(Titelseite) Impressum EigentümerIn/ VerlegerIn/ HerausgeberIn Verein: Institut für Frauen- und Männergesundheit Bastiengasse 36-38 1180 Wien Tel: 01 47615 5771 e-mail: [email protected] Redaktion: Maga Maria Bernhart, Mag. Romeo Bissuti, Maga Gabi Gundacker, Maga Eva Trettler, Maga Hilde Wolf, MBA, Mag. Markus Zingerle Fotos FEM, FEM Süd & MEN – Archiv Foto-Credits: S. 84 (15 Jahre FEM Süd): Fotos Wiener Programm für Frauengesundheit S. 94-95 (Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung, Schwerpunkt A): Fotos Wiener Programm für Frauengesundheit und FEM Süd S. 96 (Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung, Schwerpunkt B): Fotos Wiener Programm für Frauengesundheit S. 97 (Gesundheitsberatung für Migrantinnen, Schwerpunkt B): Foto links andreastischler.com, Foto Mitte Wiener Programm für Frauengesundheit, Foto rechts FEM Süd S. 102-103 (Lernsprung): Fotos Caritas und FEM Süd S. 104-105 (FEM Süd FRAUENASSISTENZ): Fotos Wiener Programm für Frauengesundheit und FEM Süd S. 149 (Preise): Foto oben: Gesundheitsberufekonferenz, Foto unten: andreastischler.com Grafische Gestaltung Titelblatt Maga Gisela Scheubmayr/subgrafik T ä t i g k e i t s b e r i c h t III Inhaltsverzeichnis Vorwort _____________________________________________________________ 1 Das Institut für Frauen- und Männergesundheit (FEM, FEM Süd und MEN) ____ 3 Arbeitsweise 4 Vorstand 5 Finanzierung 6 FEM _______________________________________________________________ 7 FEM Team 7 FEM in Zahlen 8 FEM Nutzerinnen 25 FEM Projekte 33 FEM Süd ___________________________________________________________ 51 FEM Süd Team 51 FEM Süd in Zahlen 53 FEM Süd Nutzerinnen 73 5 Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ 83 15 Jahre FEM Süd 84 FEM Süd Projekte und Arbeitsbereiche 85 MEN _____________________________________________________________109 MEN Team 109 MEN in Zahlen 110 MEN Nutzer 123 MEN Projekte 131 Standortübergreifende Aktivitäten _____________________________________ 147 T ä t i g k e i t s b e r i c h t IV Vernetzung & Gremien 147 Delegationen 148 Publikationen 149 Preise 149 Qualitätssicherung 149 Pressespiegel 153 T ä t i g k e i t s b e r i c h t 1 Vorwort Das Jahr 2014 war für das Institut für Frauen- und Männergesundheit wieder ein produktives und vielfältiges Arbeitsjahr. Als besonderen Höhepunkt durften wir mit einer Fachtagung das 15-jährige Bestehen des FEM Süd - gemeinsam mit dem Wiener Programm für Frauengesundheit - feiern. Wir freuen uns, Ihnen nun den Jahresbericht von FEM, FEM Süd und MEN zu übermitteln, in dem Sie sich über die Aktivitäten der geschlechter- und kultursensiblen Gesundheitsförderung informieren können. Das Frauengesundheitszentrum FEM blickt auf ein erfolgreiches und arbeitsreiches Jahr 2014 zurück. Neben dem umfassenden Kurs- und Veranstaltungsprogramm wurden zahlreiche Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention umgesetzt. Wichtige langjährige Arbeitsfelder, wie die Gesundheitsförderung für wohnungslose Frauen und Familien und die Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit konnten weiter ausgebaut werden. Im Bereich der Wohnungslosenhilfe wurden Schwerpunkte vor allem im Bereich der Strukturarbeit gesetzt. Mit der Fortbildungsreihe "Gender matters" zu frauenspezifischem Arbeiten in der Wohnungslosenhilfe, konnte ein äußerst gut gebuchtes Fortbildungsprogramm für MitarbeiterInnen der Wiener Wohnungslosenhilfe umgesetzt und abgeschlossen werden. Weitere Gesundheitsförderungsprojekte konzentrierten sich auf die Förderung der Gesundheitskompetenz unterschiedlicher Zielgruppen. Im Modulprojekt "Jugend aktivieren und stärken", das in Kooperation mit FEM Süd und MEN durchgeführt wird sowie im Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen", einer Kooperation mit FEM-Süd und dem Frauengesundheitszentrum Graz, wurden speziell ältere Frauen und Jugendliche mit Angeboten zum Thema Gesundheitskompetenz erreicht. Für das Frauengesundheitszentrum FEM Süd war das Jahr 2014 gekennzeichnet durch Jubiläen. So feierte die FEM Süd FRAUENASSISTENZ im Februar 2014 ihr 5-jähriges Bestehen mit UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen in erweiterten Räumlichkeiten. Dem Sozialministeriumservice ist es zu verdanken, dass auch die Beratungsressourcen verstärkt werden konnten und somit die Zahl jener Frauen, die trotz einer gesundheitlichen Einschränkung den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt bewältigen konnten, weiter angestiegen ist. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten anlässlich des 15-jährigen "Geburtstags" von FEM Süd stand die Konferenz "Zurück in die Zukunft: Frauengesundheit gestern-heute-morgen", die gemeinsam mit dem Wiener Programm für Frauengesundheit und 500 TeilnehmerInnen im Rathaus stattfand. Im Jubiläumsband "Frauengesundheit im Zentrum: 15 Einblicke in 15 Jahre FEM Süd" haben die Mitarbeiterinnen die vielfältigen Aktivitäten und Angebote, die seit 1999 umgesetzt wurden, im Überblick dargestellt. Neben diesen "Highlights" konnte im Bereich des Kurs- und Beratungsprogramms 2014 wieder ein Zuwachs verzeichnet werden, auch die laufenden Projekte, beispielsweise zur Stärkung von 2 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Frauen am Arbeitsplatz, zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Frauen mit Migrationshintergrund oder zur Lebensstiländerung für Frauen, die von Adipositas betroffen sind, konnten alle planungsgemäß umgesetzt werden. Das Männergesundheitszentrum MEN kann ebenfalls auf ein sehr produktives Jahr zurückblicken. Einerseits konnten bewährte Projekte wie etwa "Gesund Arbeiten mit Männern" oder "Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung mit wohnungslosen Männern" fortgesetzt und zum Teil ausgebaut werden. Andererseits wurde mit dem Projekt "MEN VIA - Unterstützung für Männer als Betroffene von Menschenhandel" Pionierarbeit für eine bisher kaum beachtete sozial benachteiligte männliche Zielgruppe geleistet. Nach wie vor sind diese innovativen Ansätze sowohl bei Fachfortbildungen wie auch über die Landesgrenzen hinaus gefragt und zeigen so den national und international anerkannten Stellenwert einer integrativen gender- und kultursensiblen Männergesundheitsarbeit. Drin Margit Endler Maga Maria Bernhart Ärztliche Direktorin des Sozialmedizinischen Zentrums Süd/ Kaiser Franz Josef-Spital, Vorsitzende Leitung FEM Maga Hilde Wolf, MBA Mag. Romeo Bissuti Leitung FEM Süd, Stellvertretende Vorsitzende Leitung MEN, Schriftführer T ä t i g k e i t s b e r i c h t 3 Das Institut für Frauen- und Männergesundheit (FEM, FEM Süd und MEN) ... die Entstehung: Das Frauengesundheitszentrum FEM (kurz für die Zielgruppe: Frauen – Eltern – Mädchen) in der Ignaz Semmelweis-Frauenklinik ist europaweit das erste Frauengesundheitszentrum, das direkt in einer Frauenklinik angesiedelt ist. Es wurde 1992 im Rahmen des WHO-Modellprojektes "Frauengesundheitsförderung an einer Frauenklinik" ins Leben gerufen. Aufgrund des großen Bedarfs fand mit dem Frauengesundheitszentrum FEM Süd eine Erweiterung statt. Dieses wurde in einem Schwerpunktkrankenhaus, dem Kaiser Franz JosefSpital, im Mai 1999 implementiert und erhielt einen Arbeitsschwerpunkt in der Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Frauen, insbesondere für Migrantinnen. Das Männergesundheitszentrum MEN wurde im September 2002 gegründet und ist ebenfalls im Kaiser Franz Josef-Spital angesiedelt. Schwerpunkt sind alle jene Bereiche und Themen, in denen Männer von Gesundheitsrisiken betroffen sind, unter besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter Gruppen (Armut, Migrationshintergrund, u.a.m.). FEM, FEM Süd und MEN bilden gemeinsam den Verein "Institut für Frauen- und Männergesundheit". ... die Grundsätze: Als oberstes Prinzip des Instituts für Frauen- und Männergesundheit gilt ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis unter zentraler Berücksichtigung von Genderaspekten. Ein besonderes Anliegen der Einrichtungen und Angebote ist es, Frauen und Männern, Eltern, Mädchen und Burschen in allen Lebenslagen zur Verfügung zu stehen, unabhängig von Alter, Bildung, sexueller Orientierung oder kulturellem Hintergrund. Ein besonderes Augenmerk wird auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen und MigrantInnen gerichtet. ... die Ziele: Unsere Aufgabe ist es, gesundheitsbewusste Lebensstile von Frauen und Männern zu unterstützen und die Eigeninitiative hinsichtlich des psychischen und physischen Wohlbefindens zu fördern. Dabei werden die Maßnahmen vor dem Hintergrund genderrelevanter Gesichtspunkte geplant und umgesetzt. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 4 Der Zusammenhang von … weiblicher/männlicher Sozialisation und gesundheitlichen Störungen, frauen-/männerspezifischen Bewältigungsstrategien gesundheitlicher Probleme sowie weiblicher/männlicher Körperlichkeit …werden als Ausgangs- und Bezugspunkt genommen. ... die Themen: Schwerpunktthemen in den Frauengesundheitszentren sind Lebenskrisen, psychische Probleme, Schwangerschaftskonflikt, Essstörungen sowie Fragen im Zusammenhang mit Partnerschaft, Sexualität, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Elternschaft, Erziehung, Wechseljahre, Mehrfachbelastung, geringer Selbstwert und vieles mehr. Neben der Unterstützung in akuten Krisen kommt der Prävention in den genannten Themenbereichen wesentliche Bedeutung zu. Schwerpunktthemen im MEN sind Vorsorge, sexuelle und organische Gesundheit, psychische Probleme, Familie, Beziehungen, Arbeitswelt, Süchte, Risikobereitschaft, Gewaltprävention, Konfliktlösung, Migration, Trauma, sexuelle Missbrauchserfahrungen, Ernährung, Bewegung, Entspannung, sexuelle Orientierung u. a. m. Arbeitsweise Das Angebot für NutzerInnen Service- und Beratungstelefon Persönliche Beratung in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Kurdisch, Russisch, Armenisch, Arabisch, Spanisch durch Klinische und GesundheitspsychologInnen, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und ÄrztInnen sowie ErnährungswissenschaftlerInnen Frauen- und männerspezifische Kurs- und Workshopangebote, Vorträge und Informationsveranstaltungen Projekte am Standort und im aufsuchenden Setting (Vereine, Schulen, Betriebe, Parks, soziale Einrichtungen usw.) Selbsthilfegruppen Online Beratung Vernetzung Zahlreiche Aktivitäten zur regionalen, nationalen und internationalen Vernetzung werden gesetzt. Die Frauengesundheitszentren sind beispielsweise Mitinitiatorinnen des Netzwerkes Österreichischer Frauengesundheitszentren. Das Männergesundheitszentrum ist Mitglied des European Men’s Health Forum (EMHF) sowie der International Society for Men’s Health (ISMH). Das Institut für Frauen- und Männergesundheit hat selbst vier Vernetzungsplattformen ins Leben gerufen: das "6Netz"-Vernetzung zum Thema Frauensexualität, die Wiener Plattform T ä t i g k e i t s b e r i c h t 5 Gesundheit und Wohnungslosigkeit, das Wiener Forum Übergewicht und Adipositas, sowie das bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachige Gesundheitsforum Naše Zdravlje. ProgrammProgramm- und Projektentwicklung Projektentwicklung Durch die Erfahrungen aus dem direkten Austausch mit Frauen und Männern sowie den zahlreichen Vernetzungsaktivitäten werden wir auf aktuelle Versorgungslücken oder speziellen Bedarf aufmerksam. Aus diesem Wissen entwickeln wir: neue Programmangebote, neue Projekte und stellen unser Know-How in Projektkooperationen zur Verfügung. Öffentlichkeitsarbeit Wir informieren über Frauen- und Männergesundheit durch: Öffentliche Veranstaltungen und Aktionstage, Vorträge auf Kongressen und Tagungen, Erstellung von Informationsbroschüren, Medienbeiträge. Vorstand Drin Margit Endler Mag. Romeo Bissuti Maga Maria Bernhart Maga Hilde Wolf, MBA Vorsitzende Leitung MEN Leitung FEM Leitung FEM Süd ärztliche Direktorin Kaiser Franz JosefSpital/SMZ Süd Schriftführer Stellvertretende Vorsitzende Der Vorstand des Vereins "Institut für Frauen- und Männergesundheit" setzt sich zusammen aus der ärztlichen Direktorin des SMZ Süd, Kaiser Franz Josef-Spital, Drin Margit Endler, den Leiterinnen der Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd, Maga Maria Bernhart und Maga Hilde Wolf, MBA, sowie dem Leiter des Männergesundheitszentrums MEN, Mag. Romeo Bissuti. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 6 Finanzierung Der Wiener Krankenanstaltenverbund ermöglicht die Basisfinanzierung der Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd sowie des Männergesundheitszentrums MEN. Für die zunehmende Projektarbeit sind weitere Einrichtungen der Stadt Wien unverzichtbare UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen. Auf Bundesebene wurden im Jahr 2014 Projekte durch den Fonds Gesundes Österreich, das Sozialministeriumservice, das Bundesministerium für Gesundheit sowie das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und KonsumentInnenschutz und das Bundesministerium für Bildung und Frauen finanziell unterstützt. Schließlich erhält das Institut seit mehreren Jahren im Rahmen der Kampagne "Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke DOVE/Unilever ein Projektsponsoring. Die Förderstellen im Einzelnen sind in untenstehender Tabelle angeführt. Förderstellen Wiener Krankenanstaltenverbund Wiener Gesundheitsförderung (WiG) Fonds Soziales Wien Wiener Gebietskrankenkasse MA 57 - Frauenabteilung Fonds Gesundes Österreich Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Sozialministeriumservice Bundesministerium für Arbeit, Soziales und KonsumentInnenschutz Bundesministerium für Gesundheit Bundesministerium für Bildung und Frauen Sponsoring DOVE (Unilever) Europäischer Sozialfonds (esf) T ä t i g k e i t s b e r i c h t 7 FEM FEM Team Das FEM-Team ist an zwei Standorten, dem FEM in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik und der FEM-Elternambulanz im Wilhelminenspital tätig. Darüber hinaus arbeitet es im Rahmen diverser Projekte in unterschiedlichen Settings aufsuchend in ganz Wien. Hinten von links nach rechts: Maga Franziska Pruckner, Leitung FEM-Elternambulanz; Michaela Kaiss, Bereichsleitung "6Netz"; Maga Eva-Maria Füssl, Projektleitung "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" und Gender Matters", Beratung "Familiensprechstunde", Projektleitung " Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit"; MMaga Ruth Mayrhofer, Projektmitarbeiterin im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" Gesunde Bezirke 2; Maga Erika Orgler, Projektmitarbeiterin im Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" Seniorinnenmodul; Maga Harriet Vrana, Bereichsleitung und Beratung bei Essstörungen; Vorne von links nach rechts: Amira Huber, Empfang und Sekretariat; Zeliha Özlü-Erkilic, türkischsprachige Beratung in der FEM-Elternambulanz; MMaga Katharina Schönborn-Hotter, Projektmitarbeiterin im Projekt "Durchblick Gesundheitskompetenz für Frauen" Seniorinnenmodul; Maga Elisabeth Kaspar, Psychologische Beratung, Projektmitarbeiterin "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien"; Maga Gabi Gundacker, Leitung "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" Seniorinnenmodul, Programmgestaltung, Dokumentation; Maga Maria Bernhart, Leitung FEM, Projektleitung im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" - Gesunde Bezirke 2; In Karenz sind derzeit Maga Julia Karinkada und Maga Christina Hartl-Hörker. Im Jahr 2014 gab es kaum Veränderungen im FEM-Team. Nur die inhaltlichen Aufgabenbereiche einzelner Kolleginnen änderten sich durch das Ende von Projekten und dem Beginn neuer Projekte. Neben den Mitarbeiterinnen auf dem Foto unterstützen mittlerweile an die 50 Trainerinnen aus dem Gesundheits- und psychosozialen Bereich das FEM-Stammteam in Projekten oder im FEM Kursbereich. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 8 FEM in Zahlen Angebot Anzahl der Kontakte Telefon 5.460 E-Mail 18.639 Persönliche Beratungen & Informationsgespräche 3.634 Kurse, Gruppen & Körpertherapeutische Angebote 7.839 Informationsveranstaltungen & Vorträge 2.972 Jugendworkshops 1.163 Angebote für MultiplikatorInnen 1.059 Netzwerkarbeit 420 Weitere Kontakte 1.194 Projekte "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien – GWFF" GWFF - Schwerpunkt Gruppenangebote GWFF - Schwerpunkt Einzelangebote Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit "Gender matters" - Fortbildungsreihe zu frauenspezifischen Aspekten in der Wohnungslosigkeit "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" - Seniorinnenmodul FEM-Elternambulanz FEM-Familiensprechstunde "Fit für den Kinderschuh" "Bodytalk Workshops" - Essstörungsprävention bei Mädchen 6Netz - Vernetzung zum Thema Frauensexualität "Jugend aktivieren und stärken" - Gesunde Bezirke 2 Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien Gender Fortbildungen im Auftrag des Fonds Soziales Wien in Kooperation mit MEN Summe der Kontakte: 42.380 T ä t i g k e i t s b e r i c h t 9 Telefon, EE-Mail und Internetkontakte 2014 verzeichnete das FEM 2.770 Anrufe über die Hauptklappe und fast genauso viele, nämlich 2.690 über die mobilen Anschlüsse einzelner Mitarbeiterinnen. Die inhaltlichen Auswertungen beziehen sich auf die Anrufe über die Hauptklappe. 18.639 E-Mailanfragen erreichten das FEM 2014. 86.857 Zugriffe auf der Institutshomepage www.fem.at, die gemeinsame Startseite von FEM, FEM Süd und MEN, konnten gezählt werden. Durch die zunehmende aufsuchende Projektarbeit in verschiedenen Settings wurde es nötig, mobile Kommunikationsmöglichkeiten zu schaffen. Die Gespräche über die Mobiltelefone werden zwar gezählt, jedoch nicht inhaltlich zugeordnet. Bei den Telefonanrufen, die in der Grafik dargestellt sind, bezieht sich der Großteil auf Kurs-, Workshop- und Beratungsorganisation, nämlich 41%. Hier geht es um An- und Abmeldungen von Kursen, Anfragen von Trainerinnen, aber auch um die Koordination der vielen Schulworkshops und Anfragen zum Programm. 21% der Telefonanrufe machen die interne Kommunikation aus und 14% die FEM-Projekte. Der Anteil erscheint im Vergleich zum Vorjahr (38% und 32%) deutlich geringer. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sehr viele Projektkooperationen und Gespräche zwischen den Standorten FEM, FEM Süd und MEN über die Diensthandys der Mitarbeiterinnen geführt werden, die in dieser Grafik nicht aufscheinen. Die Zusammenarbeit zwischen den Standorten ist sehr eng und wird durch große gemeinsame Gesundheitsprojekte ("Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" und "Jugend aktivieren und stärken"), sowie die Koordination der gendergerechten Arbeit noch verstärkt. 10 T ä t i g k e i t s b e r i c h t 4% der Anrufe beziehen sich auf Medienanfragen und Öffentlichkeitsarbeit. Vor allem zu Kernthemen des FEM und zu Projekten wird häufig bezüglich Interviews oder Teilnahme an Veranstaltungen und Tagungen angefragt. Vernetzungsanfragen machen etwa ein Zehntel der Anrufe auf der FEM-Hauptklappe aus. Das FEM wird sowohl als Ausbildungsstelle als auch als Zuweisungsstelle für andere Beratungseinrichtungen oder niedergelassene TherapeutInnen, ÄrztInnen, sowie andere Gesundheitsberufe wahrgenommen. Die Telefonberatungen, die bisher auch in dieser Grafik enthalten war, finden sich nun unter dem Kapitel "Persönliche Beratungen und Informationsgespräche". Hauptanliegen ist es, jede Frau, die anruft, so gut wie möglich zu unterstützen – ob das bedeutet sie zu einem persönlichen Gespräch einzuladen, sie an eine spezialisierte Stelle zu verweisen, ihr beim Suchen nach weiterer professioneller Unterstützung zu helfen oder ihr verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen – wichtig ist, dass jede Frau nach dem Telefonat einen klaren Informationszugewinn verzeichnet und bei der Lösung ihres Problems, beziehungsweise in ihrem Anliegen einen deutlichen Schritt vorangekommen ist. Im Jahr 2014 wurden im FEM 18.639 eingehende E-Mails bearbeitet. Dabei nahm mehr als die Hälfte, genau 57%, der Bereich der FEM-Projekte ein. Die große Bedeutung der Projektarbeit ist auch hier gut ersichtlich, viele Anfragen zu den Projekten kommen per elektronischer Post. 11% der Emails sind dem Bereich interne Kommunikation zugeschrieben, hier geht es häufig um Akkordierung und inhaltlichen Austausch innerhalb des Instituts für Frauen- und Männergesundheit. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit machen 10% der E-Mailanfragen aus. Drei nahezu gleich große Bereiche sind Veranstaltungen, Büro und Kursverwaltung, sie machen jeweils einen Anteil von 6% aus. 4% der E-Mails beinhalten Anfragen von FEM-Nutzerinnen. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 11 Inanspruchnahme der FEM Angebote Telefonberatungen, persönliche Beratungen und Informationsgespräche 2014 fanden im FEM insgesamt 3.634 Beratungen statt. Enthalten sind hier sowohl Telefonberatungen als auch persönliche Beratungen vor Ort im FEM und der FEMElternambulanz sowie in dem aufsuchenden Projekt "Gesundheit für Wohnungslose Frauen und Familien in Wien" (GWFF) in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe. Inhaltlich handelt es sich dabei sowohl um psychosoziale Beratungen als auch um gynäkologische Beratungen. 2014 fanden 422 Telefonberatungen über das FEM Servicetelefon statt. Die Inhalte sind vielfältig. Dennoch lassen sich Hauptthemen eruieren. Mehr als ein Drittel der Telefonberatung, genau 40%, gilt dem Thema Schwangerschaftskonflikt, im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um 7% gestiegen, was die zunehmend schwierigere Situation der Betroffenen widerspiegelt. Anlaufstellen sind häufig ausgebucht, gerade für sozial benachteiligte Frauen gibt es wenig leistbare Möglichkeiten des Abbruchs und der Bedarf an Information und Hilfestellung per Telefon steigt. Oft sind es aber auch erste Entlastungsgespräche, häufig auch die Bitte um Unterstützung bei der Entscheidungsfindung oder auch eine erste Informationssuche über die Vorgehensweise und Möglichkeiten bei einem Schwangerschaftsabbruch. Ebenso rufen Freundinnen und PartnerInnen oder andere nahe stehenden Personen an, um sich für die Betroffenen vorab zu informieren und Rahmenbedingungen abzuklären. Ein weiterer Themenbereich im Rahmen der Telefonberatungen sind psychische Probleme (16%). Die Anrufe beziehen sich auf psychische Krisen im Allgemeinen (7 %) und T ä t i g k e i t s b e r i c h t 12 Essstörungen (9 %) im Besonderen. Bei den Telefonberatungen geht es in erster Linie um eine erste Entlastung, darum, den Frauen in einer schwierigen Situation zuzuhören und einen Anker zu geben, also das Gefühl, dass sie nicht alleine sind und dass sie im Notfall wieder anrufen können. Das allein macht es vielen Frauen möglich, eigene Schritte zur Bewältigung der aktuellen Krise zu gehen und selbst Lösungen für ihre Situation zu finden. Auch Angehörige von psychisch kranken Menschen rufen im FEM an, um Unterstützung zu finden. Viele Angehörige von Menschen, die an einer Essstörung erkrankt sind, suchen telefonisch Hilfe und ein Gespräch. Getreu dem systemischen Ansatz bei der Behandlung von Essstörungen ist es besonders wichtig, auch Angebote für Angehörige zu schaffen, sie zu Informationsabenden, Beratungsgesprächen und Angehörigengruppen einzuladen. 16% der Anrufe beziehen sich auf medizinische Themen, der Großteil davon auf den Themenbereich Gynäkologie, weniger als 1% bezieht sich auf allgemeinmedizinische Anfragen. Die verstärkte Nachfrage nach gynäkologischer Telefonberatung zeigt sich an einem Anstieg um mehr als das Doppelte im Vorjahr (7%). Es zeigt sich ein Trend, wonach immer mehr Frauen im FEM schnellen unkomplizierten Rat suchen und dieses niederschwellige Angebot sehr schätzen. 7% der Anruferinnen haben Fragen zu den Themenbereichen Schwangerschaft und Kinderwunsch. 12% der Frauen rufen an, um Erziehungsthemen zu besprechen und ihre Anliegen, Sorgen und Fragen in Bezug auf Kinder und Jugendliche zu deponieren. 3% der Telefonate befassen sich mit Sexualität, 2% mit Themen der psychischen Balance und Beruf und 1% mit dem Thema Wechseljahre. Neben den Telefonberatungen finden im FEM und im Rahmen der FEM-Projekte viele persönliche Beratungen statt. Die Beratungskontakte teilen sich auf unterschiedliche Standorte und Settings auf - sie finden im FEM in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik statt, in der FEM-Elternambulanz im Wilhelminenspital und auch in verschiedenen Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe. Zur Veranschaulichung, wie die Beratungskontakte verteilt sind, dient die folgende Grafik. 2014 gab es neben den bereits beschriebenen 442 Telefonberatungen, 1.054 Beratungsgespräche in der FEM-Elternambulanz, 737 davon in deutscher Sprache und 317 in türkischer Sprache, 46 Gespräche im Rahmen der Familiensprechstunde und 779 psychologische und psychotherapeutische Beratungsgespräche im FEM. Im Rahmen des Projektes GWFF fanden 1.024 psychosoziale Beratungen für Frauen, 71 gynäkologische Beratungen und 238 Beratungen mit wohnungslosen Kindern statt. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 13 FEM versteht sich als Clearingstelle und als erste Anlaufstelle für Unterstützung in Krisensituationen. Wenn langfristige Betreuung notwendig ist, werden die Frauen an kompetente PartnerInnen weiter vermittelt. 48% der Frauen kommen für nur einen Termin ins FEM. Das sind vor allem Frauen, die Informations- oder Entscheidungsberatung anfragen, aber auch Frauen, die eine Psychotherapie wünschen. Hier wird Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Therapieplätzen geboten. Etwa ein Viertel (26%) der Frauen nehmen 2-3 Beratungstermine in Anspruch, diese Vorgehensweise ist vor allem dort sinnvoll, wo entweder die Abklärung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt oder wo es um eine kurzfristige Stützung in einer akuten Krise geht und die Frau genügend eigene Ressourcen zur Verfügung hat, um danach gut alleine zurecht zu kommen. 4-10 Termine nehmen etwa 19% der Frauen in Anspruch, mehr als 10 Termine nur noch 7%. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Beratungssettings - beim Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien"(GWFF) und auch in der FEMElternambulanz liegt der Schwerpunkt der Beratungen weniger im Clearing, als vielmehr in der Unterstützung in einer schwierigen Lebenssituation und psychologischen Beratung und Begleitung. Demnach sind hier meist längerfristige Beratungsbeziehungen zu finden. Vom Beratungssetting her wählen die meisten Klientinnen, nämlich 78%, Beratungen im Einzelsetting, 4% nehmen ein Paarsetting mit dem Partner oder der Partnerin in Anspruch, 3% lassen sich im Kreise der Familie beraten und weniger als 1% wählen andere Gruppensettings, etwa mit FreundInnen. 12% der Beratungen sind Kurzberatungen, sogenannte "Tür und Angel"-Gespräche. Diese sind vor allem in der aufsuchenden Arbeit wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Frauen. Gerade dort, wo noch Vertrauen zum 14 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Gesundheitssystem und den Beraterinnen aufgebaut werden muss, etwa in der Arbeit mit wohnungslosen Frauen steht diese Form der Beratung häufig am Beginn der Beratungsbeziehung. Die Themen, mit denen Frauen sich ans FEM wenden, sind vielfältig. Es finden sich je nach Zielgruppe unterschiedliche Schwierigkeiten und Problemlagen, mit denen Klientinnen zurechtkommen müssen. Zunächst soll eine allgemeine Übersicht über die Themen der Beratungsangebote gegeben werden. Der Datensatz bezieht sich auf die Beratungsdokumentation von 523 Frauen und 14 Kindern, dabei gab es 813 Nennungen relevanter Themen, die im folgendem beschrieben werden soll. Die wichtigsten Themenbereiche der Beratungen sind Familie und Partnerschaft (mit 96 und 114 Nennungen), Psychische Probleme (102 Nennungen) und psychische Balance (101 Nennungen), Schwangerschaft und Geburt (89 Nennungen), aber auch Gewaltthemen (82 Nennungen). Je nach Setting sind unterschiedliche Schwerpunktthemen feststellbar. So sind die Themen in den Beratungen der FEM-Elternambulanz hauptsächlich in den Kategorien Familie und rund um Schwangerschaft und Geburt angesiedelt. Hier geht es vor allem um Krisen in der Schwangerschaft, Postpartale Depressionen, Fehl- und Totgeburten, aber auch um Erziehungsprobleme, Konflikte im familiären Umfeld und Mehrfachbelastung. In den Beratungen im Rahmen des Projektes GWFF sind dagegen die Kategorien Familie, psychische Probleme und psychische Balance, Wohnprobleme und Beratungen zum Thema Gesundheit vorherrschend. Hier geht es oft um Konflikte innerhalb von Beziehung oder Familie, aber auch mit Nachbarn. Beengte Wohnverhältnisse und Wohnungslosigkeit an T ä t i g k e i t s b e r i c h t 15 sich sind hier oft zentrale Inhalte der Beratung, ebenso wie Selbstwert, Abgrenzung und Überforderung. Bei den psychischen Problemen sind besonders häufig Süchte das Thema. Bezogen auf Familie und Kinder geht es neben allgemeinen Konflikten auch häufig um Erziehungsfragen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder. Ein wichtiges Thema in diesen Beratungen sind aber auch allgemeine Gesundheitsthemen, einerseits Gesundheitsaufklärung aber auch die eigene belastete Gesundheit und der Umgang damit. Die Themenpalette der Beratungen im FEM ist breit gestreut. Auch hier führen Partnerschafts- und Familienthemen - hier geht es häufiger um Untreue, Beziehungsklärung und Trennung vom Partner oder der Partnerin oder Probleme nach einer Trennung- um Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern, Ablösungsprobleme und allgemeine Konflikte in der Familie. Die Themenbereiche psychische Probleme und psychische Balance beinhalten hier häufig Depressionen und Ängste, aber auch Selbstwertproblematiken, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, selbstverletzendes Verhalten und Burnout. Bei vielen Beratungen geht es auch um Gewalterfahrungen, vor allem um sexuelle Gewalt, sexuelle Belästigung und Gewalt in der Partnerschaft. Die Bereiche Schwangerschaft und Geburt sind ebenfalls stark vertreten - hier sind die Hauptthemen Schwangerschaftskonflikt und abbruch. Im FEM werden weiters Themen rund um die Sexualität sehr häufig genannt - hier geht es um sexuelle Störungen wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Lustlosigkeit und Orgasmusstörungen. In der folgenden Grafik werden die psychischen Probleme noch detaillierter betrachtet. Zusätzlich zu den "psychischen Problemen" (n=102) aus der vorigen Grafik sind hier auch die sexuellen Störungen (n=27) enthalten, die in der vorigen Grafik in den Bereich Sexualität subsummiert waren und Postpartale Depressionen (n=6), die zuvor unter den Bereich Schwangerschaft und Geburt gefallen waren; ebenso das Thema Burnout, das zuvor in der Kategorie psychische Balance zu finden war. Daraus ergeben sich statt 102 Nennungen nun 140 Nennungen. 16 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Die häufigsten psychischen Störungen, die Inhalte der Beratungen sind, sind Depressionen mit 44 Nennungen, Sexuelle Störungen (27 Nennungen), Angststörungen (23 Nennungen), Suchtthemen (20 Nennungen) und Essstörungen mit 15 Nennungen. Viele der Frauen, die im FEM 'andocken', waren auch davor schon aufgrund psychosozialer Probleme in Behandlung. 107 Frauen geben an, schon einmal in fachärztlicher Behandlung gewesen zu sein, von den 254 Nennungen sind das 43%, 81 Frauen waren schon früher in T ä t i g k e i t s b e r i c h t 17 psychologischer oder psychotherapeutischer Behandlung (32% der Nennungen), 46 Frauen führen an bereits ein- oder mehrmals stationär aufgenommen worden zu sein (18%) und 20 Frauen hatten andere Behandlungen im Vorfeld. Themen der Kinderberatungen waren vor allem Konflikte im Umfeld, abwesender Elternteil, Mobbing, Umgang mit Aggression, Einsamkeit und Kontaktschwierigkeiten sowie Probleme durch Verhaltensauffälligkeiten der Kinder. Entsprechend dem bio-psycho-sozialen Gesundheitsmodell ist für die Arbeit im FEM die Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie das Verweisen an andere Institutionen ein sehr bedeutender Faktor. Die psychosoziale Beratung ist demnach in vielen Fällen nur ein Teil der Behandlung. Viele Anliegen und Probleme der Klientinnen bedürfen noch weiterer Interventionen. Die häufigsten werden in der folgenden Grafik zusammengefasst. 38% der zusätzlichen Interventionen waren Überweisungen an niedergelassene PsychotherapeutInnen, was dem Umstand gerecht wird, dass sich das FEM in erster Linie als Clearingstelle und als Unterstützungsort in akuten Krisen sowie als Überbrückungsstelle sieht. 33% der zusätzlichen Interventionen waren Überweisungen ans medizinische Versorgungssystem. Vor allem im Rahmen gynäkologischer Beratungen oder bei Gesundheitsthemen sind oft auch Untersuchungen notwendig, die vor Ort im FEM nicht abgedeckt werden können. Häufig ist aber auch medizinische Abklärung bei vordergründig psychischen Themen indiziert. In 9% der Fälle kam es zu Überweisungen an andere Organisationen. Um qualitativ hochwertige Betreuung sicherstellen zu können, ist es wesentlich mit spezialisierten Beratungsstellen in Wien vernetzt zu sein um den Klientinnen die bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Oft werden auch Angebote der anderen Standorte zugänglich gemacht oder an das Krankenhaus vor Ort weiterverwiesen um die 18 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Beratungen zu vervollständigen, in je 7% der Fälle war dies die Intervention der Wahl. Andere Interventionen (3%) waren Fallkonferenzen und Stellungnahmen, natürlich nur mit Absprache und auf Wunsch der KlientInnen. Als Brückenfunktion zu Behörden oder ins Medizinsystem verstehen wir Unterstützung bei Kontaktaufnahme, Vereinbarung von Terminen und Hilfe bei Schriftstücken. Neben den psychosozialen bietet das FEM auch gynäkologische Beratungen und Informationsgespräche an. Im Jahr 2014 fanden 76 gynäkologische Gespräche statt. 