William Sterndale Bennett
1816-1875
Duo-Sonate für Violoncello und Klavier A-Dur op. 32
Adagio sostenuto, Allegro giusto e leggierissimo –
Maggiore, Adagio sostenuto – Minuetto caracteristique:
Andante grazioso – Rondo: Allegretto piacevole
Ferruccio Busoni 1866-1924
Violinsonate Nr. 2 op. 36a e-Moll
Langsam – Presto – Andante, piuttosto grave – Andante
con moto – Var. I: Poco più andante – Var. II: Alla marcia,
vivace – Var. III: Lostesso movimento – Var. IV: Andante –
Var. V: Tranquillo assai – Var. VI: Allegro deciso, un poco
maestoso
200* William Sterndale 150* Ferruccio
Bennett
Busoni
Karten: 18 € | 15 €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 0341 3939620
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
04103 Leipzig | Inselstraße 18 | Schumann-Haus
Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847
Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 op. 66 c-Moll
Allegro energico e con fuoco – Andante espressivo –
Scherzo: Molto allegro quasi presto – Finale: Allegro
appassionato
Dieses Konzert wird unterstützt durch
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
17
02
Julius Bekesch
Yuka Kobayashi
Christian Giger
Der Geiger Julius Bekesch absolvierte sein Studium in Hamburg
bei Kolja Blacher, Marc Lubotzky und Niklas Schmidt. Er gewann
den 1. Preis beim Internationalen Violinwettbewerb „Andrea Postacchini“ in Fermo/Italien sowie den 1. Preis beim Elise-MeyerWettbewerb der Hamburger Hochschule für Musik und Theater.
Er spielte als Solist u. a. im Herkulessaal in München, im Konzerthaus Berlin, in der Hamburger Laiszhalle, in der St. Petersburger
Philharmonie sowie beim Schleswig-Holstein Musikfestival. Seit
2006 ist er stellvertretender 1. Konzertmeister im Gewandhausorchester. Außerdem ist er seit 2007 Mitglied im Lucerne Festival
Orchestra.
Der Cellist Christian Giger studierte bei Boris Pergamenschikow
und beim Amadeus Quartett in Köln, wo er 1992 „mit Auszeichnung“ abschloss; noch im selben Jahr wurde er als 1. Solocellist ins
Gewandhausorchester Leipzig verpflichtet. Mit diesem ist er schon
mehrfach als Solist hervorgetreten, u. a. mit den Cellokonzerten
von Dvorák, Elgar, dem Tripelkonzert von Beethoven, der Sinfonie
für Violoncello und Orchester von Britten und mit dem Concerto grosso von Penderecki. Er war Solist mit dem Bachorchester
des Gewandhauses, mit der Sinfonietta Leipzig und mit mehreren
Schweizer Sinfonieorchestern. Er ist Leiter der Lindensaalkonzerte
Markkleeberg.
Die Pianistin Yuka Kobayashi studierte an der Toho Gakuen
Musik­­­­hochschule Tokio sowie an den Musikhochschulen von
Frankfurt/Main und Köln bei Joachim Volkmann, Günter Ludwig,
Hartmut Höll und beim Amadeus Quartett. Sie konzertierte in so
renommierten Sälen wie Alte Oper Frankfurt, Liederhalle Stuttgart, St. Petersburger Philharmonie, Großer Saal des Tschaikowsky Konservatoriums Moskau, Casals Hall Tokio und Izumi Hall
Osaka. Im Gewandhaus konzertiert sie regelmäßig mit führenden
Mitgliedern des Gewandhausorchesters. 2002 debütierte sie als
Solistin mit dem Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt.
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Leipzig | Schumann-Haus
Nach der Eheschließung im Jahre 1840 bewohnten Robert und
Clara Schumann bis 1844 die 1. Etage des herrschaftlichen klassizistischen Hauses in der Inselstraße. Die Jahre gehören zu einer
sehr produktiven Zeit, hier entstand neben anderen bedeutenden
Werken seine „Frühlingssinfonie“. Zu Franz Liszt, Felix Mendelssohn Bartholdy, Hector Berlioz und Richard Wagner begann hier
die enge Freundschaft, sie gehörten zu den zahlreichen Künstlerbesuchern.
Die vom Künstlerpaar bewohnten Räume gestaltete der
Schumann-Verein Leipzig e.V. als Museum. Er informiert in Schaustücken und Texttafeln über Leben und Wirken der Künstler.
Originalgetreu wurde der Saal rekonstruiert und ist wieder ein
beliebter Veranstaltungsraum geworden. In dem weiteren Teil des
Hauses hat die Grundschule „Clara Schumann“ ihr Domizil. Ihr
Name steht für eine verstärkte musische Bildung.
So erklingt Musik von Schumanns Freund Felix Mendelssohn
Bartholdy und dem Engländer William Sterndale Bennet. Letzterer weilte des öfteren in Deutschland und hörte die Musik der
deutschen Romantiker, die dann auch seinen Stil beeinflussen
sollte. Sowohl Robert Schumann als auch Mendelssohn Bartholdy
schätzten ihren englischen Kollegen.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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03
Barockoboe – Musik aus
Sächsischen Schlosskirchen
Johann Wilhelm Hertel
1727-1789
Partita d-Moll für Oboe und obligate Orgel
(ohne Bezeichnung) – Largo – Vivace
Barockensemble
CONCERT ROYAL Köln
Karla Schröter (Barockoboe)
Willi Kronenberg (Orgel)
Samstag | 18. Juni 2016 | 17:00 Uhr
Langenbogen | Kirche St. Magdalenen
Matthias Weckmann
um 1616-1674
Fantasia in d für Orgel
Gottfried August Homilius
1714-1785
Choralvorspiele für Oboe und Orgel
O Gott, du frommer Gott – Ach Herr, mich armen Sünder –
Allein zu Dir, Herr Jesu Christ
Johann Sebastian Bach 1685-1750
Präludium und Fuge a-Moll BWV 543 für Orgel
Johann Wilhelm Hertel
Partita C-Dur für Oboe und obligate Orgel
Allegro ma non troppo – Largo – Allegro
Johann Gottfried Müthel
1728-1788
Fantasie Es-Dur für Orgel
Gottfried August Homilius
400* Matthias
Weckmann
Sonata à Oboe solo col Basso HoWV XI.1
Adagio – Allegro assai – Amoroso – Vivace
Karten: 15 € | 12 €
Kartentelefon: 0345 5174170
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06179 Langenbogen | Kirche St. Magdalenen
Dieses Konzert wird unterstützt durch
Gotthilf Friedrich Ebhardt
1771-um 1840
Choralvorspiel für Oboe und Orgel
Befiehl du deine Wege Andante non molto
Johann Christian Kittel
1732-1809
Drei Präludien in f-Moll, Es-Dur und e-Moll für Orgel
Christian Gotthilf Tag
1735-1811
Choralvorspiel für Oboe und Orgel
Nun danket alle Gott Vivace moderato
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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03
Karla Schröter
Willi Kronenberg
ECHO Klassik 2015 Preisträger in der Kategorie Kammermusik­
einspielung des Jahres war das Barockensemble CONCERT ROYAL
Köln mit Karla Schröter. Sie studierte Orgel und Cembalo in Frei­
burg, Stuttgart und Amsterdam. Danach legte sie ihren Schwer­
punkt auf das Spiel von historischen Oboen-Instrumenten. Mit
ihrem Ensemble führt sie eine umfangreiche Konzerttätigkeit in
Kammermusik- und Orchesterformationen in ganz Europa durch.
Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf facettenreichen Programmen
in Bezug auf Instrumentalbesetzungen und Werkauswahl. Durch
ihre ständige Forschungstätigkeit in Bibliotheken im In- und Aus­
land können ihre Programme mit immer wieder neuen, noch
unbe­kannten Glanzlichtern aufwarten.
Willi Kronenberg, geboren 1962, entwickelte schon früh Inte­res­se
am Orgel- und Cembalospiel. Nach dem Studium der Kirchen­
musik in Köln und Stuttgart studierte er Orgel und Cembalo bei
Robert Hill (Freiburg), Ewald Kooiman (Amsterdam) und Ludger
Lohmann (Stuttgart). Ferner studierte er Musik­wissenschaft und
Kunst­geschichte in Tübingen und Köln. Als gefragter Kammer­
musikpartner sieht er neben seiner solistischen Tätigkeit einen
weiteren Schwer­punkt in der Ensemble-Musik. Bei renommierten
Orgelwett­bewer­ben war er mehrfach 1. Preisträger, so in Nijmegen,
Wiesbaden und in Haarlem. CD- und Rund­f unkaufnahmen doku­
mentieren seine musikalische Arbeit.
22
|
Langenbogen | Kirche St. Magdalenen
Nach einem Brand Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die heutige
Kirche zu Langenbogen nach einem Entwurf von Karl-Friedrich
Schinkel 1826 neu errichtet. Schinkel hatte im Auftrag des preußi­
schen Königs Friedrich Wilhelm III. einen Kirchenneubau im so
genannten Rundbogenstil entworfen, der klassizistische und roman­­
tische Elemente vereint, und nach dem eine Reihe von kleineren
evangelischen Dorfkirchen in Preußen gebaut wurden. Eine damals
eingebaute kleine Orgel stammt ursprünglich aus dem Jahr 1735
vom Weißenfelser Hoforgelbauer George Theodorus Kloße. Dank
der erfolgreichen Bemühungen des Fördervereins Barockorgel
Langen­bogen um die Restaurierung der Orgel und den Erhalt der
Kirche ist die öffentliche Nutzung wieder hergestellt, und es finden
regelmäßig Veranstaltungen statt. Innerhalb des Musikfestes Uner­
hörtes Mitteldeutschland ist die reizvolle kleine Kirche ein
beliebter Veranstaltungsort. In diesem Jahr erklingt Musik aus
Sächsischen Schlosskirchen auf der Orgel und Barockoboe.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
23
04
Barockmusik –
Treffen der Jubilare
La Moresca
Claudia Hoffmann (historische Violine)
Szabolcs Illés (historische Violine)
Petra Burmann (Theorbe)
Michaela Hasselt (Cembalo)
Sonntag | 19. Juni 2016 | 17:00 Uhr
Weißenfels | Heinrich-Schütz-Haus
Johann Jakob Froberger 1616-1667
Ricercare bearbeitet von La Moresca
für 2 Violinen, Theorbe, Cembalo
Suite in a-Moll für Violine und B.c.
Allemand – Courant – Saraband – Gigue
Partita in e-Moll für Cembalo solo
Matthias Weckmann
um 1616-1674
Fuge in d-Moll
400* Johann Jakob
Froberger
400* Matthias
Weckmann
300 † Christian Friedrich
Witt
Karten: 15 € | 12 €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 03443 302835
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06667 Weißenfels | Nikolaistraße 13
Heinrich-Schütz-Haus
Christian Friedrich Witt
1660-1716
Suite in F-Dur Entree – Sarabande – Menuet – Bourée –
Menuet
Passacaglia in d-Moll
Georg Philipp Telemann 1681-1767
Sonata g-Moll für zwei Violinen und B.c.
aus: Corellisierende Sonaten
Grave – Vivace – Presto – Grave – Vivace
Dieses Konzert wird unterstützt durch
24
|
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
25
04
Petra Burmann
Claudia Hoffmann
Szabolcs Illés
Michaela Hasselt
Claudia Hoffmann studierte moderne Violine in Freiburg im Breis­
­gau mit Orchester- und Lehrdiplom, Barockvioline bei Michi Gaigg
in Straßbourg, Sigiswald Kuijken und Ryo Terakado in Den Haag
und Chiara Banchini in Basel. Sie spielte drei CD-Aufnahmen mit
ihrem eigenen Ensemble ein, u. a. die europäische Ersteinspie­lung
der Violinsonaten von Elisabeth-Claude Jacquet de la Guerre. Kon­
­zerte als Mitwirkende in verschiedenen Ensembles und Folk­bands
sowie Konzerte mit freier Improvisation ergänzen ihre Tätig­keit.
Szabolcs Illés studierte Violine und Kammermusik an der Musik­
hochschule Franz Liszt Budapest. Danach studierte er Barockvioline
und Alte Musik in Wien und Graz und erwarb ein Diplom für
Barockvioline in Leipzig. Seit 2007 perfektionierte er seine Kennt­
nisse über das barocke Instrumentarium bei Sigiswald Kuijken im
Rahmen des Masterstudiengangs des Königlichen Konservatoriums
Brüssel und erwarb den Master of Musik im Sommer 2009. Er ist
Mitglied in verschiedenen Orchestern und konzertiert auch mit
seinem eigenen Ensemble Accademia Capricciosa und anderen
auf die Barockzeit spezialisierten Kammerorchestern.
Petra Burmann studierte Gitarre bei Elke Scheibner an der Musik­
­hochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ und Lauten­instru­­mente
bei Nigel North in Berlin und am Early Music Insti­tute der Indiana
University in Bloomington. Sie konzertiert in Deutsch­land, Europa
und Amerika und arbeitet mit Dirigenten wie Howard Arman,
Marcus Creed und Enrico Onofri zusammen. Eine intensive
künstle­rische Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Händelfest­
spiel­orchester, der Lautten Compagney und der Cap­pella Sagitta­
riana. Sie unterrichtet am Konservatorium in Halle und ist Fach­
bereichs­leiterin für Gitarre. Seit 2013 hat sie einen Lehrauftrag für
Laute an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg inne.
Michaela Hasselt, in Bad Tölz geboren, studierte an den Musik­
hochschulen München bei Hedwig Bilgram, Berlin bei Mitzi
Meyer­­son sowie in Leipzig bei Christine Schornsheim. Seit 1999
26
|
ist sie Dozentin für Cembalo, Generalbass und Korrepetition in
Leipzig. Sie gab Solo- und Kammermusikkonzerte mit den Berliner
Philhar­monikern, den Berliner Barock Solisten, dem Neuen Bachi­
schen Collegium Musicum Leipzig, dem Gewandhausorchester
Leipzig, dem Sinfonieorchester des MDR und arbeitete unter Diri­
genten wie Ton Koopman, Howard Arman, Peter Schreier. Außer­
dem spielte sie mit dem Freiburger Barockorchester, dem Dresdner
Barockorchester, der Batzdorfer Hofkapelle.
Heinrich-Schütz-Haus zu Weißenfels
Seit 2012 erstrahlt das 1552 erbaute Renaissancehaus in Weißenfels
in vollem Glanz. Es ist eine überaus würdige Gedenkstätte für
Hein­r ich Schütz wie auch eine sehr informative Darstellung über
Leben, Werk und Wirkung seines Schaffens. Hier hat Schütz von
1657 bis zu seinem Tode gelebt. Dass es ihn nach Weißenfels
gezogen hat, dem Ort seiner Kind­heit, hängt wohl auch mit einer
für die damalige Zeit beacht­lichen Stadtmusik zusammen, die vor
allem von Stadtpfeifern und Tür­mern repräsentiert wurde. Aber
auch Kantoren füllten ihr Amt beispielgebend aus. Eine enge
Freund­­schaft verband Schütz mit dem schon vor ihm in Weißenfels
als Hauslehrer und Musikdirektor und späteren Thomaskantor
lebenden Johann Hermann Schein.
Nahezu original erhalten verbreitet das Haus die Aura seines
Wohnens und Arbeitens als einziges zu besichtigendes Wohnhaus
von Heinrich Schütz. Beeindruckend ist die wieder hergerichtete
Komponierstube unter dem Dach, in der zwei Fragmente aus der
Feder von Schütz präsentiert werden. Bedeutende Spätwerke hat
er hier komponiert, wie seine letzte Komposition, den Schwanen­
gesang. Mit Klangbeispielen und Filmen wird dem Besucher auf
eindrück­liche Weise die Musik des Meisters veranschaulicht. In
einem klin­gen­den Notenpult kann der Betrachter aus einem
Chorsatz einzelne Stimmen herauslösen bzw. zusammen fügen
und mitsingen.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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05
Quartette –
Wiederentdeckte Schätze
Diogenes Quartett München
Stefan Kirpal (Violine)
Gundula Kirpal (Violine)
Alba González i Becerra (Viola)
Stephen Ristau (Violoncello)
Sonntag | 19. Juni 2016 | 17:00 Uhr
Burgk | Schloß Burgk | Kleiner Saal
Friedrich Ernst Fesca
1789-1826
Streichquartett Es-Dur op. 1 Nr. 1
Allegro – Adagio – Menuetto: Allegretto – Rondo:
Allegretto
Max Bruch
1838-1920
Streichquartett c-Moll WoO 1852, wieder entdeckt 2013
Adagio ma non troppo – Adagio – Allegro molto – Finale
Friedrich Gernsheim
100 † Friedrich
Gernsheim
Karten: 18 € | 15 €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 03663 400119
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
07907 Burgk | Schloß Burgk
1839-1916
Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 25
Allegro energico – Andante con moto – Allegro – Rondo
all`Ongarese: Allegro molto vivace
Dieses Konzert wird unterstützt durch
28
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
29
05
Diogenes Quartett
„Es muss ein Glücksfall gewesen sein, der diese vier jungen Musiker zu
einem Ensemble zusammengeführt hat.“ (Süddeutsche Zeitung)
Dieser Glücksfall geschieht in München im Jahre 1998, als sich die
vier Idealisten entscheiden, sich ihrer Leidenschaft, der Kammer­
musik, gemeinsam zu widmen. Sein individueller Stil zeigt Ein­
flüsse der Arbeit mit herausragenden Pädagogen und Ensembles
wie dem Amadeus Quartett und dem La Salle Quartett, ist aber
geprägt von intensiver Zusammenarbeit zur Schaffung einer ganz
eigenen Aus­drucksart. Schon früh treten die vier Musiker auf
internationalen Bühnen in Frankreich, Griechenland, Großbritan­
nien, Italien, Österreich und der Schweiz auf. Dabei hört man sie
in berühmten Sälen wie der Kölner Philharmonie und bei Fest­
spielen, wie dem Mozart­fest Würzburg, den Europäischen Wochen
Passau oder dem Festival de Radio France et Montpellier.
Das Diogenes Quartett ist zusammen mit dem Auryn-, Henschel-,
Klenke-, Kuss-, Leipziger-, Mandelring-, Minguet- und dem Vogler
Quartett Gründungsmitglied des im März 2012 ins Leben ge­
rufenen Verbandes Deutscher Streichquartette e.V. (VDSQ).
Außerdem zeigt sich das Quartett offen für Crossover Programme,
zum Beispiel wenn es mit „A dream of Brahms“ zusammen mit
dem Jazzquartett des Geigers Max Grosch das Publikum mitreißt.
Ebenso wichtig ist dem Quartett die Musikerziehung, so geben die
vier Musiker in Zusammenarbeit mit „concierto münchen“ Konzerte
speziell für Kinder. Großen Erfolg erzielen sie mit Kammermusik­
workshops für junge Ensembles.
