(Titelseite)

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Impressum
EigentümerIn/ VerlegerIn/ HerausgeberIn
Verein: Institut für Frauen- und Männergesundheit
Bastiengasse 36-38
1180 Wien
Tel: 01 47615 5771
e-mail: [email protected]
Redaktion: Maga Maria Bernhart, Mag. Romeo Bissuti, Maga Gabi Gundacker, Maga Eva Trettler,
Maga Hilde Wolf, MBA, Mag. Markus Zingerle
Fotos
FEM, FEM Süd & MEN – Archiv
Foto-Credits:
S. 84 (15 Jahre FEM Süd): Fotos Wiener Programm für Frauengesundheit
S. 94-95 (Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung, Schwerpunkt A): Fotos Wiener Programm für
Frauengesundheit und FEM Süd
S. 96 (Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung, Schwerpunkt B): Fotos Wiener Programm für
Frauengesundheit
S. 97 (Gesundheitsberatung für Migrantinnen, Schwerpunkt B): Foto links andreastischler.com, Foto Mitte Wiener
Programm für Frauengesundheit, Foto rechts FEM Süd
S. 102-103 (Lernsprung): Fotos Caritas und FEM Süd
S. 104-105 (FEM Süd FRAUENASSISTENZ): Fotos Wiener Programm für Frauengesundheit und FEM Süd
S. 149 (Preise): Foto oben: Gesundheitsberufekonferenz, Foto unten: andreastischler.com
Grafische Gestaltung Titelblatt
Maga Gisela Scheubmayr/subgrafik
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
III
Inhaltsverzeichnis
Vorwort _____________________________________________________________ 1
Das Institut für Frauen- und Männergesundheit (FEM, FEM Süd und MEN) ____ 3
Arbeitsweise
4
Vorstand
5
Finanzierung
6
FEM _______________________________________________________________ 7
FEM Team
7
FEM in Zahlen
8
FEM Nutzerinnen
25
FEM Projekte
33
FEM Süd ___________________________________________________________ 51
FEM Süd Team
51
FEM Süd in Zahlen
53
FEM Süd Nutzerinnen
73
5 Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ
83
15 Jahre FEM Süd
84
FEM Süd Projekte und Arbeitsbereiche
85
MEN _____________________________________________________________109
MEN Team
109
MEN in Zahlen
110
MEN Nutzer
123
MEN Projekte
131
Standortübergreifende Aktivitäten _____________________________________ 147
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
IV
Vernetzung & Gremien
147
Delegationen
148
Publikationen
149
Preise
149
Qualitätssicherung
149
Pressespiegel
153
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
1
Vorwort
Das Jahr 2014 war für das Institut für Frauen- und Männergesundheit wieder ein
produktives und vielfältiges Arbeitsjahr. Als besonderen Höhepunkt durften wir mit einer
Fachtagung das 15-jährige Bestehen des FEM Süd - gemeinsam mit dem Wiener Programm
für Frauengesundheit - feiern. Wir freuen uns, Ihnen nun den Jahresbericht von FEM, FEM
Süd und MEN zu übermitteln, in dem Sie sich über die Aktivitäten der geschlechter- und
kultursensiblen Gesundheitsförderung informieren können.
Das Frauengesundheitszentrum FEM blickt auf ein erfolgreiches und arbeitsreiches Jahr
2014 zurück. Neben dem umfassenden Kurs- und Veranstaltungsprogramm wurden
zahlreiche Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention umgesetzt. Wichtige
langjährige Arbeitsfelder, wie die Gesundheitsförderung für wohnungslose Frauen und
Familien und die Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit konnten weiter
ausgebaut werden. Im Bereich der Wohnungslosenhilfe wurden Schwerpunkte vor allem im
Bereich der Strukturarbeit gesetzt. Mit der Fortbildungsreihe "Gender matters" zu
frauenspezifischem Arbeiten in der Wohnungslosenhilfe, konnte ein äußerst gut gebuchtes
Fortbildungsprogramm für MitarbeiterInnen der Wiener Wohnungslosenhilfe umgesetzt
und abgeschlossen werden. Weitere Gesundheitsförderungsprojekte konzentrierten sich auf
die Förderung der Gesundheitskompetenz unterschiedlicher Zielgruppen. Im Modulprojekt
"Jugend aktivieren und stärken", das in Kooperation mit FEM Süd und MEN durchgeführt
wird sowie im Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen", einer Kooperation
mit FEM-Süd und dem Frauengesundheitszentrum Graz, wurden speziell ältere Frauen und
Jugendliche mit Angeboten zum Thema Gesundheitskompetenz erreicht.
Für das Frauengesundheitszentrum FEM Süd war das Jahr 2014 gekennzeichnet durch
Jubiläen. So feierte die FEM Süd FRAUENASSISTENZ im Februar 2014 ihr 5-jähriges
Bestehen
mit
UnterstützerInnen
und
KooperationspartnerInnen
in
erweiterten
Räumlichkeiten. Dem Sozialministeriumservice ist es zu verdanken, dass auch die
Beratungsressourcen verstärkt werden konnten und somit die Zahl jener Frauen, die trotz
einer gesundheitlichen Einschränkung den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt bewältigen
konnten, weiter angestiegen ist. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten anlässlich des 15-jährigen
"Geburtstags" von FEM Süd stand die Konferenz "Zurück in die Zukunft: Frauengesundheit
gestern-heute-morgen", die gemeinsam mit dem Wiener Programm für Frauengesundheit
und 500 TeilnehmerInnen im Rathaus stattfand. Im Jubiläumsband "Frauengesundheit im
Zentrum: 15 Einblicke in 15 Jahre FEM Süd" haben die Mitarbeiterinnen die vielfältigen
Aktivitäten und Angebote, die seit 1999 umgesetzt wurden, im Überblick dargestellt. Neben
diesen "Highlights" konnte im Bereich des Kurs- und Beratungsprogramms 2014 wieder ein
Zuwachs verzeichnet werden, auch die laufenden Projekte, beispielsweise zur Stärkung von
2
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Frauen am Arbeitsplatz, zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Frauen mit
Migrationshintergrund oder zur Lebensstiländerung für Frauen, die von Adipositas
betroffen sind, konnten alle planungsgemäß umgesetzt werden.
Das Männergesundheitszentrum MEN kann ebenfalls auf ein sehr produktives Jahr
zurückblicken. Einerseits konnten bewährte Projekte wie etwa "Gesund Arbeiten mit
Männern" oder "Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung mit wohnungslosen Männern"
fortgesetzt und zum Teil ausgebaut werden. Andererseits wurde mit dem Projekt "MEN VIA
- Unterstützung für Männer als Betroffene von Menschenhandel" Pionierarbeit für eine
bisher kaum beachtete sozial benachteiligte männliche Zielgruppe geleistet. Nach wie vor
sind diese innovativen Ansätze sowohl bei Fachfortbildungen wie auch über die
Landesgrenzen hinaus gefragt und zeigen so den national und international anerkannten
Stellenwert einer integrativen gender- und kultursensiblen Männergesundheitsarbeit.
Drin Margit Endler
Maga Maria Bernhart
Ärztliche Direktorin des
Sozialmedizinischen Zentrums Süd/
Kaiser Franz Josef-Spital,
Vorsitzende
Leitung FEM
Maga Hilde Wolf, MBA
Mag. Romeo Bissuti
Leitung FEM Süd,
Stellvertretende Vorsitzende
Leitung MEN,
Schriftführer
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
3
Das Institut für Frauen- und
Männergesundheit (FEM, FEM Süd und
MEN)
... die Entstehung: Das Frauengesundheitszentrum FEM (kurz für die Zielgruppe: Frauen –
Eltern – Mädchen) in der Ignaz Semmelweis-Frauenklinik ist europaweit das erste Frauengesundheitszentrum, das direkt in einer Frauenklinik angesiedelt ist. Es wurde 1992 im
Rahmen des WHO-Modellprojektes "Frauengesundheitsförderung an einer Frauenklinik"
ins Leben gerufen.
Aufgrund des großen Bedarfs fand mit dem Frauengesundheitszentrum FEM Süd eine
Erweiterung statt. Dieses wurde in einem Schwerpunktkrankenhaus, dem Kaiser Franz JosefSpital, im Mai 1999 implementiert und erhielt einen Arbeitsschwerpunkt in der
Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Frauen, insbesondere für Migrantinnen.
Das Männergesundheitszentrum MEN wurde im September 2002 gegründet und ist
ebenfalls im Kaiser Franz Josef-Spital angesiedelt. Schwerpunkt sind alle jene Bereiche und
Themen, in denen Männer von Gesundheitsrisiken betroffen sind, unter besonderer
Berücksichtigung sozial benachteiligter Gruppen (Armut, Migrationshintergrund, u.a.m.).
FEM, FEM Süd und MEN bilden gemeinsam den Verein "Institut für Frauen- und
Männergesundheit".
... die Grundsätze: Als oberstes Prinzip des Instituts für Frauen- und Männergesundheit gilt
ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis unter zentraler Berücksichtigung von Genderaspekten. Ein besonderes Anliegen der Einrichtungen und Angebote ist es, Frauen und
Männern, Eltern, Mädchen und Burschen in allen Lebenslagen zur Verfügung zu stehen,
unabhängig von Alter, Bildung, sexueller Orientierung oder kulturellem Hintergrund. Ein
besonderes Augenmerk wird auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen und
MigrantInnen gerichtet.
... die Ziele: Unsere Aufgabe ist es, gesundheitsbewusste Lebensstile von Frauen und
Männern zu unterstützen und die Eigeninitiative hinsichtlich des psychischen und
physischen Wohlbefindens zu fördern. Dabei werden die Maßnahmen vor dem Hintergrund
genderrelevanter Gesichtspunkte geplant und umgesetzt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
4
Der Zusammenhang von …
weiblicher/männlicher Sozialisation und gesundheitlichen Störungen,
frauen-/männerspezifischen Bewältigungsstrategien gesundheitlicher Probleme
sowie
weiblicher/männlicher Körperlichkeit
…werden als Ausgangs- und Bezugspunkt genommen.
... die Themen: Schwerpunktthemen in den Frauengesundheitszentren sind Lebenskrisen,
psychische
Probleme,
Schwangerschaftskonflikt,
Essstörungen
sowie
Fragen
im
Zusammenhang mit Partnerschaft, Sexualität, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett,
Elternschaft, Erziehung, Wechseljahre, Mehrfachbelastung, geringer Selbstwert und vieles
mehr. Neben der Unterstützung in akuten Krisen kommt der Prävention in den genannten
Themenbereichen wesentliche Bedeutung zu.
Schwerpunktthemen im MEN sind Vorsorge, sexuelle und organische Gesundheit,
psychische Probleme, Familie, Beziehungen, Arbeitswelt, Süchte, Risikobereitschaft, Gewaltprävention,
Konfliktlösung,
Migration,
Trauma,
sexuelle
Missbrauchserfahrungen,
Ernährung, Bewegung, Entspannung, sexuelle Orientierung u. a. m.
Arbeitsweise
Das Angebot für NutzerInnen
Service- und Beratungstelefon
Persönliche Beratung in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch,
Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Kurdisch, Russisch, Armenisch, Arabisch, Spanisch
durch Klinische und GesundheitspsychologInnen, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und ÄrztInnen sowie ErnährungswissenschaftlerInnen
Frauen- und männerspezifische Kurs- und Workshopangebote, Vorträge und
Informationsveranstaltungen
Projekte am Standort und im aufsuchenden Setting (Vereine, Schulen, Betriebe,
Parks, soziale Einrichtungen usw.)
Selbsthilfegruppen
Online Beratung
Vernetzung
Zahlreiche Aktivitäten zur regionalen, nationalen und internationalen Vernetzung werden
gesetzt.
Die
Frauengesundheitszentren
sind
beispielsweise
Mitinitiatorinnen
des
Netzwerkes Österreichischer Frauengesundheitszentren. Das Männergesundheitszentrum
ist Mitglied des European Men’s Health Forum (EMHF) sowie der International Society for
Men’s Health (ISMH).
Das Institut für Frauen- und Männergesundheit hat selbst vier Vernetzungsplattformen ins
Leben gerufen: das "6Netz"-Vernetzung zum Thema Frauensexualität, die Wiener Plattform
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
5
Gesundheit und Wohnungslosigkeit, das Wiener Forum Übergewicht und Adipositas, sowie
das bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachige Gesundheitsforum Naše Zdravlje.
ProgrammProgramm- und Projektentwicklung
Projektentwicklung
Durch die Erfahrungen aus dem direkten Austausch mit Frauen und Männern sowie den
zahlreichen Vernetzungsaktivitäten werden wir auf aktuelle Versorgungslücken oder
speziellen Bedarf aufmerksam. Aus diesem Wissen entwickeln wir:
neue Programmangebote,
neue Projekte
und stellen unser Know-How in Projektkooperationen zur Verfügung.
Öffentlichkeitsarbeit
Wir informieren über Frauen- und Männergesundheit durch:
Öffentliche Veranstaltungen und Aktionstage,
Vorträge auf Kongressen und Tagungen,
Erstellung von Informationsbroschüren,
Medienbeiträge.
Vorstand
Drin Margit Endler
Mag. Romeo Bissuti
Maga Maria Bernhart
Maga Hilde Wolf,
MBA
Vorsitzende
Leitung MEN
Leitung FEM
Leitung FEM Süd
ärztliche Direktorin
Kaiser Franz JosefSpital/SMZ Süd
Schriftführer
Stellvertretende
Vorsitzende
Der Vorstand des Vereins "Institut für Frauen- und Männergesundheit" setzt sich
zusammen aus der ärztlichen Direktorin des SMZ Süd, Kaiser Franz Josef-Spital, Drin Margit
Endler, den Leiterinnen der Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd, Maga Maria
Bernhart und Maga Hilde Wolf, MBA, sowie dem Leiter des Männergesundheitszentrums
MEN, Mag. Romeo Bissuti.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
6
Finanzierung
Der Wiener Krankenanstaltenverbund ermöglicht die Basisfinanzierung der Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd sowie des Männergesundheitszentrums MEN.
Für die zunehmende Projektarbeit sind weitere Einrichtungen der Stadt Wien unverzichtbare
UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen. Auf Bundesebene wurden im Jahr 2014
Projekte durch den Fonds Gesundes Österreich, das Sozialministeriumservice, das Bundesministerium für Gesundheit sowie das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und
KonsumentInnenschutz und das Bundesministerium für Bildung und Frauen finanziell
unterstützt. Schließlich erhält das Institut seit mehreren Jahren im Rahmen der Kampagne
"Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke DOVE/Unilever ein Projektsponsoring. Die
Förderstellen im Einzelnen sind in untenstehender Tabelle angeführt.
Förderstellen
Wiener Krankenanstaltenverbund
Wiener Gesundheitsförderung (WiG)
Fonds Soziales Wien
Wiener Gebietskrankenkasse
MA 57 - Frauenabteilung
Fonds Gesundes Österreich
Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend
Sozialministeriumservice
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und KonsumentInnenschutz
Bundesministerium für Gesundheit
Bundesministerium für Bildung und Frauen
Sponsoring DOVE (Unilever)
Europäischer Sozialfonds (esf)
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
7
FEM
FEM Team
Das FEM-Team ist an zwei Standorten, dem FEM in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik
und der FEM-Elternambulanz im Wilhelminenspital tätig. Darüber hinaus arbeitet es im
Rahmen diverser Projekte in unterschiedlichen Settings aufsuchend in ganz Wien.
Hinten von links nach rechts: Maga Franziska Pruckner, Leitung FEM-Elternambulanz; Michaela Kaiss, Bereichsleitung
"6Netz"; Maga Eva-Maria Füssl, Projektleitung "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" und
Gender Matters", Beratung "Familiensprechstunde", Projektleitung " Wiener Plattform Gesundheit und
Wohnungslosigkeit"; MMaga Ruth Mayrhofer, Projektmitarbeiterin im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" Gesunde Bezirke 2; Maga Erika Orgler, Projektmitarbeiterin im Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für
Frauen" Seniorinnenmodul; Maga Harriet Vrana, Bereichsleitung und Beratung bei Essstörungen;
Vorne von links nach rechts: Amira Huber, Empfang und Sekretariat; Zeliha Özlü-Erkilic, türkischsprachige Beratung in
der FEM-Elternambulanz; MMaga Katharina Schönborn-Hotter, Projektmitarbeiterin im Projekt "Durchblick Gesundheitskompetenz für Frauen" Seniorinnenmodul; Maga Elisabeth Kaspar, Psychologische Beratung,
Projektmitarbeiterin "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien"; Maga Gabi Gundacker, Leitung
"Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" Seniorinnenmodul, Programmgestaltung, Dokumentation; Maga
Maria Bernhart, Leitung FEM, Projektleitung im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" - Gesunde Bezirke 2;
In Karenz sind derzeit Maga Julia Karinkada und Maga Christina Hartl-Hörker.
Im Jahr 2014 gab es kaum Veränderungen im FEM-Team. Nur die inhaltlichen
Aufgabenbereiche einzelner Kolleginnen änderten sich durch das Ende von Projekten und
dem Beginn neuer Projekte. Neben den Mitarbeiterinnen auf dem Foto unterstützen
mittlerweile an die 50 Trainerinnen aus dem Gesundheits- und psychosozialen Bereich das
FEM-Stammteam in Projekten oder im FEM Kursbereich.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
8
FEM in Zahlen
Angebot
Anzahl der Kontakte
Telefon
5.460
E-Mail
18.639
Persönliche Beratungen & Informationsgespräche
3.634
Kurse, Gruppen & Körpertherapeutische Angebote
7.839
Informationsveranstaltungen & Vorträge
2.972
Jugendworkshops
1.163
Angebote für MultiplikatorInnen
1.059
Netzwerkarbeit
420
Weitere Kontakte
1.194
Projekte
"Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien – GWFF"
GWFF - Schwerpunkt Gruppenangebote
GWFF - Schwerpunkt Einzelangebote
Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit
"Gender matters" - Fortbildungsreihe zu frauenspezifischen Aspekten in der Wohnungslosigkeit
"Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" - Seniorinnenmodul
FEM-Elternambulanz
FEM-Familiensprechstunde
"Fit für den Kinderschuh"
"Bodytalk Workshops" - Essstörungsprävention bei Mädchen
6Netz - Vernetzung zum Thema Frauensexualität
"Jugend aktivieren und stärken" - Gesunde Bezirke 2
Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien
Gender Fortbildungen im Auftrag des Fonds Soziales Wien in Kooperation mit MEN
Summe der Kontakte: 42.380
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
9
Telefon, EE-Mail und Internetkontakte
2014 verzeichnete das FEM 2.770 Anrufe über die Hauptklappe und fast genauso viele,
nämlich 2.690 über die mobilen Anschlüsse einzelner Mitarbeiterinnen. Die inhaltlichen
Auswertungen beziehen sich auf die Anrufe über die Hauptklappe. 18.639 E-Mailanfragen
erreichten das FEM 2014. 86.857 Zugriffe auf der Institutshomepage www.fem.at, die
gemeinsame Startseite von FEM, FEM Süd und MEN, konnten gezählt werden.
Durch die zunehmende aufsuchende Projektarbeit in verschiedenen Settings wurde es
nötig, mobile Kommunikationsmöglichkeiten zu schaffen. Die Gespräche über die
Mobiltelefone werden zwar gezählt, jedoch nicht inhaltlich zugeordnet. Bei den
Telefonanrufen, die in der Grafik dargestellt sind, bezieht sich der Großteil auf Kurs-,
Workshop- und Beratungsorganisation, nämlich 41%. Hier geht es um An- und
Abmeldungen von Kursen, Anfragen von Trainerinnen, aber auch um die Koordination der
vielen Schulworkshops und Anfragen zum Programm. 21% der Telefonanrufe machen die
interne Kommunikation aus und 14% die FEM-Projekte. Der Anteil erscheint im Vergleich
zum Vorjahr (38% und 32%) deutlich geringer. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sehr
viele Projektkooperationen und Gespräche zwischen den Standorten FEM, FEM Süd und
MEN über die Diensthandys der Mitarbeiterinnen geführt werden, die in dieser Grafik nicht
aufscheinen. Die Zusammenarbeit zwischen den Standorten ist sehr eng und wird durch
große gemeinsame Gesundheitsprojekte ("Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen"
und "Jugend aktivieren und stärken"), sowie die Koordination der gendergerechten Arbeit
noch verstärkt.
10
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
4% der Anrufe beziehen sich auf Medienanfragen und Öffentlichkeitsarbeit. Vor allem zu
Kernthemen des FEM und zu Projekten wird häufig bezüglich Interviews oder Teilnahme an
Veranstaltungen und Tagungen angefragt. Vernetzungsanfragen machen etwa ein Zehntel
der Anrufe auf der FEM-Hauptklappe aus. Das FEM wird sowohl als Ausbildungsstelle als
auch als Zuweisungsstelle für andere Beratungseinrichtungen oder niedergelassene
TherapeutInnen, ÄrztInnen, sowie andere Gesundheitsberufe wahrgenommen.
Die Telefonberatungen, die bisher auch in dieser Grafik enthalten war, finden sich nun unter
dem Kapitel "Persönliche Beratungen und Informationsgespräche". Hauptanliegen ist es,
jede Frau, die anruft, so gut wie möglich zu unterstützen – ob das bedeutet sie zu einem
persönlichen Gespräch einzuladen, sie an eine spezialisierte Stelle zu verweisen, ihr beim
Suchen nach weiterer professioneller Unterstützung zu helfen oder ihr verschiedene
Möglichkeiten aufzuzeigen – wichtig ist, dass jede Frau nach dem Telefonat einen klaren
Informationszugewinn verzeichnet und bei der Lösung ihres Problems, beziehungsweise in
ihrem Anliegen einen deutlichen Schritt vorangekommen ist.
Im Jahr 2014 wurden im FEM 18.639 eingehende E-Mails bearbeitet. Dabei nahm mehr als
die Hälfte, genau 57%, der Bereich der FEM-Projekte ein. Die große Bedeutung der
Projektarbeit ist auch hier gut ersichtlich, viele Anfragen zu den Projekten kommen per
elektronischer Post. 11% der Emails sind dem Bereich interne Kommunikation
zugeschrieben, hier geht es häufig um Akkordierung und inhaltlichen Austausch innerhalb
des Instituts für Frauen- und Männergesundheit. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit
machen 10% der E-Mailanfragen aus. Drei nahezu gleich große Bereiche sind
Veranstaltungen, Büro und Kursverwaltung, sie machen jeweils einen Anteil von 6% aus.
4% der E-Mails beinhalten Anfragen von FEM-Nutzerinnen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
11
Inanspruchnahme der FEM Angebote
Telefonberatungen, persönliche Beratungen und Informationsgespräche
2014 fanden im FEM insgesamt 3.634 Beratungen statt. Enthalten sind hier sowohl
Telefonberatungen als auch persönliche Beratungen vor Ort im FEM und der FEMElternambulanz sowie in dem aufsuchenden Projekt "Gesundheit für Wohnungslose Frauen
und Familien in Wien" (GWFF) in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe. Inhaltlich
handelt es sich dabei sowohl um psychosoziale Beratungen als auch um gynäkologische
Beratungen.
2014 fanden 422 Telefonberatungen über das FEM Servicetelefon statt. Die Inhalte sind
vielfältig. Dennoch lassen sich Hauptthemen eruieren.
Mehr als ein Drittel der Telefonberatung, genau 40%, gilt dem Thema Schwangerschaftskonflikt, im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um 7% gestiegen, was die zunehmend
schwierigere Situation der Betroffenen widerspiegelt. Anlaufstellen sind häufig ausgebucht,
gerade für sozial benachteiligte Frauen gibt es wenig leistbare Möglichkeiten des Abbruchs
und der Bedarf an Information und Hilfestellung per Telefon steigt. Oft sind es aber auch
erste Entlastungsgespräche, häufig auch die Bitte um Unterstützung bei der Entscheidungsfindung oder auch eine erste Informationssuche über die Vorgehensweise und
Möglichkeiten bei einem Schwangerschaftsabbruch. Ebenso rufen Freundinnen und
PartnerInnen oder andere nahe stehenden Personen an, um sich für die Betroffenen vorab
zu informieren und Rahmenbedingungen abzuklären.
Ein weiterer Themenbereich im Rahmen der Telefonberatungen sind psychische Probleme
(16%). Die Anrufe beziehen sich auf psychische Krisen im Allgemeinen (7 %) und
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
12
Essstörungen (9 %) im Besonderen. Bei den Telefonberatungen geht es in erster Linie um
eine erste Entlastung, darum, den Frauen in einer schwierigen Situation zuzuhören und
einen Anker zu geben, also das Gefühl, dass sie nicht alleine sind und dass sie im Notfall
wieder anrufen können. Das allein macht es vielen Frauen möglich, eigene Schritte zur
Bewältigung der aktuellen Krise zu gehen und selbst Lösungen für ihre Situation zu finden.
Auch Angehörige von psychisch kranken Menschen rufen im FEM an, um Unterstützung zu
finden. Viele Angehörige von Menschen, die an einer Essstörung erkrankt sind, suchen
telefonisch Hilfe und ein Gespräch. Getreu dem systemischen Ansatz bei der Behandlung
von Essstörungen ist es besonders wichtig, auch Angebote für Angehörige zu schaffen, sie
zu Informationsabenden, Beratungsgesprächen und Angehörigengruppen einzuladen.
16% der Anrufe beziehen sich auf medizinische Themen, der Großteil davon auf den
Themenbereich Gynäkologie, weniger als 1% bezieht sich auf allgemeinmedizinische
Anfragen. Die verstärkte Nachfrage nach gynäkologischer Telefonberatung zeigt sich an
einem Anstieg um mehr als das Doppelte im Vorjahr (7%). Es zeigt sich ein Trend, wonach
immer mehr Frauen im FEM schnellen unkomplizierten Rat suchen und dieses
niederschwellige Angebot sehr schätzen. 7% der Anruferinnen haben Fragen zu den
Themenbereichen Schwangerschaft und Kinderwunsch. 12% der Frauen rufen an, um
Erziehungsthemen zu besprechen und ihre Anliegen, Sorgen und Fragen in Bezug auf
Kinder und Jugendliche zu deponieren. 3% der Telefonate befassen sich mit Sexualität, 2%
mit Themen der psychischen Balance und Beruf und 1% mit dem Thema Wechseljahre.
Neben den Telefonberatungen finden im FEM und im Rahmen der FEM-Projekte viele
persönliche Beratungen statt. Die Beratungskontakte teilen sich auf unterschiedliche
Standorte und Settings auf - sie finden im FEM in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik statt,
in der FEM-Elternambulanz im Wilhelminenspital und auch in verschiedenen Einrichtungen
der Wiener Wohnungslosenhilfe.
Zur Veranschaulichung, wie die Beratungskontakte verteilt sind, dient die folgende Grafik.
2014
gab
es
neben
den
bereits
beschriebenen
442
Telefonberatungen,
1.054
Beratungsgespräche in der FEM-Elternambulanz, 737 davon in deutscher Sprache und 317 in
türkischer Sprache, 46 Gespräche im Rahmen der Familiensprechstunde und 779
psychologische und psychotherapeutische Beratungsgespräche im FEM. Im Rahmen des
Projektes GWFF fanden 1.024 psychosoziale Beratungen für Frauen, 71 gynäkologische
Beratungen und 238 Beratungen mit wohnungslosen Kindern statt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
13
FEM versteht sich als Clearingstelle und als erste Anlaufstelle für Unterstützung in
Krisensituationen. Wenn langfristige Betreuung notwendig ist, werden die Frauen an
kompetente PartnerInnen weiter vermittelt. 48% der Frauen kommen für nur einen Termin
ins FEM. Das sind vor allem Frauen, die Informations- oder Entscheidungsberatung
anfragen, aber auch Frauen, die eine Psychotherapie wünschen. Hier wird Unterstützung bei
der Suche nach geeigneten Therapieplätzen geboten. Etwa ein Viertel (26%) der Frauen
nehmen 2-3 Beratungstermine in Anspruch, diese Vorgehensweise ist vor allem dort
sinnvoll, wo entweder die Abklärung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt oder wo es um
eine kurzfristige Stützung in einer akuten Krise geht und die Frau genügend eigene
Ressourcen zur Verfügung hat, um danach gut alleine zurecht zu kommen. 4-10 Termine
nehmen etwa 19% der Frauen in Anspruch, mehr als 10 Termine nur noch 7%.
Hier gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Beratungssettings - beim Projekt
"Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien"(GWFF) und auch in der FEMElternambulanz liegt der Schwerpunkt der Beratungen weniger im Clearing, als vielmehr in
der Unterstützung in einer schwierigen Lebenssituation und psychologischen Beratung und
Begleitung. Demnach sind hier meist längerfristige Beratungsbeziehungen zu finden.
Vom Beratungssetting her wählen die meisten Klientinnen, nämlich 78%, Beratungen im
Einzelsetting, 4% nehmen ein Paarsetting mit dem Partner oder der Partnerin in Anspruch,
3% lassen sich im Kreise der Familie beraten und weniger als 1% wählen andere
Gruppensettings, etwa mit FreundInnen. 12% der Beratungen sind Kurzberatungen,
sogenannte "Tür und Angel"-Gespräche. Diese sind vor allem in der aufsuchenden Arbeit
wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Frauen. Gerade dort, wo noch Vertrauen zum
14
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Gesundheitssystem und den Beraterinnen aufgebaut werden muss, etwa in der Arbeit mit
wohnungslosen Frauen steht diese Form der Beratung häufig am Beginn der
Beratungsbeziehung.
Die Themen, mit denen Frauen sich ans FEM wenden, sind vielfältig. Es finden sich je nach
Zielgruppe unterschiedliche Schwierigkeiten und Problemlagen, mit denen Klientinnen
zurechtkommen müssen. Zunächst soll eine allgemeine Übersicht über die Themen der
Beratungsangebote gegeben werden. Der Datensatz bezieht sich auf die Beratungsdokumentation von 523 Frauen und 14 Kindern, dabei gab es 813 Nennungen relevanter
Themen, die im folgendem beschrieben werden soll.
Die wichtigsten Themenbereiche der Beratungen sind Familie und Partnerschaft (mit 96
und 114 Nennungen), Psychische Probleme (102 Nennungen) und psychische Balance (101
Nennungen), Schwangerschaft und Geburt (89 Nennungen), aber auch Gewaltthemen (82
Nennungen).
Je nach Setting sind unterschiedliche Schwerpunktthemen feststellbar. So sind die Themen
in den Beratungen der FEM-Elternambulanz hauptsächlich in den Kategorien Familie und
rund um Schwangerschaft und Geburt angesiedelt. Hier geht es vor allem um Krisen in der
Schwangerschaft, Postpartale Depressionen, Fehl- und Totgeburten, aber auch um
Erziehungsprobleme, Konflikte im familiären Umfeld und Mehrfachbelastung. In den
Beratungen im Rahmen des Projektes GWFF sind dagegen die Kategorien Familie,
psychische Probleme und psychische Balance, Wohnprobleme und Beratungen zum Thema
Gesundheit vorherrschend. Hier geht es oft um Konflikte innerhalb von Beziehung oder
Familie, aber auch mit Nachbarn. Beengte Wohnverhältnisse und Wohnungslosigkeit an
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
15
sich sind hier oft zentrale Inhalte der Beratung, ebenso wie Selbstwert, Abgrenzung und
Überforderung. Bei den psychischen Problemen sind besonders häufig Süchte das Thema.
Bezogen auf Familie und Kinder geht es neben allgemeinen Konflikten auch häufig um
Erziehungsfragen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder. Ein wichtiges Thema in diesen
Beratungen sind aber auch allgemeine Gesundheitsthemen, einerseits Gesundheitsaufklärung aber auch die eigene belastete Gesundheit und der Umgang damit.
Die Themenpalette der Beratungen im FEM ist breit gestreut. Auch hier führen
Partnerschafts- und Familienthemen - hier geht es häufiger um Untreue, Beziehungsklärung
und Trennung vom Partner oder der Partnerin oder Probleme nach einer Trennung- um
Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern, Ablösungsprobleme und allgemeine
Konflikte in der Familie. Die Themenbereiche psychische Probleme und psychische Balance
beinhalten hier häufig Depressionen und Ängste, aber auch Selbstwertproblematiken,
Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, selbstverletzendes Verhalten und Burnout. Bei vielen
Beratungen geht es auch um Gewalterfahrungen, vor allem um sexuelle Gewalt, sexuelle
Belästigung und Gewalt in der Partnerschaft. Die Bereiche Schwangerschaft und Geburt
sind ebenfalls stark vertreten - hier sind die Hauptthemen Schwangerschaftskonflikt und abbruch. Im FEM werden weiters Themen rund um die Sexualität sehr häufig genannt - hier
geht es um sexuelle Störungen wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Lustlosigkeit und
Orgasmusstörungen.
In der folgenden Grafik werden die psychischen Probleme noch detaillierter betrachtet.
Zusätzlich zu den "psychischen Problemen" (n=102) aus der vorigen Grafik sind hier auch
die sexuellen Störungen (n=27) enthalten, die in der vorigen Grafik in den Bereich Sexualität
subsummiert waren und Postpartale Depressionen (n=6), die zuvor unter den Bereich
Schwangerschaft und Geburt gefallen waren; ebenso das Thema Burnout, das zuvor in der
Kategorie psychische Balance zu finden war. Daraus ergeben sich statt 102 Nennungen nun
140 Nennungen.
16
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Die häufigsten psychischen Störungen, die Inhalte der Beratungen sind, sind Depressionen
mit 44 Nennungen, Sexuelle Störungen (27 Nennungen), Angststörungen (23 Nennungen),
Suchtthemen (20 Nennungen) und Essstörungen mit 15 Nennungen.