71 davon fanden im Rahmen des Projektes GWFF statt. Die Themen der gynäkologischen Beratungen sind aus der folgenden Grafik ersichtlich. Bei vielen Frauen gab es im Vorfeld schlechte Erfahrungen mit dem Medizinbereich, wo die Beratungen genutzt wurden, um das Vertrauen wieder aufzubauen - vor allem bei Frauen aus den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe ist das ein großes Thema. Viele Frauen in dieser Lebenssituation erfahren Diskriminierung und Vorurteile bei ÄrztInnen aus dem niedergelassenen Bereich und nehmen gerne die ausführliche und wertfreie Beratung im FEM in Anspruch. Die Gynäkologinnen im FEM führen prinzipiell keine Untersuchungen durch, sondern sind in rein beratender Funktion tätig. Kurse, Gruppen & Körpertherapeutische Angebote Die Kurs- und Gruppenkontakte im Jahr 2014 betrugen insgesamt 7.839. Hier sind im FEM vor Ort stattfindende Kursangebote ebenso gemeint, wie die Angebote über FEM-Projekte, wie die Kurskontakte im Rahmen der "Osteoporose-Selbsthilfe Wien", Gruppen und Kurse innerhalb des Projektes "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien", sowie Gruppenangebote innerhalb des Projektes "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" sowie Kurskontakte des Projektes "Fit für den Kinderschuh". T ä t i g k e i t s b e r i c h t 19 Mehr als ein Drittel der Kontakte (39%) bezieht sich auf Bewegungsangebote im FEM. Hier ist "Lust auf Bewegung" seit Jahren ein viel gebuchtes und beliebtes Angebot, das von vielen Frauen genutzt wird. Aber auch Angebote wie Pilates und Yoga werden gern in Anspruch genommen. 22% der Kontakte gehen auf das Konto der "Osteoporose-Selbsthilfe Wien", bei der einerseits wiederum Bewegung im Zentrum steht aber andererseits auch regelmäßige Gruppentreffen der Selbsthilfegruppen angeboten werden. Die Gruppen- und Kurskontakte im Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" (12%) sind inhaltlich sehr vielfältig. Hier wurden Kinderturngruppen, genauso wie Frauengesprächsrunden, Entspannungsgruppen oder Bewegungseinheiten für Frauen umgesetzt. Auch Kochgruppen und gynäkologische Informationsrunden wurden 2014 in diesem Rahmen angeboten. 752 Kurskontakte fanden über das Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" statt (22%). Es fanden 22 Gesundheitskompetenzkurse für ältere Frauen in Pensionistenklubs, Volkshochschulen und Nachbarschaftszentren statt. Zwei weitere inhaltliche Bereiche im FEM sind einerseits Geburtsvorbereitungskurse und Elterngruppen (11%) - nahezu jedes zweite Wochenende finden im FEM Geburts- vorbereitungskurse statt und auch die Kursreihe im Rahmen Auch so kann Gesundheitskompetenz vermittelt werden: „Es war sehr lehrreich. Sehr nett, fröhlich und aufbauend!“ des Projektes "Fit für den Kinderschuh" konnte erfolgreich abgehalten werden - und andererseits Gruppen zum Thema Selbsterfahrung und Selbstbewusstsein (7%). Inhaltlich geht es um das Thema Selbstvertrauen, aber auch um die Stärkung sozialer Netze bei älteren Frauen. Ein bereits lang existierendes Angebot im FEM ist der Treffpunkt für Junggebliebene, im Rahmen dessen sich Frauen im fortgeschrittenen Alter regelmäßig treffen und verschiedenste Themen besprechen, die sie beschäftigen und mit denen sie in ihrem Alltag umzugehen haben. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 20 Informationsveranstaltungen & Vorträge 2.972 Personen wurden 2014 über Informationsveranstaltungen, Workshops und Vorträge für NutzerInnen erreicht. Neben Angeboten zu unterschiedlichen spezifischen Gesundheitsaspekten in Rahmen von Projekten, wurde der jeweiligen Zielgruppe bei einer großen Anzahl von Veranstaltungen entweder das FEM vorgestellt oder über konkrete Angebote berichtet, teilweise wurden diese Informationsveranstaltungen vor Ort im Frauengesundheitszentrum FEM, teilweise aber auch in anderen Einrichtungen abgehalten. Über das Projekt GWFF konnten 238 wohnungslose Frauen im Rahmen solcher einmalig stattfindender Angebote erreicht werden. Das waren einerseits Informationen zum Projekt, Informationsrunden zu gynäkologischen Themen, Vorträge zu Themen wie Depression oder Gesundheitskompetenz, Workshops zum Thema Selbstwert oder Ernährung, aber auch einmalige Aktionen wie der Besuch einer Gesundheitsclownin für wohnungslose Kinder. Im Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" fanden eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen in den Settings statt, um ältere Frauen für das Thema zu sensibilisieren und zu interessieren. Oft konnten über die Abhaltung von Informationsveranstaltungen auch Frauen für die Teilnahme an Kursen gewonnen werden. Insgesamt wurden 2014 über diese Maßnahmen 640 Frauen erreicht. Im Rahmen der Osteoporose-Selbsthilfe fanden im Jahr 2014 für insgesamt 530 TeilnehmerInnen 10 Vorträge zum Thema Osteoporose statt. 302 Jugendliche wurden im Rahmen von 2 Mädchen- und Burschengesundheitstagen in den Bezirken Margareten und Brigittenau über das kommunale Gesundheitsförderungsprojekt "Jugend aktivieren und stärken" erreicht. Die restlichen 1.262 Kontakte wurden über das FEM allgemein gezählt, das waren Themenvorträge für verschiedene Zielgruppen und Informationsabende in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik. Jugendworkshops Der Bedarf an Verhütungsworkshops ist enorm, auch 2014 war die Nachfrage größer als das Angebot, das ermöglicht werden konnte. 2014 fanden im FEM vor Ort und in Schulen insgesamt 76 Workshops statt. 23 davon waren Bodytalk-Workshops, die kostenlos für Mädchen in Wien angeboten werden. Mit dieser Form der Essstörungsprävention wurden im Jahr 2014 464 Schülerinnen aus Wien erreicht. Im Jahr 2014 startete in Kooperation mit MEN ein Pilotversuch, diesen Workshop auch für Burschen adaptiert anzubieten, also parallel und gendergerecht mit Mädchen und Burschen derselben Klasse zu Themen wie Schönheit, Selbstwert, Körperbild und Essstörungen zu arbeiten. Das Feedback war sehr gut und bestätigt, dass auch Burschen für diese Themen empfänglich sind. 33 Workshops befassten sich mit dem Thema Verhütung und Sexualität und wurden wie immer getrennt für Mädchen und Burschen von jeweils einem Psychologen und einer Psychologin abgehalten und von insgesamt 416 Mädchen und T ä t i g k e i t s b e r i c h t 21 257 Burschen in Anspruch genommen. Weitere vier Workshops wurden speziell auf Anfrage und Bedarf maßgeschneidert und teilweise in den Schulen oder im FEM angeboten. Inhalte waren Themen rund um Ernährung und Essverhalten, sowie Genderthemen oder das Hinterfragen von Rollenbildern Über das Projekt "Jugend aktivieren und stärken" fanden darüber hinaus 16 Workshops mit Jugendlichen zu unterschiedlichen Themen und in unterschiedlichen Settings statt. Themen wie Sexualität und Verhütung waren auch hier beliebt, aber auch Körperwahrnehmung, Schönheitsideale wurden thematisiert. Bei den Startworkshops zu den geplanten Jugendkonferenzen ging es ganz allgemein um das Thema Gesundheit und die Perspektive der Jugendlichen auf dieses Themengebiet. Im Rahmen der Workshops dieses Projektes wurden 222 Jugendliche erreicht. Mit allen Workshops insgesamt wurden in diesem Jahr 1.163 Mädchen und Burschen erreicht, schwerpunktmäßig im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Eine Stärke des FEM ist es, Workshops maßgeschneidert an die jeweilige Gruppe anzupassen, ob es nun Mädchen mit speziellen Bedürfnissen sind oder solche mit sprachlichen und kulturellen Besonderheiten. Je nach Zielgruppe werden Workshopkonzepte abgeändert und Themenschwerpunkte gesetzt, die für die jeweiligen TeilnehmerInnen interessant und wichtig sind. Wie aus der folgenden Grafik, die sich auf 76 Nennungen von Herkunftsbezirken bezieht, erkenntlich wird, haben SchülerInnen aus ganz Wien an den Workshops teilgenommen. Darüber hinaus haben mehrere Schulen von außerhalb Wien ("a.W", größtenteils aus Niederösterreich) Workshops bei FEM gebucht. Die Mädchen und Burschen besuchen verschiedenste Schulen und Jugendeinrichtungen. In der folgenden Grafik ist dies dargestellt. 37% der WorkshopteilnehmerInnen gehen in eine AHS, 21% in eine Kooperative oder Neue Mittelschule und 6% in eine Berufsbildende Höhere Schule. 5% der jugendlichen WorkshopteilnehmerInnen kamen über Jugend am 22 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Werk, Lehrwerkstätten oder Jugendzentren zu den Workshops. 3% der Jugendlichen besuchten den polytechnischen Lehrgang. Die restlichen 28% kamen über andere Settings, wie sonderpädagogische Einrichtungen, Jugendcoaching und Flüchtlingseinrichtungen für Jugendliche. Das Feedback der Jugendlichen, die Workshops besuchten, war durchaus positiv. Die SchülerInnen schätzen die lockere, offene Atmosphäre und bedürfnisgerechte Gestaltung der Workshops. Es gibt keine Fragen, die nicht gestellt werden dürfen - je nach Interesse können verschiedene Schwerpunkte gesetzt und bestimmte Themenbereiche vertieft werden. Die WorkshopleiterInnen sind sehr beliebt und inhaltlich kompetent. Viele der Schulen und Institutionen besuchen das FEM seit Jahren mit wechselnden Gruppen und auch die Weiterempfehlung funktioniert bestens. Angebote für MultiplikatorInnen Ein Schwerpunkt der FEM Tätigkeit bzw. des Instituts für Frauen- und Männergesundheit ist die Arbeit mit MultiplikatorInnen (LehrerInnen, BetreuerInnen, ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, KursleiterInnen, etc.). 2014 wurden auf diesem Wege 1.059 ProfessionistInnen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich erreicht. Das Projekt "Gender matters" ist zur Gänze dem Thema Schulung für MultiplikatorInnen gewidmet. Die vierteilige Fortbildungsreihe beschäftigt sich mit frauenspezifischen Aspekten in der Wohnungslosigkeit und richtet sich an MitarbeiterInnen und Institutionen in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Mit den Seminaren "Gender basics", "Frauenspezifische Aspekte in der Wohnungslosigkeit", " Frauenspezifische Beratung" und "Umgang mit T ä t i g k e i t s b e r i c h t 23 Gewalt gegen Frauen" und der maßgeschneiderten Arbeit mit gesamten Teams wurden 211 Personen erreicht. Im Rahmen des Projekts Bodytalk fanden 2014 zwei Workshops für MultiplikatorInnen "Bodytalk zum SELBSTanleiten statt und es wurden 12 TeilnehmerInnen erreicht. Über das Projekt 6Netz nahmen an den Vorträgen für MultiplikatorInnen zum Thema Sexualität und Intimität 64 Personen teil. Das Vorstellen des Projektes beispielsweise im Rahmen von Jugendplattformen für KooperationspartnerInnen und ProfessionistInnen erbrachte im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" 132 Kontakte auf der MultiplikatorInnenebene. Die restlichen 640 MultiplikatorInnen wurden über das allgemeine FEM-Programm erreicht, das waren einerseits Vorträge vor Fachpublikum und Schulungen für ProfessionistInnen. Die Themen reichten von kultursensibler Arbeit über Gesundheitskompetenz für Grätzleltern im Rahmen eines Projektes der Wiener Gesundheitsförderung bis zu Genderworkshops für LehrlingsanleiterInnen. Netzwerkkontakte Im FEM gibt es Netzwerke und Plattformen, die selbst initiiert wurden und mit viel Energie gepflegt werden. Es handelt sich dabei einerseits um kleinere Netzwerke, die an konkreten Themenstellungen arbeiten, andere wiederum bestehen aus mehreren 100 Frauen und Männern, die sich regelmäßig im Rahmen von großen Netzwerkveranstaltungen treffen. Im Jahr 2014 wurden im Rahmen dieser Netzwerkarbeit 420 Personen erreicht. Die "Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit" traf sich im Jahr 2014 zweimal. Die beiden Treffen mit insgesamt 200 TeilnehmerInnen widmeten sich wie immer wichtigen Themen an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Wohnungslosigkeit. 2014 waren das die Themen "Junge Erwachsene in der Wohnungslosigkeit" und "Sexualität und Intimität im Zusammenhang mit Wohnungslosigkeit". Auch das 6Netz gestaltete 2014 zwei Treffen mit spannenden Themeninputs. Einmal das Themen "Sexualität und Interkulturalität" und einmal "Sexualität und digitale Medien". Die Treffen wurden von 34 Besucherinnen wahrgenommen. Im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" wurden zwei Steuerungsgruppen zur Begleitung von Jugendgesundheitskonferenzen- eine in Favoriten und eine in Ottakring ins Leben gerufen, die sich drei- bis viermal übers Jahr verteilt trafen um Inhaltliches zu erarbeiten. Auch ein Arbeitskreis Kinder und Jugend hatte zwei Treffen und ein Nachhaltigkeitsworkshop der Steuerungsgruppe in Favoriten fand 2014 im Rahmen dieses Projektes statt. Hier konnten insgesamt 169 Netzwerkkontakte gezählt werden. Über das FEM wurden im Jahr 2014 zwei Essstörungs-Jour fixes organisiert und geleitet, für ProfessionistInnen aus dem Bereich Essstörungen. Diese Vernetzungstreffen finden 24 T ä t i g k e i t s b e r i c h t regelmäßig statt und sind eine wesentliche Basis für die Arbeit mit von Essstörungen Betroffenen. 17 Kontakte fanden 2014 in diesem Rahmen statt. Weitere Kontakte Im Rahmen von Projekten, aber auch in der Arbeit im FEM gibt es vielerlei Veranstaltungen, die für die jeweilige Zielgruppe eines Projekts ebenso gedacht sind wie für MultiplikatorInnen, KooperationspartnerInnen und andere ExpertInnen, aber auch Aktivitäten, die der Bedarfserhebung oder Evaluation von Projekten dienen - diese sollen an dieser Stelle dargestellt werden. Im Jahr 2014 wurden mit solchen Maßnahmen 1.194 Personen erreicht. 778 Kontakte fanden über die Strukturarbeit im Projekt GWFF statt. Hierunter fallen etwa Supervisionen und Fallbesprechungen in den Häusern der Wiener Wohnungslosenhilfe, diverse Arbeitsgruppen im Rahmen des Projektes und operative Dachverbandstreffen. Im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" fand die 1. Favoritner Jugendkonferenz statt, die von Jugendlichen für Jugendliche, aber ebenso für MultiplikatorInnen aus dem Feld der Jugendarbeit gestaltet wurde. Hier konnten 147 TeilnehmerInnen begrüßt werden. Die FEM-Elternambulanz zählte im Bereich der Strukturarbeit und der Mitarbeit in Arbeitsgruppen zum Thema Geburtsvorbereitung und Frühe Hilfen im Jahr 2014 262 Kontakte. Die restlichen 7 Kontakte fanden im Rahmen einer Ideenwerkstatt statt, an der das FEM 2014 mitarbeiten durfte. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 25 FEM Nutzerinnen Die Basis für die folgenden Berechnungen bildet ein Datensatz von 1.043 Frauen und Kindern, die im Jahr 2014 das FEM genutzt haben. Die Daten, auf die sich folgende Statistiken beziehen, setzen sich zusammen aus Erhebungen von Frauen, die vor Ort im FEM ein Beratungs- oder Kursangebot in Anspruch genommen haben (539 Frauen), aus Daten vom Projekt "GWFF - Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" aus den dort stattfindenden Gesprächsgruppen, körpertherapeutischen Angeboten und Beratungen (250 Frauen und Kinder) und der FEM-Elternambulanz (64 Frauen) und aus Daten über das Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" (190 Frauen). Da es FEM-Projekte gibt, bei denen Daten in externen Datenbanken erfasst werden und bei denen die Erhebung nach anderen Kriterien erfolgt als bei der internen Dokumentation, können hier nicht alle Frauen abgebildet werden, die Angebote übers FEM in Anspruch genommen haben. Weiters nicht berücksichtigt sind die wenigen Männer, die Angebote im FEM in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel im Rahmen der Geburtsvorbereitungskurse oder Angehörigenberatungen im Essstörungsbereich. Auch die Daten der 1.163 Jugendlichen, die Workshops besuchen sind hier nicht mit aufgenommen. Bei den Berechnungen zu Bildungsstand, Beruf, Familienstand und Anzahl der Kinder werden natürlich auch die Kinder, die Maßnahmen im FEM besucht haben nicht berücksichtigt. Da auf die Darstellung der fehlenden Werte verzichtet wird, kommt es zu unterschiedlichen Bezugszahlen. Sie sind in den Grafiken angegeben. Alter Die jüngste 'Klientin', welche ein FEM-Angebot im Jahr 2014 in Anspruch nahm, war 4 Jahre alt, die älteste Frau 101 Jahre. Die "typische" Frau, die das FEM besucht, wäre anhand der 26 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Daten des Jahres 2014 35 Jahre alt. Der Großteil der Frauen, nämlich 60%, ist zwischen 21 und 40 Jahren alt. 3% der FEM-Nutzerinnen sind Kinder und Jugendliche (ohne Berücksichtigung der Jugendworkshops) und 6% der Frauen sind junge Erwachsene zwischen 15 und 20 Jahren. Die Altersgruppe 41 bis 50 hat einen Anteil von 11%, die Altersgruppe 51 bis 60 einen Anteil von 8%. Etwas mehr, nämlich 12% fallen auf die Altersgruppe der 61 bis 70jährigen und immerhin noch 10 % auf die Altersgruppe über 71 Jahre. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Altersgruppe der über 60jährigen deutlich gestiegen. Sprache Über Projekte und über die FEM-Elternambulanz werden zunehmend mehr Menschen mit Migrationshintergrund erreicht. Darum wird auch großer Wert auf Angebote in mehreren Sprachen gelegt. Bei allen FEM-Nutzerinnen gemeinsam ist die Erstsprache großteils aber Deutsch (66%). Die nächstgrößten Sprachgruppen sind Türkisch sowie Bosnisch, Kroatisch und Serbisch. Die Erstsprachen der restlichen Frauen sind sehr breit gestreut. Herkunftsland 77% der Frauen, die das FEM 2014 genutzt haben, kommen aus Österreich. Das verbleibende knappe Viertel der Frauen aus anderen Herkunftsländern verteilt sich folgendermaßen: von den 218 Nennungen zu anderen Herkunftsländern fallen 49 an Deutschland, 31 an die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, 28 an die Türkei, 21 an Polen und 12 an die Slowakei. Jeweils 8 Nennungen gab es bei Rumänien und Indonesien, weitere 6 bei Ungarn und jeweils 4 bei Tschechien, Kanada, Russische Föderation und Großbritannien. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 27 Schweiz, Iran, Brasilien und Amerika werden jeweils von 3 Frauen als Geburtsland angegeben. Die Restkategorie beinhaltet nur noch Einfachnennungen. Bezirk In Kurs- und Gruppenangeboten, die regelmäßig und fortlaufend stattfinden, werden größtenteils Frauen aus dem 18. Bezirk erreicht, wie die folgende Grafik zeigt. Aber auch aus anderen Bezirken gibt es Häufungen, wie etwa im 10., und im 20. Bezirk. Diese Bezirke sind als Einzugsgebiete eher neu für das FEM. Das könnte an dem Projekt "Durchblick Gesundheitskompetenz für Frauen" liegen, wo 2014 sehr viele Kursangebote in der VHS 10 und in PensionistInnenklubs im 20. Bezirk stattgefunden haben. 28 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Insgesamt ist die Verteilung etwas gleichmäßiger als in den letzten Jahren, was auf die aufsuchende Arbeit des FEM zurückzuführen sein dürfte. Es gelingt damit besser Frauen aus ganz Wien zu erreichen. Schulbildung 2% der FEM-Nutzerinnen haben keinen Abschluss, 5% nur einen Volksschulabschluss und 18% einen Pflichtschulabschluss. Das heißt dass fast ein Viertel der FEM-Nutzerinnen über geringe Schulbildung verfügt. Ein weiteres Viertel hat eine Lehre oder mittlere Schule abgeschlossen, Mehr als 50 Prozent haben zumindest eine allgemeinbildende und berufsbildende höhere Schulen abgeschlossen oder noch höhere Schulabschlüsse. Im Detail betrachtet ist zu erkennen, dass vor allem Kurs- und Workshopangebote von Frauen aus höheren Bildungsschichten genutzt werden, was mit der Lage des FEM im 18. Bezirk zusammenhängt. Bei Beratungen und vor allem bei sämtlichen FEM-Projekten ist der Anteil der Frauen mit niedrigerem Bildungsstatus weitaus größer. Berufstätigkeit Die berufliche Situation der FEM-Nutzerinnen ist in der nächsten Grafik gut ersichtlich. Das größte Segment in der Grafik entfällt auf Bezieherinnen von Pension und Frühpension, mehr als ein Viertel (27%) fällt in diese Kategorie. Das erklärt sich, wenn man den Bezug zur Altersstruktur herstellt: der Anteil der über 60-Jährigen ist beträchtlicher. 22% der Frauen stehen im Berufsleben, 13% davon als Vollzeitkräfte, 8% sind in Teilzeit und 1% geringfügig beschäftigt. Ebenfalls 1% der Frauen ist derzeit in Bildungskarenz. In Elternkarenz oder Mutterschutz sind 18% der Frauen, vor allem Klientinnen der FEM-Elternambulanz machen T ä t i g k e i t s b e r i c h t 29 hier einen großen Anteil aus. Arbeit suchend und Bezieherinnen von Notstand oder Mindestsicherung sind weitere 16%. 4% der FEM-Nutzerinnen sind im Haushalt tätig und 10% in einer Ausbildung. Die verbleibenden 2% sind sonstige Nennungen wie Selbstständigkeit und Tagesstrukturmaßnahmen. Familienstand Mehr als die Hälfte der Frauen, nämlich 57% leben in einer Paarbeziehung. Sie sind entweder verheiratet und in einer eingetragenen Partnerschaft (28%) oder sie leben in einer 30 T ä t i g k e i t s b e r i c h t fixen Beziehung (29%). Mehr als ein Viertel der Frauen (26%) ist Single oder Alleinstehend. Als geschieden oder getrennt lebend beschreiben sich 11% der Frauen, weitere 6% sind verwitwet. Von den Frauen die Angaben zu der Anzahl der Personen im gemeinsamen Haushalt machen, gibt der Großteil, nämlich 45% an, zu zweit zu wohnen. Fast ein weiteres Drittel (30%) lebt alleine. 13% der Frauen leben zu dritt im gemeinsamen Haushalt, 8% zu viert. Nur noch je 2% der Frauen geben an in einem Haushalt mit fünf Personen oder in einem mit sechs und mehr Personen zu leben. Das Maximum, das genannt wurde, sind zehn Personen in einem Haushalt. Kinderanzahl Mehr als die Hälfte der FEM-Nutzerinnen haben keine Kinder (56%), 21% haben ein Kind, 16% zwei Kinder und nur noch 4% drei Kinder. Vier und mehr Kinder haben nur noch 3% der Frauen. Als maximale Kinderanzahl werden sieben Kinder angegeben. Die 'durchschnittliche' FEM-Frau hat nach den Daten aus 2014 jedoch kein Kind. 134 Frauen geben an Alleinerzieherinnen zu sein und 234 Frauen waren zum Zeitpunkt der Angaben gerade schwanger. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 31 Zugangswege Von den 1.043 Datensätzen gab es zu der Frage nach den Zugangswegen 941 Rückmeldungen. 444 dieser Nutzerinnen gaben an, zum ersten Mal im FEM gewesen zu sein. Über welche Quellen die FEM-Nutzerinnen 2014 von dem FEM-Angebot erfahren, ist in der folgenden Grafik ersichtlich. 32 T ä t i g k e i t s b e r i c h t 18% der Frauen haben über Programmfolder oder Plakate von FEM erfahren, am nächst häufigsten ist die Empfehlung von Freunden, Familie und Bekannten, ins FEM zu gehen. Auf diesem Weg fanden 16% der FEM-Nutzerinnen zu uns. Jeweils zu 13% kommen FEMKlientinnen über Internet und andere BeraterInnen innerhalb und außerhalb anderer Beratungsstellen. 11% der Frauen kommen über die Ignaz Semmelweis-Frauenklinik ins FEM. 7% der Frauen hörten in ihren Vereinen oder im arbeitsmarktpolitischen Setting von uns. 6% der Frauen konnten über aufsuchende Tätigkeiten der FEM- Mitarbeiterinnen erreicht werden. 5% kamen über ihren Arzt oder ihre Ärztin ins FEM und 3% hatten in den Medien über das Frauengesundheitszentrum gehört oder gelesen. Über andere Gesundheitseinrichtungen kamen nur 2% und weitere 2% über nicht näher benannte Quellen. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 33 FEM Projekte Die Projektarbeit hat im FEM einen hohen Stellenwert. Durch die spezifische Ausrichtung können im Rahmen von Projekten noch gezielter jene Frauen erreicht werden, die ansonsten kaum an Gesundheitsförderungsmaßnahmen teilhaben oder für die die Schwelle zu regulären Versorgungsangeboten zu hoch ist. Auf den folgenden Seiten werden alle im Jahr 2014 durchgeführten Projekte kurz beschrieben. Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien - GWFF Gesamtprojekt GWFF - Schwerpunkt Gruppenangebote GWFF- Schwerpunkt Einzelangebote Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit "Gender matters" - Fortbildungsreihe zu frauenspezifischen Aspekten in der Wohnungslosigkeit "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen 65+" – Seniorinnenmodul FEM-Elternambulanz FEM-Familiensprechstunde "Fit für den Kinderschuh" "Bodytalk Workshops" - Essstörungsprävention bei Mädchen 6Netz - Vernetzung zum Thema Frauensexualität Modulprojekt "Jugend aktivieren und stärken" - Gesunde Bezirke 2 Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien Gender Fortbildungen im Auftrag des Fonds Soziales Wien in Kooperation mit MEN: wird im Projektteil vom MEN dargestellt Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter: Frauengesundheitszentrum FEM Bastiengasse36-38 1180 Wien Tel:01/47615-5771 Fax:01/47615-5779 E-mail: [email protected] 34 Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien - GWFF Gesamtprojekt Maßgeschneidertes, aufsuchendes Gesundheitsangebot für wohnungslose Frauen, Kinder und Familien vor Ort in ausgewählten Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe Gesamtprojekt Ausgangslage Das Bild der Wohnungslosenhilfe ist ein von Männern dominiertes und geprägtes. An ein frauengerechtes, bedarfsorientiertes Betreuungs- und Beratungsangebot wird nur in speziellen Einrichtungen gedacht. Frauen werden zu einer Rand- und Problemgruppe innerhalb einer Rand- und Problemgruppe. Sie müssen sich in einen an männlichen Bedürfnissen orientierenden Rahmen einfügen und werden in von Männern dominierten Einrichtungen untergebracht. Schamgefühl und Angst vor Abweisung nennen wohnungslose Menschen als Hauptgründe dafür, die regulären ambulanten und stationären Versorgungsangebote nicht zu nutzen. Auch schlechte Erfahrungen mit medizinischem Personal oder mangelndes Vertrauen zu Ärztinnen und Ärzten führen zur Ablehnung von Standardangeboten. Viele ignorieren ihren schlechten Gesundheitszustand und sehen für einen Besuch beim Arzt/bei der Ärztin keine Notwendigkeit. Ziele/Zielgruppe Ermöglichung der Inanspruchnahme eines ganzheitlichen Gesundheitsangebotes zur Stabilisierung der psychischen und physischen Gesundheit von wohnungslosen Frauen mit Übermittlung zu weiterführenden Maßnahmen Frühzeitige Interventionen, um teure stationäre Behandlungen und Einlieferungen in Notfallsambulanzen zu vermindern, Stärkung der eigenen gesundheitlichen Ressourcen, um autonom über die Inanspruchnahme des gesundheitlichen Regelsystems entscheiden zu können Unterstützung von MitarbeiterInnen der Wiener Wohnungslosenhilfe in Fragen der Gesundheitsförderung und -versorgung wohnungsloser Frauen und Kinder 35 Maßnahmen Das Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" besteht aus der Entwicklung und Umsetzung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen für die spezifische Zielgruppe wohnungsloser Frauen und Familien. Das aufsuchende Gesundheitsangebot richtet sich an die Bewohnerinnen von 23 Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe und MitarbeiterInnen gesundheitsfördernde der Einrichtungen. Gruppenangebote sowie In den Einrichtungen gynäkologische, werden psychosoziale und therapeutische Angebote gesetzt, je nach Bedarf der jeweiligen Einrichtung und deren Bewohnerinnen. Die Angebote werden für jede Einrichtung maßgeschneidert. Es wird darauf geachtet bestehende Ressourcen des Hauses zu nützen (z.B. PSD Dienste oder hauseigene Gesundheitsangebote) bzw. gemeinsam nach Synergien zu suchen. Ergebnisse Im 9. Projektjahr 2014 von GWFF wurden gesamt 1.442 Frauen und Kinder mit den unterschiedlichen Angeboten erreicht. Es fanden im Jahr 2014 gesamt 3.275 persönliche Kontakte mit der von Wohnungslosigkeit betroffenen Zielgruppe statt. Im Rahmen von Eckdaten Maßnahmen auf der Strukturebene wurden 778 Kontakte gezählt. KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen WiG - Wiener Gesundheitsförderung, Fonds Soziales Wien, Verein Neunerhaus, Männergesundheitszentrum MEN; PSD Wien Hier wurden Angebote wie Supervisionsarbeit, Vernetzungsgespräche, Fortbildungen für die Betreuungsteams der Einrichtungen, Fallkonferenzen und E-Mailberatungen gesetzt. MultiplikatorInnen, die über die Vernetzungstreffen der Wiener Plattform für Gesundheit und Wohnungslosigkeit erreicht wurden, sind hier noch nicht inkludiert. Da das Projekt GWFF zwei verschiedene Hauptbausteine bzw. Schwerpunkte (Einzelangebote, Gruppenangebote) umfasst, die von unterschiedlichen FördergeberInnen finanziert werden, werden die detaillierten Ergebnisse nach dieser allgemeinen Projektseite auf den folgenden Seiten getrennt angeführt. Projektlaufzeit Seit September 2005 laufend Projektleitung Maga Eva-Maria Füssl [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Beratungen 1.333 Kurse und Gruppen 926 Infoveranstaltungen 238 Weitere Kontakte 778 36 GWFF - Schwerpunkt Gruppenangebote Maßnahmen Es wurden unterschiedliche Gruppenangebote wie ein Bewegungsprogramm für Mütter und Kinder, Kochprojekte, themenspezifischen Workshops (Ernährung, Entspannung, Angstbewältigung, gynäkologische Workshops, etc.) und Frauengruppen installiert und durchgeführt. Das Bewegungsprogramm für Kinder ist ein großer Erfolg und wurde 2014 von 77 Kindern (417 Kontakte) in Anspruch genommen. Über die Maßnahmen auf der Strukturebene konnten 778 Kontakte gezählt werden. Hier wurden Angebote wie Supervisionsarbeit, Vernetzungsgespräche, Fortbildungen für die Betreuungsteams der Einrichtungen, Fallkonferenzen und E-Mailberatungen gesetzt. Erreichte Personen über die Wiener Plattform für Gesundheit und Wohnungslosigkeit sind hier noch nicht inkludiert. Vereinzelt wurden gesundheits-psychologische Beratungen im Einzelsetting mit den Bewohnerinnen durchgeführt. Mit dem Jahr 2014 wurde der Hauptteil der Einzelangebote des Eckdaten KooperationspartnerInnen/ KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Wiener Gesundheitsförderung WIG Projektlaufzeit September 2005 laufend Projektleitung Maga Eva Füssl [email protected] Projektes GWFF von einem neuen Fördergeber, dem FSW übernommen. Ergebnisse Mit den gesundheitsförderlichen Maßnahmen wurden im Jahr 2014 insgesamt 1.901 Kontakte mit von Wohnungslosigkeit betroffenen Frauen und Kindern und MitarbeiterInnen der Wohnungslosenhilfe erzielt. Insgesamt nutzten acht Frauen (94 Kontakte) die Einzelbera- tungen und 421 Frauen und Kinder (1.029 Kontakte) die Gruppenangebote. Bei den Gruppenangeboten nahmen 36 Frauen Bewegungsangebote in Anspruch, 120 nahmen an themenspezifischen Workshops teil, 33 Frauen informierten sich zu gynäkologischen Themen und 91 Frauen trafen sich in Rahmen von Frauencafés und Frauengruppen um Gesundheitsthemen zu besprechen. 141 Kinder konnten über Gruppenangebote erreicht werden. Neben dem bereits erwähnten Bewegungsprogramm, waren dies 2014 Events wie eine Gesundheitsclownin und das gemeinsame Backen von Keksen. 37 GWFF - Schwerpunkt Einzelangebote Maßnahmen Es wurden in 14 Einrichtungen unterschiedliche Einzelangebote wie psychologische Beratungen für Frauen und Kinder, gynäkologische Infogespräche sowie Shiatsu für die Bewohnerinnen angeboten. Wichtige Themen in der psychologischen Einzelberatung sind psychische Probleme, Umgang mit Gewalt, Lebenskrisen, Probleme in der Partnerschaft, Gewichtsprobleme, Umgang mit Stress, Einsamkeit, Selbstwert, Probleme mit dem Medizinsystem und Erziehung. In den Beratungsgesprächen im Rahmen der gynäkologischen Sprechstunde werden Themen wie Verhütung, Infektion und Schwangerschaft angesprochen. Die ShiatsuBehandlungen, in denen es um Körperwahrnehmung, Vertrauen, Beziehungsthematiken, Entspannung, Kraft und Grenzen setzen geht, wurden sehr stark nachgefragt. Im Jahr 2014 konnten über die Maßnahmen auf der Strukturebene 778 Kontakte gezählt werden. Hier wurden Angebote, wie Supervisionsarbeit, Vernetzungsgespräche, Fortbildungen für die Betreuungsteams Eckdaten der Einrichtungen, Fallkonferenzen und E-Mailberatungen gesetzt. Mit dem Jahr 2014 wurde der Hauptteil der Einzelangebote des Projektes GWFF von einem neuen Fördergeber, dem FSW übernommen. FSW - Fonds Soziales Wien Laufzeit als Projektbaustein vom FSW finanziert seit 2014 Ergebnisse Mit den gesundheitsförderlichen Maßnahmen im Einzelsetting wurden im Jahr 2014 insgesamt 2.152 Kontakte mit von Wohnungslosigkeit KooperationspartnerInnen/ KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen betroffenen Frauen und Kindern Projektleitung Maga Eva Füssl [email protected] und MitarbeiterInnen der Wohnungslosenhilfe erzielt. 237 Frauen (930 Kontakte) und 71 Kinder (238 Kontakte) nahmen psychologische Beratungen im Einzelsetting war, weitere 29 Frauen (135 Kontakte) nahmen an einer Körperwahrnehmungstherapie (Shiatsu) teil. Gesamt wurden 355 Frauen und Kinder (1.374 Kontakte) im Einzelsetting erreicht. 38 Wiener Plattform Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit Eine strukturelle Vernetzung der Bereiche Gesundheit und Wohnungslosenhilfe www.gesundheit-wohnungslosigkeit.at Ausgangslage Wohnungslosigkeit ist vielschichtig, sowohl hinsichtlich ihrer Problemlagen als auch ihrer Erscheinungsformen. Sie ist heute aufgrund der komplexen KlientInnenstruktur mehr denn je mit Leistungen aus anderen Angebotsbereichen verbunden. Es scheint nicht mehr auszureichen, reine Existenz- und Wohnsicherung zu leisten, wohnungslose Menschen bedürfen auch Leistungen aus anderen sozialarbeiterischen, psychosozialen und medizinischen Fachbereichen. Hier müssen bereichsübergreifende Kooperationen eingegangen werden, die wiederum zu einer Professionalisierung der Wohnungslosenhilfe und auch der anderen relevanten Bereiche (z.B. Gesundheitswesen, Psychiatrie, etc.) führen. Die Nahtstellen zum Gesundheitssystem werden dabei immer wichtiger. Durch das seit mehreren Jahren durchgeführte Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen, Männer und Familien in Wien" werden FEM und MEN im Bereich der Sozialarbeit, im Speziellen des Bereichs der Wohnungslosenhilfe, als Partnerin in Sachen Gesundheit betrachtet und leisten hier eine wichtige Brückenfunktion. Ziele/Zielgruppe Hauptziel der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit ist die strukturelle Vernetzung der Bereiche Gesundheit und Wohnungslosenhilfe sowohl auf der Ebene der Berufsgruppen, als auch auf institutioneller sowie programmatischer Ebene. Ein wesentlicher Fokus liegt dabei auf Genderaspekten. Zielgruppe sind sämtliche AkteurInnen des Wiener Gesundheitswesens, der Wiener Wohnungslosenhilfe und von Wohnungslosigkeit betroffene Frauen und Männer. 