Im Laufe der Zeit entstehen zahlreiche Aufnahmen und Live-Mit­
schnitte, so Ersteinspielungen von Werken von Friedrich Gerns­
heim, Engelbert Humperdinck und Friedrich Fesca. Für das Label
30
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Stephen Ristau | Stefan Kirpal | Alba González i Becerra | Gundula Kirpal
Brilliant Classics werden zur Zeit sämtliche Streichquartette von
Franz Schubert eingespielt. Die ersten vier CDs sind bereits er­
schie­nen. Für dasselbe Label wurde das verschollen geglaubte, 2013
wieder­entdeckte Streichquartett c-Moll (1852) von Max Bruch
nach der Welturaufführung 2014 in Frankfurt von den vier Musi­
kern ein­gespielt.
Schloß Burgk
Malerisch am Ufer der Oberen Saale gelegen, beherbergt die eins­
tige Reußische Residenz Schloß Burgk nicht nur historische Wohnund Repräsentationsräume nebst kostbarem Interieur, sondern ist
mit seinen Spezialsammlungen, den Ausstellungen, Konzerten
und Festen ein kulturelles Zentrum Ostthüringens.
Stilistisch von der Gotik bis zum Historismus geprägt, sind die
Zeug­nisse, die Barock und Rokoko hinterlassen haben, unüber­
sehbar: Mitte des 18. Jahrhunderts wurden der Sophienpark an­
gelegt und das Schallhaus errichtet, der Kleine Saal erhielt die
monumentalen Wandgemälde in der Manier von Antoine Pesne,
der Alkoven im Prunkzimmer seine illusionistische Decken­gestal­
tung, die „Weißen Zimmer“ kostbare Seidentapeten, Gobelins, Stucka­
turen, Fayencen und Kristalllüster. Für die Schlosskapelle wurde
Gottfried Silbermann verpflichtet, eine Orgel zu bauen, die heute,
nahezu unverändert, zu den kostbarsten Instrumenten Mittel­
deutschlands gehört. Für die Besichtigung des Hauses sollte der
Konzertbesucher genügend Zeit einplanen. Schloß Burgk ist für
das Diogenes Quartett der ideale Ort, an dem es u. a. das erst
2013 wieder entdeckte Quartett in c-Moll von Max Bruch zum
Klingen bringen wird.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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06
Mitteldeutschland trifft
Fête de la Musique
TrioSono
Yuki Manuela Janke (Violine)
Matthias Wilde (Violoncello)
Ayumi Janke (Klavier)
Montag | 20. Juni 2016 | 19:30 Uhr
Gera | Museum für Naturkunde
Barocksaal
Heinrich XXIV. Reuß zu Köstritz
1855-1910
3 Romanzen für Klavier und Violoncello op. 29
Felix Draeseke
Eröffnungskonzert Fête de la Musique
mit Übergabe der Logotafel „Strasse der Musik“
an das Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz
1835-1913
Violoncellosonate D-Dur op. 51
Allegro moderato – Largo, molto espressivo –
Allegro vivace con fuoco
Niels Wilhelm Gade
Eintritt frei – Spenden erbeten
Platzreservierung: 0365 31656 | 0151 46177134
Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
07545 Gera | Nicolaiberg 3 | Museum für Naturkunde
1817-1890
Klaviertrio F-Dur op. 42
Allegro animato – Allegro molto vivace – Andantino –
Finale.
Allegro con fuoco
Heinrich XXIV. Reuß zu Köstritz
Klaviertrio G-Dur op. 37
Allegro non troppo ma con brio – Allegretto quasi
Andantino – Vivace assai – Finale. Allegro con brio
Dieses Konzert wird unterstützt durch
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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06
Matthias Wilde
Yuki Janke
Yuki Manuela Janke, geboren 1986 in München und aus einer
Musikerfamilie stammend, studierte Violine in Salzburg bei Igor
Ozim. Musikalische Impulse erhielt sie außerdem von Salvatore
Accardo, Primoz Novsak, Reinhard Goebel und Lorenz Nasturica.
Nachdem sie mehrfach Preise bei internationale Wettbewerben
errang, gastierte sie bei zahlreichen internationalen Musikfestivals,
u. a. den Festivals Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Hol­­­stein, der Fränkischen Musiktage, „Lago Maggiore“, „Amici della
Musica“, Musikfestival „Instrumenta“ in Mexiko und dem BachFestival in Bern. Von 2012 bis 2014 war sie 1. Konzert­meisterin
der Dresdner Staatskapelle und seit 2015 spielt sie in gleicher
Position bei der Staatskapelle Berlin.
Nach Wettbewerbserfolgen und seinem Debut 1998 im Gewand­
haus zu Leipzig nahm Matthias Wilde sein Studium in Leipzig
auf. Es folgten solistische Verpflichtungen mit verschiedenen
Orchestern an Konzertorten wie dem Gewandhaus Leipzig, dem
Anhaltischen Theater Dessau u. a. Als Substitut im Gewandhaus­
orchester Leipzig sammelte er Orchestererfahrung und erhielt ab
der Spielzeit 2007/2008 einen Vertrag als Solocellist am Anhalti­
schen Theater Dessau. Seit 2011 ist Matthias Wilde Mitglied der
Staatskapelle Dresden. Er ist Gründer der Anhaltischen Kammer­
musik­tage und war bis 2015 auch ihr künstlerischer Leiter.
Ayumi Janke, 1980 in Gröbenzell geboren, erhielt im Alter von
drei Jahren ihren ersten Klavierunterricht von ihrem Vater, Ansgar
Janke. In der Meisterklasse von Karl-Heinz Kämmerling am Mo­
zar­teum Salzburg wurde sie zunächst ab 1995 ausgebildet. Weitere
musi­kalische Impulse erhielt sie von Gerhard Oppitz, Klaus Hell­
wig und Sergei Dorenski. Als Geigerin und Pianistin kon­zertierte
sie bei den Kinderkonzerten der Münchner Phil­harmoniker und
spielt seitdem regelmäßig
ˇ
ˇ in renommierten Konzertsälen. Seit 2007
hat sie einen Lehrauftrag an der Musik­hochschule in Augsburg.
2008 wurde sie Mitarbeiterin des neu­gegründeten „Interdiszipli­nären
Forums für künstlerische Inter­pretat­ion“ der Universität Augsburg.
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|
Ayumi Janke
Gera | Museum für Naturkunde
Das älteste erhaltene Bürgerhaus der Altstadt Geras liegt auf dem
Nicolaiberg und beherbergt das Museum für Naturkunde der
Stadt. Das Haus wurde von 1686 bis 1688 vom Leipziger Kauf­
mann Gottfried Perner gebaut und von 1716 bis in die Mitte des
19. Jahrhunderts von der Familie Schreiber bewohnt. Nach ihr
wird es das „Schreibersche Haus“ genannt. Danach erwarb es die
Stadt Gera und nutzte es als Gericht und Schule und seit 1947 ist
es Museum.
Das heutige Museum für Naturkunde zeigt in seiner Dauer­
ausstellung „Ostthüringen als Landschaftsraum – zur Geologie, Flora
und Fauna“. Im 2. Obergeschoss wird im „Gelehrtenzimmer“ die
Entwicklung vom Naturalienkabinett zum naturwissenschaftlichen
Museum dar­gestellt. Darüber hinaus gibt es unter dem „Schreiber­
schen Haus“ eine umfangreiche, sehr informative Ausstellung über
Minerale.
Ein repräsentativer Barocksaal lädt zu diversen Veranstaltungen
ein. Hier findet auch das Konzert des Musikfestes statt. Zu den in
Gera geborenen Persönlichkeiten des 18./19. Jahrhunderts, die im
musi­kalischen Kontext zu erwähnen sind, gehören der Pfarrer und
Kirchen­lieddichter Traugott Leberecht Kämpfe und der Sänger
und Komponist Heinrich Agatius Gottlob Tuch. Letzterer erwarb
sich vor allem als Musikverleger besondere Verdienste.
Das Konzert ist Bestandteil von Fête de la Musique, das offen für
die Mitwirkung von professionellen und Laien-Musikern ist. In
den Fokus des Programmes wird weniger bekannte Kammermusik
von Heinrich XXIV. Prinz (seit 1894 Fürst) Reuß zu Köstritz, Felix
Draseke und Niels Wilhelm Gade gestellt. Alle drei haben bio­
graphische Bezüge zu Mittel­­deutschland.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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07
Dessauer Komponisten
Angelika Dietze (Querflöte)
Jürgen Dietze (Oboe)
Yuka Tanabe (Violine)
Barbara Ude (Violine)
Hans-Günther Thomasius (Viola)
Stefan Wunnenburger (Violoncello)
Fumiko Takano (Klavier)
Mittwoch | 22. Juni 2016 | 20:00 Uhr
Dessau-Roßlau | Anhaltisches Theater
Foyer
250* Louis
Massonneau
Karten: 18 € | 15 €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 0340 2511333
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06844 Dessau-Roßlau | Friedensplatz 1A
Anhaltisches Theater Dessau
Friedrich Wilhelm Rust 1739-1796
Sonate für zwei Violinen D-Dur
Allegro moderato – Minuetto
Quartett für Flöte (Nagelgeige), 2 Violinen, Violoncello
A-Dur Moderato – Adagio – Rondo Allegretto
Louis Massonneau
1766-1848
Quartett für Oboe und Streichtrio Nr. 2, B-Dur
Allegro moderato – Andante – Poco allegretto e molto
scherzando
Friedrich Schneider 1786-1853
Sonate G-Dur für Flöte und Klavier
Allegro vivace – Larghetto con espressione – Allegro assai –
Allegretto
August Klughardt 1847-1902
Schilflieder, 5 Fantasiestücke für Klavier, Oboe, und Viola
op. 28 nach Gedichten von Nikolaus Lenau (1802-1850)
Langsam, träumerisch – Leidenschaftlich erregt –
Zart, in ruhiger Bewegung – Feurig – Sehr ruhig
Dieses Konzert wird unterstützt durch
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
37
07
Angelika Dietze
Jürgen Dietze
Fumiko Takano
Angelika Dietze studierte von 1971 bis 1976 an der Hochschule
für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig
Flöte bei Erich List. Nach dem Studium war sie stellvertretende
Solo­flötistin am Landestheater Altenburg. Seit 1988 ist sie Päda­
gogin für Querflöte an der Musikschule Leipzig. Sie nahm erfolg­
reich an nationalen und internationalen Wettbewerben teil, wid­
met sich besonders der Kammermusik und war Mitglied des
Sächsischen Bläserquintetts Leipzig.
Jürgen Dietze, geboren 1954 in Leipzig, erhielt seinen ersten
Oboen Unterricht mit 14 Jahren. 1970 bis 1975 studierte er Oboe
an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in
Leipzig bei Burkhard Glaetzner und Komposition bei Peter Herr­
mann. 1976 wurde er Oboist am Gewandhausorchester und
wechselte zwei Jahre später zum Rundfunk-Sinfonieorchester dem
er bis heute als Solo-Oboist angehört. Er war Lehrbeauftragter an
der Leipziger Musikhochschule und schrieb als Komponist Werke
für Kammerorchester, Bläser, Chöre sowie ein Singspiel.
Yuka Tanabe, geboren 1973 in Kobe, studierte nach Auszeich­
nungen bei Jugendmusikwettbewerben von 1992 bis 1996 an der
Staatlichen Hochschule für Kunst und Musik Geidai (Tokyo) bei
Gerhard Bosse, danach an der Weimarer Musikhochschule bei Jost
Witter. Bereits während ihrer Studienjahre in Weimar trat Yuka
Tanabe mehrfach als Solistin und Konzertmeisterin auf, z. B. beim
Internationalen Jugendorchester. Seit Oktober 2000 ist sie Stimm­
führerin der Zweiten Violinen im MDR Sinfonieorchester.
Barbara Ude studierte an der Leipziger Musikhochschule bei Gun­
­­nar Kaltofen. Die Violinistin des MDR Sinfonieorchesters grün­­
dete bereits 1987 gemeinsam mit drei Orchester-Kollegen das
Corda-Quartett Leipzig, das ein Jahr später beim internatio­na­len
Schubert-Wettbewerb in Graz das Stipendium der Alban-BergStiftung Wien erhielt.
38
|
Stefan Wunnenburger | Hans-Günther Thomasius | Barbara Ude | Yuka Tanabe
Hans-Günther Thomasius erhielt seinen ersten Violinunterricht
mit neun Jahren. Ab 1966 besuchte er die Spezialschule für Musik
in Halle, danach die Hochschule für Musik Felix Mendelssohn
Bartholdy in Leipzig und studierte von 1972 an Bratsche. 1977
be­gann er am Großen Rundfunkorchester Leipzig als stellvertre­
ten­der Solobratscher. 1979 wechselte er zum Rundfunk-Sinfonie­
orchester Leipzig, dem heutigen MDR-Sinfonieorchester, bei dem
er seit 1989 Vorspieler ist.
Stefan Wunnenburger nahm bereits mit 14 Jahren erfolgreich
am Bachwettbewerb für Schüler und Jugendliche in Leipzig teil und
erhielt beim Cellowettbewerb in Usti (CSR) ein Diplom. Da­nach
studierte er an der Musikhochschule in Leipzig bei Friede­mann
Erben und Jürnjakob Timm. Seit 1987 ist er Vorspieler der Cellis­
ten im MDR Sinfonieorchester. Neben seiner Orchester­tätigkeit
gehört seine Liebe vor allem der Kammermusik; er war ebenfalls
Mitglied des Corda-Quartetts Leipzig.
Fumiko Takano, geboren in Japan, erhielt mit vier Jahren ihren
ersten Klavierunterricht. Nach dem Studium an der Universität
Yamagata nahm sie Privatunterricht bei Adrian Oetiker und schloß
ihr Aufbaustudium Klavierkammermusik an der Musikhochschule
Freiburg im Breisgau bei Michael Baumann mit Auszeichnung ab.
Von 2002 bis 2011 war sie als Instrumentalkorrepetitorin an der
Musikhochschule Dresden tätig und absolvierte dort ihr Zusatz­
studium Cembalo bei Ludger Rémy. Seit 2008 unterrichtet sie an
der Städtischen Musikschule Chemnitz und konzertiert zudem
regelmäßig als Kammermusikerin und Continuospielerin.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
39
07
Klänge aus Mitteldeutschland
Live-Mitschnitte aus 3 Musikfesten
Dessau-Roßlau | Anhaltisches Theater
Das Gebäude des Anhaltischen Theaters wurde 1938 fertiggestellt
und mit dem „Freischütz“ eröffnet. Mit einer um­fangreichen Dreh­
­­bühne ausgestattet, bietet es beste Voraus­setzungen für große
Theater- und Opernproduk­tionen. Im 2. Welt­­­krieg wurde das Haus
erheblich zerstört, 1949 aber war es wieder auf­gebaut worden.
Andreas Hammerschmidt | Reinhard Keiser |
Gabriel Mölich | Georg Friedrich Händel |
Gottfried Heinrich Stölzel | Johann Ludwig
Krebs | Carl Gottlieb Reissiger | Robert Franz |
Carl Reinecke | Albert Becker | August Klughardt | Julius Röntgen | Max Reger | Theodor
Blumer | Siegfried Thiele | Erhard Mauersberger
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Über viele Jahre war Dessau die Residenzstadt der Anhal­tischen
Fürsten. Mit ihnen entwickelte sich ein interessantes geistig-kultu­
relles Leben, das eine Reihe bedeutender Per­sön­lichkeiten in die
Stadt zog. Entscheidend trug Friedrich Wilhelm Rust (1739-1796)
für ein reges musikalisches Leben bei. Er gründete eine Hofkapelle,
die ihm die Ernennung zum Musikdirektor einbrachte. Aus seiner
kompositorischen Feder stam­men Kantaten, Oden und Lieder.
Am bedeutendsten aber sind seine Klavierwerke und Sonaten, von
denen wir eine Flötensonate im Konzert hören. Der Komponist
Friedrich Schneider führte diese Tradition als Herzoglicher Hof­
kapellmeister weiter. Auch von ihm ist eine seiner Sonaten im Pro­
gramm des Konzerts enthalten.
Betrachtet man Dessau im 20. Jahrhundert, so müssen der Kom­
ponist Kurt Weill, dem ein Festival gewidmet ist, und der Architekt
Walter Gropius mit seinen Verdiensten um die Bauhauskunst
Erwähnung finden. Nachdem Gropius das Bauhaus in Weimar ge­
grün­det hatte, sorgte er 1926 für den Umzug nach Dessau, und
seither ist die Stadt mit der internationalen Bauhaustradition aufs
Engste verbunden.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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08
Max Reger und
seine Zeitgenossen
Katharina Dargel (Viola)
Michael Schönheit (Orgel)
Donnerstag | 23. Juni 2016 | 19:30 Uhr
Hettstedt | Gangolfkirche
Max Reger 1873-1916
Toccata und Fuge d-Moll aus: Neun Stücke für
Orgel op. 129
Hans Hiller
1873-1938
Andante religioso op. 6 für Viola und Orgel
Johannes Brahms
1833-1897
Drei Choralvorspiele aus: Elf Choralvorspiele op. 122
O Welt, ich muß dich lassen – O Gott du frommer Gott –
O Welt, ich muß dich lassen
Max Reger
Suite III c-Moll aus: Drei Suiten op. 131d für Bratsche allein
Moderato – Vivace – Adagio – Allegro vivace
Max Reger
Benedictus aus: Zwölf Stücke für die Orgel op. 59
100 † Max
Reger
Karten: 12 € | 1o €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 03476 552583
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06333 Hettstedt | Gangolfstraße 1 | Gangolfkirche
Dieses Konzert wird unterstützt durch
Sigfrid Karg-Elert 1877-1933
Drei Choralbearbeitungen aus:
66 Choralimprovisationen op. 65
Mit Ernst, o Menschenkinder – Valet will ich dir –
Schmücke dich, o liebe Seele
Max Reger
Romanze (ohne Opuszahl) für Viola und Orgel
Joseph Gabriel Rheinberger
1839-1901
Drei Stücke aus: op. 150 für Viola und Orgel
Abendlied – Pastorale – Elegie
Max Reger
42
Introduktion und Passacaglia d-Moll (ohne Opuszahl)
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
43
08
Katharina Dargel
Michael Schönheit
Katharina Dargel wurde nach ihrem Violastudium an den Musik­
hochschulen Weimar und Leipzig 1989 Mitglied des Gewand­
hausorchesters zu Leipzig, lernte dort das reichhaltige Repertoire
des Konzert-, Opern- und Kantatenbereiches kennen und schät­zen.
Sie beschäftigt sich intensiv mit der historischen Auf­f ührungspraxis
barocker, klassischer und frühromantischer Musik und gehört
neben Michael Schönheit zu den Gründungsmitgliedern des auf
Instrumenten historischer Mensur musizierenden Ensemb­les
„Merseburger Hofmusik“. Zudem entdeckte sie die Viola d’amore
für sich und konnte mit diesem Instrument neben Werken der
Kammermusik auch solistische Partien u. a. in Produktionen mit
dem Gewandhausorchester Leipzig, der Hamburgischen Staats­
oper und zahlreichen Barockensembles zu Gehör bringen.