Viele der Frauen, die im FEM 'andocken', waren auch davor schon aufgrund psychosozialer
Probleme in Behandlung. 107 Frauen geben an, schon einmal in fachärztlicher Behandlung
gewesen zu sein, von den 254 Nennungen sind das 43%, 81 Frauen waren schon früher in
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
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psychologischer oder psychotherapeutischer Behandlung (32% der Nennungen), 46 Frauen
führen an bereits ein- oder mehrmals stationär aufgenommen worden zu sein (18%) und 20
Frauen hatten andere Behandlungen im Vorfeld.
Themen der Kinderberatungen waren vor allem Konflikte im Umfeld, abwesender Elternteil,
Mobbing, Umgang mit Aggression, Einsamkeit und Kontaktschwierigkeiten sowie Probleme
durch Verhaltensauffälligkeiten der Kinder.
Entsprechend dem bio-psycho-sozialen Gesundheitsmodell ist für die Arbeit im FEM die
Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie das Verweisen an andere
Institutionen ein sehr bedeutender Faktor. Die psychosoziale Beratung ist demnach in
vielen Fällen nur ein Teil der Behandlung. Viele Anliegen und Probleme der Klientinnen
bedürfen noch weiterer Interventionen. Die häufigsten werden in der folgenden Grafik
zusammengefasst.
38%
der
zusätzlichen
Interventionen
waren
Überweisungen
an
niedergelassene
PsychotherapeutInnen, was dem Umstand gerecht wird, dass sich das FEM in erster Linie
als Clearingstelle und als Unterstützungsort in akuten Krisen sowie als Überbrückungsstelle
sieht. 33% der zusätzlichen Interventionen waren Überweisungen ans medizinische
Versorgungssystem. Vor allem im Rahmen gynäkologischer Beratungen oder bei
Gesundheitsthemen sind oft auch Untersuchungen notwendig, die vor Ort im FEM nicht
abgedeckt werden können. Häufig ist aber auch medizinische Abklärung bei vordergründig
psychischen Themen indiziert. In 9% der Fälle kam es zu Überweisungen an andere
Organisationen. Um qualitativ hochwertige Betreuung sicherstellen zu können, ist es
wesentlich mit spezialisierten Beratungsstellen in Wien vernetzt zu sein um den Klientinnen
die bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Oft werden auch Angebote der anderen
Standorte zugänglich gemacht oder an das Krankenhaus vor Ort weiterverwiesen um die
18
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Beratungen zu vervollständigen, in je 7% der Fälle war dies die Intervention der Wahl.
Andere Interventionen (3%) waren Fallkonferenzen und Stellungnahmen, natürlich nur mit
Absprache und auf Wunsch der KlientInnen. Als Brückenfunktion zu Behörden oder ins
Medizinsystem verstehen wir Unterstützung bei Kontaktaufnahme, Vereinbarung von
Terminen und Hilfe bei Schriftstücken.
Neben den psychosozialen bietet das FEM auch gynäkologische Beratungen und
Informationsgespräche an. Im Jahr 2014 fanden 76 gynäkologische Gespräche statt. 71
davon fanden im Rahmen des Projektes GWFF statt.
Die Themen der gynäkologischen Beratungen sind aus der folgenden Grafik ersichtlich. Bei
vielen Frauen gab es im Vorfeld schlechte Erfahrungen mit dem Medizinbereich, wo die
Beratungen genutzt wurden, um das Vertrauen wieder aufzubauen - vor allem bei Frauen
aus den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe ist das ein großes Thema. Viele Frauen in
dieser Lebenssituation erfahren Diskriminierung und Vorurteile bei ÄrztInnen aus dem
niedergelassenen Bereich und nehmen gerne die ausführliche und wertfreie Beratung im
FEM in Anspruch.
Die Gynäkologinnen im FEM führen prinzipiell keine Untersuchungen durch, sondern sind
in rein beratender Funktion tätig.
Kurse, Gruppen & Körpertherapeutische Angebote
Die Kurs- und Gruppenkontakte im Jahr 2014 betrugen insgesamt 7.839. Hier sind im FEM
vor Ort stattfindende Kursangebote ebenso gemeint, wie die Angebote über FEM-Projekte,
wie die Kurskontakte im Rahmen der "Osteoporose-Selbsthilfe Wien", Gruppen und Kurse
innerhalb des Projektes "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien",
sowie Gruppenangebote innerhalb des Projektes "Durchblick - Gesundheitskompetenz für
Frauen" sowie Kurskontakte des Projektes "Fit für den Kinderschuh".
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
19
Mehr als ein Drittel der Kontakte (39%) bezieht sich auf Bewegungsangebote im FEM. Hier
ist "Lust auf Bewegung" seit Jahren ein viel gebuchtes und beliebtes Angebot, das von vielen
Frauen genutzt wird. Aber auch Angebote wie Pilates und Yoga werden gern in Anspruch
genommen. 22% der Kontakte gehen auf das Konto der "Osteoporose-Selbsthilfe Wien", bei
der einerseits wiederum Bewegung im Zentrum steht aber andererseits auch regelmäßige
Gruppentreffen der Selbsthilfegruppen angeboten werden. Die Gruppen- und Kurskontakte
im Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" (12%) sind
inhaltlich sehr vielfältig. Hier wurden Kinderturngruppen, genauso wie Frauengesprächsrunden, Entspannungsgruppen oder Bewegungseinheiten für Frauen umgesetzt.
Auch Kochgruppen und gynäkologische Informationsrunden wurden 2014 in diesem
Rahmen angeboten. 752 Kurskontakte fanden über das Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" statt (22%). Es fanden 22 Gesundheitskompetenzkurse für ältere
Frauen
in
Pensionistenklubs,
Volkshochschulen
und
Nachbarschaftszentren statt.
Zwei weitere inhaltliche Bereiche im FEM sind einerseits
Geburtsvorbereitungskurse und Elterngruppen (11%) - nahezu
jedes
zweite
Wochenende
finden
im
FEM
Geburts-
vorbereitungskurse statt und auch die Kursreihe im Rahmen
Auch so kann
Gesundheitskompetenz
vermittelt werden: „Es war sehr
lehrreich. Sehr nett, fröhlich und
aufbauend!“
des Projektes "Fit für den Kinderschuh" konnte erfolgreich
abgehalten werden - und andererseits Gruppen zum Thema Selbsterfahrung und
Selbstbewusstsein (7%). Inhaltlich geht es um das Thema Selbstvertrauen, aber auch um
die Stärkung sozialer Netze bei älteren Frauen. Ein bereits lang existierendes Angebot im
FEM ist der Treffpunkt für Junggebliebene, im Rahmen dessen sich Frauen im
fortgeschrittenen Alter regelmäßig treffen und verschiedenste Themen besprechen, die sie
beschäftigen und mit denen sie in ihrem Alltag umzugehen haben.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
20
Informationsveranstaltungen & Vorträge
2.972 Personen wurden 2014 über Informationsveranstaltungen, Workshops und Vorträge
für
NutzerInnen
erreicht.
Neben
Angeboten
zu
unterschiedlichen
spezifischen
Gesundheitsaspekten in Rahmen von Projekten, wurde der jeweiligen Zielgruppe bei einer
großen Anzahl von Veranstaltungen entweder das FEM vorgestellt oder über konkrete
Angebote berichtet, teilweise wurden diese Informationsveranstaltungen vor Ort im
Frauengesundheitszentrum FEM, teilweise aber auch in anderen Einrichtungen abgehalten.
Über das Projekt GWFF konnten 238 wohnungslose Frauen im Rahmen solcher einmalig
stattfindender Angebote erreicht werden. Das waren einerseits Informationen zum Projekt,
Informationsrunden zu gynäkologischen Themen, Vorträge zu Themen wie Depression oder
Gesundheitskompetenz, Workshops zum Thema Selbstwert oder Ernährung, aber auch
einmalige Aktionen wie der Besuch einer Gesundheitsclownin für wohnungslose Kinder.
Im Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" fanden eine Vielzahl von
Informationsveranstaltungen in den Settings statt, um ältere Frauen für das Thema zu
sensibilisieren und zu interessieren. Oft konnten über die Abhaltung von Informationsveranstaltungen auch Frauen für die Teilnahme an Kursen gewonnen werden. Insgesamt
wurden 2014 über diese Maßnahmen 640 Frauen erreicht.
Im Rahmen der Osteoporose-Selbsthilfe fanden im Jahr 2014 für insgesamt 530
TeilnehmerInnen 10 Vorträge zum Thema Osteoporose statt.
302 Jugendliche wurden im Rahmen von 2 Mädchen- und Burschengesundheitstagen in den
Bezirken Margareten und Brigittenau über das kommunale Gesundheitsförderungsprojekt
"Jugend aktivieren und stärken" erreicht.
Die restlichen 1.262 Kontakte wurden über das FEM allgemein gezählt, das waren
Themenvorträge für verschiedene Zielgruppen und Informationsabende in der Ignaz
Semmelweis Frauenklinik.
Jugendworkshops
Der Bedarf an
Verhütungsworkshops ist enorm,
auch 2014 war die Nachfrage
größer als das Angebot, das
ermöglicht werden konnte.
2014 fanden im FEM vor Ort und in Schulen insgesamt 76
Workshops statt. 23 davon waren Bodytalk-Workshops, die
kostenlos für Mädchen in Wien angeboten werden. Mit dieser
Form der Essstörungsprävention wurden im Jahr 2014 464
Schülerinnen aus Wien erreicht. Im Jahr 2014 startete in
Kooperation mit MEN ein Pilotversuch, diesen Workshop
auch für Burschen adaptiert anzubieten, also parallel und gendergerecht mit Mädchen und
Burschen derselben Klasse zu Themen wie Schönheit, Selbstwert, Körperbild und
Essstörungen zu arbeiten. Das Feedback war sehr gut und bestätigt, dass auch Burschen für
diese Themen empfänglich sind. 33 Workshops befassten sich mit dem Thema Verhütung
und Sexualität und wurden wie immer getrennt für Mädchen und Burschen von jeweils
einem Psychologen und einer Psychologin abgehalten und von insgesamt 416 Mädchen und
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
21
257 Burschen in Anspruch genommen. Weitere vier Workshops wurden speziell auf Anfrage
und Bedarf maßgeschneidert und teilweise in den Schulen oder im FEM angeboten. Inhalte
waren Themen rund um Ernährung und Essverhalten, sowie Genderthemen oder das
Hinterfragen von Rollenbildern
Über das Projekt "Jugend aktivieren und stärken" fanden darüber hinaus 16 Workshops mit
Jugendlichen zu unterschiedlichen Themen und in unterschiedlichen Settings statt. Themen
wie Sexualität und Verhütung waren auch hier beliebt, aber auch Körperwahrnehmung,
Schönheitsideale wurden thematisiert. Bei den Startworkshops zu den geplanten Jugendkonferenzen ging es ganz allgemein um das Thema Gesundheit und die Perspektive der
Jugendlichen auf dieses Themengebiet. Im Rahmen der Workshops dieses Projektes wurden
222 Jugendliche erreicht.
Mit allen Workshops insgesamt wurden in diesem Jahr 1.163 Mädchen und Burschen
erreicht, schwerpunktmäßig im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Eine Stärke des FEM ist es,
Workshops maßgeschneidert an die jeweilige Gruppe anzupassen, ob es nun Mädchen mit
speziellen Bedürfnissen sind oder solche mit sprachlichen und kulturellen Besonderheiten.
Je nach Zielgruppe werden Workshopkonzepte abgeändert und Themenschwerpunkte
gesetzt, die für die jeweiligen TeilnehmerInnen interessant und wichtig sind. Wie aus der
folgenden Grafik, die sich auf 76 Nennungen von Herkunftsbezirken bezieht, erkenntlich
wird, haben SchülerInnen aus ganz Wien an den Workshops teilgenommen. Darüber hinaus
haben mehrere Schulen von außerhalb Wien ("a.W", größtenteils aus Niederösterreich)
Workshops bei FEM gebucht.
Die Mädchen und Burschen besuchen verschiedenste Schulen und Jugendeinrichtungen. In
der folgenden Grafik ist dies dargestellt. 37% der WorkshopteilnehmerInnen gehen in eine
AHS, 21% in eine Kooperative oder Neue Mittelschule und 6% in eine Berufsbildende
Höhere Schule. 5% der jugendlichen WorkshopteilnehmerInnen kamen über Jugend am
22
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Werk, Lehrwerkstätten oder Jugendzentren zu den Workshops. 3% der Jugendlichen
besuchten den polytechnischen Lehrgang. Die restlichen 28% kamen über andere Settings,
wie sonderpädagogische Einrichtungen, Jugendcoaching und Flüchtlingseinrichtungen für
Jugendliche.
Das Feedback der Jugendlichen, die Workshops besuchten, war durchaus positiv. Die
SchülerInnen schätzen die lockere, offene Atmosphäre und bedürfnisgerechte Gestaltung
der Workshops. Es gibt keine Fragen, die nicht gestellt werden dürfen - je nach Interesse
können verschiedene Schwerpunkte gesetzt und bestimmte Themenbereiche vertieft
werden. Die WorkshopleiterInnen sind sehr beliebt und inhaltlich kompetent. Viele der
Schulen und Institutionen besuchen das FEM seit Jahren mit wechselnden Gruppen und
auch die Weiterempfehlung funktioniert bestens.
Angebote für MultiplikatorInnen
Ein Schwerpunkt der FEM Tätigkeit bzw. des Instituts für Frauen- und Männergesundheit ist
die Arbeit mit MultiplikatorInnen (LehrerInnen, BetreuerInnen, ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, KursleiterInnen, etc.). 2014 wurden auf diesem Wege 1.059 ProfessionistInnen aus
dem Gesundheits- und Sozialbereich erreicht.
Das Projekt "Gender matters" ist zur Gänze dem Thema Schulung für MultiplikatorInnen
gewidmet. Die vierteilige Fortbildungsreihe beschäftigt sich mit frauenspezifischen
Aspekten in der Wohnungslosigkeit und richtet sich an MitarbeiterInnen und Institutionen
in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Mit den Seminaren "Gender basics", "Frauenspezifische
Aspekte in der Wohnungslosigkeit", " Frauenspezifische Beratung" und "Umgang mit
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
23
Gewalt gegen Frauen" und der maßgeschneiderten Arbeit mit gesamten Teams wurden 211
Personen erreicht.
Im Rahmen des Projekts Bodytalk fanden 2014 zwei Workshops für MultiplikatorInnen
"Bodytalk zum SELBSTanleiten statt und es wurden 12 TeilnehmerInnen erreicht.
Über das Projekt 6Netz nahmen an den Vorträgen für MultiplikatorInnen zum Thema
Sexualität und Intimität 64 Personen teil.
Das Vorstellen des Projektes beispielsweise im Rahmen von Jugendplattformen für
KooperationspartnerInnen und ProfessionistInnen erbrachte im Projekt "Jugend aktivieren
und stärken" 132 Kontakte auf der MultiplikatorInnenebene.
Die restlichen 640 MultiplikatorInnen wurden über das allgemeine FEM-Programm erreicht,
das waren einerseits Vorträge vor Fachpublikum und Schulungen für ProfessionistInnen.
Die Themen reichten von kultursensibler Arbeit über Gesundheitskompetenz für
Grätzleltern im Rahmen eines Projektes der Wiener Gesundheitsförderung bis zu
Genderworkshops für LehrlingsanleiterInnen.
Netzwerkkontakte
Im FEM gibt es Netzwerke und Plattformen, die selbst initiiert wurden und mit viel Energie
gepflegt werden. Es handelt sich dabei einerseits um kleinere Netzwerke, die an konkreten
Themenstellungen arbeiten, andere wiederum bestehen aus mehreren 100 Frauen und
Männern, die sich regelmäßig im Rahmen von großen Netzwerkveranstaltungen treffen. Im
Jahr 2014 wurden im Rahmen dieser Netzwerkarbeit 420 Personen erreicht.
Die "Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit" traf sich im Jahr 2014 zweimal.
Die beiden Treffen mit insgesamt 200 TeilnehmerInnen widmeten sich wie immer wichtigen
Themen an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Wohnungslosigkeit. 2014 waren das
die Themen "Junge Erwachsene in der Wohnungslosigkeit" und "Sexualität und Intimität im
Zusammenhang mit Wohnungslosigkeit".
Auch das 6Netz gestaltete 2014 zwei Treffen mit spannenden Themeninputs. Einmal das
Themen "Sexualität und Interkulturalität" und einmal "Sexualität und digitale Medien". Die
Treffen wurden von 34 Besucherinnen wahrgenommen.
Im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" wurden zwei Steuerungsgruppen zur Begleitung
von Jugendgesundheitskonferenzen- eine in Favoriten und eine in Ottakring ins Leben
gerufen, die sich drei- bis viermal übers Jahr verteilt trafen um Inhaltliches zu erarbeiten.
Auch
ein
Arbeitskreis
Kinder
und
Jugend
hatte
zwei
Treffen
und
ein
Nachhaltigkeitsworkshop der Steuerungsgruppe in Favoriten fand 2014 im Rahmen dieses
Projektes statt. Hier konnten insgesamt 169 Netzwerkkontakte gezählt werden.
Über das FEM wurden im Jahr 2014 zwei Essstörungs-Jour fixes organisiert und geleitet, für
ProfessionistInnen aus dem Bereich Essstörungen. Diese Vernetzungstreffen finden
24
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
regelmäßig statt und sind eine wesentliche Basis für die Arbeit mit von Essstörungen
Betroffenen. 17 Kontakte fanden 2014 in diesem Rahmen statt.
Weitere Kontakte
Im Rahmen von Projekten, aber auch in der Arbeit im FEM gibt es vielerlei Veranstaltungen,
die für die jeweilige Zielgruppe eines Projekts ebenso gedacht sind wie für
MultiplikatorInnen, KooperationspartnerInnen und andere ExpertInnen, aber auch
Aktivitäten, die der Bedarfserhebung oder Evaluation von Projekten dienen - diese sollen an
dieser Stelle dargestellt werden. Im Jahr 2014 wurden mit solchen Maßnahmen 1.194
Personen erreicht.
778 Kontakte fanden über die Strukturarbeit im Projekt GWFF statt. Hierunter fallen etwa
Supervisionen und Fallbesprechungen in den Häusern der Wiener Wohnungslosenhilfe,
diverse Arbeitsgruppen im Rahmen des Projektes und operative Dachverbandstreffen.
Im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" fand die 1. Favoritner Jugendkonferenz statt, die
von Jugendlichen für Jugendliche, aber ebenso für MultiplikatorInnen aus dem Feld der
Jugendarbeit gestaltet wurde. Hier konnten 147 TeilnehmerInnen begrüßt werden.
Die FEM-Elternambulanz zählte im Bereich der Strukturarbeit und der Mitarbeit in
Arbeitsgruppen zum Thema Geburtsvorbereitung und Frühe Hilfen im Jahr 2014 262
Kontakte.
Die restlichen 7 Kontakte fanden im Rahmen einer Ideenwerkstatt statt, an der das FEM
2014 mitarbeiten durfte.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
25
FEM Nutzerinnen
Die Basis für die folgenden Berechnungen bildet ein Datensatz von 1.043 Frauen und
Kindern, die im Jahr 2014 das FEM genutzt haben. Die Daten, auf die sich folgende
Statistiken beziehen, setzen sich zusammen aus Erhebungen von Frauen, die vor Ort im
FEM ein Beratungs- oder Kursangebot in Anspruch genommen haben (539 Frauen), aus
Daten vom Projekt "GWFF - Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien"
aus den dort stattfindenden Gesprächsgruppen, körpertherapeutischen Angeboten und
Beratungen (250 Frauen und Kinder) und der FEM-Elternambulanz (64 Frauen) und aus
Daten über das Projekt "Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen" (190 Frauen). Da
es FEM-Projekte gibt, bei denen Daten in externen Datenbanken erfasst werden und bei
denen die Erhebung nach anderen Kriterien erfolgt als bei der internen Dokumentation,
können hier nicht alle Frauen abgebildet werden, die Angebote übers FEM in Anspruch
genommen haben. Weiters nicht berücksichtigt sind die wenigen Männer, die Angebote im
FEM in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel im Rahmen der Geburtsvorbereitungskurse
oder Angehörigenberatungen im Essstörungsbereich. Auch die Daten der 1.163
Jugendlichen, die Workshops besuchen sind hier nicht mit aufgenommen. Bei den
Berechnungen zu Bildungsstand, Beruf, Familienstand und Anzahl der Kinder werden
natürlich auch die Kinder, die Maßnahmen im FEM besucht haben nicht berücksichtigt. Da
auf die Darstellung der fehlenden Werte verzichtet wird, kommt es zu unterschiedlichen
Bezugszahlen. Sie sind in den Grafiken angegeben.
Alter
Die jüngste 'Klientin', welche ein FEM-Angebot im Jahr 2014 in Anspruch nahm, war 4 Jahre
alt, die älteste Frau 101 Jahre. Die "typische" Frau, die das FEM besucht, wäre anhand der
26
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Daten des Jahres 2014 35 Jahre alt. Der Großteil der Frauen, nämlich 60%, ist zwischen 21
und 40 Jahren alt. 3% der FEM-Nutzerinnen sind Kinder und Jugendliche (ohne Berücksichtigung der Jugendworkshops) und 6% der Frauen sind junge Erwachsene zwischen 15
und 20 Jahren. Die Altersgruppe 41 bis 50 hat einen Anteil von 11%, die Altersgruppe 51 bis
60 einen Anteil von 8%. Etwas mehr, nämlich 12% fallen auf die Altersgruppe der 61 bis
70jährigen und immerhin noch 10 % auf die Altersgruppe über 71 Jahre. Im Vergleich zu den
Vorjahren ist die Altersgruppe der über 60jährigen deutlich gestiegen.
Sprache
Über Projekte und über die FEM-Elternambulanz werden zunehmend mehr Menschen mit
Migrationshintergrund erreicht. Darum wird auch großer Wert auf Angebote in mehreren
Sprachen gelegt. Bei allen FEM-Nutzerinnen gemeinsam ist die Erstsprache großteils aber
Deutsch (66%). Die nächstgrößten Sprachgruppen sind Türkisch sowie Bosnisch, Kroatisch
und Serbisch. Die Erstsprachen der restlichen Frauen sind sehr breit gestreut.
Herkunftsland
77% der Frauen, die das FEM 2014 genutzt haben, kommen aus Österreich.
Das verbleibende knappe Viertel der Frauen aus anderen Herkunftsländern verteilt sich
folgendermaßen: von den 218 Nennungen zu anderen Herkunftsländern fallen 49 an
Deutschland, 31 an die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, 28 an die Türkei, 21 an Polen und 12
an die Slowakei. Jeweils 8 Nennungen gab es bei Rumänien und Indonesien, weitere 6 bei
Ungarn und jeweils 4 bei Tschechien, Kanada, Russische Föderation und Großbritannien.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
27
Schweiz, Iran, Brasilien und Amerika werden jeweils von 3 Frauen als Geburtsland
angegeben. Die Restkategorie beinhaltet nur noch Einfachnennungen.
Bezirk
In Kurs- und Gruppenangeboten, die regelmäßig und fortlaufend stattfinden, werden
größtenteils Frauen aus dem 18. Bezirk erreicht, wie die folgende Grafik zeigt. Aber auch aus
anderen Bezirken gibt es Häufungen, wie etwa im 10., und im 20. Bezirk. Diese Bezirke sind
als Einzugsgebiete eher neu für das FEM. Das könnte an dem Projekt "Durchblick Gesundheitskompetenz für Frauen" liegen, wo 2014 sehr viele Kursangebote in der VHS 10
und in PensionistInnenklubs im 20. Bezirk stattgefunden haben.
28
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Insgesamt ist die Verteilung etwas gleichmäßiger als in den letzten Jahren, was auf die
aufsuchende Arbeit des FEM zurückzuführen sein dürfte. Es gelingt damit besser Frauen
aus ganz Wien zu erreichen.
Schulbildung
2% der FEM-Nutzerinnen haben keinen Abschluss, 5% nur einen Volksschulabschluss und
18% einen Pflichtschulabschluss. Das heißt dass fast ein Viertel der FEM-Nutzerinnen über
geringe Schulbildung verfügt. Ein weiteres Viertel hat eine Lehre oder mittlere Schule
abgeschlossen, Mehr als 50 Prozent haben zumindest eine allgemeinbildende und
berufsbildende höhere Schulen abgeschlossen oder noch höhere Schulabschlüsse.
Im Detail betrachtet ist zu erkennen, dass vor allem Kurs- und Workshopangebote von
Frauen aus höheren Bildungsschichten genutzt werden, was mit der Lage des FEM im 18.
Bezirk zusammenhängt. Bei Beratungen und vor allem bei sämtlichen FEM-Projekten ist der
Anteil der Frauen mit niedrigerem Bildungsstatus weitaus größer.
Berufstätigkeit
Die berufliche Situation der FEM-Nutzerinnen ist in der nächsten Grafik gut ersichtlich. Das
größte Segment in der Grafik entfällt auf Bezieherinnen von Pension und Frühpension,
mehr als ein Viertel (27%) fällt in diese Kategorie. Das erklärt sich, wenn man den Bezug zur
Altersstruktur herstellt: der Anteil der über 60-Jährigen ist beträchtlicher. 22% der Frauen
stehen im Berufsleben, 13% davon als Vollzeitkräfte, 8% sind in Teilzeit und 1% geringfügig
beschäftigt. Ebenfalls 1% der Frauen ist derzeit in Bildungskarenz. In Elternkarenz oder
Mutterschutz sind 18% der Frauen, vor allem Klientinnen der FEM-Elternambulanz machen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
29
hier einen großen Anteil aus. Arbeit suchend und Bezieherinnen von Notstand oder
Mindestsicherung sind weitere 16%.
4% der FEM-Nutzerinnen sind im Haushalt tätig und 10% in einer Ausbildung. Die
verbleibenden 2% sind sonstige Nennungen wie Selbstständigkeit und Tagesstrukturmaßnahmen.
Familienstand
Mehr als die Hälfte der Frauen, nämlich 57% leben in einer Paarbeziehung. Sie sind
entweder verheiratet und in einer eingetragenen Partnerschaft (28%) oder sie leben in einer
30
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
fixen Beziehung (29%). Mehr als ein Viertel der Frauen (26%) ist Single oder Alleinstehend.
Als geschieden oder getrennt lebend beschreiben sich 11% der Frauen, weitere 6% sind
verwitwet.
Von den Frauen die Angaben zu der Anzahl der Personen im gemeinsamen Haushalt
machen, gibt der Großteil, nämlich 45% an, zu zweit zu wohnen. Fast ein weiteres Drittel
(30%) lebt alleine. 13% der Frauen leben zu dritt im gemeinsamen Haushalt, 8% zu viert.
Nur noch je 2% der Frauen geben an in einem Haushalt mit fünf Personen oder in einem
mit sechs und mehr Personen zu leben. Das Maximum, das genannt wurde, sind zehn
Personen in einem Haushalt.
Kinderanzahl
Mehr als die Hälfte der FEM-Nutzerinnen haben keine Kinder (56%), 21% haben ein Kind,
16% zwei Kinder und nur noch 4% drei Kinder. Vier und mehr Kinder haben nur noch 3%
der Frauen. Als maximale Kinderanzahl werden sieben Kinder angegeben. Die
'durchschnittliche' FEM-Frau hat nach den Daten aus 2014 jedoch kein Kind.
134 Frauen geben an Alleinerzieherinnen zu sein und 234 Frauen waren zum Zeitpunkt der
Angaben gerade schwanger.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
31
Zugangswege
Von den 1.043 Datensätzen gab es zu der Frage nach den Zugangswegen 941 Rückmeldungen. 444 dieser Nutzerinnen gaben an, zum ersten Mal im FEM gewesen zu sein.
Über welche Quellen die FEM-Nutzerinnen 2014 von dem FEM-Angebot erfahren, ist in der
folgenden Grafik ersichtlich.
32
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
18% der Frauen haben über Programmfolder oder Plakate von FEM erfahren, am nächst
häufigsten ist die Empfehlung von Freunden, Familie und Bekannten, ins FEM zu gehen.
Auf diesem Weg fanden 16% der FEM-Nutzerinnen zu uns. Jeweils zu 13% kommen FEMKlientinnen über Internet und andere BeraterInnen innerhalb und außerhalb anderer
Beratungsstellen. 11% der Frauen kommen über die Ignaz Semmelweis-Frauenklinik ins
FEM. 7% der Frauen hörten in ihren Vereinen oder im arbeitsmarktpolitischen Setting von
uns. 6% der Frauen konnten über aufsuchende Tätigkeiten der FEM- Mitarbeiterinnen
erreicht werden. 5% kamen über ihren Arzt oder ihre Ärztin ins FEM und 3% hatten in den
Medien über das Frauengesundheitszentrum gehört oder gelesen. Über andere
Gesundheitseinrichtungen kamen nur 2% und weitere 2% über nicht näher benannte
Quellen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
33
FEM Projekte
Die Projektarbeit hat im FEM einen hohen Stellenwert. Durch die spezifische Ausrichtung
können im Rahmen von Projekten noch gezielter jene Frauen erreicht werden, die ansonsten
kaum an Gesundheitsförderungsmaßnahmen teilhaben oder für die die Schwelle zu
regulären Versorgungsangeboten zu hoch ist. Auf den folgenden Seiten werden alle im Jahr
2014 durchgeführten Projekte kurz beschrieben.
Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien - GWFF Gesamtprojekt
GWFF - Schwerpunkt Gruppenangebote
GWFF- Schwerpunkt Einzelangebote
Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit
"Gender matters" - Fortbildungsreihe zu frauenspezifischen Aspekten in der
Wohnungslosigkeit
"Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen 65+" – Seniorinnenmodul
FEM-Elternambulanz
FEM-Familiensprechstunde
"Fit für den Kinderschuh"
"Bodytalk Workshops" - Essstörungsprävention bei Mädchen
6Netz - Vernetzung zum Thema Frauensexualität
Modulprojekt "Jugend aktivieren und stärken" - Gesunde Bezirke 2
Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien
Gender Fortbildungen im Auftrag des Fonds Soziales Wien in Kooperation mit
MEN: wird im Projektteil vom MEN dargestellt
Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:
Frauengesundheitszentrum FEM
Bastiengasse36-38
1180 Wien
Tel:01/47615-5771
Fax:01/47615-5779
E-mail: [email protected]
34
Gesundheit für wohnungslose Frauen und
Familien in Wien - GWFF Gesamtprojekt
Maßgeschneidertes, aufsuchendes Gesundheitsangebot für
wohnungslose Frauen, Kinder und Familien vor Ort in
ausgewählten Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe
Gesamtprojekt
Ausgangslage
Das Bild der Wohnungslosenhilfe ist ein von Männern dominiertes und geprägtes. An ein
frauengerechtes, bedarfsorientiertes Betreuungs- und Beratungsangebot wird nur in
speziellen Einrichtungen gedacht. Frauen werden zu einer Rand- und Problemgruppe
innerhalb einer Rand- und Problemgruppe. Sie müssen sich in einen an männlichen
Bedürfnissen orientierenden Rahmen einfügen und werden in von Männern dominierten
Einrichtungen untergebracht.
Schamgefühl und Angst vor Abweisung nennen wohnungslose Menschen als Hauptgründe
dafür, die regulären ambulanten und stationären Versorgungsangebote nicht zu nutzen.
Auch schlechte Erfahrungen mit medizinischem Personal oder mangelndes Vertrauen zu
Ärztinnen und Ärzten führen zur Ablehnung von Standardangeboten. Viele ignorieren ihren
schlechten Gesundheitszustand und sehen für einen Besuch beim Arzt/bei der Ärztin keine
Notwendigkeit.
Ziele/Zielgruppe
Ermöglichung der Inanspruchnahme eines ganzheitlichen Gesundheitsangebotes
zur Stabilisierung der psychischen und physischen Gesundheit von wohnungslosen
Frauen mit Übermittlung zu weiterführenden Maßnahmen
Frühzeitige Interventionen, um teure stationäre Behandlungen und Einlieferungen
in Notfallsambulanzen zu vermindern, Stärkung der eigenen gesundheitlichen
Ressourcen, um autonom über die Inanspruchnahme des gesundheitlichen
Regelsystems entscheiden zu können
Unterstützung von MitarbeiterInnen der Wiener Wohnungslosenhilfe in Fragen der
Gesundheitsförderung und -versorgung wohnungsloser Frauen und Kinder
35
Maßnahmen
Das Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" besteht aus der
Entwicklung und Umsetzung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen für die spezifische
Zielgruppe wohnungsloser Frauen und Familien. Das aufsuchende Gesundheitsangebot
richtet sich an die Bewohnerinnen von 23 Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe
und
MitarbeiterInnen
gesundheitsfördernde
der
Einrichtungen.
Gruppenangebote
sowie
In
den
Einrichtungen
gynäkologische,
werden
psychosoziale
und
therapeutische Angebote gesetzt, je nach Bedarf der jeweiligen Einrichtung und deren
Bewohnerinnen. Die Angebote werden für jede Einrichtung maßgeschneidert. Es wird darauf
geachtet bestehende Ressourcen des Hauses zu nützen (z.B. PSD Dienste oder hauseigene
Gesundheitsangebote) bzw. gemeinsam nach Synergien zu suchen.