39 Maßnahmen Mit der Gründung dieser Plattform wurde ein Ort der Vernetzung geschaffen, an dem Daten und Information aus beiden Bereichen zu einem für die Arbeit mit wohnungslosen Menschen unterstützenden Wissenspool zusammengeführt werden. Um diese Projektziele zu erreichen, konzentriert sich das Ablaufdesign stark auf das Generieren von Information über die Bereiche zum gegenseitigen Kennenlernen. Persönliches Kennenlernen wird unterstützt, Personen und Organisationswissen werden sichtbar und miteinander verschränkt, um für eine zukünftige Zusammenarbeit gut steuern zu können. Ergebnisse 2014 fanden zwei Treffen der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit statt: "Gesundheit? Erstmal ein eigenes Zimmer! - Jugendliche und junge Erwachsene in der Wohnungslosenhilfe" und "raum.macht.sinn(lich)" - Intimität und Sexualität im Kontext Wohnungslosenhilfe . An den zwei Treffen nahmen insgesamt 200 Personen teil. Die Dokumentation der Treffen findet sich auf der website www.gesundheit-wohnungslosigkeit.at. Der regelmäßig ausgesandte Newsletter und die Plattformwebsite versorgten die über 1.500 an der Plattform interessierten ProfessionistInnen aus Gesundheit und Sozialarbeit sowie Betroffenen- und Selbsthilfegruppen mit Informationen, Veranstaltungsankündigungen und Literatur-/Link-Tipps. Eckdaten Projektlaufzeit seit Februar 2010 laufend Projektleitung Projektleitung Maga Eva-Maria Füssl [email protected] Mag. Romeo Bissuti [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Netzwerkarbeit 200 40 "Gender matters" Fortbildungsreihe zu frauenspezifischen Aspekten in der Wohnungslosigkeit Ausgangslage Frauen leben im Gegensatz zu Männern oft in "verdeckter Wohnungslosigkeit". Scham, Angst und Schuldgefühle bringen sie dazu, bei FreundInnen oder Fremden, vorwiegend Männern, unterzukommen, was wiederum in neue Abhängigkeiten und letztendlich nicht selten in die offene, sichtbare Wohnungslosigkeit führen kann. Hier finden Frauen meist an Männer orientierte Rahmenbedingungen vor, die nicht an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Ziele/Zielgruppe Die Fortbildungsreihe "Gender matters" zum Thema frauenspezifische Aspekte in der Wohnungslosigkeit, richtet sich an MitarbeiterInnen und Institutionen in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Es soll damit ein Eckdaten weiterer Beitrag geleistet werden, geschlechtsspezifische KooperationspartnerInnen/ KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Magistratsabteilung 57 Ungleichgewichte in der Nutzung der Angebote der Wiener Projektlaufzeit September 2013-Dezember 2014 zu den Angeboten zu ebnen. Projektleitung Maga Eva Füssl [email protected] Maßnahmen Wohnungslosenhilfe zu verringern und mehr Frauen den Zugang Die Gendertrainings wurden auf Basis zweier Fortbildungs- Zahlen im Überblick (Kontakte) MultiplikatorInnen schienen geplant. Einerseits wurden drei Durchgänge der Fort211 bildungsreihe mit jeweils vier Wahlmodulen für die Zielgruppe der Beschäftigten unterschiedlicher Einrichtungen angeboten und erfolgreich umgesetzt. Wohnungslosigkeit, Die einzelnen Module widmeten frauenspezifischen/feministischen sich den Beratungstechniken Themen und Intervention und dem Bereich Gewaltprävention und Umgang mit Gewalt gegen Frauen. Andererseits wurde mit vier Einrichtungen der WWH prozessbegleitend und supervisorisch auf Organisationsebene gearbeitet. Ergebnisse Mit der Fortbildungsreihe wurden im Projektzeitraum insgesamt 211 Personen erreicht. Die Nachfrage und Teilnahme an den Seminaren war sehr hoch und die Gendertrainings stießen auf äußerst positive Resonanz. "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" 41 Modul Frauen 65+ Ausgangslage Untersuchungen identifizierten bestimmte Risikogruppen, die besonders gefährdet sind, über geringe Gesundheitskompetenz zu verfügen. Die Frauengesundheitszentren FEM Süd, FEM und Graz setzen gemeinsam ein Projekt um, das speziell diese Frauen unterstützt, ihnen relevante Information über Gesundheit zur Verfügung stellt, Entscheidungs- und Handlungskompetenz fördert und eine aktive Beteiligung erhöhen möchte. Ziele/Zielgruppe Die Zielgruppe sind Frauen über 65 Jahren, ProfessionistInnen aus dem Gesundheitsbereich und MultiplikatorInnen. Settings sind PenisonistInnenklubs, Nachbarschaftszentren und Volkshochschulen in Wien. Maßnahmen Eckdaten In mehrteiligen Kursen beschäftigen sich Frauen 65+ mit den Themen Gesundheit, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitssystem, Gespräche mit ÄrztInnen, Patientenrechte, Qualitätsbeurteilung von Gesundheitsinformationen und vielem mehr. Weitere Maßnahmen sind Schulungen von ÄrztInnen, sowie das Erstellen von Lehrmaterialien. KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Fonds Gesundes Österreich, WiG -Wiener Gesundheitsförderung, WGKK, FGZ Graz Projektlaufzeit April 2013 – März 2016 Projektleitung Maga Hilde Wolf, MBA [email protected] Ergebnisse Im Jahr 2014 fanden 22 Kurse statt (2 davon mit Start 2013). Zehn der Kurse fanden in PensionistInnenklubs statt, sieben in verschiedenen Volkshochschulen, zwei in Nachbarschaftszentren und drei in FEM und FEM Süd vor Ort. Zur Sensibilisierung im Modulleitung Maga Gabriele Gundacker [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Kurse und Gruppen 752 Infoveranstaltungen 640 Setting und zur aufwendigen Akquise der Teilnehmerinnen fanden laufend Informationsveranstaltungen statt. Insgesamt konnten 2014 im Seniorinnenmodul über die Kurse 243 Frauen erreicht Informationsveranstaltungen 640 Frauen. werden (752 Kontakte) und über 42 FEMFEM-Elternambulanz Spezialambulanz im Wilhelminenspital für psychische Krisen rund um die Schwangerschaft mit türkischsprachigem Beratungsschwerpunkt Die FEM-Elternambulanz ist eine psychologisch/psychotherapeutische Spezialambulanz für Schwangere in psychischen Krisen in Anbindung an die geburtshilflichen ambulanten Angebote des Wilhelminenspitals, in der eine diagnostische Abklärung, Krisen- und Kurzintervention und nötigenfalls Weitervermittlung an eine längerfristige Betreuungsform stattfindet. Das Angebot dient der Prävention prä-, peri-, sowie postpartaler psychischer Symptomatik. Durch ein Beratungsangebot in mehreren Sprachen können auch türkischsprachige Schwangere die FEM-Elternambulanz in Anspruch nehmen. Ausgangslage Für Frauen, die psychisch und sozial belastet sind bzw. psychische Krisen in ihrer Biografie aufweisen, kann eine Schwangerschaft zu starker Destabilisierung führen bis hin zur Entwicklung von psychischen und psychiatrischen Störungen, die ohne frühzeitige Behandlung große negative Auswirkungen für Mutter und Kind haben können. Wien weist eine vergleichsweise hohe Inzidenz (21%) an postpartalen Depressionen bei Müttern auf. Die internationale Inzidenzrate liegt bei 14-18%. Die FEM-Elternambulanz versucht diesem hohen Auftreten entgegenzuwirken. Die Idee ist, möglichst früh Gefährdungspotential bei Frauen zu entdecken und ihnen möglichst rasch und niederschwellig Unterstützung anzubieten. Mit der Lage vor Ort im Wilhelminenspital und der guten Anbindung an die dortige Geburtsstation und Schwangerenambulanz gelingt dies sehr gut. Ziele/Zielgruppe Das Angebot der FEM-Elternambulanz richtet sich an: Frauen, die während der Schwangerschaft psychische Krisen aufweisen Schwangere mit einer psychiatrischen Anamnese Frauen, die aufgrund erhobener diagnostischer Indikatoren gefährdet sind während oder nach der Schwangerschaft psychisch instabil zu werden. Mütter/Eltern nach der Geburt 43 Maßnahmen Das Angebot der FEM-Elternambulanz umfasst das Erkennen und Diagnostizieren von möglichen psychischen Belastungsfaktoren während der Schwangerschaft im Sinne der Prävention von prä-, peri-, sowie postpartaler psychischen Störungen, sowie eine frühzeitige Intervention und Maßnahmenentwicklung. Es finden Orientierungsgespräche, Diagnostik, Krisenintervention, Entlastungsgespräche, Kurzzeitbegleitung im ambulanten Rahmen statt. Wegen des hohen Anteils an Schwangeren mit türkischer Herkunft im Wilhelminenspital werden im Rahmen der Elternambulanz eigens Sprechstunden mit muttersprachlichen Beratungsangeboten eingerichtet. Ergebnisse 2014 fanden insgesamt 1.054 Beratungskontakte in der FEM-Elternambulanz statt, 737 davon in deutscher und 317 in türkischer Sprache. Zusätzlich zu den Beratungen war auch 2014 die Strukturarbeit wesentlich. Häufige Vernetzungstermine und die themenbezogene Mitarbeit in vielen Arbeitsgruppen rund um das Thema Geburt und die erste Zeit danach, machen einen wichtigen Bereich der Arbeit aus. Gerade die Vernetzung vorhandener Angebote und die Zusammenarbeit mit anderen Stellen macht die Elternambulanz so erfolgreich. 2014 konnten im Bereich der Strukturarbeit 262 Kontakte gezählt werden. Eckdaten KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Wiener Krankenanstaltenverbund, Geburtshilfliche Abteilung im Wiener Wilhelminenspital Projektlaufzeit seit Jänner 2006 laufend Projektleitung Maga Franziska Pruckner [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Beratungen 1.054 Weitere Projektkontakte 262 44 FEMFEM-Familiensprechstunde Niederschwellige kostenfreie Sprechstunde für Mütter und Eltern zu Fragen der Kindererziehung Die FEM-Elternambulanz im Wilhelminenspital ist seit 2006, also seit acht Jahren, ein fixer Bestandteil in der psychosozialen Betreuung von Frauen in der Schwangerschaft und der ersten Zeit mit dem Kind geworden. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde 2012 das Angebot um die Familiensprechstunde erweitert. Hier bieten wir Frauen und Eltern die Möglichkeit, sich über unterschiedlichste Themen rund um das Familienleben zu informieren. Ausgangslage Gerade im Alltag treten bei Familien viele Fragen rund um Erziehung, Familienleben, Partnerschaft, etc. auf, die im Kindergarten oder in der Schule nicht beantwortet werden können. Es braucht eine möglichst Eckdaten Eckdaten niederschwellige, kostenfreie und vor allem unbürokratische Stelle, an der Eltern und Familien schnelle Informationen und KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Wiener Krankenanstaltenverbund Krisenberatung erhalten. Projektlaufzeit seit Frühjahr 2012 Ziele/Zielgruppe Die Elternsprechstunde richtet sich an Mütter/Eltern/Familien. Projektleitung Maga Franziska Pruckner fem@ fem.at Zahlen im Überblick (Kontakte) Beratungen Maßnahmen 46 Das Angebot der Elternsprechstunde umfasst Beratung und Information zu Erziehungsfragen, Partnerschaftsthemen und Hilfe in Krisensituationen. Ohne Voranmeldung, schnell und unbürokratisch wird Erstinformation und Krisenberatung geleistet. Bei Bedarf, so eine intensivere Betreuung wichtig und von Nöten ist, wird dabei unterstützt an die richtige Stelle zu kommen. Die Gespräche finden in deutscher und türkischer Sprache statt. Ergebnisse Im Jahr 2014 konnten in der Elternsprechstunde insgesamt 46 Beratungskontakte gezählt werden, davon 23 Beratungen innerhalb der türkischsprachigen Familiensprechstunde und 23 in dem deutschsprachigen Angebot. 45 Fit für den Kinderschuh Ausgangslage Im Rahmen der Beratungsangebote der FEM-Elternambulanz wurde deutlich, wie groß das Bedürfnis nach rascher und unbürokratischer Beratung zu Erziehungsfragen in diversen Entwicklungsphasen des Kindes ist. Mit diesem Kurs sollen (werdende) Eltern/Großeltern und wichtige Bezugspersonen die Möglichkeit erhalten, sich über wichtige Kernthemen der Kindererziehung zu informieren und sich auszutauschen. Ziele/Zielgruppe Angesprochen sind (werdende) Mütter und Eltern, aber auch Großeltern mit Kindern von 03 Jahren. Der Kurs wird in deutscher und türkischer Sprache angeboten. Maßnahmen In 4-teiligen Kurszyklen in deutscher und in türkischer Sprache werden folgende Inhalte mittels interaktiver Methoden bearbeitet: Die Seele wächst. Überblick über die wichtigsten emotionalen Entwicklungsschritte Geister der Kinderstube. Warum uns manchmal unsere eigene Lebensgeschichte in der Erziehung im Weg steht? Die Welt der Kinder. Wie wir uns besser einfühlen können Groß werden sie noch alle. Alte und neue Ansätze in der Kindererziehung – ein Gegensatz? Das Projekt findet in Kooperation mit dem Hilfswerk Nachbarschaftszentrum 15 statt. Ergebnisse Ergebnisse Im Jahr 2014 wurden im Rahmen von vier Kursdurchläufen (16 Termine) in deutscher und türkischer Sprache im Nachbar- Eckdaten KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Bundesministerium für Familien und Jugend, Wiener Krankenanstaltenverbund, Geburtshilfliche Abteilung im Wiener Wilhelminenspital Projektlaufzeit März 2013 bis Dezember 2014 Projektleitung Maga Franziska Pruckner [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Kurse und Gruppen schaftszentrum im 15. Wiener Gemeindebezirk insgesamt 44 Mütter, Väter und Großmütter mit dem Kursangebot zum Thema Bindung erreicht. Davon nahmen 25 Frauen am türkischsprachigen Kurs, 12 Mütter, 3 Väter und 2 Großmütter an den deutschsprachigen Kurszyklen teil. Es fanden 69 Kurskontakte im Jahr 2014 statt. 69 46 "Bodytalk Workshops" Workshops für Jugendliche und MultiplikatorInnen zur Prävention von Essstörungen Ausgangslage Die Kampagne "Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke DOVE hat das Ziel eine breite öffentliche Diskussion zu den Themen Schönheit, Selbstbewusstsein, Körperkult, Jugendwahn in Gang zu bringen. FEM wurde hierbei als Kooperationspartnerin ausgewählt. Ziele/Zielgruppe Im Rahmen der Kampagne von DOVE führt FEM Workshops durch, deren Ziel es ist, eine altersgerechte Auseinandersetzung mit Körperbild, Rollenidentität, Selbstwert und Schönheitsidealen anzuregen. Die Body Talk Workshops richten sich an Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren. Für LehrerInnen und BetreuerInnen im offenen Jugendbereich werden Body Talk Workshops zum Selbstanleiten Eckdaten KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Unilever/DOVE Projektleitung Maga Maria Bernhart [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Jugendworkshops 464 MultiplikatorInnen 12 angeboten. Maßnahmen In den von der Körperpflegemarke DOVE finanzierten Schulworkshops werden folgende Inhalte vermittelt: gängige Schönheitsnormen hinterfragen, sich unabhängiger von gesellschaftlich erwarteten Körperbildern zu erleben, einen liebevollen und bewussten Umgang mit dem eigenen Körper vermitteln, das Selbstbewusstsein steigern, auf die Gefahren von Diäten hinweisen, für das Thema Essstörungen sensibilisieren. Die Workshops werden nach Absprache mit den LehrerInnen mithilfe von praktischen Übungen und unterschiedlichem Film- und Anschauungsmaterial an Alter, Bedürfnisse und Fragestellungen der Jugendlichen angepasst. Ergebnisse Neben einer Vielzahl an LehrerInnen und anderen MultiplikatorInnen die durch informelle Infogespräche über die Kampagne erreicht wurden, konnten im Rahmen von 23 Body Talk Workshops 464 Mädchen gezählt werden. An zwei MultiplikatorInnenschulung zum Thema „Body Talk zum SelbstANLEITEN“ nahmen insgesamt 12 ExpertInnen aus der Mädchenarbeit teil. 47 6Netz Themenschwerpunkt Sexualität Ausgangslage FEM bietet im Rahmen des 6Netz einen Beratungs-, Therapie-, Informations- und Vernetzungsschwerpunkt zu Frauensexualitäten an. Ziele/Zielgruppe Mit einer breiten Angebotspalette von Information, Prävention, niedrigschwelliger Beratung bis hin zu gynäkologischer Abklärung sowie klinisch-psychologischer Behandlung und Therapie werden Frauen, Paare und Mädchen zum Themenbereich Sexualität erreicht. Maßnahmen Im 6netz bietet ein multiprofessionelles Team bestehend aus Psychotherapeutinnen, Beraterinnen, Körpertherapeutinnen und Eckdaten Gynäkologinnen folgende Angebote an: Sexualberatung, Sexualtherapie für Mädchen, Frauen und Paare, Beratung für Frauen ab der Lebensmitte - Wechseljahre und Sexualität im Alter, Gynäkologische Beratung - per Telefon und E-Mail und persönlich; Frauenpower, eine Beckenboden- & Pilates- kombination sowie Shiatsu. Ergebnisse Im Jahr 2014 fanden 148 psychologische und 5 gynäkologische Projektzeit Laufend Projektleitung Projektleitung Michaela Kaiss [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Beratungen Jugendworkshops MultiplikatorInnen Netzwerkarbeit Sexualberatungen im FEM statt. Telefonisch ließen sich 69 Frauen zum Thema Gynäkologie, 12 Frauen zum Thema Sexualität und 15 Frauen zum Thema Wechseljahre beraten. Auch per Email können sich Nutzerinnen zu diesem Themenkreis ans FEM wenden. Mit den 33 Workshops "Mit Sicherheit verliebt" wurden in Kooperation mit MEN im vergangenen Jahr 416 Mädchen und 257 Burschen erreicht. Weiters fanden 2014 zwei Vernetzungstreffen statt, an denen ExpertInnen aus den Bereichen Frauen- und Mädchenarbeit und Sexualität teilnahmen. Die diesjährigen Themen waren "Interkulturelle Sexualpädagogik“ und "Sexualität und Digitale Medien – Sexting, Grooming, Pornokompetenz". Die Vernetzungstreffen wurden von 34 MultiplikatorInnen besucht. Zusätzlich fanden Vorträge für MultiplikatorInnen zum Thema Sexualität und Intimität statt mit denen 64 Personen erreicht wurden. 153 416 64 34 48 "Jugend aktivieren und stärken" Gesunde Bezirke – Phase 2 Ausgangslage Studienergebnisse und Erfahrungen aus Vorgängerprojekten haben gezeigt, dass sozial benachteiligte Jugendliche erhöhte Gesundheitsrisiken aufweisen und einen besonderen Bedarf an Know-How zu Gesundheitsthemen zeigen. Die Themenpalette reicht von Ernährung über Verhütung, Stress- und Gewaltprävention bis hin zu Körperbild und Selbstbewusstsein. Ziele/Zielgruppe Zielgruppe des von FEM, FEM Süd und MEN umgesetzten Modulprojekts "Jugend aktivieren und stärken" sind vor allem Mädchen und Burschen zwischen 12 und 18 Jahren im offenen und schulischen Jugendbereich sowie all jene, die mit Jugendlichen arbeiten. Die Zielgruppe der Jugendlichen und auch MultiplikatorInnen soll in den "Gesunden Bezirken" Leopoldstadt, Margareten, Favoriten, Ottakring, Brigittenau, Floridsdorf und Donaustadt erreicht werden. Folgende Ziele sollen im Projektzeitraum erreicht werden: Gesundheitsbewusstsein und Gesundheitshandeln von sozial benachteiligen Jugendlichen wird nachhaltig verbessert Mädchen und Burschen werden für Gesundheitsthemen sensibilisiert Bedürfnisse, Möglichkeiten, Stärken und Interessen der Jugendlichen werden erkannt und genutzt Jugendliche werden dazu aktiviert, sich selbstbestimmt und eigenverantwortlich für ihre Gesundheit einzusetzen Strukturen im schulischen und offenen Jugendbereich arbeiten im Sinne der Verbesserung der Jugendgesundheit und einer Chancengleichheit zusammen Maßnahmen Geplante Maßnahmen sind die Durchführung von 40 geschlechts- und kultursensiblen Workshops für Mädchen und Burschen 7 Mädchen- und Burschengesundheitstagen 6 partizipativ gestalteten Jugendgesundheitskonferenzen mit vorausgehenden gesundheitsfördernden Prozessen in Einrichtungen der offenen und schulischen Jugendarbeit 49 Ergebnisse Im Jahr 2014 fand die Jugendgesundheitskonferenz “Chill in X“ in Favoriten mit rund 147 BesucherInnen statt. Dabei präsentierten Mädchen und Burschen aus acht Einrichtungen der offenen und schulischen Jugendarbeit des Bezirks insgesamt 16 Projekte zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, die sie über einen Zeitraum von fünf Monaten bearbeiteten. Im Rahmen des Projekts wurden außerdem zwei Mädchen- und Burschengesundheitstage in den Bezirken Margareten und Brigittenau umgesetzt. An diesen beiden Veranstaltungen nahmen insgesamt 302 Jugendliche aus Schulen der Bezirke an den Gesundheitsangeboten und Workshops von je 16 Jugendeinrichtungen teil. Zudem fanden 16 geschlechtssensible Workshops in Schulen und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit statt, bei denen insgesamt 222 Mädchen und Burschen erreicht wurden. Die Themen dieser Workshops waren vor allem Verhütung und Sexualität, sowie Körperbild und Selbstwert. Über die Vorstellung des Projektes konnten 132 MultiplikatorInnen erreicht werden. Zwei Steuerungsgruppen in Favoriten und Ottakring trafen sich 2014 regelmäßig um inhaltlich an den Maßnahmen zu arbeiten, weiters fanden ein Nachhaltigkeitsworkshop und Treffen des Arbeitskreises Kinder und Jugend statt. So fanden über die Netzwerkarbeit weitere 169 Kontakte statt. Eckdaten KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen WiG - Wiener Gesundheitsförderung Projektlaufzeit Oktober 2013 – Oktober 2016 Projektleitung Maga Maria Bernhart [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Infoveranstaltungen 302 Jugendworkshops 222 MultiplikatorInnen 132 Netzwerkarbeit 169 Weitere Projektkontakte 147 50 Österreichische Osteoporose Selbsthilfe Selbsthilfe – Wien In Österreich leiden etwa 750 000 Frauen und Männer an Osteoporose. Die Diskrepanz zwischen dem hohen Erkrankungsrisiko und dem geringen Informiertheitsgrad der Bevölkerung zeigt die dringende Notwendigkeit des Selbsthilfeprojekts als Hilfssystem der Integration zwischen den Angeboten des Gesundheitswesens und der Einzelnen, die zum Ausgangspunkt der Gründung der Österreichischen Osteoporose Selbsthilfe Wien wurde. Ziele/Zielgruppe Schaffung eines medizinischer, Bewusstseins für die Krankheit; ernährungswissenschaftlicher und Hilfestellung zur sportmedizinischer Umsetzung Information; Stressreduktion, Entlastung und Entängstigung; Ermutigung und Stärkung zur Entfaltung vorhandener Potentiale, sowie Ermutigung zur Selbstverantwortlichkeit. Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Prävention und Behandlung von Osteoporose, Durchführung von Selbsthilfegruppen, Informationsveran- Eckdaten katorInnen. Die Österreichische Osteoporose Selbsthilfe wurde 1996 im Frauengesundheitszentrum FEM gegründet. Ergebnisse www.osteoporose-selbsthilfe.at Die täglich besetzte Infohotline zählte im Jahr Zahlen im Überblick (Kontakte) Telefonate 175 E-Mails 382 Kurse und Gruppen 1.702 Infoveranstaltungen 530 staltungen für Betroffene und Multipli- 2014 175 Anrufe, per E-Mail waren es 382 Kontakte. 500 - 600 BesucherInnen waren pro Monat auf der website der Selbsthilfe. Mehr als 1.600 Personen erhielten per Post Informationsmaterial über Osteoporose und 530 TeilnehmerInnen besuchten heuer die 10 Vorträge zum Thema. Die derzeit 2 aktiven Selbsthilfegruppen in 1200 und 1030 Wien hielten monatliche Treffen ab und an den Bewegungskursen (Tai Chi zur Sturzprophylaxe) nahmen 75 Personen teil. So konnten im Jahr 2014 insgesamt 1.702 Kurs- und Gruppenkontakte gezählt werden. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 51 FEM Süd FEM Süd Team Das interkulturelle und multidisziplinäre Team des Frauengesundheitszentrums FEM Süd im Kaiser Franz Josef-Spital/SMZ Süd besteht aus aktuell 29 Mitarbeiterinnen. 2. Reihe (von links): Maga Hilde Wolf, MBA, Klinische und Gesundheitspsychologin, Arbeitspsychologin, Leitung; Maga Eva Trettler, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung, Projektmanagement; Maga Kathleen LöschkeYaldiz, MBA, Klinische und Gesundheitspsychologin, stellv. Leitung; Maga Christa Bauer, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Özlem Akar, Psychotherapeutin, Beratung, Organisation; Umyma El-Jelede, Bakka in Medizin, Beratung, Organisation; Maga Sonja Rader, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung, Organisation; Maga Karin Korn, Klinische und Gesundheitspsychologin, Arbeitspsychologin, Projektmanagement; Maga Nina Kerbler, Psychotherapeutin und Pädagogin, Beratung, Therapie für Mädchen und Frauen. 1. Reihe (von links): Maga (FH) Figen Ibrahimoglu, Sozialarbeiterin, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung; Maga Immaculeé Neuberg, Ernährungswissenschafterin, Beratung; Maga Huberta Haider, MBA, Klinische und Gesundheitspsychologin, Arbeitspsychologin, Projektmanagement, Beratung; Patricia Chavez de Six, Buchhaltung; Maga Ekim San, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement, Beratung; Maga Manuela MarinaMitrović, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung und Organisation. Nicht auf dem Foto: Nuran Aktaş, Lehrling für Bürokauffrau; Maga Natalija Kutzer , Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Ida Moranjkić, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung und Projektmanagement; Maga Carmen Abouelenin, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Bakka Inci Ardic, Psychotherapeutin i.A.; Beratung und Gruppenleitung; Sultan Arslan, Übersetzung/Kulturvermittlung. Das Team des Frauengesundheitszentrums ist seit dem Jahr 2013 ohne größere personelle Änderungen stabil geblieben. Maga Christa Bauer hat ihr zweites Kind bekommen und war damit seit April 2014 in Mutterschutz und in anschließender Karenz. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 52 Die Arbeit der Beraterinnen wurde in diesem Jahr auch wieder von vielen Auszubildenden aus den Fachrichtungen Klinische und Gesundheitspsychologie, Psychotherapie sowie Public Health unterstützt. Auf diesem Weg soll Allen herzlich für ihre engagierte Arbeit und Unterstützung gedankt werden. Neben der "Zentrale" im Kaiser Franz Josef-Spital/Sozialmedizinisches Zentrum Süd stellt seit 2008 die FEM Süd FRAUENASSISTENZ eine niederschwellige Beratungsstelle dar. Angesiedelt im 12. Wiener Gemeindebezirk, stehen Arbeit suchende Frauen mit Beeinträchtigungen/chronischen Erkrankungen mit und ohne Migrationshintergrund im Fokus. Hauptaufgabe ist es, Frauen der Zielgruppe mit Maßnahmen zur Selbstwertstärkung und des Empowerments zu erreichen und sie auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu begleiten. 2. Reihe (von links): Maga Ayten Sahin, Betriebswirtin, Beratung; Maga Ida Moranjkić, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Irene Barrientos, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Cassandra Cicero, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Huberta Haider, MBA, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektleitung; Alice Kuhar, diplomierte Sozialbegleiterin, Beratung. 1. Reihe (von links): Petra Himmering, Bürokauffrau, Projektassistenz; DSA Lieselotte Schnabl, diplomierte Sozialarbeiterin, Beratung; Maga Özlem Akar, Psychotherapeutin, Beratung; Maga Carmen Abouelenin, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung. Das Team der FRAUENASSISTENZ ist ebenfalls interdisziplinär und multikulturell. Alice Kuhar, diplomierte Sozialbegleiterin und Maga Ida Moranjkić, Klinische und Gesundheitspsychologin bieten für bosnisch, kroatisch und serbisch sprechende Frauen Beratung an. Maga Cassandra Cicero und Maga Irene Barrientos, beide Klinische und Gesundheitspsychologinnen und DSA Lieselotte Schnabl unterstützen deutschsprachige Frauen, während Maga Ayten Sahin und Maga Özlem Akar türkischsprachige Beratung anbieten. Maga Carmen Abouelenin, Klinische und Gesundheitspsychologin bietet Beratung für arabischsprachige Frauen an. Maga Huberta Haider, MBA hat die Projektleitung inne und Petra Himmering fungiert als Bürokauffrau als Projektassistenz. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 53 FEM Süd in Zahlen Angebot Anzahl der Kontakte Telefon 21.804 E-Mail 49.729 Persönliche Beratungen und Informationsgespräche 7.928 Kurse, Gruppen & körpertherapeutische Angebote 6.233 Jugendworkshops 958 Informationsveranstaltungen & Vorträge 8.455 Angebote für MultiplikatorInnen 2.633 Netzwerkarbeit 419 Weitere Kontakte 3.564 Projekte und Arbeitsbereiche "Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen "Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen, Modul Migrantinnen "Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener Krankenanstaltenverbund" Betriebliche Gesundheitsförderung für Frauen in Niedriglohnbranchen in Geriatriezentren bzw. Pflegewohnhäusern und Krankenhäusern sowie Servicebetrieben des Wiener Krankenanstaltenverbundes "Ich bleib´ gesund" – Türkischsprachiges Service im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung "Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung" - Schwerpunkt A: Gesundheitsinformation, Beratung und Therapie für Frauen mit Migrationserfahrung "Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung" - Schwerpunkt B: Gesundheitsberatung mit Schwerpunkt FGM für Frauen mit Migrationserfahrung "rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas "rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas, Modul Frauen "Lernsprung" - Sozialintegratives Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas Lerncafé FEM Süd FRAUENASSISTENZ, Arbeitsmarktintegration von Frauen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen mit und ohne Migrationserfahrung "Familie, Arbeit und Leben vereinbaren - Frauenrechte stärken" - eine europäische Grundtvig-Lernpartnerschaft im Rahmen des EU-Bildungsprogramms für lebenslanges Lernen KONTAKTE GESAMT: 101.723 101.723 T ä t i g k e i t s b e r i c h t 54 TelefonTelefon-, EE-MailMail- und Internetkontakte Insgesamt wurden im Frauengesundheitszentrum FEM Süd im Jahr 2014 21.804 Anrufe verzeichnet. Diese Anrufe umfassen alle Telefonkontakte der FEM Süd FRAUENASSISTENZ und des FEM Süd. Die FEM Süd FRAUENASSISTENZ hatte 7.053 Anrufe von deutschsprachigen und 2.755 von Frauen anderer Erstsprache zu verzeichnen. In der folgenden Grafik sind die - bei den Servicenummern von FEM Süd - eingelangten Anrufe dargestellt. Die Anrufe der FEM Süd FRAUENASSISTENZ sind darin nicht enthalten. Um die Vielfältigkeit der Anfragen und Anrufe darzustellen, sollen in der nächsten Grafik die Anrufe an die Hauptklappe des Sekretariats grafisch dargestellt. Die Anrufe, die direkt zu den Mitarbeiterinnen mit ihrer eigenen Telefonklappe gehen, werden hierbei nicht dargestellt bzw. mitgezählt (4.669 Anrufe). T ä t i g k e i t s b e r i c h t 55 Die meisten Anfragen kamen zu Kurs-, Workshop- und Beratungsorganisation. Eine Auswahl an häufigsten Anliegen: Anmeldung für das Kursprogramm, Beratungstermine vereinbaren, Anfragen zu Workshops usw. Inhaltliche Anfragen zu den unterschiedlichen Themen wie berufliche Probleme, Erziehungsfragen, Essstörungen, Jugendthemen, Gesundheitsverhalten, gynäkologische bzw. medizinische Fragen, psychische Probleme, Sexualität und Verhütung, Schwangerschaft, Kinderwunsch und Schwangerschaftskonflikte sowie psychosoziale Lebenskrisen wurden etwa 1000-mal verzeichnet. Interne Kommunikation mit 621 Anrufen zeigt die umfassende Kooperation und Kommunikation zwischen den Standorten FEM, FEM Süd, MEN und der FEM Süd FRAUENASSISTENZ. Wichtig zu nennen sind auch die Anrufe für die unterschiedlichen Projekte, die im FEM Süd umgesetzt werden. Die genauen Beschreibungen dieser Projekte sind im hinteren Teil des Berichtes nachzulesen. Die Vielfältigkeit der Projektarbeit spiegelt sich auch durch die große Anzahl der Anrufe wider, wobei bei der Übersicht nur die Hauptklappe gezählt wurde, da die meisten AnruferInnen die direkte Durchwahl zu den jeweiligen Mitarbeiterinnen und Projektleiterinnen nützten. Wie oben beschrieben, werden am Servicetelefon auch Kurzberatungen durchgeführt bzw. inhaltliche Anfragen beantwortet. In der folgenden Grafik werden diese 1.059 Beratungsgespräche vom Servicetelefon dargestellt. Psychische Probleme (wie Depressionen, Angststörungen, usw.) mit 628 Anrufen und Schwangerschaftskonflikt oder Schwangerschaftsabbruch mit 204 Anrufen machen einen großen Teil der Anfragen aus. Hierbei bedarf es auch einer besonderen Sensibilität, Frauen T ä t i g k e i t s b e r i c h t 56 einfühlsam am Telefon zu beraten bzw. ihnen die notwendigen Informationen zu übermitteln. Durch diese Beratungen bzw. Clearings können gemeinsam mit der betroffenen Frau die weiteren Schritte besprochen und geklärt werden. Sei es, dass die Frau zu einer Beratung eingeladen wird, sie an weitere Stellen weiter vermittelt wird oder die Frau durch die Telefonberatung bereits ausreichende Unterstützung erfahren hat. Die Zahlen zu den im Jahr 2014 eingelangten E-Mails sind beeindruckend: im deutschsprachigen Bereich konnten im Jahr 2014 38.234 E-Mails gezählt werden, davon sind 10.341 E-Mails von der FEM Süd FRAUENASSISTENZ. Auch NutzerInnen mit anderen Erstsprachen nützten diesen Weg der Kommunikation intensiv, es konnten 10.568 E-Mails am Standort FEM Süd und 927 E-Mails in der FEM Süd FRAUENASSISTENZ gezählt werden. Fast 50.000 E-Mails konnten im Jahr 2014 gezählt werden. Zu beachten ist jedoch, dass nur die E-Mail-Kontakte gezählt werden, die die FEM Süd Mitarbeiterin erhält. E-Mails die geschrieben werden, sind nicht in dieser Statistik erfasst. In der folgenden Grafik sind alle E-Mails vom Standort FEM Süd, Kaiser Franz Josef-Spital enthalten. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 57 Auch über die Homepage traten viele Interessierte in Kontakt mit FEM Süd, informierten sich über das Kursprogramm oder meldeten sich für FEM Süd-Angebote an. Insgesamt konnten 2014 86.857 Zugriffe (visits) auf www.fem.at gezählt werden, wobei hier zu beachten ist, dass damit auch Zugriffe auf die anderen Standorte, FEM und MEN mit eingerechnet werden. Außerdem gibt es die Homepage www.rundum-gsund.at, diese wurde im Rahmen des Projektes "rundum gsund" gestaltet und für die weiterführenden Kurse zur Gewichtsreduktion im FEM Süd Programm genützt. 55.883 Besuche konnten auf rundumgsund.at im Jahr 2014 gezählt werden. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 58 Inanspruchnahme der FEM Süd Angebote Persönliche Beratung & Informationsgespräche Das Frauengesundheitszentrum legt einen Schwerpunkt der Arbeit auf persönliche Beratungen. Die einzelnen Beratungsformen werden im Folgenden genauer beschrieben. FEM Süd und FEM Süd FRAUENASSISTENZ Besucherinnen und Projektteilnehmerinnen können nach Bedarf unterschiedliche Beratungsangebote in verschiedenen Sprachen in Anspruch nehmen: Gesundheitsberatung/Beratung im Kontext weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) Psychologische und psychosoziale Beratung/Psychotherapie sowie Sozialberatung Insgesamt nutzten 1.301 Frauen das Angebot der persönlichen Beratung. In Häufigkeiten ausgedrückt bedeutet dies, dass 1.146 (88 Prozent) Frauen eine psychologische Beratung bzw. Psychotherapie und Sozialberatung in Anspruch nahmen, 155 (12 Prozent) Frauen kamen zu einer FGM-/Gesundheits- und Ernährungsberatung für arabische und afrikanische Frauen. Im Jahr 2014 konnten 7.928 persönliche Beratungseinheiten bzw. Termine verzeichnet werden. In der psychologischen Beratung und Sozialberatung fanden insgesamt 6.818 Beratungen mit Klientinnen mit und ohne Migrationshintergrund statt. Außerdem fanden 1.110 Gesundheitsberatungen mit Frauen statt, die Arabisch bzw. eine afrikanische Sprache zur Erstsprache haben. In der folgenden Grafik sind die Beratungseinheiten nach den Beratungsformen differenziert. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 59 Sozialberatung, Sozialberatung, psychologische Beratung und Psychotherapie Auch im Jahr 2014 war die psychologische Beratung und Psychotherapie sowie die Sozialberatung sehr stark nachgefragt und frequentiert. Die Interventionen werden in verschiedenen Sprachen unter Berücksichtigung des jeweiligen soziokulturellen Kontextes durchgeführt. Von 1.146 Frauen konnten Angaben über die Beratungsinhalte in psychologischer Beratung/Behandlung bzw. Psychotherapie und Sozialberatung gemacht werden. Von diesen Frauen hatten 155 Deutsch und 991 eine andere Sprache als Erstsprache. In den folgenden Grafiken werden die Inhalte bzw. Themen der Beratungen sprachenabhängig dargestellt. Der einfacheren Lesbarkeit wegen wurden alle Sprachen außer Deutsch (Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Arabisch und andere, wie z.B. Polnisch, Russisch) zusammengefasst und im Weiteren mit der Beratung mit Frauen deutscher Erstsprache verglichen. In den Grafiken wurde auf Dezimalstellen verzichtet, daher kann es zu minimalen Rundungsdifferenzen kommen. Im Folgenden werden nun alle Beratungsthemen beschrieben, da psychische Erkrankungsbilder besonders oft Beratungsthemen waren, werden diese in einer eigenen Grafik weiter unten beschrieben. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 60 Häufige Beratungsthemen waren für alle Frauen psychische Balance und Lebensstil. 76 deutschsprachige Frauen kamen wegen diesem Thema in Beratung. Vielfach ging es dabei um die Steigerung von Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert, um Abgrenzung, Nein-Sagen, Identitätsfindungen, Einsamkeit, Mehrfachbelastungen und Burnout-Prophylaxe. Bei Frauen mit nicht deutscher Erstsprache (204 Frauen) waren ebenfalls die Themen Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert von großer Bedeutung. Umgang mit Stress, Mehrfachbelastungen, Abgrenzung, Nein-Sagen, Einsamkeit bzw. Kontaktschwierigkeiten waren auch hier weitere Gründe eine Beratung aufzusuchen und betreffen somit Frauen unabhängig von ihrer Migrationserfahrung. Die Themen Ausbildung und Arbeit waren für 37 Frauen mit deutscher Erstsprache der Grund Beratung und Therapie aufzusuchen. Vor allem Berufs- und Bildungsorientierung, Belastungen durch Arbeitstätigkeit/Ausbildung und Konflikte am Arbeitsplatz/Ausbildungsplatz waren im Jahr 2014 die häufigsten Beratungsinhalte in dieser Kategorie. Der deutliche Anstieg dieser Beratungen im Vergleich zum Vorjahr ist dadurch zu erklären, dass ab nun die Daten der FEM Süd FRAUENASSISTENZ einbezogen werden. Für 207 Frauen mit nicht deutscher Erstsprache waren Ausbildung und Arbeit wichtige Beratungsthemen. Die eigene Arbeitslosigkeit, der Wunsch nach Berufs- und Bildungsorientierung sowie Unzufriedenheit mit dem Arbeits- oder Ausbildungspatz waren auch für diese Frauen die größten Belastungen. Partnerschaft und Familie waren für viele Frauen belastende Bereiche und Motive um Beratung und Therapie aufzusuchen. Insgesamt kamen 389 Frauen mit nicht deutscher Erstsprache wegen Partnerschafts- und Familienproblemen. Bei Frauen mit Deutsch als Erstsprache waren es 97. Es ging hierbei vor allem um Trennung/Scheidung, Konflikte in der Beziehung, Probleme mit ExpartnerIn und Differenzen im familiären Umfeld oder um Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 61 Bei 466 Frauen war eine psychische Erkrankung der Anlass, Unterstützung bei FEM Süd bzw. in der FEM Süd FRAUENASSISTENZ zu suchen. Aufgrund von Mehrfachdiagnosen liegen Angaben zu 612 psychischen Erkrankungsbildern vor, diese stellten die Hauptthemen der Beratungen und Therapie. Vor allem Frauen mit nicht deutscher Erstsprache (254 Frauen) leiden unter Angsterkrankungen, Traumafolgestörungen sowie somatoformer Symptomatik. In diese Kategorie gehören unter anderem: Phobische Störungen, Panikstörungen, generalisierte Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, In der Beratung sind vor allem für Frauen mit anderer Erstsprache Angst- und somatoforme Störungen die häufigsten Beratungsinhalte. Zwangsstörungen usw. Bei Klientinnen mit deutscher Erstsprache war dies mit 36 Frauen, ebenfalls die größte Gruppe. Depressionen bzw.in selteneren Fällen manische Störungen waren für 179 Frauen mit Migrationserfahrung und für 15 Frauen mit deutscher Erstsprache Inhalt der Beratung. Die weiteren Beratungsthemen sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt. In der Beratungsdokumentation wurde im Jahr 2014 eine weitere Kategorie eingeführt. Viele Frauen, die FEM Süd aufsuchen, kommen entweder mit einer schon vorhandenen Diagnose eines Facharztes/einer Fachärztin oder im Laufe der Beratung und Behandlung wird durch die Beraterin/Therapeutin eine Diagnose gestellt. Diese Diagnosen sind beratungsrelevant, müssen aber nicht immer Beratungsinhalt sein. Bei den meisten Frauen - unabhängig von der Herkunft - wurden eine Depressive und/oder Manische Erkrankung bzw. Angst- und somatoforme Störungen diagnostiziert. 203 Frauen insgesamt hatten eine depressive Störung, 161 Frauen litten an einer Angst- und/oder somatoformen Störung und bei 29 Frauen wurde eine Essstörung diagnostiziert. Allgemeinmedizinische Diagnosen waren unter anderem neurologische Erkrankungen, chronische Schmerzen, Krebserkrankungen u.a.m. Diese Diagnosen sind in der folgenden Grafik dargestellt. 62 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Die meisten Beratungen und Therapien fanden in einem Einzelsetting statt. In wenigen Fällen kamen Freunde, Freundinnen, Partner, Partnerinnen oder auch andere Begleit- und Bezugspersonen dazu. Häufig gab es jedoch zu den persönlichen Beratungen auch Telefonberatungen mit Klientinnen. Bei deutschsprachigen Frauen gab es 12, bei Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache (zusätzlich) 225 Telefonberatungen, wenn es schwierig war, persönlich zu einem Termin zu kommen. Interventionen/Überweisungen Neben der psychologischen Beratung, Psychotherapie und Sozialberatung finden zusätzlich weitere Interventionen bzw. Überweisungen statt. Sieht man sich die Überweisungen bzw. Interventionen nach den Sprachkategorien an, so kann man erkennen, dass vor allem Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache Unterstützung bei behördlichen Schriftstücken erhalten haben (181 Frauen). 135 zugewanderte Frauen wurden an weitere medizinische Versorgungsangebote verwiesen und bei 133 Frauen diverser Sprachzugehörigkeit wurde der Kontakt zu Ämtern oder Behörden hergestellt. Die weiteren Interventionen und Überweisungen sind in der folgenden Grafik dargestellt. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 63 Weiters ist wichtig zu erwähnen, dass insgesamt 104 Stellungnahmen, Bestätigungen und psychologische Berichte seitens der Beraterinnen ausgestellt wurden. Diese Bescheide ergingen an unterschiedliche Stellen, wie etwa an Pensionsversicherungsanstalten, WGKK, Gerichte, Wiener Wohnen, AMS, ÄrztInnen oder Spitäler. Gesundheitsberatung für Frauen aus afrikanischen Ländern sowie Regionen des Nahen und Mittleren Ostens Dieses Beratungsangebot hat seit 2007 zum Ziel, Frauen aus arabisch sprachigen Ländern bzw. Subsahara-Afrika in gesundheitlichen Belangen zu unterstützen. Ein Schwerpunkt gilt dabei dem Thema der weiblichen Genitalverstümmelung. Ergänzt wird dieses Angebot durch Lebensstilberatung und ein Gruppenangebot für Frauen zum Thema Ernährung und Bewegung. 109 Personen kamen zu einer Gesundheitsberatung (1.041 Beratungsstunden). 46 Frauen nahmen eine Ernährungsberatung in Anspruch. Die meisten Frauen kamen einmalig zu einem Beratungsgespräch, deswegen ergab die Ernährungsberatung 69 Beratungsstunden. 14 Frauen bekamen über das Projekt eine psychologische Beratung in arabischer Sprache und sind im Kapitel "Sozialberatung, psychologische Beratung und Psychotherapie" beinhaltet. Neu im Jahr 2014 war die Gruppe "Wissen macht gesund" für somalische Frauen, 27 Frauen nahmen im Jahresverlauf daran teil. In dieser Gruppe gab es Vorträge und Inputs zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, wie etwa Kindergesundheit, Gynäkologie, Ernährung, FGM. Aber auch das österreichische Schulsystem oder Fragen zu Kindererziehung hatten genauso viel Platz wie regelmäßige Bewegungseinheiten. Die Ernährungsgruppe für Frauen dieser Zielgruppe konnte im Jahr 2014 weitergeführt werden. 18 Frauen (147 Kontakte) nahmen an den Treffen teil. Alle Fragen rund um eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil können in dieser Gruppe bearbeitet und besprochen werden. Somit haben 200 Klientinnen Unterstützung in der Beratung und in Gruppenangeboten gesucht (1.353 Kontakte). Mittels Angeboten der Gesundheits- und Ernährungsberatung konnten 1.110 Beratungskontakte verzeichnet werden. Die Gesundheitsberatung und Ernährungsberatung wird nun im Folgenden inhaltlich näher beschrieben. Erwähnt werden soll, dass auch fünf Männer Gesundheitsberatung aufsuchten, sie kamen entweder im Setting Familie oder im Setting Paarberatung. Bei der Ernährungsberatung konnten 69 Beratungseinheiten gezählt werden. Die meisten Beratungsgespräche fanden einmalig statt (32 Frauen), acht Frauen kamen zwei Mal in die Beratung, vier Frauen suchten drei Mal Ernährungsberatung auf, jeweils eine Frau kam vier und fünf Mal in die Beratung. 64 T ä t i g k e i t s b e r i c h t 1.041 Beratungseinheiten fanden bei der Gesundheitsberatung statt. Die Frauen kamen durchschnittlich acht bis neun Mal in die Beratung (Mittelwert: 9,55, Median:8), das Maximum an Beratungseinheiten war im Jahr 2014 30 Beratungen für je drei Frauen. Die inhaltlichen Schwerpunkte in den Beratungen liegen, wie deutlich zu sehen ist, sowohl in allgemeinen bzw. allgemeinmedizinischen Gesundheitsthemen und in gynäkologischen Problemen. Einerseits ging es darum, Frauen über Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären und allgemeine Gesundheitsfragen zu beantworten (92 Nennungen), andererseits war auch bei 38 Frauen gesunde Ernährung Beratungsthema und weitere 35 Frauen wurden zum Thema FGM (Female Genital Mutilation) beraten. Auch die Erklärung von Operationen oder Fragen rund um die Menstruation oder zum weiblichen Körper (Gynäkologie) waren häufig Beratungsthemen. Im Weiteren ist außerdem zu erkennen, dass Frauen auch wegen Familienproblemen, rechtlichen Fragen oder wegen Fragen über Schwangerschaft und Geburt Beratung aufsuchten. In die Kategorie "Schwangerschaft und Geburt" fallen auch Themen wie Schwangerschaftskonflikt und/oder -abbruch, dazu gab es 5 Nennungen. Zu den Familienthemen zählen u.a. Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern (12 Nennungen), Erziehungsfragen und Ablösungsprobleme. Die weiteren Beratungsthemen sind in der oben angeführten Grafik zu erkennen. Neben Gesundheitsberatungen und Aufklärung über medizinische Sachverhalte fanden 107 zusätzliche Interventionen statt. 68 Frauen kamen in die Beratung, da sie Fragen zu ihren Befunden, medizinischen Berichten oder zur Medikamenteneinnahme hatten, außerdem wurden auch zahlreiche Stellungnahmen für Frauen verfasst. 60 Frauen wurden in das Kaiser Franz Josef-Spital weiterverwiesen, da weitere gesundheitliche Abklärungen notwendig waren. 31 Frauen T ä t i g k e i t s b e r i c h t 65 konnten an interne Beratungsangebote weitergeleitet werden, wie zum Beispiel psychologische Beratungen in der Erstsprache oder um Fragen bei der Sozialarbeiterin abzuklären. Weitere 27 Frauen brauchten Unterstützung bei behördlichen Schriftstücken. Die weiteren Themen sind in der folgenden Grafik dargestellt. Die meisten Beratungen fanden im Einzelsetting (92 Beratungen) statt, die Familie wurde in 46 Fällen miteingebunden. Beratungen am Telefon fanden 38 Mal statt und 32 Mal begleitete die Klientin entweder der Partner oder ein Freundin. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 66 Kurse, Gruppen & körpertherapeutische Angebote Das Kurs-, Beratungs- und Vortragsprogramm wird laufend an die Bedürfnisse der FEM Süd-Besucherinnen angepasst. Im Jahr 2014 konnten Frauen aktuelle Bewegungsangebote wie Zumba, Pilates, Nordic Walking oder eine Laufgruppe besuchen. Spezielle Frauengruppen und unterschiedliche Kurse im Rahmen von Projekten standen ebenfalls auf dem Programm. Das Kurs-, Gruppen- und Behandlungsangebot führte im Jahr 2014 zu 6.233 Kontakten, die im Folgenden grafisch dargestellt und beschrieben werden. Über die Projektarbeit konnten im Jahr 2014 über 65% der Frauen bzw. Kontakte erreicht werden, im Jahr 2013 waren es 29%. Im Jahr 2014 konnten 6.233 Kurskontakte gezählt werden. Dieser massive Anstieg ist vor allem durch das Gesundheitsförderungsprojekt "rundum gsund" zu erklären, welches insgesamt 1.945 Kontakte zählt. In Kooperation mit der Wiener Gebietskrankenkasse gibt es seit Oktober 2013 das Programm "rundum gsund" für Frauen, die von Übergewicht und Adipositas betroffen sind. In diesem Kurs werden die Teilnehmerinnen acht Monate von Psychologinnen bzw. Psychotherapeutinnen, Bewegungstrainerinnen und Sportwissenschafterinnen und Diätiologinnen betreut. Das Ziel neben einer langfristigen Gewichtsreduktion ist ein gesunder Lebensstil, Steigerung der (Alltags-)bewegung und des psychischen Wohlbefindens. Im Jahr 2014 gab es dazu ein Angebot für türkeistämmige Frauen mit ihren Kindern, für deutschsprachige Frauen und im Herbst 2014 für Frauen mit türkischer Erstsprache. Insgesamt konnten mit den Kursen (Psychologische Gruppe und Bewegungsangebot) 69 Frauen und 10 Kinder erreicht werden, das sind zusammen 1.945 Kontakte. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 67 "Vielfältig und gesund" ist ein Projekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung für Frauen in Niedriglohnbranchen im Krankenanstaltenverbund, welches seit Jahren im FEM Süd erfolgreich durchgeführt wird. Mittels Gesundheitszirkeln, gesundheitsfördernden Maßnahmen (Wirbelsäulengymnastik, Pilates, Kommunikationstraining,…) und einer Kick off Veranstaltung konnten insgesamt 347 Kontakte gezählt werden. Bereits 2012 hat ein neues Projekt begonnen. "Lernsprung" ein sozialintegratives Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas Lerncafé. Von Exklusionsgefährdungen ausgehend, wendet sich das Projekt speziell an die Zielgruppe Frauen mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 25 und 50 Jahren im 10. Wiener Gemeindebezirk. Der Fokus liegt auf Frauen, die mehrere Jahre in Elternkarenz bzw. als Hausfrauen tätig waren. In Kursen wurden das Gesundheitsbewusstsein sowie die Gesundheitskompetenz bei den Teilnehmerinnen gesteigert. Weiters hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit regelmäßig an einem kostenlosen Bewegungsprogramm teilzunehmen. In diesem Projekt konnten im Jahr 2013 583 Kontakte und 73 Frauen gezählt werden. Vision des Projektes "Durchblick" ist, dass Frauen, die über eine geringe Gesundheitskompetenz verfügen, relevante und verständliche Informationen für ihre Gesundheit erhalten, in ihrer Entscheidungs- und Handlungskompetenz gestärkt und dazu ermutigt werden, sich aktiv am eigenen Gesundheitsgeschehen zu beteiligen und eine proaktive Rolle im Gesundheitssystem einzunehmen. Der Fokus im Projekt "Durchblick" liegt bei FEM Süd bei Frauen mit Migrationshintergrund. Mit den insgesamt 16 Kursen konnten 197 Frauen erreicht werden und eine Stärkung ihrer Gesundheitskompetenz erfahren - 550 Kontakte konnten dabei erzielt werden. Für das Jahr 2014 werden nun auch Kurse und Gruppen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ dargestellt. Mit einem eigenen Standort (Niederhofstraße) hat die FRAUENASSISTENZ als Arbeitsbereich einen hohen Stellenwert und wird - als Teil von FEM Süd - auch in die gemeinsame Darstellung mit aufgenommen. Die Gruppen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ haben neben Arbeitsmarktrelevanz und dem Erlernen neuer Fertigkeiten auch eine gesundheitsförderliche und soziale Komponente. Zusätzlich können bestimmte psychosoziale Schwierigkeiten, die den Umgang mit Menschen betreffen, in der Gruppe wesentlich besser und nachhaltiger bearbeitet werden. Folgende Kurse werden den Frauen angeboten: Kunst- und Kreativgruppe, Gesunder Rücken, Selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben, Familienplanung & Beruf, Progressive Muskelentspannung & Autogenes Training, Konfliktmanagement- Konstruktiver Umgang mit Konflikten, Lebenskompetenztraining/Psychosoziales Kompetenztraining und eine aktivierende Gruppe für Frauen aus der Türkei. Mit dieser Vielzahl von Kursen wurden 91 Frauen erreicht (412 Kontakte). Neu im Jahr 2014 war die Gruppe "Wissen macht gesund" für somalische Frauen- 27 Frauen nahmen daran teil, 96 Kontakte wurden verzeichnet. In dieser Gruppe gab es Vorträge und T ä t i g k e i t s b e r i c h t 68 Inputs zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, wie etwa Kindergesundheit, Gynäkologie, Ernährung, FGM. Regelmäßige Bewegungseinheiten rundeten das Angebot ab. 65 Prozent der Kursangebote wurden im Rahmen von diversen Projekten durchgeführt. Die Ernährungsgruppe für afrikanische und arabische Frauen konnte im Jahr 2014 ebenso weitergeführt werden. 18 Frauen (147 Kontakte) nahmen an den Treffen teil. Alle Fragen rund um eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil konnten in dieser Gruppe bearbeitet und besprochen werden. Eine genaue Beschreibung der angeführten Projekte ist im Kapitel "FEM Süd Projekte" nachzulesen. Auch im Jahr 2014 wurden wieder für die MitarbeiterInnen des Kaiser Franz JosefSpitals/Sozialmedizinisches Zentrum Süd im Rahmen des Projektes "Productive Ageing" Bewegungsprogramme angeboten, die fast ausschließlich von Frauen genutzt wurden. Rückengymnastik und Pilates wurden von 102 Mitarbeiterinnen genützt, das sind 433 Kontakte. Nach wie vor besonders beliebt sind die Bewegungsangebote des FEM Süd. 938 Kontakte (162 Frauen) konnten für das Jahr 2014 gezählt werden. Zu den Bewegungsangeboten zählten Osteoporoseturnen, Pilates, Wirbelsäulengymnastik, fit4today, Laufen, Nordic Walken, Theraband-Gymnastik, Zumba und "Durchs Leben tanzen"- Lebensfreude durch Musik und Bewegung. Zu den Ernährungsangeboten zählen einerseits die Schlank ohne Diät-Kurse und andererseits Kombinationsangebote für Ernährungs- und Bewegungskurse. Außerdem gab es ein neues Angebot im Programm: "Gesund und fit mit ausgewogener Ernährung". Mit diesen Kursen konnten 68 Frauen bzw. 231 Kontakte gezählt werden. In die Kategorie "Körpertherapeutische Angebote" fällt Shiatsu und Qi-Gong. Im Jahr 2014 konnten 276 Kontakte für die Shiatsu-Behandlungen gezählt werden. Bei Qi-Gong gab es 115 Kontakte (32 Frauen). Mit 160 Kontakten nahm der Bereich "Frauenseele und Entspannung" im Jahr 2014 auch einen weiteren wichtigen Bereich im FEM Süd Programm ein. Die offene themenspezifische Gruppe für Frauen ab der Lebensmitte "Treffpunkt für Junggebliebene" ist besonders beliebt bei den Teilnehmerinnen und die Frauen kommen über Jahre regelmäßig zur Gruppe. Jugendworkshops Mittels 86 Jugendworkshops konnten im Jahr 2014 insgesamt 958 Mädchen erreicht werden. Seit Bestehen des Männergesundheitszentrums werden viele Workshops in Kooperation mit MEN durchgeführt. Das Workshopangebot für Burschen und junge Männer wird daher im entsprechenden Kapitel bei MEN beschrieben und dargestellt. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 69 Im Rahmen eines neuen Projektes "Gesunde Bezirke 2 - Modul "Jugend aktivieren und stärken", welches in Kooperation mit dem Frauengesundheitszentrum FEM und dem Männergesundheitszentrum MEN durchgeführt wird, konnten jugendspezifische Workshops, Jugendgesundheitskonferenzen, und Mädchen- und Burschengesundheitstage initiiert werden. Durch dieses Angebot konnten 75 Mädchen mit 8 Workshops erreicht werden. Diese Workshops fanden einerseits in Jugendzentren als auch in Schulen statt, hierbei vor allem in Neuen Mittelschulen. Seit dem Jahr 2012 gibt es eine Kooperation mit der Wiener Gebietskrankenkasse. interessierte In Mitglieder Gesundheitsfördernde diesem des Schulen" Projekt bekamen "Wiener Netzwerks (WieNGS) kostenlose Die Workshopangebote werden in Kooperation mit dem Männergesundheitszentrum durchgeführt. Workshops zu unterschiedlichen Themen. Neu im Programm waren im Jahr 2014 Workshops für Volksschulen. Die Themen Entspannung und Stress ("Stress lass nach!"), Kommunikation ("Verstehst du mich-versteh ich dich?"), Selbstwertstärkung, Ressourcenarbeit und Toleranz ("Ich mag dich und ich mag mich"), wurden kindergerecht aufgearbeitet und vermittelt. Im Zuge dieses Projektes konnten 618 Schülerinnen erreicht werden. 34 der 56 Termine konnten in Volksschulen abgehalten werden, die weiteren Schulformen sind in der nachstehenden Grafik zu sehen. 22 weitere Workshops konnten über das FEM Süd Programmangebot veranstaltet werden. In der folgenden Grafik sind alle Workshopthemen dargestellt. 70 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Nach Auflistung der Schultypen zeigt sich, dass vor allem Mädchen aus den Volksschulen das Workshopangebot in Anspruch nehmen konnten, gefolgt von Schülerinnen aus Mittleren Schulen (Kooperativen und Neuen Mittelschulen) und Schülerinnen aus einem Gymnasium, AHS oder BHS. Von Polytechnischen Schulen kamen 41 Mädchen ins FEM Süd. Weitere Institutionen waren beispielsweise Jugendzentren, Jugend am Werk, Fachschulen sowie das Integrationshaus. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 71 Informationsveranstaltungen und Vorträge FEM Süd FRAUENASSISTENZ und FEM Süd werden nicht nur von Frauen besucht, die sich Kurse, Gruppen oder persönliche Beratungen wünschen, auch Institute und Vereine, die ihren Klientinnen wiederum FEM Süd vorstellen möchten, kommen zu Informationsveranstaltungen und Vorträgen. Außerdem gehen die Beraterinnen des FEM Süd und der FEM Süd FRAUENASSISTENZ ebenso vor Ort und informieren interessierte Frauen. Zum Teil werden Projekte, Beratungs- und Kursangebote vorgestellt, aber auch inhaltliche Inputs und Vorträge gehalten. Im Jahr 2014 nahmen 8.455 Frauen (und zum Teil auch Im Jahr 2014 nahmen über 8.455 Personen an Informationsveranstaltungen und Vorträgen teil. Männer) aus unterschiedlichen Organisationen daran teil bzw. wurden von FEM Süd Mitarbeiterinnen aufgesucht. Zu diesen 200 Veranstaltungen zählen zum Beispiel die Mädchen - und Burschengesundheitstage, Projektvorstellungen, Vorträge zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, Erziehung, Pubertät, Frauengesundheit, Vorträge über das österreichische Gesundheitssystem, Impfungen oder auch über das österreichische Schulsystem. Angebote für MultiplikatorInnen Ein Schwerpunkt in der Arbeit von FEM Süd ist die Arbeit mit MultiplikatorInnen. 2014 fanden 47 Schulungen, Vorträge und Präsentationen statt und es wurden 2.633 Personen damit erreicht. Diese Kategorie beinhaltet auch Veranstaltungen, in denen MultiplikatorInnen das FEM Süd Programm vorgestellt wurde oder inhaltliche Inputs und Vorträge zu unterschiedlichen Themen stattfanden, wie Health Literacy, transkulturelle Kompetenzen in der Behandlung Genitalverstümmelung, Ressourcen, Risiken von genderbezogene und Belastungen psychisch erkrankten Gesundheitsvorsorge von Frauen und Frauen, & weibliche gesundheitliche Männern, Adipositas, Gesundheitsvorsorge usw. Netzwerkarbeit Ein großer Bereich in der Gesundheitsförderung gilt der Strukturarbeit, also auch der Arbeit in Netzwerken und dem Aufbau solcher. Diese Arbeit passiert oft im Hintergrund und ist schwierig zu quantifizieren. Die folgende Auflistung stellt einen Versuch dar, diese Arbeit sichtbar zu machen. Im Jahr 2014 konnten im Rahmen dieses Bereichs 419 Kontakte gezählt werden. Es gab hierbei fünf Vernetzungstreffen des Netzwerks österreichischer Frauengesundheitszentren. Zu diesem Netzwerk zählen das FGZ in Graz, FGZ FEM Süd und FGZ FEM, FGZ ISIS in Salzburg, FGZ Kärnten, FGZ Wels und das Linzer Frauengesundheitszentrum. Außerdem wurden im Jahr 2014 auch zwei Treffen des Wiener Forums Übergewicht und Adipositas initiiert. Diese waren einerseits zum Thema „Innovative Ansätze aus Praxis und 72 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Forschung“ und „Psychische Aspekte von Übergewicht und Adipositas – die Seele is(s)t mit“. 203 Personen wurden mit diesem Vernetzungstreffen erreicht. Im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" konnten insgesamt 169 Netzwerkkontakte gezählt werden. Weitere Kontakte Im Rahmen von Projekten, aber auch in der Arbeit im FEM Süd gibt es vielerlei Veranstaltungen, die für die jeweilige Zielgruppe eines Projekts ebenso gedacht sind, wie für MultiplikatorInnen, KooperationspartnerInnen und andere ExpertInnen, - diese sollen an dieser Stelle (exemplarisch) dargestellt und beschrieben werden. Vernetzungs- und Austauschtreffen fanden zum Beispiel regelmäßig im Projekt "Gesunde Bezirke" statt, im Projekt "Vielfältig und gesund" fanden regelmäßig Projektvorstellungen, Ergebnispräsentationen oder Abschlussveranstaltungen statt. Auch Pressekonferenzen, Steuerungsgruppentreffen und die Funktion von Chairs bei Tagungen sind in dieser Kategorie dabei. Diese Kategorie beinhaltet, wie schon erwähnt, wichtige Projektkontakte die sowohl einerseits Klientinnen, andererseits auch MultiplikatorInnen und KooperationspartnerInnen betreffen. Im Jahr 2014 wurden mit diesen Maßnahmen bei insgesamt 84 Veranstaltungen 3.564 Kontakte verzeichnet. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 73 FEM Süd Nutzerinnen Es liegen 2.282 Datensätze aus dem Jahr 2014 vor - diese beziehen sich sowohl auf jene Frauen, die persönliche Beratung in Anspruch nahmen als auch auf alle Frauen, die das Kursprogramm nützten sowie Personen, die an Projekten teilnahmen. Erstmal neu werden auch die Daten jener 351 Frauen mit einbezogen, die 2014 in der FEM Süd FRAUENASSISTENZ Unterstützung erhielten. Im Zuge der Projektarbeit wurden auch 160 Männer erreicht. Diese haben vor allem im Projekt "Ich bleib´ gesund" teilgenommen, werden jedoch aufgrund des Schwerpunkts in der Arbeit mit Frauen und Mädchen nicht in den sozialdemografischen Daten dargestellt. Somit bildet ein Datensatz von 2.122 Personen die Basis der Auswertung. Im Folgenden werden - zur einfacheren Lesbarkeit - die meisten soziodemografischen Daten und Grafiken nach zwei Sprachkategorien geteilt, es sind dies "Deutsch" und "Andere FEM Süd ist eine Anlaufstelle für Mädchen und Frauen in jeder Lebensphase. Sprache". Bei manchen Grafiken wurde entschieden, (alle) Daten zusammenzulegen, wie zum Beispiel bei den Wohnbezirken der Nutzerinnen, um diese anschaulicher darzustellen. In den Grafiken wurde auf Dezimalstellen verzichtet, daher kann es zu minimalen Rundungsdifferenzen kommen. Alter Das Ziel, für Frauen aller Altersgruppen und Lebensphasen ein passendes Angebot zu bieten, konnte auch im Jahr 2014 verwirklicht werden. Das Durchschnittsalter betrug 42 Jahre. Die jüngsten FEM Süd-Nutzerinnen waren unter 14 Jahre und die älteste Frau 85 Jahre alt. Die meisten Frauen waren zwischen 41 und 50 Jahren alt. 642 Frauen waren in diesem Alter, 59 davon waren deutschsprachig. Weitere 442 Frauen waren zwischen 31 und 40 Jahren alt, 348 Klientinnen waren über 21 bis 30 Jahre alt. Frauen ohne Migrationshintergrund waren im Mittel etwas älter. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 74 Herkunftsland Auch im Jahr 2014 nutzten Frauen sehr unterschiedlicher Herkunft die Angebote des Frauengesundheitszentrums FEM Süd. Etwa 30 Prozent der Nutzerinnen gaben an, in Österreich geboren worden zu sein, 70 Prozent gehören der 1. Migrationsgeneration an. 700 Frauen kamen aus der Türkei, 301 Frauen aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, 210 Frauen kamen aus Afrika bzw. aus dem Nahen und Mittleren Osten. Die Länder waren: Algerien, Irak, Jordanien, Libyen, Marokko, Syrien, Ägypten, Tunesien, Somalia, Kamerun, Kongo, Äthiopien, Guinea, Kenia, Liberia, Mali, Mauritius, Niger, Nigeria, Ruanda, Südafrika, Sudan, Südsudan und Togo. FEM Süd Nutzerinnen kamen aus allen Kontinenten außer Australien. 218 Frauen wurden in anderen Ländern geboren. Die Bandbreite spiegelt sich im Folgenden wider, es waren dies: Afghanistan, Albanien, Aserbaidschan, Bangladesch, Armenien, Bolivien, Brasilien, Bulgarien, Sri Lanka, Chile, Tschechische Republik, Frankreich, Georgien, Deutschland, Ungarn, Indien, Indonesien, Iran, Israel, Italien, Litauen, Mexiko, Mongolei, Moldawien, Niederlande, Pakistan, Peru, Philippinen, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Singapur, Slowakei, Vietnam, Slowenien, Spanien, Ukraine. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 75 Interessant ist außerdem die Frage nach der Aufenthaltsdauer in Österreich bei Frauen, die zugewandert sind. Im Mittel leben die Frauen bereits seit 18 Jahren in Österreich. In der folgenden Grafik sieht man die Aufenthaltsdauer der Frauen detaillierter dargestellt. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 76 Sprache Entsprechend den Herkunftsländern sind auch die Erstsprachen der Frauen und Mädchen sehr vielfältig: Am häufigsten wurde Türkisch genannt (710 Frauen), gefolgt von Deutsch (317 Nennungen), 226 Frauen sprechen Bosnisch, Kroatisch oder Serbisch, 203 Frauen haben Arabisch bzw. eine afrikanische Sprache als Erstsprache. 666 Frauen sprachen eine andere Sprachen, genannt wurden: Aramäisch, Armenisch, Albanisch, Bengalisch, Bulgarisch, Dari, Englisch, Französisch, Niederländisch/Flämisch, Indonesisch, Kurdisch, Litauisch, Makedonisch, Griechisch, Persisch (Farsi), Polnisch, Portugiesisch, Punjabi, Romanes, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Spanisch, Tagalog, Tschechisch, Tschetschenisch, Ukrainisch, Ungarisch, Urdu und Vietnamesisch. Bezirk Das Frauengesundheitszentrum FEM Süd wird von Frauen aller Wiener Bezirke genützt. Wenige Ausnahmen (44 Frauen) kamen auch aus anderen Bundesländern. Um eine bessere Darstellung zu gewährleisten, werden nun in der Grafik alle Frauen gemeinsam aufgeführt. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 77 Sieht man sich die Wienerinnen unter den FEM Süd Nutzerinnen an, so ist erwartungsgemäß erkennbar, dass die meisten Frauen aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk kommen (515 Frauen), gefolgt von 1120 Wien (150 Frauen) und 1110 Wien (144 Frauen). Damit ist zu erkennen, dass vor allem Frauen aus dem regionalen Einzugsgebiet und aus Bezirken mit sozial benachteiligter Bevölkerung erreicht wurden. Schulbildung Es zeigt sich im Hinblick auf den Bildungsstatus ein sehr heterogenes Bild. 113 Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache haben keinen Schulabschluss (7 Prozent). Bei den Es zeigt sich im Hinblick auf den Bildungsstatus ein sehr heterogenes Bild. deutschsprachigen Frauen kam dies nur zwei Mal vor. 409 Frauen aus anderen Sprachgruppen (24 Prozent) haben einen Volksschulabschluss, während es bei den deutschsprachigen Frauen nur vier (ein Prozent) sind. 43 Frauen mit deutscher Erstsprache haben einen Pflichtschulabschluss, während das bei Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache 380 Klientinnen sind. Auch bei der Ausbildungskategorien "Lehre und Mittlere Schule" und "AHS/BHS" gibt es große Unterschiede zwischen den Frauen. Der leichtere Zugang von Frauen, die in Österreich geboren sind, zu höheren Bildungsabschlüssen, ist dabei evident. Im Folgenden werden die genannten Angaben in Prozent dargestellt. Berufstätigkeit Die Berufstätigkeit der FEM Süd-Klientinnen macht Unterschiede in der Lebenssituation von Frauen deutlich. So ist auffallend, dass vor allem Frauen mit Migrationserfahrung T ä t i g k e i t s b e r i c h t 78 ausschließlich im Bereich der Haus- und Familienarbeit tätig sind (290 Frauen, 17%), während dies nur eine deutschsprachige Frauen angab. Auch bei der Pension zeigt sich ein deutlicher Unterschied. 25 Prozent (74 Frauen) der deutschsprachigen Frauen sind schon in Pension, während es bei den Frauen mit nicht deutscher Erstsprache 7 Prozent (123 Frauen) sind, hier zeigt sich auch das im Schnitt höhere Lebensalter der in Österreich geborenen Frauen. Die Angaben der Frauen, die arbeitslos sind, sind im Jahr 2014 besonders hoch, da nun auch die Daten der FEM Süd FRAUENASSISTENZ mitgerechnet wurden. Unter Sonstiges fallen diverse Angaben wie etwa: freigestellt in Kündigungsfrist, Asylwerberinnen, Invaliditätspension, keinen Anspruch auf Förderungen, Sozialhilfe aus dem Ausland usw. Familienstand Mehr als die Hälfte der Nutzerinnen mit Migrationshintergrund sind verheiratet. Bei in Österreich geborenen Frauen sind dies 30 Prozent. Mehr als 50% der FEM Süd Klientinnen mit eigener Migrationserfahrung sind verheiratet bzw. leben in einer eingetragenen Partnerschaft, das sind 969 Frauen (56 Prozent). Bei deutschsprachigen Frauen sind 30 Prozent verheiratet und 25 Prozent leben in einer Lebensgemeinschaft. 