Michael Schönheit, 1961 in Saalfeld geboren, erhielt seine erste
musikalische Ausbildung bei seinem Vater. Er war Mitglied der
Thü­r inger Sängerknaben und studierte in Leipzig Dirigieren,
Klavier und Orgel. Von 1985 bis 1991 war er Organist und Kantor
in Saal­feld. 1986 wurde er zum Gewandhausorganisten berufen
und war Cembalist des Bachorchesters. Sein Solistendebüt bei der
New York Philharmonic gab er 1995 unter dem Dirigat von Kurt
Masur. Über seine Konzerttätigkeit hinaus bemüht sich Schönheit
um den Erhalt und die Restaurierung historisch wertvoller Orgeln.
In Merseburg, wo er seit 1996 als Domorganist tätig ist, betreute
er die umfang­reiche Restaurierung der von Friedrich Ladegast
erbauten Domorgel.
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Hettstedt | St. Gangolf Kirche auf dem Kupferberg
Am Fuße des Harzes, im lauschigen Wippertal, liegt Hettstedt mit
dem Ortsteil Kupferberg und der St. Gangolfkirche. Der Bau der
Kirche Ende des 12. Jahrhunderts ist eng verbunden mit dem Be­
ginn des Kupferschiefer Bergbaus im Mansfelder Land. Im 13. Jahr­
hundert gehörte ein Hospital für verarmte Bergleute zur Kirche
und für kurze Zeit war ein Teil eines Augustinerinnenklosters
unter­gebracht. Die ursprünglich romanische Kapelle St. Maria
wurde um 1400 zur gotischen Dorfkirche St. Gangolf umgebaut.
Ende des 19. Jahrhun­derts wurde der Ortsteil Kupferberg Hett­
stedt eingemeindet. Bis in die Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts
nutzte die evangelische Kirche das Gotteshaus.
Seit 1995 unterstützt ein Förderverein die Stadt Hettstedt als
Eigentümerin der Kirche bei der Restaurierung, und heute können
dank sehr engagierter Mitglieder und deren erfolgreicher Einwer­
bung öffentlicher Gelder und privater Spenden, bereits Konzerte,
Ausstellungen und andere Veranstaltungen in der reizvollen Kirche
stattfinden. Auch die Rühlmann Orgel konnte wieder aufgebaut
werden und Orgel-Recitals bereichern das Veranstaltungsangebot.
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Barockorgel – Musik aus
der Entstehungszeit der Orgel
Holger Gehring (Orgel)
Freitag | 24. Juni 2016 | 19:30 Uhr
Schmalkalden | Schlosskirche
Holger Gehring
Marco Antonio Cavazzoni
um 1485-nach 1569
Recercare primo – Salve virgo
Girolamo Frescobaldi
1583-1643
Toccata prima aus: Il secondo libro die Toccate
Bergamasca aus: Fiori musicali
Toccata quarta aus: Il secondo libro die Toccate
Hans Leo Hassler 1564-1612
Canzon – Toccata – Magnificat primi toni
Matthias Weckmann
um 1616-1674
Praeambulum Primi Toni
Johann Kaspar Kerll
1627-1693
Capriccio sopra il Cucu
Johann Jacob Froberger 1616-1667
Partite Auff die Mayerin aus: Libro di 1649
400* Johann Jakob
Froberger
400* Matthias
Weckmann
Friedrich Wilhelm Zachow
1663-1712
Partita Jesu, meine Freude
Karten: 12 € | 1o €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 03683 403186
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
98574 Schmalkalden | Schlossberg 9 | Schlosskirche
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Georg Muffat
1653-1704
Ciacona aus: Apparatus musico-organisticus
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Holger Gehring wurde 1969 in Bielefeld geboren. Er studierte
Kirchenmusik, Orgel und Cembalo an den Musik­hochschulen in
Lübeck und Stuttgart. Anschließend studierte er künstlerisches
Orgel­spiel an der Musikhochschule Frankfurt und danach Solis­
ten­klasse Orgel an der Musik­hochschule Stuttgart. Zeitgleich stu­
dier­te er Cembalo, Generalbass und Ensemble für Alte Musik an
der Schola Cantorum in Basel. 2004 wurde er zum Kreuzorganisten
an die Kreuzkirche Dresden berufen und 2005 zum Orgel­sach­ver­
ständigen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens er­
nannt. Darüber hinaus ist er als Lehrbeauftragter für Orgel­litera­tur­­spiel und Orgelimprovisation an den Musik­hochschulen in Leip­zig,
Dresden und Frankfurt/Main, an der Hochschule für Kirchen­­musik
Dresden und des Dresd­ner Kreuzchores tätig.
Schmalkalden | Schloss Wilhelmsburg
Über dem mittelalterlichen Zentrum von Schmalkalden erhebt
sich das Schloss Wilhelmsburg. Es wurde zwischen 1585 und 1590
als Nebenresidenz der hessischen Landgrafen gebaut. Prunkvoll
aus­gestattet, mit wertvoller Wand­bemalung, beeindruckenden Fest­­­
sälen zählt das Schloss zu den bedeutenden Renaissance Denk­
malen in Deutschland. Die Schlosskapelle beherbergt eine sehr
gut erhaltene, spiel­bare Orgel mit Holzpfeifen aus dem Jahre
1589. Die Orgel gehört neben der kostbaren Reichel-Orgel in der
hallischen Marktkirche zu den wenigen in Europa erhaltenen über
vierhundert Jahre alten Instrumenten. Hof- und Stadtorganisten
wie Johann Niko­laus Tischer, Johann Gottfried Vierling oder
Johann Friedrich Doles, der auch die Thomaskantorstelle in
Leipzig bekleidet hatte, pfleg­ten ein reges musikalisches Leben im
aus­gehen­den 17. bis 19. Jahr­­hundert in Schmalkalden.
Der Organist Holger Gehring bringt mit Musik aus der Ent­
stehungs­zeit der Orgel das kostbare Instrument zum Klingen und
gedenkt dabei den 400. Geburtstagen der Komponisten Johann
Jacob Fro­berger und Matthias Weckmann.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Klarinettenklänge –
Märchen und Bilder
Ib Hausmann (Klarinette)
Frank Gutschmidt (Klavier)
Freitag | 24. Juni 2016 | 19:30 Uhr
Schkopau OT Ermlitz | Rittergut
Norbert Burgmüller
1810-1836
Duo Es-Dur op. 15 für Klarinette und Klavier
Carl Loewe
1796-1869
Schottische Bilder op. 112 für Klarinette und Klavier
Die Jungfrau vom See – Der Wanderer auf Rothwell-castle –
Der Schottenclan
Ferruccio Busoni 1866-1924
Märchen für Klarinette und Klavier
150* Ferruccio
Busoni
Carl Maria von Weber
100 † Max
1786-1826
Grand Duo Concertant op. 48 für Klarinette und Klavier
Allegro con fuoco – Andante con moto – Rondo Allegro
Reger
Karten: 15 € | 12 €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 034204 35582
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06258 Schkopau OT Ermlitz | Apels Gut 3 | Rittergut
Max Reger 1873-1916
Sonate für Klarinette und Klavier B-Dur op. 107
Moderato – Vivace – Adagio – Allegretto con grazia
Dieses Konzert wird unterstützt durch
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Ib Hausmann
Frank Gutschmidt
Zu den wichtigsten Lehrern und Inspiratoren von Ib Haus­mann
gehören neben Menahem Pressler und György Kurtág, seine
Kammer­musikpartner: Alexander Lonquich, Frank Gutschmidt,
Peter Bruns, Clemens Hagen der Jazz­pianist Michael Wollny und
Streichquartette wie das: Hagen-, Casals-, Bennewitz,- und AurynQuartett. Als Solist reist er um die Welt und trat mit bedeu­tenden
Orchestern, u. a. mit dem Minnesota Symphony Orchestra und
der Kammer­­philharmonie Bremen auf. Preis der Deutschen Schall­
platten­­­kritik für die Klarinettensonaten von Max Reger und eine
Bert­hold Goldschmidt CD. Bei EMI erschien das Quintett von
Sergej Pro­kofieff, u. a. mit Tabea Zimmermann und Daniel Hope.
Frank Gutschmidt wurde 1971 in Brandenburg/Havel geboren.
Er gewann 1. Preise bei den Wettbewerben „Johann Sebastian Bach”
in Leipzig und „Franz Liszt” in Weimar. Als Solist und Kammer­
musi­ker spielt er bei renommierten Festivals, in Berlin, St. Peters­
burg, Moskau, Litauen, Bulga­r ien, Rom, Mailand, Paris, London,
Lissa­bon. 2010 erschien eine CD mit der vierhändigen Fassung
von Stravinsky’s „Sacre” und Bartók’s „Sonate für 2 Klaviere und
Schlag­­zeug“ und 2013 eine Kammermusik-CD mit Werken von
H. E. Erwin Walther, zusammen mit Ib Hausmann und Peter Bruns.
Schkopau OT Ermlitz | Rittergut
Das prächtige Herrenhaus auf dem Rittergut Ermlitz wurde um
1700 von der Familie von Bose erbaut. Durch die Aus­wirkungen
des Siebenjährigen Krieges konnte die Familie von Bose das Haus
nicht mehr unterhalten, und als neuer Käufer trat 1771 der
Leipziger Jurist und Ratsherr, der spä­tere Bürgermeister Dr. Apel
in Erscheinung. Das Rittergut wurde fortan der Sommersitz der
Familie Apel. Sie war sehr Musik und Kunst interessiert und
förderte musikalische und literarische Veranstaltungen auf dem
Gut. So bedeutende Komponisten wie Carl-Maria von Weber,
Felix Mendelssohn Bartholdy und Richard Wagner waren Gäste
des Gutes.
Mit den Wirren des 2. Weltkriegs wurde dem Leben auf dem Gut
ein jähes Ende gesetzt und die Familie Apel enteignet. Das An­
wesen wurde um 2000 von einem Nachfahren der Familie Apel
zurück erworben. Nach sehr aufwendigen Restaurierungsarbeiten
erstrahlt das barocke Herrenhaus mit den schönen Außenanlagen
seit 2010 in neuem Glanz. Die Apelsche Kulturstiftung und ein
Förderverein haben das Gut zu einem Tagungs- und Veran­
staltungszentrum ent­wickelt. Aus dem früheren Kuhstall ist ein
Saal geworden, der ausgezeichnet für Konzerte geeignet ist.
Klarinette und Klavier von Ib Hausmann und Frank Gutschmidt
erinnern an die musikalischen Besucher des Hauses und bringen
darüberhinaus Musik von Zeitgenossen wie Carl Loewe, Nobert
Burgmüller und im Gedenken an den 100. Todestag Kompositio­
nen von Max Reger zu Gehör.
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Cembali –
Strenges und Improvisiertes
Alexander und Aleksandra Grychtolik
(Cembalo und Orgel)
Samstag | 25. Juni 2016 | 17:00 Uhr
Borsdorf OT Panitzsch
Kirche
16:15 Uhr Festakt
Anbringung der Logotafel „Strasse der Musik“
an der Kirche
Johann Sebastian Bach 1685-1750
Aria aus: Goldberg-Variationen BWV 988
14 Canons über die ersten acht Fundamentalnoten
der Aria aus: Goldberg-Variationen BWV 1087
Aria aus: Goldberg-Variationen
Carl Philipp Emanuel Bach
1714-1788
Vier Duette für Cembalo, Wq 115
Allegro – un poco Adagio – un poco Adagio – Allegro
Sonate d-moll aus: Clavier-Sonaten für Kenner und
Liebhaber, Band 3 (1781), Wq 57
Allegro moderato – Cantabile e mesto – Allegro
Alexander Grychtolik
*1980
Improvisation einer Fantasie und Fuge
Matthias Weckmann
um 1616-1674
Partita in e
Allemande – Courante – Sarabande – Gigue
Johann Jakob Froberger
1616-1667
Lamentation in F, FbWV 633
400* Johann Jakob
Froberger
400* Matthias
Weckmann
Karten: 15 € | 12 €
Kartentelefon: 0345 5174170
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
04451 Borsdorf OT Panitzsch | Lange Straße 17
Evang.-Luth. Kirchgemeinde Panitzsch
Aleksandra Grychtolik
Alexander Grychtolik
*1974
Concerto-Improvisation:
Ein Treffen zwischen Johann Sebastian und Carl Philipp
Michael Praetorius um 1571-1621
Hymnus Christus wir sollen loben schon (Orgel)
Alexander Ferdinand Grychtolik
Improvisation in der Art Johann Sebastian Bachs (Orgel)
(Allegro) – Molto Adagio – (Allegro assai)
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Aleksandra Grychtolik | Alexander Grychtolik
Bereits während ihres Cembalostudiums an der Musikhochschule
in Lódz, das sie an eine Organistenausbildung anschloss, reiste
Aleksandra Grychtolik mit ihrem damaligen Ensemble La Grande
Langue de la Musique durch Europa, um bei Spezialisten für histo­
rische Aufführungspraxis wie Ketil Haugsand, Jaap ter Linden und
Lucy van Dael wichtige künstlerische Impulse zu erhalten. Es
folgten Aufnahmen im polnischen Rundfunk und Konzertreisen
nach Westeuropa. Eine vertiefende Beschäftigung mit inter­pre­ta­
to­r ischen Fragestellungen zu Alter Musik erfolgte im Cembalo­
studium bei Bernhard Klapprott. Sie konzertiert seit vielen Jahren
europaweit als Solistin, mit ihrem Partner Alexander Grychtolik in
der Besetzung für zwei Cembali sowie mit dem Ensemble Deut­
sche Hofmusik.
Alexander Grychtolik studierte Cembalo bei Bernhard Klapprott
und Frédérick Haas. Er hatte einen deutschlandweit erstmaligen
Lehrauftrag für barocke Improvisationspraxis an der Musikhoch­
schule in Weimar inne. Eine weitere Lehrtätigkeit führte ihn u. a.
an die Musikhochschule in Frankfurt am Main. Mit seinem 2008
gegründeten Ensemble Deutsche Hofmusik widmet sich Alexan­
der Grychtolik darüber hinaus in ausgewählten Projekten den
musika­lischen Zeugnissen barocker Residenzkultur aus Mittel­
deutsch­land, insbesondere höfischen Gelegenheitswerken.
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Unlängst veröffentlichte er bei der Deutschen Harmonia Mundi
mit Aleksandra Grytchtolik und dem Ensemble Deutsche Hof­
musik die Einspielung einer Rekonstruktion der Köthener Trauer­
musik von Johann Sebastian Bach.
Borsdorf | Kirche Panitzsch
Die heutige Barockkirche Panitzsch hat ihren Ursprung in einem
romanischen Kirchenbau des 13. Jahrhunderts. Die schlichte weiße
Kirche mit Schieferdach steht auf dem 142m hohen Kirch­berg ober­
­halb von Panitzsch im Leipziger Land. Sie beheimatet die evan­
gelisch-lutherische Gemeinde. Ende des 18. Jahrhunderts wur­de
vom Torgauer Orgelbauer Johann Christian Friedrich Flem­ming
eine Orgel eingebaut, 1993 wurde sie von der Orgelbaufirma Voigt
aus Bad Liebenwerda rekonstruiert, und sie hat heute wieder ihren
wundervollen ursprünglichen Klang. Davon können sich die
Konzert­­besucher überzeugen, denn es wird Musik von Johann
Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Matthias Weckmann
und Johann Jacob Froberger auf zwei Cembali sowie auf der Orgel
zu erleben sein.
Drei wertvolle Glocken, zwei mittelalterliche und eine barocke,
mit Ritzzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert laden mit ihrem
ein­drücklichen Geläut zum Gottesdienst und zu Veranstaltungen
vom Kirchberg herunter in den Ort. Besondere Aufmerksamkeit
be­kommt die Kirche nicht nur durch die Gottesdienste und
Gemeindeveranstaltungen, sondern auch durch ein umfangreiches,
vielfältiges Konzertleben sowie Lesungen und Ausstellungen.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Grillenvertreiber Vier Gamben und ein Cembalo
MARAIS CONSORT
Hans-Georg Kramer
Brian Franklin
Hermann Hickethier
Irene Klein
(Violen da Gamba)
Ingelore Schubert (Cembalo)
Samstag | 25. Juni 2016 | 19:30 Uhr
Bad Frankenhausen | Unterkirche
Johann Christoph Demantius 1567-1643
Newe außerlesene / liebliche / zierliche Polnischer vnd
Teutscher Art Täntze
Hans Leo Hassler 1564-1612
Toccata in G
Madrigal-Canzonetten: Mir traumt in einer Nacht
(in drei Teilen)
Mit dein lieblichen Augen – All Lust und Freud
Canzon in g – Canzon in d – Canzona sopra Nun fanget an
Johann Jakob Froberger
1616-1667
Fantasia a 4
Johann Kaspar Kerll
1627-1693
Capriccio sopra il Cucu
400* Johann Jakob
Froberger
400* Matthias
Weckmann
Karten: 15 € | 12 €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 034671 71717
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06567 Bad Frankenhausen | Kantor-Bischoff-Platz 8
Unterkirche
Dieses Konzert wird unterstützt durch
Johann Rosenmüller 1619-1684
Aus der wiederentdeckten Sammlung, 1645
Paduana – Alemanda – Courant – Ballet – Sarabanda
Dietrich Becker
1623-1679
Aus: Musikalische Frühlingsfrüchte..., Hamburg 1668
Sonata – Allmand – Courant – Sarband – Gigue
Matthias Weckmann
1616-1674
Toccata in d
Suite in d: Allemanda – Courant – Sarabanda – Gigue
Heinrich Schütz 1585-1672
Suite in Sonderheit auf Violen zu gebrauchen:
Paduana – Courant – Paduana – Aria – Galliard
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Marais Consort
Das Marais Consort wurde 1978 von Hans-Georg Kramer (Viola
da Gamba) und Ingelore Schubert (Cembalo) als Ensemble für Alte
Musik gegründet. Angeregt und bestätigt durch eigene Quellen­
studien und Meisterkurse bei Nikolaus Harnoncourt, Gustav Leon­
hardt und den Brüdern Kuijken führte der Weg konsequent zur
historischen Aufführungspraxis. Neben Konzep­tio­nen mit barocker
Kammermusik wurde ab 1985 das Gamben­consort aufgebaut.
In Zusammenarbeit mit dem Geigenbauer Christian Brosse wurde
ein Instrumentarium von italienischen Renaissance-Violen-daGamba entwickelt, was zu einem völlig neuen und einzigartigem
Consortklang führte. Ein unvergleichlicher Klang wird dem
Ensem­ble attestiert, neue Klangdimensionen beschworen.
Hervorgehoben wird das harmonische Zusammenspiel, die einzig­
artige Delikatesse und Subtilität; das Musizieren wird als vital,
farbenfroh, meisterlich, als betörend schön beschrieben. Ab 1989
begann der WDR diese Arbeit durch Aufnahmen zu begleiten,
später folgen langjährige Produktionsreihen beim Bayerischen
Rund­f unk. 1991 erschien die erste CD beim Label NOMOS, bei
dem das Marais Consort bis heute exklusiv aufnimmt.