Ergebnisse
Im 9. Projektjahr 2014 von GWFF wurden gesamt 1.442 Frauen und Kinder mit den
unterschiedlichen Angeboten erreicht. Es fanden im Jahr 2014
gesamt
3.275
persönliche
Kontakte
mit
der
von
Wohnungslosigkeit betroffenen Zielgruppe statt. Im Rahmen von
Eckdaten
Maßnahmen auf der Strukturebene wurden 778 Kontakte gezählt.
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
WiG - Wiener Gesundheitsförderung,
Fonds Soziales Wien, Verein
Neunerhaus,
Männergesundheitszentrum MEN; PSD
Wien
Hier
wurden
Angebote
wie
Supervisionsarbeit,
Vernetzungsgespräche, Fortbildungen für die Betreuungsteams
der Einrichtungen, Fallkonferenzen und E-Mailberatungen gesetzt.
MultiplikatorInnen, die über die Vernetzungstreffen der Wiener
Plattform für Gesundheit und Wohnungslosigkeit erreicht wurden,
sind hier noch nicht inkludiert.
Da das Projekt GWFF zwei verschiedene Hauptbausteine bzw.
Schwerpunkte (Einzelangebote, Gruppenangebote) umfasst, die
von unterschiedlichen FördergeberInnen finanziert
werden,
werden die detaillierten Ergebnisse nach dieser allgemeinen
Projektseite auf den folgenden Seiten getrennt angeführt.
Projektlaufzeit
Seit September 2005 laufend
Projektleitung
Maga Eva-Maria Füssl
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Beratungen
1.333
Kurse und Gruppen
926
Infoveranstaltungen
238
Weitere Kontakte
778
36
GWFF - Schwerpunkt Gruppenangebote
Maßnahmen
Es wurden unterschiedliche Gruppenangebote wie ein Bewegungsprogramm für Mütter und
Kinder, Kochprojekte, themenspezifischen Workshops (Ernährung, Entspannung, Angstbewältigung, gynäkologische Workshops, etc.) und Frauengruppen installiert und
durchgeführt. Das Bewegungsprogramm für Kinder ist ein großer Erfolg und wurde 2014
von 77 Kindern (417 Kontakte) in Anspruch genommen.
Über die Maßnahmen auf der Strukturebene konnten 778 Kontakte gezählt werden. Hier
wurden Angebote wie Supervisionsarbeit, Vernetzungsgespräche, Fortbildungen für die
Betreuungsteams der Einrichtungen, Fallkonferenzen und E-Mailberatungen gesetzt.
Erreichte Personen über die Wiener Plattform für Gesundheit und Wohnungslosigkeit sind
hier noch nicht inkludiert. Vereinzelt wurden gesundheits-psychologische Beratungen im
Einzelsetting mit den Bewohnerinnen durchgeführt.
Mit dem Jahr 2014 wurde der Hauptteil der Einzelangebote des
Eckdaten
KooperationspartnerInnen/
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Wiener Gesundheitsförderung WIG
Projektlaufzeit
September 2005 laufend
Projektleitung
Maga Eva Füssl
[email protected]
Projektes GWFF von einem neuen Fördergeber, dem FSW
übernommen.
Ergebnisse
Mit den gesundheitsförderlichen Maßnahmen wurden im Jahr
2014 insgesamt 1.901 Kontakte mit von Wohnungslosigkeit
betroffenen Frauen und Kindern und MitarbeiterInnen der
Wohnungslosenhilfe erzielt.
Insgesamt nutzten acht Frauen (94 Kontakte) die Einzelbera-
tungen und 421 Frauen und Kinder (1.029 Kontakte) die Gruppenangebote.
Bei den Gruppenangeboten nahmen 36 Frauen Bewegungsangebote in Anspruch, 120
nahmen an themenspezifischen Workshops teil, 33 Frauen informierten sich zu
gynäkologischen Themen und 91 Frauen trafen sich in Rahmen von Frauencafés und
Frauengruppen um Gesundheitsthemen zu besprechen. 141 Kinder konnten über
Gruppenangebote erreicht werden. Neben dem bereits erwähnten Bewegungsprogramm,
waren dies 2014 Events wie eine Gesundheitsclownin und das gemeinsame Backen von
Keksen.
37
GWFF - Schwerpunkt Einzelangebote
Maßnahmen
Es wurden in 14 Einrichtungen unterschiedliche Einzelangebote wie psychologische
Beratungen für Frauen und Kinder, gynäkologische Infogespräche sowie Shiatsu für die
Bewohnerinnen angeboten.
Wichtige Themen in der psychologischen Einzelberatung sind psychische Probleme,
Umgang mit Gewalt, Lebenskrisen, Probleme in der Partnerschaft, Gewichtsprobleme,
Umgang mit Stress, Einsamkeit, Selbstwert, Probleme mit dem Medizinsystem und
Erziehung. In den Beratungsgesprächen im Rahmen der gynäkologischen Sprechstunde
werden Themen wie Verhütung, Infektion und Schwangerschaft angesprochen. Die ShiatsuBehandlungen, in denen es um Körperwahrnehmung, Vertrauen, Beziehungsthematiken,
Entspannung, Kraft und Grenzen setzen geht, wurden sehr stark nachgefragt.
Im Jahr 2014 konnten über die Maßnahmen auf der Strukturebene 778 Kontakte gezählt
werden.
Hier
wurden
Angebote,
wie
Supervisionsarbeit,
Vernetzungsgespräche, Fortbildungen für die Betreuungsteams
Eckdaten
der Einrichtungen, Fallkonferenzen und E-Mailberatungen gesetzt.
Mit dem Jahr 2014 wurde der Hauptteil der Einzelangebote des
Projektes GWFF von einem neuen Fördergeber, dem FSW
übernommen.
FSW - Fonds Soziales Wien
Laufzeit
als Projektbaustein vom FSW finanziert
seit 2014
Ergebnisse
Mit den gesundheitsförderlichen Maßnahmen im Einzelsetting
wurden im Jahr 2014 insgesamt 2.152 Kontakte mit von
Wohnungslosigkeit
KooperationspartnerInnen/
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
betroffenen
Frauen
und
Kindern
Projektleitung
Maga Eva Füssl
[email protected]
und
MitarbeiterInnen der Wohnungslosenhilfe erzielt. 237 Frauen (930 Kontakte) und 71 Kinder
(238 Kontakte) nahmen psychologische Beratungen im Einzelsetting war, weitere 29 Frauen
(135 Kontakte) nahmen an einer Körperwahrnehmungstherapie (Shiatsu) teil.
Gesamt wurden 355 Frauen und Kinder (1.374 Kontakte) im Einzelsetting erreicht.
38
Wiener Plattform
Plattform Gesundheit und
Wohnungslosigkeit
Eine strukturelle Vernetzung der Bereiche Gesundheit und
Wohnungslosenhilfe
www.gesundheit-wohnungslosigkeit.at
Ausgangslage
Wohnungslosigkeit ist vielschichtig, sowohl hinsichtlich ihrer Problemlagen als auch ihrer
Erscheinungsformen. Sie ist heute aufgrund der komplexen KlientInnenstruktur mehr denn
je mit Leistungen aus anderen Angebotsbereichen verbunden. Es scheint nicht mehr
auszureichen, reine Existenz- und Wohnsicherung zu leisten, wohnungslose Menschen
bedürfen auch Leistungen aus anderen sozialarbeiterischen, psychosozialen und
medizinischen
Fachbereichen.
Hier
müssen
bereichsübergreifende
Kooperationen
eingegangen werden, die wiederum zu einer Professionalisierung der Wohnungslosenhilfe
und auch der anderen relevanten Bereiche (z.B. Gesundheitswesen, Psychiatrie, etc.) führen.
Die Nahtstellen zum Gesundheitssystem werden dabei immer wichtiger.
Durch das seit mehreren Jahren durchgeführte Projekt "Gesundheit für wohnungslose
Frauen, Männer und Familien in Wien" werden FEM und MEN im Bereich der Sozialarbeit,
im Speziellen des Bereichs der Wohnungslosenhilfe, als Partnerin in Sachen Gesundheit
betrachtet und leisten hier eine wichtige Brückenfunktion.
Ziele/Zielgruppe
Hauptziel der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit ist die strukturelle
Vernetzung der Bereiche Gesundheit und Wohnungslosenhilfe sowohl auf der Ebene der
Berufsgruppen, als auch auf institutioneller sowie programmatischer Ebene. Ein
wesentlicher Fokus liegt dabei auf Genderaspekten.
Zielgruppe sind sämtliche AkteurInnen des Wiener Gesundheitswesens, der Wiener
Wohnungslosenhilfe und von Wohnungslosigkeit betroffene Frauen und Männer.
39
Maßnahmen
Mit der Gründung dieser Plattform wurde ein Ort der Vernetzung geschaffen, an dem Daten
und Information aus beiden Bereichen zu einem für die Arbeit mit wohnungslosen
Menschen unterstützenden Wissenspool zusammengeführt werden. Um diese Projektziele
zu erreichen, konzentriert sich das Ablaufdesign stark auf das Generieren von Information
über die Bereiche zum gegenseitigen Kennenlernen. Persönliches Kennenlernen wird unterstützt, Personen und Organisationswissen werden sichtbar und miteinander verschränkt,
um für eine zukünftige Zusammenarbeit gut steuern zu können.
Ergebnisse
2014 fanden zwei Treffen der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit statt:
"Gesundheit? Erstmal ein eigenes Zimmer! - Jugendliche und junge Erwachsene in der
Wohnungslosenhilfe" und "raum.macht.sinn(lich)" - Intimität und Sexualität im Kontext
Wohnungslosenhilfe .
An den zwei Treffen nahmen insgesamt 200 Personen teil. Die
Dokumentation der Treffen findet sich auf der
website
www.gesundheit-wohnungslosigkeit.at.
Der regelmäßig ausgesandte Newsletter und die Plattformwebsite versorgten die über 1.500 an der Plattform interessierten
ProfessionistInnen aus Gesundheit und Sozialarbeit sowie
Betroffenen-
und
Selbsthilfegruppen
mit
Informationen,
Veranstaltungsankündigungen und Literatur-/Link-Tipps.
Eckdaten
Projektlaufzeit
seit Februar 2010 laufend
Projektleitung
Projektleitung
Maga Eva-Maria Füssl
[email protected]
Mag. Romeo Bissuti
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Netzwerkarbeit
200
40
"Gender matters"
Fortbildungsreihe zu frauenspezifischen Aspekten in der
Wohnungslosigkeit
Ausgangslage
Frauen leben im Gegensatz zu Männern oft in "verdeckter Wohnungslosigkeit". Scham,
Angst und Schuldgefühle bringen sie dazu, bei FreundInnen oder Fremden, vorwiegend
Männern, unterzukommen, was wiederum in neue Abhängigkeiten und letztendlich nicht
selten in die offene, sichtbare Wohnungslosigkeit führen kann. Hier finden Frauen meist an
Männer orientierte Rahmenbedingungen vor, die nicht an ihre Bedürfnisse angepasst sind.
Ziele/Zielgruppe
Die Fortbildungsreihe "Gender matters" zum Thema frauenspezifische Aspekte in der
Wohnungslosigkeit,
richtet
sich
an
MitarbeiterInnen
und
Institutionen in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Es soll damit ein
Eckdaten
weiterer
Beitrag
geleistet
werden,
geschlechtsspezifische
KooperationspartnerInnen/
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Magistratsabteilung 57
Ungleichgewichte in der Nutzung der Angebote der Wiener
Projektlaufzeit
September 2013-Dezember 2014
zu den Angeboten zu ebnen.
Projektleitung
Maga Eva Füssl
[email protected]
Maßnahmen
Wohnungslosenhilfe zu verringern und mehr Frauen den Zugang
Die Gendertrainings wurden auf Basis zweier Fortbildungs-
Zahlen im Überblick (Kontakte)
MultiplikatorInnen
schienen geplant. Einerseits wurden drei Durchgänge der Fort211
bildungsreihe mit jeweils vier Wahlmodulen für die Zielgruppe der
Beschäftigten unterschiedlicher Einrichtungen angeboten und
erfolgreich
umgesetzt.
Wohnungslosigkeit,
Die
einzelnen
Module
widmeten
frauenspezifischen/feministischen
sich
den
Beratungstechniken
Themen
und
Intervention und dem Bereich Gewaltprävention und Umgang mit Gewalt gegen Frauen.
Andererseits wurde mit vier Einrichtungen der WWH prozessbegleitend und supervisorisch
auf Organisationsebene gearbeitet.
Ergebnisse
Mit der Fortbildungsreihe wurden im Projektzeitraum insgesamt 211 Personen erreicht. Die
Nachfrage und Teilnahme an den Seminaren war sehr hoch und die Gendertrainings
stießen auf äußerst positive Resonanz.
"Durchblick - Gesundheitskompetenz für Frauen"
41
Modul Frauen 65+
Ausgangslage
Untersuchungen identifizierten bestimmte Risikogruppen, die besonders gefährdet sind,
über geringe Gesundheitskompetenz zu verfügen. Die Frauengesundheitszentren FEM Süd,
FEM und Graz setzen gemeinsam ein Projekt um, das speziell diese Frauen unterstützt,
ihnen relevante Information über Gesundheit zur Verfügung stellt, Entscheidungs- und
Handlungskompetenz fördert und eine aktive Beteiligung erhöhen möchte.
Ziele/Zielgruppe
Die Zielgruppe sind Frauen über 65 Jahren, ProfessionistInnen aus dem Gesundheitsbereich
und MultiplikatorInnen. Settings sind PenisonistInnenklubs, Nachbarschaftszentren und
Volkshochschulen in Wien.
Maßnahmen
Eckdaten
In mehrteiligen Kursen beschäftigen sich Frauen 65+ mit den
Themen Gesundheit, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitssystem,
Gespräche mit ÄrztInnen, Patientenrechte, Qualitätsbeurteilung
von Gesundheitsinformationen und vielem mehr.
Weitere
Maßnahmen sind Schulungen von ÄrztInnen, sowie das Erstellen
von Lehrmaterialien.
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Fonds Gesundes Österreich,
WiG -Wiener Gesundheitsförderung,
WGKK, FGZ Graz
Projektlaufzeit
April 2013 – März 2016
Projektleitung
Maga Hilde Wolf, MBA
[email protected]
Ergebnisse
Im Jahr 2014 fanden 22 Kurse statt (2 davon mit Start 2013). Zehn
der Kurse fanden in PensionistInnenklubs statt, sieben in
verschiedenen Volkshochschulen, zwei in Nachbarschaftszentren
und drei in FEM und FEM Süd vor Ort. Zur Sensibilisierung im
Modulleitung
Maga Gabriele Gundacker
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Kurse und Gruppen
752
Infoveranstaltungen
640
Setting und zur aufwendigen Akquise der Teilnehmerinnen fanden
laufend Informationsveranstaltungen statt. Insgesamt konnten 2014 im Seniorinnenmodul
über
die
Kurse
243
Frauen
erreicht
Informationsveranstaltungen 640 Frauen.
werden
(752
Kontakte)
und
über
42
FEMFEM-Elternambulanz
Spezialambulanz im Wilhelminenspital für psychische Krisen
rund um die Schwangerschaft mit türkischsprachigem
Beratungsschwerpunkt
Die FEM-Elternambulanz ist eine psychologisch/psychotherapeutische Spezialambulanz für
Schwangere in psychischen Krisen in Anbindung an die geburtshilflichen ambulanten
Angebote des Wilhelminenspitals, in der eine diagnostische Abklärung, Krisen- und
Kurzintervention und nötigenfalls Weitervermittlung an eine längerfristige Betreuungsform
stattfindet. Das Angebot dient der Prävention prä-, peri-, sowie postpartaler psychischer
Symptomatik. Durch ein Beratungsangebot in mehreren Sprachen können auch türkischsprachige Schwangere die FEM-Elternambulanz in Anspruch nehmen.
Ausgangslage
Für Frauen, die psychisch und sozial belastet sind bzw. psychische Krisen in ihrer Biografie
aufweisen, kann eine Schwangerschaft zu starker Destabilisierung führen bis hin zur
Entwicklung von psychischen und psychiatrischen Störungen, die ohne frühzeitige
Behandlung große negative Auswirkungen für Mutter und Kind haben können. Wien weist
eine vergleichsweise hohe Inzidenz (21%) an postpartalen Depressionen bei Müttern auf.
Die internationale Inzidenzrate liegt bei 14-18%. Die FEM-Elternambulanz versucht diesem
hohen Auftreten entgegenzuwirken. Die Idee ist, möglichst früh Gefährdungspotential bei
Frauen zu entdecken und ihnen möglichst rasch und niederschwellig Unterstützung
anzubieten. Mit der Lage vor Ort im Wilhelminenspital und der guten Anbindung an die
dortige Geburtsstation und Schwangerenambulanz gelingt dies sehr gut.
Ziele/Zielgruppe
Das Angebot der FEM-Elternambulanz richtet sich an:
Frauen, die während der Schwangerschaft psychische Krisen aufweisen
Schwangere mit einer psychiatrischen Anamnese
Frauen, die aufgrund erhobener diagnostischer Indikatoren gefährdet sind während
oder nach der Schwangerschaft psychisch instabil zu werden.
Mütter/Eltern nach der Geburt
43
Maßnahmen
Das Angebot der FEM-Elternambulanz umfasst das Erkennen und Diagnostizieren von
möglichen psychischen Belastungsfaktoren während der Schwangerschaft im Sinne der
Prävention von prä-, peri-, sowie postpartaler psychischen Störungen, sowie eine frühzeitige
Intervention und Maßnahmenentwicklung. Es finden Orientierungsgespräche, Diagnostik,
Krisenintervention, Entlastungsgespräche, Kurzzeitbegleitung im ambulanten Rahmen statt.
Wegen des hohen Anteils an Schwangeren mit türkischer Herkunft im Wilhelminenspital
werden im Rahmen der Elternambulanz eigens Sprechstunden mit muttersprachlichen
Beratungsangeboten eingerichtet.
Ergebnisse
2014 fanden insgesamt 1.054 Beratungskontakte in der FEM-Elternambulanz statt, 737
davon in deutscher und 317 in türkischer Sprache.
Zusätzlich zu den Beratungen war auch 2014 die Strukturarbeit wesentlich. Häufige
Vernetzungstermine und die themenbezogene Mitarbeit in vielen
Arbeitsgruppen rund um das Thema Geburt und die erste Zeit
danach, machen einen wichtigen Bereich der Arbeit aus. Gerade
die Vernetzung vorhandener Angebote und die Zusammenarbeit
mit anderen Stellen macht die Elternambulanz so erfolgreich.
2014 konnten im Bereich der Strukturarbeit 262 Kontakte gezählt
werden.
Eckdaten
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Wiener Krankenanstaltenverbund,
Geburtshilfliche Abteilung im Wiener
Wilhelminenspital
Projektlaufzeit
seit Jänner 2006 laufend
Projektleitung
Maga Franziska Pruckner
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Beratungen
1.054
Weitere Projektkontakte
262
44
FEMFEM-Familiensprechstunde
Niederschwellige kostenfreie Sprechstunde für Mütter und Eltern
zu Fragen der Kindererziehung
Die FEM-Elternambulanz im Wilhelminenspital ist seit 2006, also seit acht Jahren, ein fixer
Bestandteil in der psychosozialen Betreuung von Frauen in der Schwangerschaft und der
ersten Zeit mit dem Kind geworden. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde 2012 das
Angebot um die Familiensprechstunde erweitert. Hier bieten wir Frauen und Eltern die
Möglichkeit, sich über unterschiedlichste Themen rund um das Familienleben zu
informieren.
Ausgangslage
Gerade im Alltag treten bei Familien viele Fragen rund um Erziehung, Familienleben,
Partnerschaft, etc. auf, die im Kindergarten oder in der Schule
nicht beantwortet werden können. Es braucht eine möglichst
Eckdaten
Eckdaten
niederschwellige, kostenfreie und vor allem unbürokratische
Stelle, an der Eltern und Familien schnelle Informationen und
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Wiener Krankenanstaltenverbund
Krisenberatung erhalten.
Projektlaufzeit
seit Frühjahr 2012
Ziele/Zielgruppe
Die Elternsprechstunde richtet sich an Mütter/Eltern/Familien.
Projektleitung
Maga Franziska Pruckner
fem@ fem.at
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Beratungen
Maßnahmen
46
Das Angebot der Elternsprechstunde umfasst Beratung und
Information zu Erziehungsfragen, Partnerschaftsthemen und Hilfe
in Krisensituationen. Ohne Voranmeldung, schnell und unbürokratisch wird Erstinformation
und Krisenberatung geleistet. Bei Bedarf, so eine intensivere Betreuung wichtig und von
Nöten ist, wird dabei unterstützt an die richtige Stelle zu kommen. Die Gespräche finden in
deutscher und türkischer Sprache statt.
Ergebnisse
Im Jahr 2014 konnten in der Elternsprechstunde insgesamt 46 Beratungskontakte gezählt
werden, davon 23 Beratungen innerhalb der türkischsprachigen Familiensprechstunde und
23 in dem deutschsprachigen Angebot.
45
Fit für den Kinderschuh
Ausgangslage
Im Rahmen der Beratungsangebote der FEM-Elternambulanz wurde deutlich, wie groß das
Bedürfnis nach rascher und unbürokratischer Beratung zu Erziehungsfragen in diversen
Entwicklungsphasen des Kindes ist. Mit diesem Kurs sollen (werdende) Eltern/Großeltern
und wichtige Bezugspersonen die Möglichkeit erhalten, sich über wichtige Kernthemen der
Kindererziehung zu informieren und sich auszutauschen.
Ziele/Zielgruppe
Angesprochen sind (werdende) Mütter und Eltern, aber auch Großeltern mit Kindern von 03 Jahren. Der Kurs wird in deutscher und türkischer Sprache angeboten.
Maßnahmen
In 4-teiligen Kurszyklen in deutscher und in türkischer Sprache werden folgende Inhalte
mittels interaktiver Methoden bearbeitet:
Die Seele wächst. Überblick über die wichtigsten
emotionalen Entwicklungsschritte
Geister der Kinderstube. Warum uns manchmal unsere
eigene Lebensgeschichte in der Erziehung im Weg steht?
Die Welt der Kinder. Wie wir uns besser einfühlen können
Groß werden sie noch alle. Alte und neue Ansätze in der
Kindererziehung – ein Gegensatz?
Das Projekt findet in Kooperation mit dem Hilfswerk Nachbarschaftszentrum 15 statt.
Ergebnisse
Ergebnisse
Im Jahr 2014 wurden im Rahmen von vier Kursdurchläufen (16
Termine) in deutscher und türkischer Sprache im Nachbar-
Eckdaten
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Bundesministerium für Familien und
Jugend,
Wiener Krankenanstaltenverbund,
Geburtshilfliche Abteilung im Wiener
Wilhelminenspital
Projektlaufzeit
März 2013 bis Dezember 2014
Projektleitung
Maga Franziska Pruckner
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Kurse und Gruppen
schaftszentrum im 15. Wiener Gemeindebezirk insgesamt 44 Mütter, Väter und Großmütter
mit dem Kursangebot zum Thema Bindung erreicht. Davon nahmen 25 Frauen am
türkischsprachigen Kurs, 12 Mütter, 3 Väter und 2 Großmütter an den deutschsprachigen
Kurszyklen teil. Es fanden 69 Kurskontakte im Jahr 2014 statt.
69
46
"Bodytalk Workshops"
Workshops für Jugendliche und MultiplikatorInnen zur
Prävention von Essstörungen
Ausgangslage
Die Kampagne "Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke DOVE hat das Ziel eine breite
öffentliche Diskussion zu den Themen Schönheit, Selbstbewusstsein, Körperkult,
Jugendwahn in Gang zu bringen. FEM wurde hierbei als Kooperationspartnerin ausgewählt.
Ziele/Zielgruppe
Im Rahmen der Kampagne von DOVE führt FEM Workshops durch, deren Ziel es ist, eine
altersgerechte Auseinandersetzung mit Körperbild, Rollenidentität, Selbstwert und
Schönheitsidealen anzuregen. Die Body Talk Workshops richten sich an Mädchen zwischen
12 und 18 Jahren. Für LehrerInnen und BetreuerInnen im offenen
Jugendbereich werden Body Talk Workshops zum Selbstanleiten
Eckdaten
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Unilever/DOVE
Projektleitung
Maga Maria Bernhart
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Jugendworkshops
464
MultiplikatorInnen
12
angeboten.
Maßnahmen
In
den
von
der
Körperpflegemarke
DOVE
finanzierten
Schulworkshops werden folgende Inhalte vermittelt: gängige
Schönheitsnormen
hinterfragen,
sich
unabhängiger
von
gesellschaftlich erwarteten Körperbildern zu erleben, einen
liebevollen und bewussten Umgang mit dem eigenen Körper
vermitteln, das Selbstbewusstsein steigern, auf die Gefahren von
Diäten hinweisen, für das Thema Essstörungen sensibilisieren. Die Workshops werden nach
Absprache mit den LehrerInnen mithilfe von praktischen Übungen und unterschiedlichem
Film- und Anschauungsmaterial an Alter, Bedürfnisse und Fragestellungen der Jugendlichen
angepasst.
Ergebnisse
Neben einer Vielzahl an LehrerInnen und anderen MultiplikatorInnen die durch informelle
Infogespräche über die Kampagne erreicht wurden, konnten im Rahmen von 23 Body Talk
Workshops 464 Mädchen gezählt werden. An zwei MultiplikatorInnenschulung zum Thema
„Body Talk zum SelbstANLEITEN“ nahmen insgesamt 12 ExpertInnen aus der
Mädchenarbeit teil.
47
6Netz
Themenschwerpunkt Sexualität
Ausgangslage
FEM bietet im Rahmen des 6Netz einen Beratungs-, Therapie-, Informations- und
Vernetzungsschwerpunkt zu Frauensexualitäten an.
Ziele/Zielgruppe
Mit einer breiten Angebotspalette von Information, Prävention, niedrigschwelliger Beratung
bis hin zu gynäkologischer Abklärung sowie klinisch-psychologischer Behandlung und
Therapie werden Frauen, Paare und Mädchen zum Themenbereich Sexualität erreicht.
Maßnahmen
Im 6netz bietet ein multiprofessionelles Team bestehend aus
Psychotherapeutinnen, Beraterinnen, Körpertherapeutinnen und
Eckdaten
Gynäkologinnen folgende Angebote an: Sexualberatung, Sexualtherapie für Mädchen, Frauen und Paare, Beratung für Frauen ab
der Lebensmitte - Wechseljahre und Sexualität im Alter,
Gynäkologische Beratung - per Telefon und E-Mail und
persönlich;
Frauenpower,
eine
Beckenboden-
&
Pilates-
kombination sowie Shiatsu.
Ergebnisse
Im Jahr 2014 fanden 148 psychologische und 5 gynäkologische
Projektzeit
Laufend
Projektleitung
Projektleitung
Michaela Kaiss
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Beratungen
Jugendworkshops
MultiplikatorInnen
Netzwerkarbeit
Sexualberatungen im FEM statt. Telefonisch ließen sich 69 Frauen
zum Thema Gynäkologie, 12 Frauen zum Thema Sexualität und 15 Frauen zum Thema
Wechseljahre beraten. Auch per Email können sich Nutzerinnen zu diesem Themenkreis
ans FEM wenden. Mit den 33 Workshops "Mit Sicherheit verliebt" wurden in Kooperation
mit MEN im vergangenen Jahr 416 Mädchen und 257 Burschen erreicht. Weiters fanden
2014 zwei Vernetzungstreffen statt, an denen ExpertInnen aus den Bereichen Frauen- und
Mädchenarbeit und Sexualität teilnahmen. Die diesjährigen Themen waren "Interkulturelle
Sexualpädagogik“ und "Sexualität und Digitale Medien – Sexting, Grooming, Pornokompetenz". Die Vernetzungstreffen wurden von 34 MultiplikatorInnen besucht. Zusätzlich
fanden Vorträge für MultiplikatorInnen zum Thema Sexualität und Intimität statt mit denen
64 Personen erreicht wurden.
153
416
64
34
48
"Jugend aktivieren und stärken"
Gesunde Bezirke – Phase 2
Ausgangslage
Studienergebnisse und Erfahrungen aus Vorgängerprojekten haben gezeigt, dass sozial
benachteiligte Jugendliche erhöhte Gesundheitsrisiken aufweisen und einen besonderen
Bedarf an Know-How zu Gesundheitsthemen zeigen. Die Themenpalette reicht von
Ernährung über Verhütung, Stress- und Gewaltprävention bis hin zu Körperbild und
Selbstbewusstsein.
Ziele/Zielgruppe
Zielgruppe des von FEM, FEM Süd und MEN umgesetzten Modulprojekts "Jugend
aktivieren und stärken" sind vor allem Mädchen und Burschen zwischen 12 und 18 Jahren
im offenen und schulischen Jugendbereich sowie all jene, die mit Jugendlichen arbeiten. Die
Zielgruppe der Jugendlichen und auch MultiplikatorInnen soll in den "Gesunden Bezirken"
Leopoldstadt, Margareten, Favoriten, Ottakring, Brigittenau, Floridsdorf und Donaustadt
erreicht werden.
Folgende Ziele sollen im Projektzeitraum erreicht werden:
Gesundheitsbewusstsein und Gesundheitshandeln von sozial benachteiligen
Jugendlichen wird nachhaltig verbessert
Mädchen und Burschen werden für Gesundheitsthemen sensibilisiert
Bedürfnisse, Möglichkeiten, Stärken und Interessen der Jugendlichen werden
erkannt und genutzt
Jugendliche werden dazu aktiviert, sich selbstbestimmt und eigenverantwortlich für
ihre Gesundheit einzusetzen
Strukturen im schulischen und offenen Jugendbereich arbeiten im Sinne der
Verbesserung der Jugendgesundheit und einer Chancengleichheit zusammen
Maßnahmen
Geplante Maßnahmen sind die Durchführung von
40 geschlechts- und kultursensiblen Workshops für Mädchen und Burschen
7 Mädchen- und Burschengesundheitstagen
6 partizipativ gestalteten Jugendgesundheitskonferenzen mit vorausgehenden
gesundheitsfördernden Prozessen in Einrichtungen der offenen und schulischen
Jugendarbeit
49
Ergebnisse
Im Jahr 2014 fand die Jugendgesundheitskonferenz “Chill in X“ in Favoriten mit rund 147
BesucherInnen statt. Dabei präsentierten Mädchen und Burschen aus acht Einrichtungen
der offenen und schulischen Jugendarbeit des Bezirks insgesamt 16 Projekte zu
unterschiedlichen Gesundheitsthemen, die sie über einen Zeitraum von fünf Monaten
bearbeiteten.
Im Rahmen des Projekts wurden außerdem zwei Mädchen- und Burschengesundheitstage
in den Bezirken Margareten und Brigittenau umgesetzt. An diesen beiden Veranstaltungen
nahmen insgesamt 302 Jugendliche aus Schulen der Bezirke an den Gesundheitsangeboten
und Workshops von je 16 Jugendeinrichtungen teil.
Zudem fanden 16 geschlechtssensible Workshops in Schulen und Einrichtungen der offenen
Jugendarbeit statt, bei denen insgesamt 222 Mädchen und Burschen erreicht wurden. Die
Themen dieser Workshops waren vor allem Verhütung und Sexualität, sowie Körperbild und
Selbstwert. Über die Vorstellung des Projektes konnten 132 MultiplikatorInnen erreicht
werden.
Zwei Steuerungsgruppen in Favoriten und Ottakring trafen sich
2014 regelmäßig um inhaltlich an den Maßnahmen zu arbeiten,
weiters fanden ein Nachhaltigkeitsworkshop und Treffen des
Arbeitskreises Kinder und Jugend statt. So fanden über die
Netzwerkarbeit weitere 169 Kontakte statt.
Eckdaten
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
WiG - Wiener Gesundheitsförderung
Projektlaufzeit
Oktober 2013 – Oktober 2016
Projektleitung
Maga Maria Bernhart
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Infoveranstaltungen
302
Jugendworkshops
222
MultiplikatorInnen
132
Netzwerkarbeit
169
Weitere Projektkontakte
147
50
Österreichische Osteoporose Selbsthilfe
Selbsthilfe – Wien
In Österreich leiden etwa 750 000 Frauen und Männer an Osteoporose. Die Diskrepanz
zwischen dem hohen Erkrankungsrisiko und dem geringen Informiertheitsgrad der
Bevölkerung zeigt die dringende Notwendigkeit des Selbsthilfeprojekts als Hilfssystem der
Integration zwischen den Angeboten des Gesundheitswesens und der Einzelnen, die zum
Ausgangspunkt der Gründung der Österreichischen Osteoporose Selbsthilfe Wien wurde.
Ziele/Zielgruppe
Schaffung
eines
medizinischer,
Bewusstseins
für
die
Krankheit;
ernährungswissenschaftlicher
und
Hilfestellung
zur
sportmedizinischer
Umsetzung
Information;
Stressreduktion, Entlastung und Entängstigung; Ermutigung und Stärkung zur Entfaltung
vorhandener Potentiale, sowie Ermutigung zur Selbstverantwortlichkeit.
Maßnahmen
Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Prävention und
Behandlung von Osteoporose, Durchführung
von
Selbsthilfegruppen,
Informationsveran-
Eckdaten
katorInnen.