303 Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache (18 Prozent) sind geschieden bzw. leben getrennt, bei Frauen, die in Österreich geboren sind, macht diese Gruppe 11 Prozent aus. Eine weitere große Gruppe sind jene Frauen, die als Single bzw. alleinstehend leben, diese ist bei Frauen ohne Migrationshintergrund etwas größer als bei zugewanderten Frauen. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 79 Kinderzahl 2.027 Frauen machen Angaben, ob Sie ein Kind haben oder nicht. Die meisten Frauen, die FEM Süd besuchen, haben Kinder. Auffallend ist, dass vor allem Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache angeben, Kinder zu haben (1.318 Frauen, 76 Prozent), während "nur" 54 Prozent der deutschsprachigen Frauen (160 Frauen) Kinder haben. Insgesamt haben 1.478 Klientinnen des FEM Süd Kinder. 80 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Sieht man sich die Anzahl der Kinder an, ist auch zu erkennen, dass vor allem deutschsprachige Frauen ein bis zwei Kinder haben (46 und 37 Prozent), 14 Prozent haben drei Kinder und drei Prozent haben vier Kinder. Klientinnen mit Migrationserfahrung haben vor allem zwei bis drei Kinder (34 und 24 Prozent). 22 Prozent bzw. 258 Frauen haben ein Kind und 155 Frauen (13 Prozent) haben vier Kinder. Die Kinderzahl ist somit bei Frauen, die nach Österreich zugewandert sind, im Mittel höher. Die weiteren Angaben sind in der folgenden Grafik nachzulesen. Zugangswege Frauen gaben unterschiedliche Informationswege an, wie sie über FEM Süd erfahren haben bzw. von wem sie zu FEM Süd überwiesen wurden. In der folgenden Grafik ist deutlich sichtbar, dass vor allem Migrantinnen von FreundInnen und/oder von der der Familie über das Angebot von FEM Süd erfahren haben. 380 Frauen waren dies im Jahr 2014. Unter "sonstige Zugangswegen" fällt eine Reihe von Organisationen bzw. privaten Kontakten, diese sind u.a. das AKH, ehemalige Klientinnen, Apotheken, Caritas, Arbeitsplatz. Auch andere Beratungsstellen wie AMS, ABZ, Krebshilfe, Kriseninterventionszentrum, MA 17 haben Frauen über FEM Süd informiert. Außerdem fallen in diese Kategorie auch Überweisungen von anderen Stellen, wie zum Beispiel BFI, Frauenhaus, Vereine, ÄrztInnen, arbeitsmarktpolitische Organisationen usw. Der persönliche Kontakt mit FEM Süd Mitarbeiterinnen ist ebenfalls eine wichtige Informationsquelle für Frauen mit Migrationshintergrund. 249 Frauen erfuhren auf diesem Weg vom FEM Süd. ÄrztInnen sind zusätzlich eine wichtige Informationsquelle. 196 Frauen mit nicht deutscher Erstsprache wurden von ÄrztInnen an FEM Süd überwiesen. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 81 Deutschsprachige Frauen haben ebenfalls zu einem großen Teil von FreundInnen und/oder der Familie vom FEM Süd erfahren (67 Frauen). Weitere 9 Frauen wurden von arbeitsmarktpolitischen Organisationen an das FEM Süd überwiesen und 46 Frauen konnten direkt über das Programm erreicht werden. In der folgenden Grafik sind alle Zugangswege an das FEM Süd dargestellt. Einerseits haben die Frauen über diese Quellen vom FEM Süd erfahren oder wurden zugewiesen. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 83 5 Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ Am 13. Februar fanden sich in den Räumlichkeiten der FEM Süd FRAUENASSISTENZ etwa 80 KooperationspartnerInnen ein, um das 5-jährige Bestehen zu feiern. Um dem großen Andrang nach Beratung gerecht zu werden, wurde die Beratungsstelle in den letzten Jahren deutlich vergrößert. Durch die neuen Räumlichkeiten können noch mehr Frauen in adäquater Atmosphäre betreut werden, ein weiterer Grund zum Feiern für die Mitarbeiterinnen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ. Die Wegbereiterinnen und –begleiterinnen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ Dirin Drin Margit Endler, Obfrau des Institutes für Frauen- und Männergesundheit, Bezirksvorsteherin Gabriele Votava, Frauengesundheitsbeauftragte Profin Drin Beate Wimmer-Puchinger sowie die Leiterin des Sozialministeriumservice, Landesstelle Wien, Fr. in Dr Andrea Schmon hielten die Eröffnungsreden. Maga Huberta Haider, MBA, präsentierte das Angebot der FEM Süd FRAUENASSISTENZ. Freischaffende Künstlerinnen stellten ihre Werke genauso aus wie Klientinnen der Beratungsstelle. Das Catering stammte von Catering Max, einem ebenfalls langjährigen Kooperationspartner. Das bekannte Duo Timna Brauer und Elias Meiri sorgte für die gekonnte musikalische Untermalung. Als besonderes Highlight wurde anlässlich des 5jährigen Bestehens ein Film mit Klientinnen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ gedreht und bei der Feier präsentiert. Fünf Frauen aus fünf verschiedenen Ländern erzählten, was ihnen zum Thema FEM Süd FRAUENASSISTENZ einfiel, auf welche Weise die FEM Süd FRAUENASSISTENZ sie unterstützen konnte und was sie sich aus der Betreuung mitnehmen konnten. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 84 15 Jahre FEM Süd Tagung: Zurück in die Zukunft. Frauengesundheit gesterngestern-heuteheute-morgen - 15 Jahre Wiener Programm für Frauengesundheit und FEM Süd Vor rund 500 Gästen eröffneten Frauen- gesundheitsbeauftragte Wimmer-Puchinger, Frauenstadträtin Sandra Frauenberger, Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 12. November die Fachkonferenz "Zurück in die Zukunft. Frauengesundheit gestern heute - morgen" im Rathaus. Sepp Rieder erinnerte sich als ehemaliger Stadtrat für Gesundheit und "Vater" des Frauengesundheitsprogramms an die Motive, unter dem Einfluss neuer WHO-Strategien und des 1. Wiener Frauengesundheitsberichts ein eigenes Programm für Frauengesundheit in Wien zu verankern. Auch der Blick in die Zukunft kam nicht zu kurz. Internationale und Wiener Public Health- Expertinnen diskutierten über kommende Herausforderungen für den Bereich Frauengesundheit: Als Key note-Sprecherinnen waren WHO-Gender- Expertin Isabel Yordi sowie Public Health-Ikone Ilona Kickbusch, die vor 20 Jahren die WHOPolicies im Bereich der Frauengesundheit wesentlich mitgesteuert hat, geladen. Isabel Yordi hält Gewalt gegen Frauen und sexuelle und reproduktive Rechte für wichtige Zukunftsfragen, die über den Gesundheitsbereich hinausreichen und aus intersektoralem Blickwinkel bearbeitet werden müssen. Als Voraussetzung für wirksame Maßnahmen im Bereich Public Health nannten Yordi als auch Ilona Kickbusch die Gleichheit zwischen den Geschlechtern. Beate Wimmer-Puchinger, Hilde Wolf und Mitarbeiterinnen des Wiener Programms für Frauengesundheit und von FEM Süd berichteten über Highlights aus 15 Jahren und laufende Projekte zu Themen, die beide Einrichtungen häufig im konstruktiven "Paarlauf" bearbeiten. So wurde auch die FEM Süd FRAUENASSISTENZ im Rahmen eines Workshops durch die Projektleitung vorgestellt und auch in der Festschrift umfassend gewürdigt. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 85 FEM Süd Projekte und Arbeitsbereiche Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des FEM Süd sind interkulturelle Projekte zur Frauengesundheitsförderung. In den folgenden Seiten wird auf alle laufenden Projekte des Jahres 2014 eingegangen: "Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen "Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen, Modul Migrantinnen "Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener Krankenanstaltenverbund" Betriebliche Gesundheitsförderung für Frauen in Niedriglohnbranchen in Geriatriezentren bzw. Pflegewohnhäusern und Krankenhäusern sowie Servicebetrieben des Wiener Krankenanstaltenverbundes "Ich bleib´ gesund" Vorsorgeuntersuchung – Türkischsprachiges Service im Rahmen der "Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationshintergrund" - Schwerpunkt A: Gesundheitsinformation, Beratung und Therapie für Frauen mit Migrationserfahrung "Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationshintergrund" - Schwerpunkt B: Gesundheitsberatung mit Schwerpunkt FGM für Frauen mit Migrationserfahrung "rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas "rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas - Modul Frauen "Lernsprung" - Sozialintegratives Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas Lerncafé FEM Süd FRAUENASSISTENZ - Arbeitsmarktintegration von Frauen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen mit und ohne Migrationserfahrung "Familie, Arbeit und Leben vereinbaren - Frauenrechte stärken" - Eine europäische Grundtvig - Lernpartnerschaft im Rahmen des EU-Bildungsprogramms für lebenslanges Lernen Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter: Frauengesundheitszentrum FEM Süd Kundratstraße 3, 1100 Wien Tel: 01/60191-5201 E-mail: [email protected] 86 Projekte in Kooperation mit FEM und MEN Ausgangslage Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch 2014 einige Projekte in Kooperation mit dem Frauengesundheitszentrum FEM und dem Männergesundheitszentrum MEN umgesetzt. FEM Süd setzt in den Projekten mädchen- und frauenspezifische Maßnahmen um, beteiligt sich aber auch an gemeinsamen Maßnahmen auf allen Ebenen. Um Verdoppelungen in der Darstellung zu vermeiden, sind die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit zu folgenden Projekten auf den Projektseiten der KollegInnen dargestellt: Gesunde Bezirke 2 -Modul „Jugend aktivieren und stärken“ (FEM & MEN) WieNGS - Workshops zur Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung in der Schule (MEN) "Durchblick – Gesundheitskompetenz für Frauen" 87 Ausgangslage Unter Gesundheitskompetenz versteht man die Fähigkeit, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken (Kickbusch, 2006). In der Literatur werden als vulnerable Gruppen für eine geringe Gesundheitskompetenz unter anderem Personen mit einem geringen sozio-ökonomischen Status und ältere Menschen beschrieben. Ziele Ziel des Kooperationsprojektes der beiden Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd mit dem Frauengesundheitszentrum Graz ist es, die Gesundheitskompetenz von Frauen zu fördern und dabei insbesondere ihre Entscheidungs- und Handlungskompetenz zu stärken. Gleichzeitig erfolgt bei GesundheitsexpertInnen bzw. weiteren MultiplikatorInnen eine Sensibilisierung für das Thema sowie Wissensvermittlung im Hinblick auf die Bedeutung „gesundheitskompetenter Institutionen“. Eckdaten Zielgruppe Folgende Zielgruppen stehen im Mittelpunkt des Projekts: Frauen in höherem Lebensalter, Frauen mit Migrationshintergrund sowie Frauen, die an chronischen Erkrankungen leiden sowie Kooperation und FördergeberInnen: WiG - Wiener Gesundheitsförderung, FGÖ - Fonds Gesundes Österreich, WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse, Land Steiermark, FGZ Graz Angehörige von Gesundheits- und Sozialberufen. Projektlaufzeit: April 2013 – März 2016 Maßnahmen und Ergebnisse Projektleitung: Maga Hilde Wolf, MBA [email protected] Auf der Verhältnisebene sind folgende Maßnahmen in Umsetzung: Zahlen im Überblick MultiplikatorInnen Vernetzungsgespräche mit KooperationspartnerInnen sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung des Projektes Vorträge und Fortbildungen zur Bewusstseinsbildung von Health Professionals bzw. von MultiplikatorInnen im Bildungs- und Sozialbereich. 721 Kontakte konnten dabei verzeichnet werden. Details zu verhaltensbezogenen Maßnahmen sind in der Projektdarstellung von FEM (Zielgruppe „ältere Frauen“) sowie FEM Süd („Frauen mit Migrationshintergrund) nachzulesen. 721 88 "Durchblick – Gesundheitskompetenz für Frauen" Modul Migrantinnen Ausgangslage Das Modul Migrantinnen basiert auf unterschiedlichen Studien, dass Menschen mit Migrationshintergrund bezüglich einer geringen Health Literacy zu den vulnerablen Gruppen gehören. Das Projekt soll dem gerecht werden und daher bietet das FEM Süd kostenlose Health Literacy-Kurse für Frauen mit Migrationshintergrund an. Zielgruppen Frauen mit Migrationshintergrund Maßnahmen Die Health Literacy-Kurse finden zu sechs Terminen statt und bestehen aus folgenden Inhalten: Basiswissen Gesundheit: gesunder österreichische Gesundheitssystem, usw. Lebensstil, Gesundheitsvorsorge, Kompetent bei Arzt und Ärztin: Grundlagen der Kommunikation in schwierigen Gesprächssituationen, die Suche nach Arzt oder Ärztin, Terminvereinbarungen usw. Kritische Gesundheitskompetenz: Qualitätsbeurteilung von informationen, PatientInnenrechte, schwierige Situationen usw. Gesundheits- Diese Inhalte wurden aufgrund der Analyse der Bedarfserhebung mit Fokusgruppen und ExpertInneninterviews erarbeitet. Mit den ersten Kursen wurden die Themen weiter inhaltlich ergänzt und modifiziert. So stellte sich zum Beispiel heraus, dass die Themen „Kindergesundheit“ oder „Rauchen“ für die Teilnehmerinnen von großer Wichtigkeit waren. Auch das Bedürfnis nach Befundbesprechungen mit Arzt/Ärztin war sehr groß. Psychische Gesundheit - vor allem mit dem Schwerpunkt Migration -, kulturelle Besonderheiten und soziale Themen waren immer wieder in den Kursen von großer Bedeutung. Ein weiterer Schwerpunkt in den Kursen für Frauen mit Migrationshintergrund, ist der Besuch eines externen Experten/einer externen Expertin. In den meisten Fällen wünschen sich die Teilnehmerinnen den Besuch eines Allgemeinmediziners. Zu diesem Kurstermin 89 bespricht der Arzt mit den Frauen ihre Befunde, Medikamenten-Beipackzettel oder es werden „schwierige“ Gesprächssituationen in einem vertrauten Rahmen geübt. Ergebnisse Bis zum Jahresende 2014 wurden 16 Kurse abgehalten, 197 Frauen konnten als Teilnehmerinnen gewonnen sowie 550 Kurskontakte verzeichnet werden. Die Kurse finden zu sechs Terminen statt und dauern jeweils 2,5 Stunden. Die Kursorte im Jahr 2014 waren so vielfältig wie die Kurszeiten: Volkshochschulen, Kulturvereine, Jugendzentren usw. Die Kurse fanden zum Teil in den Abendstunden bzw. auch am Wochenende statt und stellten mitunter hohe Ansprüche an die Flexibilität der Kursleiterinnen. Die Wirkung der Kurse wurde von „queraum.kultur- und sozialforschung“ untersucht, die für die Projektevaluation verantwortlich zeichnen. Insgesamt war die Zufriedenheit mit dem Angebot sehr hoch und die Mehrheit der Teilnehmerinnen konnte ihre Gesundheitskompetenz in den vier Kernelementen: "Informationen finden, verstehen, beurteilen und umsetzen" verbessern. Für die Evaluation wurde ein standardisierter Fragebogen zur Gesundheitskompetenzerfassung in der Kurzfassung herangezogen (HLS-EU, 16 Items). Ergänzend zu den Kursen werden an unterschiedlichen Orten Aktionstage und Informationsveranstaltungen durchgeführt. Bei 37 Aktionstagen im Jahr 2014 ging es darum, das Projekt bekannt zu machen und bereits erste Inhalte zu vermitteln. Bei diesen Veranstaltungen konnten insgesamt 1.110 Frauen erreicht werden. Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: WiG - Wiener Gesundheitsförderung, FGÖ - Fonds Gesundes Österreich, WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse, Land Steiermark , FGZ Graz Projektlaufzeit: April 2013 – März 2016 Projektleitung: Maga Hilde Wolf, MBA [email protected] Zahlen im Überblick Kurse und Gruppen Infoveranstaltungen Außerdem entstanden umfangreiche Kooperationskontakte mit Kulturvereinen, Jugendzentren, Volkshochschulen, Deutschkurs-Trägerorganisationen und anderen Organisationen. 550 1.110 90 "Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener Krankenanstaltenverbund" Betriebliche Gesundheitsförderung für Frauen in Niedriglohnbranchen in Geriatriezentren bzw. Pflegewohnhäusern Pflegewohnhäusern und Krankenhäusern sowie Servicebetrieben des Wiener Krankenanstaltenverbundes Ausgangslage Das Projekt ist eine Vertiefung und Ausweitung der erfolgreich verlaufenen Vorgängerprojekte "Gesund arbeiten ohne Grenzen" 1, 2 und 3 und kann daher auf reichlich Erfahrung aufbauen. Anlass für die Projektidee für "Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener Krankenanstaltenverbund" ist einerseits, die bisher unerschlossene Zielgruppe in den Geriatriezentren und Pflegewohnhäusern zu erreichen und anderseits, die bisherigen Projekthäuser (v.a. Krankenhäuser) bei ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen. Ebenfalls wesentlich ist die strukturelle Implementierung der bereits ausgebildeten Gesundheitsmultiplikatorinnen aus den Spitälern (häuserübergreifende Ebene). Das Projekt Im Zeitraum von drei Jahren sollen vier Geriatriezentren bzw. Pflegewohnhäuser mit Durchgängen der betrieblichen Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Zielgruppen (Hausarbeiterinnen, Abteilungshelferinnen, Küchenpersonal, etc.) bedacht werden. Zusätzlich beinhaltet das Projekt Nachhaltigkeitsmaßnahmen in drei Krankenhäusern. Projektziel Die Vision ist die Steigerung des subjektiven Wohlbefindens und der Arbeitsplatzzufriedenheit sowie das Empowerment der Zielgruppe. Dies soll durch Sensibilisierung der Zielgruppe für das Thema Gesundheitsverhalten sowie durch die Steigerung der gesundheitsfördernden Faktoren im Betrieb auf struktureller Ebene erreicht werden. Maßnahmen/ Ergebnisse Insgesamt konnten im Jahr 2014 381 Kontakte zur Zielgruppe hergestellt werden. Im Pflegewohnhaus Meidling (insg. 139 Kontakte) wurden bis Ende Februar die gesundheitsfördernden Maßnahmen auf der Verhaltensebene durchgeführt. Es kam zur Abschlusssitzung mit der Steuerungsgruppe sowie zu einer Abschlussveranstaltung mit der Zielgruppe. Im Pflegewohnhaus Leopoldstadt (insg. 56 Kontakte) wurden zwei mehrsprachige und geschlechtsspezifische Gesundheitszirkel sowie eine Präsentation der 91 Ergebnisse durchgeführt. Die Lösungsvorschläge auf der Verhältnisebene wurden in Form eines Maßnahmenkatalogs den Mitgliedern der Steuerungsgruppe übergeben. Es wurden Maßnahmen auf der Verhaltensebene gemeinsam beschlossen und realisiert. Ein Workshop zum Thema „Gesundes Führen“ wurde für direkte Vorgesetzte der Zielgruppe angeboten. Im Pflegewohnhaus Liesing (insg. 65 Kontakte) konnten ausgehend von der Implementierung einer Steuerungsgruppe, eine Kick Off Veranstaltung, eine Fragebogenerhebung, zwei Gesundheitszirkel sowie eine Präsentation der Ergebnisse durchgeführt werden. Die ermittelten gesundheitsfördernden Maßnahmen auf der Verhaltens- und Verhältnisebene werden 2015 umgesetzt. Im Pflegewohnhaus Innerfavoriten gab es eine Projektvorstellung und die Implementierung der Steuerungsgruppe. Im Sozialmedizinischen Zentrum Floridsdorf (insg. 87 Kontakte) fanden zwei deutschsprachige Gesundheitszirkel statt. Die Ergebnisse dienten der Steuerungsgruppe, um Maßnahmen auf der Verhaltens- und Verhältnisebene (z.B. Wirbelsäulentraining mit Entspannung, Workshop „Konflikt- und Kommunikationstraining, Workshop „Gesundes Führen“) festzulegen. Eckdaten Auf häuserübergreifender Ebene fand im Juni und Dezember 2014 jeweils ein Treffen aller ausgebildeten Gesundheits- multiplikatorinnen statt (insg. 24 Teilnehmerinnen) und zwei Multiplikatorinnenschulungen mit insg. 10 Teilnehmerinnen wurden abgehalten. Die Konzeptentwicklung für ein „Curriculum für Gesundheitsmultiplikatorinnen“ abgeschlossen. Die Umsetzung wurde innerhalb wie geplant des KAV- Bildungsprogramms erfolgt 2015. Der niederschwellige, genderund kultursensible Zugang ist einmal mehr ein Erfolgsfaktor, aber auch die strategische Übernahme der Projekt-Trägerschaft, die die Sicherung der Nachhaltigkeit sowie Verzahnung mit Gesundheitsförderung- bzw. Diversitätsmanagement-Strategien des KAV erleichtert. Gemeinsam mit dem KAV wurden 12 Kooperation Kooperation und FördergeberInnen: Wiener Krankenanstaltenverbund, Fonds Gesundes Österreich, WiG - Wiener Gesundheitsförderung Projektlaufzeit: 1. Jänner 2013 – 31. Dezember 2015 Projektleitung: OAR Reinhard Faber Generaldirektion KAV [email protected] Mag.a Karin Korn, Frauengesundheitszentrum FEM Süd [email protected] Zahlen im Überblick Kurse und Gruppen MultiplikatorInnen Weitere Kontakte öffentlichkeitswirksame Aktivitäten in unterschiedlichen Gremien umgesetzt. Durch den partizipativen Ansatz werden bei der Zielgruppe: Potenziale sichtbar, die Identifikation gestärkt sowie die Arbeitszufriedenheit begünstigt. Im Rahmen von Steuerungsgruppensitzungen und Präsentationen konnten weitere 83 Kontakte gezählt werden. 347 34 83 92 "Ich bleib’ gesund – Sağlıklı Sa lıklı kalacağım kalaca ım " Türkischsprachiges Service im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung Mit dem Projekt "Ich bleib’ gesund – Sağlıklı kalacağım" trägt die Stadt Wien dazu bei, dass sozio-ökonomisch benachteiligte Migrantinnen mit geringen Deutschkenntnissen Zugang zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung finden. In den Vorsorgeuntersuchungsstellen Sorbaitgasse 3 in Wien 15 und Ada Christen-Gasse 2C in Wien 10 werden türkischsprachige Beratung und Begleitung vor und während der Gesundenuntersuchung angeboten. Ausgangslage Österreichweit werden Vorsorgeuntersuchungen von MigrantInnen zu selten in Anspruch genommen. Neben sprachlichen und kulturellen Barrieren sind häufig Wissensdefizite dafür ausschlaggebend. Erhebungen machen deutlich, dass die sozioökonomische Lage nicht nur die Möglichkeiten der gesunden Lebensführung beeinflusst, sondern sich auch auf die Verhaltensmuster bei der Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen auswirkt. Ziele Informationsvermittlung bei türkeistämmigen Personen über die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchung und Erhöhung der Inanspruchnahme Entlastung der MitarbeiterInnen der Vorsorgeuntersuchungsstellen Unterstützung bei der Kommunikation mit MigrantInnen Zielgruppe Türkischsprachige MigrantInnen Maßnahmen Zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit Vernetzungsaktivitäten Medienarbeit Begleitung bei der Anmeldung, psychosoziale Beratung Begleitung am Untersuchungstag Laufende Erhebung und Evaluierung soziodemografischer Daten durch 93 Ergebnisse Von November 2006 bis Dezember 2014 wurden in beiden Vorsorgeuntersuchungsstellen 3.001 türkischsprachige TeilnehmerInnen gezählt. Im Jahr 2014 haben 428 ProbandInnen, davon 288 Frauen (67,3%) und 140 Männer (32,7%) der Zielgruppe das Angebot in Anspruch genommen. 199 Personen waren das erste Mal bei einer Gesundenuntersuchung (46,5%), 229 Personen kamen zum wiederholten Male zur Vorsorgeuntersuchung (53,5%). 104 Personen haben über Freunde und Familienangehörige erstmals von der Gesundenuntersuchung erfahren (24,3%). 84 Personen haben über den persönlichen Kontakt mit einer/m der ProjektmitarbeiterInnen Kenntnis davon erlangt (19,6%). Insgesamt haben 126 Personen das Angebot der persönlichen Beratung in Anspruch genommen, um psychosoziale Anliegen anzusprechen. Es zeigt sich, dass durch persönliche Kontaktaufnahme der sprachkompetenten, kultursensiblen MitarbeiterInnen mit der Zielgruppe gesundheitsbezogene Wissensdefizite aufgehoben werden und in Folge türkischsprachige Personen barrierefrei die Möglichkeit einer kostenlosen Vorsorgeuntersuchung nutzen können. Im Rahmen von Präsentationen und Vorträgen konnten weitere 214 Kontakte gezählt werden. Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: FördergeberInnen Wiener Programm für Frauengesundheit und MA 15 – Gesundheitsdienst der Stadt Wien, WIG - Wiener Gesundheitsförderung Projektlaufzeit: seit November 2006 Projektleitung: Maga Ekim San [email protected] Zahlen im Überblick Beratungen MultiplikatorInnen Weitere Kontakte 126 214 428 94 "Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung" Schwerpunkt A: Gesundheitsinformation, Beratung und Therapie für Frauen mit Migrationserfahrung Ausgangslage Das eigene Land zu verlassen und woanders ein „neues Leben“ zu beginnen, ist eine der prägendsten Lebensphasen Mehrfachbelastungen in der führen Biografie laut eines Menschen. Österreichischem Frauenspezifische Frauengesundheitsbericht (Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, 2005) häufig zu einer Potenzierung der Gesundheitsrisiken bei Migrantinnen. Inanspruchnahme frauenspezifischer Untersuchungen belegen Gesundheitsvorsorge eine geringere (Mammographie und Krebsabstrich) sowie mehr gesundheitliche, insbesondere psychische und soziale Belastungen (Statistik Austria, 2008). Ziele „Empowerment“ steht im Mittelpunkt der Zielsetzung, Frauen werden unterstützt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Zentrale Aufgabe ist es, Frauen und Mädchen zu informieren, zu stärken und in psychosozialen Krisensituationen zu begleiten. Frauen mit Migrationshintergrund erhalten Orientierung, um sich selbst im Gesundheitssystem zurechtzufinden und um ihre Rechte als Patientinnen Bescheid zu wissen. Fortbildungen für MultiplikatorInnen im Kontext von Migration und Gesundheit sind ergänzende Bestandteile. Zielgruppe Zielgruppe sind Frauen und Mädchen mit Migrationserfahrung sowie Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. Maßnahmen Im Rahmen des Arbeitsbereichs gibt es vier zentrale Schwerpunkte: Frauenspezifische Beratung Gesundheitsinformation und –bildung („Health literacy“) Sensibilisierung und Fortbildung für MultiplikatorInnen Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit 95 Ergebnisse Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Leistungen, die im Jahr 2014 erbracht wurden: 601 Frauen mit Migrationserfahrung nahmen psychologische/psychotherapeutische Beratung in verschiedenen Erstsprachen in Anspruch. Die stärkste Nachfrage war – wie in den Vorjahren – nach psychologischer/psychotherapeutischer Beratung in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch sowie Türkisch. 81 Frauen suchten Unterstützung in der Sozialberatung. Insgesamt haben 2.738 Beratungstermine stattgefunden. 54 Informationsveranstaltungen zu gesundheitlichen Themen wurden zum überwiegenden Teil in den Sprachen Türkisch und Deutsch durchgeführt, fallweise – je nach Bedarf der Zielgruppe – kamen auch andere sprachkompetente Gesundheits- und SozialexpertInnen (z.B.: für Englisch und Arabisch) zum Einsatz. Bei den Veranstaltungen in Vereinslokalen, Kulturzentren etc., konnten insgesamt 1.682 TeilnehmerInnen verzeichnet werden. Bei 59 weiteren Veranstaltungen wurde die Arbeit des Frauengesundheitszentrums FEM Süd vorgestellt - hier konnten 4.445 Teilnehmerinnen verzeichnet werden. 8 Angebote für MultiplikatorInnen konnten im Jahr 2014 umgesetzt werden. Es waren dies Vorträge bei facheinschlägigen Tagungen und Konferenzen, Seminare für Angehörige von Gesundheits- und Sozialberufen sowie Unterrichtstätigkeit im Rahmen von Schulungen für GesundheitsmultiplikatorInnen 572 TeilnehmerInnen konnten bei diesen Maßnahmen verzeichnet werden. Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: Magistratsabteilung 57 Projektlaufzeit: laufend Projektleitung: Maga Hilde Wolf, MBA [email protected] Zahlen im Überblick Beratungen Informationsveranstaltungen MultiplikatorInnen 2.738 6.127 572 96 "Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung" Schwerpunkt B: Gesundheitsberatung mit Schwerpunkt „Female Genital Mutilation“ für Frauen mit Migrationserfahrung Ausgangslage Die Gesundheit von Frauen aus afrikanischen Ländern sowie Regionen des Nahen und Mittleren Ostens steht im Mittelpunkt dieses Projekts, das seit 2007 mit Unterstützung der Stadt Wien (MA 57) sowie des Frauenministeriums umgesetzt wird. Die Angebote konzentrieren sich vor allem auf frauenspezifische Gesundheitsbedürfnisse rund um Schwangerschaft, Geburt, Gynäkologie sowie Gesundheitsvorsorge, gesunder Lebensstil und psychische Gesundheit. Spezielles Augenmerk gilt Frauen und Mädchen, die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) erlitten haben oder zukünftig erfahren könnten. Für Europa wird angenommen, dass 500.000 Frauen und Mädchen eine Verstümmelung ihrer Genitalien erlitten haben, es wird zudem geschätzt, dass 180.000 Mädchen gefährdet sind. (End FGM Campaign, 2013). Ziele und Zielgruppen Das Angebot richtet sich in erster Linie an Frauen und Mädchen aus afrikanischen Ländern sowie weiteren arabischsprachigen Regionen. Im Mittelpunkt dabei stehen Frauen und Mädchen, die von FGM bedroht oder betroffen sind. Mit dem Angebot können auch Angehörige und MultiplikatorInnen unterstützt werden, die mit der Thematik konfrontiert sind. Maßnahmen Die Maßnahmen im Rahmen des Projektes setzen auf verschiedenen Ebenen an, diese sind im Folgenden angeführt: Gesundheitsberatung und –bildung („Health Literacy“) Vermittlung zu Hilfseinrichtungen, ÄrztInnen, etc. Vernetzung mit relevanten Communities und Organisationen Durchführung von Informationsveranstaltungen zu Themen der Frauengesundheit Beratung und Fortbildung von MultiplikatorInnen Ergebnisse 97 Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Aktivitäten im Jahr 2014: 1.110 Beratungsgespräche mit aus afrikanischen und weiteren arabischen Herkunftsländern haben stattgefunden. Die Angebote der Gesundheits- und Sozialberatung sowie der Ernährungsberatung in verschiedenen Sprachen wurden von 155 Frauen verschiedenster Herkunftsländer in Anspruch genommen. 47 Gesundheitsvorträge wurden in verschiedenen Sprachen durchgeführt – die Themen umfassten eine große Palette an frauenspezifischen Themen. Bei den Informationsveranstaltungen konnten insgesamt 795 TeilnehmerInnen verzeichnet werden. 18 Fortbildungen für MultiplikatorInnen wurden im Jahr 2014 durchgeführt. Neben Vorträgen, Workshops und Seminaren waren auch Vorlesungen an der Fachhochschule für Hebammen bzw. an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen dabei Die Maßnahmen fanden überwiegend in Wien, aber auch in Kärnten und Italien, bei den ÄrztInnentagen in Grado, statt. 660 MultiplikatorInnen konnten damit erreicht werden. Im Jahr 2014 haben außerdem zwei Gruppenangebote für Frauen stattgefunden. Das bereits seit längerem etablierte Programm zum Thema „Ernährung, Bewegung und gesunder Lebensstil“ konnte 18 Teilnehmerinnen verzeichnen, neu hinzugekommen ist ein Kurs, der unter dem Motto „Wissen macht gesund“ der Informationsvermittlung und Stärkung der Gesundheitskompetenz diente. 27 Frauen haben daran teilgenommen. Bei beiden Angeboten konnten 243 Kontakte Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: MA 57, Frauenministerium verzeichnet werden. Projektlaufzeit: Seit September 2007 laufend Im Rahmen von Informationsständen, "Beratungsinseln" bei Projektleitung: Maga Hilde Wolf, MBA [email protected] Veranstaltungen usw. konnten weitere 520 Kontakte verzeichnet werden. Zahlen im Überblick Kurse und Gruppen Beratungen Infoveranstaltungen MultiplikatorInnen Weitere Kontakte 243 1.110 795 660 520 98 "rundum gsund" – geschlechtsgeschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas Adipositas Ausgangslage Das Projekt "rundum gsund" basiert auf dem gleichnamigen Vorgängerprojekt, welches von den Jahren 2010 bis 2012 durch das Institut für Frauen- und Männergesundheit durchgeführt wurde. Auch in diesem Projekt steht die Entwicklung und Umsetzung geschlechts- und kultursensibler Gesundheitsförderung bei Adipositas im Zentrum. Dazu werden von FEM Süd und MEN verhaltensbezogene Maßnahmen in Form zielgruppenspezifischer Gruppenprogramm umgesetzt und parallel dazu verhältnisorientierte Leistungen entwickelt, die im Dienste von Kooperation und Vernetzung stehen. Ziele Folgende Ziele werden im Rahmen des Projekts angestrebt: Vermittlung von Ernährungswissen und Verbesserung des Ernährungsverhaltens Steigerung der körperlichen Aktivität und mehr Freude an Bewegung Senkung des medizinischen Risikos Langfristige Gewichtsreduktion Erhöhung des Selbstwertes und Steigerung der Lebensqualität Entwicklung eines positiveren Körperbildes besserer Selbstakzeptanz Zielgruppen Im ersten Durchgang wurden Kurse für deutschsprachige Frauen und Männer und türkischsprachige Familien angeboten, Einschlusskriterium für erwachsene TeilnehmerInnen ist ein BMI von 30 - 40, bei Kindern gelten die entsprechenden Werte ab der 90. Perzentile. Im weiteren Verlauf der türkischsprachigen Kurse wurde nicht mehr das Setting „Familie“ gewählt, sondern Kurse für türkeistämmige Frauen und Männer angeboten. Maßnahmen Für die Zielgruppen (Frauen, Männer, türkische Familien bzw. türkeistämmige Frauen und Männer) werden jeweils 8-monatige ganzheitliche Kurse angeboten. Diese werden von PsychologInnen und PsychotherapeutInnen – in deutscher und türkischer Sprache - geleitet, wobei MedizinerInnen und ErnährungswissenschafterInnen einbezogen werden. Im gesamten Projektzeitraum werden insgesamt 14 Kurse (fünf Frauen-, vier Männer- und 99 ein Familienkurse und je zwei türkischsprachiger Männer- und Frauenkurse) umgesetzt, die alle im Institut für Frauen und Männergesundheit im Kaiser Franz Josef-Spital verortet sind. Die ersten Kurse starteten im Frühjahr 2014. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist das Weiterführen des Wiener Forums Übergewicht und Adipositas. Das "Wiener Forum Übergewicht und Adipositas" ist eine Plattform für Institutionen, EntscheidungsträgerInnen, AkteurInnen aller Berufsgruppen sowie BetroffenenvertreterInnen, die sich mit Übergewicht und Adipositas befassen – nach dem Vorbild internationaler Modelle. Es fanden im Jahr 2014 zwei Vernetzungstreffen statt. Das erste wurde am 11. Juni 2014 im Festsaal der Wiener Gebietskrankenkasse abgehalten und hatte den Titel „Innovative Ansätze aus Praxis und Forschung“. Das zweite Wiener Forum fand am 12. Dezember 2014 statt und hatte das Thema „Psychische Aspekte von Übergewicht und Adipositas – die Seele is(s)t mit“. Auch dieses Vernetzungstreffen fand im Festsaal der WGKK statt. Insgesamt konnten mit den Vernetzungstreffen 203 Personen erreicht werden. Ein geeigneter geschlechts- und kultursensibler Internetauftritt in Form einer Homepage (www.rundum-gsund.at) rundet das Maßnahmenpaket ab. Hier wird mit Informationen, konkreten Tipps, Rezepten, usw. eine niederschwellige Anlaufmöglichkeit geschaffen, die langfristig nutzbar ist. Im Rahmen von Projektvorstellungen, zum Beispiel in den WGKK Gesundheitszentren wurden 80 MultiplikatorInnen erreicht. Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: Wiener Gebietskrankenkasse Projektlaufzeit: November 2013 - Oktober 2016 Projektleitung Maga Eva Trettler [email protected] Zahlen im Überblick MultiplikatorInnen Netzwerkarbeit 80 203 100 "rundum gsund" – geschlechtsgeschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas Modul Frauen Deutsch- und türkischsprachige Frauen bekamen in diesen kultursensiblen Programmen umfangreiche psychologische Begleitung, Ernährungsinformationen und Bewegungsangebote. Zielgruppe Ziel des Frauenmoduls war es, deutsch- und türkeisprachige Frauen (und Kinder) mit Gewichtsproblemen zu erreichen. Im ersten Durchgang wurden Kurse für deutschsprachige Frauen und türkischsprachige Familien angeboten. Im weiteren Verlauf der türkischsprachigen Kurse wurde nicht mehr das Setting „Familie“ angesprochen, sondern ein Gruppenangebote für türkeistämmige Frauen entwickelt. Maßnahmen Es fanden kultursensible psychologisch geleitete Gruppen für deutsch- und türkischsprachige Frauen statt, in denen Inhalte wie Ernährungswissen ebenso Platz hatten wie Essfallen, alte und neue Essgewohnheiten, individuelle Ziele, Körperwahrnehmung und vieles mehr. Darüber hinaus wurden Bewegungsgruppen angeboten und gemeinsame Aktivitäten, wie Kochen. Die türkeisprachigen Familiengruppen wurden auch psychotherapeutisch und medizinisch begleitet. Es fanden eigene Kurse für Mütter und Kinder statt. Ein besonderes Highlight war ein gemeinsames Picknick mit Freunden und Freundinnen, Nachbarinnen und Bekannten der Kursteilnehmerinnen. Ergebnisse Die Kurse waren aufgeteilt in 1,5-stündigen psychologische Einheiten und eine darauffolgende einstündige Bewegungseinheit, insgesamt dauerte der Kurs 8 Monate. Nach 12 Monaten gibt es ein Wiedersehensfest mit allen Teilnehmerinnen. Die türkische Familiengruppe startete bereits im Jänner 2014. Viele Frauen hatten Interesse am Kurs teilzunehmen und meldeten sich und ihre Kinder an. Insgesamt meldeten sich im Familienkurs 10 Frauen und 10 Kinder an. Im weiteren Verlauf des Projektes wurde aber beschlossen, das Familiensetting zu Gunsten von türkischsprachigen Frauenkursen (und Männerkursen) aufzugeben. Im Oktober, beim darauffolgenden Frauenkurs, meldeten sich 101 16 Teilnehmerinnen an. Der erste deutschsprachige Frauenkurs startet im Februar 2014 und es nahmen 18 Frauen daran teil. Zwei weitere Kurse konnten im Herbst 2014 beginnen, mit insgesamt 25 Frauen. Insgesamt konnten so 79 Frauen erreicht werden und durch die Bewegungs-, Ernährungsund psychologischen Einheiten 1.945 Kontakte erzielt werden. Ganz nach dem Titel "rundum gsund" ging es in den Gruppen nicht primär um eine Gewichtsreduktion, sondern vor allem um eine gesunde Lebensstiländerung. In jeder Gruppe waren Ernährung, Bewegung und psychosoziale Aspekte des Lebensstils integrativer Bestandteil, jedoch gab es auch Möglichkeiten der partizipativen Gestaltung, je nach Interessenslage und Wissensstand der teilnehmenden Frauen. Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse Projektlaufzeit: 1. November 2013 bis Oktober 2016 Projektleitung Maga Eva Trettler [email protected] Zahlen im Überblick Kurse und Gruppen 1.945 102 "Lernsprung" Sozialintegratives Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas Lerncafé Ausgangslage Die Zahl von Personen mit geringer Basisbildung und maximal Pflichtschulabschluss sind nach wie vor beträchtlich. Generell lässt sich von einem besonderen Bedarf an Angeboten der Basisbildung für Frauen der „zweiten Generation“ aus Drittstaaten ausgehen, wobei der Bedarf bei Frauen, die über mehrere Jahre im Haushalt tätig waren, besonders gegeben sein dürfte (vgl. auch Ulram 2010). Die Zielgruppe der "Hausfrauen" mit Migrationshintergrund befindet sich in mehrerer Hinsicht in der „Zone“ der Exklusionsgefährdung (kurze schulische Sozialisation, erhöhte Gesundheitsrisiken, Risiko der sozialen Isolation). Bildungsbenachteiligungen kommen hierbei besondere intervenierende Bedeutung zu, da Qualifikationsmerkmale ebenso wie Basisbildung wesentliche Zugangsfaktoren zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Funktionssystemen darstellen (Kronauer 2002). Zielgruppe Von den Exklusionsgefährdungen ausgehend, wendet sich das Projekt speziell an die Zielgruppe Frauen mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 25 und 50 Jahren im 10. Wiener Gemeindebezirk. Der Fokus liegt auf Frauen, die mehrere Jahre in Elternkarenz bzw. als Hausfrauen tätig waren. Das Projekt Ziel des Projekts ist, die Teilnehmerinnen bei der gesellschaftlichen Teilhabe durch Aneignung von Schlüssel- und Gesundheitskompetenzen zu unterstützen und sie auf unterschiedlichen Bildungsebenen auf den Wiedereinstieg in Ausbildung oder Beruf vorzubereiten. Maßnahmen Die Aktivitäten wurden in drei Projektzyklen zu jeweils 9 Monaten umgesetzt, an denen jeweils ca. 36 Frauen teilnehmen können. Eine Fortsetzung startete im August 2014 und wird von der Caritas Wien sowie dem waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) finanziert. Dem Bildungsbegriff entsprechend setzt das Projekt Angebote in vier Bildungsdimensionen: Unterstützung beim Erwerb der zentralen Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen und digitale Kompetenzen (Projektpartner mytraining) 103 Berufsorientierung und Unterstützung beim Erwerb von arbeitsmarkt-bezogenem Know-How durch Berufsinformationen und Praxiserfahrung (Projektträgerin Caritas Wien) Stärkung der Selbstwirksamkeit und des Gesundheitsbewusstseins durch gesundheitsorientierte Bildungs- und Gesprächsangebote (Projektpartnerin FEM Süd) Familienbildung und Förderung der Möglichkeiten zur Unterstützung der Kinder auf ihren Bildungswegen (Caritas Wien) Ergebnisse Der dritte Projektzyklus starte im September 2013 mit 37 Frauen, somit konnten bei den 11 Terminen des Frauengesundheitszentrums FEM Süd im Jahr 2014 337 Kontakte zur Zielgruppe hergestellt werden. Im 4. Zyklus wurden 62 Clearings durchgeführt und 36 Frauen in das Projekt aufgenommen. Es konnten bei den 8 Terminen des FEM Süd 246 Kontakte zur Zielgruppe hergestellt werden. Insgesamt ergibt das im Jahr 2014 eine Kontaktzahl von 583. Das FEM Süd hat vor allem bei der Bewerbung der Kursteilnehmerinnen stark unterstützt. Die Intervalle der Gesundheitsworkshops fanden alle zwei Wochen mit Expertinnen statt. Es wurden lebensweltlich gesundheitlich relevante Fragestellungen in einer vertrauensvollen Atmosphäre praxisnah bearbeitet. So wurden z.B. gesundheitsfördernde Faktoren besprochen, um u.a. einen bio-psycho-sozialen Gesundheitsbegriff den Teilnehmerinnen zu vermitteln. Es wurden praxisnahe Informationen wie das österreichische Gesundheitssystem, Hilfestellungen im Gesundheitssystem (wie z.B. Rezeptgebührenbefreiungen, ELGA, usw.) und ein gesunder Lebensstil mit den Frauen besprochen. Es wurden das Gesundheitsbewusstsein sowie die Gesundheitskompetenz bei den Teilnehmerinnen durch die Expertinneninputs gesteigert. Weiters hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit regelmäßig an einem Bewegungsprogramm kostenlos teilzunehmen. Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abteilung Erwachsenenbildung/Projektförderung im Rahmen des Europäischen Sozialfonds; Caritas, Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not, waff – Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds; Mytraining, Institut für Höhere Studien Projektlaufzeit: Projektlaufzeit: 1-3. Zyklus: 1. Februar 2012 bis 30. Juni 2014; 4. Zyklus: 1. August 2014 bis 30. April 2015 Projektleitung Daniela Rohm, Caritas Bildungszentrum [email protected] Maga Hilde Wolf, MBA [email protected] Zahlen im Überblick Kurse und Gruppen Weitere Kontakte 583 62 104 FEM Süd FRAUENASSISTENZ Arbeitsmarktintegration von Frauen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen mit und ohne Migrationserfahrung Ausgangslage Frauen mit Behinderung sind deutlich seltener erwerbstätig als Männer mit Behinderung, dennoch sind sie seltener als arbeitslos vorgemerkt. Bei zusätzlicher Migrationserfahrung spitzt sich die (Daten-)lage weiter zu. Viele betroffene Frauen suchen nicht aktiv Arbeit. Im Jahr 2008 betraute das Sozialministeriumservice das FEM Süd mit der Einrichtung der FEM Süd FRAUENASSISTENZ als niederschwellige Beratungsstelle für Frauen und Mädchen mit psychischer und/oder körperlicher Beeinträchtigung mit und ohne Migrationserfahrung. Projektziele Die FEM Süd FRAUENASSISTENZ sieht ihre Hauptaufgabe neben der Vermittlung in den Arbeitsmarkt darin, Frauen der Zielgruppe für Maßnahmen der Selbstwertstärkung und des Empowerments zu erreichen. Folgende Ziele wurden für das Jahr 2014 festgesetzt: Kontaktherstellung zur Zielgruppe: 100 Erstgespräche Betreuung von 150 Teilnehmerinnen 42 Vermittlungen in den Arbeitsmarkt und Ausbildungen (Vermittlungsfaktor 1,5 bei Frauen mit psychischen Erkrankungen) Zielgruppe Arbeitslose oder arbeitsmarktferne Frauen und Mädchen mit psychischer oder körperlicher Beeinträchtigung, chronischer Krankheit oder Behinderung zwischen 15 und ca 45 Jahren mit und ohne Migrationserfahrung Maßnahmen Soziale und psychologische Beratung in Deutsch, Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Englisch und Arabisch Arbeitsmarktspezifische und gesundheitsförderliche Gruppenangebote Soziales Kompetenztraining, Konflikt-, oder EDV-Training) Unterstützung bei der Jobsuche Maximale Betreuungszeit zwei Jahre (z.B. 105 Ergebnisse Im Jahr 2014 wurde die FEM Süd FRAUENASSISTENZ fünf Jahre alt! Dieses Jubiläum wurde am 13. Februar gemeinsam mit 80 WegbegleiterInnen direkt in den Räumlichkeiten der FRAUENASSISTENZ feierlich begangen. Der kontinuierliche Anstieg der Nachfrage setzte sich im Jahr 2014 fort. Auch die Zielerreichung stieg an: mit 71,5 Vermittlungen in den Arbeitsmarkt und in Schulungen konnte die Quote (über-) erfüllt werden, mit 351 Frauen war die Anzahl an Interessentinnen und Klientinnen höher als vorgesehen. Insgesamt wurden 3.105 persönliche Beratungsgespräche geführt, dazu kamen neun Gruppenangebote (412 Kontakte). Durch die Implementierung der FEM Süd FRAUENASSISTENZ in das Institut für Frauenund Männergesundheit gelingt es sehr gut, die Zielgruppe zu erreichen: ca. 70% der Klientinnen haben nicht Deutsch als Erstsprache, 42,5% verfügen über maximal Pflichtschulabschluss, 76,8% sind arbeitsmarktfern. Die häufigsten Krankheitsbilder der Klientinnen sind Depression, Ängste und Traumata, oftmals in Kombination mit körperlichen Erkrankungen oder Behinderungen. 2014 war ein deutlicher Anstieg an Überweisungen durch arbeitsmarktpolitische Institutionen bzw. Projekte wie AMS, BBRZ oder fit2work zu verzeichnen (+50%). Die kontinuierliche Vernetzung und aktive Mitarbeit in Plattformen, wie z.B. dem Wiener Frauengesundheitsforum für Frauen mit Behinderungen oder dem AMS-Reha-Netzwerk, trugen Früchte. Ein Höhepunkt des Jahres war die Rolle als Kooperationspartnerin bei der Tagung im Wiener Rathaus „Blickpunkt: Frauen. Behinderung. Gesundheit“ des Wiener Programmes für Frauengesundheit. Mit insgesamt fünf Vorträgen auf Tagungen erreichte die FEM Süd FRAUENASSISTENZ im Jahr 2014 eine breite Fachöffentlichkeit. Eckdaten Fördergeberin: Sozialministeriumservice Projektlaufzeit: laufend Projektleitung Maga Huberta Haider, MBA [email protected] Zahlen im Überblick Beratungen Kurse und Gruppen Infoveranstaltungen MultiplikatorInnen Weitere Kontakte 3.105 412 12 273 1.196 106 "Familie, Arbeit und Leben vereinbaren Frauenrechte stärken" Eine europäische Grundtvig - Lernpartnerschaft im Rahmen des EU-Bildungsprogramms für lebenslanges Lernen Das im Jahr 2014 beendete EU-Projekt wurde von Frauenberatungsstellen der Länder Polen, Bulgarien, Deutschland und Österreich getragen, das Frauengesundheitszentrum FEM Süd bildete den österreichischen Teil. Ziel war die themenspezifische Erkundung der Arbeitsund Lebensbedingungen von Frauen. Der Wissenstransfair wurde durch Lerntandems und Arbeitstreffen in allen PartnerInnenländern gewährleistet. Ausgangslage Auch wenn im 21. Jahrhundert viel dafür getan wird, die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu verbessern, so sind es doch zentrale Themen, die unabhängig vom Aktionsland auftreten. Die Partnerschaft mit Einrichtungen aus Polen, Bulgarien und Deutschland ist förderlich, da nach Ende des „kalten Krieges“ die Länder eigene, aber vergleichbare Wege beschritten. Der Wissenstransfer innerhalb Europas wird ergänzt durch die Teilnahme von Österreich. Projektziele Themenzentrierte Erkundung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen Beschreibung von regionalen Lösungsstrategien Identifizierung von "best practice" Strategien Vernetzung und Austausch mit den Beteiligten Zielgruppe Lernpartnerschaft Über eine Website wird die Information einer breiteren Zielgruppe zur Verfügung gestellt Maßnahmen Es wurden Lerntandems und Treffen zu folgenden Hauptthemen abgehalten: Häusliche Gewalt Frauen und Arbeitsmarkt Frauengesundheit 107 Ergebnisse Erstes Treffen November 2012 in Polen - organisatorisch Zweites Treffen im April 2013 in Wien – Thema Frauengesundheit Drittes Treffen im November 2013 in Erfurt – Thema häusliche Gewalt Viertes Treffen im April 2014 in Sliven, Bulgarien – Thema Frauen und Arbeitsmarkt Das vierte und letzte Arbeitstreffen der Grundtvig-Lernpartnerschaft wurde in Sliven, Bulgarien, abgehalten. Das Abschlusstreffen wurde von der Gastgeberin Gemeinde Sliven organisiert und bot einen informativen Überblick über die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt in den beteiligten Ländern. Die Gemeinde Sliven war eine aufmerksame Gastgeberin, die der Lernpartnerschaft ein intensives Treffen bot. Zu Beginn der Arbeitstreffen wurde die Lernpartnerschaft über die Gemeinde Sliven mit ihren Programmpunkten zum Thema Arbeitsmarkt informiert. Auch die Situation in Polen, Deutschland und Österreich wurde im Rahmen des Treffens ausführlich dargestellt und intensiv diskutiert. Wie bei allen anderen Themen auch war der Austausch für alle Beteiligten inspirierend: die einzelnen Länder konnten einen Blick über den Tellerrand werfen, unterschiedliche europäische politische Entwicklungen aus „erster Hand“ erfahren und viele Ideen mit nach Hause nehmen. Besonders erkenntnisreich war, wie stark sich das Geschlecht und vorherrschende Rollenbild der Frau in allen Ländern auf die Situation am Arbeitsmarkt auswirkt: Unterschiede zwischen den Geschlechtern waren sowohl im Arbeitsverhältnis, in den Eckdaten Kooperation und FördergeberInnen: GD Bildung und Kultur, Programm für Lebenslanges Lernen Projektlaufzeit: September 2012 bis August 2014 Projektleitung Maga Huberta Haider, MBA [email protected] Branchen, in der Vereinbarkeitsproblematik als auch im Verdienst in allen Ländern deutlich. Das Projekt und somit die Lernpartnerschaft wurde mit August 2014 beendet. Die länderübergreifende Projekterfahrung war spannend und lehrreich für alle – der Wunsch nach weiterführenden gemeinsamen (Projekt-)Aktivitäten ist bei allen Lernpartnerinnen vorhanden! T ä t i g k e i t s b e r i c h t 109 MEN MEN Team Das MEN-Team bekam 2014 erstmals mit Maga Grozdana Pajkovic eine weibliche Beraterin und Projektmitarbeiterin. Mag. Florian Reiterer konnte nach Beendigung seiner Ausbildung zum Klinischer und Gesundheitspsychologen in Anstellung übernommen werden. Dagegen verließen Mag. Dzhamalis Alionis und Hans-Günter Vetter das Männergesundheitszentrum. Als Praktikanten bereicherten Milan Milojkovic und Rohat Miran das Team. Vielen Dank an beide für ihre wertvollen Beiträge in der Beratung und Begleitung von Klienten! Selim Akmese MA der Psychologie Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision. Mag. Ekin Alankus Psychologe und Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision. Mag. Dzhamalis Alionis Klinischer und Gesundheitspsychologe Mag. Romeo Bissuti Leitung, Klin. u. Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision Mag. Paul Brugger Klinischer und Gesundheitspsychologe Patricia Chavez De Six Buchhaltung Dr. Michael Engel Klinischer und. Gesundheitspsychologe DSA Achim Horak Psychotherapeut Dr. Ata Kaynar Praktischer Arzt und Ernährungsmediziner Maga Grozdana Pajkovic Mag. Predrag Pljevaljcic Sozialarbeiterin, Soziologin, Klinischer und Psychotherapeutin in Gesundheitspsychologe Ausbildung unter Supervision Mag. Sebastian Pintzinger Psychologe, und Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision Mag. Florian Reiterer Klinischer und Gesundheitspsychologe Mag.Stephan Schmidmayer Klinischer und Gesundheitspsychologe Mag. Markus Zingerle Soziologe Hans-Günter Vetter Lebens- und Sozialberater T ä t i g k e i t s b e r i c h t 110 MEN in Zahlen Anzahl der Kontakte deutschsprachig Anzahl der Kontakte in anderen Sprach Sprachen prachen Telefon 3.984 1.710 E-Mail 8.850 4.400 Persönliche Beratungen und Informationsgespräche 1841 2245 Angebot Jugendworkshops 1.261 Kurse, Gruppen und körpertherapeutische Maßnahmen 618 Informationsveranstaltungen und Vorträge 881 Angebote für MultiplikatorInnen 330 Delegationen 27 Weitere Projektkontakte 2.870 Projekte Naše zdravlje - Наше здравље / Unsere Gesundheit Phase 2 "rundum gsund" – Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas Männerspezifische Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer MEN VIA – Unterstützung für Männer alsBetroffene von Menschenhandel Boys` Day 2014 Gesund arbeiten mit Männern - Betriebliche Gesundheitsförderung WieNGS-Workshops zur Gesundheitsförderung in der Schule Gender Fortbildungen Summe der Kontakte: 29.017 T ä t i g k e i t s b e r i c h t 111 TelefonTelefon-, EE-MailMail- und Internetkontakte Die MEN-Mitarbeiter dokumentierten im Jahr 2014 1.052 Anrufe am Empfangstelefon (2013: 1.423). Während die allgemeine MEN-Nummer für Beratungsanfragen, Terminvereinbarungen und Workshopadministration weiterhin zentral blieb, nahm auch im Vorjahr die Bedeutung der Nebenstellen und die mobile Kommunkiation der MitarbeiterInnen zu, wozu extramurale Beratungen, aufsuchende Arbeit und Projekte beitrugen. Insgesamt wurde das MEN 5.694 Mal angerufen (2013: 5.069). Die folgende Grafik zeigt die große Bedeutung der zahlreichen Projekte, in denen MEN-MitarbeiterInnen arbeiten. Dass ein Mitarbeiter 2014 die Koordination der Jugend- und Volksschulworkshops für FEM Süd und MEN übernahm, trug zum gestiegenen Anteil administrativer Telefonate bei. Vernetzung und interne Kommunikation waren bedeutsam wie in den Vorjahren. Deutlich mehr Anrufe erhielten die MEN-MitarbeiterInnen zu inhaltlichen Klientenanfragen oder Beratungsgesprächen (15% nach 8% im Vorjahr). Öffentlichkeitsarbeit und Büroorganisation spielten hingegen eine geringere Rolle. Die E-Mail-Kontakte aller MEN-MitarbeiterInnen nahmen auch im Jahr 2014 weiter zu. 13.950 E-Mails (2013:. 11.972) wurden entsprechend der folgenden Grafik verschiedenen Bereichen zugeordnet. Das MEN wurde1.215 Mal (2013: 698 -mal) per E-Mail mit einer Beratungsfrage oder Bitte um inhaltliche Information durch KlientInnen kontaktiert. Der Kommunikation im Rahmen von Projekten wurden im Berichtsjahr von den MitarbeiterInnen des Männergesundheitszentrums insgesamt 4.455 Nachrichten zugeordnet (2013: 4.376). 112 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Die Homepage des Männergesundheitszentrums erfuhr im Jahr 2014 unter starker Mitwirkung von Hans-Günter Vetter einen Relaunch mit Contentmangagementsystem. Daraufhin fand www.men-center.at mehr Aufmerksamkeit, es wurden 51.137 Visits registriert (2013: 42.024 Visits). T ä t i g k e i t s b e r i c h t 113 Inanspruchnahme der MEN Angebote Die psychologische Beratung konnte im Jahr 2014 in zehn Sprachen angeboten und als Kernstück der Arbeit des Männergesundheitszentrums ausgebaut werden. Neben dem Zuspruch zu türkischsprachiger sowie bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachiger Beratung stieß 2014 auch das psychologische Gespräch in russischer Sprache auf wachsendes Interesse. Die psychologische Gesundheitsberatung für wohnungslose Männer konnte im Jahr 2014 in zwölf Häusern der Wiener Wohnungslosenhilfe angeboten werden. Das niederschwellige Beratungsangebot wird überwiegend in deutscher Sprache 261 wohnungslose Männer wurden in zwölf Häusern der Wiener Wohnungslosenhilfe psychologisch beraten. durchgeführt. Neben der konstanten Beratungstätigkeit im Männergesundheitszentrum und den Wohnungslosenhäusern baute das MEN-Team die Workshoptätigkeit, aufsuchende Arbeit und Betreuung spezifischer Klientengruppen im Rahmen zahlreicher Projekte weiter aus. Die Gesundheitsförderung auf Stadt- und Bezirksebene war auch 2014 ein Teil der MENArbeit. Das Gesundheitsnetzwerk "Naše zdravlje- Наше здравље/ Unsere Gesundheit", entstanden im Rahmen des Projekts "Gesundes Margareten" wurde 2014 als eigenständiges und wienweites MEN-Projekt fortgesetzt. Die betriebliche Gesundheitsförderung "Gesundes Arbeiten mit Männern", die in Wiener Krankenhäusern in Niedriglohngruppen beschäftigt sind, wurde 2014 im Allgemeinen Krankenhaus und SMZ Ost fortgeführt und im Willhelminenspital begonnen. Die Pilotphase von MEN VIA, der Unterstützung männlicher Betroffener von Menschenhandel, begleitete das MEN-Team mit vielschichtigen Herausforderungen, neuen Kooperationen mit Behörden und Beratungseinrichtungen und ersten Erfolgen für mehrere betreute Männer. Auf zahlreiche Vorerfahrungen aufbauend, konnte 2014 ein neues Rundum gsund Kursprogramm zur Lebensstiländerung für Männer mit starkem Übergewicht angeboten werden. Die Kurse in deutscher und türkischer Sprache konnten dank der räumlichen Erweiterung in den Institutsräumen im SMZ Süd durchgeführt werden. Einen festen Bestandteil hat das MEN in Zusammenarbeit mit FEM und FEM Süd mittlerweile im Exkursionsplan zahlreicher Mittelschulen, Gymnasien und außerschulischer Einrichtungen aus Wien und fallweise auch Niederösterreich mit den Jugendworkshops erlangt. Der erstmals 2013 erfolgte Auftrag der Wiener Gebietskrankenkasse zur Konzeption und Durchführung weiterer Workshopthemen für verschiedene Altersgruppen von der Volksschule bis zum fortgeschrittenen Jugendalter wurde 2014 ausgedehnt. Mag. Florian Reiterer übernahm die Koordination der steigenden Zahl meist dreistündiger Workshops, T ä t i g k e i t s b e r i c h t 114 die FEM Süd und MEN teils in den eigenen Räumen, teils an Schulen der benachbarten Bezirke durchführen. Bereits zum siebenten Mal organisierte das Männergesundheitszentrum gemeinsam mit der Wiener Männerberatung den Boys` Day in der Bundeshauptstadt. Eine Darstellung dieser gendersensiblen Berufsorientierungskampagne finden Sie auf den Projektseiten. Die MEN-MitarbeiterInnen wurden auch im Jahr 2014 für Fortbildungen, Vorträge und in ExpertInnenrunden eingeladen. Die Fortbildungen zu Genderthemen, die MEN-Mitarbeiter 2014 durchführten, werden auf den Projektseiten umrissen. Im Herbst 2014 startete das Männergesundheitszentrum mit "Papa macht mit" ein Projekt zur stärkeren Beteiligung von Vätern in der Erziehung und zur generationenübergreifenden Gesundheitsförderung in Kooperation mit Kindergärten, Schulen und Sportvereinen. Jugendworkshops Im Jahr 2014 führte das MEN insgesamt 111 Workshops mit 1.261 Schülern durch (2013: 100 Workshops mit 1.184 Schülern). Davon wurden 44 Workshops im MEN, 33 am Standort von FEM in der Semmelweisklinik und weitere 34 Workshops an unterschiedlichen Volksschulen durchgeführt. 22 der im MEN durchgeführten und alle an Volksschulen durchgeführten Workshops fanden im Rahmen eines Projekts für gesundheitsfördernde Schulen statt und werden auf den Projektseiten näher vorgestellt. Über Hundert Workshops mit insgesamt 1.261 Burschen wurden durchgeführt Nachdem in den Vorjahren die Workshops mehrheitlich für SchülerInnen von Mittelschulen angeboten wurden, machte die WienGS-Kooperation die Volksschulen auf Anhieb zum häufigsten Schultyp. Mittelschulen und Allgemeinbildende Höhere Schulen blieben aber wichtige Workshop-PartnerInnen. Gestiegen ist auch die Nachfrage nach Workshops von berufsbildenden Schulen, sonderpädagogischen Zentren und außerschulischen Einrichtungen wie Jugendzentren und Wohngemeinschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Damit werden gerade jene männlichen Jugendlichen erreicht, die hohe Risken sozialer Benachteiligung tragen. Wie die folgende Grafik zeigt, werden die Workshops von Schulen und Einrichtungen aus beinahe allen Wiener Gemeindebezirken in Anspruch genommen. Am häufigsten kamen Schulklassen diesmal T ä t i g k e i t s b e r i c h t 115 aus dem 10. Bezirk ins MEN bzw. unsere Mitarbeiter in die Schulen. Weitere wichtige Bezirke waren der 20., der 21., der 11. und der 15. Keine Anfrage kam hingegen aus Schulen des 8. Und des 14. Bezirks. Fast schon traditionell sind die siebenten Klassen zweier niederösterreichischer Gymnasien zu Gast im MEN. Im Jahr 2014 wurden 56 Workshops, wie bereits erwähnt, im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Wiener Gebietskrankenkasse und dem Wiener Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen durchgeführt. Die anlässlich dieser Kooperation entwickelten Workshops "Starke Sache - Selbstbehauptung für Burschen" und "Alles Muskeln oder was? Körpernormen und Männlichkeit" erfreuten sich großer Beliebtheit nicht nur bei den Lehrpersonen, die die Themen auswählten, sondern bekamen auch von den jungen Teilnehmern positive Noten. In den Jugendworkshops wird die Möglichkeit geschaffen, im geschlechtshomogenen Setting vertrauensvoll über wichtige Bereiche und Aspekte der erwähnten Themen zu reden. Die kritische Beleuchtung von Männlichkeitsidealen in unserer Gesellschaft hat zum Ziel, die Teilnehmer zu entlasten und den in manchen Gruppen entlang rigider Im Rahmen einer Kooperation mit der WGKK entstand eine neue Workshopreihe zur Gesundheitsförderung mit SchülerInnen. Männlich- keitsvorstellungen aufgebauten gegenseitigen Druck zu schwächen. Die Volksschulworkshops bestreiten eine FEM Süd-Mitarbeiterin und ein MEN-Mitarbeiter gemeinsam mit der ganzen Klasse in Beisein der Klassenlehrerin bzw. des Klassenlehrers. Das geschlechtshomogene Setting wurde im Sinne von "Crosswork" bewusst verlassen, da es für diese Altersgruppe von geringerer Bedeutung für eine reflexive Beschäftigung mit Selbstbild, Fremdbild und Umgangsformen ist. Der Workshop zu "Liebe, Sex und Männlichkeit" wird nach wie vor gerne von Schulen gebucht, nimmt aber dank der anderen Themen und der Auffächerung auf mehrere Schultypen und außerschulische Einrichtungen keine Sonderposition mehr ein. Auch in den Workshops zu Selbstbehauptung und zu Körpernormen werden wichtige Pubertätsthemen 116 T ä t i g k e i t s b e r i c h t angesprochen. Die Erfahrung der MEN-Trainer zeigte bereits in den sexualpädagogischen Workshops der Vorjahre, dass ein ganzheitlicher Blick auf das Lebensalter Jugend unter gender- und gesundheitsrelevanten Gesichtspunkten nicht nur die Sexualität betrifft. Der Lebensabschnitt der Pubertät mit den körperlichen Veränderungen und dem wachsenden sexuellen Interesse stellt männliche Jugendliche vor viele Herausforderungen. Ängste und Sorgen, ob körperlich "alles normal" ist, ob und wie man(n) jemanden ansprechen oder kennen lernen kann, die Gedanken ums "erste Mal", richtige Verhütung und vieles mehr sind in dieser Zeit zentrale Themen. Dabei erschweren gängige Männlichkeitsbilder ein offenes und vertrauensvolles Gespräch über Unsicherheiten und Probleme. Jungen fühlen sich oft unter Druck, sich vor anderen als "cool", allwissend und "omnipotent" zu präsentieren. Das birgt das Risiko für die Jungen, sich aus Unwissenheit oder falschen Vorstellungen in problematische bzw. gesundheitsgefährdende Situationen zu begeben. Es führt aber auch dazu, dass Jungen unhinterfragt Vorstellungen von Sexualität einüben, in denen Mädchen und Frauen vor allem als "Sexualobjekte" gesehen werden und homophobe Einstellungen allgegenwärtig sind. Sexuelle Übergriffe an Mädchen und Mobbing unter Jungen sind typische Probleme, die daraus resultieren. Männliche Schönheits- und Leistungsideale beziehen sich jedoch nicht nur auf sexuelle Attraktivität im gegengeschlechtlichen Kontext. Die Orientierung an medial vermittelten und im persönlichen Umfeld bedeutsamen Männlichkeitsbildern spielt auch eine wichtige Rolle innerhalb der Burschengruppen und für die Identitätsbildung des einzelnen Heranwachsenden. Darum nutzen die jugendlichen Workshopteilnehmer gerne und aktiv die Möglichkeit, sich mit Körpernormen im historischen Kontext zu beschäftigen und über richtiges Training, ungesunde Ernährung, retuschierte Models, Anabolika im Fitnesscenter oder auch über Haar- und Bartstyling zu diskutieren. Als Kernpunkt kommt in den verschieden Workshops trotz der unterschiedlichen Themenzugänge die Frage der „Männlichkeit“ an die Oberfläche. Ob es sich darin zeigt, „seinen Mann zu stehen“, durch Gewalt oder deren Androhung andere Männer einzuschüchtern, um seine Männlichkeit zu behaupten oder auch die Vorstellung dem gängigen Männerideal - ob körperlich oder gesellschaftlich - entsprechen zu wollen. In den Workshops wird es den Jugendlichen ermöglicht, einen Blick auf sich selbst zu werfen, die Selbstachtsamkeit zu erhöhen und einen Schritt in Richtung größerer Gesundheitskompetenz gemeinsam zu gehen. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 117 Persönliche Beratung Im Jahr 2014 führten die Mitarbeiter des MEN insgesamt 4.086 persönliche Beratungen mit 645 Personen durch (2013: 537 Klienten und 2.709 Beratungen). Die Zahl der Klienten und noch deutlicher die Zahl der Beratungstermine sind 2014 sprunghaft gestiegen. Ersteres ist mit dem großen Anklang der erstsprachlichen Beratung im Männergesundheitszentrum in türkischer, kurdischer, bosnischer, kroatischer, serbischer und russischer Sprache zu erklären. Weiters trugen die beliebte Gesundheitsberatung in zwölf Wohnungslosenhäusern und die psychologische Männerberatung im Ambulatorium für Menschen ohne Krankenversicherung AmberMED im Rahmen von "MEN VIA" zu diesem Wachstum bei. Der beachtliche Sprung bei den insgesamt 2014 gegebenen Beratungsterminen ist zudem auf einige sehr intensive, monatelange Betreuungsbeziehungen mit männlichen Betroffenen von Menschenhandel zurückzuführen. Gezählt wurden auch in diesen Fällen nur die Gespräche im Beratungssetting. Bei weitem am häufigsten nutzten Klienten die Möglichkeit einer psychologischen Beratung bzw. Behandlung (83%). Maga Grozdana Pajkovic leistete 2014 intensive soziale Arbeit für Klienten im Rahmen von "MEN VIA", wodurch professionelle Sozialberatung erstmals und am zweithäufigsten im MEN geleistet wurde (7%). Das MEN wird aber auch als Anlaufstelle für unterschiedliche gesundheitsbezogene Fragen wahrgenommen, was die ärztliche und Gesundheitsberatung (6%) und die Ernährungsberatung (2%) widerspiegeln. Das türkischsprachige Beratungsteam konnte ein weiteres Mal in Folge seine Tätigkeit ausweiten und traf auf großen Bedarf und rasches Bekanntwerden des Angebotes. Die psychologische Gesundheitsberatung für wohnungslose Männer konnte in zwölf Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe durchgeführt und eine weitere Ausdehnung des Angebots in Angriff genommen werden. 118 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Im Rahmen der Gesundheitsberatung im MEN ist es möglich, in einem kurzfristigen Setting fünf bis maximal zehn Beratungstermine in Anspruch zu nehmen, die vor allem von Klinischen und Gesundheitspsychologen durchgeführt werden. Nachdem die durchschnittliche Beratungsdauer in den Vorjahren nur gering rund um fünf Sitzungen variierte, führte die Betreuung männlicher Betroffener von Menschenhandel im Projekt "MEN VIA" zu einer deutlichen Veränderung: Im Im Durchschnitt kommt ein Beratungsklient etwa sechs Mal ins MEN Durchschnitt wurde ein MEN-Klient 6,4 Mal beraten. Lässt man die drei intensivsten Betreuungsfälle außer Acht, betrug die durchschnittliche Beratungsdauer 5,8 Sitzungen. Die Veränderungen durch das neue Betreuungsprojekt wirkte sich nicht auf die Unterschiede zwischen den Sprachgruppen aus, die sowohl in deutscher, als auch in türkischer, bosnisch/kroatisch/serbischer und russischer Sprache Beratungen für Betroffene von Menschenhandel durchgeführt wurden. Psychosoziale Beratung Die häufigsten Beratungsthemen der MEN-Nutzer finden Sie in der folgenden Grafik dargestellt. Psychische Probleme waren noch häufiger zentrales Beratungsthema als im Vorjahr (2014: 36%, 2013: 26%). Gleichbleibend Thema Nummer 2 war Krankheit (15%), gefolgt von psychischer Balance (2013: 4%), Wohnproblemen (6% nach 2% im Vorjahr), Partnerschaft und Familie. Widerfahrende Gewalt und eigene Gewalttaten waren 2014 mit je 5% unter den zehn wichtigsten Beratungsthemen. Das Thema Sucht, 2013 an dritter Stelle, T ä t i g k e i t s b e r i c h t 119 war hingegen weit seltener als in den Vorjahren Thema. Auch die Begleitung durch kritische Lebensereignisse wurde 2014 seltener als wichtigstes Beratungsmotiv festgehalten (5% nach 13%), ebenso waren Partnerschaftsfragen 2014 (5%) nur halb so oft Aufhänger der Beratung wie 2013 (12%). Immerhin insgesamt 7% der Beratungen im MEN hatten eines von vielen weiteren Themen zum Hauptgegenstand, wie etwa Sucht, Sexualität, Kinder und Jugendliche, Migration, Suizid, Arbeitslosigkeit, Alter, wirtschaftliche und finanzielle Probleme, Homo-/Bi-/Transsexualität, Psychische Probleme und Krankheit waren die Hauptthemen in den Beratungen Behinderung, rechtliche Fragen sowie Kriminalität und Gefängnisaufenthalt. Stellungnahmen Die MEN-Mitarbeiter verfassten 2014 in 35 Fällen Stellungnahmen für ihre Klienten - und damit etwa gleich viele wie im Vorjahr (34). Die Stellungnahmen wurden vor allem bei folgenden Stellen benötigt: Amt für Jugend und Familie, behandelnde ÄrztInnen und Krankenhausabteilungen, Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, die Magistratsabteilungen 35 und 40, Pensionsversicherungsanstalten. Psychotherapie DSA Joachim Horak, systemischer Psychotherapeut, bietet seit Jahren Psychotherapie im Männergesundheitszentrum an. Die Dokumentation der Therapien erfolgt eigenständig und fließt nicht in die allgemeine MEN-Beratungsstatistik ein. Als wesentlicher Teil der Angebotspalette seien die Eckdaten der geleisteten therapeutischen Arbeit im Folgenden umrissen. Im Jahr 2014 führte psychotherapeutische DSA Sitzungen Joachim Horak im Einzel-, Paar 1.329 und Familiensetting durch. Von den insgesamt 80 KlientInnen 80 Männer und Frauen besuchten Psychotherapie im MEN waren 56 Männer und 24 Frauen. 