Bad Frankenhausen | Unterkirche
Die Geschichte der Kirchen in Frankenhausen beginnt mit der
Gründung eines Zisterzienserinnenklosters im Jahre 1215. Zu
Beginn des 16. Jahrhunderts hatte das durch die Sole und den
Salz­handel wohlhabende Städtchen Frankenhausen sieben Kir­
chen. Bis heute sind nur noch drei Kirchen erhalten, die Oberkirche
„Unsere lieben Frauen am Berge” mit dem berühmten schiefen
Turm, die Kirche „St. Petri”, – als Überbleibsel einer großen vor­ro­
ma­­­ni­schen Anlage ein Kleinod – sowie die Unter­kirche, eine
barocke Hallen­kirche, geprägt von zweigeschossigen Längsempo­
ren und einen Altarraum getrennt durch einen korbbogigen
Triumphbogen. Im Westen baute der Orgelbauer Johann North
aus Rudolstadt auf die dortige Empore eine barocke Orgel. Sie
wurde vom Frankenhäuser Orgelbaumeister Julius Strobel um­
gebaut und erweitert. Er schuf mit ihr eine der bedeutendsten
großen Orgeln der Hochromantik in Deutschland.
Überrascht wird das Publikum des Konzerts durch das Marais
Consort in seiner Besetzung: vier Violen da Gamba und Cembalo,
wenn sie 400 Jahre alte Musik erklingen lassen.
In zahlreichen internationalen Festivals und Konzertreihen ist das
Marais Consort ein immer wieder gern gesehener Gast. Im Jahr
2007 war das Marais Consort Artist/Ensemble in Residence in
Bonn in der Festival-Konzertreihe „Zeitsprünge“ des Rheinischen
Landes­museums.
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Romantischer Gesang
an historischem Ort
Christopher Jung (Bariton)
Piotr Oczkowski (Klavier)
Sonntag | 26. Juni 2016 | 17:00 Uhr
Wettin-Löbejün | Carl-Loewe-Haus
150* Ferruccio
Busoni
100 † Friedrich
Gernsheim
100 † Max
Reger
Karten: 15 € | 12 €
Kartentelefon: 0345 5174170 | 034603 77250
Fremdenverkehrsamt Löbejün | 034603 71188
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
06193 Wettin-Löbejün | Am Kirchhof 2 | Carl-Loewe-Haus
Dieses Konzert wird unterstützt durch
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Ferruccio Busoni 1866-1924
Fünf Lieder (Johann Wolfgang von Goethe)
Lied des Brander aus: Faust – Lied des Mephistopheles aus:
Faust – Lied des Unmuts aus: Westöstlicher Diwan –
Schlechter Trost – Zigeunerlied op. 55 Nr. 2
Zwei hebräische Melodien op. 15 (Lord Byron)
Ich sah die Träne – An Babylons Wassern
Max Reger 1873-1916
Fünf Gesänge op. 98
Aus der Himmelsaugen (Heinrich Heine) –
Der gute Rat (Georg Schatz) – Sonntag (Ludwig Uhland) –
Es schläft ein stiller Garten (Carl Hauptmann) –
Sommernacht (Gertrud Triepel)
Aus: Vier Lieder op. 97 Das Dorf (Martin Boelitz) –
Ein Drängen (Stefan Zweig)
Friedrich Gernsheim
1839-1916
Fünf Lieder op. 19
Die Blicke Deiner Augen (Georg Friedrich Daumer) –
Die ihr mit dem Odem linde (Friedrich Rückert) –
Mit einem gemalten Bande (J. W. v. Goethe) –
An den Mond (J. W. v. Goethe) –
Gib ihr, Ost, die Kunde meiner Leiden (G. F. Daumer) –
Ich möchte Dir so gern die Seele geben (G. F. Daumer)
Carl Loewe
1796-1869
Wer ist der Bär op. 64 Nr. 4 (W. A. Häring [W. Alexis])
Odins Meeresritt op. 118 (A. Schreiber)
Die Uhr op. 123 Nr. 3 (J. G. Seidl)
Der Zauberlehrling op. 20 Nr. 2 (J. W. v. Goethe)
Geisterleben op. 9 Nr. 4 (Ludwig Uhland)
Tom der Reimer op. 135a (Schottische Ballade)
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Piotr Oczkowski | Christopher Jung
Der Bariton Christopher Jung ist mehrfacher Preisträger ver­
schiedener Wettbewerbe. Er gab sein Operndebüt als „Papageno”
in Mozarts „Zauberflöte” am Mittelsächsischen Theater Freiberg.
Seit­her führen ihn zahlreiche Engagements an renommierte Büh­
nen im In- und Ausland, so zum Theaterfest nach Delphi, mit
einer „Winterreise” nach Indien, mehrfach nach Südamerika, zum
MDR Musiksommer, den Dresdner Musikfestspielen, zum Bach­
fest nach Leipzig, an die Komische Oper Berlin, die Oper Leipzig
und die Kölner Philharmonie. Er unterrichtet als Professor an der
Ev. Hoch­schule für Kirchenmusik in Halle, sowie an der MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg. Rundfunkaufnahmen und
CDs dokumentieren sein bisheriges Schaffen.
Piotr Oczkowski wurde in Polen geboren und emigrierte als
Sieben­­jähriger nach Venezuela. Als Elfjähriger feierte er erste Er­
folge als Solist mit verschiedenen venezolanischen Orchestern. Er
studierte Klavier in Bloomington, Detmold, München und Halle.
2006 übernahm er an der Hochschule für Musik in Detmold eine
Professur als Leiter des Jungstudierenden-Instituts. Er ist Preis­
träger verschiedener Wettbewerbe u. a. des Teresa-Carreño-Wett­
bewerbs 1992. Als Solist ist er viel im In- und Ausland unterwegs
und nimmt teil an renommierten Festivals in Europa und Latein­
amerika.
Löbejün | Carl-Loewe-Haus
Das 15km nördlich von Halle gelegene Löbejün wird kultur­histo­
risch vor allem mit der Pflege des musikalischen Erbes von Carl
Loewe in Zusammenhang gebracht. Dem 1796 in Löbejün gebo­
renen Komponisten und Sänger verdankt die Nachwelt ein reiches
musikalisches Schaffen, an erster Stelle seien seine etwa 400 Balla­
den genannt, aber auch Oratorien, Opern, Sinfonien und Kammer­
­musik stammen aus seiner Feder. Die in Löbejün an­sässige Inter­
nationale Carl-Loewe-Gesellschaft veranstaltet regel­mäßig Festtage
zu Ehren ihres genius loci und bringt sein Werk zur Aufführung.
Das Geburtshaus des Komponisten war 1530 als Schulhaus gebaut
worden, 1886 wegen Baufälligkeit abgerissen, aber sehr bald ent­
stand an derselben Stelle ein neues Haus. Dieses Gebäude hat nun
die Loewe-Gesellschaft von der Stadt zur Nutzung übergeben
bekommen, und hier wurde das Museum als eine würdige Stätte
des Gedenkens an Carl Loewe eröffnet, und ein Zentrum der
Loewe-Forschung und Pflege seines Erbes ist entstanden. Neben
einer großen Sammlung von Notenblättern mit Musik Loewes
sowie Büchern und Schriften über den Meister ist eine besondere
Attraktion die weltweit umfangreichste Tonträgersammlung mit
seiner Musik. Diese veranschaulicht nicht nur den Beginn der
Tonaufzeichnung, sondern ermöglicht einen Einblick in die Ent­
wicklung der Tonwiedergabetechnik überhaupt.
Das wichtigste Erlebnis aber ist, die Musik des Romantikers Carl
Loewe zu hören. Dem Meister gegenübergestellt werden Lieder
von Max Reger, Friedrich Gernsheim und Ferrucio Busoni.
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Johann Heugel um 1510-1585
Motet Consolamini Popule Meus (1539)
Doppelchörigkeit Torgauer Meister
Abschlusskonzert
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland
Calmus Ensemble
Capella de la Torre
Ekkehard Saretz (Orgel)
Hildegard Saretz (Orgel | Cembalo)
Sonntag | 26. Juni 2016 | 17:00 Uhr
Torgau | Schlosskirche
Thomas Stoltzer
1480-1526
Benedicam Dominum in omni tempore Psalm 33 (1526)
Johannes Kugelmann
1495-1542
Nun lob mein Seel den Herren Psalm 103 (1540)
Johann Walter 1496-1570
Joseph, lieber Joseph mein (1544)
Holdseliger, mein’s Herzens Trost (1566)
Gebr. Paul und Bartholomäus Hess
Pavana – Gagliarda
Leonhart Schröter
12:00 Uhr Musikalischer Festakt mit Anbringung
der Logotafel „Strasse der Musik“
an der Stadtkirche/Marienkirche Torgau
Karten: 12 € *
Kartentelefon: 0345 5174170
Torgau-Informations-Center 03421 70140
www.tic-torgau.de
Abendkasse oder Online-Bestellung:
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
04860 Torgau | Schlossstraße 27 | Schlosskirche
1532-1601
Das Christlich Kinderlied D. Martini Lutheri
Erhalt uns Herr bei deinem Wort (1576)
Heinrich Isaac
1450-1517
Kanzone La Martinella
Intavolierung für Orgel Solo
Georg Otto
1550-1618
In die Visit. Mar. Exurgens autem Maria
aus: 16 Evangelienmotetten (1604)
Georg Weber
1540-1599
Gott der Vater wohn uns bei (1596)
aus: Geistliche deutzsche Lieder und Psalmen
*In der 2. Empore sind außerdem Karten für 8 € erhältlich.
Dieses Konzert wird unterstützt durch
Michael Praetorius 1571-1621
Ein feste Burg ist unser Gott a 8
aus: Musae Sioniae Band 3 (1605/07)
Heinrich Schütz 1585-1672
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen a 8 SWV 31
aus: Psalmen Davids (1619)
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Capella de la Torre
Calmus Ensemble
Ekkehard Saretz
Die Capella de la Torre versammelt Musiker, die sich als Spezia­
listen für historische Aufführungspraxis einen Namen gemacht
haben. Die reiche und bislang zu wenig beachtete Musik aus Mittel­
alter und Renaissance mit professionellem Anspruch zur Auf­
führung zu bringen und damit wieder direkt erfahrbar zu machen,
bildet den Leitgedanken des Ensembles. Die Besetzung der Capella
de la Torre vorwiegend mit historischen Doppelrohr­blatt­instru­
menten stellt eine in der heutigen Musikszene wenig gepflegte
Praxis dar, die in Deutschland als einzigartig angesehen werden
kann. Seit seiner Grün­dung im Jahre 2005 hat das Ensemble
mehrere CD Einspielun­gen vorgelegt, außerdem gibt es zahlreiche
Radiomitschnitte (DLR, RBB, MDR).
Homogenität, Präzision, Leichtigkeit und Witz – das ist es, was
Calmus auszeichnet und zu einer der erfolgreichsten Vokalgruppen
Deutschlands macht. Die breite Palette an Klangfarben, die
Musizierfreude, die die Musiker auf der Bühne vermitteln, ihre
Klangkultur aber auch ihre abwechslungs- und einfallsreichen Pro­
gramme begeistern immer wieder. Die fünf Leipziger haben eine
ganze Reihe internationaler Preise und Wettbewerbe gewonnen.
Neben 50 bis 60 Konzerten im Jahr in ganz Europa hat das
Quintett zwei Gastspiele in Südamerika gegeben und ist dreimal
im Jahr gern gesehener Gast in den USA. In allen Sparten gibt es
immer wieder interessante Partnerschaften mit Kollegen wie dem
MDR Sinfonie­orchester, dem Raschèr Saxophone Quartet, der
Hamburger Rats­musik oder der Bigband des Hessischen Rund­
funks. Ganz aktuell ist die Zusammenarbeit mit mit Elke Heiden­
reich, mit der Lautten Compagney Berlin und mit Bruno Ganz mit
einem Mendelssohn Programm.
Ekkehard Saretz ist Organist und Kirchenmusikdirektor an der
Stadtkirche St. Marien und der Schlosskirche Torgau, dem ersten,
1544 von Martin Luther eingeweihten evangelischen Kirchen­
neubau. Er leitet dort die Johann-Walter-Kantorei, die während
der Reformation als erste evangelische Kantorei gegründet wurde
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Hildegard Saretz
und organisiert ein umfangreiches Konzertprogramm. Konzert­
reisen führten ihn an die großen Orgeln Deutschlands sowie nach
Frankreich, Polen, Finnland, die Niederlande, die Schweiz und Italien.
Hildegard Saretz arbeitet freischaffend mit Ensembles wie der
Chur­sächsischen Capelle, dem Chemnitzer Barockorchester und der
Capella de la Torre zusammen. Als Leipziger Cembaloduo konzertiert
sie mit Michaela Hasselt in der Kombination Hammerflügel/Cem­
balo. Eine intensive kammermusikalische Zusammenarbeit verbindet
sie auch mit Bernhard Forck und Gotthold Schwarz.
Torgau | Schloss Hartenfels
Schloss Hartenfels ist ein Prachtbau der Frührenaissance, voll­stän­
dig erhalten gehört es zu den größten Schlössern dieser Epoche in
Deutschland. Bedeutende Baumeister, Steinmetze, Bild­­hauer und
Maler wurden engagiert, um dieses prunkvolle Ensemble zu bauen
und auszustatten. Einmalig in künstlerischer und statischer Hin­
sicht ist die freitragende Treppenanlage des Großen Wendelsteins,
eine architektonische Meisterleistung von Weltbedeutung. Faszinie­
rend ist die Innen­aus­malung der Wände von Lucas Cranach d. Ä.
1543-1544 wurde die Schlosskirche als erster pro­testantischer
Kirchenneubau über­haupt erbaut und noch im selben Jahr seiner
Vollendung durch Martin Luther eingeweiht. 1994 bekam die
Schloss­kapelle eine Schleifladen-Orgel, im Renais­sance-Stil dispo­
niert und mittel­tönig gestimmt. Die Herren des Schlosses wurden
1485 die Wetti­ner der ernesti­nischen Linie. Sie nutzten es als ihre
Hauptresidenz und nach dem Schmalkaldischen Krieg 1547
nahmen es die Albertiner in Besitz. 1815 kam es in den Besitz des
Königreichs Preußen. Heute ist das Schloss Museum und in einem
Teil ist das Landratsamt des Kreises Torgau-Oschatz untergebracht.
Die Geschichte der Reformation ist eng mit Schloss Hartenfels
verbunden. Der Kurfürst sowie das Torgauer Bürgertum unter­
stütz­­ten Luther in seinen reformatorischen Ideen.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
69
5
Tag der Haus- und Hofmusk
in Halle (Saale)
Das Siegerfoto des Fotowettbewerbs 2015 stammt von Regina Beyer.
Nach den Erfolgen der vergangenen Jahre rufen wir
alle „HALLOREN, HALLENSER und HALLUNKEN“
zur Teilnahme auf!
5. Tag der Haus- und Hofmusik
in Halle (Saale)
Samstag | 18. Juni 2016 | 10:00-18:00 Uhr
Öffnen Sie Ihr Haus und Ihren Hof
für Musik!
Laden Sie ein zu sich!
Musizieren Sie mit Ihrer Familie
und Freunden!
Die Idee: Familien, Laien- und Profimusiker, Ensembles,
Solisten, Chöre und Orchester laden ein zu ungezwunge­
nen Konzerten mit Werken überwiegend mitteldeutscher
Komponisten.
Mögliche Veranstaltungsorte sind private Haushalte,
Kultur­stätten, Galerien, Gärten, Parks, Plätze, Höfe,
Probenräume, Büros von Unternehmen, Fotostudios,
die Neue Residenz, das Peißnitz-Haus…
Jeder Musikliebhaber kann sich beteiligen!
Der Verein Straße der Musik unterstützt Sie bei der
Programmauswahl und beim Finden eines Auftrittsortes.
Er sammelt und koordiniert die eingehenden Angebote
und macht sie auf seiner Webseite und durch geeignete
Werbemittel der Öffentlichkeit zugänglich.
ERWEITERTER FOTOWETTBEWERB
FÜR DAS 6. MUSIKFEST
Ziel
inhaltlich freie Darstellung der Themen
Musik | Musizieren | Instrument
mit kreativ-künstlerischem Anspruch
(Amateur-)Fotografen sind aufgerufen,
maximal 10 Motive in digitaler Form
bis 03. Juli 2016 einzureichen an
[email protected]
Jury
Gert Kiermeyer | Fotodesigner
Janos Stekovics | Verlag Janos Stekovics
Prof. Rudolf Schäfer | Burg Giebichenstein
Daniel Schad | Straße der Musik e.V.
Preise
Bildbände, Eintrittskarten, Kulturgutscheine
Preisverleihung
Sonntag, 10. Juli 2016 | 11:00 Uhr
Café im Opernhaus Halle
Anmeldeformular: www.strasse-der-musik.de
Der Tag der Haus- und Hofmusik wird unterstützt durch:
Anmeldeformular für Ensembles, Chöre, Orchester
sowie weitere Informationen:
www.strasse-der-musik.de
70
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Johann Sebastian Bach
Komponisten
Carl Philipp Emanuel Bach
Carl Ferdinand Adam
1806-1868
gehört zu den Gründern der deutschen Sängerbewegung. Gebo­
ren in Constappel bei Meißen oder in Dresden als Sohn des Orga­
nisten Johann von Zehmen auf Schleinitz, besuchte er die Dresdner
Kreuzschule, begann danach ein Jurastudium in Leip­zig, entschloss
sich jedoch zum Fachwechsel – dem Musikstudium beim Thomas­
kantor Theodor Weinlig (auch Lehrer von Richard Wagner und
Julius Otto u.a.). Nach dem Studium – zurück in Dresden – grün­
de­te er 1834 den Männergesangsverein „Orpheus“ und 1842, zu­
sam­men mit Julius Otto, den Chor „Dresdner Lieder­kranz“. 1844
bekam er die Einstellung als Kantor und Musikdirektor in Leisnig,
wo er bis zu seinem Tod tätig war. Hier gründete er den Männer­
gesangsverein „Liederkranz“, den er neun Jahre lang zu großen Er­
folgen führte. „Abend wird es wieder“ gehört zu seinen bekanntesten
Liedern.
Carl Philipp Emanuel Bach
1714-1788
der zweite Sohn von Johann Sebastian, der „Berliner“ bzw. „Ham­
bur­ger Bach“, wurde in Weimar geboren und starb in Ham­burg. Er
war Schüler seines Vaters, besuchte die Lateinschule in Köthen
und Thomasschule in Leipzig, wo er anschließend das Jurastudium
begann. 1734 wechselte er an die Universität Frankfurt/Oder über.
1738 wurde er an den Hof des preußischen Kronprinzen Friedrich
gerufen. Er war Mitglied der Rheinsberger Kapelle, Kammer­cem­ba­list, Lehrer und Komponist am Hofe Friedrichs II. und ver­
kehr­te im Musikkreis um die königliche Schwester, Prinzessin
Anna Amalia von Preußen. Nachdem seine Bewerbung um das
Tho­maskantorat 1755 fehlgeschlagen war, übernahm er die Nach­
folge Telemanns 1767 als Musikdirektor an fünf Kirchen und
Kantor am Gymnasium Johanneum in Hamburg, wo er auch
öffent­liche Konzerte veranstaltete. Noch lange nach seinem Tod
wurde der Name Bach immer nur mit ihm in Verbindung gebracht.