Die Österreichische Osteoporose
Selbsthilfe wurde 1996 im
Frauengesundheitszentrum FEM
gegründet.
Ergebnisse
www.osteoporose-selbsthilfe.at
Die täglich besetzte Infohotline zählte im Jahr
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Telefonate
175
E-Mails
382
Kurse und Gruppen
1.702
Infoveranstaltungen
530
staltungen
für
Betroffene
und
Multipli-
2014 175 Anrufe, per E-Mail waren es 382
Kontakte. 500 - 600 BesucherInnen waren pro
Monat auf der website der Selbsthilfe. Mehr als
1.600 Personen erhielten per Post Informationsmaterial über Osteoporose und 530
TeilnehmerInnen besuchten heuer die 10 Vorträge zum Thema. Die derzeit 2 aktiven
Selbsthilfegruppen in 1200 und 1030 Wien hielten monatliche Treffen ab und an den
Bewegungskursen (Tai Chi zur Sturzprophylaxe) nahmen 75 Personen teil. So konnten im
Jahr 2014 insgesamt 1.702 Kurs- und Gruppenkontakte gezählt werden.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
51
FEM Süd
FEM Süd Team
Das interkulturelle und multidisziplinäre Team des Frauengesundheitszentrums FEM Süd
im Kaiser Franz Josef-Spital/SMZ Süd besteht aus aktuell 29 Mitarbeiterinnen.
2. Reihe (von links): Maga Hilde Wolf, MBA, Klinische und Gesundheitspsychologin, Arbeitspsychologin, Leitung;
Maga Eva Trettler, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung, Projektmanagement; Maga Kathleen LöschkeYaldiz, MBA, Klinische und Gesundheitspsychologin, stellv. Leitung; Maga Christa Bauer, Klinische und
Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Özlem Akar, Psychotherapeutin, Beratung, Organisation; Umyma El-Jelede,
Bakka in Medizin, Beratung, Organisation; Maga Sonja Rader, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung,
Organisation; Maga Karin Korn, Klinische und Gesundheitspsychologin, Arbeitspsychologin, Projektmanagement;
Maga Nina Kerbler, Psychotherapeutin und Pädagogin, Beratung, Therapie für Mädchen und Frauen.
1. Reihe (von links): Maga (FH) Figen Ibrahimoglu, Sozialarbeiterin, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung;
Maga Immaculeé Neuberg, Ernährungswissenschafterin, Beratung; Maga Huberta Haider, MBA, Klinische und
Gesundheitspsychologin, Arbeitspsychologin, Projektmanagement, Beratung; Patricia Chavez de Six, Buchhaltung;
Maga Ekim San, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement, Beratung; Maga Manuela MarinaMitrović, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung und Organisation.
Nicht auf dem Foto: Nuran Aktaş, Lehrling für Bürokauffrau; Maga Natalija Kutzer , Klinische und
Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Ida Moranjkić, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung und
Projektmanagement; Maga Carmen Abouelenin, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Bakka Inci Ardic,
Psychotherapeutin i.A.; Beratung und Gruppenleitung; Sultan Arslan, Übersetzung/Kulturvermittlung.
Das Team des Frauengesundheitszentrums ist seit dem Jahr 2013 ohne größere personelle
Änderungen stabil geblieben. Maga Christa Bauer hat ihr zweites Kind bekommen und war
damit seit April 2014 in Mutterschutz und in anschließender Karenz.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
52
Die Arbeit der Beraterinnen wurde in diesem Jahr auch wieder von vielen Auszubildenden
aus den Fachrichtungen Klinische und Gesundheitspsychologie, Psychotherapie sowie
Public Health unterstützt. Auf diesem Weg soll Allen herzlich für ihre engagierte Arbeit und
Unterstützung gedankt werden.
Neben der "Zentrale" im Kaiser Franz Josef-Spital/Sozialmedizinisches Zentrum Süd stellt
seit 2008 die FEM Süd FRAUENASSISTENZ eine niederschwellige Beratungsstelle dar.
Angesiedelt im 12. Wiener Gemeindebezirk, stehen Arbeit suchende Frauen mit
Beeinträchtigungen/chronischen Erkrankungen mit und ohne Migrationshintergrund im
Fokus. Hauptaufgabe ist es, Frauen der Zielgruppe mit Maßnahmen zur Selbstwertstärkung
und des Empowerments zu erreichen und sie auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu
begleiten.
2. Reihe (von links): Maga Ayten Sahin, Betriebswirtin, Beratung; Maga Ida Moranjkić, Klinische und
Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Irene Barrientos, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung;
Maga Cassandra Cicero, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung; Maga Huberta Haider, MBA, Klinische und
Gesundheitspsychologin, Projektleitung; Alice Kuhar, diplomierte Sozialbegleiterin, Beratung.
1. Reihe (von links): Petra Himmering, Bürokauffrau, Projektassistenz; DSA Lieselotte Schnabl, diplomierte
Sozialarbeiterin, Beratung; Maga Özlem Akar, Psychotherapeutin, Beratung; Maga Carmen Abouelenin, Klinische und
Gesundheitspsychologin, Beratung.
Das Team der FRAUENASSISTENZ ist ebenfalls interdisziplinär und multikulturell. Alice
Kuhar,
diplomierte
Sozialbegleiterin
und
Maga
Ida
Moranjkić,
Klinische
und
Gesundheitspsychologin bieten für bosnisch, kroatisch und serbisch sprechende Frauen
Beratung an. Maga Cassandra Cicero und Maga Irene Barrientos, beide Klinische und
Gesundheitspsychologinnen und DSA Lieselotte Schnabl unterstützen deutschsprachige
Frauen, während Maga Ayten Sahin und Maga Özlem Akar türkischsprachige Beratung
anbieten. Maga Carmen Abouelenin, Klinische und Gesundheitspsychologin bietet Beratung
für arabischsprachige Frauen an. Maga Huberta Haider, MBA hat die Projektleitung inne
und Petra Himmering fungiert als Bürokauffrau als Projektassistenz.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
53
FEM Süd in Zahlen
Angebot
Anzahl der Kontakte
Telefon
21.804
E-Mail
49.729
Persönliche Beratungen und Informationsgespräche
7.928
Kurse, Gruppen & körpertherapeutische Angebote
6.233
Jugendworkshops
958
Informationsveranstaltungen & Vorträge
8.455
Angebote für MultiplikatorInnen
2.633
Netzwerkarbeit
419
Weitere Kontakte
3.564
Projekte und Arbeitsbereiche
"Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen
"Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen, Modul Migrantinnen
"Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener Krankenanstaltenverbund" Betriebliche Gesundheitsförderung für Frauen in
Niedriglohnbranchen in Geriatriezentren bzw. Pflegewohnhäusern und Krankenhäusern sowie Servicebetrieben des
Wiener Krankenanstaltenverbundes
"Ich bleib´ gesund" – Türkischsprachiges Service im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung
"Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung" - Schwerpunkt A: Gesundheitsinformation, Beratung und
Therapie für Frauen mit Migrationserfahrung
"Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung" - Schwerpunkt B: Gesundheitsberatung mit Schwerpunkt
FGM für Frauen mit Migrationserfahrung
"rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas
"rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas, Modul Frauen
"Lernsprung" - Sozialintegratives Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas Lerncafé
FEM Süd FRAUENASSISTENZ, Arbeitsmarktintegration von Frauen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und
Behinderungen mit und ohne Migrationserfahrung
"Familie, Arbeit und Leben vereinbaren - Frauenrechte stärken" - eine europäische Grundtvig-Lernpartnerschaft im
Rahmen des EU-Bildungsprogramms für lebenslanges Lernen
KONTAKTE GESAMT: 101.723
101.723
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
54
TelefonTelefon-, EE-MailMail- und Internetkontakte
Insgesamt wurden im Frauengesundheitszentrum FEM Süd im Jahr 2014 21.804 Anrufe
verzeichnet. Diese Anrufe umfassen alle Telefonkontakte der FEM Süd FRAUENASSISTENZ
und des FEM Süd. Die FEM Süd FRAUENASSISTENZ hatte 7.053 Anrufe von
deutschsprachigen und 2.755 von Frauen anderer Erstsprache zu verzeichnen.
In der folgenden Grafik sind die - bei den Servicenummern von FEM Süd - eingelangten
Anrufe dargestellt. Die Anrufe der FEM Süd FRAUENASSISTENZ sind darin nicht enthalten.
Um die Vielfältigkeit der Anfragen und Anrufe darzustellen, sollen in der nächsten Grafik die
Anrufe an die Hauptklappe des Sekretariats grafisch dargestellt. Die Anrufe, die direkt zu
den Mitarbeiterinnen mit ihrer eigenen Telefonklappe gehen, werden hierbei nicht
dargestellt bzw. mitgezählt (4.669 Anrufe).
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
55
Die meisten Anfragen kamen zu Kurs-, Workshop- und Beratungsorganisation. Eine
Auswahl an häufigsten Anliegen: Anmeldung für das Kursprogramm, Beratungstermine
vereinbaren, Anfragen zu Workshops usw.
Inhaltliche Anfragen zu den unterschiedlichen Themen wie berufliche Probleme,
Erziehungsfragen, Essstörungen, Jugendthemen, Gesundheitsverhalten, gynäkologische
bzw.
medizinische
Fragen,
psychische
Probleme,
Sexualität
und
Verhütung,
Schwangerschaft, Kinderwunsch und Schwangerschaftskonflikte sowie psychosoziale
Lebenskrisen wurden etwa 1000-mal verzeichnet.
Interne Kommunikation mit 621 Anrufen zeigt die umfassende Kooperation und
Kommunikation zwischen den Standorten FEM, FEM Süd, MEN und der FEM Süd
FRAUENASSISTENZ.
Wichtig zu nennen sind auch die Anrufe für die unterschiedlichen Projekte, die im FEM Süd
umgesetzt werden. Die genauen Beschreibungen dieser Projekte sind im hinteren Teil des
Berichtes nachzulesen. Die Vielfältigkeit der Projektarbeit spiegelt sich auch durch die große
Anzahl der Anrufe wider, wobei bei der Übersicht nur die Hauptklappe gezählt wurde, da die
meisten AnruferInnen die direkte Durchwahl zu den jeweiligen Mitarbeiterinnen und
Projektleiterinnen nützten.
Wie oben beschrieben, werden am Servicetelefon auch Kurzberatungen durchgeführt bzw.
inhaltliche
Anfragen beantwortet. In der folgenden Grafik werden diese 1.059
Beratungsgespräche vom Servicetelefon dargestellt.
Psychische Probleme (wie Depressionen, Angststörungen, usw.) mit 628 Anrufen und
Schwangerschaftskonflikt oder Schwangerschaftsabbruch mit 204 Anrufen machen einen
großen Teil der Anfragen aus. Hierbei bedarf es auch einer besonderen Sensibilität, Frauen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
56
einfühlsam am Telefon zu beraten bzw. ihnen die notwendigen Informationen zu
übermitteln. Durch diese Beratungen bzw. Clearings können gemeinsam mit der
betroffenen Frau die weiteren Schritte besprochen und geklärt werden. Sei es, dass die Frau
zu einer Beratung eingeladen wird, sie an weitere Stellen weiter vermittelt wird oder die Frau
durch die Telefonberatung bereits ausreichende Unterstützung erfahren hat.
Die Zahlen zu den im Jahr 2014 eingelangten E-Mails sind beeindruckend: im
deutschsprachigen Bereich konnten im Jahr 2014 38.234 E-Mails gezählt werden, davon sind
10.341 E-Mails von der FEM Süd FRAUENASSISTENZ. Auch NutzerInnen mit anderen
Erstsprachen nützten diesen Weg der Kommunikation intensiv, es konnten 10.568 E-Mails
am Standort FEM Süd und 927 E-Mails in der FEM Süd FRAUENASSISTENZ gezählt
werden.
Fast 50.000 E-Mails konnten im
Jahr 2014 gezählt werden.
Zu beachten ist jedoch, dass nur die E-Mail-Kontakte gezählt
werden, die die FEM Süd Mitarbeiterin erhält. E-Mails die
geschrieben werden, sind nicht in dieser Statistik erfasst.
In der folgenden Grafik sind alle E-Mails vom Standort FEM Süd, Kaiser Franz Josef-Spital
enthalten.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
57
Auch über die Homepage traten viele Interessierte in Kontakt mit FEM Süd, informierten
sich über das Kursprogramm oder meldeten sich für FEM Süd-Angebote an.
Insgesamt konnten 2014 86.857 Zugriffe (visits) auf www.fem.at gezählt werden, wobei hier
zu beachten ist, dass damit auch Zugriffe auf die anderen Standorte, FEM und MEN mit
eingerechnet werden. Außerdem gibt es die Homepage www.rundum-gsund.at, diese wurde
im Rahmen des Projektes "rundum gsund" gestaltet und für die weiterführenden Kurse zur
Gewichtsreduktion im FEM Süd Programm genützt. 55.883 Besuche konnten auf rundumgsund.at im Jahr 2014 gezählt werden.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
58
Inanspruchnahme der FEM Süd Angebote
Persönliche Beratung & Informationsgespräche
Das Frauengesundheitszentrum legt einen Schwerpunkt der Arbeit auf persönliche
Beratungen. Die einzelnen Beratungsformen werden im Folgenden genauer beschrieben.
FEM Süd und FEM Süd FRAUENASSISTENZ Besucherinnen und Projektteilnehmerinnen
können nach Bedarf unterschiedliche Beratungsangebote in verschiedenen Sprachen in
Anspruch nehmen:
Gesundheitsberatung/Beratung im Kontext weiblicher Genitalverstümmelung
(FGM)
Psychologische und psychosoziale Beratung/Psychotherapie sowie Sozialberatung
Insgesamt nutzten 1.301 Frauen das Angebot der persönlichen Beratung. In Häufigkeiten
ausgedrückt bedeutet dies, dass 1.146 (88 Prozent) Frauen eine psychologische Beratung
bzw. Psychotherapie und Sozialberatung in Anspruch nahmen, 155 (12 Prozent) Frauen
kamen zu einer FGM-/Gesundheits- und Ernährungsberatung für arabische und
afrikanische Frauen.
Im Jahr 2014 konnten 7.928 persönliche Beratungseinheiten bzw. Termine verzeichnet
werden. In der psychologischen Beratung und Sozialberatung fanden insgesamt 6.818
Beratungen mit Klientinnen mit und ohne Migrationshintergrund statt. Außerdem fanden
1.110 Gesundheitsberatungen mit Frauen statt, die Arabisch bzw. eine afrikanische Sprache
zur Erstsprache haben. In der folgenden Grafik sind die Beratungseinheiten nach den
Beratungsformen differenziert.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
59
Sozialberatung,
Sozialberatung, psychologische Beratung und Psychotherapie
Auch im Jahr 2014 war die psychologische Beratung und Psychotherapie sowie die
Sozialberatung sehr stark nachgefragt und frequentiert. Die Interventionen werden in
verschiedenen Sprachen unter Berücksichtigung des jeweiligen soziokulturellen Kontextes
durchgeführt. Von 1.146 Frauen konnten Angaben über die Beratungsinhalte in
psychologischer Beratung/Behandlung bzw. Psychotherapie und Sozialberatung gemacht
werden. Von diesen Frauen hatten 155 Deutsch und 991 eine andere Sprache als
Erstsprache.
In den folgenden Grafiken werden die Inhalte bzw. Themen der Beratungen
sprachenabhängig dargestellt.
Der einfacheren Lesbarkeit wegen wurden alle Sprachen außer Deutsch (Türkisch, Bosnisch,
Kroatisch, Serbisch, Arabisch und andere, wie z.B. Polnisch, Russisch) zusammengefasst
und im Weiteren mit der Beratung mit Frauen deutscher Erstsprache verglichen. In den
Grafiken
wurde
auf
Dezimalstellen
verzichtet,
daher
kann
es
zu
minimalen
Rundungsdifferenzen kommen. Im Folgenden werden nun alle Beratungsthemen
beschrieben, da psychische Erkrankungsbilder besonders oft Beratungsthemen waren,
werden diese in einer eigenen Grafik weiter unten beschrieben.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
60
Häufige Beratungsthemen waren für alle Frauen psychische Balance und Lebensstil. 76
deutschsprachige Frauen kamen wegen diesem Thema in Beratung. Vielfach ging es dabei
um die Steigerung von Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert, um Abgrenzung, Nein-Sagen,
Identitätsfindungen, Einsamkeit, Mehrfachbelastungen und Burnout-Prophylaxe. Bei Frauen
mit
nicht
deutscher
Erstsprache
(204
Frauen)
waren
ebenfalls
die
Themen
Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert von großer Bedeutung. Umgang mit Stress,
Mehrfachbelastungen, Abgrenzung, Nein-Sagen, Einsamkeit bzw. Kontaktschwierigkeiten
waren auch hier weitere Gründe eine Beratung aufzusuchen und betreffen somit Frauen
unabhängig von ihrer Migrationserfahrung.
Die Themen Ausbildung und Arbeit waren für 37 Frauen mit deutscher Erstsprache der
Grund Beratung und Therapie aufzusuchen. Vor allem Berufs- und Bildungsorientierung,
Belastungen
durch
Arbeitstätigkeit/Ausbildung
und
Konflikte
am
Arbeitsplatz/Ausbildungsplatz waren im Jahr 2014 die häufigsten Beratungsinhalte in dieser
Kategorie. Der deutliche Anstieg dieser Beratungen im Vergleich zum Vorjahr ist dadurch zu
erklären, dass ab nun die Daten der FEM Süd FRAUENASSISTENZ einbezogen werden. Für
207 Frauen mit nicht deutscher Erstsprache waren Ausbildung und Arbeit wichtige
Beratungsthemen.
Die
eigene
Arbeitslosigkeit,
der
Wunsch
nach
Berufs-
und
Bildungsorientierung sowie Unzufriedenheit mit dem Arbeits- oder Ausbildungspatz waren
auch für diese Frauen die größten Belastungen.
Partnerschaft und Familie waren für viele Frauen belastende Bereiche und Motive um
Beratung und Therapie aufzusuchen. Insgesamt kamen 389 Frauen mit nicht deutscher
Erstsprache wegen Partnerschafts- und Familienproblemen. Bei Frauen mit Deutsch als
Erstsprache waren es 97. Es ging hierbei vor allem um Trennung/Scheidung, Konflikte in der
Beziehung, Probleme mit ExpartnerIn und Differenzen im familiären Umfeld oder um
Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
61
Bei 466 Frauen war eine psychische Erkrankung der Anlass, Unterstützung bei FEM Süd
bzw. in der FEM Süd FRAUENASSISTENZ zu suchen. Aufgrund von Mehrfachdiagnosen
liegen Angaben zu 612 psychischen Erkrankungsbildern vor, diese stellten die Hauptthemen
der Beratungen und Therapie.
Vor allem Frauen mit nicht deutscher Erstsprache (254
Frauen)
leiden
unter
Angsterkrankungen,
Traumafolgestörungen sowie somatoformer Symptomatik. In
diese
Kategorie
gehören
unter
anderem:
Phobische
Störungen, Panikstörungen, generalisierte Angststörungen,
Posttraumatische Belastungsstörungen,
In der Beratung sind vor allem
für Frauen mit anderer
Erstsprache Angst- und
somatoforme Störungen die
häufigsten Beratungsinhalte.
Zwangsstörungen
usw. Bei Klientinnen mit deutscher Erstsprache war dies mit 36 Frauen, ebenfalls die größte
Gruppe. Depressionen bzw.in selteneren Fällen manische Störungen waren für 179 Frauen
mit Migrationserfahrung und für 15 Frauen mit deutscher Erstsprache Inhalt der Beratung.
Die weiteren Beratungsthemen sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt.
In der Beratungsdokumentation wurde im Jahr 2014 eine weitere Kategorie eingeführt. Viele
Frauen, die FEM Süd aufsuchen, kommen entweder mit einer schon vorhandenen Diagnose
eines Facharztes/einer Fachärztin oder im Laufe der Beratung und Behandlung wird durch
die Beraterin/Therapeutin eine Diagnose gestellt. Diese Diagnosen sind beratungsrelevant,
müssen aber nicht immer Beratungsinhalt sein.
Bei den meisten Frauen - unabhängig von der Herkunft - wurden eine Depressive und/oder
Manische Erkrankung bzw. Angst- und somatoforme Störungen diagnostiziert. 203 Frauen
insgesamt hatten eine depressive Störung, 161 Frauen litten an einer Angst- und/oder
somatoformen Störung und bei 29 Frauen wurde eine Essstörung diagnostiziert.
Allgemeinmedizinische Diagnosen waren unter anderem neurologische Erkrankungen,
chronische Schmerzen, Krebserkrankungen u.a.m. Diese Diagnosen sind in der folgenden
Grafik dargestellt.
62
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Die meisten Beratungen und Therapien fanden in einem Einzelsetting statt. In wenigen
Fällen kamen Freunde, Freundinnen, Partner, Partnerinnen oder auch andere Begleit- und
Bezugspersonen dazu. Häufig gab es jedoch zu den persönlichen Beratungen auch
Telefonberatungen mit Klientinnen. Bei deutschsprachigen Frauen gab es 12, bei Frauen mit
nichtdeutscher Erstsprache (zusätzlich) 225 Telefonberatungen, wenn es schwierig war,
persönlich zu einem Termin zu kommen.
Interventionen/Überweisungen
Neben der psychologischen Beratung, Psychotherapie und Sozialberatung finden zusätzlich
weitere Interventionen bzw. Überweisungen statt. Sieht man sich die Überweisungen bzw.
Interventionen nach den Sprachkategorien an, so kann man erkennen, dass vor allem
Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache Unterstützung bei behördlichen Schriftstücken
erhalten haben (181 Frauen). 135 zugewanderte Frauen wurden an weitere medizinische
Versorgungsangebote verwiesen und bei 133 Frauen diverser Sprachzugehörigkeit wurde der
Kontakt zu Ämtern oder Behörden hergestellt. Die weiteren Interventionen und
Überweisungen sind in der folgenden Grafik dargestellt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
63
Weiters ist wichtig zu erwähnen, dass insgesamt 104 Stellungnahmen, Bestätigungen und
psychologische Berichte seitens der Beraterinnen ausgestellt wurden. Diese Bescheide
ergingen an unterschiedliche Stellen, wie etwa an Pensionsversicherungsanstalten, WGKK,
Gerichte, Wiener Wohnen, AMS, ÄrztInnen oder Spitäler.
Gesundheitsberatung für Frauen aus afrikanischen Ländern sowie Regionen
des Nahen und Mittleren Ostens
Dieses Beratungsangebot hat seit 2007 zum Ziel, Frauen aus arabisch sprachigen Ländern
bzw. Subsahara-Afrika in gesundheitlichen Belangen zu unterstützen. Ein Schwerpunkt gilt
dabei dem Thema der weiblichen Genitalverstümmelung. Ergänzt wird dieses Angebot
durch Lebensstilberatung und ein Gruppenangebot für Frauen zum Thema Ernährung und
Bewegung.
109 Personen kamen zu einer Gesundheitsberatung (1.041 Beratungsstunden). 46 Frauen
nahmen eine Ernährungsberatung in Anspruch. Die meisten Frauen kamen einmalig zu
einem Beratungsgespräch, deswegen ergab die Ernährungsberatung 69 Beratungsstunden.
14 Frauen bekamen über das Projekt eine psychologische Beratung in arabischer Sprache
und sind im Kapitel "Sozialberatung, psychologische Beratung und Psychotherapie"
beinhaltet.
Neu im Jahr 2014 war die Gruppe "Wissen macht gesund" für somalische Frauen, 27 Frauen
nahmen im Jahresverlauf daran teil. In dieser Gruppe gab es Vorträge und Inputs zu
unterschiedlichen
Gesundheitsthemen,
wie
etwa
Kindergesundheit,
Gynäkologie,
Ernährung, FGM. Aber auch das österreichische Schulsystem oder Fragen zu
Kindererziehung hatten genauso viel Platz wie regelmäßige Bewegungseinheiten.
Die Ernährungsgruppe für Frauen dieser Zielgruppe konnte im Jahr 2014 weitergeführt
werden. 18 Frauen (147 Kontakte) nahmen an den Treffen teil. Alle Fragen rund um eine
ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil können in dieser Gruppe
bearbeitet und besprochen werden.
Somit haben 200 Klientinnen Unterstützung in der Beratung und in Gruppenangeboten
gesucht (1.353 Kontakte). Mittels Angeboten der Gesundheits- und Ernährungsberatung
konnten 1.110 Beratungskontakte verzeichnet werden.
Die Gesundheitsberatung und Ernährungsberatung wird nun im Folgenden inhaltlich näher
beschrieben. Erwähnt werden soll, dass auch fünf Männer Gesundheitsberatung
aufsuchten, sie kamen entweder im Setting Familie oder im Setting Paarberatung.
Bei der Ernährungsberatung konnten 69 Beratungseinheiten gezählt werden. Die meisten
Beratungsgespräche fanden einmalig statt (32 Frauen), acht Frauen kamen zwei Mal in die
Beratung, vier Frauen suchten drei Mal Ernährungsberatung auf, jeweils eine Frau kam vier
und fünf Mal in die Beratung.
64
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
1.041 Beratungseinheiten fanden bei der Gesundheitsberatung statt. Die Frauen kamen
durchschnittlich acht bis neun Mal in die Beratung (Mittelwert: 9,55, Median:8), das
Maximum an Beratungseinheiten war im Jahr 2014 30 Beratungen für je drei Frauen.
Die inhaltlichen Schwerpunkte in den Beratungen liegen, wie deutlich zu sehen ist, sowohl
in allgemeinen bzw. allgemeinmedizinischen Gesundheitsthemen und in gynäkologischen
Problemen. Einerseits ging es darum, Frauen über Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären
und allgemeine Gesundheitsfragen zu beantworten (92 Nennungen), andererseits war auch
bei 38 Frauen gesunde Ernährung Beratungsthema und weitere 35 Frauen wurden zum
Thema FGM (Female Genital Mutilation) beraten. Auch die Erklärung von Operationen oder
Fragen rund um die Menstruation oder zum weiblichen Körper (Gynäkologie) waren häufig
Beratungsthemen.
Im Weiteren ist außerdem zu erkennen, dass Frauen auch wegen Familienproblemen,
rechtlichen Fragen oder wegen Fragen über Schwangerschaft und Geburt Beratung
aufsuchten. In die Kategorie "Schwangerschaft und Geburt" fallen auch Themen wie
Schwangerschaftskonflikt und/oder -abbruch, dazu gab es 5 Nennungen.
Zu den Familienthemen zählen u.a. Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern (12
Nennungen), Erziehungsfragen und Ablösungsprobleme. Die weiteren Beratungsthemen
sind in der oben angeführten Grafik zu erkennen. Neben Gesundheitsberatungen und
Aufklärung über medizinische Sachverhalte fanden 107 zusätzliche Interventionen statt.
68 Frauen kamen in die Beratung, da sie Fragen zu ihren Befunden, medizinischen
Berichten oder zur Medikamenteneinnahme hatten, außerdem wurden auch zahlreiche
Stellungnahmen für Frauen verfasst. 60 Frauen wurden in das Kaiser Franz Josef-Spital
weiterverwiesen, da weitere gesundheitliche Abklärungen notwendig waren. 31 Frauen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
65
konnten an interne Beratungsangebote weitergeleitet werden, wie zum Beispiel
psychologische Beratungen in der Erstsprache oder um Fragen bei der Sozialarbeiterin
abzuklären. Weitere 27 Frauen brauchten Unterstützung bei behördlichen Schriftstücken.
Die weiteren Themen sind in der folgenden Grafik dargestellt.
Die meisten Beratungen fanden im Einzelsetting (92 Beratungen) statt, die Familie wurde in
46 Fällen miteingebunden. Beratungen am Telefon fanden 38 Mal statt und 32 Mal
begleitete die Klientin entweder der Partner oder ein Freundin.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
66
Kurse, Gruppen & körpertherapeutische Angebote
Das Kurs-, Beratungs- und Vortragsprogramm wird laufend an die Bedürfnisse der FEM
Süd-Besucherinnen angepasst. Im Jahr 2014 konnten Frauen aktuelle Bewegungsangebote
wie Zumba, Pilates, Nordic Walking oder eine Laufgruppe besuchen. Spezielle
Frauengruppen und unterschiedliche Kurse im Rahmen von Projekten standen ebenfalls auf
dem Programm.
Das Kurs-, Gruppen- und Behandlungsangebot führte im Jahr 2014 zu 6.233 Kontakten, die
im Folgenden grafisch dargestellt und beschrieben werden.
Über die Projektarbeit konnten im Jahr 2014 über 65% der Frauen bzw. Kontakte erreicht
werden, im Jahr 2013 waren es 29%.
Im Jahr 2014 konnten 6.233
Kurskontakte gezählt werden.
Dieser
massive
Anstieg
ist
vor
allem
durch
das
Gesundheitsförderungsprojekt "rundum gsund" zu erklären,
welches insgesamt 1.945 Kontakte zählt. In Kooperation mit
der Wiener Gebietskrankenkasse gibt es seit Oktober 2013 das Programm "rundum gsund"
für Frauen, die von Übergewicht und Adipositas betroffen sind. In diesem Kurs werden die
Teilnehmerinnen
acht
Monate
von
Psychologinnen
bzw.
Psychotherapeutinnen,
Bewegungstrainerinnen und Sportwissenschafterinnen und Diätiologinnen betreut. Das Ziel
neben einer langfristigen Gewichtsreduktion ist ein gesunder Lebensstil, Steigerung der
(Alltags-)bewegung und des psychischen Wohlbefindens. Im Jahr 2014 gab es dazu ein
Angebot für türkeistämmige Frauen mit ihren Kindern, für deutschsprachige Frauen und im
Herbst 2014 für Frauen mit türkischer Erstsprache. Insgesamt konnten mit den Kursen
(Psychologische Gruppe und Bewegungsangebot) 69 Frauen und 10 Kinder erreicht werden,
das sind zusammen 1.945 Kontakte.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
67
"Vielfältig und gesund" ist ein Projekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung für Frauen in
Niedriglohnbranchen im Krankenanstaltenverbund, welches seit Jahren im FEM Süd
erfolgreich
durchgeführt
wird.
Mittels
Gesundheitszirkeln,
gesundheitsfördernden
Maßnahmen (Wirbelsäulengymnastik, Pilates, Kommunikationstraining,…) und einer Kick
off Veranstaltung konnten insgesamt 347 Kontakte gezählt werden.
Bereits 2012 hat ein neues Projekt begonnen. "Lernsprung" ein sozialintegratives
Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas Lerncafé. Von Exklusionsgefährdungen
ausgehend,
wendet
sich
das
Projekt
speziell
an
die
Zielgruppe
Frauen
mit
Migrationshintergrund im Alter zwischen 25 und 50 Jahren im 10. Wiener Gemeindebezirk.
Der Fokus liegt auf Frauen, die mehrere Jahre in Elternkarenz bzw. als Hausfrauen tätig
waren. In Kursen wurden das Gesundheitsbewusstsein sowie die Gesundheitskompetenz
bei den Teilnehmerinnen gesteigert. Weiters hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit
regelmäßig an einem kostenlosen Bewegungsprogramm teilzunehmen. In diesem Projekt
konnten im Jahr 2013 583 Kontakte und 73 Frauen gezählt werden.
Vision
des
Projektes
"Durchblick"
ist,
dass
Frauen,
die
über
eine
geringe
Gesundheitskompetenz verfügen, relevante und verständliche Informationen für ihre
Gesundheit erhalten, in ihrer Entscheidungs- und Handlungskompetenz gestärkt und dazu
ermutigt werden, sich aktiv am eigenen Gesundheitsgeschehen zu beteiligen und eine
proaktive Rolle im Gesundheitssystem einzunehmen. Der Fokus im Projekt "Durchblick"
liegt bei FEM Süd bei Frauen mit Migrationshintergrund. Mit den insgesamt 16 Kursen
konnten 197 Frauen erreicht werden und eine Stärkung ihrer Gesundheitskompetenz
erfahren - 550 Kontakte konnten dabei erzielt werden.
Für das Jahr 2014 werden nun auch Kurse und Gruppen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ
dargestellt. Mit einem eigenen Standort (Niederhofstraße) hat die FRAUENASSISTENZ als
Arbeitsbereich einen hohen Stellenwert und wird - als Teil von FEM Süd - auch in die
gemeinsame
Darstellung
mit
aufgenommen.
Die
Gruppen
der
FEM
Süd
FRAUENASSISTENZ haben neben Arbeitsmarktrelevanz und dem Erlernen neuer
Fertigkeiten auch eine gesundheitsförderliche und soziale Komponente. Zusätzlich können
bestimmte psychosoziale Schwierigkeiten, die den Umgang mit Menschen betreffen, in der
Gruppe wesentlich besser und nachhaltiger bearbeitet werden. Folgende Kurse werden den
Frauen angeboten: Kunst- und Kreativgruppe, Gesunder Rücken, Selbstbestimmt und
eigenverantwortlich leben, Familienplanung & Beruf, Progressive Muskelentspannung &
Autogenes
Training,
Konfliktmanagement-
Konstruktiver
Umgang
mit
Konflikten,
Lebenskompetenztraining/Psychosoziales Kompetenztraining und eine aktivierende Gruppe
für Frauen aus der Türkei. Mit dieser Vielzahl von Kursen wurden 91 Frauen erreicht (412
Kontakte).