16 KlientInnen hatten Migrationshintergrund. Fünf kamen herkunftsmäßig aus Deutschland, zwei aus Israel, zwei aus Ungarn sowie je einer aus Polen, Kroatien, Russland, Serbien, Griechenland, Bosnien, Rumänien und Paraguay. Die Ursachen für psychische Probleme verteilten sich folgendermaßen: 70% Selbstwertproblematik, 50% Frustrationsintoleranz und 10% existentielle Problematiken. Die Übersummation ergibt sich daraus, dass bei einigen KlientInnen zwei oder sogar drei Ursachen vorlagen. An Symptomen entsprechend der Diagnostik nach ICD-10 wurden therapiert: verschiedene depressive Störungen, die Kombination von Angst und Depression, verschiedene Angststörungen, verschiedene Persönlichkeitsstörungen, Störungen im Zusammenhang mit Substanzenabusus bzw. Spielsucht, Traumafolgestörungen, psychische Störungen des T ä t i g k e i t s b e r i c h t 120 Kindes- und Jugendalters, psychotische Störungen im Sinne manisch-depressiver Erkrankungen, psychische Folgestörungen schizophrener Erkrankungen, psychische Folgestörungen neurologischer Erkrankungen (Schlaganfall, Multiple Sklerose), Burnout, Binge eating disorder, Anorexia nervosa und Bulimia nervosa. Thematisch wurden behandelt: familiäre und partnerschaftliche Konflikte, Konflikte am Arbeitsplatz, altersbedingte Überlastungen, sexueller Missbrauch (Opfer), schwere Misshandlungen und Vernachlässigung (Opfer), Arbeitslosigkeit, soziale Isolation, Migrationsprobleme, verbessertes Zeit- und Ressourcen-management, Mobbing, Gewalt innerhalb und außerhalb der Familie, Belastungen durch die Ausübung von Sexarbeit, Belastungen durch die Situation als Alleinerzieherin, Abgrenzungsthematiken, Begleitung durch Krisen bzw. einschneidende Ereignisse wie Scheidungen, Arbeitsplatzverlust oder ungewollte Vaterschaft, Ablösung von der Herkunftsfamilie, Neuorientierungen (berufliche Umorientierung, Lebensgestaltung nach Life Events etc.), Entwicklung neuer Lebensziele, Akzeptanz unveränderbarer, unerwünschter Realitäten und Normverdeutlichung. Der Therapeut unterstützte ehemalige Heimkinder bei der Erlangung von Schmerzensgeld und Opferrente Für das Projekt „Opfer von Gewalt in Einrichtungen der Stadt Wien“ wurden im Auftrag des Weißen Rings 42 Clearings mit ehemaligen Heimkindern durchgeführt, die die Voraussetzung dafür sind, dass Betroffene von der Gemeinde Wien Schmerzensgeld und kostenlose psychotherapeutische Behandlung erhalten. Vier dieser ehemaligen Heimkinder wurden bei der Erlangung einer Opferrente unterstützt. Einem dieser Klienten wurde die Opferrente zuerkannt. Damit ist er österreichweit einer von insgesamt fünf ehemaligen Heimkindern, denen so eine Rente bewilligt wurde. Die Anträge der drei anderen Klienten sind gegenwärtig noch in Bearbeitung beim Bundessozialamt bzw. beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Joachim Horak war auch 2014 erfolgreich bemüht, Psychotherapie zu finanziellen Konditionen anzubieten, die sich auch sozial benachteiligte Personen leisten konnten. Weiters unterstützte DSA Horak vier Klienten aufgrund von Dringlichkeit und Bedarf auch erfolgreich mit sozialarbeiterischer Unterstützung beim Zugang zu Gemeindewohnungen in Wien. Angebote für MultiplikatorInnen Die Arbeit mit und für MultiplikatorInnen bildet einen Arbeitsschwerpunkt des MEN. Im Jahr 2014 boten sich zahlreiche Gelegenheiten der MultiplikatorInnenbildung im Rahmen der einzelnen Projekte und bei der Vortrags-, Schulungs- und Vernetzungstätigkeit der MEN-Mitarbeiter. Im Rahmen des Tags gegen Menschenhandel an der Diplomatischen Akademie und bei zwei Veranstaltungen der Regionalen Implementierungsinitiative wurde das Unterstützungsprojekt für männliche Betroffene von Menschenhandel, MEN VIA, T ä t i g k e i t s b e r i c h t 121 präsentiert. Ein MEN-Mitarbeiter hielt bei einem Treffen der Wiener SchulsprecherInnen einen Vortrag zu Mobbing im Schulkontext und informierte Lehrlinge der Firma Kapsch über das Beratungs- und Workshopangebot des Männergesundheitszentrums. Auf der Tagung des Netzwerkes der Wiener Gesundheitsfördernden Schulen WienGS wurde das Workshopangebot von FEM Süd und MEN präsentiert, dessen Darstellung Sie auch auf den MEN-Projektseiten finden. Ein Vortrag zum Thema "Männerberatung" fand im Rahmen eines ÖGF-Lehrgangs für FamilienplanungsberaterInnen statt. Weiters wurden 2014 vier Rauchentwöhnungs-seminare in der Semmelweisklinik druchgeführt. Auch abseits der auf den FEM-Projektseiten dargestellten Fortbildungsreihe "Gender matters", die MENMitarbeiter mit gestalteten, wurden Gesundheits- und Gendervorträge für MitarbeiterInnen der Wiener Wohnungslosenhilfe gehalten. MEN-Mitarbeiter hielten 2014 mehrere Vorträge in türkischen Kulturvereinen zu Männergesundheit und am 1. österreichisch-türkischen Gesundheitstag zu "Diabetes mellitus" Ein Verein von und für Menschen mit Behinderungen lud MEN zu einem Vortrag zu gesunden Lebensstilen ein. Zum Thema gendersensibler Burschenarbeit in der Schule gaben MEN-Mitarbeiter Fortbildungen an der Pädagogischen Hochschule Wien und für Lehrpersonen in Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien. Erreicht werden konnten 2014 MultiplikatorInnen verschiedener Berufsgruppen in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Salzburg. In Summe hatte MEN mit 330 MultiplikatorInnen qualifizierten Kontakt. Informationsveranstaltungen und Vorträge 881 Personen wurden 2014 über Informationsveranstaltungen, Vorträge und Workshops für erwachsene NutzerInnen erreicht. Neben Angeboten zu unterschiedlichen spezifischen Gesundheitsaspekten in Rahmen von Projekten, wurde der jeweiligen Zielgruppe bei einer großen Anzahl von Veranstaltungen entweder das MEN vorgestellt oder über konkrete Angebote berichtet. Teilweise wurden diese Informationsveranstaltungen im Männergesundheitszentrum, teilweise aber auch in anderen Einrichtungen durchgeführt. Das Männergesundheitszentrum war mit einem Vortrag von Mag. Romeo Bissuti zu "Transkultureller Männergesundheit" auf der 2. Deutschen Männergesundheitstagung in Berlin vertreten. MEN-Mitarbeiter hielten Vorträge und Seminare für die Evangelische Jugend Österreichs und im Rahmen des Gender Day Salzburg. Mehrere Vorträge zum Gesundheitsverhalten von Männern und den Gesundheitsangeboten im MEN fanden in türkischen Kulturvereinen in Wien und beim Gesundheitstag in Wr. Neustadt statt. Netzwerkarbeit Das Männergesundheitszentrum bemüht sich seit Jahren, in der Gesundheitsförderung auch das Instrument der Netzwerkarbeit einzusetzen, womit hier die Initiative zu und Pflege von eigenen Vernetzungen gemeint ist. Mitarbeiter des Männergesundheitszentrums engagierten sich auch 2014 an folgenden beiden Vernetzungen unter Führung von FEM: T ä t i g k e i t s b e r i c h t 122 " Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit" mit zwei Vernetzungstreffen zu den Themen "Junge Erwachsene in der Wohnungslosigkeit" sowie "Sexualität und Intimität im Zusammenhang mit Wohnungslosigkeit". "Jugend aktivieren und stärken" Steuerungsgruppe zur Begleitung der Jugendgesundheitskonferenz- in Favoriten, die sich mehrmals traf. Auch ein Arbeitskreis Kinder und Jugend hatte zwei Treffen und ein Nachhaltigkeitsworkshop der Steuerungsgruppe in Favoriten fand 2014 im Rahmen dieses Projektes unter Mitwirkung von MEN statt. Mit dem Gesundheitsforum im Rahmen von "Naše zdravlje - Наше здравље -Unsere Gesundheit Phase 2" initierte MEN die Vernetzung relevanter AkteurInnen für die Gesundheitsförderung in der bosnischen, kroatischen und serbischen Community in Wien. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 123 MEN Nutzer Die Auswertung der soziodemografischen Daten basiert auf den Aufzeichnungen über jene 645 Männer, welche im Jahr 2014 das Beratungsangebot im MEN, in den Wohnungslosenhäusern und in der Gemeinschaftspraxis AmberMED in Anspruch genommen haben. Da zu manchen Klienten einzelne Angaben fehlen, variiert bei den folgenden Auswertungen die Fallzahl und wird in den Grafiken jeweils ausgewiesen. Alter Für eine Interpretation der Altersstruktur der MEN-Klienten muss darauf hingewiesen werden, dass Burschen und Männer, welche telefonisch und/oder per E-Mail Kontakt zu Der jüngste Klient war 2014 dreizehn Jahre alt, der älteste Besucher war 80 Jahre alt. unserer Einrichtung aufgenommen haben, hier nicht erfasst sind. Sie sind im Durchschnitt jünger als jene, die unser Beratungsangebot vor Ort in Anspruch nehmen. Die Beratungsklienten in den Wohnungslosenhäusern sind hingegen in der Statistik vertreten. Der 'durchschnittliche' MEN-Nutzer war im Berichtsjahr 46 Jahre alt (2013: 45). Die Altersgruppe von 51-60 Jahren war für die deutsche, türkische und bosnisch/kroatisch/serbische Sprachgruppe die personenstärkste, nur in der Gruppe mit anderer Erstsprache war die Kohorte der 41-50-Jährigen die stärkste. Entsprechend war der 'durchschnittliche' deutschsprachige MEN-Nutzer 47,9 Jahre alt, der bosnisch-, kroatisch-, oder serbischsprachige Beratungsklient im Schnitt 48 Jahre alt, der türkischsprachige Klient im Mittel 44,2 Jahre alt. Durchschnittlich am jüngsten waren die Klienten 'anderer' T ä t i g k e i t s b e r i c h t 124 Erstsprachen mit 43,1 Jahren. Bedeutende Veränderungen der Altersstruktur im Jahresvergleich gab es kaum. Sprache Der Anteil der deutschsprachigen Klienten des Männergesundheitszentrums ging 2014 das zweite Mal in Folge zurück (2014: 43,8%, 2013: 49,6%, 2012: 53%). Dies zeigt den bedeutsamen Anteil der Beratung in nicht-deutscher Sprache einerseits. Andererseits gibt auch ein Teil der in deutscher 44% der MEN-Nutzer hatten Deutsch als Erstsprache Sprache Beratenen eine andere Erstsprache an. Beides spiegelt die Multikulturalität Wiens wider. Der Arbeit des dreiköpfigen türkischsprachigen Beraterteams und des türkischsprachigen Praktikanten Rohat Miran war es zu verdanken, dass 2014 mehr türkischsprachige Männer als im Vorjahr erreicht werden konnten und diese Sprachgruppe mit einem Anteil von 25,5% (2013: 21,3%) die zweitgrößte Sprachgruppe unter den MENNutzern darstellt. Dass die Gruppe bosnischer, kroatischer oder serbischer Erstsprache bei den Beratungen im Männergesundheitszentrum mit 10,9% leicht rückläufig war (2013: 14,8%), lag an der Projektarbeit im Gesundheitsnetzwerk "Naše zdravlje- Наше здравље/ Unsere Gesundheit", die Beraten wurde 2014 in Deutsch, Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Kurdisch, Russisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Armenisch stark auf Gruppenaktivitäten an Stelle des Einzelberatungssettings fokussierte. Die kurdische Sprachgruppe war ein weiteres Mal schwächer vertreten als im Vorjahr und macht nur mehr 2,5% der MENNutzer aus (2013: 3,5%). Dagegen ist die russische Sprachgruppe ein weiteres Mal angewachsen und hielt 2014 bei 3% (2013: 2%). Damit war sie die größte Sprachgruppe unter den MEN-Nutzern nach den drei großen Wiener Bevölkerungsgruppen. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 125 Ein beachtlicher Anteil von 14,3% der MEN-Besucher gab 2014 eine andere Erstsprache an als die bislang angeführten. Darunter waren Arabisch (zehn Personen), Englisch (8), Polnisch und Rumänisch (7), Albanisch und Persisch (5), Bulgarisch und Pashtu(4), Spanisch, Ungarisch und Slowakisch (3). Vierzehn weitere Sprachen wurden ein bis zwei Mal als Erstsprache angeführt. Herkunftsland Der Anteil der in Österreich geborenen MEN-Nutzer sank im Jahr 2014 das dritte Mal in Folge 38,4% (2013: 50,7%). Fast jeder dritte Klient gab 2014 die Türkei als Herkunftsland an. Aus Bosnien, Kroatien oder Serbien kamen hingegen 2014 etwa halb so viele MEN-Nutzer (8,8%) wie im Vorjahr (2013: 16%). Die Gruppe "westeuropäischer" Herkunft inkludiert neben den alten EU-Ländern die Schweiz. 2014 kamen mit 6,7% doppelt so viele Klienten aus diesen Ländern wie im Vorjahr ( 2013: 3%). Die Region der osteuropäischen und zentralasiatischen Länder mit hatte erneut nennenswerten Anteil (3%) an den Beratungsklienten des Männergesundheitszentrums (2013: 4,3%). In Summe stammten 61,6% (2013: 49,3%) der Klienten im Berichtsjahr nicht aus Österreich, was ein Beleg dafür ist, dass das MEN eine sehr wichtige Anlaufstelle in Gesundheitsfragen für Männer mit Migrationshintergrund ist. Fast jeder dritte Klient ist in der Türkei geboren T ä t i g k e i t s b e r i c h t 126 Bezirk Das Männergesundheitszentrum sieht sich einerseits im Bezirk Favoriten und dem Süden Wiens besonders verankert, steht andererseits aber Männern aus ganz Wien mit seinen Angeboten zur Verfügung. Auch 2014 war Favoriten der stärkste Bezirk gefolgt von Hernals, was die Beratung vieler wohnungsloser Männer im 17. Bezirk abbildet. Die Grafik zeigt aber auch, dass tatsächlich aus allen Wiener Gemeindebezirken Männer ins Männergesundheitszentrum finden oder in aufsuchender Arbeit beraten werden. Beachtlich ist auch, dass die knapp zwanzig Klienten aus Niederösterreich und Burgenland überwiegend eine andere Erstsprache als Deutsch angaben. Schulbildung Männer mit mittlerem Schulabschluss oder einer abgeschlossenen Lehre machten mit insgesamt 38% der Klienten zum wiederholten Mal die größte Gruppe aus (2013: 40%). Unter den MEN-Nutzern bosnischer, kroatischer oder serbischer Erstsprache hatten sogar 57,9% einen mittleren Bildungsabschluss (2013: 76%). Aber auch unter den deutschsprachigen Besuchern war ein mittlerer Bildungsabschluss mit 48,3% der häufigste T ä t i g k e i t s b e r i c h t 127 Fall (2013: 42,7%). Die Gruppe der deutschsprachigen AHS/BHS-Absolventen zog mit den Männern mit Pflichtschulabschluss gleich. Die relativ größte Gruppe unter den türkischsprachigen Klienten waren mit erneut stabilem Anteil im Jahresvergleich die Volkschulabsolventen (29,3%), gefolgt von den Männern mit mittlerem Abschluss (24,8%) und den Pflichtschulabsolventen (24,2%). Ein weiteres Mal waren Männer bosnisch/kroatisch/ serbischer Erstsprache unter den Absolventen einer höheren Ausbildung unterrepräsentiert, aber auch unter den Personen ohne jeden Abschluss nicht vertreten. Wie im Jahr 2013 waren auch 2014 in der Gruppe der Männer mit einem höheren 23% der MEN-Nutzer haben die Pflichtschule, 38% eine mittlere Schule oder Lehre und immerhin 15% eine weiterführende Schule absolviert. Bildungsabschluss Migranten aus anderen Ländern als der Türkei, Bosnien, Kroatien und Serbien mit 10,5% (2013: 15,1%) besonders stark vertreten, auch stärker als die Absolventen höherer Abschlüsse unter den deutschsprachigen Klienten. Aber auch unter den Männern ohne Bildungsabschluss waren sie mit 7,3% stärker vertreten als die anderen Sprachgruppen. Berufstätigkeit Im Besitz eines Vollzeitarbeitsplatzes waren 2014 18,3% der Fast 46% der Klienten waren arbeitslos Klienten des Männergesundheitszentrums (2013:13,4%), von den türkischsprachigen Klienten hatten 23% eine Vollzeitbeschäftigung (2013: 21%). Auch der Anteil der vollberufstätigen Klienten anderer Erstsprache war im Jahresvergleich höher: 14% (2013: 11%) der deutschsprachigen Männer arbeiteten 2014 voll. 22% (2013: 14%) der türkischsprachigen MEN-Nutzer hatten eine Vollzeitbeschäftigung. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 128 Der Anteil der Männer mit einer geringfügigen oder Teilzeitbeschäftigung hat leicht auf 8,8% zugenommen. Der Anteil der arbeitslosen Männer an den MEN-Nutzern blieb konstant und betrug 45,9% (2013: 44,6%). Das MEN nutzten 2014 auch 3,8% an Männern, die sich noch oder wieder in einer Ausbildung befanden (2013: 4%). Der Anteil der Pensionisten ist von 17,9% auf 10,3% gesunken, der Rückgang fiel besonders unter den deutschsprachigen Männer aus: 14% statt 29% waren in Pension. Eine Mindestsicherung bezogen 2014 6,3% aller Klienten des Männergesundheitszentrums (2013: 9,3%). Die Daten zur beruflichen Situation der MEN-Besucher zeigen, dass das Männergesundheitszentrum mit seinen Angeboten und der aufsuchenden Arbeit den selbstgesetzten und von FördergeberInnen formulierten Auftrag sehr gut erfüllt, sozial benachteiligte Wiener aus allen Sprachgruppen zu erreichen. Für diese Zielgruppen hat sich das Männergesundheitszentrum als niedrigschwellige, gut akzeptierte und viel genützte Einrichtung etabliert. Familienstand 49% der deutschsprachigen Männer waren alleinstehend, 65% der türkischsprachigen Männer verheiratet Wenig verändert hat sich im Jahresvergleich der Familienstand der Klienten. Wie im Vorjahr waren die deutschsprachigen Männer überwiegend Singles (49,5% nach 56,7% im Jahr 2013). Unter den Männern einer anderen Erstsprache als Deutsch war diese Gruppe hingegen schwächer - aber immerhin stärker als jene der unverheiratet in Beziehung Lebenden. Umgekehrt waren konstant wenige (10,4% nach 10,5% im Vorjahr) deutschsprachige Männer verheiratet, wohingegen dieser Anteil bei den Männern anderer Sprachzugehörigkeit bedeutend höher war, am höchsten nach wie vor unter den türkischen T ä t i g k e i t s b e r i c h t 129 MEN-Besuchern mit 65,4% (2013: 56,5%). Im Jahresvergleich leicht gewachsen ist die drittgrößte Gruppe - jene der geschiedenen Männer. Sowohl von den deutschsprachigen (24,1%) als auch von den bosnisch-, kroatisch- oder serbischsprachigen Klienten war fast jeder vierte (26,5%) geschieden (2013: 23,3%). Der Anteil der Witwer an den gesamten Besuchern des Männergesundheitszentrums blieb weiter sehr gering. Kinderzahl 42,8% der MEN-Klienten war im Berichtsjahr kinderlos (2013: 48,1%). Weiterhin am meisten kinderlose Männer waren in der deutschen Sprachgruppe mit einem Anteil von 62,7% (2013: 67,1%) zu finden. Auch unter den bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachigen Männern waren die kinderlosen die stärkste Gruppe. Vater eines Kindes waren mit ca. 15% etwas mehr MEN-Nutzer (2013: 13%) Nach den kinderlosen Männern war die Gruppe der Väter zweier Kinder die zweitstärkste mit 19% über alle Sprachgruppen hinweg. Unter den türkischsprachigen Männern bildeten die Väter von drei Kindern mit 26% die stärkste Gruppe, dicht gefolgt von den Zwei von drei deutschsprachigen MEN-Nutzern waren kinderlos Vätern mit mindestens vier Kindern (22%). Zugangswege Die Etablierung des Männergesundheitszentrums zeigt sich nicht nur in der starken Nachfrage für Beratung, sondern auch in den von den MEN-Nutzern genannten, breit gestreuten Zugangswegen. Die wesentlichen sind in der folgenden Grafik dargestellt. Eine konstant große Rolle spielte nach wie vor besonders für die türkischsprachigen MENBesucher das familiäre und freundschaftliche Umfeld (36,2% nach 35,2% im Vorjahr). Die neu erhobene Kategorie "InstitutsmitarbeiterIn" war auf Anhieb für die deutschsprachigen Klienten die bedeutendste für den Zugang zum MEN-Angebot (28,7%), für diese Gruppe 130 T ä t i g k e i t s b e r i c h t war die persönliche Information durch eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter des Instituts für Frauen- und Männergesundheit ausschlaggebend für den Besuch im MEN. Fast so wichtig wie im Vorjahr war für die bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachigen Männer war die Zuweisung durch eine Ärztin oder einen Arzt (31,3%, 2013: 38,3%). Informationen im Internet waren für alle außer die türkischsprachigen Klienten von gewisser Bedeutung. Ebenso wichtige Zugangswege waren unterschiedliche Vereine, insbesondere für die Männer einer anderen Erstsprache als Deutsch, Türkisch oder Bosnisch, Kroatisch, Serbisch mit 19%, und Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen. Unter letzteren nahm auch 2014 das SMZ Süd/Kaiser-Franz-Josef-Spital eine herausragende Rolle ein. Besonders bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachige Männer bekamen 2014 von einer arbeitsmarktbezogenen Einrichtung den entscheidenden Hinweis für ihren MEN-Besuch. Geringerer, aber nennenswerter Bedeutung ist das Amt für Jugend und Familie, das regelmäßig Väter oder Söhne an das Männergesundheitszentrum verweist. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 131 MEN Projekte Das Männergesundheitszentrum engagiert sich mit zahlreichen Projekten in der Gesundheitsförderung für unterschiedliche Zielgruppen, in der Burschenarbeit und Erwachsenenbildung. Neu startete MEN im Jahr 2014 die Projekte "Naše zdravlje- Наше здравље / Unsere Gesundheit Phase 2" und die "WieNGS - Workshops zur Gesundheitsförderung in der Schule". "rundum gsund", das erfolgreiche Kursprogramm zur Lebensstiländerung für Männer mit Übergewicht, konnte neu aufgelegt werden. Projekte in Kooperation mit FEM und FEM Süd Naše zdravlje- Наше здравље / Unsere Gesundheit Phase 2 "rundum gsund" – Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas - Männer-Modul Männerspezifische Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer MEN VIA - Männer als Betroffene von Menschenhandel in Österreich Boys' Day 2014 "Gesund arbeiten mit Männern" – Betriebliche Gesundheitsförderung WieNGS - Workshops zur Gesundheitsförderung in der Schule Gender Fortbildungen Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter: Männergesundheitszentrum MEN Kundratstraße 3, 1100 Wien Tel: 01/60191-5454 E-mail: [email protected] Internet: www.men-center.at 132 Projekte in Kooperation mit FEM und FEM Süd Ausgangslage Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch 2014 einige Projekte in Kooperation mit den Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd umgesetzt. Das MEN setzt in den Projekten burschen- und männerspezifische Maßnahmen um, beteiligt sich aber auch an gemeinsamen Maßnahmen auf allen Ebenen. Um Verdoppelungen in der Darstellung zu vermeiden, sind die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit auf den Projektseiten der Kolleginnen dargestellt. Einzig dem MännerModul des Projekts "rundum gsund" ist aufgrund seines Umfangs auf den MENProjektseiten Platz gewidmet. Gender matters matters (FEM) Jugend aktivieren und stärken (FEM, FEM Süd) Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit (FEM) "rundum gsund" - GeschlechtsGeschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas (FEM Süd) 133 Naše Na e zdravljezdravlje- Наше здравље Unsere Gesundheit Phase 2 Ein Projekt zur nachhaltigen Teilhabe an der gesundheitlichen Chancengleichheit für Menschen aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, die in Wien leben Ausgangslage „Naše Zdravlje“ wurde im WiG-Projekt „Gesundes Margareten“ entwickelt und aufgebaut. Hintergrund der Initiative war, dass die Wiener Population aus dem ehemaligen Jugoslawien im Vergleich zur Gesamtbevölkerung hohe gesundheitliche Belastungen aufweist. Ziele „Naše Zdravlje“ hat zum Ziel, in einem nachhaltigen Beteiligungsprozess ein Gesundheitsnetzwerk für und von Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien ins Leben zu rufen und bestehende gesundheitsfördernde Angebote an die Zielgruppe heranzubringen. Eckdaten FördergeberInnen: WIG - Wiener Gesundheitsförderung Projektlaufzeit: Jänner 2014 – Dezember 2016 Zielgruppe Das Projekt „Naše zdravlje“ richtet sich an Menschen aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, sowie an alle, die Projektleitung: Mag. Predrag Pljevaljcic [email protected] Zahlen im Überblick Kurse und Gruppen Infoveranstaltungen Weitere Kontakte mit Menschen aus dieser Region arbeiten. Maßnahmen 2014 wurden erfolgreich zwei Treffen des MultiplikatorInnen- Forums des Netzwerkes „Naše Zdravlje“ durchgeführt. Weiters fanden drei Jour-FixeVeranstaltungen für die Zielgruppe statt, mit den Schwerpunkten Ernährung, Bewegung sowie Gesundheit in verschiedenen Lebensphasen. Es folgte ein regelmäßiger Tanzworkshop „Tanz Mit - Plesimo zajedno“ für die Zielgruppe. Neben zahlreichen Vernetzungsgesprächen wurde auch spezifische Öffentlichkeitsarbeit, nicht zuletzt in bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachigen-Medien betrieben. 242 81 2.300 134 "rundum gsund" - GeschlechtsGeschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas Seit Jahren betreibt das Institut für Frauen- und Männergesundheit Gesundheitsförderung für Menschen mit starkem Übergewicht und bietet ihnen Kurse zur langfristigen Lebensstiländerung. Ausgangslage Das in den Jahren zuvor bereits erfolgreich verlaufene Projekt "rundum gsund", welches die Bereiche Ernährung, Bewegung sowie psychosoziale Aspekte des Lebensstils umfasst, konnte auch 2014 in Kooperation mit der Wiener Gebietskrankenkasse fortgeführt werden. Zielgruppe Zielgruppe des Männermoduls sind erwachsene deutsch- und türkischsprachige Männer, die mit einem Body Mass Index (BMI) zwischen 30 und 40 von Adipositas betroffen sind. Maßnahmen Im Jahr 2014 wurden zwei deutschsprachige und eine türkischsprachige Männer-Gruppe gestartet. Die Männer-Kurse folgen demselben Konzept wie jene für Frauen und Familien und zeichnen sich durch eine umfassende Betreuung in den Bereichen Psychologie, Ernährung und Bewegung aus. Dabei wird das Programm in Details an männliche Bedürfnisse und Stärken angepasst. So hat sich der erhöhte Anteil an Ernährungsinformationen sehr bewährt und stellt ein Erfolgsrezept dar: zum einen haben sich viele der Kursteilnehmer in der Vergangenheit noch nicht so intensiv mit Ernährungsgrundlagen beschäftigt, zum anderen bieten diese Informationen auch einen psychotherapeutische Arbeit. sanften Einstieg in psychologische Reflexion bzw. 135 Folgende Ziele werden im Rahmen des Projekts angestrebt: Vermittlung von Ernährungswissen Verbesserung des Ernährungsverhaltens Steigerung der körperlichen Aktivität und mehr Freude an Bewegung Senkung des medizinischen Risikos Langfristige Gewichtsreduktion Erhöhung des Selbstwertes und Steigerung der Lebensqualität Entwicklung eines positiveren Körperbildes besserer Selbstakzeptanz Ergebnisse An der im Jänner gestarteten Männergruppe nahmen 12 adipöse Männer teil, von denen 75% bis zum Ende des Kurses am Ball blieben. Alle bis zum Ende verbliebenen Teilnehmer konnten durch die professionelle Betreuung und die positive Gruppendynamik ihr Gewicht, den Body Mass Index, den Bauchumfang, sowie ihre Körperfettwerte deutlich reduzieren. Im Herbst starteten eine weitere deutschsprachige und türkischsprachige Gruppe mit jeweils 11 Teilnehmern. Die ersten Ergebnisse dieser Gruppen werden im März 2015 erhoben. Beschreibungen zu den frauenspezifischen Angeboten sowie zu den türkischsprachigen Familienkursen finden Sie auf den Projektseiten von FEM Süd. Eckdaten FördergeberInnen: FördergeberInnen WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse Projektlaufzeit: Projektlaufzeit 1. November 2013 - 31 Oktober 2016 Modulleitung: Modulleitung Mag Paul Brugger [email protected] Zahlen im Überblick Kurse und Gruppen 316 136 Männerspezifische Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer Implementierung eines männerspezifischen Beratungs- und Interventionssettings zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung Ausgangslage Seit 2008 ist das MEN in der aufsuchenden Gesundheitsförderungsarbeit für wohnungslose Männer in betreuten Einrichtungen aktiv. In den vergangenen Jahren konnte das Projekt auf bereits zwölf Häuser ausgedehnt werden. Das Ziel besteht in der Unterstützung und Begleitung der Hausbewohner bei psychischen, psychosozialen und physischen Problematiken. Dazu gehören Beratung in Krisensituationen, Aktivierung, Erarbeitung von individuellen Lebenskonzepten, Gesundheitsprävention und ein Abbau von Hemmschwellen hinsichtlich der Nutzung von GesundheitsexpertInnen im Haus sowie von medizinischen und ärztlichen Angeboten. Das Angebot steht in enger Kooperation und Austausch mit den diesbezüglichen Aktivitäten von FEM. Zielgruppe Männliche Bewohner folgender Einrichtungen: Haus Hernals, Haus Siemensstrasse, Haus Gänsbachergasse, Haus Kastanienallee, Haus Leo, Vinzenzhaus, Haus Sama, NeunerHaus Hagenmüllergasse, Haus Max Winter, Haus Allerheiligen, Haus Hausergasse, Haus Billrothstraße. Maßnahmen Es wurden drei bis sechs Wochenstunden gesundheitspsychologische Einzel-Beratungen im geschlechtshomogenen Setting angeboten. 137 Ergebnisse In allen Häusern konnte das Projekt weiterhin seiner bedarfsgerechten Gesundheitsförderung gerecht werden. Hier sind vor allem die gute Zusammenarbeit und Vernetzung mit den MitarbeiterInnen der Häuser, FEM, Neunerhaus und Connex hervorzuheben. Durch die Zuweisung genannter VernetzungspartnerInnen und aufsuchender Betreuung fanden im Projektzeitraum insgesamt 1.839 Beratungstermine mit 257 Männern und 4 Frauen (meist im Angehörigenverhältnis beim Familienwohnen) statt. Das bedeutet einmal mehr eine sehr gute Auslastung der angebotenen Beratungsstunden - etwa 90% - und ein reges Nutzen des Angebotes durch die angesprochenen Männer. Dies ist angesichts einer im Regelfall nur sehr schwer motivierbaren Zielgruppe ein sehr großer Erfolg und bestätigt den hohen Beratungsbedarf in diesem Feld. Die gute Vernetzung und Kooperation mit den Einrichtungen bzw. den darin vorhandenen Ressourcen und die Vorgehensweise einer aufsuchenden Männerarbeit hat sich bewährt. Aus dem Setting der Vier-Augen-Gespräche in den Einrichtungen entwickelte sich ergänzend die fallweise mobile Betreuung an anderen Orten, zum Beispiel bei Krankenhausaufenthalten, Überweisungen an Einrichtungen der Sucht-Rehabilitation u.a.m. Bei den Themen Probleme/Erkrankungen, der Klienten sind gemeinsam psychische mit Sucht/ Abhängigkeitsproblemen und kritischen Lebensereignissen der Hauptinhalt der Beratungsgespräche. Weitere wichtige Themen waren Partnerschaftsprobleme, Belastungen durch Arbeits- Wohnungslosigkeit, Fragen zum Lebensstil, Probleme durch körperliche Erkrankungen sowie Gewalterfahrungen/Gewalttaten. Eckdaten FördergeberInnen: Fonds Soziales Wien Projektlaufzeit: Jänner 2014 – Dezember 2014 Projektleitung: Mag. Romeo Bissuti [email protected] Zahlen im Überblick Beratungen 1.839 138 MEN VIA - Unterstützung für Männer als als Betroffene von Menschenhandel Ausgangslage Nachdem das Männergesundheitszentrum eine Recherche im Auftrag des Sozialministeriums im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung des Menschenhandels abgeschlossen hatte, erfolgte im Dezember 2013 der Auftrag zum Aufbau eines spezifischen Unterstützungsangebots für betroffene Männer. Die ersten Betreuungsfälle begannen bereits vor Projektbeginn. Zielgruppe Auch Männer werden in Österreich in unterschiedlichen Branchen ausgebeutet. In Niedriglohnsektoren ist das Risiko erhöht, Opfer krimineller Methoden zu werden. Besonders Immigranten aus ärmeren Ländern suchen hierzulande z.B. in der Erntehilfe, am Bau, in der Prostitution oder beim Betteln ein Einkommen für ihre Familien, manche geraten in Abhängigkeitsverhältnisse, in denen ihre grundlegenden Rechte verletzt werden. Maßnahmen Die Erfahrungen in der psychologischen Beratung immigrierter Männern bildeten eine gute Ausgangsbasis für den Aufbau des Unterstützungsangebots MEN VIA. In der vorangegangenen Recherche und im Coaching durch die renommierte Interventionstelle für Betroffene des Frauenhandels LEFÖ-IBF war klar geworden, welche Ressourcen und Kooperationen für eine erfolgreiche Pilotphase erschlossen werden sollten: Zu Beginn stand die Vernetzung mit Polizeieinheiten, Kontrollbehörden, Sozialeinrichtungen und NGOs im Zentrum. Die Mitwirkung an der AG Arbeitsausbeutung der Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels, die Teilnahme an Veranstaltungen zum Thema Menschenhandel und die Zusammenarbeit der Anlaufstelle für undokumentiert Beschäftigte Undok und mit AmberMED dienten der Vernetzung. Ein wesentliches Instrument zur Unterstützung der identifizierten Männer besteht in der psychosozialen und juristischen Prozessbegleitung. Da MEN VIA nicht auf Anhieb eine Einrichtung der Prozessbegleitung sein konnte, waren Kooperationen in diesem Bereich notwendig. Weiters mussten Ressourcen und Kooperationen zur Deckung folgender Bedürfnisse und Erfordernisse aufgebaut werden: medizinische Versorgung der meist zu Beginn der Betreuung unversicherten Männer, arbeits- und fremdenrechtliche Beratung, soziale Integration der interessierten Zugangsberechtigten, Bildung und Arbeitsmarkt- 139 vorbereitung, Vorbereitung und Begleitung der sicheren Heimreise. Ergebnisse Von November 2013 bis Dezember 2014 beriet und betreute MEN VIA zwölf Männer, die von Menschenhandel betroffen waren. Sechs Männer wurden von Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern Wien, Salzburg und Insbruck an MEN VIA verwiesen. Die anderen kamen über UNDOK, LEFÖ-IBF, AmberMED, eine Caritasstelle und eine Volkshochschule zu MEN VIA. Mit den Klienten wurden 510 Beratungen durchgeführt. Die zahlreichen Begleitdienste zu Einvernahmen, medizinischer Behandlung und Behörden wurden nicht gezählt. In einem der ersten Fälle konnte in Kooperation mit LEFÖ-IBF und in fünf weiteren Fällen in Zusammenarbeit mit der Wiener Männerberatung die psychosoziale Prozessbegleitung geleistet und die Rechtsvertretung organisiert werden. Bei AmberMED führte ein MEN VIA Mitarbeiter zwischen April und September 2014 Beratungen mit 80 Männern durch. Entgegen der Vorannahmen waren die meisten Betroffenen nicht nur auf die Beratung und Begleitung zur Durchsetzung ihrer Rechte angewiesen, sondern benötigten beginnend bei einer sicheren Unterbringung volle Unterstützung zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse. Ein Erfahrungswert der Pilotphase bestand darin, dass eine sichere Unterbringung nur bei möglichst umfassender Betreuung der Männer zu gewährleisten ist. MEN VIA beteiligte sich an mehreren Podiumsdiskussionen, Workshops im Rahmen von Veranstaltungen zum Thema Menschenhandel Vernetzungen. und einschlägigen Plattformen und Eckdaten FördergeberInnen: FördergeberInnen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Projektlaufzeit: Projektlaufzeit Dezember 2013 - Februar 2015 Projektleitung: Projektleitung Mag. Markus Zingerle [email protected] Zahlen im Überblick Beratungen MultiplikatorInnen Netzwerkarbeit 590 180 60 140 Boys' Day 2014 Gendersensible Berufsorientierung für Burschen Ausgangslage Geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes und der Mangel an männlichen Arbeitskräften in vielen Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufen stellt aus arbeitsmarktpolitischer Sicht eine Herausforderung dar. Aus pädagogischer Sicht wird dieser Mangel besonders hinsichtlich fehlender männlicher Role-Models für Burschen kritisiert. Burschenarbeit soll Heranwachsende bei der Ausbildung modernisierter Geschlechtsidentitäten unterstützen und emanzipatorisch auf die Geschlechterverhältnisse wirken. Die Berufs- und Lebensplanung von Burschen von traditionell männlichen Beschränkungen zu befreien, ist dafür ein wertvoller Beitrag. Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz erteilte den Männerberatungsstellen und Männerbüros in ganz Österreich auch für 2014 den Auftrag zur Umsetzung des Boys' Day. In Wien setzen die Männerberatung, die Informationsstelle für Männer und das Männergesundheitszentrum den Boys` Day gemeinsam um. Zielgruppen Burschen ab der 7. Schulstufe bzw. ab 12 Jahren LehrerInnen und DirektorInnen – besonders die Berufsorientierungs-Lehrkräfte Männer in Pflege-, Erziehungs-, Sozial-, und Gesundheitsberufen Maßnahmen Die Organisation von Realbegegnungen mit Role-Models im Rahmen von Exkursionen und Schnuppertagen Workshops zur gendersensiblen Berufsorientierung Schulungen für MultiplikatorInnen, insbesondere Lehrkräfte Präsenz bei Berufsorientierungsmessen und Tagungen Ergebnisse Am Boys' Day, dem 13. November 2014, nahmen in Wien 570 Burschen aus 34 Schulen teil. 434 von ihnen besuchten im Klassenverband 18 Einrichtungen im Pflege-, Erziehungs- oder Gesundheitsbereich, wo sie von berufserfahrenen Männern empfangen wurden. Das Männergesundheitszentrum freute sich besonders über die abermalige Teilnahme der Schulen für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe im SMZ Ost, SMZ Süd und Wilhelminenspital sowie über die Beteiligung mehrerer Kindergärten von KIWI und der 141 Stadt Wien. Während die Teilnehmerzahl bei den Exkursionen im Rahmen des siebenten Boys` Days aufgrund der zeitgleich stattfindenden Berufsinformationsmesse L14 rückgängig waren, erfreuten sich die individuellen Schnupperbesuche wieder großer Beliebtheit. Wie 2013 wählten 136 Burschen die Möglichkeit, sich ihren Besuchsplatz individuell zu wählen und alleine oder in Kleingruppen in einer von 30 Einrichtungen einen intensiven Einblick zu erlangen. An elf gendersensiblen Berufsorientierungsworkshops beteiligten sich 135 Schüler. Bei der L14 Berufsorientierungsmesse der AK Wien und weiteren über das Jahr verteilten Aktivitäten informierte und motivierte das Boys' Day Team 2014 insgesamt 405 Burschen. In Kooperation mit dem Verein für gendersensible Burschenarbeit POIKA konnten Fortbildungen und Workshops für 40 Lehrpersonen gegeben werden. Eckdaten FördergeberInnen: FördergeberInnen BMASK, Männerberatung und Informationsstelle für Männer Wien Projektlaufzeit: Projektlaufzeit Februar 2014 – Jänner 2015 Projektleitung: Projektleitung Mag. Markus Zingerle [email protected] Mag. Hannes Wagner [email protected] Zahlen Zahlen im Überblick Jugendworkshops MultiplikatorInnen Weitere Kontakte 405 40 570 142 Gesund arbeiten mit Männern Betriebliche Gesundheitsförderung für Männer in Niedriglohnberufen in einem Pflegewohnheim des Krankenanstaltenverbunds Ausgangslage Gesund Arbeiten mit Männern (GAM) stellt ein Projekt des MEN dar, welches in Anlehnung an das erfolgreiche und von der Stadt Wien ausgezeichnete Projekt von FEM Süd: „Gesund arbeiten ohne Grenzen“ konzipiert wurde. 2014 startete GAM im Pflegewohnhaus Meidling. Projektziele Ziel des Projektes ist es, in Spitälern und Pflegehäusern für die Zielgruppe der männlichen Hausarbeiter in Niedriglohnbranchen das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Arbeitnehmer durch die Prinzipien der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) zu stärken und zu verbessern. Dazu zählt eine Partizipation der Zielgruppe am Gesamtprozess, um eine Optimierung des Arbeitsplatzes hinsichtlich der Gestaltung, der Arbeitsabläufe und damit des Wohlbefindens zu erreichen. Diese Ziele werden im Rahmen einer geschlechtssensiblen Männergesundheitsförderung über Verhaltens- sowie Verhältnisebene realisiert, um nicht nur die Gesundheitskompetenz des Hauses sondern auch des Einzelnen fördern und stärken zu können. Zielgruppen Die Zielgruppe des Projektes GAM besteht aus männlichen Hausarbeitern im Niedriglohnbereich wie z.B. in den Bereichen PatientInnentransport, Proben und Befund, Deckenreinigung, Ver- und Entsorgung, dezentrale Versorgung. 143 Maßnahmen Entwicklung, Konzeption und Adaption vorhandener Instrumente im Bereich der Betriebliche Gesundheitsförderung hinsichtlich männerspezifischer Aspekte. Veranlassen der Einrichtung der Steuerungsgruppe im Pflegewohnhaus Meidling Durchführung von zwei Kick-Off Veranstaltungen im Haus um die Steuerungsgruppe sowie Zielgruppe informieren und erreichen zu können. Erhebung und Auswertung des Lebensstils und der Arbeitsbedingungen mittels Fragebögen im Pflegewohnhaus. Einrichtung und Durchführung der Gesundheitszirkel mit zwei Gruppen. Ergebnisse Mit den Veranstaltungen des Projektes konnten bisher im Pflegewohnhaus Meidling 19 Mitarbeiter aus der Zielgruppe erreicht werden. Die Gesundheitszirkel, die zur Erarbeitung der Ressourcen und Belastungen der arbeitenden Männer eingerichtet worden waren, konnten plangerecht bis Jahresende gehalten und erfolgreich durchgeführt werden. Dem GAM-Team ist es gelungen, gendersensibel vorzugehen und die Männer in ihren Anliegen ernst zu nehmen und bereits in der Besprechung von aktueller Arbeitssituation und Arbeitsumfeld eine Entlastung zu ermöglichen. In einem vertrauensvollen und konstruktiven Klima wurden Verbesserungsvorschläge und Gesundheitsangebote nach den Bedürfnissen der Mitarbeiter erarbeitet. Im Jahr 2015 wird das Projekt fortgesetzt. Kernpunkte werden die Ergebnispräsentation der Befragung und der Gesundheitszirkeln an die Steuerungsgruppe zur weiteren Planung sowie die Umsetzung der Maßnahmen auf der Verhältnisebene für die Eckdaten KooperationspartnerInnen/ KooperationspartnerInnen/ FördergeberInnen Wiener Krankenanstaltenverbund Projektlaufzeit Jänner 2014 - laufend Projektleitung Mag. Florian Reiterer [email protected] Zahlen im Überblick (Kontakte) Kurse und Gruppen Infoveranstaltungen MultiplikatorInnen Mitarbeiter sein. Das Team des Männergesundheitszentrums darf sich wieder freuen, Angebote auf der Verhaltensebene wie „Rezeptmeister“ oder auch „Shaolin Qi Gong“ anbieten zu können, um damit noch mehr Männer und Berufsgruppen des Hauses erreichen zu können. 60 12 15 144 WieNGSWieNGS-Workshops zur Gesundheitsförderung in der Schule Die Wiener Gebietskrankenkasse beauftragte FEM Süd und MEN mit der Durchführung von geschlechtssensiblen Gesundheitsworkshops für gesundheitsfördernde Schulen. Erstmalig wurde 2014 auch Volksschulen einbezogen. Ausgangslage Seit vielen Jahren bieten FEM Süd und MEN erfolgreich Jugendworkshops zu den Themen Liebe, Sexualität und Partnerschaft, Verhütung, Gewaltprävention und Körperbild an. Meist wird in geschlechtshomogenem Setting gearbeitet, um auf die speziellen Fragen und Bedürfnisse von Mädchen und Burschen eingehen zu können. Um mit gesundheits- und ressourcenbezogenen Impulsen und Präventionsmaßnahmen frühzeitig beginnen zu können, erweiterte die WGKK den Auftrag auf Workshops für VolksschülerInnen. Zielgruppe TeilnehmerInnen der Jugendworkshops waren SchülerInnen ab der fünften Schulstufe in gesundheitsfördernden Schulen in Wien (WieNG-Schulen). Erstmals erhielten auch VolksschülerInnen der ersten bis vierten Klasse kostenlose Workshops, bei denen der Schwerpunkt vor allem auf Stress, Kommunikation und Toleranz gelegt wurde. Maßnahmen Die dreistündigen Workshops wurden nach Vorbesprechung mit den Lehrpersonen und Mitentscheidung der SchülerInnen zu einem der folgenden Themen angeboten: Workshops im Jugendbereich: "Ich bin stark/Starke Sache-Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein": Workshop ab der 5. Schulstufe mit dem Ziel der Förderung des Selbstvertrauens und der Gewaltprävention. "Liebe Sex & Co". Workshop ab der 7.Schulstufe zum Thema Sexualität: Aufklärung, respektvoller Umgang, Wahrnehmung der eigenen Grenzen. "Spieglein, Spieglein an der Wand- wer ist die Magerste im ganzen Land?"/Body Check. Workshop für die 7. Und 8. Schulstufe zur Stärkung von Körperbewusstsein und Körperwahrnehmung. Ziele sind eine kritische Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen und Prävention von Essstörungen sowie eine Sensibilisierung auf Risikoverhalten und 145 Reflexion von Geschlechterstereotypen. Workshops im Volksschulbereich: „Stress lass nach!“ (3.-4. Klasse Volksschule): Fragen, wie „Was stresst mich besonders?“, „Was kann ich dagegen tun?“ und „Wie geh ich mit Stress um?“ werden mit der Klasse anhand von praktischen Beispielen altersgerecht bearbeitet. Stressabbau soll gefördert werden und Entspannungsübungen werden mit den Kindern eingeübt. „Verstehst du mich – versteh ich dich!“ (1.-4.Klasse Volksschule): Im Vordergrund stehen Kommunikation und emotionales Ausdrucksverhalten. Die Kinder üben das Erkennen und Ausdrücken von Gefühlen. In diesem Zusammenhang bekommt auch das Wahrnehmen der eigenen Grenzen und der Grenzen anderer einen besonderen Schwerpunkt. „Ich mag dich und ich mag mich!“ (1.-4.Klasse Volksschule): In diesem Workshop wird den Kindern die Möglichkeit geboten, gemeinsam Ressourcen im Umgang mit dem Thema „Unterschiedlichkeiten und anders sein“ zu erarbeiten und aufzubauen. Das Thema Toleranz sowie weitere Schwerpunkte wie Selbstwert und Selbstbewusstsein („Was mag ich an mir?“, „Was kann ich gut?“) finden Platz und Beachtung. Ergebnisse Im Jahr 2014 fanden im Rahmen des Projekts 56 Workshops statt, von denen 34 in Volksschulen durchgeführt und 22 bei FEM Süd und MEN durchgeführt wurden. Insgesamt nahmen 618 Mädchen und junge Frauen sowie 650 Buben und Burschen teil. Gerade die Eckdaten FördergeberInnen: FördergeberInnen Wiener Gebietskrankenkasse Projektlaufzeit: Projektlaufzeit Jänner 2014 – laufend Projektleitung: Projektleitung Mag. Florian Reiterer [email protected] Zahlen im Überblick Jugendworkshops Volksschulworkshops erwiesen sich als sehr gefragt sowie bei SchülerInnen und Lehrpersonen beliebt und signalisieren somit bereits einen sehr frühen Bedarf von gesundheitsbezogenen Impulsen zum Ausbau und zur Entwicklung der Gesundheitskompetenz. Auch der bewusste Verzicht auf eine Teilung der Volkschulklassen nach Geschlecht und die Einbeziehung der Lehrpersonen in die Workshops trugen zum Erfolg bei. 1.218 146 Gender Fortbildungen Ausgangslage MitarbeiterInnen von FEM und MEN vermittelten, teilweise gemeinsam, auch 2014 ihre Erfahrungen in der männer- und frauenspezifischen Gesundheitsförderung und boten Seminare zu Genderthemen in unterschiedlichen Arbeitskontexten. Auf den Projektseiten von FEM finden Sie eine Beschreibung der als eigenständiges Projekt geförderten Fortbildungsreihe für MitarbeiterInnen in der Wohnungslosenhilfe "Gender matters". Zielgruppen Gender-Fortbildungen führten FEM und MEN für Fachkräfte in Sozialeinrichtungen und für Lehrpersonen durch, die dabei ihre Arbeit reflektieren können und neu Inputs bekommen. Weiters bot das MEN-Team für unterschiedliche Männergruppen Fortbildungen zu Gesundheitsverhalten, Männerbildern und Geschlechterrollen. Maßnahmen In den Fortbildungen wurden, aufbauend auf dem in der Eckdaten KooperationspartnerInnen: Fonds Soziales Wien, Caritas Wien, PH Wien u.v.a. Projektlaufzeit: Projektlaufzeit Jänner – Dezember 2014 Gender einzelne praxisbezogene Themen behandelt. Ziel war die Sensibilisierung und Berücksichtigung der persönlichen Bezüge der TeilnehmerInnen. Entsprechend den eigenen Arbeitsschwerpunkten wurden Konzepte, Maßnahmen und Überlegungen zu Projektleitung: Projektleitung Mag. Romeo Bissuti [email protected] Zahlen im Überblick Fortbildungsveranstaltungen Jugendworkshops MultiplikatorInnen jeweiligen Gruppe vorhandenen Grundlagenwissen zum Thema männerspezifischen Lebenswelten (bzw. frauenspezifischen durch FEM) bearbeitet. Zu Fragen des Gendermainstreamings teilt das 84 20 95 MEN-Team in den Fortbildungen die Haltung, dass Männer nicht nur als gleichberechtigungsorientierte Kollegen gefordert sind, sondern auch bei der Formulierung eigener Bedürfnisse in transparenten Aushandlungsprozessen. Für folgende Gruppen wurden 2014 Gender-Fortbildungen durchgeführt: Lehrpersonen (Pädag. Hochschule Wien, AK Wien) psychosoziale Fachkräfte und JugendsozialarbeiterInnen (Wien, Salzburg) Angestellte und Lehrlinge (Fonds Soziales Wien, Wieder Wohnen) Kursteilnehmer in Berufsorientierungskursen und Justizanstalten Die Fortbildungen bekamen sehr gute Rückmeldungen. Besonders das Thematisieren von männerspezifischen Aspekten war ein wichtiges Kriterium. T ä t i g k e i t s b e r i c h t 147 Standortübergreifende Aktivitäten Vernetzung & Gremien FEM, FEM Süd und MEN sind in einer Vielzahl von Gremien vertreten, die auch im Jahr 2014 regelmäßig von KollegInnen der einzelnen Standorte besucht wurden: Wiener Frauengesundheitsforum für Frauen mit Behinderungen Das Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren AMÖ - Arbeitsgemeinschaft der Männerberatungsstellen und Männerbüros Österreichs Bezirksgesundheitskonferenz Rudolfsheim-Fünfhaus Plattform für Psychosoziale Gesundheit Wien Plattform gegen Essstörungen/Essstörungs-Jourfixe Netzwerk "perinatale Krisen" Vernetzungstreffen GesundheitsförderInnen im KAV Arbeitsgruppe "Psychisch krank und wohnungslos" Arbeitsgruppe "Medizinische Versorgung in der WWH" Regionalteam Favoriten Regionalforum Margareten Regionalteam Meidling Regionalteam Ottakring Netzwerk Gesundheit fördert Beschäftigung AMS Reha-Netzwerk Plattform Arbeit und Psyche Forum Naše Zdravlje - Unsere Gesundheit Diversitäts-Plattform "Integrationsorientiertes Diversitätsmanagement", MA 24 Jour Fixe "Gewaltschutz für Frauen", Magistrat der Stadt Wien, Büro der Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen Interkulturelle Intervisionsgruppe AKH Diskussionsforum "Sozioökonomische Determinanten der Gesundheit" Plattform österreichische Initiative Mutternacht Österreichische Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung FGM-ExpertInnenbeirat des Wiener Programms für Frauengesundheit (MA 15) Arbeitsgruppe Geburtsvorbereitung des Wiener Programm für Frauengesundheit Runder Tisch Seniorinnen Austauschtreffen Gesunde Bezirke T ä t i g k e i t s b e r i c h t 148 Jugendplattform Leopoldstadt UNDOK Verband Arbeitender zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels AG Arbeitsausbeutung White Ribbon Austria- Kampagne für gewaltfreies Verhalten von Männern in Beziehungen Wiener Forum Übergewicht und Adipositas Delegationen Jedes Jahr besuchen Institutionen und Organisationen aus dem In- und Ausland das Institut für Frauen- und Männergesundheit. Im Jahr 2014 waren dies fünf Delegationen. 7.4.2014, Delegation aus der Republik Moldau bei MEN VIA und UNDOK, Austausch zu den Themen Bekämpfung von Menschenhandel und Arbeitsausbeutung sowie Opferschutz und internationale Zusammenarbeit. 21.05.2014, Besuch von StudentInnen der Hochschule Nordrhein-Westfahlen in Münster 18.6.2014, Delegation aus der Tschechischen Republik von Beamten und NGO-Vertretern, die für die Bekämpfung von Menschenhandel und den Opferschutz zuständig snd und MEN VIA besuchten. 18.09.2014, Besuch der Bundes- ministerin Gabriele Heinisch-Hosek in den Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd anlässlich des Nationalen Aktionsplanes für Frauengesundheit. Rechts unten beginnend nach links rund um den Tisch: 2 Nutzerinnen des FEM, Maga Maria Bernhart, Maga Gabi Gundacker, Maga Eva-Maria Füssl, Michaela Kaiss, Maga Franziska Pruckner, eine FEM-Nutzerin, Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek. 9.12.2014, Europaratsdelegation zur Evaluierung der Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel in Österreich: Gemeinsamer Empfang der GRETA-Delegation von MEN VIA und LEFÖ-IBF T ä t i g k e i t s b e r i c h t 149 Publikationen Frauengesundheitszentrum FEM Süd, Institut für Frauen- und Männergesundheit (Hrsg.)(2014). Frauengesundheit im Zentrum. 15 Einblicke 15 Jahre FEM Süd. Beiträge in Büchern und Berichten Nina Kerbler (2014). Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen. In:[ AnnaMaria Freiberger, Petra Mandl und Friedrich Schwarzinger (Hrsg.)] Praxishandbuch Kinder Jugendschutz. FVH Forum Verlag; Wien 2014 Nina Kerbler (2014). Essstörungen. In: Sicherheitshandbuch für Bildungseinrichtungen. FVH Forum Verlag; Wien 2014 Preise Am 16.01.2014 wurde im Festsaal des a Gesundheitsministeriums Frau Mag Sonja Rader beim Tag der Gesundheitsberufe der österreichischen Gesundheitsberufe-Konferenz ein Förderpreis in der Kategorie Modellprojekte im Gesundheitswesen für ihre Arbeit im Projekt "rundum gsund" im Zusammenhang mit ihrer Dissertation zum Thema Adipositas überreicht. Am 06.03.2014 erhielt Frau Bakka Umyma El-Jelede den Mia-Award 2014. Im Studio 44 der österreichischen Lotterien wurde der Preis vom Verein Mia - Migrantinnen in einem festlichen Rahmen an die FEM Süd-Mitarbeiterin überreicht. Qualitätssicherung Supervisionen, Klausuren und Intervisionen Regelmäßige Teambesprechungen, monatliche Jour Fixes mit sämtlichen MitarbeiterInnen und ProjektleiterInnen, sowie jährliche MitarbeiterInnengespräche sind Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität an allen Standorten. In diesen Foren werden aktuelle Angelegenheiten besprochen, organisatorische Fragen geklärt, es findet ein Austausch über 150 T ä t i g k e i t s b e r i c h t Projekte und Tätigkeiten statt. Weiters wird allen BeraterInnen die Möglichkeit geboten bei Bedarf Supervision in Anspruch zu nehmen. Außerdem gibt es am Standort FEM Süd regelmäßige Fallsupervisionen mit einer externen Supervisorin; das Team trifft sich außerdem in monatlichen Abständen mit der FEM Süd FRAUENASSISTENZ zu kollegialen Beratungen über Beratungsfälle (Intervision). Das Team des Männergesundheitszentrums wird in einem sechswöchigen Rhythmus supervidiert. Im Wohnungslosenprojekt sind darüber hinaus Einzelberatungen bei Bedarf möglich. Da Aufgabenstellungen und Belastungen der MitarbeiterInnen im Pilotprojekt MEN VIA deutlich von den anderen Arbeitsfeldern im MEN abweichen, erfährt das Projektteam eine gesonderte, monatliche Supervision. 2014 führte MEN VIA weiters zwei Klausuren durch und beteiligte sich an Fallkonferenzen. Im Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" (FEM) finden regelmäßige Teamsupervisionen statt. Auch in diesem Projekt ist Einzelsupervision möglich, wenn der Bedarf besteht. 2014 fand darüber hinaus eine Klausur im Rahmen des Projektes GWFF statt. Zweimal im Jahr findet auch ein sogenanntes "Großteam" zwischen den Standorten MEN, FEM, FEM Süd und FEM Süd FRAUENASSISTENZ statt. Neben einem inhaltlichen Austausch und Berichten gibt es außerdem regelmäßige Inputs und Vorträge von externen ExpertInnen wie zum Beispiel im Frühjahr 2014 von Frau Drin Paula Lanske vom Bundesministerium für Gesundheit, mit einem Input über das neue PsychologInnengesetz. Im Jahr 2014 wurde eine Kooperation mit fit2work gestartet. In dieser Zusammenarbeit fand eine MitarbeiterInnenbefragung zu den Themen Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Arbeitsbedingungen statt. Alle Standorte des Instituts beteiligten sich daran. Im zweiten Großteam im Herbst 2014 präsentierte Frau Maga Riedler die Ergebnisse der MitarbeiterInnenbefragung. Das Institut für Soziologie ist im Jahr 2014 ebenfalls auf das Institut für Frauen und Männergesundheit zugekommen. Es entstand eine gegenseitig bereichernde Kooperation im Zuge eines Forschungsseminars. Im Rahmen der Seminararbeiten hatten die Studierenden die Möglichkeit, unterschiedliche Angebote, Projekte usw. des Institutes zu evaluieren. Die ersten Ergebnisse konnten im November bei der 15-Jahrfeier des Wiener Programms für Frauengesundheit und FEM Süd präsentiert werden. Im Rahmen der Physiotherapieausbildung hatten Studierende die Möglichkeit ihre Abschlussprüfung im FEM Süd durchzuführen. Mitarbeiterinnen des Frauengesundheitszentrums haben sich dafür gerne zur Verfügung gestellt und dafür eine kompetente Rückenberatung und Tipps für gesunde Gymnastik bekommen. Alle Übungen konnten auch gemeinsam ausprobiert und geübt werden. Im Spätsommer 2014 führte ein Betriebsausflug von FEM Süd in die Donau Auen. Mit einem Schiff gelangten die Mitarbeiterinnen von FEM Süd und der FEM Süd T ä t i g k e i t s b e r i c h t 151 FRAUENASSISTENZ in die Lobau und erlebten dort einen Rundwanderweg inklusive Führung über Tiere und Pflanzen des Waldes. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen Essen im Zentrum Wiens abgeschlossen. Der Frauenlauf 2014 diente auch zur Teambildung des Frauengesundheitszentrums. 10 Mitarbeiterinnen des FEM Süd und der FEM Süd FRAUENASSISTENZ machten am 24. Mai 2014 im Wiener Prater beim Österreichischen Frauenlauf mit. Weitere Kolleginnen und Familienmitglieder der Läuferinnen kamen um die Teilnehmerinnen anzufeuern. Teilnahmen an Fortbildungen und Veranstaltungen Veranstaltungen zur Weiterbildung MitarbeiterInnen des Instituts für Frauen- und Männergesundheit besuchten im Jahr 2014 folgende Veranstaltungen zur Weiterbildung: Datum Veranstaltung 10.Jänner Veranstaltung: Update Asylverfahren 2014 13. Jänner Fachtagung: „Geburtshilfe interdisziplinär.“ 17.Jänner Fortbildung "Diagnostik und Behandlung chronischer Schmerzen" 23.Jänner FGM-Beratungspraxis-Unterricht 22.Februar Evaluierung psychischer Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz 21. – 23. Februar 27.Februar Trager Level I/1 – Körpertherapie Ausbildung Veranstaltung: "Symposium "Discrimination sells?! - Werbeethik und Werbekritik heute" 1.März Veranstaltung: Neue Krankheiten in der Psychosomatik? 6.März Fortbildung: Wege aus dem Leiden - Zur Behandlung von Menschen mit frühen seelischen Traumatisierungen 6. März 7. – 9. März Präsentation "Bauen auf Nachhaltigkeit - faire Arbeitsbedingungen in der Bauwirtschaft. Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte. Trager Level I/2 – Körpertherapie Ausbildung 13. – 14. März Kongress „Armut und Gesundheit“ 14. + 15. März „Brainspotting 2“ - Traumaausbildung 19. März Veranstaltung: „Frühe Hilfen“ 20. März Fortbildungsseminar Gender Matters: „Frauenspezifische Aspekte in der Wohnungslosenhilfe“ 20.März Veranstaltung: Bewegung in und durch Gesundheitseinrichtungen fördern 27.März Veranstaltung: Fakten helfen. Wie wir mehr erfahren über Schwangerschaftsabbrüche 27. – 29. März International Conference on Eating Disorders New York 28. März „Gesundheitskompetente Gesundheitsorganisation – Selbstbewertung von Krankenhäusern“ 29. März Fortbildung: 1. Fachtag Alkoholsucht 29. + 30. März Theorietag des ÖAKBT „Der Körper als Symbol“ 31. März "Gesundheit? Erst mal ein eigenes Zimmer! - Jugendliche und junge Erwachsene in der Wohnungslosenhilfe.“ 13. Treffen der Plattform Gesundheit und Wohnen 5. April Fachtagung „Angewandte Neurowissenschaften“ 16. April Fortbildung: Gender matters: Gewalt an Frauen 16. April Fortbildungsseminar Gender Matters: „Gewaltprävention gegen Frauen“ 30. April - 3. Mai 5. Mai Kongress "Spieglein, Spieglein an der Wand. Verhaltenstherapie und Narzissmus" „Interkulturelle Sexualität“ – FGZ Vernetzungstreffen Sexualität T ä t i g k e i t s b e r i c h t 152 9. Mai „Wo bleibt die Marie?“ 5. Fachenquete des Wiener Frauenarbeitskreises der BAWO 13. Mai Fortbildung Vortrag von Dr.in Lanske, PsychologInnengesetz 15. + 16. Mai Fortbildungsseminar Gender Matters: „Gender Basics“ 20. Mai Fachtagung "Psychische Gesundheit und Arbeitsmarkt " 22. Mai „Weibliche Genitalverstümmelung (FGM): Von der Prävention zur Behandlung“ 5. Juni EU Kampagne "Gesunde Arbeitsplätze - Stress" 12. Juni Evaluierung psychischer Belastungen aus der Sicht des ZAI 12. Juni DVO Basics - Softwarefortbildungsseminar 16. + 17. Juni 3. Juli 25. – 29. August 16. Gesundheitsförderungskonferenz zum Thema „Generationen im Wandel“ Fortbildung: Skills-Training für PatientInnen mit Borderlinestörung Fortbildung zur „Silva-Methode“ 15. September Wiener Gesundheitsförderungskonferenz 2014 „ Seelische Gesundheit. Inspirationen für die Praxis der Gesundheitsförderung.“ 18. September "Tagesvater meets Mechantronikerin" 18.-19. September 22. September 19. Österreichische Konferenz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen Veranstaltung: "Gewaltfrei leben durch mein Krankenhaus" 22.-23. September Veranstaltung: Österreichische Integrations- und Migrationsforschung 25.-27. September Fortbildung "Umgang mit Krisen in der psychosozialen Institution: Traum, Trauma, Psychose" 2. Oktober Fortbildungsseminar Gender Matters: „Gender Basics“ 6. Oktober Diskussionsforum GÖG, Sozioökonomische Determinanten der Gesundheit 9. Oktober Evaluierung psychischer Belastungen 13. - 14. Oktober Fortbildung "Gesundes Führen mit Achtsamkeit" 16. Oktober 18. ÖSTERREICH-TAG Wieviel Körper braucht der Mensch? 16. Oktober Fachveranstaltung: Erwerbsarbeit - psychische Erkrankung 17. – 19. Oktober 22. Oktober 24.-25. Oktober 24. – 26. Oktober 3.-4. November Trager Level II/1 – Körpertherapie Ausbildung Veranstaltung: In Bewegung kommen - und bleiben! 15. ÖAG-Jahrestagung 2014: Adipositas, Umwelt und Gesellschaft Trager Level II/2 – Körpertherapie Ausbildung IFP-Seminar "Leiten und Führen" 4. November Einschulung EDV-Dokumentation - Monitoring berufliche Integration 5. November Auftaktveranstaltung "Nationaler Aktionsplan für Frauengesundheit“ 6. November Fortbildungsseminar Gender Matters: „Frauenspezifische Beratung und Intervention“ 6. November „Body Talk zum SELBSTanleiten“ 7. November Resilienz - Theorie und Praxis 11. November Vernetzungstreffen des Wiener Forums Übergewicht und Adipositas 12. November „Zurück in die Zukunft- Frauengesundheit gestern-heute-morgen“ 13. November Veranstaltung: MA 17- Integrations- und Diversitätsmonitor 18. November „raum.macht.sinn(lich)“ 13. Treffen der Plattform Gesundheit und Wohnen 19.-21. November 20. - 29. November Fortbildung "Umgang mit Krisen in der psychosozialen Institution: Traum, Trauma, Psychose" Fortbildung für Kinder- und Jugendpsychotherapie 21. November Einschulung: Projektförderung Antragstellung über USP 22. November Veranstaltung: Frauenenquete. Frauen.Bilden.Kritik. 27. November Veranstaltung: Partizipation und Gesundheitliche Chancengleichheit in Praxis und Forschung 4. Dezember Gewaltscreening in der Geburtshilfe 5. Dezember Fortbildung: Die Sprache des Schmerzes verstehen T ä t i g k e i t s b e r i c h t 153 Pressespiegel Datum Rückblicke 2013 Medium Beitrag WiG Gesunder Bezirk-Jugendkonferenz, WieNGS, Vielfältig & gesund 2014 www.wien.gv.at Fünf Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ Die Beratungsstelle FEM Süd FRAUENASSISTENZ unterstützt kostenlos sozial benachteiligte Frauen. 2014 Newsletter Frauenzentrum Erfurt 2. Treffen der Lernpartnerschaft in Wien, Österreich. Thema: Frauengesundheit Jänner Intra - Das Magazin für MitarbeiterInnen im KAV Fit im Job für den Job Jänner Jahresbericht Wieder Wohnen Gendergerecht gesund werden Jänner wien.at Magazin GESUND & LEBEN Nur für Frauen. Die FRAUENASSISTENZ hilft seit fünf Jahren in schweren Lebenslagen. Jänner Newsletter Frauengesundheit Termine: FEM Süd, MEN, WGKK: Forum Übergewicht und Adipositas, Vernetzungstreffen Jänner BÖP Intern Förderpreis an Psychologinnen verliehen Jänner Zeit!Raum Zeitschrift für soziokulturelle Arbeit Durchblick: Gesundheitskompetenz für Frauen Jänner wien.at Ran an den Speck 9. Jänner Kurier Gesunde Änderung des Lebensstils 16. Jänner w24.at Krankenkasse hilft beim Abnehmen 20 Jänner Kurier Frauenkurse zum Thema Gesundheit 28. Jänner Medical Tribune Jugend für den Lebensweg festigen 28. Jänner Medical Tribune "Rundum gsund" hilft beim Abnehmen 18. Februar Wr. Bezirksblatt Favoriten Gesundheit für Volksschul-Kinder 21. Februar Medstandard Abspecken auf Krankenschein Frühjahr Gesunde Stadt WiG Jugendgesundheitskonferenz & Mädchen- und Burschengesundheitstag Frühjahr Gesunde Stadt Gesünder mit „Durchblick“ Frühjahr AUVA & DiVLine Vorsicht Alle! Diversity Management für eine gesunde und sichere Zusammenarbeit unterschiedlicher Kulturen, Geschlechter, Religionen, … März Psychologie in Österreich Förderpreis an Psychologinnen verliehen März Kronen Zeitung Hot Spot Stadtjournal für Favoriten Für`s Leben lernen: "Gesundheitsförderung für Volksschulkinder" März DAS WIEN Fünf Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ März bz - Wiener Bezirkszeitung online FEM Süd- FRAUENASSISTENZ feiert Jubiläum in Meidling März bz - Wiener Bezirkszeitung Seit fünf Jahren in Meidling - Jubiläum für Frauenprojekt April Gesundes Österreich Besserer Durchblick in Gesundheitsfragen April Aus den Häusern Für Frauen im Einsatz- Spezialambulanz für vaginale Rekonstruktion Falter Mannsein ist ungesund Bezirkszeitung Favoriten Jetzt anmelden zu Gesundheitskursen 20. Mai Newsletter Allianz für Gesundheitsförderung "rundum gsund" - Hilfe bei starkem Übergewicht 22. Mai Rathauskorrespondenz wien.gv.at Frauenberger: "FGM durch Aufklärung verhindern" 22. Mai www.bmukk.gv.at Heinisch-Hosek:"FGM ist eine massive Menschenrechtsverletzung" 9. April 14./15. April T ä t i g k e i t s b e r i c h t 154 17. Juni wien.at Rathauskorrespondenz Klicka eröffnet Fachtagung " Wiener Forum Übergewicht und Adipositas" 25. Juni Kronenzeitung Gesundheitskonferenz. Wie die Jugend fit bleiben will 25. Juni W24 Chill in X 30. Juni DieSie online Rückblick auf die Fachtagung vom 24. 6. 2014 im Wr. Rathaus Sommer Gesunde Stadt Andrang beim Gesundheitstag Sommer www.wien.at 1. Favoritner Jugendkonferenz Sommer bz - Wiener Bezirkszeitung online Die erste Favoritner Jugendgesundheitskonferenz Sommer Gesundes Österreich 2014 Ein Leben lang "rundum gsund" Emma Mannsein kann krank machen Kronenzeitung Die Gesundheit der Jugend Juli 4. Juli 4. August www.wien.at 1. Favoritner Gesundheitskonferenz September MEN Newsletter Rundum Gsund September MEN Newsletter Rundum Gsund - Lebensstiländerung: Plätze für Männer frei Netdoktor Gratiskurs für Menschen mit Gewichtsproblemen Herbst Gesunde Stadt WiG Aktionen für Jugendliche- Jugendgesundheitskonferenz und "Vielfältig & gesund" Herbst VHS Rudolfsheim-Fünfhaus Jahresprogramm 2014/2015 Durchblick: Gesundheitstreff. Gesundheitskompetenz für Frauen. Herbst VHS Simmering Jahresprogramm 2014/2015 Durchblick Gesundheit Herbst VHS Meidling Jahresprogramm 2014/2015 Durchblick Gesundheit 15. Oktober Okto TV Chill in X 16. Oktober Ö1 Moment - Leben heute mit Romeo Bissuti 3. September 16. Oktober Frauengesundheit-wien.at Gesundenuntersuchung der Stadt Wien spricht Türkisch 20. Oktober Ö1 Ö1 - Radiodoktor mit Romeo Bissuti 23. Oktober www.wien.gv.at Rathauskorrespondenz FH Campus Wien war Austragungsort des 8. Mädchen- und Burschen-Gesundheitstages November 20. Newsletter „Wiener Allianz für Gesundheitsförderung in Spitälern, Pflegeeinrichtungen und Seniorenwohneinrichtungen“ Vielfältig & gesund November Newsletter FGZ Essstörungen Vernetzungstreffen des 5. Wiener Forum Übergewicht und Adipositas November Newsletter FGZ Wiener Forum Übergewicht und Adipositas 6. November wienkav.at Intranet Einladung: Wiener Forum Übergewicht und Adipositas 7. November Österreichische Adipositas Gesellschaft. Veranstaltungen. OInline Einladung zum 5. Vernetzungstreffen: Wiener Forum Übergewicht und Adipositas 12. November Wien.at Hilfe für hunderttausende Frauen in Wien 21. November Newsletter: Allianz für Gesundheitsförderung Ziel.sicher.gesund.-5mal mehr Gesundheitskompetenz 26. November wienkav.at Intranet Kostenlose Seminare zur Förderung der Gesundheitskompetenz von PatientInnen 26. November BÖP Online 5. Vernetzungstreffen Wiener Forum Übergewicht und Adipositas 2. Dezember wienkav.at Intranet Kostenlose Seminare für ProfessionistInnen aus dem Gesundheitsbereich 2. Dezember www.wienkav.at Förderung von Gesundheitskompetenz von PatientInnen T ä t i g k e i t s b e r i c h t 22. Dezember Dezember SAYI: 116-2014 155 www.frauengesundheit-wien.at Gesundheitskompetenz - was Sie als ÄrztIn, TherapeutIn oder Pflegekraft darüber wissen sollten! ONGKG Rundbrief 36 Gemeinsam an dasselbe Ziel! Förderung der Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten Avusturya Medyatik Ich bleib gesund
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