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William Sterndale Bennett
Johann Sebastian Bach 1685-1750
ist wie kein anderer großer Komponist in Mitteldeutschland ver­
wurzelt. Geboren in Eisenach, besuchte er dort die Lateinschule
und in Ohrdruf das Lyzeum. 1700-02 folgte der einzige längere
Aufenthalt außerhalb Mitteldeutschlands, in Lüneburg. Seine Or­ga­
nistentätigkeit in Arnstadt 1703-06 wurde lediglich durch eine mehr­
monatige Studienreise zu Buxtehude nach Lübeck unterbrochen.
Er wirkte in Mühlhausen, stand im Dienst am Weimarer Hofe, war
1717-23 Kapellmeister am Köthener Hof und anschließend Tho­mas­
kantor in Leipzig. Die Aufträge für Orgel­prüfungen führten ihn u.
a. nach Halle, Erfurt, Gera, Kassel und Naumburg, er war Gast der
fürstlichen und königlichen Höfe in Weißenfels, Potsdam, Berlin
und Dresden, wo er auch in der Sophien- und Frauenkirche mehr­
mals konzertierte. 1736 erhielt er den Ehrentitel des „königlich polni­
schen und kurfürstlich sächsischen Compositeurs“. Bach starb in Leipzig.
Dietrich Becker
1623-1679
Der heute fast völlig unbekannte Dietrich Becker galt zu seinen
Lebzeiten als einer der wichtigsten deutschen Musiker. In Ham­
burg geboren und gestorben, war er als Violinist Schüler von
Johann Schop. Nach einigen Stellen im Hamburger Umland wurde
er 1667 dessen Nachfolger als Leiter der dortigen Rathsmusic, der
städt­i­schen Ratskapelle, später zusätzlich noch Musikdirektor am
Dom. Als Antrittsreverenz widmete er dem Hamburger Rat 1668
die „Musicalischen Frühlingsfrüchte – Sonaten-Suiten“, die den Weg
von der Consortpolyphonie zur neuen barocken Triosonate
weisen. Blieb Becker in den Suitensätzen bei aller musikalischer
Qualität dem traditionellen Umfeld verhaftet, experimentierte er
in den So­na­tensätzen – ähnlich wie sein Lübecker Zeitgenosse
Franz Tunder – mit freieren, affektgeladenen Abschnitten als Mit­
gestalter des nord­­deutschen Stylus phantasticus.
William Sterndale Bennett
200*
1816-1875
wuchs in Cambridge auf, wo er seine erste musikalische Ausbildung
erhielt, Klavier und Komposition studierte und Mitglied des King’s
College Chapel Choir war. Seine ersten Werke standen unter dem
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
73
Thomas Buchholz
Johannes Brahms
Max Bruch
Einfluss der damaligen deutschen Musik. Er besuchte auch mehr­
mals Deutschland zwischen 1836 und 1842, insbesondere Düssel­
dorf und Leipzig, wo er mit Felix Mendelssohn und Robert Schu­
mann freundschaftliche Beziehungen knüpfte. Er wurde zum Pub­
likumsliebling der Leipziger, so dass ihm die Gewandhaus­direktion
1853 das Amt des Gewandhauskapellmeisters antrug, das er jedoch
ablehnte. Später wurde er Chefdirigent der Londoner Philharmonic
Society und Direktor der Royal Academy of Music in London.
Sein kompositorischer Stil ist stark von Mendelssohn geprägt.
Johannes Brahms
1833-1897
wurde in Hamburg geboren und starb in Wien. Brahms’ Be­kannt­
schaft und spätere Freundschaft zu Robert und Clara Schu­mann
machten ihn bereits als 20-jährigen bekannt. Schu­manns gute
Kontakte zu Verlegern wirkten sich auch positiv auf Brahms aus,
eine Vielzahl seiner Werke wurde umgehend nach Fertigstellung
gedruckt. Auch als Dirigent und Pianist war er hoch geschätzt.
Seine „Sinfonie Nr. 1 c-Moll“ wurde 1877 in Karlsruhe von seinem
langjährigen Freund, dem gebürtigen Leipziger Felix Otto Dessoff
uraufgeführt. Die Uraufführung der „Sinfonie Nr. 4 e-Moll“ fand
1885 unter der Leitung von Hans von Bülow in Meiningen statt.
Dort befindet sich im Englischen Garten das erste in Deutschland
erbaute Denkmal für Brahms.
Max Bruch
1838-1920
wurde in Köln geboren. Den ersten Musikunterricht erhielt er von
seiner Mutter, Sopranistin und Gesangslehrerin. Als Elfjähriger
trat er mit größeren Kompositionen an die Öffentlichkeit und
gewann ein Stipendium der Frankfurter Mozart-Stiftung, das ihm
1853-57 Kompositionsstudium bei Ferdinand Hiller, Carl Reinecke
und Ferdinand Breunung ermöglichte. Anschließend lebte er als
Musiklehrer in Köln. 1861 unternahm er eine Studienreise, die ihn
u. a. nach Berlin, Leipzig und Dresden führte. Nach Stationen in
74
|
Norbert Burgmüller
Mannheim und als Musikdirektor in Koblenz war er 1867-70
Hofkapellmeister in Sondershausen, wirkte dann als Dirigent u. a.
in Berlin, Liverpool und Breslau und leitete 1891-1910 eine Meister­schule für Komposition an der Berliner Akademie, deren Vize­
präsident er 1907 wurde. Bruch starb in Berlin.
Thomas Buchholz
*1961
in Eisenach geboren, machte zunächst eine Ausbildung zum Klavier­
techniker bei Blüthner-Pianos in Leipzig und arbeitete als Klavier­
stimmer in Eisenach und Michaelstein. 1983-88 studierte er in
Leipzig Gesang, Komposition und Musikpädagogik und wirkte
anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der MLU Halle,
an der Heinrich-Schütz-Akademie Thüringen und am Händel-Haus
Halle. 1999 wurde er zum ordentlichen Professor für Kom­po­sition
am Konservatorium in Eriwan (Armenien) ernannt. Lehr­aufträge
sowie Tätigkeiten als Dirigent, Organist und Cembalist führ­ten ihn
zu internationalen Seminaren und Work­shops für neue Musik ins
In- und Ausland. Ab 1996 ist er Vorsit­zen­der des Komopo­nis­ten­
verbandes Sachsen-Anhalts. Seine Kom­po­sitionen wurden in
mehreren Ländern Europas und den USA aufgeführt.
Norbert Burgmüller
1810-1836
wurde als Sohn des aus Magdeburg stammenden Kapellmeisters
August Burgmüller in Düsseldorf geboren. Schon früh bekam er
Violin- und Klavierunterricht und begann zu komponieren. 1826
ging er nach Kassel, um Violine bei Louis Spohr und Theorie zu
studieren und wirkte dort bis 1830 als Korrepetitor, Dirigent und
Pianist. Zurück in Düsseldorf bestritt er seinen Lebensunterhalt
durch Unterricht und kleine Engagements. Er war seit 1833 mit
Felix Mendelssohn befreundet, der statt seiner den Musik­direk­
toren­posten erhalten hatte und einige seiner Werke aufführte.
Burgmüller ertrank während des Kuraufenthaltes in Aachen wahrs­
cheinlich infolge eines epileptischen Anfalls. In seinen späte­ren
Kompositionen lässt sich trotz des eigenen Ton­falls der Einfluss
Mendelssohns konstatieren.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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150* Ferruccio Busoni
1866-1924
wuchs als Sohn eines italienischen Klarinettisten und einer deutsch­
stämmigen Pianistin in Triest auf. Bereits mit 10 Jahren debütierte
er in Wien als Klaviervirtuose und Komponist. 1886-88 unter­
richtete er am Leipziger Konservatorium. Nach Stationen in Hel­
sinki, Moskau und Boston ließ er sich 1894 in Berlin nieder. Bis
1915 trat er regelmäßig als Pianist auf, arbeitete daneben als Leh­
rer, u. a. 1900/01 in Weimar, sowie als Orchesterdirigent, wo­bei
ihm zeitgenössische Musik besonders am Herzen lag. Von 1920
bis zu seinem Tod leitete er eine Kompositionsklasse an der Preußi­
schen Akademie der Künste in Berlin. Busoni gab u. a. Klavier­
werke von Johann Sebastian Bach und Franz Liszt heraus. Seine
Varianten dieser Werke lösten Kontroversen aus. Außerdem hinter­
ließ er über 300 Originalkompositionen.
Marco Antonio Cavazzoni
um 1485-nach 1569
(auch Marco Antonio da Bologna, oder d’Urbino) erhielt eine
hervorragende akademische und musikalische Ausbildung. Seine
Laufbahn als Musiker fand überwiegend in Venedig statt. 1517-24
wirkte er als Sänger an San Marco und Organist an Santo Stefano.
1520-21 diente er als Cembalist beim Papst Leo X. im Vatikan.
Zurück in Venedig, veröffentlichte er „Recerchari, motetti, canzoni
[...] libro primo“, eine Sammlung von Werken für Tasteninstrumente,
darunter die ersten bekannten Ricercare für Orgel. Nach einer
kurzen Organistentätigkeit in Padua, wirkte er ab 1528 in Venedig,
in den 1530er Jahren vermutlich in Treviso und Chioggia und
stand 1537 wahrscheinlich in den Diensten der Herzogin Gonzaga
in Urbino. Später kehrte er nach Venedig zurück und übernahm
dreimal kommissarische Leitung der Kapelle an San Marco. 1569
krankheitsbedingt vom Dienst freigestellt, zog er sich nach Brescia
zurück. Sein Sterbeort ist nicht bekannt.
Johann Christoph Demantius 1567-1643
wurde in Reichenberg (Liberec), Nordböhmen, geboren. Er stu­
dier­te in Wittenberg und vollendete seine Ausbildung in Leipzig,
wurde Kantor in Zittau und wirkte bis zu seinem Tode in Freiberg.
Durch den Silberbergbau zu Wohlstand gelangt, konnte sich das
sächsische Freiberg eine über die Grenzen reichende bedeutende
Kantorei leisten. Demantius war ein weit geachteter Komponist
und Pädagoge. In seinen überwiegend kirchlichen Werken blieb er
dem A-capella-Stil verpflichtet und erwies sich immer wieder als
Meister der Kontrapunktik. Eine „Johannespassion“ für 6 Stimmen
a capella gehört zu seinen bekanntesten Überliefe­rungen. Zu seinen
weltlichen Kompositionen zählen vorwiegend mehr­stimmige Lieder,
polnische und deutsche Tänze.
76
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Ferruccio Busoni
Felix Draeseke
Felix Draeseke
1835-1913
stammte aus aus Coburg. Trotz einer Gehörschädigung entschied
er sich für den Musikerberuf und trat 1852 ins Leipziger Konser­
vatorium ein, wo er Musikgeschichte- und Theorie, Klavier und
Komposition studierte. Durch das Erlebnis einer „Lohengrin“-Auf­
führung unter Franz Liszt 1852 in Weimar wurde Richard Wagner
zu seinem Vorbild. Nachdem er auch Hans von Bülow kennen­
gelernt und die Neudeutsche Schule für sich entdeckt hatte,
verließ er enttäuscht das Konservatorium. Er schrieb Konzert­
kritiken für die „Neue Zeitschrift für Musik“, fand Aufnahme in den
Weimarer Kreis von Liszt und Cornelius und lernte Wagner in der
Schweiz kennen. Nach dem Verriss seines Germania-Marsches
über­siedelte er nach Lausanne, wo er 14 Jahre lang als Klavierlehrer
lebte. 1876 ließ er sich in Dresden nieder und bekam eine Pro­
fessur am städtischen Konservatorium. Den entschei­denden Erfolg
brachte ihm 1888 „Symphonia Tragica“, den letzten – das Mysterium
„Christus“. In seinen letzten Lebensjahren wurden ihm zwar zahl­
reiche Ehrungen zuteil, jedoch sank sein Ansehen als Komponist.
Draeseke verstarb in Dresden.
Gotthilf Friedrich Ebhardt
1771-um 1840
war Schüler von Christian Gotthilf Tag und wirkte als Organist
und Kammermusikus in Schleiz und als Organist und „Schulkollege”
in Greiz. Eine beträchtliche Anzahl von Kantaten, Motetten und
Liedern, zum Teil in umfangreichen Besetzungen mit bis zu 58
Stimmen sowie zwei Orgelkonzerte sind von ihm überliefert.
Bemerkenswert ist die Verwendung des Cembalos als General­
bassinstrument noch im 19. Jahrhundert in Kombination mit
großer klassischer Orchesterbesetzung. Vier Choralvorspiele für
Blasinstrument und Orgel wurden in Leipzig veröffentlicht: Vier
Choralvorspiele in 3- und 4- stimmig gebundenen contrapunkti­
schen Styl. Desweiteren wird ein Lehrwerk, die „Schule der Ton­
setzkunst in systematischer Form“ (Leipzig, 1824) erwähnt. Er führte
die Tradition der Gattung Choralvorspiel für Blasinstrument und
Orgel bis fast zur Mitte des 19. Jahrhunderts weiter.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
77
Friedrich Ernst Fesca
Niels Wilhelm Gade
Girolamo Frescobaldi
Friedrich Ernst Fesca
1789-1826
entstammte einer musikalischen Familie aus Magdeburg. Mit 11
Jahren debütierte er in Magdeburg als Violinvirtuose mit einem
eigenen Violinkonzert und trat in der Folge in Konzerten der
dortigen Freimaurerloge auf. Gleichzeitig erhielt er den Theorie­
unterricht. Ab 1805 studierte er in Leipzig beim Thomaskantor
A. E. Müller, der ihn später an das Gewandhausorchester ver­mit­
telte. Nach einer kurzen Anstellung als Hofmusiker in Olden­burg,
war er 1808-1813 Sologeiger der Kasseler Hofkapelle. In dieser
Zeit machten sich erste Anzeichen einer Lungenerkrankung be­
merkbar, die ihn über längere Zeit an öffentlichen Auftritten, nicht
jedoch am Komponieren hinderte. 1814 wechselte er als Violinist
an die großherzoglich-badische Kapelle nach Karlsruhe und wurde
deren Konzertmeister. Krankheitsbedingt musste er das Violinspiel
1821 ganz aufgeben. Er widmete sich dann verstärkt seiner kom­
posito­r ischen Tätigkeit, bis er 1826 verstarb.
Girolamo Frescobaldi
1583-1643
geboren in Ferrara, wurde 1604 Organist und Sänger an der
Accademia di Santa Cecilia in Rom, 1607 an der Kirche Santa
Maria in Trastevere und reiste im Gefolge seines Gönners, des
päpst­lichen Nuntius Kardinal Bentivoglio, nach Brüssel. Von 1608
an bis zu seinem Tode war er Organist an der Petersdom in Rom
und stand zugleich in Diensten der römischen Aristokratie und
kirchlicher Würdenträger. Frescobaldi übte besonders in Deutsch­
land und Österreich nachhaltigen Einfluss aus und gilt zusammen
mit Sweelinck als der größten Vorbild auf dem Gebiet der Kompo­
sitionen für Tasteninstrumente der Spätrenaissance und des Früh­
barock. Er starb in Rom.
400*
Johann Jakob Froberger
1616-1667
Frobergers väterliche Wurzeln führen nach Halle. Basilius Fro­ber­
ger, nachmalig Hofkapellmeister in Stuttgart, verlegte seinen Wohn­
­sitz nach Stuttgart, wo sein Sohn auch getauft wurde. Nach­dem
Johann Jacob durch die Kriegswirren und durch die Pest­epidemie
78
|
Friedrich Gernsheim
beide Eltern verloren hatte, übernahm er die Stelle eines Hof­orga­
nis­ten in Wien. Das nötige Rüstzeug hierfür hatte er vom Vater
erhalten. Der Wiener Hof ermöglichte ihm sehr bald einen
Aufenthalt in Rom; und Froberger wurde Schüler des berühmten
Girolamo Frescobaldi. Die Folgezeit verbrachte der als Orgel- und
Cembalospieler inzwischen umjubelte Musiker von Wien aus auf
Reisen nach Dresden, Paris, London. Die letzten Jahre seines
Lebens stand er in Diensten der Herzoginwitwe Sybille von Würt­
temberg und lebte auf deren Schloss Héricourt. Mit Ausnahme
von zwei geistlichen Stücken für Singstimme stand die Instru­
mentalmusik im Zentrum seines Schaffens. Johann Jacob Fro­ber­
ger gilt bis heute als der eigentliche Schöpfer der Klaviersuite.
Niels Wilhelm Gade
1817-1890
wurde in Kopenhagen geboren. Er bildete sich zunächst auto­
didaktisch und erlernte Gitarre, Klavier und Violine spielen. Eine
spätere systematische Ausbildung ermöglichte ihm den Eintritt in
die Kopenhagener Hofkapelle. Mit seiner ersten Komposition
Nach­klänge von Ossian errang er im Alter von 24 Jahren den
ersten Preis in einem Ausschreibungswettbewerb und damit ein
königliches Stipendium. Dieses nutzte Gade für einen Studien­
aufenthalt in Leipzig bei Felix Mendelssohn und Robert Schumann,
mit denen ihn schließlich eine enge Freundschaft verband. In
Leipzig wurden auch seine ersten Kompositionen aufgeführt.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Italien übernahm er zunächst
alternierend mit Mendelssohn und nach dessen Tod die Leitung
der Gewandhauskonzerte. Der Ausbruch des deutsch-dänischen
Krieges veranlasste den Musiker zur Rückkehr in seine Heimat. Bis
zu seinem Tode wirkte Niels Gade u. a. als Hofkapellmeister in
Kopenhagen.
Friedrich Gernsheim
100 †
1839-1916
wurde in Worms als Sohn eines Arztes und einer Pianistin geboren,
durch die er erste musikalische Unterweisung erhielt. Mit elf Jah­
ren debütierte er in Frankfurt (Main) als Pianist und Komponist u. a.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
79
Moritz Hauptmann
Johann Adolph Hasse
Hans Leo Hassler
mit einer Konzert-Ouvertüre. Ab 1852 studierte er in Leipzig bei
Ignaz Moscheles und Ferdinand David. Anschließend weilte er in
Paris, wo er Bekanntschaft mit Gioachino Rossini machte. Seine
erste Anstellung fand er als Leiter des Städtischen Gesangsvereins
und der Musikalischen Gesellschaft in Saarbrücken. Ab 1865
unter­r ichtete er am Konservatorium in Köln und wurde Leiter des
städtischen Musikvereins. 1874 folgte er der Berufung als Direktor
der Gesellschaft zur Beförderung der Tonkunst nach Rotterdam
und 1890 ans Stern’sche Konservatorium nach Berlin. Er war Mit­
glied der Akademie der Künste.