Neu im Jahr 2014 war die Gruppe "Wissen macht gesund" für somalische Frauen- 27 Frauen
nahmen daran teil, 96 Kontakte wurden verzeichnet. In dieser Gruppe gab es Vorträge und
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
68
Inputs zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, wie etwa Kindergesundheit, Gynäkologie,
Ernährung, FGM. Regelmäßige Bewegungseinheiten rundeten
das Angebot ab.
65 Prozent der Kursangebote
wurden im Rahmen von diversen
Projekten durchgeführt.
Die Ernährungsgruppe für afrikanische und arabische Frauen
konnte im Jahr 2014 ebenso weitergeführt werden. 18 Frauen
(147 Kontakte) nahmen an den Treffen teil. Alle Fragen rund
um eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil konnten in dieser Gruppe
bearbeitet und besprochen werden.
Eine genaue Beschreibung der angeführten Projekte ist im Kapitel "FEM Süd Projekte"
nachzulesen.
Auch im Jahr 2014 wurden wieder für die MitarbeiterInnen des Kaiser Franz JosefSpitals/Sozialmedizinisches Zentrum Süd im Rahmen des Projektes "Productive Ageing"
Bewegungsprogramme angeboten, die fast ausschließlich von Frauen genutzt wurden.
Rückengymnastik und Pilates wurden von 102 Mitarbeiterinnen genützt, das sind 433
Kontakte.
Nach wie vor besonders beliebt sind die Bewegungsangebote des FEM Süd. 938 Kontakte
(162 Frauen) konnten für das Jahr 2014 gezählt werden. Zu den Bewegungsangeboten
zählten Osteoporoseturnen, Pilates, Wirbelsäulengymnastik, fit4today, Laufen, Nordic
Walken, Theraband-Gymnastik, Zumba und "Durchs Leben tanzen"- Lebensfreude durch
Musik und Bewegung.
Zu den Ernährungsangeboten zählen einerseits die Schlank ohne Diät-Kurse und
andererseits Kombinationsangebote für Ernährungs- und Bewegungskurse. Außerdem gab
es ein neues Angebot im Programm: "Gesund und fit mit ausgewogener Ernährung". Mit
diesen Kursen konnten 68 Frauen bzw. 231 Kontakte gezählt werden.
In die Kategorie "Körpertherapeutische Angebote" fällt Shiatsu und Qi-Gong. Im Jahr 2014
konnten 276 Kontakte für die Shiatsu-Behandlungen gezählt werden. Bei Qi-Gong gab es 115
Kontakte (32 Frauen).
Mit 160 Kontakten nahm der Bereich "Frauenseele und Entspannung" im Jahr 2014 auch
einen weiteren wichtigen Bereich im FEM Süd Programm ein. Die offene themenspezifische
Gruppe für Frauen ab der Lebensmitte "Treffpunkt für Junggebliebene" ist besonders beliebt
bei den Teilnehmerinnen und die Frauen kommen über Jahre regelmäßig zur Gruppe.
Jugendworkshops
Mittels 86 Jugendworkshops konnten im Jahr 2014 insgesamt 958 Mädchen erreicht
werden. Seit Bestehen des Männergesundheitszentrums werden viele Workshops in
Kooperation mit MEN durchgeführt. Das Workshopangebot für Burschen und junge
Männer wird daher im entsprechenden Kapitel bei MEN beschrieben und dargestellt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
69
Im Rahmen eines neuen Projektes "Gesunde Bezirke 2 - Modul "Jugend aktivieren und
stärken", welches in Kooperation mit dem Frauengesundheitszentrum FEM und dem
Männergesundheitszentrum
MEN
durchgeführt
wird,
konnten
jugendspezifische
Workshops, Jugendgesundheitskonferenzen, und Mädchen- und Burschengesundheitstage
initiiert werden. Durch dieses Angebot konnten 75 Mädchen mit 8 Workshops erreicht
werden. Diese Workshops fanden einerseits in Jugendzentren als auch in Schulen statt,
hierbei vor allem in Neuen Mittelschulen.
Seit dem Jahr 2012 gibt es eine Kooperation mit der Wiener
Gebietskrankenkasse.
interessierte
In
Mitglieder
Gesundheitsfördernde
diesem
des
Schulen"
Projekt
bekamen
"Wiener
Netzwerks
(WieNGS)
kostenlose
Die Workshopangebote werden
in Kooperation mit dem
Männergesundheitszentrum
durchgeführt.
Workshops zu unterschiedlichen Themen. Neu im Programm
waren im Jahr 2014 Workshops für Volksschulen. Die Themen Entspannung und Stress
("Stress lass nach!"), Kommunikation ("Verstehst du mich-versteh ich dich?"),
Selbstwertstärkung, Ressourcenarbeit und Toleranz ("Ich mag dich und ich mag mich"),
wurden kindergerecht aufgearbeitet und vermittelt. Im Zuge dieses Projektes konnten 618
Schülerinnen erreicht werden. 34 der 56 Termine konnten in Volksschulen abgehalten
werden, die weiteren Schulformen sind in der nachstehenden Grafik zu sehen.
22 weitere Workshops konnten über das FEM Süd Programmangebot veranstaltet werden.
In der folgenden Grafik sind alle Workshopthemen dargestellt.
70
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Nach Auflistung der Schultypen zeigt sich, dass vor allem Mädchen aus den Volksschulen
das Workshopangebot in Anspruch nehmen konnten, gefolgt von Schülerinnen aus
Mittleren Schulen (Kooperativen und Neuen Mittelschulen) und Schülerinnen aus einem
Gymnasium, AHS oder BHS. Von Polytechnischen Schulen kamen 41 Mädchen ins FEM
Süd. Weitere Institutionen waren beispielsweise Jugendzentren, Jugend am Werk,
Fachschulen sowie das Integrationshaus.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
71
Informationsveranstaltungen und Vorträge
FEM Süd FRAUENASSISTENZ und FEM Süd werden nicht nur von Frauen besucht, die sich
Kurse, Gruppen oder persönliche Beratungen wünschen, auch Institute und Vereine, die
ihren
Klientinnen
wiederum
FEM
Süd
vorstellen
möchten,
kommen
zu
Informationsveranstaltungen und Vorträgen. Außerdem gehen die Beraterinnen des FEM
Süd und der FEM Süd FRAUENASSISTENZ ebenso vor Ort und informieren interessierte
Frauen. Zum Teil werden Projekte, Beratungs- und Kursangebote vorgestellt, aber auch
inhaltliche Inputs und Vorträge gehalten.
Im Jahr 2014 nahmen 8.455 Frauen (und zum Teil auch
Im Jahr 2014 nahmen über 8.455
Personen an Informationsveranstaltungen und Vorträgen teil.
Männer) aus unterschiedlichen Organisationen daran teil
bzw. wurden von FEM Süd Mitarbeiterinnen aufgesucht. Zu
diesen 200 Veranstaltungen zählen zum Beispiel die
Mädchen
-
und
Burschengesundheitstage,
Projektvorstellungen,
Vorträge
zu
unterschiedlichen Gesundheitsthemen, Erziehung, Pubertät, Frauengesundheit, Vorträge
über
das
österreichische
Gesundheitssystem,
Impfungen
oder
auch
über
das
österreichische Schulsystem.
Angebote für MultiplikatorInnen
Ein Schwerpunkt in der Arbeit von FEM Süd ist die Arbeit mit MultiplikatorInnen. 2014
fanden 47 Schulungen, Vorträge und Präsentationen statt und es wurden 2.633 Personen
damit
erreicht.
Diese
Kategorie
beinhaltet
auch
Veranstaltungen,
in
denen
MultiplikatorInnen das FEM Süd Programm vorgestellt wurde oder inhaltliche Inputs und
Vorträge zu unterschiedlichen Themen stattfanden, wie Health Literacy, transkulturelle
Kompetenzen
in
der
Behandlung
Genitalverstümmelung,
Ressourcen,
Risiken
von
genderbezogene
und
Belastungen
psychisch
erkrankten
Gesundheitsvorsorge
von
Frauen
und
Frauen,
&
weibliche
gesundheitliche
Männern,
Adipositas,
Gesundheitsvorsorge usw.
Netzwerkarbeit
Ein großer Bereich in der Gesundheitsförderung gilt der Strukturarbeit, also auch der Arbeit
in Netzwerken und dem Aufbau solcher. Diese Arbeit passiert oft im Hintergrund und ist
schwierig zu quantifizieren. Die folgende Auflistung stellt einen Versuch dar, diese Arbeit
sichtbar zu machen. Im Jahr 2014 konnten im Rahmen dieses Bereichs 419 Kontakte gezählt
werden.
Es gab hierbei fünf Vernetzungstreffen des Netzwerks österreichischer Frauengesundheitszentren. Zu diesem Netzwerk zählen das FGZ in Graz, FGZ FEM Süd und FGZ FEM, FGZ
ISIS in Salzburg, FGZ Kärnten, FGZ Wels und das Linzer Frauengesundheitszentrum.
Außerdem wurden im Jahr 2014 auch zwei Treffen des Wiener Forums Übergewicht und
Adipositas initiiert. Diese waren einerseits zum Thema „Innovative Ansätze aus Praxis und
72
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Forschung“ und „Psychische Aspekte von Übergewicht und Adipositas – die Seele is(s)t
mit“. 203 Personen wurden mit diesem Vernetzungstreffen erreicht.
Im Projekt "Jugend aktivieren und stärken" konnten insgesamt 169 Netzwerkkontakte
gezählt werden.
Weitere Kontakte
Im Rahmen von Projekten, aber auch in der Arbeit im FEM Süd gibt es vielerlei
Veranstaltungen, die für die jeweilige Zielgruppe eines Projekts ebenso gedacht sind, wie für
MultiplikatorInnen, KooperationspartnerInnen und andere ExpertInnen, - diese sollen an
dieser Stelle (exemplarisch) dargestellt und beschrieben werden.
Vernetzungs- und Austauschtreffen fanden zum Beispiel regelmäßig im Projekt "Gesunde
Bezirke" statt, im Projekt "Vielfältig und gesund" fanden regelmäßig Projektvorstellungen,
Ergebnispräsentationen oder Abschlussveranstaltungen statt. Auch Pressekonferenzen,
Steuerungsgruppentreffen und die Funktion von Chairs bei Tagungen sind in dieser
Kategorie dabei.
Diese Kategorie beinhaltet, wie schon erwähnt, wichtige Projektkontakte die sowohl
einerseits Klientinnen, andererseits auch MultiplikatorInnen und KooperationspartnerInnen
betreffen. Im Jahr 2014 wurden mit diesen Maßnahmen bei insgesamt 84 Veranstaltungen
3.564 Kontakte verzeichnet.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
73
FEM Süd Nutzerinnen
Es liegen 2.282 Datensätze aus dem Jahr 2014 vor - diese beziehen sich sowohl auf jene
Frauen, die persönliche Beratung in Anspruch nahmen als auch auf alle Frauen, die das
Kursprogramm nützten sowie Personen, die an Projekten teilnahmen. Erstmal neu werden
auch die Daten jener 351 Frauen mit einbezogen, die 2014 in der FEM Süd
FRAUENASSISTENZ Unterstützung erhielten. Im Zuge der Projektarbeit wurden auch 160
Männer erreicht. Diese haben vor allem im Projekt "Ich bleib´ gesund" teilgenommen,
werden jedoch aufgrund des Schwerpunkts in der Arbeit mit Frauen und Mädchen nicht in
den sozialdemografischen Daten dargestellt. Somit bildet ein Datensatz von 2.122 Personen
die Basis der Auswertung.
Im Folgenden werden - zur einfacheren Lesbarkeit - die
meisten soziodemografischen Daten und Grafiken nach zwei
Sprachkategorien geteilt, es sind dies "Deutsch" und "Andere
FEM Süd ist eine Anlaufstelle für
Mädchen und Frauen in jeder
Lebensphase.
Sprache". Bei manchen Grafiken wurde entschieden, (alle)
Daten zusammenzulegen, wie zum Beispiel bei den Wohnbezirken der Nutzerinnen, um
diese anschaulicher darzustellen. In den Grafiken wurde auf Dezimalstellen verzichtet,
daher kann es zu minimalen Rundungsdifferenzen kommen.
Alter
Das Ziel, für Frauen aller Altersgruppen und Lebensphasen ein passendes Angebot zu
bieten, konnte auch im Jahr 2014 verwirklicht werden. Das Durchschnittsalter betrug 42
Jahre. Die jüngsten FEM Süd-Nutzerinnen waren unter 14 Jahre und die älteste Frau 85 Jahre
alt.
Die meisten Frauen waren zwischen 41 und 50 Jahren alt. 642 Frauen waren in diesem Alter,
59 davon waren deutschsprachig. Weitere 442 Frauen waren zwischen 31 und 40 Jahren alt,
348 Klientinnen waren über 21 bis 30 Jahre alt. Frauen ohne Migrationshintergrund waren
im Mittel etwas älter.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
74
Herkunftsland
Auch im Jahr 2014 nutzten Frauen sehr unterschiedlicher Herkunft die Angebote des
Frauengesundheitszentrums FEM Süd. Etwa 30 Prozent der Nutzerinnen gaben an, in
Österreich geboren worden zu sein, 70 Prozent gehören der 1. Migrationsgeneration an.
700 Frauen kamen aus der Türkei, 301 Frauen aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen
Jugoslawiens, 210 Frauen kamen aus Afrika bzw. aus dem Nahen und Mittleren Osten. Die
Länder waren: Algerien, Irak, Jordanien, Libyen, Marokko, Syrien, Ägypten, Tunesien,
Somalia, Kamerun, Kongo, Äthiopien, Guinea, Kenia, Liberia, Mali, Mauritius, Niger,
Nigeria, Ruanda, Südafrika, Sudan, Südsudan und Togo.
FEM Süd Nutzerinnen kamen aus
allen Kontinenten außer
Australien.
218 Frauen wurden in anderen Ländern geboren. Die
Bandbreite spiegelt sich im Folgenden wider, es waren dies:
Afghanistan,
Albanien,
Aserbaidschan,
Bangladesch,
Armenien, Bolivien, Brasilien, Bulgarien, Sri Lanka, Chile,
Tschechische Republik, Frankreich, Georgien, Deutschland, Ungarn, Indien, Indonesien,
Iran, Israel, Italien, Litauen, Mexiko, Mongolei, Moldawien, Niederlande, Pakistan, Peru,
Philippinen, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Singapur, Slowakei, Vietnam,
Slowenien, Spanien, Ukraine.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
75
Interessant ist außerdem die Frage nach der Aufenthaltsdauer in Österreich bei Frauen, die
zugewandert sind. Im Mittel leben die Frauen bereits seit 18 Jahren in Österreich. In der
folgenden Grafik sieht man die Aufenthaltsdauer der Frauen detaillierter dargestellt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
76
Sprache
Entsprechend den Herkunftsländern sind auch die Erstsprachen der Frauen und Mädchen
sehr vielfältig: Am häufigsten wurde Türkisch genannt (710 Frauen), gefolgt von Deutsch
(317 Nennungen), 226 Frauen sprechen Bosnisch, Kroatisch oder Serbisch, 203 Frauen
haben Arabisch bzw. eine afrikanische Sprache als Erstsprache. 666 Frauen sprachen eine
andere Sprachen, genannt wurden: Aramäisch, Armenisch, Albanisch, Bengalisch,
Bulgarisch, Dari, Englisch, Französisch, Niederländisch/Flämisch, Indonesisch, Kurdisch,
Litauisch, Makedonisch, Griechisch, Persisch (Farsi), Polnisch, Portugiesisch, Punjabi,
Romanes,
Rumänisch,
Russisch,
Slowakisch,
Spanisch,
Tagalog,
Tschechisch,
Tschetschenisch, Ukrainisch, Ungarisch, Urdu und Vietnamesisch.
Bezirk
Das Frauengesundheitszentrum FEM Süd wird von Frauen aller Wiener Bezirke genützt.
Wenige Ausnahmen (44 Frauen) kamen auch aus anderen Bundesländern. Um eine bessere
Darstellung zu gewährleisten, werden nun in der Grafik alle Frauen gemeinsam aufgeführt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
77
Sieht man sich die Wienerinnen unter den FEM Süd Nutzerinnen an, so ist
erwartungsgemäß erkennbar, dass die meisten Frauen aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk
kommen (515 Frauen), gefolgt von 1120 Wien (150 Frauen) und 1110 Wien (144 Frauen).
Damit ist zu erkennen, dass vor allem Frauen aus dem regionalen Einzugsgebiet und aus
Bezirken mit sozial benachteiligter Bevölkerung erreicht wurden.
Schulbildung
Es zeigt sich im Hinblick auf den Bildungsstatus ein sehr
heterogenes Bild. 113 Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache
haben
keinen
Schulabschluss
(7
Prozent).
Bei
den
Es zeigt sich im Hinblick auf den
Bildungsstatus ein sehr
heterogenes Bild.
deutschsprachigen Frauen kam dies nur zwei Mal vor. 409
Frauen aus anderen Sprachgruppen (24 Prozent) haben einen Volksschulabschluss,
während es bei den deutschsprachigen Frauen nur vier (ein Prozent) sind. 43 Frauen mit
deutscher Erstsprache haben einen Pflichtschulabschluss, während das bei Frauen mit
nichtdeutscher Erstsprache 380 Klientinnen sind. Auch bei der Ausbildungskategorien
"Lehre und Mittlere Schule" und "AHS/BHS" gibt es große Unterschiede zwischen den
Frauen. Der leichtere Zugang von Frauen, die in Österreich geboren sind, zu höheren
Bildungsabschlüssen, ist dabei evident.
Im Folgenden werden die genannten Angaben in Prozent dargestellt.
Berufstätigkeit
Die Berufstätigkeit der FEM Süd-Klientinnen macht Unterschiede in der Lebenssituation von
Frauen deutlich. So ist auffallend, dass vor allem Frauen mit Migrationserfahrung
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
78
ausschließlich im Bereich der Haus- und Familienarbeit tätig sind (290 Frauen, 17%),
während dies nur eine deutschsprachige Frauen angab. Auch bei der Pension zeigt sich ein
deutlicher Unterschied. 25 Prozent (74 Frauen) der deutschsprachigen Frauen sind schon in
Pension, während es bei den Frauen mit nicht deutscher Erstsprache 7 Prozent (123 Frauen)
sind, hier zeigt sich auch das im Schnitt höhere Lebensalter der in Österreich geborenen
Frauen. Die Angaben der Frauen, die arbeitslos sind, sind im Jahr 2014 besonders hoch, da
nun auch die Daten der FEM Süd FRAUENASSISTENZ mitgerechnet wurden.
Unter Sonstiges fallen diverse Angaben wie etwa: freigestellt in Kündigungsfrist,
Asylwerberinnen, Invaliditätspension, keinen Anspruch auf Förderungen, Sozialhilfe aus
dem Ausland usw.
Familienstand
Mehr als die Hälfte der
Nutzerinnen mit
Migrationshintergrund sind
verheiratet. Bei in Österreich
geborenen Frauen sind dies 30
Prozent.
Mehr als 50% der FEM Süd Klientinnen mit eigener
Migrationserfahrung sind verheiratet bzw. leben in einer
eingetragenen Partnerschaft, das sind 969 Frauen (56
Prozent). Bei deutschsprachigen Frauen sind 30 Prozent
verheiratet
und
25
Prozent
leben
in
einer
Lebensgemeinschaft.
303 Frauen mit nichtdeutscher Erstsprache (18 Prozent) sind geschieden bzw. leben
getrennt, bei Frauen, die in Österreich geboren sind, macht diese Gruppe 11 Prozent aus.
Eine weitere große Gruppe sind jene Frauen, die als Single bzw. alleinstehend leben, diese
ist bei Frauen ohne Migrationshintergrund etwas größer als bei zugewanderten Frauen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
79
Kinderzahl
2.027 Frauen machen Angaben, ob Sie ein Kind haben oder nicht. Die meisten Frauen, die
FEM Süd besuchen, haben Kinder. Auffallend ist, dass vor allem Frauen mit nichtdeutscher
Erstsprache angeben, Kinder zu haben (1.318 Frauen, 76 Prozent), während "nur" 54 Prozent
der deutschsprachigen Frauen (160 Frauen) Kinder haben. Insgesamt haben 1.478
Klientinnen des FEM Süd Kinder.
80
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Sieht man sich die Anzahl der Kinder an, ist auch zu erkennen, dass vor allem
deutschsprachige Frauen ein bis zwei Kinder haben (46 und 37 Prozent), 14 Prozent haben
drei Kinder und drei Prozent haben vier Kinder. Klientinnen mit Migrationserfahrung haben
vor allem zwei bis drei Kinder (34 und 24 Prozent). 22 Prozent bzw. 258 Frauen haben ein
Kind und 155 Frauen (13 Prozent) haben vier Kinder. Die Kinderzahl ist somit bei Frauen, die
nach Österreich zugewandert sind, im Mittel höher. Die weiteren Angaben sind in der
folgenden Grafik nachzulesen.
Zugangswege
Frauen gaben unterschiedliche Informationswege an, wie sie über FEM Süd erfahren haben
bzw. von wem sie zu FEM Süd überwiesen wurden. In der folgenden Grafik ist deutlich
sichtbar, dass vor allem Migrantinnen von FreundInnen und/oder von der der Familie über
das Angebot von FEM Süd erfahren haben. 380 Frauen waren dies im Jahr 2014. Unter
"sonstige Zugangswegen" fällt eine Reihe von Organisationen bzw. privaten Kontakten,
diese sind u.a. das AKH, ehemalige Klientinnen, Apotheken, Caritas, Arbeitsplatz. Auch
andere Beratungsstellen wie AMS, ABZ, Krebshilfe, Kriseninterventionszentrum, MA 17
haben Frauen über FEM Süd informiert. Außerdem fallen in diese Kategorie auch
Überweisungen von anderen Stellen, wie zum Beispiel BFI, Frauenhaus, Vereine, ÄrztInnen,
arbeitsmarktpolitische Organisationen usw.
Der persönliche Kontakt mit FEM Süd Mitarbeiterinnen ist ebenfalls eine wichtige
Informationsquelle für Frauen mit Migrationshintergrund. 249 Frauen erfuhren auf diesem
Weg vom FEM Süd. ÄrztInnen sind zusätzlich eine wichtige Informationsquelle. 196 Frauen
mit nicht deutscher Erstsprache wurden von ÄrztInnen an FEM Süd überwiesen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
81
Deutschsprachige Frauen haben ebenfalls zu einem großen Teil von FreundInnen und/oder
der Familie vom FEM Süd erfahren (67 Frauen). Weitere 9 Frauen wurden von
arbeitsmarktpolitischen Organisationen an das FEM Süd überwiesen und 46 Frauen
konnten direkt über das Programm erreicht werden.
In der folgenden Grafik sind alle Zugangswege an das FEM Süd dargestellt. Einerseits haben
die Frauen über diese Quellen vom FEM Süd erfahren oder wurden zugewiesen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
83
5 Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ
Am 13. Februar fanden sich in den Räumlichkeiten
der FEM Süd FRAUENASSISTENZ etwa 80
KooperationspartnerInnen ein, um das 5-jährige
Bestehen zu feiern. Um dem großen Andrang
nach Beratung gerecht zu werden, wurde die
Beratungsstelle in den letzten Jahren deutlich
vergrößert. Durch die neuen Räumlichkeiten
können noch mehr Frauen in adäquater Atmosphäre betreut werden, ein weiterer Grund
zum Feiern für die Mitarbeiterinnen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ.
Die Wegbereiterinnen und –begleiterinnen der
FEM Süd FRAUENASSISTENZ Dirin Drin Margit
Endler, Obfrau des Institutes für Frauen- und
Männergesundheit, Bezirksvorsteherin Gabriele
Votava, Frauengesundheitsbeauftragte Profin Drin
Beate Wimmer-Puchinger sowie die Leiterin des
Sozialministeriumservice, Landesstelle Wien, Fr.
in
Dr Andrea Schmon hielten die Eröffnungsreden. Maga Huberta Haider, MBA, präsentierte
das Angebot der FEM Süd FRAUENASSISTENZ.
Freischaffende Künstlerinnen stellten ihre Werke
genauso aus wie Klientinnen der Beratungsstelle.
Das Catering stammte von Catering Max, einem
ebenfalls langjährigen Kooperationspartner. Das
bekannte Duo Timna Brauer und Elias Meiri sorgte
für die gekonnte musikalische Untermalung.
Als besonderes Highlight wurde anlässlich des 5jährigen Bestehens ein Film mit Klientinnen der FEM Süd FRAUENASSISTENZ gedreht und
bei der Feier präsentiert. Fünf Frauen aus fünf verschiedenen Ländern erzählten, was ihnen
zum Thema FEM Süd FRAUENASSISTENZ einfiel, auf welche Weise die FEM Süd
FRAUENASSISTENZ sie unterstützen konnte und was sie sich aus der Betreuung
mitnehmen konnten.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
84
15 Jahre FEM Süd
Tagung: Zurück in die Zukunft. Frauengesundheit gesterngestern-heuteheute-morgen - 15
Jahre Wiener Programm für Frauengesundheit und FEM Süd
Vor
rund
500
Gästen
eröffneten
Frauen-
gesundheitsbeauftragte Wimmer-Puchinger, Frauenstadträtin Sandra Frauenberger, Gesundheitsministerin
Sabine Oberhauser und Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek am 12. November die Fachkonferenz
"Zurück in die Zukunft. Frauengesundheit gestern heute - morgen" im Rathaus. Sepp Rieder erinnerte
sich als ehemaliger Stadtrat für Gesundheit und "Vater" des Frauengesundheitsprogramms
an die Motive, unter dem Einfluss neuer WHO-Strategien und des 1. Wiener
Frauengesundheitsberichts ein eigenes Programm für Frauengesundheit in Wien zu
verankern.
Auch der Blick in die Zukunft kam nicht zu kurz.
Internationale
und
Wiener
Public
Health-
Expertinnen diskutierten über kommende Herausforderungen für den Bereich Frauengesundheit: Als
Key
note-Sprecherinnen
waren
WHO-Gender-
Expertin Isabel Yordi sowie Public Health-Ikone
Ilona Kickbusch, die vor 20 Jahren die WHOPolicies im Bereich der Frauengesundheit wesentlich mitgesteuert hat, geladen. Isabel Yordi
hält Gewalt gegen Frauen und sexuelle und reproduktive Rechte für wichtige
Zukunftsfragen, die über den Gesundheitsbereich hinausreichen und aus intersektoralem
Blickwinkel bearbeitet werden müssen. Als Voraussetzung für wirksame Maßnahmen im
Bereich Public Health nannten Yordi als auch Ilona Kickbusch die Gleichheit zwischen den
Geschlechtern.
Beate
Wimmer-Puchinger,
Hilde
Wolf
und
Mitarbeiterinnen des Wiener Programms für
Frauengesundheit und von FEM Süd berichteten
über Highlights aus 15 Jahren und laufende
Projekte zu Themen, die beide Einrichtungen
häufig im konstruktiven "Paarlauf" bearbeiten. So
wurde auch die FEM Süd FRAUENASSISTENZ im
Rahmen eines Workshops durch die Projektleitung vorgestellt und auch in der Festschrift
umfassend gewürdigt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
85
FEM Süd Projekte und Arbeitsbereiche
Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des FEM Süd sind interkulturelle Projekte zur
Frauengesundheitsförderung. In den folgenden Seiten wird auf alle laufenden Projekte des
Jahres 2014 eingegangen:
"Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen
"Durchblick" - Gesundheitskompetenz für Frauen, Modul Migrantinnen
"Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener Krankenanstaltenverbund" Betriebliche
Gesundheitsförderung für Frauen in Niedriglohnbranchen in Geriatriezentren bzw.
Pflegewohnhäusern und Krankenhäusern sowie Servicebetrieben des Wiener
Krankenanstaltenverbundes
"Ich bleib´ gesund"
Vorsorgeuntersuchung
–
Türkischsprachiges
Service
im
Rahmen
der
"Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationshintergrund" - Schwerpunkt A:
Gesundheitsinformation,
Beratung
und
Therapie
für
Frauen
mit
Migrationserfahrung
"Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationshintergrund" - Schwerpunkt B:
Gesundheitsberatung mit Schwerpunkt FGM für Frauen mit Migrationserfahrung
"rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei
Adipositas
"rundum gsund" - Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei
Adipositas - Modul Frauen
"Lernsprung" - Sozialintegratives Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas
Lerncafé
FEM Süd FRAUENASSISTENZ - Arbeitsmarktintegration von Frauen mit
gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen mit und ohne
Migrationserfahrung
"Familie, Arbeit und Leben vereinbaren - Frauenrechte stärken" - Eine europäische
Grundtvig - Lernpartnerschaft im Rahmen des EU-Bildungsprogramms für
lebenslanges Lernen
Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:
Frauengesundheitszentrum FEM Süd
Kundratstraße 3, 1100 Wien
Tel: 01/60191-5201
E-mail: [email protected]
86
Projekte in Kooperation mit FEM und MEN
Ausgangslage
Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch 2014 einige Projekte in Kooperation mit
dem Frauengesundheitszentrum FEM und dem Männergesundheitszentrum MEN
umgesetzt. FEM Süd setzt in den Projekten mädchen- und frauenspezifische Maßnahmen
um, beteiligt sich aber auch an gemeinsamen Maßnahmen auf allen Ebenen. Um
Verdoppelungen in der Darstellung zu vermeiden, sind die Ergebnisse der gemeinsamen
Arbeit zu folgenden Projekten auf den Projektseiten der KollegInnen dargestellt:
Gesunde Bezirke 2 -Modul „Jugend aktivieren und stärken“ (FEM & MEN)
WieNGS - Workshops zur Gesundheitsförderung
Gesundheitsförderung in der Schule (MEN)
"Durchblick – Gesundheitskompetenz für Frauen"
87
Ausgangslage
Unter
Gesundheitskompetenz
versteht
man
die
Fähigkeit,
im
täglichen
Leben
Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken (Kickbusch,
2006). In der Literatur werden als vulnerable Gruppen für eine geringe Gesundheitskompetenz unter anderem Personen mit einem geringen sozio-ökonomischen Status und
ältere Menschen beschrieben.
Ziele
Ziel des Kooperationsprojektes der beiden Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd
mit dem Frauengesundheitszentrum Graz ist es, die Gesundheitskompetenz von Frauen zu
fördern und dabei insbesondere ihre Entscheidungs- und Handlungskompetenz zu stärken.
Gleichzeitig erfolgt bei GesundheitsexpertInnen bzw. weiteren MultiplikatorInnen eine
Sensibilisierung für das Thema sowie Wissensvermittlung im Hinblick auf die Bedeutung
„gesundheitskompetenter Institutionen“.
Eckdaten
Zielgruppe
Folgende Zielgruppen stehen im Mittelpunkt des Projekts: Frauen
in höherem Lebensalter, Frauen mit Migrationshintergrund sowie
Frauen,
die
an
chronischen
Erkrankungen
leiden
sowie
Kooperation und FördergeberInnen:
WiG - Wiener Gesundheitsförderung,
FGÖ - Fonds Gesundes Österreich,
WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse,
Land Steiermark, FGZ Graz
Angehörige von Gesundheits- und Sozialberufen.
Projektlaufzeit:
April 2013 – März 2016
Maßnahmen und Ergebnisse
Projektleitung:
Maga Hilde Wolf, MBA
[email protected]
Auf
der
Verhältnisebene
sind
folgende
Maßnahmen
in
Umsetzung:
Zahlen im Überblick
MultiplikatorInnen
Vernetzungsgespräche mit KooperationspartnerInnen
sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung des
Projektes
Vorträge und Fortbildungen zur Bewusstseinsbildung von Health Professionals
bzw. von MultiplikatorInnen im Bildungs- und Sozialbereich. 721 Kontakte konnten
dabei verzeichnet werden.
Details zu verhaltensbezogenen Maßnahmen sind in der Projektdarstellung von FEM
(Zielgruppe „ältere Frauen“) sowie FEM Süd („Frauen mit Migrationshintergrund)
nachzulesen.
721
88
"Durchblick – Gesundheitskompetenz für Frauen"
Modul Migrantinnen
Ausgangslage
Das Modul Migrantinnen basiert auf unterschiedlichen Studien, dass Menschen mit
Migrationshintergrund bezüglich einer geringen Health Literacy zu den vulnerablen
Gruppen gehören. Das Projekt soll dem gerecht werden und daher bietet das FEM Süd
kostenlose Health Literacy-Kurse für Frauen mit Migrationshintergrund an.
Zielgruppen
Frauen mit Migrationshintergrund
Maßnahmen
Die Health Literacy-Kurse finden zu sechs Terminen statt und bestehen aus folgenden
Inhalten:
Basiswissen
Gesundheit:
gesunder
österreichische Gesundheitssystem, usw.
Lebensstil,
Gesundheitsvorsorge,
Kompetent bei Arzt und Ärztin: Grundlagen der Kommunikation in schwierigen
Gesprächssituationen, die Suche nach Arzt oder Ärztin, Terminvereinbarungen
usw.
Kritische Gesundheitskompetenz: Qualitätsbeurteilung von
informationen, PatientInnenrechte, schwierige Situationen usw.
Gesundheits-
Diese Inhalte wurden aufgrund der Analyse der Bedarfserhebung mit Fokusgruppen und
ExpertInneninterviews erarbeitet.