Johann Adolph Hasse
1699-1783
stammte aus einer Organistenfamilie aus Bergedorf. Im benach­
barten Hamburg begann er ein Gesangsstudium und sang in der
Oper am Gänsemarkt, wechselte nach Braunschweig, wo seine
erste Oper Antioco (mit ihm in der Titelpartie) aufgeführt wurde
und studierte schließlich 1722-25 Komposition bei Nicola Porpora
und Alessandro Scarlatti in Neapel, wo er seine ersten großen Er­
fol­ge errang. Mit seiner Frau, der gefeierten Sängerin Faustina
Bordoni, folgte er 1731 einer Einladung an den Dresdner Hof, wo er
zum „Königlich Polnischen und Kurfürstlich Sächsischen Kapellmeister“
berufen wurde und 1733-63 im Hofdienst an der italienischen
Oper stand. Neben zahlreichen Opern komponierte er für die
katholische Hofkirche in Dresden den meisten und bedeutendsten
Teil seiner geistlichen Werke. 1764 übersiedelte das Ehepaar Hasse
nach Wien und 1773 nach Venedig, um dort seinen Lebensabend
zu verbringen.
Hans Leo Haßler 1564-1612
in Nürnberg geboren, wurde er von seinem Vater zum Organisten
ausgebildet. Als einer der ersten deutschen Musiker ließ er sich in
Venedig von Andrea Gabrieli im venezianischen Stil unterrichten.
80
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Johann Wilhelm Hertel
Mit dessen Sohn Giovanni verband ihn eine lebenslange Freund­
schaft. Zurück in Deutschland, wurde er bei dem Grafen Octavia­
nus Secundus Fugger als Kammerorganist angestellt. Von Kaiser
Rudolf II. geadelt, erhielt er das Prädikat „von Roseneck“. 16021608 wirkte er als Oberster Musicus der Stadt Nürnberg und
erhielt den Titel eines Kaiserlichen Hofdieners und Kammerorganis­
ten. Ab 1608 war er in Dresden Kammerorganist des Kurfürsten
Christian II. von Sachsen. Als innovativer Orgelbauer, Gutachter,
Uhr­macher und Hersteller von Automaten ging Haßler oft auf
Reisen. Er starb während einer Reise in Frankfurt am Main.
Moritz Hauptmann
1792-1868
wurde in Dresden geboren und starb in Leipzig. Stationen seines
Lebens sind Dresden, wo er als Geiger an der Hofkapelle engagiert
war, Russland, Kassel und ab 1842 bis zu seinem Tode Leipzig.
Hier war er Thomaskantor und Musikdirektor. Freundschaft ver­
band ihn mit Felix Mendelssohn Bartholdy und Ludwig Spohr, der
ihn anfangs auch unterrichtete. Seiner Feder entstammen weltliche
und geistliche Kompositionen. Einige Lieder werden heute ge­sun­
gen, ihm allerdings nicht zugeordnet. Seine Kompositionen sind
weitgehend unbekannt. Moritz Hauptmann war Mitbe­g ründer
der Bachgesellschaft im Jahre 1850 in Leipzig.
Johann Wilhelm Hertel
1727-1789
stammte aus einer Eisenacher Musikerfamilie und erhielt Unter­
richt in Violine und Klavier durch seinen Vater. Im Jahr 1742 kam
er mit diesem nach Mecklenburg-Strelitz, wo er 1744 als Geiger
und Cembalist tätig war. Nach Studien in Zerbst und Berlin kam er
1754 zunächst als Konzertmeister, dann als „Hof- und Capell-Com­
po­siteur“ nach Mecklenburg-Schwerin. Unter Herzog Christian
Ludwig II. schrieb Hertel repräsentative Instrumental­musik, unter
dessen Nachfolger Friedrich verlagerte sich der Schwer­­punkt seines
Schaffens auf geistliche Musik. 1759-1760 war er Orga­nist an der
Marienkirche in Stralsund. 1770 wurde er zum Hof­rat ernannt. Er
war Privatsekretär von Prinzessin Ulrike Sophie zu Mecklenburg
und gab Musikunterricht in Kreisen des Schweriner Hofes.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Motetten, geistliche Lieder und Weihnachtsmusiken ebenso wie
umfangreiche Choralkantaten für Soli, Chor, obligate Melodie­
instrumente, Orgel und Gemeindegesang. Darüber hin­aus schrieb
er weltliche Solo- und Chorlieder und einige Instru­mentalwerke.
Gottfried August Homilius
Johann Heugel im Kreise der „Kapellensenger“ beim
Leichenzug Philipps I. 1567 (4. v0n links)
Gottfried August Homilius
Bartholomäus Hess 1518-1585 und Paul Hess
(ohne Daten)
Die Brüder Bartholomäus und Paul Hess wirkten als Stadtpfeifer
in Breslau. Viel mehr denn als Komponisten engagierten sie sich
als Sammler und hinterließen der Nachwelt die umfangreichste
Tanz-Sammlung des 16. Jahrhunderts mit Stücken aus aller Herren
Länder, die sie teilweise ergänzten oder neu arrangierten. Es ist zu
vermuten, dass sich beide Musiker unter den Breslauer Stadt­
pfeifern befanden, die am 7. Oktober 1548 in Torgau zur Vermäh­
lung des Herzogs August von Sachsen mit der dänischen Prinzessin
Anna in Torgau mitwirkten.
Johann Heugel um 1510-1584/85
vermutlich in Wetter bei Marburg geboren, erhielt eine gute Schul­
ausbildung (er verfasste selbst viele seiner lateinischen Lied­texte).
Vermutlich studierte er in Süddeutschland oder in der Schweiz.
Seit 1535 wird er in der Besoldungsliste des hessischen Hofes
erwähnt. Von da an blieb sein Aufenthaltsort Kassel, wenn man
von den Reisen und Kriegszügen seiner Dienstherren absieht, die
er als Signaltrompeter begleiten musste. Dabei lernte er sicher
auch den Feldprediger und Schriftsteller Burkhard Waldis kennen,
dessen deutsche Nachdichtung der Psalmen er bis ins hohe Alter
vertonte. Belegt sind auch häufige Aufenthaltswechsel zwischen
den Residenzen Kassel und Marburg. Heugel ist der früheste
hessische Komponist, von dem Werke schriftlich hinterlassen
sind. Es sind etwa 400 weltliche und geistliche, meist vokale Kom­
positionen.
Hans Hiller
1873-1938
wirkte über einen längeren Zeitraum am „Tempel“ der Israelitischen
Religionsgemeinde in Leipzig. Er stammte aus Breslau, wo sein
Vater Kirchenmusikdirektor war. Nach dem Studium am Leipziger
Konservatorium wurde er Organist an St. Markus (1895/1900)
und danach an der Friedenskirche in Leipzig-Gohlis. Als Komponist
legte er ein umfangreiches Schaffen vor, das zuvorderst von pro­testantischen Traditionen bestimmt wurde. Dazu gehören A-cappella82
|
1714-1785
Geboren im sächsischen Rosenthal und aufgewachsen als Pfarrers­
sohn in Porschendorf bei Lohmen, kam Homilius 1735 zum
Studium nach Leipzig. In dieser Zeit war er laut Quellenangaben
von Johann Adam Hiller und Johann Nikolaus Forkel Schüler von
Johann Sebastian Bach. 1742 kam Homilius nach Dresden und
wurde Organist der damals neu erbauten Frauenkirche. 1755
wurde er Kantor der Kreuzkirche und war damit Musikdirektor der
drei Dresdner Hauptkirchen: Kreuzkirche, Frauenkirche und So­
phien­­kirche, eine Stellung, die der des Leipziger Thomaskantors
Bach gleichkam. Nach der Zerstörung der Kreuzkirche im 7-jäh­
rigen Krieg 1760 war seine Hauptwirkungsstätte wieder die
Frauen­­kirche. Er starb in Dresden.
Heinrich Isaac
1450-1517
(italienisch: Arrigo Tedesco) stammt aus Flandern. Das früheste
Dokument von 1484 nennt ihn bereits einen „Componisten“ am
Hof Erzherzogs Sigismunds von Österreich. Seit 1485 ist er in
Florenz nachweisbar. Er diente als Sänger und Komponist an drei
Hauptkirchen, gehörte bald zum legendären musikalischen Zirkel
um Lorenzo de’ Medici und unterrichtete dessen Söhne, u. a. den
späteren Papst Leo X. Nach der Vertreibung Medicis aus Florenz
fand er 1496 Anstellung als Komponist am kaiserlichen Hof des
Maximilian I. von Habsburg. 1497 wurde er der Torgauer Hof­
kapelle Friedrichs des Weisen ausgeliehen, der er bis zum Sommer
1499 angehörte. Isaac blieb im Dienst Maximilians, bis er 1512
wieder nach Florenz zog, wo er unter Beziehung seines vollen
Hofkapellen-Gehalts und vom Papst Leo X. versorgt bis zu seinem
Tod 1517 lebte.
Sigfrid Karg-Elert 1877-1933
wurde als jüngstes von zwölf Kindern in Oberndorf/Neckar ge­
boren. 1882 übersiedelte seine Familie nach Leipzig. Dort studierte
er am Konservatorium und ging 1901 als Klavierlehrer an das
Sannemannsche Konservatorium der Musik und an das Neue
Konservatorium für Musik nach Magdeburg. Bald aber kehrte er
wieder nach Leipzig zurück und begann auf Anraten von Edvard
Grieg, sich verstärkt der Komposition zu widmen. Neben Klavier­
musik schrieb er vor allem Werke für das Kunstharmonium,
welches speziell für den künstlerisch-solistischen Einsatz konzipiert
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
83
Sigfrid Karg-Elert
August Friedrich Klughart
Johann Christian Kittel
wurde sowie Orgelwerke. Ab 1919 war er Dozent für Musiktheorie
und Komposition am Leipziger Konservatorium. 1932 ernannte
man ihn dort zum Professor.
Johann Kaspar Kerll
1627-1693
wurde im vogtländischen Adorf geboren, wo sein Vater als nam­
hafter Orgelbauer wirkte. Von ihm erhielt er vermutlich seine erste
Ausbildung. Der österreichische Erzherzog Leopold Wilhelm er­
möglichte ihm weitere Studien in Brüssel, Wien und Rom. Zu seinen
Lehrmeistern gehörten Giacomo Carissimi und Girolamo Fresco­
baldi. Damals konvertierte er zum katholischen Glauben. 1656 über­nahm Kerll die Leitung der Münchener Hofkapelle, ständige
Intrigen sollen ihn aber veranlasst haben, diese Stelle 1674 aufzu­
geben. Danach wirkte er in Wien als Organist am Ste­phansdom
und als Hoforganist. Um 1683 kehrte er nach München zurück.
Kerll wurde von Kaiser Leopold I. geadelt. Als einer der führenden
Organisten und als anerkannter Komponist starb er in München.
Johann Christian Kittel
1732-1809
stammte aus Erfurt. Mit 16 Jahren wurde er in Leipzig einer der
letzten Schüler von Johann Sebastian Bach. Nach seiner 5-jährigen
Tätigkeit als Organist und Lehrer in Langensalza kehrte er 1756
nach Erfurt zurück. Dort wirkte er zunächst als Organist an der
Barfüßerkirche und ab 1762 in der Nachfolge von Johann Pachel­
bel und möglicherweise von Jakob Adlung an der Predigerkirche.
Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Johann Wilhelm Häßler
und Christian Heinrich Rinck. Kittel starb in seiner Heimatstadt.
Seine Bedeutung ist vor allem in der Pflege und Weitergabe der
Tradition von Bach und seiner Werke zu sehen.
August Friedrich Martin Klughart 1847-1902
geboren in Köthen, lernte in seiner Gymnasialzeit in Dessau Kla­
vier und schrieb die ersten Kompositionen für ein von ihm ge­
leitetes Schülerorchester. Nach dem Studium in Dresden war er als
Kapellmeister in Posen, Neustrelitz und Lübeck tätig, bis er 1869
zum Musikdirektor am Hoftheater Weimar berufen wurde. Dort
trat er freundschaftliche Beziehung zu Franz Liszt. 1873 kehrte er
als Dirigent nach Neustrelitz wieder und blieb dort bis zu seiner
84
|
Johann Kaspar Kerll
Adam Krieger
Ernennung als Hofkapellmeister in Dessau (1882), wo er u. a. 18921893 Wagners Ring des Nibelungen leitete. Er war Mitglied der
Berliner Akademie der Künste und erhielt 1900 den Ehren­doktor­
titel der Universität Erlangen. Seine Schilflieder sind „Herrn Dr.
Franz Liszt in innigster Verehrung“ gewidmet. Er starb in Roßlau.
350 †
Adam Krieger
1634-1666
geboren in Driesen (Drezdenko, Polen), erhielt er seine Ausbildung
zunächst bei Samuel Scheidt in Halle und ab 1650 in Leipzig.
1655-57 war er als Nachfolger Johann Rosenmüllers Organist an
der Leipziger Nikolaikirche. Auf ihn geht die Gründung eines
Collegium musicum in Leipzig zurück. 1657 ging er als ClavichordLehrer an den sächsischen Hof nach Dresden und wurde dort ein
Jahr später zum Hoforganisten berufen. Krieger komponierte
zahlreiche Lieder und Arien meistens auf selbstgedichtete Texte.
Seine bekanntesten Lieder sind „Nun sich der Tag geendet hat“, das
in die evangelischen Gesangbücher aufgenommen wurde, und
„Der Rhein’sche Wein“, das diverse Wirkungen des Rheinwein­
genusses schildert. Krieger verstarb in Dresden.
Hans (Johannes) Kugelmann
Ende d.15. Jh.-1542
Während sein Geburtsdatum mutmaßlich und lediglich der Ort
Augsburg sicher ist, lässt sich sein Wirken ab 1518 mit der An­
stellung in der Hofkapelle Kaiser Maximilians I. nachweisen. Dort
blieb er vermutlich bis 1523 und trat dann in den Dienst im Hause
Fugger in Augsburg ein. Ab 1524 war er Trompeter und Hof­kom­
ponist beim Markgrafen Albrecht in Königsberg. Die nachweisbar
steigende Besoldung zeugt von der Wertschätzung durch den Her­
zog, der ihm 1541 außerdem ein kleines Haus schenkte. Parallel
dazu war er von 1534 bis zu seinem Tode Kapellmeister der Kanto­rei.
Seine Vertonung von Psalm 103 „Nun lob, mein Seel, den Herren“
(Nachdichtung Johann Gramanns) wurde in deutsche evangelische
Gesangbücher (EG 289) aufge­nommen. Die Melodie wurde u. a.
von Johann Sebastian Bach mehrfach bearbeitet. Er­hal­ten sind
außerdem eine Messe und 2 Motetten.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
85
zert­meister nach Frankfurt a.M. und nach Altona. 1799 wechselte
er nach Dessau und hatte ab 1803 die Festanstellung in Ludwig­slust, wo er bis zur Pensionierung 1837 als Dirigent und Solist
wirkte. Über seine Tätigkeit führte er von 1803-1837 ein Tagebuch
mit einer lückenlosen Aufstellung aller Konzert­pro­g ram­me, eine
wichtige Quelle für die Musikwissenschaft! Massonneaus 3. Sin­
fonie „La tempête et le calme“ gehört zu den direkten Vorläu­fern
von Beethovens Pastoralsinfonie. Er starb in Ludwigslust.
Carl Loewe
Georg Muffat
Felix Mendelssohn Bartholdy
(Johann) Carl (Gottfried) Loewe
1796-1869
wurde in Löbejün als zwölftes Kind des Kantors und Organisten
Andreas Loewe geboren. Er besuchte das Gymnasium der Francke­
­schen Stiftungen in Halle, wo Daniel Gottlob Türk seine Musik­
ausbildung übernahm. Bereits in Halle schrieb er zahlreiche Kom­
positionen. Ab 1820 wurde er nach einer Prüfung in Berlin durch
Carl Friedrich Zelter Kantor und Gymnasiallehrer in Stettin. Ein
Jahr später wurde er dort zum Städtischen Musikdirektor ernannt.
Diese Stelle bekleidete er 46 Jahre lang. Konzertreisen führen ihn
von dort in den gesamten deutschsprachigen Raum, nach England,
Norwegen und Frankreich. Nach schwerer Krank­heit siedelte er
nach Kiel über, wo er 1869 starb. Neben etwa 400 Balladen schuf
er Opern, Oratorien, Sinfonien, Klavier- und Kam­mer­musik.
Antonio Lotti
1667-1740
wurde in Venedig oder in Hannover geboren, wo sein Vater
Hofkapellmeister war. Nachweisbar war er 1683 in Venedig Schü­
ler des Kapellmeisters Giovanni Legrenzi. Seit 1689 stand er im
Dienst an der Basilika San Marco als Artist, Organist und schließ­l­ich Kapellmeister. Seine Karriere als Opernkomponist be­gann
1693 und erreichte ihren Höhepunkt in der Einladung zum Gast­
spiel in Dresden 1717. Dort führte er erfolgreich sein Melo­
dramma „Giove in Argo” auf und komponierte zur Hochzeits­feier
des sächsischen Kurprinzen mit der österreichischen Kaisers­toch­
ter 1719 die Festoper „Teofane“. Nach seiner Rückkehr aus Dresden
wandte er sich der Kirchen- und Kammermusik zu. Lotti starb in
Venedig.
250*
Louis Massonneau
1766-1848
Sohn eines französischen Küchenmeisters am Kasseler Hofe, er­
hielt dort ersten Violinunterricht und trat 1783 als Geiger in die
Hofkapelle Landgraf Friedrichs II. ein. Nach Auflösung der Hof­
kapelle übersiedelte er 1785 nach Göttingen, ging später als Kon­
86
|
Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847
erhielt seinen ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, später u. a.
von Ignatz Moscheles. Im Alter von neun Jahren trat er zum ersten
Mal gemeinsam mit seiner Schwester Fanny öffentlich auf. In den
1820er Jahren unternahm er Konzertreisen durch Frankreich,
Italien, England und Schottland. 1833 wurde er Musikdirektor in
Düsseldorf und 1835 Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Zu­
sam­men mit Verlegern, Gelehrten und anderen Komponisten
gründete er 1843 das Leipziger Konservatorium. Das Wohn- und
Sterbehaus des Komponisten in der Leipziger Goldschmidtstraße
ist heute ein Museum. Es wurde als Ort von nationaler Bedeutung
in das Blaubuch der Bundesregierung aufgenommen.
Georg Muffat 1653-1704
In Megève (Savoyen) geboren, im Elsaß aufgewachsen und in
Passau gestorben, war er maßgeblich an der Musikentwicklung
Deutschlands beteiligt. Muffat vereinte französische, italienische
und deutsche Stilelemente, wodurch seine Instrumentalmusik als
Markstein vor Bach und Händel gewertet werden muss. Er war
Mitglied des berühmten Violinensembles am Hofe Ludwig XIV.,
wo er u. a. mit Jean Baptiste Lully in Berührung kam. Wien, Prag,
Salzburg, Rom waren weitere Stationen seiner Laufbahn. Er war
mit den beiden Symbolfiguren der französischen bzw. der italie­
nischen Musik, mit Lully als auch mit Arcangelo Corelli, persönlich
eng verbunden. Außer seinem umfangreichen, alle Genre umfas­
senden Œvre überlieferte Muffat wertvolle theoretische Ausfüh­
run­gen zur Musikpraxis seiner Zeit.