Mit den ersten Kursen wurden die Themen weiter inhaltlich ergänzt und modifiziert. So
stellte sich zum Beispiel heraus, dass die Themen „Kindergesundheit“ oder „Rauchen“ für
die Teilnehmerinnen von großer Wichtigkeit waren. Auch das Bedürfnis nach
Befundbesprechungen mit Arzt/Ärztin war sehr groß. Psychische Gesundheit - vor allem mit
dem Schwerpunkt Migration -, kulturelle Besonderheiten und soziale Themen waren immer
wieder in den Kursen von großer Bedeutung.
Ein weiterer Schwerpunkt in den Kursen für Frauen mit Migrationshintergrund, ist der
Besuch eines externen Experten/einer externen Expertin. In den meisten Fällen wünschen
sich die Teilnehmerinnen den Besuch eines Allgemeinmediziners. Zu diesem Kurstermin
89
bespricht der Arzt mit den Frauen ihre Befunde, Medikamenten-Beipackzettel oder es
werden „schwierige“ Gesprächssituationen in einem vertrauten Rahmen geübt.
Ergebnisse
Bis zum Jahresende 2014 wurden 16 Kurse abgehalten, 197 Frauen konnten als
Teilnehmerinnen gewonnen sowie 550 Kurskontakte verzeichnet werden.
Die Kurse finden zu sechs Terminen statt und dauern jeweils 2,5 Stunden. Die Kursorte im
Jahr 2014 waren so vielfältig wie die Kurszeiten: Volkshochschulen, Kulturvereine,
Jugendzentren usw. Die Kurse fanden zum Teil in den Abendstunden bzw. auch am
Wochenende statt und stellten mitunter hohe Ansprüche an die Flexibilität der
Kursleiterinnen.
Die Wirkung der Kurse wurde von „queraum.kultur- und sozialforschung“ untersucht, die
für die Projektevaluation verantwortlich zeichnen. Insgesamt war die Zufriedenheit mit dem
Angebot sehr hoch und die Mehrheit der Teilnehmerinnen konnte
ihre
Gesundheitskompetenz
in
den
vier
Kernelementen:
"Informationen finden, verstehen, beurteilen und umsetzen"
verbessern.
Für die Evaluation wurde ein standardisierter Fragebogen zur
Gesundheitskompetenzerfassung
in
der
Kurzfassung
herangezogen (HLS-EU, 16 Items).
Ergänzend zu den Kursen werden an unterschiedlichen Orten
Aktionstage und Informationsveranstaltungen durchgeführt. Bei
37 Aktionstagen im Jahr 2014 ging es darum, das Projekt bekannt
zu machen und bereits erste Inhalte zu vermitteln. Bei diesen
Veranstaltungen konnten insgesamt 1.110 Frauen erreicht werden.
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
WiG - Wiener Gesundheitsförderung,
FGÖ - Fonds Gesundes Österreich,
WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse,
Land Steiermark , FGZ Graz
Projektlaufzeit:
April 2013 – März 2016
Projektleitung:
Maga Hilde Wolf, MBA
[email protected]
Zahlen im Überblick
Kurse und Gruppen
Infoveranstaltungen
Außerdem entstanden umfangreiche Kooperationskontakte mit
Kulturvereinen, Jugendzentren, Volkshochschulen, Deutschkurs-Trägerorganisationen und
anderen Organisationen.
550
1.110
90
"Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener
Krankenanstaltenverbund"
Betriebliche Gesundheitsförderung für Frauen in Niedriglohnbranchen in
Geriatriezentren bzw. Pflegewohnhäusern
Pflegewohnhäusern und Krankenhäusern sowie
Servicebetrieben des Wiener Krankenanstaltenverbundes
Ausgangslage
Das
Projekt
ist
eine
Vertiefung
und
Ausweitung
der
erfolgreich
verlaufenen
Vorgängerprojekte "Gesund arbeiten ohne Grenzen" 1, 2 und 3 und kann daher auf reichlich
Erfahrung aufbauen. Anlass für die Projektidee für "Vielfältig & gesund: Frauen im Wiener
Krankenanstaltenverbund" ist einerseits, die bisher unerschlossene Zielgruppe in den
Geriatriezentren und Pflegewohnhäusern zu erreichen und anderseits, die bisherigen
Projekthäuser (v.a. Krankenhäuser) bei ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen.
Ebenfalls wesentlich ist die strukturelle Implementierung der bereits ausgebildeten
Gesundheitsmultiplikatorinnen aus den Spitälern (häuserübergreifende Ebene).
Das Projekt
Im Zeitraum von drei Jahren sollen vier Geriatriezentren bzw. Pflegewohnhäuser mit
Durchgängen der betrieblichen Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Zielgruppen
(Hausarbeiterinnen,
Abteilungshelferinnen,
Küchenpersonal,
etc.)
bedacht
werden.
Zusätzlich beinhaltet das Projekt Nachhaltigkeitsmaßnahmen in drei Krankenhäusern.
Projektziel
Die
Vision
ist
die
Steigerung
des
subjektiven
Wohlbefindens
und
der
Arbeitsplatzzufriedenheit sowie das Empowerment der Zielgruppe. Dies soll durch
Sensibilisierung der Zielgruppe für das Thema Gesundheitsverhalten sowie durch die
Steigerung der gesundheitsfördernden Faktoren im Betrieb auf struktureller Ebene erreicht
werden.
Maßnahmen/ Ergebnisse
Insgesamt konnten im Jahr 2014 381 Kontakte zur Zielgruppe hergestellt werden. Im
Pflegewohnhaus
Meidling
(insg.
139
Kontakte)
wurden
bis
Ende
Februar
die
gesundheitsfördernden Maßnahmen auf der Verhaltensebene durchgeführt. Es kam zur
Abschlusssitzung mit der Steuerungsgruppe sowie zu einer Abschlussveranstaltung mit der
Zielgruppe. Im Pflegewohnhaus Leopoldstadt (insg. 56 Kontakte) wurden zwei
mehrsprachige und geschlechtsspezifische Gesundheitszirkel sowie eine Präsentation der
91
Ergebnisse durchgeführt.
Die Lösungsvorschläge auf der Verhältnisebene wurden in Form eines Maßnahmenkatalogs
den Mitgliedern der Steuerungsgruppe übergeben. Es wurden Maßnahmen auf der
Verhaltensebene gemeinsam beschlossen und realisiert. Ein Workshop zum Thema
„Gesundes Führen“ wurde für direkte Vorgesetzte der Zielgruppe angeboten. Im
Pflegewohnhaus Liesing (insg. 65 Kontakte) konnten ausgehend von der Implementierung
einer Steuerungsgruppe, eine Kick Off Veranstaltung, eine Fragebogenerhebung, zwei
Gesundheitszirkel sowie eine Präsentation der Ergebnisse durchgeführt werden. Die
ermittelten gesundheitsfördernden Maßnahmen auf der Verhaltens- und Verhältnisebene
werden 2015 umgesetzt. Im Pflegewohnhaus Innerfavoriten gab es eine Projektvorstellung
und die Implementierung der Steuerungsgruppe. Im Sozialmedizinischen Zentrum
Floridsdorf (insg. 87 Kontakte) fanden zwei deutschsprachige Gesundheitszirkel statt. Die
Ergebnisse dienten der Steuerungsgruppe, um Maßnahmen auf der Verhaltens- und
Verhältnisebene (z.B. Wirbelsäulentraining mit Entspannung,
Workshop „Konflikt- und Kommunikationstraining, Workshop
„Gesundes Führen“) festzulegen.
Eckdaten
Auf häuserübergreifender Ebene fand im Juni und Dezember 2014
jeweils
ein
Treffen
aller
ausgebildeten
Gesundheits-
multiplikatorinnen statt (insg. 24 Teilnehmerinnen) und zwei
Multiplikatorinnenschulungen mit insg. 10 Teilnehmerinnen
wurden abgehalten. Die Konzeptentwicklung für ein „Curriculum
für
Gesundheitsmultiplikatorinnen“
abgeschlossen.
Die
Umsetzung
wurde
innerhalb
wie
geplant
des
KAV-
Bildungsprogramms erfolgt 2015. Der niederschwellige, genderund kultursensible Zugang ist einmal mehr ein Erfolgsfaktor, aber
auch die strategische Übernahme der Projekt-Trägerschaft, die die
Sicherung
der
Nachhaltigkeit
sowie
Verzahnung
mit
Gesundheitsförderung- bzw. Diversitätsmanagement-Strategien
des KAV erleichtert. Gemeinsam mit dem KAV wurden 12
Kooperation
Kooperation und FördergeberInnen:
Wiener Krankenanstaltenverbund,
Fonds Gesundes Österreich,
WiG - Wiener Gesundheitsförderung
Projektlaufzeit:
1. Jänner 2013 – 31. Dezember 2015
Projektleitung:
OAR Reinhard Faber
Generaldirektion KAV
[email protected]
Mag.a Karin Korn,
Frauengesundheitszentrum FEM Süd
[email protected]
Zahlen im Überblick
Kurse und Gruppen
MultiplikatorInnen
Weitere Kontakte
öffentlichkeitswirksame Aktivitäten in unterschiedlichen Gremien
umgesetzt. Durch den partizipativen Ansatz werden bei der Zielgruppe: Potenziale sichtbar,
die Identifikation gestärkt sowie die Arbeitszufriedenheit begünstigt.
Im Rahmen von Steuerungsgruppensitzungen und Präsentationen konnten weitere 83
Kontakte gezählt werden.
347
34
83
92
"Ich bleib’ gesund – Sağlıklı
Sa lıklı kalacağım
kalaca ım "
Türkischsprachiges Service im Rahmen der
Vorsorgeuntersuchung
Mit dem Projekt "Ich bleib’ gesund – Sağlıklı kalacağım" trägt die Stadt Wien dazu bei, dass
sozio-ökonomisch benachteiligte Migrantinnen mit geringen Deutschkenntnissen Zugang
zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung finden. In den Vorsorgeuntersuchungsstellen
Sorbaitgasse 3 in Wien 15 und Ada Christen-Gasse 2C in Wien 10 werden türkischsprachige
Beratung und Begleitung vor und während der Gesundenuntersuchung angeboten.
Ausgangslage
Österreichweit werden Vorsorgeuntersuchungen von MigrantInnen zu selten in Anspruch
genommen. Neben sprachlichen und kulturellen Barrieren sind häufig Wissensdefizite dafür
ausschlaggebend. Erhebungen machen deutlich, dass die sozioökonomische Lage nicht nur
die Möglichkeiten der gesunden Lebensführung beeinflusst, sondern sich auch auf die
Verhaltensmuster bei der Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen auswirkt.
Ziele
Informationsvermittlung bei türkeistämmigen Personen über die Bedeutung der
Vorsorgeuntersuchung und Erhöhung der Inanspruchnahme
Entlastung der MitarbeiterInnen der Vorsorgeuntersuchungsstellen
Unterstützung bei der Kommunikation mit MigrantInnen
Zielgruppe
Türkischsprachige MigrantInnen
Maßnahmen
Zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit
Vernetzungsaktivitäten
Medienarbeit
Begleitung bei der Anmeldung, psychosoziale Beratung
Begleitung am Untersuchungstag
Laufende Erhebung und Evaluierung soziodemografischer Daten
durch
93
Ergebnisse
Von November 2006 bis Dezember 2014 wurden in beiden Vorsorgeuntersuchungsstellen
3.001 türkischsprachige TeilnehmerInnen gezählt. Im Jahr 2014 haben 428 ProbandInnen,
davon 288 Frauen (67,3%) und 140 Männer (32,7%) der Zielgruppe das Angebot in
Anspruch genommen. 199 Personen waren das erste Mal bei einer Gesundenuntersuchung
(46,5%), 229 Personen kamen zum wiederholten Male zur Vorsorgeuntersuchung (53,5%).
104 Personen haben über Freunde und Familienangehörige erstmals von der
Gesundenuntersuchung erfahren (24,3%). 84 Personen haben über den persönlichen
Kontakt mit einer/m der ProjektmitarbeiterInnen Kenntnis davon erlangt (19,6%).
Insgesamt haben 126 Personen das Angebot der persönlichen Beratung in Anspruch
genommen, um psychosoziale Anliegen anzusprechen. Es zeigt sich, dass durch
persönliche Kontaktaufnahme der sprachkompetenten, kultursensiblen MitarbeiterInnen
mit der Zielgruppe gesundheitsbezogene Wissensdefizite aufgehoben werden und in Folge
türkischsprachige
Personen
barrierefrei
die
Möglichkeit
einer
kostenlosen
Vorsorgeuntersuchung nutzen können.
Im Rahmen von Präsentationen und Vorträgen konnten weitere
214 Kontakte gezählt werden.
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
FördergeberInnen
Wiener Programm für Frauengesundheit
und MA 15 – Gesundheitsdienst der
Stadt Wien, WIG - Wiener
Gesundheitsförderung
Projektlaufzeit:
seit November 2006
Projektleitung:
Maga Ekim San
[email protected]
Zahlen im Überblick
Beratungen
MultiplikatorInnen
Weitere Kontakte
126
214
428
94
"Gesundheitsberatung für Frauen mit
Migrationserfahrung"
Schwerpunkt A: Gesundheitsinformation, Beratung und Therapie
für Frauen mit Migrationserfahrung
Ausgangslage
Das eigene Land zu verlassen und woanders ein „neues Leben“ zu beginnen, ist eine der
prägendsten
Lebensphasen
Mehrfachbelastungen
in
der
führen
Biografie
laut
eines
Menschen.
Österreichischem
Frauenspezifische
Frauengesundheitsbericht
(Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, 2005) häufig zu einer Potenzierung der
Gesundheitsrisiken
bei
Migrantinnen.
Inanspruchnahme
frauenspezifischer
Untersuchungen
belegen
Gesundheitsvorsorge
eine
geringere
(Mammographie
und
Krebsabstrich) sowie mehr gesundheitliche, insbesondere psychische und soziale
Belastungen (Statistik Austria, 2008).
Ziele
„Empowerment“ steht im Mittelpunkt der Zielsetzung, Frauen werden unterstützt, ein
selbstbestimmtes Leben zu führen. Zentrale Aufgabe ist es, Frauen und Mädchen zu
informieren, zu stärken und in psychosozialen Krisensituationen zu begleiten. Frauen mit
Migrationshintergrund erhalten Orientierung, um sich selbst im Gesundheitssystem
zurechtzufinden und um ihre Rechte als Patientinnen Bescheid zu wissen. Fortbildungen für
MultiplikatorInnen im Kontext von Migration und Gesundheit sind ergänzende Bestandteile.
Zielgruppe
Zielgruppe sind Frauen und Mädchen mit Migrationserfahrung sowie Fachkräfte aus dem
Gesundheits- und Sozialbereich.
Maßnahmen
Im Rahmen des Arbeitsbereichs gibt es vier zentrale Schwerpunkte:
Frauenspezifische Beratung
Gesundheitsinformation und –bildung („Health literacy“)
Sensibilisierung und Fortbildung für MultiplikatorInnen
Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit
95
Ergebnisse
Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Leistungen, die im Jahr 2014 erbracht wurden:
601
Frauen
mit
Migrationserfahrung
nahmen
psychologische/psychotherapeutische Beratung in verschiedenen Erstsprachen in
Anspruch. Die stärkste Nachfrage war – wie in den Vorjahren – nach
psychologischer/psychotherapeutischer Beratung in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch
sowie Türkisch. 81 Frauen suchten Unterstützung in der Sozialberatung. Insgesamt
haben 2.738 Beratungstermine stattgefunden.
54 Informationsveranstaltungen zu gesundheitlichen Themen wurden zum
überwiegenden Teil in den Sprachen Türkisch und Deutsch durchgeführt, fallweise
– je nach Bedarf der Zielgruppe – kamen auch andere sprachkompetente
Gesundheits- und SozialexpertInnen (z.B.: für Englisch und Arabisch) zum Einsatz.
Bei den Veranstaltungen in Vereinslokalen, Kulturzentren etc., konnten insgesamt
1.682 TeilnehmerInnen verzeichnet werden. Bei 59 weiteren Veranstaltungen wurde
die Arbeit des Frauengesundheitszentrums FEM Süd vorgestellt - hier konnten
4.445 Teilnehmerinnen verzeichnet werden.
8 Angebote für MultiplikatorInnen konnten im Jahr 2014 umgesetzt werden. Es
waren dies Vorträge bei facheinschlägigen Tagungen und Konferenzen, Seminare
für Angehörige von Gesundheits- und Sozialberufen sowie Unterrichtstätigkeit im
Rahmen
von
Schulungen
für
GesundheitsmultiplikatorInnen 572 TeilnehmerInnen
konnten bei diesen Maßnahmen verzeichnet werden.
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
Magistratsabteilung 57
Projektlaufzeit:
laufend
Projektleitung:
Maga Hilde Wolf, MBA
[email protected]
Zahlen im Überblick
Beratungen
Informationsveranstaltungen
MultiplikatorInnen
2.738
6.127
572
96
"Gesundheitsberatung für Frauen mit
Migrationserfahrung"
Schwerpunkt B: Gesundheitsberatung mit Schwerpunkt „Female
Genital Mutilation“ für Frauen mit Migrationserfahrung
Ausgangslage
Die Gesundheit von Frauen aus afrikanischen Ländern sowie Regionen des Nahen und
Mittleren Ostens steht im Mittelpunkt dieses Projekts, das seit 2007 mit Unterstützung der
Stadt Wien (MA 57) sowie des Frauenministeriums umgesetzt wird. Die Angebote
konzentrieren sich vor allem auf frauenspezifische Gesundheitsbedürfnisse rund um
Schwangerschaft, Geburt, Gynäkologie sowie Gesundheitsvorsorge, gesunder Lebensstil
und psychische Gesundheit. Spezielles Augenmerk gilt Frauen und Mädchen, die weibliche
Genitalverstümmelung (FGM) erlitten haben oder zukünftig erfahren könnten. Für Europa
wird angenommen, dass 500.000 Frauen und Mädchen eine Verstümmelung ihrer
Genitalien erlitten haben, es wird zudem geschätzt, dass 180.000 Mädchen gefährdet sind.
(End FGM Campaign, 2013).
Ziele und Zielgruppen
Das Angebot richtet sich in erster Linie an Frauen und Mädchen aus afrikanischen Ländern
sowie weiteren arabischsprachigen Regionen. Im Mittelpunkt dabei stehen Frauen und
Mädchen, die von FGM bedroht oder betroffen sind. Mit dem Angebot können auch
Angehörige und MultiplikatorInnen unterstützt werden, die mit der Thematik konfrontiert
sind.
Maßnahmen
Die Maßnahmen im Rahmen des Projektes setzen auf verschiedenen Ebenen an, diese sind
im Folgenden angeführt:
Gesundheitsberatung und –bildung („Health Literacy“)
Vermittlung zu Hilfseinrichtungen, ÄrztInnen, etc.
Vernetzung mit relevanten Communities und Organisationen
Durchführung von Informationsveranstaltungen zu Themen der Frauengesundheit
Beratung und Fortbildung von MultiplikatorInnen
Ergebnisse
97
Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Aktivitäten im Jahr 2014:
1.110 Beratungsgespräche mit aus afrikanischen und weiteren arabischen
Herkunftsländern haben stattgefunden. Die Angebote der Gesundheits- und
Sozialberatung sowie der Ernährungsberatung in verschiedenen Sprachen wurden
von 155 Frauen verschiedenster Herkunftsländer in Anspruch genommen.
47 Gesundheitsvorträge wurden in verschiedenen Sprachen durchgeführt – die
Themen umfassten eine große Palette an frauenspezifischen Themen. Bei den
Informationsveranstaltungen konnten insgesamt 795 TeilnehmerInnen verzeichnet
werden.
18 Fortbildungen für MultiplikatorInnen wurden im Jahr 2014 durchgeführt. Neben
Vorträgen, Workshops und Seminaren waren auch Vorlesungen an der
Fachhochschule für Hebammen bzw. an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen
dabei Die Maßnahmen fanden überwiegend in Wien, aber auch in Kärnten und
Italien, bei den ÄrztInnentagen in Grado, statt. 660 MultiplikatorInnen konnten
damit erreicht werden.
Im Jahr 2014 haben außerdem zwei Gruppenangebote für Frauen stattgefunden. Das bereits
seit längerem etablierte Programm zum Thema „Ernährung, Bewegung und gesunder
Lebensstil“
konnte
18
Teilnehmerinnen
verzeichnen,
neu
hinzugekommen ist ein Kurs, der unter dem Motto „Wissen
macht gesund“ der Informationsvermittlung und Stärkung der
Gesundheitskompetenz
diente.
27
Frauen
haben
daran
teilgenommen. Bei beiden Angeboten konnten 243 Kontakte
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
MA 57, Frauenministerium
verzeichnet werden.
Projektlaufzeit:
Seit September 2007 laufend
Im Rahmen von Informationsständen, "Beratungsinseln" bei
Projektleitung:
Maga Hilde Wolf, MBA
[email protected]
Veranstaltungen usw. konnten weitere 520 Kontakte verzeichnet
werden.
Zahlen im Überblick
Kurse und Gruppen
Beratungen
Infoveranstaltungen
MultiplikatorInnen
Weitere Kontakte
243
1.110
795
660
520
98
"rundum gsund" – geschlechtsgeschlechts- und kultursensible
Gesundheitsförderung bei Adipositas
Adipositas
Ausgangslage
Das Projekt "rundum gsund" basiert auf dem gleichnamigen Vorgängerprojekt, welches von
den Jahren 2010 bis 2012 durch das Institut für Frauen- und Männergesundheit
durchgeführt wurde. Auch in diesem Projekt steht die Entwicklung und Umsetzung
geschlechts- und kultursensibler Gesundheitsförderung bei Adipositas im Zentrum. Dazu
werden
von
FEM
Süd
und
MEN
verhaltensbezogene
Maßnahmen
in
Form
zielgruppenspezifischer Gruppenprogramm umgesetzt und parallel dazu verhältnisorientierte Leistungen entwickelt, die im Dienste von Kooperation und Vernetzung stehen.
Ziele
Folgende Ziele werden im Rahmen des Projekts angestrebt:
Vermittlung von Ernährungswissen und Verbesserung des Ernährungsverhaltens
Steigerung der körperlichen Aktivität und mehr Freude an Bewegung
Senkung des medizinischen Risikos
Langfristige Gewichtsreduktion
Erhöhung des Selbstwertes und Steigerung der Lebensqualität
Entwicklung eines positiveren Körperbildes besserer Selbstakzeptanz
Zielgruppen
Im ersten Durchgang wurden Kurse für deutschsprachige Frauen und Männer und
türkischsprachige
Familien
angeboten,
Einschlusskriterium
für
erwachsene
TeilnehmerInnen ist ein BMI von 30 - 40, bei Kindern gelten die entsprechenden Werte ab
der 90. Perzentile. Im weiteren Verlauf der türkischsprachigen Kurse wurde nicht mehr das
Setting „Familie“ gewählt, sondern Kurse für türkeistämmige Frauen und Männer
angeboten.
Maßnahmen
Für die Zielgruppen (Frauen, Männer, türkische Familien bzw. türkeistämmige Frauen und
Männer) werden jeweils 8-monatige ganzheitliche Kurse angeboten. Diese werden von
PsychologInnen und PsychotherapeutInnen – in deutscher und türkischer Sprache - geleitet,
wobei MedizinerInnen und ErnährungswissenschafterInnen einbezogen werden.
Im gesamten Projektzeitraum werden insgesamt 14 Kurse (fünf Frauen-, vier Männer- und
99
ein Familienkurse und je zwei türkischsprachiger Männer- und Frauenkurse) umgesetzt, die
alle im Institut für Frauen und Männergesundheit im Kaiser Franz Josef-Spital verortet sind.
Die ersten Kurse starteten im Frühjahr 2014.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist das Weiterführen des Wiener Forums Übergewicht und
Adipositas. Das "Wiener Forum Übergewicht und Adipositas" ist eine Plattform für
Institutionen,
EntscheidungsträgerInnen,
AkteurInnen
aller
Berufsgruppen
sowie
BetroffenenvertreterInnen, die sich mit Übergewicht und Adipositas befassen – nach dem
Vorbild internationaler Modelle.
Es fanden im Jahr 2014 zwei Vernetzungstreffen statt. Das erste wurde am 11. Juni 2014 im
Festsaal der Wiener Gebietskrankenkasse abgehalten und hatte den Titel „Innovative
Ansätze aus Praxis und Forschung“. Das zweite Wiener Forum fand am 12. Dezember 2014
statt und hatte das Thema „Psychische Aspekte von Übergewicht und Adipositas – die Seele
is(s)t mit“. Auch dieses Vernetzungstreffen fand im Festsaal der WGKK statt. Insgesamt
konnten mit den Vernetzungstreffen 203 Personen erreicht
werden.
Ein geeigneter geschlechts- und kultursensibler Internetauftritt in
Form einer Homepage (www.rundum-gsund.at) rundet das
Maßnahmenpaket ab. Hier wird mit Informationen, konkreten
Tipps, Rezepten, usw. eine niederschwellige Anlaufmöglichkeit
geschaffen, die langfristig nutzbar ist.
Im Rahmen von Projektvorstellungen, zum Beispiel in den WGKK
Gesundheitszentren wurden 80 MultiplikatorInnen erreicht.
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
Wiener Gebietskrankenkasse
Projektlaufzeit:
November 2013 - Oktober 2016
Projektleitung
Maga Eva Trettler
[email protected]
Zahlen im Überblick
MultiplikatorInnen
Netzwerkarbeit
80
203
100
"rundum gsund" – geschlechtsgeschlechts- und kultursensible
Gesundheitsförderung bei Adipositas
Modul Frauen
Deutsch- und türkischsprachige Frauen bekamen in diesen kultursensiblen Programmen
umfangreiche psychologische Begleitung, Ernährungsinformationen und Bewegungsangebote.
Zielgruppe
Ziel des Frauenmoduls war es, deutsch- und türkeisprachige Frauen (und Kinder) mit
Gewichtsproblemen zu erreichen. Im ersten Durchgang wurden Kurse für deutschsprachige
Frauen und türkischsprachige Familien angeboten. Im weiteren Verlauf der türkischsprachigen Kurse wurde nicht mehr das Setting „Familie“ angesprochen, sondern ein
Gruppenangebote für türkeistämmige Frauen entwickelt.
Maßnahmen
Es
fanden
kultursensible
psychologisch
geleitete
Gruppen
für
deutsch-
und
türkischsprachige Frauen statt, in denen Inhalte wie Ernährungswissen ebenso Platz hatten
wie Essfallen, alte und neue Essgewohnheiten, individuelle Ziele, Körperwahrnehmung und
vieles mehr. Darüber hinaus wurden Bewegungsgruppen angeboten und gemeinsame
Aktivitäten, wie Kochen.
Die türkeisprachigen Familiengruppen wurden auch psychotherapeutisch und medizinisch
begleitet. Es fanden eigene Kurse für Mütter und Kinder statt. Ein besonderes Highlight war
ein gemeinsames Picknick mit Freunden und Freundinnen, Nachbarinnen und Bekannten
der Kursteilnehmerinnen.
Ergebnisse
Die Kurse waren aufgeteilt in 1,5-stündigen psychologische Einheiten und eine
darauffolgende einstündige Bewegungseinheit, insgesamt dauerte der Kurs 8 Monate. Nach
12 Monaten gibt es ein Wiedersehensfest mit allen Teilnehmerinnen.
Die türkische Familiengruppe startete bereits im Jänner 2014. Viele Frauen hatten Interesse
am Kurs teilzunehmen und meldeten sich und ihre Kinder an. Insgesamt meldeten sich im
Familienkurs 10 Frauen und 10 Kinder an. Im weiteren Verlauf des Projektes wurde aber
beschlossen, das Familiensetting zu Gunsten von türkischsprachigen Frauenkursen (und
Männerkursen) aufzugeben. Im Oktober, beim darauffolgenden Frauenkurs, meldeten sich
101
16 Teilnehmerinnen an.
Der erste deutschsprachige Frauenkurs startet im Februar 2014 und es nahmen 18 Frauen
daran teil. Zwei weitere Kurse konnten im Herbst 2014 beginnen, mit insgesamt 25 Frauen.
Insgesamt konnten so 79 Frauen erreicht werden und durch die Bewegungs-, Ernährungsund psychologischen Einheiten 1.945 Kontakte erzielt werden.
Ganz nach dem Titel "rundum gsund" ging es in den Gruppen nicht primär um eine
Gewichtsreduktion, sondern vor allem um eine gesunde Lebensstiländerung. In jeder
Gruppe waren Ernährung, Bewegung und psychosoziale Aspekte des Lebensstils
integrativer Bestandteil, jedoch gab es auch Möglichkeiten der partizipativen Gestaltung, je
nach Interessenslage und Wissensstand der teilnehmenden Frauen.
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse
Projektlaufzeit:
1. November 2013 bis Oktober 2016
Projektleitung
Maga Eva Trettler
[email protected]
Zahlen im Überblick
Kurse und Gruppen
1.945
102
"Lernsprung"
Sozialintegratives Bildungsangebot für Migrantinnen im Caritas
Lerncafé
Ausgangslage
Die Zahl von Personen mit geringer Basisbildung und maximal Pflichtschulabschluss sind
nach wie vor beträchtlich. Generell lässt sich von einem besonderen Bedarf an Angeboten
der Basisbildung für Frauen der „zweiten Generation“ aus Drittstaaten ausgehen, wobei der
Bedarf bei Frauen, die über mehrere Jahre im Haushalt tätig waren, besonders gegeben sein
dürfte (vgl. auch Ulram 2010). Die Zielgruppe der "Hausfrauen" mit Migrationshintergrund
befindet sich in mehrerer Hinsicht in der „Zone“ der Exklusionsgefährdung (kurze
schulische Sozialisation, erhöhte Gesundheitsrisiken, Risiko der sozialen Isolation).
Bildungsbenachteiligungen kommen hierbei besondere intervenierende Bedeutung zu, da
Qualifikationsmerkmale ebenso wie Basisbildung wesentliche Zugangsfaktoren zu
unterschiedlichen gesellschaftlichen Funktionssystemen darstellen (Kronauer 2002).
Zielgruppe
Von den Exklusionsgefährdungen ausgehend, wendet sich das Projekt speziell an die
Zielgruppe Frauen mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 25 und 50 Jahren im 10.
Wiener Gemeindebezirk. Der Fokus liegt auf Frauen, die mehrere Jahre in Elternkarenz bzw.
als Hausfrauen tätig waren.
Das Projekt
Ziel des Projekts ist, die Teilnehmerinnen bei der gesellschaftlichen Teilhabe durch
Aneignung von Schlüssel- und Gesundheitskompetenzen zu unterstützen und sie auf
unterschiedlichen Bildungsebenen auf den Wiedereinstieg in Ausbildung oder Beruf
vorzubereiten.
Maßnahmen
Die Aktivitäten wurden in drei Projektzyklen zu jeweils 9 Monaten umgesetzt, an denen
jeweils ca. 36 Frauen teilnehmen können. Eine Fortsetzung startete im August 2014 und
wird von der Caritas Wien sowie dem waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds)
finanziert. Dem Bildungsbegriff entsprechend setzt das Projekt Angebote in vier
Bildungsdimensionen:
Unterstützung beim Erwerb der zentralen Kulturtechniken Lesen, Schreiben,
Rechnen und digitale Kompetenzen (Projektpartner mytraining)
103
Berufsorientierung und Unterstützung beim Erwerb von arbeitsmarkt-bezogenem
Know-How durch Berufsinformationen und Praxiserfahrung (Projektträgerin Caritas
Wien)
Stärkung der Selbstwirksamkeit und des Gesundheitsbewusstseins durch
gesundheitsorientierte Bildungs- und Gesprächsangebote (Projektpartnerin FEM
Süd)
Familienbildung und Förderung der Möglichkeiten zur Unterstützung der Kinder
auf ihren Bildungswegen (Caritas Wien)
Ergebnisse
Der dritte Projektzyklus starte im September 2013 mit 37 Frauen, somit konnten bei den 11
Terminen des Frauengesundheitszentrums FEM Süd im Jahr 2014 337 Kontakte zur
Zielgruppe hergestellt werden. Im 4. Zyklus wurden 62 Clearings durchgeführt und 36
Frauen in das Projekt aufgenommen. Es konnten bei den 8 Terminen des FEM Süd 246
Kontakte zur Zielgruppe hergestellt werden. Insgesamt ergibt das im Jahr 2014 eine
Kontaktzahl von 583. Das FEM Süd hat vor allem bei der
Bewerbung der Kursteilnehmerinnen stark unterstützt. Die
Intervalle der Gesundheitsworkshops fanden alle zwei Wochen
mit Expertinnen statt. Es wurden lebensweltlich gesundheitlich
relevante Fragestellungen in einer vertrauensvollen Atmosphäre
praxisnah bearbeitet. So wurden z.B. gesundheitsfördernde
Faktoren
besprochen,
um
u.a.
einen
bio-psycho-sozialen
Gesundheitsbegriff den Teilnehmerinnen zu vermitteln. Es
wurden praxisnahe Informationen wie das österreichische
Gesundheitssystem, Hilfestellungen im Gesundheitssystem (wie
z.B. Rezeptgebührenbefreiungen, ELGA, usw.) und ein gesunder
Lebensstil mit den Frauen besprochen. Es wurden das
Gesundheitsbewusstsein sowie die Gesundheitskompetenz bei
den Teilnehmerinnen durch die Expertinneninputs gesteigert.