Johann Gottfried Müthel
1728-1788
stammte aus einer Möllner Organistenfamilie. Nach der Ausbil­
dung beim Lübecker Marienorganisten Johann Paul Kunzen
wurde er 1747 am Schweriner Hof angestellt. Für die Weiterbildung
beurlaubt, war er einer der letzten Schüler und Kopist Johann
Sebastian Bachs, in dessen Haushalt er wohnte. Nach Bachs Tod
lernte er u. a. in Naumburg bei Johann Christoph Altnikol und am
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
87
Michael Praetorius
Torsten Rasch
Hofe von Friedrich II. bei Carl Philipp Emanuel Bach, mit dem ihn
eine lebenslange Brieffreundschaft verband. Nach Schwerin zurück­
gekehrt, folgte er bald einer Einladung nach Riga, wo er das Haus­
orchester des livländischen Regierungsrates und Mäzenen Otto
Hermann von Vietinghoff verstärkte. 1767 wurde ihm dort die
Organistenstelle der Kathedrale St. Petri überantwortet, die er bis
zu seinem Tode behielt.
Georg Otto
um 1550-1618
geboren entweder in Torgau oder in Weimar, verbrachte seine
Kindheit in Torgau im Umfeld von Johann Walter. Von 1561 an
war er Kapellknabe am sächsischen Hof in Dresden. Diese Phase
sollte sich als sehr prägend für ihn erweisen. 1564 wechselte er ins
Schulkloster Pforta und 1568 besuchte die Leipziger Universität.
Im folgenden Jahr bekam er die Kantorenstelle in Langensalza, die
er 16 Jahre lang bekleidete. 1586 wurde er zum Hofkapellmeister
in Kassel ernannt. Dort unterrichtete er den Erbprinzen Moritz
und – später am Collegium Mauritianum – Heinrich Schütz. Seine
musikali­sche Bedeutung konzentriert sich auf seinen langjährigen
Wir­kungs­ort Kassel, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand. Er
kom­ponierte vorwiegend liturgische Gebrauchsmusik.
Michael Praetorius 1571/72-1621
(latinisiert: Schultheiß) wurde in Creuzburg bei Eisenach geboren
und starb in Wolfenbüttel. Er wuchs in Torgau und Zerbst auf und
studierte Theologie und Philosophie an der Viadrina in Frankfurt/
Oder, wo er auch als Organist arbeitete. Ab 1593 stand er im
Dienst von Heinrich Julius, Bischof von Halberstadt und Herzog
von Braunschweig, zunächst als Organist in der Residenz Grönin­
gen, seit 1604 als Hofkapellmeister in Wolfenbüttel. 1613-16 war
er am Dresdner Hof tätig. In dieser Zeit leitete er auch Kon­zerte
bei festlichen Anlässen in Naumburg und Magdeburg, ging auf
Reisen als Berater, Orgelgutachter und Organisator der Hof­
kapellen und komponierte für die großen Fürstenhöfe wie Halle,
Kassel oder Braunschweig.
88
|
Joseph Gabriel Rheinberger
Max Reger
Torsten Rasch *1965
geboren in Dresden, war 1975-83 Mitglied des Dresdner Kreuz­
chores und spielte anschließend in einer Rockband, bevor er
1986-90 Komposition und Klavier in Dresden studierte. Danach
wanderte er nach Japan aus und widmete sich dem Komponieren
von Filmmusiken. Seit 2002 zurück in Deutschland, wurde er
durch den mit dem ECHO-Klassik ausgezeichneten und auf Songs
von Rammstein basierenden Liedzyklus „Mein Herz brennt“ be­
kannt. Außerdem komponierte er u. a. das Melodram „Völuspa –
Der Seherin Gesicht“, den Soundtrack „Battleship Potemkin“ nach
dem Filmklassiker von S. Eisenstein, die „Opern Rotter“ (UA 2008
in Köln) und „Die Herzogin von Malfi“ (UA 2010 in London) sowie
einige Orchesterwerke. Torsten Rasch lebt in Berlin.
100 †
Max Reger
1873-1916
geboren in Brand (Oberpfalz), wuchs er in Weiden auf und erhielt
schon früh Musikunterricht. Ab 1890 studierte er Musik bei Hugo
Riemann in Sondershausen und später in Wiesbaden, wo er selbst
als Lehrer tätig wurde. 1901 zog er nach München. Als Komponist
wie als konzertierender Pianist war Reger äußerst produktiv. Er
begann eine Lehrtätigkeit an der Akademie der Tonkunst und
unternahm zahlreiche Konzertreisen. 1907 wurde Reger zum Uni­
versitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konserva­to­
rium in Leipzig berufen. 1911 wechselte er nach Meiningen in die
Position des Hofrates und Leiter des Meininger Hoforchesters.
Die intensive Komposition- und Konzerttätigkeit führte er fort.
Eine Vielfalt von Orgel-, Klavier-, Vokal-, Kammermusik- und
Orches­terwerken, darunter Variationen berühmter Themen von
Bach, Mozart, Beethoven oder Hiller, machten Reger bekannt.
Joseph Gabriel Rheinberger
1839-1901
wurde in Vaduz (Liechtenstein) geboren. Mit 12 Jahren kam er ans
Münchener Konservatorium, unterrichtete ab 1859 Klavier sowie
später auch Komposition an der Königlichen Musikschule und war
daneben Organist an drei Hauptkirchen. Als Kompositionslehrer
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Christian Heinrich Rinck
Heinrich XXIV. Reuss zu Köstritz
Johann Heinrich Rolle
war er eine Kapazität von internationalem Rang. Zu seinen Schü­
lern zählten u. a. Humperdinck, Wolf-Ferrari und Furtwängler. Als
Königlicher Hofkapellmeister und Leiter der Kirchenmusik am
Hof Ludwigs II. nahm er seit 1877 eine zentrale Position innerhalb
der katholischen Kirchenmusik in Deutschland ein. Sein umfang­
reiches und vielfältiges Œvre umfasst weltliche und geistliche Chor­
­musik, Sololieder, Kammermusik, Sinfonien, Konzertouvertüren,
Opern und Schauspielmusiken sowie Klavier- und Orgelwerke.
Rhein­berger starb in München.
Heinrich XXIV. Prinz Reuß zu Köstritz
1855-1910 (seit 1894 Fürst)
wuchs in Wien auf. Früh lernte er Händels Oratorien und Bachs
Klaviermusik sowie – in den Hauskonzerten – auch die klassische
Kammermusik und die geistliche Vokalmusik des 16. Jahrhunderts
kennen und beherrschte Orgel-, Klavier- und Generalbassspiel. In
seiner Gymnasialzeit in Dresden und parallel zum Jura-Studium in
Leipzig setzte er den Musikunterricht fort. In Leipzig lernte er
Johannes Brahms kennen, der zu seinem kompositorischen Vor­
bild wurde. Nach der Promotion 1882 widmete er sich der Kom­
position und in seinen letzten Lebensjahren wirkte er als Dirigent in
einigen Städten Deutschlands und Österreichs. Er starb im nieder­
österreichischen Schloss Ernstbrunn, Stammsitz der Fürsten Reuß.
Christian Heinrich Rinck 1770-1846
stammte aus Elgersburg in Thüringen. Bis 1786 lebte er in Gera­
berg und wurde danach Schüler von Johann Christian Kittel. Er
verzichtete auf ein weiterführendes Studium und trat 1790 eine
Stadtorganistenstelle in Gießen an, wo er 1803 zum Universitäts­
musik­direktor avancierte. Vom deutschen Musikleben abgeschnit­
ten, folgte er 1805 dem Ruf nach Darmstadt, wo er als Kantor und
Organist der Stadtkirche, später als Hoforganist und Kammer­
musiker von Großherzog Ludwig I. angestellt wurde. Zudem wirk­
te er als Musiklehrer am Paedagogium und als Musikkritiker. Rinck
wurde in Darmstadt bestattet. Er galt schon früh als einer der
90
|
besten Organisten seiner Zeit und Orgelsachverständiger, und unter­
nahm mehrfach Konzertreisen. Besonderes Ansehen er­langte er
als Verfasser der sechsbändigen „Praktischen Orgelschule“ op. 55.
Johann Heinrich Rolle
300*
1716-1785
stammte aus einer Kantorenfamilie aus Quedlinburg und wuchs in
Magdeburg auf. Von seinem Vater musikalisch ausgebildet, erhielt
er 1734 die Organistenstelle an der Magdeburger Sankt-Petri-Kir­che,
die er bis 1737 wahrnahm. 1740 erhielt er eine Anstellung in der
Kapelle Friedrichs II., zunächst als Violinist, dann als Bratschist.
1746 kehrte er als Organist an die Sankt-Johannis-Kirche nach
Magdeburg zurück und wurde 1752 Nachfolger seines Vaters als
Kantor des Gymnasiums. Rolle übernahm auch die Funktion eines
städtischen Musikdirektors. In dieser Position erreichte er, dass
Magdeburg ab 1764, als eine der ersten deutschen Städte ohne
Residenz, Konzerte von überregionaler Bedeutung durchführte. Er
starb in Magdeburg.
Johann Rosenmüller 1619-1684
stammte aus dem sächsischen Vogtland. Nach dem Besuch der
Lateinschule in Oelsnitz begann er 1640 ein Theologiestudium an
der Leipziger Universität, nahm Musikunterricht beim Thomas­
kantor Tobias Michael und in der Folge wirkte er als Lehrer an der
Thomasschule und als Organist an der Nikolaikirche. 1653 wurde
ihm die Nachfolge des erkrankten Tobias Michael zugesichert. Da
er 1655 unter dem Vorwurf der „Sodomiterey“ festgenommen wurde,
musste er aus Leipzig fliehen. Über Hamburg ging er nach Venedig,
wo er Posaunist an San Marco war und als „maestro di coro“ für das
Ospedale della Pietà arbeitete. Er pflegte Verbindungen nach
Deutschland, indem er Kompositionen nach Weimar sandte und
deutsche Musiker unterrichtete, die zur Weiterbildung nach Italien
kamen, darunter Johann Philipp Krieger. Als Musikagent war er für
deutsche Fürsten tätig, die sich auf Reisen in Venedig aufhielten.
Besondere Verbindungen entwickelten sich dabei zum Haus
Braunschweig. 1682 verpflichtete ihn Herzog Anton Ulrich von
Braunschweig als Hofkapellmeister nach Wolfenbüttel, wo er zwei
Jahre später verstarb.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
91
Johann Hermann Schein
Friedrich Wilhelm Rust
Johann Christian Friedrich Schneider
Friedrich Wilhelm Rust 1739-1796
wurde in Wörlitz bei Dessau geboren. Als Zeitgenosse Haydns und
Mozarts genoss er nach abgeschlossenem Jurastudium in Halle
noch den Unterricht bei Friedemann Bach. 1763/64 besuchte er
Potsdam, nahm Geigenunterricht bei Franz Benda und lernte dort
Carl Philipp Emanuel Bach kennen. Als „Fürstlicher Musikdirektor“
in Dessau baute er aus bescheidenen Anfängen die Hofkapelle zu
einem leistungsfähigen Orchester aus. Als einer der bedeutendsten
Meister des ausgehenden 18. Jahrhunderts ist er vor allem mit
Kompositionen für Violine, Laute, Viola d´amore und mit verschie­
denen Kammermusikwerken hervorgetreten. Er starb in Dessau.
Johann Hermann Schein
1586-1630
Schein war gleichermaßen Dichter wie Komponist und der wohl
bedeutendste Vorgänger Bachs im Leipziger Thomaskantorat
(1616-1630). In Grünhein bei Annaberg in Sachsen geboren, kam
er zunächst als Chorknabe an die Dresdner Hofkapelle. Die
Fürstenschule in Pforta, die Leipziger Universität waren seine
weiteren Lebensstationen, bis er mit 27 Jahren die Stelle eines
Hauslehrers und Musikdirektors auf Schloss Weißenfels antrat.
Bevor er in Leipzig Thomaskantor wurde, wirkte er als Hofkapell­
meister in Weimar. Darüber hinaus überragte er auf dem Gebiet
des geselligen Chor- und des Generalbassliedes („Das Venus­
kränzlein“) ebenso wie auf dem der Orchestersuiten („Banchetto
Musicale”) seine Zeitgenossen um ein Vielfaches.
Johann Chr. Friedrich Schneider 1786-1853
wurde in Altwaltersdorf bei Zittau geboren. 1805-1821 wirkte er
in Leipzig und bekleidete eine Vielzahl musikalischer Ämter und
Funktionen (u. a. Organist an der Thomaskirche und Musikdirektor
des Stadttheaters). Der Erfolg seines Oratoriums Das Weltgericht,
im Gewandhaus uraufgeführt, brachte ihm überregionale und
nachhaltige Anerkennung ein. Ab 1822 als Herzoglich-AnhaltDessauischer Hofkapellmeister führte er das Dessauer Musikleben
zu neuer Blüte. 1830 wurden ihm die Ehrendoktorwürden der
92
|
Georg Alfr. Schumann
Universitäten Halle und Leipzig verliehen. Des Weiteren war er
Ehrenmitglied der Musikgesellschaften in New York, Wien und
Stockholm. Seine Kompositionen umfassten Oratorien, Opern,
Orchesterwerke, darunter vorwiegend Ouvertüren und Klavier­
konzerte, sowie Kammermusik.
Leonhart Schröter
um 1532-um 1601
geboren in Torgau, besuchte er 1545 bis 1547 die fürstliche Lan­
des­schule St. Afra in Meißen, wirkte von 1561 bis spätestens 1576
als Kantor an der Lateinschule in Saalfeld und war von 1576 bis
1595 als Nachfolger von Martin Agricola und Gallus Dreßler
Kantor der Alstädtischen Lateinschule in Magdeburg, ein zu seiner
Zeit hochangesehenes Amt mit einer bedeutenden Tradition
luthe­r ischer Kirchenmusik. Von etwa Dezember 1571 bis Novem­
ber 1572 war Schröter der erste Hofbibliothekar unter Herzog
Julius von Braunschweig-Lüneburg (1528-1569) in Wolfenbüttel.
Als Komponist protestantischer Kirchenmusik veröffentlichte
Schröter mehrere Sammlungen von Chorwerken.
Georg Alfred Schumann
150*
1866-1952
geboren im sächsischen Königstein, trat bereits während des Stu­
diums am Leipziger Konservatorium als Pianist und Komponist
erfolgreich in Erscheinung. Nach Tätigkeiten als Dirigent und
Chor­leiter in Danzig und Bremen wurde er 1900 zum Direktor der
Sing-Akademie zu Berlin berufen, die unter seiner 50 Jahre dauern­
den Leitung zum wichtigen musikalischen Botschafter der Stadt
im Ausland wurde. 1907 wurde er Mitglied, 1918 Vizepräsi­dent
und 1934 amtierender Präsident der Preußischen Akademie der
Künste, deren Meisterschule für Komposition er als Nachfolger
von Max Bruch 1913-1945 leitete. Er rang zeitlebens um eine
authentische Wiedergabe der Bachschen Werke und war Initiator
des Erwerbs und der Erhaltung des Bach-Hauses Eisenach und
dessen Ausgestaltung als Museum. Zusammen mit Sergiu Celibi­
dache, dem Leiter der Berliner Philharmoniker, und Hans CheminPetit, Leiter des Philharmonischen Chores, baute er das Berliner
Musikleben nach 1945 wieder auf. Für sein Lebenswerk erhielt er
1951 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
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Heinrich Schütz
Georg Philipp Telemann
Thomas Selle
Heinrich Schütz 1585-1672
wurde in Köstritz geboren und starb in Dresden. Mit 13 Jahren
wurde er Kapellknabe in Kassel und studierte später Jura in Mar­
burg. 1609 bekam er ein Stipendium für Orgelunterricht und
Komposition bei Gabrieli in Venedig. Nach drei Jahren, zurück in
Deutschland, wurde er Hoforganist in Kassel und 1617 Kapell­
meister am Hofe des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen in
Dresden. Infolge des Dreißigjährigen Krieges musste Schütz sich
neue Anstellungen suchen, so arbeitete er in Wolfenbüttel, Gera,
Zeitz, Halle, Hamburg und in Kopenhagen als Oberkapellmeister.
Er reiste erneut nach Italien. Ihn reizte die Musik Monteverdis
sowie das chorische und instrumentale Concerto und die General­
bass-Praxis. Seine besondere Meisterleistung besteht vor allem
darin, diesen italienischen konzertierenden Stil mit den deutschen
polyphonen Traditionen kompositorisch genial verbunden zu
haben. Schütz verbrachte die späteren Jahre in Weißenfels. Er gilt
als der erste deutsche Komponist von europäischem Rang.
Thomas Selle 1599-1663
wurde in Zörbig geboren und starb in Hamburg. Seine musikalische
Ausbildung erhielt er in Leipzig. Es wird vermutet, dass er Tho­
maner wurde, als Johann Hermann Schein Kantor der Schule und
Kirche St. Thomas war. Nach Anstellungen als Leiter der Kirchen­­
musik in Wesselburen, als Kantor in Itzehoe ging er schließlich
1641 nach Hamburg und wurde Direktor der vier Haupt­kirchen.
Sein musikalisches Œuvre umfasst vorwiegend Kirchen­musik:
geistliche Konzerte, Passionen, Kirchenlieder, Motetten und Inter­
medien. Für die Entwicklung des deutschen Liedes und der orato­
rischen Passion ist Selles Werk von großer Bedeutung.
Thomas Stoltzer
um 1475-1526
´
geboren wahrscheinlich im schlesischen Schweidnitz (Swidnica,
Polen), war ab 1519 als „vicarius discontinuus“, Geistlicher ohne
stän­dige Anwesenheitspflicht, am Breslauer Domkapitel für die
mus­i­kalische Ausgestaltung der hohen Kirchenfeste zuständig und
94
|
ab 1522 als Kapellmeister an den ungarischen Königshof in Ofen
verpflichtet. Diesen Posten hatte er bis zu seinem Unfalltod beim
mährischen Znaim (Znojmo), vermutlich auf der Flucht des Hofes
vor herannahenden Türken inne. Das Kernstück seines größtenteils
sakralen Œuvre bilden 19 Psalmenmotetten, darunter vier Verto­
nun­gen der deutschen Übersetzungen Luthers, in denen die deut­
sche Polyphonie ihren ersten Höhepunkt erreichte. Der Kompo­
sitionsstil des Katholiken Stoltzer wurde im lutherischen Mittel­
deutschland als Muster angesehen und er selbst gilt als einer der
bedeutendsten Komponisten seiner Zeit.