Weiters hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit regelmäßig
an einem Bewegungsprogramm kostenlos teilzunehmen.
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
Bundesministerium für Unterricht,
Kunst und Kultur, Abteilung
Erwachsenenbildung/Projektförderung
im Rahmen des Europäischen
Sozialfonds; Caritas, Caritas der
Erzdiözese Wien – Hilfe in Not, waff –
Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds; Mytraining, Institut
für Höhere Studien
Projektlaufzeit:
Projektlaufzeit:
1-3. Zyklus: 1. Februar 2012 bis 30. Juni
2014; 4. Zyklus: 1. August 2014 bis 30.
April 2015
Projektleitung
Daniela Rohm, Caritas Bildungszentrum
[email protected]
Maga Hilde Wolf, MBA
[email protected]
Zahlen im Überblick
Kurse und Gruppen
Weitere Kontakte
583
62
104
FEM Süd FRAUENASSISTENZ
Arbeitsmarktintegration von Frauen mit gesundheitlichen
Beeinträchtigungen und Behinderungen mit und ohne
Migrationserfahrung
Ausgangslage
Frauen mit Behinderung sind deutlich seltener erwerbstätig als Männer mit Behinderung,
dennoch sind sie seltener als arbeitslos vorgemerkt. Bei zusätzlicher Migrationserfahrung
spitzt sich die (Daten-)lage weiter zu. Viele betroffene Frauen suchen nicht aktiv Arbeit. Im
Jahr 2008 betraute das Sozialministeriumservice das FEM Süd mit der Einrichtung der FEM
Süd FRAUENASSISTENZ als niederschwellige Beratungsstelle für Frauen und Mädchen mit
psychischer und/oder körperlicher Beeinträchtigung mit und ohne Migrationserfahrung.
Projektziele
Die FEM Süd FRAUENASSISTENZ sieht ihre Hauptaufgabe neben der Vermittlung in den
Arbeitsmarkt darin, Frauen der Zielgruppe für Maßnahmen der Selbstwertstärkung und des
Empowerments zu erreichen. Folgende Ziele wurden für das Jahr 2014 festgesetzt:
Kontaktherstellung zur Zielgruppe: 100 Erstgespräche
Betreuung von 150 Teilnehmerinnen
42 Vermittlungen in den Arbeitsmarkt und Ausbildungen (Vermittlungsfaktor 1,5
bei Frauen mit psychischen Erkrankungen)
Zielgruppe
Arbeitslose oder arbeitsmarktferne Frauen und Mädchen
mit psychischer oder körperlicher Beeinträchtigung, chronischer Krankheit oder
Behinderung
zwischen 15 und ca 45 Jahren
mit und ohne Migrationserfahrung
Maßnahmen
Soziale und psychologische Beratung in Deutsch, Türkisch, Bosnisch, Kroatisch,
Serbisch, Englisch und Arabisch
Arbeitsmarktspezifische und gesundheitsförderliche Gruppenangebote
Soziales Kompetenztraining, Konflikt-, oder EDV-Training)
Unterstützung bei der Jobsuche
Maximale Betreuungszeit zwei Jahre
(z.B.
105
Ergebnisse
Im Jahr 2014 wurde die FEM Süd FRAUENASSISTENZ fünf Jahre alt! Dieses Jubiläum wurde
am 13. Februar gemeinsam mit 80 WegbegleiterInnen direkt in den Räumlichkeiten der
FRAUENASSISTENZ feierlich begangen.
Der kontinuierliche Anstieg der Nachfrage setzte sich im Jahr 2014 fort. Auch die
Zielerreichung stieg an: mit 71,5 Vermittlungen in den Arbeitsmarkt und in Schulungen
konnte die Quote (über-) erfüllt werden, mit 351 Frauen war die Anzahl an Interessentinnen
und
Klientinnen
höher
als
vorgesehen.
Insgesamt
wurden
3.105
persönliche
Beratungsgespräche geführt, dazu kamen neun Gruppenangebote (412 Kontakte).
Durch die Implementierung der FEM Süd FRAUENASSISTENZ in das Institut für Frauenund Männergesundheit gelingt es sehr gut, die Zielgruppe zu erreichen: ca. 70% der
Klientinnen haben nicht Deutsch als Erstsprache, 42,5% verfügen über maximal
Pflichtschulabschluss, 76,8% sind arbeitsmarktfern. Die häufigsten Krankheitsbilder der
Klientinnen sind Depression, Ängste und Traumata, oftmals in Kombination mit
körperlichen Erkrankungen oder Behinderungen.
2014 war ein deutlicher Anstieg an Überweisungen durch
arbeitsmarktpolitische Institutionen bzw. Projekte wie AMS, BBRZ
oder fit2work zu verzeichnen (+50%). Die kontinuierliche
Vernetzung und aktive Mitarbeit in Plattformen, wie z.B. dem
Wiener Frauengesundheitsforum für Frauen mit Behinderungen
oder dem AMS-Reha-Netzwerk, trugen Früchte.
Ein Höhepunkt des Jahres war die Rolle als Kooperationspartnerin
bei der Tagung im Wiener Rathaus „Blickpunkt: Frauen.
Behinderung.
Gesundheit“
des
Wiener
Programmes
für
Frauengesundheit. Mit insgesamt fünf Vorträgen auf Tagungen
erreichte die FEM Süd FRAUENASSISTENZ im Jahr 2014 eine
breite Fachöffentlichkeit.
Eckdaten
Fördergeberin:
Sozialministeriumservice
Projektlaufzeit:
laufend
Projektleitung
Maga Huberta Haider, MBA
[email protected]
Zahlen im Überblick
Beratungen
Kurse und Gruppen
Infoveranstaltungen
MultiplikatorInnen
Weitere Kontakte
3.105
412
12
273
1.196
106
"Familie, Arbeit und Leben vereinbaren Frauenrechte stärken"
Eine europäische Grundtvig - Lernpartnerschaft im Rahmen des
EU-Bildungsprogramms für lebenslanges Lernen
Das im Jahr 2014 beendete EU-Projekt wurde von Frauenberatungsstellen der Länder Polen,
Bulgarien, Deutschland und Österreich getragen, das Frauengesundheitszentrum FEM Süd
bildete den österreichischen Teil. Ziel war die themenspezifische Erkundung der Arbeitsund Lebensbedingungen von Frauen. Der Wissenstransfair wurde durch Lerntandems und
Arbeitstreffen in allen PartnerInnenländern gewährleistet.
Ausgangslage
Auch wenn im 21. Jahrhundert viel dafür getan wird, die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu
verbessern, so sind es doch zentrale Themen, die unabhängig vom Aktionsland auftreten.
Die Partnerschaft mit Einrichtungen aus Polen, Bulgarien und Deutschland ist förderlich, da
nach Ende des „kalten Krieges“ die Länder eigene, aber vergleichbare Wege beschritten. Der
Wissenstransfer innerhalb Europas wird ergänzt durch die Teilnahme von Österreich.
Projektziele
Themenzentrierte Erkundung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen
Beschreibung von regionalen Lösungsstrategien
Identifizierung von "best practice" Strategien
Vernetzung und Austausch mit den Beteiligten
Zielgruppe
Lernpartnerschaft
Über eine Website wird die Information einer breiteren Zielgruppe zur Verfügung
gestellt
Maßnahmen
Es wurden Lerntandems und Treffen zu folgenden Hauptthemen abgehalten:
Häusliche Gewalt
Frauen und Arbeitsmarkt
Frauengesundheit
107
Ergebnisse
Erstes Treffen November 2012 in Polen - organisatorisch
Zweites Treffen im April 2013 in Wien – Thema Frauengesundheit
Drittes Treffen im November 2013 in Erfurt – Thema häusliche Gewalt
Viertes Treffen im April 2014 in Sliven, Bulgarien – Thema Frauen und Arbeitsmarkt
Das vierte und letzte Arbeitstreffen der Grundtvig-Lernpartnerschaft wurde in Sliven,
Bulgarien, abgehalten. Das Abschlusstreffen wurde von der Gastgeberin Gemeinde Sliven
organisiert und bot einen informativen Überblick über die Situation von Frauen am
Arbeitsmarkt in den beteiligten Ländern. Die Gemeinde Sliven war eine aufmerksame
Gastgeberin, die der Lernpartnerschaft ein intensives Treffen bot.
Zu Beginn der Arbeitstreffen wurde die Lernpartnerschaft über die Gemeinde Sliven mit
ihren Programmpunkten zum Thema Arbeitsmarkt informiert. Auch die Situation in Polen,
Deutschland und Österreich wurde im Rahmen des Treffens ausführlich dargestellt und
intensiv diskutiert. Wie bei allen anderen Themen auch war der
Austausch für alle Beteiligten inspirierend: die einzelnen Länder
konnten einen Blick über den Tellerrand werfen, unterschiedliche
europäische politische Entwicklungen aus „erster Hand“ erfahren
und
viele
Ideen
mit
nach
Hause
nehmen.
Besonders
erkenntnisreich war, wie stark sich das Geschlecht und
vorherrschende Rollenbild der Frau in allen Ländern auf die
Situation am Arbeitsmarkt auswirkt: Unterschiede zwischen den
Geschlechtern waren sowohl im Arbeitsverhältnis, in den
Eckdaten
Kooperation und FördergeberInnen:
GD Bildung und Kultur, Programm für
Lebenslanges Lernen
Projektlaufzeit:
September 2012 bis August 2014
Projektleitung
Maga Huberta Haider, MBA
[email protected]
Branchen, in der Vereinbarkeitsproblematik als auch im Verdienst
in allen Ländern deutlich.
Das Projekt und somit die Lernpartnerschaft wurde mit August 2014 beendet. Die
länderübergreifende Projekterfahrung war spannend und lehrreich für alle – der Wunsch
nach weiterführenden gemeinsamen (Projekt-)Aktivitäten ist bei allen Lernpartnerinnen
vorhanden!
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
109
MEN
MEN Team
Das MEN-Team bekam 2014 erstmals mit Maga Grozdana Pajkovic eine weibliche Beraterin
und Projektmitarbeiterin. Mag. Florian Reiterer konnte nach Beendigung seiner Ausbildung
zum Klinischer und Gesundheitspsychologen in Anstellung übernommen werden. Dagegen
verließen Mag. Dzhamalis Alionis und Hans-Günter Vetter das Männergesundheitszentrum.
Als Praktikanten bereicherten Milan Milojkovic und Rohat Miran das Team. Vielen Dank an
beide für ihre wertvollen Beiträge in der Beratung und Begleitung von Klienten!
Selim Akmese
MA der Psychologie
Psychotherapeut in
Ausbildung unter
Supervision.
Mag. Ekin Alankus
Psychologe und Psychotherapeut in Ausbildung
unter Supervision.
Mag. Dzhamalis Alionis
Klinischer und
Gesundheitspsychologe
Mag. Romeo Bissuti
Leitung, Klin. u. Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut in Ausbildung
unter Supervision
Mag. Paul Brugger
Klinischer und
Gesundheitspsychologe
Patricia Chavez De Six
Buchhaltung
Dr. Michael Engel
Klinischer und.
Gesundheitspsychologe
DSA Achim Horak
Psychotherapeut
Dr. Ata Kaynar
Praktischer Arzt und
Ernährungsmediziner
Maga Grozdana Pajkovic
Mag. Predrag Pljevaljcic
Sozialarbeiterin, Soziologin, Klinischer und
Psychotherapeutin in
Gesundheitspsychologe
Ausbildung unter
Supervision
Mag. Sebastian Pintzinger
Psychologe, und Psychotherapeut in Ausbildung
unter Supervision
Mag. Florian Reiterer
Klinischer und
Gesundheitspsychologe
Mag.Stephan Schmidmayer
Klinischer und
Gesundheitspsychologe
Mag. Markus Zingerle
Soziologe
Hans-Günter Vetter
Lebens- und Sozialberater
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
110
MEN in Zahlen
Anzahl der Kontakte
deutschsprachig
Anzahl der Kontakte in
anderen Sprach
Sprachen
prachen
Telefon
3.984
1.710
E-Mail
8.850
4.400
Persönliche Beratungen und
Informationsgespräche
1841
2245
Angebot
Jugendworkshops
1.261
Kurse, Gruppen und körpertherapeutische
Maßnahmen
618
Informationsveranstaltungen und
Vorträge
881
Angebote für MultiplikatorInnen
330
Delegationen
27
Weitere Projektkontakte
2.870
Projekte
Naše zdravlje - Наше здравље / Unsere Gesundheit Phase 2
"rundum gsund" – Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei Adipositas
Männerspezifische Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer
MEN VIA – Unterstützung für Männer alsBetroffene von Menschenhandel
Boys` Day 2014
Gesund arbeiten mit Männern - Betriebliche Gesundheitsförderung
WieNGS-Workshops zur Gesundheitsförderung in der Schule
Gender Fortbildungen
Summe der Kontakte: 29.017
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
111
TelefonTelefon-, EE-MailMail- und Internetkontakte
Die MEN-Mitarbeiter dokumentierten im Jahr 2014 1.052 Anrufe am Empfangstelefon
(2013: 1.423). Während die allgemeine MEN-Nummer für Beratungsanfragen, Terminvereinbarungen und Workshopadministration weiterhin zentral blieb, nahm auch im Vorjahr
die Bedeutung der Nebenstellen und die mobile Kommunkiation der MitarbeiterInnen zu,
wozu extramurale Beratungen, aufsuchende Arbeit und Projekte beitrugen. Insgesamt
wurde das MEN 5.694 Mal angerufen (2013: 5.069). Die folgende Grafik zeigt die große
Bedeutung der zahlreichen Projekte, in denen MEN-MitarbeiterInnen arbeiten. Dass ein
Mitarbeiter 2014 die Koordination der Jugend- und Volksschulworkshops für FEM Süd und
MEN übernahm, trug zum gestiegenen Anteil administrativer Telefonate bei.
Vernetzung und interne Kommunikation waren bedeutsam wie in den Vorjahren. Deutlich
mehr Anrufe erhielten die MEN-MitarbeiterInnen zu inhaltlichen Klientenanfragen oder
Beratungsgesprächen
(15%
nach
8%
im
Vorjahr).
Öffentlichkeitsarbeit
und
Büroorganisation spielten hingegen eine geringere Rolle.
Die E-Mail-Kontakte aller MEN-MitarbeiterInnen nahmen auch im Jahr 2014 weiter zu.
13.950 E-Mails (2013:. 11.972) wurden entsprechend der folgenden Grafik verschiedenen
Bereichen zugeordnet. Das MEN wurde1.215 Mal (2013: 698 -mal) per E-Mail mit einer
Beratungsfrage oder Bitte um inhaltliche Information durch KlientInnen kontaktiert. Der
Kommunikation im Rahmen von Projekten wurden im Berichtsjahr von den MitarbeiterInnen des Männergesundheitszentrums insgesamt 4.455 Nachrichten zugeordnet
(2013: 4.376).
112
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Die Homepage des Männergesundheitszentrums erfuhr im Jahr 2014 unter starker
Mitwirkung von Hans-Günter Vetter einen Relaunch mit Contentmangagementsystem.
Daraufhin fand www.men-center.at mehr Aufmerksamkeit, es wurden 51.137 Visits registriert
(2013: 42.024 Visits).
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
113
Inanspruchnahme der MEN Angebote
Die psychologische Beratung konnte im Jahr 2014 in zehn Sprachen angeboten und als
Kernstück der Arbeit des Männergesundheitszentrums ausgebaut werden. Neben dem
Zuspruch zu türkischsprachiger sowie bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachiger
Beratung stieß 2014 auch das psychologische Gespräch in russischer Sprache auf
wachsendes Interesse.
Die psychologische Gesundheitsberatung für wohnungslose
Männer konnte im Jahr 2014 in zwölf Häusern der Wiener
Wohnungslosenhilfe angeboten werden. Das niederschwellige
Beratungsangebot wird überwiegend in deutscher Sprache
261 wohnungslose Männer
wurden in zwölf Häusern der
Wiener Wohnungslosenhilfe
psychologisch beraten.
durchgeführt.
Neben der konstanten Beratungstätigkeit im Männergesundheitszentrum und den
Wohnungslosenhäusern baute das MEN-Team die Workshoptätigkeit, aufsuchende Arbeit
und Betreuung spezifischer Klientengruppen im Rahmen zahlreicher Projekte weiter aus.
Die Gesundheitsförderung auf Stadt- und Bezirksebene war auch 2014 ein Teil der MENArbeit. Das Gesundheitsnetzwerk "Naše zdravlje- Наше здравље/ Unsere Gesundheit",
entstanden im Rahmen des Projekts "Gesundes Margareten" wurde 2014 als eigenständiges
und wienweites MEN-Projekt fortgesetzt.
Die betriebliche Gesundheitsförderung "Gesundes Arbeiten mit Männern", die in Wiener
Krankenhäusern in Niedriglohngruppen beschäftigt sind, wurde 2014 im Allgemeinen
Krankenhaus und SMZ Ost fortgeführt und im Willhelminenspital begonnen.
Die Pilotphase von MEN VIA, der Unterstützung männlicher Betroffener von
Menschenhandel, begleitete das MEN-Team mit vielschichtigen Herausforderungen, neuen
Kooperationen mit Behörden und Beratungseinrichtungen und ersten Erfolgen für mehrere
betreute Männer.
Auf zahlreiche Vorerfahrungen aufbauend, konnte 2014 ein neues Rundum gsund Kursprogramm zur Lebensstiländerung für Männer mit starkem Übergewicht angeboten
werden. Die Kurse in deutscher und türkischer Sprache konnten dank der räumlichen
Erweiterung in den Institutsräumen im SMZ Süd durchgeführt werden.
Einen festen Bestandteil hat das MEN in Zusammenarbeit mit FEM und FEM Süd
mittlerweile im Exkursionsplan zahlreicher Mittelschulen, Gymnasien und außerschulischer
Einrichtungen aus Wien und fallweise auch Niederösterreich mit den Jugendworkshops
erlangt. Der erstmals 2013 erfolgte Auftrag der Wiener Gebietskrankenkasse zur Konzeption
und Durchführung weiterer Workshopthemen für verschiedene Altersgruppen von der
Volksschule bis zum fortgeschrittenen Jugendalter wurde 2014 ausgedehnt. Mag. Florian
Reiterer übernahm die Koordination der steigenden Zahl meist dreistündiger Workshops,
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
114
die FEM Süd und MEN teils in den eigenen Räumen, teils an Schulen der benachbarten
Bezirke durchführen.
Bereits zum siebenten Mal organisierte das Männergesundheitszentrum gemeinsam mit
der Wiener Männerberatung den Boys` Day in der Bundeshauptstadt. Eine Darstellung
dieser gendersensiblen Berufsorientierungskampagne finden Sie auf den Projektseiten.
Die MEN-MitarbeiterInnen wurden auch im Jahr 2014 für Fortbildungen, Vorträge und in
ExpertInnenrunden eingeladen. Die Fortbildungen zu Genderthemen, die MEN-Mitarbeiter
2014 durchführten, werden auf den Projektseiten umrissen.
Im Herbst 2014 startete das Männergesundheitszentrum mit "Papa macht mit" ein Projekt
zur stärkeren Beteiligung von Vätern in der Erziehung und zur generationenübergreifenden
Gesundheitsförderung in Kooperation mit Kindergärten, Schulen und Sportvereinen.
Jugendworkshops
Im Jahr 2014 führte das MEN insgesamt 111 Workshops mit 1.261 Schülern durch (2013: 100
Workshops mit 1.184 Schülern). Davon wurden 44 Workshops im MEN, 33 am Standort von
FEM in der Semmelweisklinik und weitere 34 Workshops an unterschiedlichen Volksschulen
durchgeführt. 22 der im MEN durchgeführten und alle an Volksschulen durchgeführten
Workshops fanden im Rahmen eines Projekts für gesundheitsfördernde Schulen statt und
werden auf den Projektseiten näher vorgestellt.
Über Hundert Workshops mit
insgesamt 1.261 Burschen
wurden durchgeführt
Nachdem in den Vorjahren die Workshops mehrheitlich für
SchülerInnen von Mittelschulen angeboten wurden, machte
die WienGS-Kooperation die Volksschulen auf Anhieb zum
häufigsten Schultyp. Mittelschulen und Allgemeinbildende
Höhere Schulen blieben aber wichtige Workshop-PartnerInnen. Gestiegen ist auch die
Nachfrage nach Workshops von berufsbildenden Schulen, sonderpädagogischen Zentren
und außerschulischen Einrichtungen wie Jugendzentren und Wohngemeinschaften für
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Damit werden gerade jene männlichen Jugendlichen
erreicht, die hohe Risken sozialer Benachteiligung tragen. Wie die folgende Grafik zeigt,
werden die Workshops von Schulen und Einrichtungen aus beinahe allen Wiener
Gemeindebezirken in Anspruch genommen. Am häufigsten kamen Schulklassen diesmal
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
115
aus dem 10. Bezirk ins MEN bzw. unsere Mitarbeiter in die Schulen. Weitere wichtige
Bezirke waren der 20., der 21., der 11. und der 15. Keine Anfrage kam hingegen aus Schulen
des 8. Und des 14. Bezirks. Fast schon traditionell sind die siebenten Klassen zweier
niederösterreichischer Gymnasien zu Gast im MEN.
Im Jahr 2014 wurden 56 Workshops, wie bereits erwähnt, im Rahmen eines
Kooperationsprojekts mit der Wiener Gebietskrankenkasse und dem Wiener Netzwerk
gesundheitsfördernder
Schulen
durchgeführt.
Die
anlässlich
dieser
Kooperation
entwickelten Workshops "Starke Sache - Selbstbehauptung für Burschen" und "Alles
Muskeln oder was? Körpernormen und Männlichkeit" erfreuten sich großer Beliebtheit nicht
nur bei den Lehrpersonen, die die Themen auswählten, sondern bekamen auch von den
jungen Teilnehmern positive Noten.
In den Jugendworkshops wird die Möglichkeit geschaffen, im
geschlechtshomogenen Setting vertrauensvoll über wichtige
Bereiche und Aspekte der erwähnten Themen zu reden. Die
kritische Beleuchtung von Männlichkeitsidealen in unserer
Gesellschaft hat zum Ziel, die Teilnehmer zu entlasten und
den in manchen Gruppen entlang rigider
Im Rahmen einer Kooperation
mit der WGKK entstand eine
neue Workshopreihe zur
Gesundheitsförderung mit
SchülerInnen.
Männlich-
keitsvorstellungen aufgebauten gegenseitigen Druck zu schwächen.
Die Volksschulworkshops bestreiten eine FEM Süd-Mitarbeiterin und ein MEN-Mitarbeiter
gemeinsam mit der ganzen Klasse in Beisein der Klassenlehrerin bzw. des Klassenlehrers.
Das geschlechtshomogene Setting wurde im Sinne von "Crosswork" bewusst verlassen, da
es für diese Altersgruppe von geringerer Bedeutung für eine reflexive Beschäftigung mit
Selbstbild, Fremdbild und Umgangsformen ist.
Der Workshop zu "Liebe, Sex und Männlichkeit" wird nach wie vor gerne von Schulen
gebucht, nimmt aber dank der anderen Themen und der Auffächerung auf mehrere
Schultypen und außerschulische Einrichtungen keine Sonderposition mehr ein. Auch in den
Workshops zu Selbstbehauptung und zu Körpernormen werden wichtige Pubertätsthemen
116
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
angesprochen. Die Erfahrung der MEN-Trainer zeigte bereits in den sexualpädagogischen
Workshops der Vorjahre, dass ein ganzheitlicher Blick auf das Lebensalter Jugend unter
gender- und gesundheitsrelevanten Gesichtspunkten nicht nur die Sexualität betrifft.
Der Lebensabschnitt der Pubertät mit den körperlichen Veränderungen und dem
wachsenden sexuellen Interesse stellt männliche Jugendliche vor viele Herausforderungen.
Ängste und Sorgen, ob körperlich "alles normal" ist, ob und wie man(n) jemanden
ansprechen oder kennen lernen kann, die Gedanken ums "erste Mal", richtige Verhütung
und vieles mehr sind in dieser Zeit zentrale Themen. Dabei erschweren gängige
Männlichkeitsbilder ein offenes und vertrauensvolles Gespräch über Unsicherheiten und
Probleme. Jungen fühlen sich oft unter Druck, sich vor anderen als "cool", allwissend und
"omnipotent" zu präsentieren. Das birgt das Risiko für die Jungen, sich aus Unwissenheit
oder falschen Vorstellungen in problematische bzw. gesundheitsgefährdende Situationen zu
begeben. Es führt aber auch dazu, dass Jungen unhinterfragt Vorstellungen von Sexualität
einüben, in denen Mädchen und Frauen vor allem als "Sexualobjekte" gesehen werden und
homophobe Einstellungen allgegenwärtig sind. Sexuelle Übergriffe an Mädchen und
Mobbing unter Jungen sind typische Probleme, die daraus resultieren.
Männliche Schönheits- und Leistungsideale beziehen sich jedoch nicht nur auf sexuelle
Attraktivität im gegengeschlechtlichen Kontext. Die Orientierung an medial vermittelten und
im persönlichen Umfeld bedeutsamen Männlichkeitsbildern spielt auch eine wichtige Rolle
innerhalb der Burschengruppen und für die Identitätsbildung des einzelnen Heranwachsenden. Darum nutzen die jugendlichen Workshopteilnehmer gerne und aktiv die
Möglichkeit, sich mit Körpernormen im historischen Kontext zu beschäftigen und über
richtiges Training, ungesunde Ernährung, retuschierte Models, Anabolika im Fitnesscenter
oder auch über Haar- und Bartstyling zu diskutieren.
Als Kernpunkt kommt in den verschieden Workshops trotz der unterschiedlichen
Themenzugänge die Frage der „Männlichkeit“ an die Oberfläche. Ob es sich darin zeigt,
„seinen Mann zu stehen“, durch Gewalt oder deren Androhung andere Männer
einzuschüchtern, um seine Männlichkeit zu behaupten oder auch die Vorstellung dem
gängigen Männerideal - ob körperlich oder gesellschaftlich - entsprechen zu wollen. In den
Workshops wird es den Jugendlichen ermöglicht, einen Blick auf sich selbst zu werfen, die
Selbstachtsamkeit zu erhöhen und einen Schritt in Richtung größerer Gesundheitskompetenz gemeinsam zu gehen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
117
Persönliche Beratung
Im Jahr 2014 führten die Mitarbeiter des MEN insgesamt 4.086 persönliche Beratungen mit
645 Personen durch (2013: 537 Klienten und 2.709 Beratungen). Die Zahl der Klienten und
noch deutlicher die Zahl der Beratungstermine sind 2014 sprunghaft gestiegen. Ersteres ist
mit dem großen Anklang der erstsprachlichen Beratung im Männergesundheitszentrum in
türkischer, kurdischer, bosnischer, kroatischer, serbischer und russischer Sprache zu
erklären. Weiters trugen die beliebte Gesundheitsberatung in zwölf Wohnungslosenhäusern
und die psychologische Männerberatung im Ambulatorium für Menschen ohne
Krankenversicherung AmberMED im Rahmen von "MEN VIA" zu diesem Wachstum bei.
Der beachtliche Sprung bei den insgesamt 2014 gegebenen Beratungsterminen ist zudem
auf einige sehr intensive, monatelange Betreuungsbeziehungen mit männlichen Betroffenen
von Menschenhandel zurückzuführen. Gezählt wurden auch in diesen Fällen nur die
Gespräche im Beratungssetting.
Bei weitem am häufigsten nutzten Klienten die Möglichkeit einer psychologischen Beratung
bzw. Behandlung (83%). Maga Grozdana Pajkovic leistete 2014 intensive soziale Arbeit für
Klienten im Rahmen von "MEN VIA", wodurch professionelle Sozialberatung erstmals und
am zweithäufigsten im MEN geleistet wurde (7%). Das MEN wird aber auch als Anlaufstelle
für unterschiedliche gesundheitsbezogene Fragen wahrgenommen, was die ärztliche und
Gesundheitsberatung (6%) und die Ernährungsberatung (2%) widerspiegeln.
Das türkischsprachige Beratungsteam konnte ein weiteres Mal in Folge seine Tätigkeit
ausweiten und traf auf großen Bedarf und rasches Bekanntwerden des Angebotes. Die
psychologische Gesundheitsberatung für wohnungslose Männer konnte in zwölf
Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe durchgeführt und eine weitere Ausdehnung
des Angebots in Angriff genommen werden.
118
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Im Rahmen der Gesundheitsberatung im MEN ist es möglich, in einem kurzfristigen Setting
fünf bis maximal zehn Beratungstermine in Anspruch zu nehmen, die vor allem von
Klinischen und Gesundheitspsychologen durchgeführt werden.
Nachdem die durchschnittliche Beratungsdauer in den Vorjahren nur gering rund um fünf
Sitzungen variierte, führte die Betreuung männlicher Betroffener von Menschenhandel im
Projekt "MEN VIA" zu einer deutlichen Veränderung: Im
Im Durchschnitt kommt ein
Beratungsklient etwa sechs
Mal ins MEN
Durchschnitt wurde ein MEN-Klient 6,4 Mal beraten. Lässt
man die drei intensivsten Betreuungsfälle außer Acht, betrug
die durchschnittliche Beratungsdauer 5,8 Sitzungen. Die
Veränderungen durch das neue Betreuungsprojekt wirkte sich
nicht auf die Unterschiede zwischen den Sprachgruppen aus, die sowohl in deutscher, als
auch in türkischer, bosnisch/kroatisch/serbischer und russischer Sprache Beratungen für
Betroffene von Menschenhandel durchgeführt wurden.
Psychosoziale Beratung
Die häufigsten Beratungsthemen der MEN-Nutzer finden Sie in der folgenden Grafik
dargestellt. Psychische Probleme waren noch häufiger zentrales Beratungsthema als im
Vorjahr (2014: 36%, 2013: 26%). Gleichbleibend Thema Nummer 2 war Krankheit (15%),
gefolgt von psychischer Balance (2013: 4%), Wohnproblemen (6% nach 2% im Vorjahr),
Partnerschaft und Familie. Widerfahrende Gewalt und eigene Gewalttaten waren 2014 mit je
5% unter den zehn wichtigsten Beratungsthemen. Das Thema Sucht, 2013 an dritter Stelle,
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
119
war hingegen weit seltener als in den Vorjahren Thema. Auch die Begleitung durch kritische
Lebensereignisse wurde 2014 seltener als wichtigstes Beratungsmotiv festgehalten (5%
nach 13%), ebenso waren Partnerschaftsfragen 2014 (5%) nur halb so oft Aufhänger der
Beratung wie 2013 (12%).
Immerhin insgesamt 7% der Beratungen im MEN hatten
eines von vielen weiteren Themen zum Hauptgegenstand, wie
etwa Sucht, Sexualität, Kinder und Jugendliche, Migration,
Suizid, Arbeitslosigkeit, Alter, wirtschaftliche und finanzielle
Probleme,
Homo-/Bi-/Transsexualität,
Psychische Probleme und
Krankheit waren die
Hauptthemen in den
Beratungen
Behinderung,
rechtliche Fragen sowie Kriminalität und Gefängnisaufenthalt.
Stellungnahmen
Die MEN-Mitarbeiter verfassten 2014 in 35 Fällen Stellungnahmen für ihre Klienten - und
damit etwa gleich viele wie im Vorjahr (34). Die Stellungnahmen wurden vor allem bei
folgenden Stellen benötigt: Amt für Jugend und Familie, behandelnde ÄrztInnen und
Krankenhausabteilungen, Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, die Magistratsabteilungen 35 und 40, Pensionsversicherungsanstalten.
Psychotherapie
DSA Joachim Horak, systemischer Psychotherapeut, bietet seit Jahren Psychotherapie im
Männergesundheitszentrum an. Die Dokumentation der Therapien erfolgt eigenständig und
fließt nicht in die allgemeine MEN-Beratungsstatistik ein. Als wesentlicher Teil der
Angebotspalette seien die Eckdaten der geleisteten therapeutischen Arbeit im Folgenden
umrissen.
Im
Jahr
2014
führte
psychotherapeutische
DSA
Sitzungen
Joachim
Horak
im Einzel-,
Paar
1.329
und
Familiensetting durch. Von den insgesamt 80 KlientInnen
80 Männer und Frauen besuchten
Psychotherapie im MEN
waren 56 Männer und 24 Frauen. 16 KlientInnen hatten
Migrationshintergrund. Fünf kamen herkunftsmäßig aus Deutschland, zwei aus Israel, zwei
aus Ungarn sowie je einer aus Polen, Kroatien, Russland, Serbien, Griechenland, Bosnien,
Rumänien und Paraguay.
Die
Ursachen
für
psychische
Probleme
verteilten
sich
folgendermaßen:
70%
Selbstwertproblematik, 50% Frustrationsintoleranz und 10% existentielle Problematiken.
Die Übersummation ergibt sich daraus, dass bei einigen KlientInnen zwei oder sogar drei
Ursachen vorlagen.
An Symptomen entsprechend der Diagnostik nach ICD-10 wurden therapiert: verschiedene
depressive Störungen, die Kombination von Angst und Depression, verschiedene
Angststörungen, verschiedene Persönlichkeitsstörungen, Störungen im Zusammenhang mit
Substanzenabusus bzw. Spielsucht, Traumafolgestörungen, psychische Störungen des
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
120
Kindes- und Jugendalters, psychotische Störungen im Sinne manisch-depressiver
Erkrankungen, psychische Folgestörungen schizophrener Erkrankungen, psychische
Folgestörungen neurologischer Erkrankungen (Schlaganfall, Multiple Sklerose), Burnout,
Binge eating disorder, Anorexia nervosa und Bulimia nervosa.