Christian Gotthilf Tag
1735-1811
geboren in Beierfeld (Erzgebirge) kam mit 14 Jahren auf Empfeh­
lung von Homilius an die Dresdner Kreuzschule und wurde 1755
Kantor in Hohenstein-Ernstthal, wo er bis zum Ausscheiden aus
dem Amt 1808 als Organist, Kantor und – zu Lebzeiten sehr be­
liebter – Komponist wirkte. Unter seiner Leitung entwickelte sich
in Hohenstein ein vielfältiges Musikleben. Seine letzten Lebens­­jahre
verbrachte er im erzgebirgischen Niederzwönitz. Zu seinen Schü­
lern zählten Johann Gottlieb Naumann, Gotthilf Friedrich Ebhardt
und der Gelehrte Karl Heinrich Ludwig Pölitz. Für die in Mittel­
deutschland beheimatete Form des Choralvorspiels für Orgel und
Blasinstrument steuerte er einige interessante Stücke bei. Sein
Kompositionsstil ist geprägt durch rokokohafte Empfindsamkeit.
Georg Philipp Telemann 1681-1767
wurde in Magdeburg geboren und starb in Hamburg. Er studierte
auf Geheiß seiner Mutter in Leipzig Jura, allerdings blieb die Musik
der Mittelpunkt in seinem Leben. In Leipzig gründete er ein
Laienorchester, komponierte im Auftrag des Bürgermeisters zwei
Kantaten pro Monat für die Thomaskirche und leitete Aufführun­
gen an der dortigen Oper. Es folgten Stationen in Sorau und Eise­
nach. 1712 wurde er Städtischer Musikdirektor und Kapellmeister
an zwei Kirchen in Frankfurt/Main. 1721 ging Telemann zurück
nach Hamburg, wurde Musikdirektor und übernahm die Leitung
der Oper. Mit dem Pariser Aufenthalt 1737/38 erlangte er end­
gültig internationalen Ruhm. Telemanns Kompositionen sind –
ungeachtet der Berühmtheit des Namens – noch nicht vollständig
erschlossen.
Johann Walter 1496-1570
geboren in Kahla, kam 1517 in die kurfürstliche Hofkapelle nach
Torgau (zeitweise in Altenburg ansässig). 1524 veröffentlichte er
das erste Gesangbuch der lutherischen Kirche mit einem Vorwort
Luthers. 1526 übernahm er die Kantorei der Torgauer Lateinschule,
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
95
die zum nachhaltigen Vorbild für alle evangelischen Kantoreien
wurde. Nach diesem Vorbild organisierte er auch und leitete ab
1548 die Dresdner Hofkapelle des Kurfürsten Moritz von Sachsen
bis zu seiner Pensionierung 1554, die durch theologische Konflikte
des strengen Lutheraners Walter mit den Hofgeistlichen ausgelöst
wurde. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Torgau, wo er
sich dem Komponieren widmete und gelegentlich die Kantorei
leitete. Seine Musikanschauung und Dichtungen waren theolo­
gisch bestimmt und streng religiös.
Carl Maria von Weber
Georg Weber
um 1540-1599
wurde in Weißenfels geboren. Nach dem Studium an der Uni­ver­
sität Leipzig arbeitete er 1558-66 als Kantor in Weißenfels und
anschließend, bis 1568, in Naumburg. Er kehrte als Privatmann in
seine Heimatstadt zurück und hatte ab 1574 wieder die Kanto­ren­
stelle inne. Wahrscheinlich durch ihn erhielt Heinrich Schütz seine
erste musikalische Unterweisung. 1595 übersiedelte er erneut
nach Naumburg, wo er vier Jahre später verstarb. Webers Samm­
lun­gen sind charakteristisch für die Entwicklung des protestan­
tischen Kirchenliedsatzes in Richtung der Liedmotette sowie zum
4-stimmigen homophonen Kantionalsatz.
Carl Maria von Weber
1786-1826
wurde in Eutin/Holstein geboren. Webers Laufbahn begann nach
umfangreichen Reisen mit der Theatertruppe seines Vaters nach
München, Wien, Breslau, wo er die Kapellmeisterstelle einnahm.
Schon nach kurzer Zeit trat er in Stuttgart die gleiche Stelle an. Die
Anstellung bei Hofe verschaffte ihm eine gewisse finanzielle
Sicherheit. Als Klaviervirtuose und als Dirigent trat er in der Folge­
zeit in Heidelberg, Darmstadt, Prag, Leipzig, Dresden, Gotha,
Wei­mar, Frankfurt am Main, Nürnberg und Berlin auf. 1816 er­
hielt Weber die Berufung als Musikdirektor der Oper in Dresden;
dieses Amt begleitete er bis zu seinem Tod. Er verstarb während
eines Aufenthaltes in London, wurde auf Betreiben von Richard
Wagner nach Dresden überführt und dort auf dem Alten
Katholischen Friedhof bestattet.
400* Matthias Weckmann
um 1616-1674
geboren in Niderdorla bei Mühlhausen, kam als Diskantist an die
Dresdner Hofkapelle, wurde Schüler von Heinrich Schütz sowie
1637-40 von Michael Praetorius in Hamburg. Danach widmete er
sich der Organistentätigkeit, zunächst am Dresdner Hof, dann am
kronprinzlichen Hof bei Kopenhagen. 1655 an die Hamburger
Haupt­kirche St. Jacobi berufen, gründete er dort das große Colle­
gium musicum, mit dem er wöchentlich Konzerte im Dom­
96
|
refektorium veranstaltete. Damit konnten die Handelsherren die
Musikkultur der Höfe übernehmen und die beste deutsche und
italienische zeitgenössische Musik aufführen lassen. Seine phanta­
sievollen, dennoch streng geformten Kompositionen stehen in der
Schütz- und Sweelinck-Tradition. Weckmann verstarb in Hamburg.
Christian Friedrich Witt
300 †
um 1660-1717
wurde in Altenburg als Sohn des Hoforganisten geboren. Über
seine Ausbildung liegen keine Dokumente vor, bezeugt ist dagegen
ein vom Gothaer Hof finanzierter Aufenthalt zur Weiterbildung in
Wien und Salzburg. 1685/86 bekam er Unterweisung bei Georg
Caspar Wecker in Nürnberg, wurde danach als Kammerorganist
am Gothaer Hof angestellt und 1694 zum Kapellmeister ernannt.
Er wirkte gleichrangig mit dem Hofkapellmeister Wolfgang Michael
Mylius, dem er nach dessen Tod 1713 im Amt folgte. Als „weit­
berühmter Clavierkünstler“ (Treiber) und „geschickter Capellmeister“
(Telemann, Mattheson) fand Witt breites Ansehen. Verstorben in
Gotha, hinterließ er geistliche und weltliche Vokalwerke und
Konzerte, Ensemblestücke und Musik für Tasteninstrumente. Sein
Schaffen ist bisher erst teilweise erschlossen.
Friedrich Wilhelm Zachow 1663-1712
wurde in der Leipziger Nikolai-Kirche getauft. Er war der Sohn
eines Geigers und Stadtpfeifers. Wahrscheinlich erhielt er seine
erste Ausbildung als Schüler der Leipziger Thomas-Schule. Die
Jahre zwischen 1675 und 1684 verbrachte der junge Zachow in
Eilenburg, wo er vermutlich von Johann Schelle unterrichtet
wurde. Mit Berufung auf das begehrte Amt des Organisten an der
Halleschen Marktkirche übersiedelte er mit seiner Ehefrau Maria
Dorothea Anschütz in die Saalestadt. Mit diesem Amt übernahm
er auch die Leitung des Stadtsingechores. Einen besonderen
Namen erlangte er nicht allein durch den Ruf, ein berühmter
Organist und hervorragender Komponist zu sein, sondern vor
allem als einflussreicher Lehrer von Georg Friedrich Händel.
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
97
Der Verein StraSSe der Musik dankt allen Förderern,
Unterstützern, Kooperationspartnern, den Verantwortlichen
an den Spielstätten, Medienpartner, allen Künstlern
des Musikfestes, sowie dem Organisationsteam.
Förderer
Kooperationspartner
Anhaltisches Theater Dessau
Deutsche Max-Bruch-Gesellschaft Sondershausen e.V.
Evangelische Marktkirchengemeinde Halle
Evangelisch Reformierte Domgemeinde in Halle
Evang.-Luth. Kirchgemeinde Bad Frankenhausen
Evang.-Luth. Kirchgemeinde Panitzsch
Fête de la Musique Gera
Förderverein Barockorgel Langenbogen e.V.
Förderverein Gangolfkirche Hettstedt e.V.
Förderverein Kultur-Gut Ermlitz e.V.
Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz
Johann-Walter-Kantorei Torgau
Katholische Pfarrei St. Mauritius & St. Elisabeth (Halle)
Museum Schloß Burgk
Orgelfreunde der Großen Strobel Orgel e.V.
Schumann-Verein-Leipzig e.V.
Stadtmarketing Halle (Saale)
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Unterstützer
Medienpartner
Internationale Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft e.V.
Internationale Carl Loewe Gesellschaft e.V.
Stadt Bad Frankenhausen
Stadt Dessau-Roßlau
Stadt Halle (Saale)
Stadt Leipzig
Stadt Torgau
Theater, Oper und Orchester GmbH
Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e.V.
98
|
TV Halle Fernsehgesellschaft mbH
Veranstalter
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
99
01 Wettin-Löbejün | Carl-Loewe-Haus
02 Langenbogen | St. Magdalenen
Komponisten
03 Halle (Saale) | Marktkirche
04 Leipzig | Mendelssohn-Haus
05 Dresden | Carl-Maria-von-Weber-Museum
Die länderübergreifende STRASSE DER MUSIK wird durch
unseren Verein mit Logotafeln an bedeutenden Orten mit
vielfältiger Musikgeschichte gekennzeichnet.
06 Leipzig | Richard-Wagner-Verband
07 Weißenfels | Heinrich-Schütz-Haus
08 Teuchern | Reinhard-Keiser-Gedenkstätte
Die Übersicht zeigt Orte mit derzeit mehr
als fünf recherchierten historischen Komponisten.
[Stand Januar 2016]
09 Halle (Saale) | Oper
10 Hettstedt | Gangolfkirche
11 Eisleben | Kloster Helfta
12 Schkopau OT Ermlitz | Rittergut
13 Ballenstedt | Schlosstheater
14 Sondershausen | Carl Schroeder Konservatorium
15 Magdeburg | Oper
Stendal 10 Stendal 10
16 Sondershausen | Max-Bruch-Wohnhaus
17 Leipzig | Grieg-Begegnungsstätte
18 Bad Frankenhausen | Unterkirche
19 Apolda | Glockengießerei
HaldenslebenHaldensleben
5
5
20 Apolda | Villa Schilling
21 Bad Köstritz | Heinrich-Schütz-Haus
MagdeburgMagdeburg
15
15
128
128
22 Borsdorf OT Panitzsch | Kirche
23 Torgau | Stadtkirche
5 Barby
5 Barby
SchönebeckSchönebeck
11 Zerbst
11 Zerbst
Halberstadt Halberstadt
6
6
54
54
12
12
Dessau
Dessau
Bernburg Bernburg
17 Quedlinburg
17 Quedlinburg
Wittenberg Wittenberg
48
48
11
11
7
7
Aschersleben
Aschersleben
23 Köthen 23 Köthen
WernigerodeWernigerode
6
6
10
10
01
01
10
Halle (Saale)
Halle (Saale)
Eisleben
Ballenstedt Ballenstedt
10
13
13
NordhausenNordhausen
Eisleben
18
18
12
11 02
12
03 09
108
11 02 108
Torgau
Die Nummern zeigen die Stationen
auf der Strasse der Musik, orange gekennzeichnet
sind die Ort, an denen im Rahmen unseres 6. Musikfestes
Konzerte stattfinden.
Torgau
23 16
03 09
5
5
22
22
Wurzen
Wurzen
23 16
Merseburg Merseburg
Sondershausen
Sondershausen
12
12 17
04
04 17
35 Bad Frankenhausen18
14 16 35 14Bad16Frankenhausen
662
662
18
06
Meißen
8
8 Weißenfels Weißenfels 06
18
18
MühlhausenMühlhausen
Leipzig
Leipzig
7 Grimma 7 Grimma 10
07 39
07
39
18
18
5
Meißen
10
5
Bautzen
21
Radebeul Radebeul
Dresden Dresden
Naumburg Naumburg
15
08 Borna
0815
Borna
388 05 388 05
13
13
Weimar Weimar
Zeitz
Zeitz
8
8
Erfurt
Erfurt19 20
19 20 Eisenberg 13
Bad Langensalza
Bad Langensalza
Freiberg
Freiberg
152 59
152 Eisenberg 13
Pirna 12 6Pirna 12 6
22 Altenburg
22 Altenburg
59
649
20
20
Gotha
49
21 6
21
36
36 45 Gotha 45
Königstein Königstein
Chemnitz
Chemnitz
5
5
Glauchau Glauchau
Jena
Jena
Eisenach Eisenach
46
46
21
21
Bad
Berka
Bad
Berka
6 Ohrdruf 6 Ohrdruf
6
6
Arnstadt Arnstadt
8 Hohenstein-Ernstthal
8 Hohenstein-Ernstthal
Gera
Gera
12 Schmalkalden
12 Schmalkalden
23
23
29 13
29 Rudolstadt
Rudolstadt
13
5 Wasungen
5 Wasungen
9
Zwickau
Greiz 9
Greiz Zwickau
9 Saalfeld 9
Saalfeld
Meiningen Meiningen
7 Suhl
7 Suhl
Schleiz 6 Schleiz 6
61
5
|
Zittau
23
Zittau
23
61
Eisfeld SonneEisfeld SonneHildburg- Hildburg7 berg
24
hausen 24 hausen7 berg
100
Bautzen
Görlitz2115 Görlitz 15
14 Plauen 14 Plauen
5
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
101
09
10
Halle (Saale) Oper
Wirkungsstätte u.a. von Reuter, Knape,
Bimberg, Wenzel
Hettstedt Gangolfkirche
Historische Orgel
DIE STATIONEN
AUF DER STRASSE DER MUSIK
in Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen
02
01
Wettin-Löbejün Carl-Loewe-Haus
Geburtshaus und Museum
03
Halle (Saale) Marktkirche
Wirkungsstätte u.a. von Praetorius, Scheidt,
Zachow, W. F. Bach; zwei historische Orgeln
05
Langenbogen St. Magdalenen
Barockorgel
Eisleben Kloster Helfta
Wirkungsstätte vieler Musikschaffender
Schkopau OT Ermlitz Rittergut
Begegnungsstätte u.a. von Wagner,
Weber, Mendelssohn
13
14
Leipzig Mendelssohn-Haus
Museum im ehemaligen Wohnhaus
Ballenstedt Schlosstheater
Wirkungssstätte u.a. von Aghte,
Sannemann, Strube
Sondershausen Carl Schroeder
Konservatorium Wirkungsstätte u.a.
von Schroeder, Corbach,Riemann, Bruch
06
15
16
Leipzig Richard-Wagner-Verband
Geschäftsstelle
07
08
Weißenfels Heinrich-Schütz-Haus
Museum im ehemaligen Wohnhaus
Teuchern Reinhard-Keiser-Gedenkstätte
Geburtshaus und Museum
|
12
04
Dresden Carl-Maria-von-Weber-Museum
Museum im ehemaligen Wohnhaus
102
11
Magdeburg Oper
Wirkungssstätte u.a. von Telemann,
Wagner, Lortzing
17
Sondershausen
Max-Bruch-Wohnhaus
im Gottschalckschen Haus
18
Leipzig Grieg-Begegnungsstätte
Wohnhaus und Museum von Edvard Grieg
Bad Frankenhausen Unterkirche
Ältestes Musikfest in Deutschland,
Strobel-Orgel
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
103
Der Verein STRASSE DER MUSIK wurde am 4. November
2009 in Halle (Saale) gegründet. Initiator und Vorsitzender
ist der Musiker und Kulturmarketingexperte Daniel Schad.
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, zur Entdeckung und
weltweiten Verbreitung des musikkulturellen Erbes in Sach­
sen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen wesentlichen
Bei­trag zu leisten.
Es wurden bereits 1550 Komponisten an mehr als 400 Orten
sowie zahlreiche Instrumentenbauer recherchiert.
Mitteldeutschland ist ein weltweit einzigartiges
Zentrum der Musikgeschichte(n).
Folgen Sie den Spuren der Straße der Musik.
Unsere Logotafeln führen zu musikhistorisch bedeutsamen Orten mit vielfältiger Geschichte. Wenn dies
für Ihre Stätte zutrifft, können auch Sie eine Station
auf der Straße der Musik werden und unsere Tafel erwerben.
104
Ehrenmitglieder unseres Vereins
Prof. Menahem Pressler | Prof. Ludwig Güttler
Mitgliedschaft
Beitrittserklärung und Vereinssatzung
www.strasse-der-musik.de
Beiträge
Einzelmitglied Einzelmitglied ermäßigt
Familienmitglied Institutionelle und juristische Personen
Gemeinnützige, institiutionelle und
juristische Personen nach
dem Gegenseitigkeitsprinzip beitragsfrei
Bankverbindung
IBAN: DE12 8005 3762 0389 3167 94
BIC: NOLADE21 HAL
Neugierig?
Melden Sie sich und werden Sie Mitglied!
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aus dem mitteldeutschen Musikleben:
STRASSE DER MUSIK e.V.
Daniel Schad (Vorsitzender)
Hegelstraße 73 | 06114 Halle (Saale)
Tel. 0345 5174170
[email protected]
www.unerhoertes-mitteldeutschland.de
|
30,00 €
15,00 €
45,00 €
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
105
AGB, Kartenvorverkauf
unsere ausführlichen AGBs und Informationen
zum Kartenvorverkauf finden Sie auf unserer Website
www.strasse-der-musik.de
Ermäßigung
erhalten Schüler, Studenten, Menschen mit Behinderung,
Mitglieder von StraSSe der Musik e.V. und
Partnervereinen.
Der Nachweis ist beim Einlass erforderlich.
Impressum
Veranstalter, Herausgeber
Straße der Musik e.V.
Daniel Schad (Vorsitzender)
Hegelstraße 73 | 06114 Halle (Saale)
0345 5174170 | [email protected]
Organisation
Christine Labhart, Dr. Hanna John, Daniel Schad
Presse
Grit Gröbel
signum kommunikation+design
Leipziger Straße 101 | 06108 Halle (Saale)
0345 2051212 | [email protected]
Änderungen vorbehalten!
Redaktion
Ewa Burzawa-Wessel, Dr. Hanna John, Daniel Schad
Textquellen
Brockhaus Riemann Musiklexikon, Die Musik in
Geschichte und Gegenwart, The New Grove Dictionary
of Music and Musicians, Künstler, Internetquellen
Fotos
Archiv Schloß Burgk, Regina Beyer, Manfred Boide,
Bertram Bölkow, Jürgen Büchau, Radial Eichhorst,
Maurice Foxall, Jörg Franke, Jutta Jelinski, Matthias
Knoch, Gerhard Launer, Daniel Schad, Nico Stengert,
Steffen Wendt, wildundleise.de, Künstler, Wikipedia
Layout
Steffen Wendt
signum kommunikation+design
Druck
Harzdruckerei Wernigerode
Redaktionsschluss
20.01.2016
106
|
Ein herzliches Dankeschön!
6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
107
Impressionen Musikfest 2015
108
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6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 |
109
Impressionen Haus- und Hofmusik 2015
110
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