Thematisch wurden behandelt: familiäre und partnerschaftliche Konflikte, Konflikte am
Arbeitsplatz, altersbedingte Überlastungen, sexueller Missbrauch (Opfer), schwere
Misshandlungen und Vernachlässigung (Opfer), Arbeitslosigkeit, soziale Isolation,
Migrationsprobleme, verbessertes Zeit- und Ressourcen-management, Mobbing, Gewalt
innerhalb und außerhalb der Familie, Belastungen durch die Ausübung von Sexarbeit,
Belastungen durch die Situation als Alleinerzieherin, Abgrenzungsthematiken, Begleitung
durch Krisen bzw. einschneidende Ereignisse wie Scheidungen, Arbeitsplatzverlust oder
ungewollte Vaterschaft, Ablösung von der Herkunftsfamilie, Neuorientierungen (berufliche
Umorientierung, Lebensgestaltung nach Life Events etc.), Entwicklung neuer Lebensziele,
Akzeptanz unveränderbarer, unerwünschter Realitäten und
Normverdeutlichung.
Der Therapeut unterstützte
ehemalige Heimkinder bei der
Erlangung von Schmerzensgeld
und Opferrente
Für das Projekt „Opfer von Gewalt in Einrichtungen der Stadt
Wien“ wurden im Auftrag des Weißen Rings 42 Clearings mit
ehemaligen
Heimkindern
durchgeführt,
die
die
Voraussetzung dafür sind, dass Betroffene von der Gemeinde
Wien Schmerzensgeld und kostenlose psychotherapeutische Behandlung erhalten. Vier
dieser ehemaligen Heimkinder wurden bei der Erlangung einer Opferrente unterstützt.
Einem dieser Klienten wurde die Opferrente zuerkannt. Damit ist er österreichweit einer von
insgesamt fünf ehemaligen Heimkindern, denen so eine Rente bewilligt wurde. Die Anträge
der drei anderen Klienten sind gegenwärtig noch in Bearbeitung beim Bundessozialamt
bzw. beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz.
Joachim Horak war auch 2014 erfolgreich bemüht, Psychotherapie zu finanziellen
Konditionen anzubieten, die sich auch sozial benachteiligte Personen leisten konnten.
Weiters unterstützte DSA Horak vier Klienten aufgrund von Dringlichkeit und Bedarf auch
erfolgreich mit sozialarbeiterischer Unterstützung beim Zugang zu Gemeindewohnungen in
Wien.
Angebote für MultiplikatorInnen
Die Arbeit mit und für MultiplikatorInnen bildet einen Arbeitsschwerpunkt des MEN. Im
Jahr 2014 boten sich zahlreiche Gelegenheiten der MultiplikatorInnenbildung im Rahmen
der einzelnen Projekte und bei der Vortrags-, Schulungs- und Vernetzungstätigkeit der
MEN-Mitarbeiter.
Im Rahmen des Tags gegen Menschenhandel an der Diplomatischen Akademie und bei
zwei
Veranstaltungen
der
Regionalen
Implementierungsinitiative
wurde
das
Unterstützungsprojekt für männliche Betroffene von Menschenhandel, MEN VIA,
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
121
präsentiert. Ein MEN-Mitarbeiter hielt bei einem Treffen der Wiener SchulsprecherInnen
einen Vortrag zu Mobbing im Schulkontext und informierte Lehrlinge der Firma Kapsch
über das Beratungs- und Workshopangebot des Männergesundheitszentrums. Auf der
Tagung des Netzwerkes der Wiener Gesundheitsfördernden Schulen WienGS wurde das
Workshopangebot von FEM Süd und MEN präsentiert, dessen Darstellung Sie auch auf den
MEN-Projektseiten finden. Ein Vortrag zum Thema "Männerberatung" fand im Rahmen
eines ÖGF-Lehrgangs für FamilienplanungsberaterInnen statt. Weiters wurden 2014 vier
Rauchentwöhnungs-seminare in der Semmelweisklinik druchgeführt. Auch abseits der auf
den FEM-Projektseiten dargestellten Fortbildungsreihe "Gender matters", die MENMitarbeiter mit gestalteten, wurden Gesundheits- und Gendervorträge für MitarbeiterInnen
der Wiener Wohnungslosenhilfe gehalten. MEN-Mitarbeiter hielten 2014 mehrere Vorträge
in türkischen Kulturvereinen zu Männergesundheit und am 1. österreichisch-türkischen
Gesundheitstag zu "Diabetes mellitus" Ein Verein von und für Menschen mit
Behinderungen lud MEN zu einem Vortrag zu gesunden Lebensstilen ein. Zum Thema
gendersensibler Burschenarbeit in der Schule gaben MEN-Mitarbeiter Fortbildungen an der
Pädagogischen Hochschule Wien und für Lehrpersonen in Kooperation mit der
Arbeiterkammer Wien.
Erreicht werden konnten 2014 MultiplikatorInnen verschiedener Berufsgruppen in den
Bundesländern Wien, Niederösterreich und Salzburg. In Summe hatte MEN mit 330
MultiplikatorInnen qualifizierten Kontakt.
Informationsveranstaltungen und Vorträge
881 Personen wurden 2014 über Informationsveranstaltungen, Vorträge und Workshops für
erwachsene NutzerInnen erreicht. Neben Angeboten zu unterschiedlichen spezifischen
Gesundheitsaspekten in Rahmen von Projekten, wurde der jeweiligen Zielgruppe bei einer
großen Anzahl von Veranstaltungen entweder das MEN vorgestellt oder über konkrete
Angebote
berichtet.
Teilweise
wurden
diese
Informationsveranstaltungen
im
Männergesundheitszentrum, teilweise aber auch in anderen Einrichtungen durchgeführt.
Das Männergesundheitszentrum war mit einem Vortrag von Mag. Romeo Bissuti zu
"Transkultureller Männergesundheit" auf der 2. Deutschen Männergesundheitstagung in
Berlin vertreten. MEN-Mitarbeiter hielten Vorträge und Seminare für die Evangelische
Jugend Österreichs und im Rahmen des Gender Day Salzburg. Mehrere Vorträge zum
Gesundheitsverhalten von Männern und den Gesundheitsangeboten im MEN fanden in
türkischen Kulturvereinen in Wien und beim Gesundheitstag in Wr. Neustadt statt.
Netzwerkarbeit
Das Männergesundheitszentrum bemüht sich seit Jahren, in der Gesundheitsförderung
auch das Instrument der Netzwerkarbeit einzusetzen, womit hier die Initiative zu und Pflege
von eigenen Vernetzungen gemeint ist. Mitarbeiter des Männergesundheitszentrums
engagierten sich auch 2014 an folgenden beiden Vernetzungen unter Führung von FEM:
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
122
" Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit" mit zwei Vernetzungstreffen zu den
Themen "Junge Erwachsene in der Wohnungslosigkeit" sowie "Sexualität und Intimität im
Zusammenhang mit Wohnungslosigkeit".
"Jugend
aktivieren
und
stärken"
Steuerungsgruppe
zur
Begleitung
der
Jugendgesundheitskonferenz- in Favoriten, die sich mehrmals traf. Auch ein Arbeitskreis
Kinder und Jugend hatte zwei Treffen und ein Nachhaltigkeitsworkshop der Steuerungsgruppe in Favoriten fand 2014 im Rahmen dieses Projektes unter Mitwirkung von MEN
statt.
Mit dem Gesundheitsforum im Rahmen von "Naše zdravlje - Наше здравље -Unsere
Gesundheit Phase 2" initierte MEN die Vernetzung relevanter AkteurInnen für die
Gesundheitsförderung in der bosnischen, kroatischen und serbischen Community in Wien.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
123
MEN Nutzer
Die Auswertung der soziodemografischen Daten basiert auf den Aufzeichnungen über jene
645 Männer,
welche im Jahr 2014 das Beratungsangebot im MEN, in den
Wohnungslosenhäusern und in der Gemeinschaftspraxis AmberMED in Anspruch
genommen haben. Da zu manchen Klienten einzelne Angaben fehlen, variiert bei den
folgenden Auswertungen die Fallzahl und wird in den Grafiken jeweils ausgewiesen.
Alter
Für eine Interpretation der Altersstruktur der MEN-Klienten
muss darauf hingewiesen werden, dass Burschen und
Männer, welche telefonisch und/oder per E-Mail Kontakt zu
Der jüngste Klient war 2014
dreizehn Jahre alt, der älteste
Besucher war 80 Jahre alt.
unserer Einrichtung aufgenommen haben, hier nicht erfasst
sind. Sie sind im Durchschnitt jünger als jene, die unser Beratungsangebot vor Ort in
Anspruch nehmen. Die Beratungsklienten in den Wohnungslosenhäusern sind hingegen in
der Statistik vertreten.
Der 'durchschnittliche' MEN-Nutzer war im Berichtsjahr 46 Jahre alt (2013: 45). Die
Altersgruppe
von
51-60
Jahren
war
für
die
deutsche,
türkische
und
bosnisch/kroatisch/serbische Sprachgruppe die personenstärkste, nur in der Gruppe mit
anderer Erstsprache war die Kohorte der 41-50-Jährigen die stärkste. Entsprechend war der
'durchschnittliche' deutschsprachige MEN-Nutzer 47,9 Jahre alt, der bosnisch-, kroatisch-,
oder serbischsprachige Beratungsklient im Schnitt 48 Jahre alt, der türkischsprachige Klient
im Mittel 44,2 Jahre alt. Durchschnittlich am jüngsten waren die Klienten 'anderer'
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
124
Erstsprachen mit 43,1 Jahren. Bedeutende Veränderungen der Altersstruktur im
Jahresvergleich gab es kaum.
Sprache
Der Anteil der deutschsprachigen Klienten des Männergesundheitszentrums ging 2014 das
zweite Mal in Folge zurück (2014: 43,8%, 2013: 49,6%, 2012: 53%). Dies zeigt den
bedeutsamen Anteil der Beratung in nicht-deutscher Sprache
einerseits. Andererseits gibt auch ein Teil der in deutscher
44% der MEN-Nutzer hatten
Deutsch als Erstsprache
Sprache Beratenen eine andere Erstsprache an. Beides
spiegelt die Multikulturalität Wiens wider. Der Arbeit des
dreiköpfigen
türkischsprachigen
Beraterteams
und
des
türkischsprachigen Praktikanten Rohat Miran war es zu verdanken, dass 2014 mehr
türkischsprachige Männer als im Vorjahr erreicht werden konnten und diese Sprachgruppe
mit einem Anteil von 25,5% (2013: 21,3%) die zweitgrößte Sprachgruppe unter den MENNutzern darstellt.
Dass die Gruppe bosnischer, kroatischer oder serbischer Erstsprache bei den Beratungen
im Männergesundheitszentrum mit 10,9% leicht rückläufig war (2013: 14,8%), lag an der
Projektarbeit im Gesundheitsnetzwerk "Naše zdravlje- Наше здравље/ Unsere Gesundheit",
die
Beraten wurde 2014 in Deutsch,
Türkisch, Bosnisch, Kroatisch,
Serbisch, Kurdisch, Russisch,
Englisch, Französisch, Spanisch
und Armenisch
stark
auf
Gruppenaktivitäten
an
Stelle
des
Einzelberatungssettings fokussierte.
Die kurdische Sprachgruppe war ein weiteres Mal schwächer
vertreten als im Vorjahr und macht nur mehr 2,5% der MENNutzer aus (2013: 3,5%). Dagegen ist die russische
Sprachgruppe ein weiteres Mal angewachsen und hielt 2014
bei 3% (2013: 2%). Damit war sie die größte Sprachgruppe unter den MEN-Nutzern nach
den drei großen Wiener Bevölkerungsgruppen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
125
Ein beachtlicher Anteil von 14,3% der MEN-Besucher gab 2014 eine andere Erstsprache an
als die bislang angeführten. Darunter waren Arabisch (zehn Personen), Englisch (8),
Polnisch und Rumänisch (7), Albanisch und Persisch (5), Bulgarisch und Pashtu(4),
Spanisch, Ungarisch und Slowakisch (3). Vierzehn weitere Sprachen wurden ein bis zwei
Mal als Erstsprache angeführt.
Herkunftsland
Der Anteil der in Österreich geborenen MEN-Nutzer sank im Jahr 2014 das dritte Mal in
Folge 38,4% (2013: 50,7%). Fast jeder dritte Klient gab 2014 die Türkei als Herkunftsland an.
Aus Bosnien, Kroatien oder Serbien kamen hingegen 2014 etwa halb so viele MEN-Nutzer
(8,8%) wie im Vorjahr (2013: 16%).
Die Gruppe "westeuropäischer" Herkunft inkludiert neben den alten EU-Ländern die
Schweiz. 2014 kamen mit 6,7% doppelt so viele Klienten aus diesen Ländern wie im Vorjahr
( 2013: 3%). Die Region der osteuropäischen und zentralasiatischen Länder mit hatte erneut
nennenswerten Anteil (3%) an den Beratungsklienten des Männergesundheitszentrums
(2013: 4,3%).
In Summe stammten 61,6% (2013: 49,3%) der Klienten im
Berichtsjahr nicht aus Österreich, was ein Beleg dafür ist,
dass
das
MEN
eine
sehr
wichtige
Anlaufstelle
in
Gesundheitsfragen für Männer mit Migrationshintergrund ist.
Fast jeder dritte Klient ist in der
Türkei geboren
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
126
Bezirk
Das Männergesundheitszentrum sieht sich einerseits im Bezirk Favoriten und dem Süden
Wiens besonders verankert, steht andererseits aber Männern aus ganz Wien mit seinen
Angeboten zur Verfügung.
Auch 2014 war Favoriten der stärkste Bezirk gefolgt von Hernals, was die Beratung vieler
wohnungsloser Männer im 17. Bezirk abbildet. Die Grafik zeigt aber auch, dass tatsächlich
aus allen Wiener Gemeindebezirken Männer ins Männergesundheitszentrum finden oder in
aufsuchender Arbeit beraten werden. Beachtlich ist auch, dass die knapp zwanzig Klienten
aus Niederösterreich und Burgenland überwiegend eine andere Erstsprache als Deutsch
angaben.
Schulbildung
Männer mit mittlerem Schulabschluss oder einer abgeschlossenen Lehre machten mit
insgesamt 38% der Klienten zum wiederholten Mal die größte Gruppe aus (2013: 40%).
Unter den MEN-Nutzern bosnischer, kroatischer oder serbischer Erstsprache hatten sogar
57,9%
einen
mittleren
Bildungsabschluss
(2013:
76%).
Aber
auch
unter
den
deutschsprachigen Besuchern war ein mittlerer Bildungsabschluss mit 48,3% der häufigste
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
127
Fall (2013: 42,7%). Die Gruppe der deutschsprachigen AHS/BHS-Absolventen zog mit den
Männern mit Pflichtschulabschluss gleich. Die relativ größte Gruppe unter den
türkischsprachigen Klienten waren mit erneut stabilem Anteil im Jahresvergleich die
Volkschulabsolventen (29,3%), gefolgt von den Männern mit mittlerem Abschluss (24,8%)
und den Pflichtschulabsolventen (24,2%).
Ein
weiteres
Mal
waren
Männer
bosnisch/kroatisch/
serbischer Erstsprache unter den Absolventen einer höheren
Ausbildung unterrepräsentiert, aber auch unter den Personen
ohne jeden Abschluss nicht vertreten. Wie im Jahr 2013 waren
auch 2014 in der Gruppe der Männer mit einem höheren
23% der MEN-Nutzer haben die
Pflichtschule, 38% eine mittlere
Schule oder Lehre und immerhin
15% eine weiterführende Schule
absolviert.
Bildungsabschluss Migranten aus anderen Ländern als der
Türkei, Bosnien, Kroatien und Serbien mit 10,5% (2013: 15,1%) besonders stark vertreten,
auch stärker als die Absolventen höherer Abschlüsse unter den deutschsprachigen Klienten.
Aber auch unter den Männern ohne Bildungsabschluss waren sie mit 7,3% stärker vertreten
als die anderen Sprachgruppen.
Berufstätigkeit
Im Besitz eines Vollzeitarbeitsplatzes waren 2014 18,3% der
Fast 46% der Klienten waren
arbeitslos
Klienten des Männergesundheitszentrums (2013:13,4%), von
den türkischsprachigen Klienten hatten 23% eine Vollzeitbeschäftigung (2013: 21%). Auch
der Anteil der vollberufstätigen Klienten anderer Erstsprache war im Jahresvergleich höher:
14% (2013: 11%) der deutschsprachigen Männer arbeiteten 2014 voll. 22% (2013: 14%) der
türkischsprachigen MEN-Nutzer hatten eine Vollzeitbeschäftigung.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
128
Der Anteil der Männer mit einer geringfügigen oder Teilzeitbeschäftigung hat leicht auf
8,8% zugenommen. Der Anteil der arbeitslosen Männer an den MEN-Nutzern blieb
konstant und betrug 45,9% (2013: 44,6%). Das MEN nutzten 2014 auch 3,8% an Männern,
die sich noch oder wieder in einer Ausbildung befanden (2013: 4%). Der Anteil der
Pensionisten ist von 17,9% auf 10,3% gesunken, der Rückgang fiel besonders unter den
deutschsprachigen Männer aus: 14% statt 29% waren in Pension. Eine Mindestsicherung
bezogen 2014 6,3% aller Klienten des Männergesundheitszentrums (2013: 9,3%).
Die
Daten
zur
beruflichen
Situation
der
MEN-Besucher
zeigen,
dass
das
Männergesundheitszentrum mit seinen Angeboten und der aufsuchenden Arbeit den
selbstgesetzten und von FördergeberInnen formulierten Auftrag sehr gut erfüllt, sozial
benachteiligte Wiener aus allen Sprachgruppen zu erreichen. Für diese Zielgruppen hat sich
das Männergesundheitszentrum als niedrigschwellige, gut akzeptierte und viel genützte
Einrichtung etabliert.
Familienstand
49% der deutschsprachigen
Männer waren alleinstehend,
65% der türkischsprachigen
Männer verheiratet
Wenig
verändert
hat
sich
im
Jahresvergleich
der
Familienstand der Klienten. Wie im Vorjahr waren die
deutschsprachigen Männer überwiegend Singles (49,5% nach
56,7% im Jahr 2013). Unter den Männern einer anderen
Erstsprache als Deutsch war diese Gruppe hingegen
schwächer - aber immerhin stärker als jene der unverheiratet in Beziehung Lebenden.
Umgekehrt waren konstant wenige (10,4% nach 10,5% im Vorjahr) deutschsprachige
Männer
verheiratet,
wohingegen
dieser
Anteil
bei
den
Männern
anderer
Sprachzugehörigkeit bedeutend höher war, am höchsten nach wie vor unter den türkischen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
129
MEN-Besuchern mit 65,4% (2013: 56,5%). Im Jahresvergleich leicht gewachsen ist die
drittgrößte Gruppe - jene der geschiedenen Männer. Sowohl von den deutschsprachigen
(24,1%) als auch von den bosnisch-, kroatisch- oder serbischsprachigen Klienten war fast
jeder vierte (26,5%) geschieden (2013: 23,3%). Der Anteil der Witwer an den gesamten
Besuchern des Männergesundheitszentrums blieb weiter sehr gering.
Kinderzahl
42,8% der MEN-Klienten war im Berichtsjahr kinderlos (2013: 48,1%). Weiterhin am meisten
kinderlose Männer waren in der deutschen Sprachgruppe mit einem Anteil von 62,7%
(2013: 67,1%) zu finden. Auch unter den bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachigen
Männern waren die kinderlosen die stärkste Gruppe.
Vater eines Kindes waren mit ca. 15% etwas mehr MEN-Nutzer (2013: 13%) Nach den
kinderlosen Männern war die Gruppe der Väter zweier Kinder die zweitstärkste mit 19%
über
alle
Sprachgruppen
hinweg.
Unter
den
türkischsprachigen Männern bildeten die Väter von drei
Kindern mit 26% die stärkste Gruppe, dicht gefolgt von den
Zwei von drei deutschsprachigen
MEN-Nutzern waren kinderlos
Vätern mit mindestens vier Kindern (22%).
Zugangswege
Die Etablierung des Männergesundheitszentrums zeigt sich nicht nur in der starken
Nachfrage für Beratung, sondern auch in den von den MEN-Nutzern genannten, breit
gestreuten Zugangswegen. Die wesentlichen sind in der folgenden Grafik dargestellt.
Eine konstant große Rolle spielte nach wie vor besonders für die türkischsprachigen MENBesucher das familiäre und freundschaftliche Umfeld (36,2% nach 35,2% im Vorjahr). Die
neu erhobene Kategorie "InstitutsmitarbeiterIn" war auf Anhieb für die deutschsprachigen
Klienten die bedeutendste für den Zugang zum MEN-Angebot (28,7%), für diese Gruppe
130
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
war die persönliche Information durch eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter des
Instituts für Frauen- und Männergesundheit ausschlaggebend für den Besuch im MEN. Fast
so wichtig wie im Vorjahr war für die bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachigen Männer
war die Zuweisung durch eine Ärztin oder einen Arzt (31,3%, 2013: 38,3%). Informationen im
Internet waren für alle außer die türkischsprachigen Klienten von gewisser Bedeutung.
Ebenso wichtige Zugangswege waren unterschiedliche Vereine, insbesondere für die
Männer einer anderen Erstsprache als Deutsch, Türkisch oder Bosnisch, Kroatisch, Serbisch
mit 19%, und Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen. Unter letzteren nahm auch
2014 das SMZ Süd/Kaiser-Franz-Josef-Spital eine herausragende Rolle ein.
Besonders bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachige Männer bekamen 2014 von einer
arbeitsmarktbezogenen Einrichtung den entscheidenden Hinweis für ihren MEN-Besuch.
Geringerer, aber nennenswerter Bedeutung ist das Amt für Jugend und Familie, das
regelmäßig Väter oder Söhne an das Männergesundheitszentrum verweist.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
131
MEN Projekte
Das Männergesundheitszentrum engagiert sich mit zahlreichen Projekten in der
Gesundheitsförderung für unterschiedliche Zielgruppen, in der Burschenarbeit und
Erwachsenenbildung. Neu startete MEN im Jahr 2014 die Projekte "Naše zdravlje- Наше
здравље / Unsere Gesundheit Phase 2" und die "WieNGS - Workshops zur
Gesundheitsförderung in der Schule". "rundum gsund", das erfolgreiche Kursprogramm zur
Lebensstiländerung für Männer mit Übergewicht, konnte neu aufgelegt werden.
Projekte in Kooperation mit FEM und FEM Süd
Naše zdravlje- Наше здравље / Unsere Gesundheit Phase 2
"rundum gsund" – Geschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung bei
Adipositas - Männer-Modul
Männerspezifische Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer
MEN VIA - Männer als Betroffene von Menschenhandel in Österreich
Boys' Day 2014
"Gesund arbeiten mit Männern" – Betriebliche Gesundheitsförderung
WieNGS - Workshops zur Gesundheitsförderung in der Schule
Gender Fortbildungen
Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:
Männergesundheitszentrum MEN
Kundratstraße 3, 1100 Wien
Tel: 01/60191-5454
E-mail: [email protected]
Internet: www.men-center.at
132
Projekte in Kooperation mit FEM und FEM Süd
Ausgangslage
Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch 2014 einige Projekte in Kooperation mit
den Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd umgesetzt.
Das MEN setzt in den Projekten burschen- und männerspezifische Maßnahmen um,
beteiligt sich aber auch an gemeinsamen Maßnahmen auf allen Ebenen.
Um Verdoppelungen in der Darstellung zu vermeiden, sind die Ergebnisse der
gemeinsamen Arbeit auf den Projektseiten der Kolleginnen dargestellt. Einzig dem MännerModul des Projekts "rundum gsund" ist aufgrund seines Umfangs auf den MENProjektseiten Platz gewidmet.
Gender matters
matters (FEM)
Jugend aktivieren und stärken (FEM, FEM Süd)
Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit (FEM)
"rundum gsund" - GeschlechtsGeschlechts- und kultursensible Gesundheitsförderung
bei Adipositas (FEM Süd)
133
Naše
Na e zdravljezdravlje- Наше здравље
Unsere Gesundheit Phase 2
Ein Projekt zur nachhaltigen Teilhabe an der gesundheitlichen
Chancengleichheit für Menschen aus den Nachfolgestaaten des
ehemaligen Jugoslawiens, die in Wien leben
Ausgangslage
„Naše Zdravlje“ wurde im WiG-Projekt „Gesundes Margareten“ entwickelt und aufgebaut.
Hintergrund der Initiative war, dass die Wiener Population aus dem ehemaligen Jugoslawien im Vergleich zur Gesamtbevölkerung hohe gesundheitliche Belastungen aufweist.
Ziele
„Naše
Zdravlje“
hat
zum
Ziel,
in
einem
nachhaltigen
Beteiligungsprozess ein Gesundheitsnetzwerk für und von
Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien ins Leben zu rufen
und
bestehende
gesundheitsfördernde
Angebote
an
die
Zielgruppe heranzubringen.
Eckdaten
FördergeberInnen:
WIG - Wiener Gesundheitsförderung
Projektlaufzeit:
Jänner 2014 – Dezember 2016
Zielgruppe
Das Projekt „Naše zdravlje“ richtet sich an Menschen aus den
Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, sowie an alle, die
Projektleitung:
Mag. Predrag Pljevaljcic
[email protected]
Zahlen im Überblick
Kurse und Gruppen
Infoveranstaltungen
Weitere Kontakte
mit Menschen aus dieser Region arbeiten.
Maßnahmen
2014 wurden erfolgreich zwei Treffen des MultiplikatorInnen-
Forums des Netzwerkes „Naše Zdravlje“ durchgeführt. Weiters fanden drei Jour-FixeVeranstaltungen für die Zielgruppe statt, mit den Schwerpunkten Ernährung, Bewegung
sowie
Gesundheit
in
verschiedenen
Lebensphasen.
Es
folgte
ein
regelmäßiger
Tanzworkshop „Tanz Mit - Plesimo zajedno“ für die Zielgruppe. Neben zahlreichen
Vernetzungsgesprächen wurde auch spezifische Öffentlichkeitsarbeit, nicht zuletzt in
bosnisch-, kroatisch- und serbischsprachigen-Medien betrieben.
242
81
2.300
134
"rundum gsund" - GeschlechtsGeschlechts- und kultursensible
Gesundheitsförderung bei Adipositas
Seit Jahren betreibt das Institut für Frauen- und
Männergesundheit Gesundheitsförderung für Menschen mit
starkem Übergewicht und bietet ihnen Kurse zur langfristigen
Lebensstiländerung.
Ausgangslage
Das in den Jahren zuvor bereits erfolgreich verlaufene Projekt "rundum gsund", welches die
Bereiche Ernährung, Bewegung sowie psychosoziale Aspekte des Lebensstils umfasst,
konnte auch 2014 in Kooperation mit der Wiener Gebietskrankenkasse fortgeführt werden.
Zielgruppe
Zielgruppe des Männermoduls sind erwachsene deutsch- und türkischsprachige Männer,
die mit einem Body Mass Index (BMI) zwischen 30 und 40 von Adipositas betroffen sind.
Maßnahmen
Im Jahr 2014 wurden zwei deutschsprachige und eine türkischsprachige Männer-Gruppe
gestartet. Die Männer-Kurse folgen demselben Konzept wie jene für Frauen und Familien
und zeichnen sich durch eine umfassende Betreuung in den Bereichen Psychologie,
Ernährung und Bewegung aus.
Dabei wird das Programm in Details an männliche Bedürfnisse und Stärken angepasst. So
hat sich der erhöhte Anteil an Ernährungsinformationen sehr bewährt und stellt ein
Erfolgsrezept dar: zum einen haben sich viele der Kursteilnehmer in der Vergangenheit noch
nicht so intensiv mit Ernährungsgrundlagen beschäftigt, zum anderen bieten diese
Informationen
auch
einen
psychotherapeutische Arbeit.
sanften
Einstieg
in
psychologische
Reflexion
bzw.
135
Folgende Ziele werden im Rahmen des Projekts angestrebt:
Vermittlung von Ernährungswissen
Verbesserung des Ernährungsverhaltens
Steigerung der körperlichen Aktivität und mehr Freude an Bewegung
Senkung des medizinischen Risikos
Langfristige Gewichtsreduktion
Erhöhung des Selbstwertes und Steigerung der Lebensqualität
Entwicklung eines positiveren Körperbildes besserer Selbstakzeptanz
Ergebnisse
An der im Jänner gestarteten Männergruppe nahmen 12 adipöse Männer teil, von denen
75% bis zum Ende des Kurses am Ball blieben. Alle bis zum Ende verbliebenen Teilnehmer
konnten durch die professionelle Betreuung und die positive Gruppendynamik ihr Gewicht,
den Body Mass Index, den Bauchumfang, sowie ihre Körperfettwerte deutlich reduzieren.
Im
Herbst
starteten
eine
weitere
deutschsprachige
und
türkischsprachige Gruppe mit jeweils 11 Teilnehmern. Die ersten
Ergebnisse dieser Gruppen werden im März 2015 erhoben.
Beschreibungen zu den frauenspezifischen Angeboten sowie zu
den türkischsprachigen Familienkursen finden Sie auf den
Projektseiten von FEM Süd.
Eckdaten
FördergeberInnen:
FördergeberInnen
WGKK - Wiener Gebietskrankenkasse
Projektlaufzeit:
Projektlaufzeit
1. November 2013 - 31 Oktober 2016
Modulleitung:
Modulleitung
Mag Paul Brugger
[email protected]
Zahlen im Überblick
Kurse und Gruppen
316
136
Männerspezifische Gesundheitsförderung für
wohnungslose Männer
Implementierung eines männerspezifischen Beratungs- und
Interventionssettings zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung
Ausgangslage
Seit 2008 ist das MEN in der aufsuchenden Gesundheitsförderungsarbeit für wohnungslose
Männer in betreuten Einrichtungen aktiv. In den vergangenen Jahren konnte das Projekt auf
bereits zwölf Häuser ausgedehnt werden. Das Ziel besteht in der Unterstützung und
Begleitung
der
Hausbewohner
bei
psychischen,
psychosozialen
und
physischen
Problematiken. Dazu gehören Beratung in Krisensituationen, Aktivierung, Erarbeitung von
individuellen
Lebenskonzepten,
Gesundheitsprävention
und
ein
Abbau
von
Hemmschwellen hinsichtlich der Nutzung von GesundheitsexpertInnen im Haus sowie von
medizinischen und ärztlichen Angeboten. Das Angebot steht in enger Kooperation und
Austausch mit den diesbezüglichen Aktivitäten von FEM.
Zielgruppe
Männliche Bewohner folgender Einrichtungen: Haus Hernals, Haus Siemensstrasse, Haus
Gänsbachergasse, Haus Kastanienallee, Haus Leo, Vinzenzhaus, Haus Sama, NeunerHaus
Hagenmüllergasse, Haus Max Winter, Haus Allerheiligen, Haus Hausergasse, Haus
Billrothstraße.
Maßnahmen
Es wurden drei bis sechs Wochenstunden gesundheitspsychologische Einzel-Beratungen im
geschlechtshomogenen Setting angeboten.
137
Ergebnisse
In allen Häusern konnte das Projekt weiterhin seiner bedarfsgerechten Gesundheitsförderung gerecht werden. Hier sind vor allem die gute Zusammenarbeit und Vernetzung
mit den MitarbeiterInnen der Häuser, FEM, Neunerhaus und Connex hervorzuheben. Durch
die Zuweisung genannter VernetzungspartnerInnen und aufsuchender Betreuung fanden im
Projektzeitraum insgesamt 1.839 Beratungstermine mit 257 Männern und 4 Frauen (meist
im Angehörigenverhältnis beim Familienwohnen) statt. Das bedeutet einmal mehr eine sehr
gute Auslastung der angebotenen Beratungsstunden - etwa 90% - und ein reges Nutzen des
Angebotes durch die angesprochenen Männer. Dies ist angesichts einer im Regelfall nur
sehr schwer motivierbaren Zielgruppe ein sehr großer Erfolg und bestätigt den hohen
Beratungsbedarf in diesem Feld. Die gute Vernetzung und Kooperation mit den
Einrichtungen bzw. den darin vorhandenen Ressourcen und die Vorgehensweise einer
aufsuchenden Männerarbeit hat sich bewährt.
Aus dem Setting der Vier-Augen-Gespräche in den Einrichtungen entwickelte sich
ergänzend die fallweise mobile Betreuung an anderen Orten, zum
Beispiel
bei
Krankenhausaufenthalten,
Überweisungen
an
Einrichtungen der Sucht-Rehabilitation u.a.m.
Bei
den
Themen
Probleme/Erkrankungen,
der
Klienten
sind
gemeinsam
psychische
mit
Sucht/
Abhängigkeitsproblemen und kritischen Lebensereignissen der
Hauptinhalt der Beratungsgespräche. Weitere wichtige Themen
waren
Partnerschaftsprobleme,
Belastungen
durch
Arbeits-
Wohnungslosigkeit, Fragen zum Lebensstil, Probleme durch
körperliche Erkrankungen sowie Gewalterfahrungen/Gewalttaten.
Eckdaten
FördergeberInnen:
Fonds Soziales Wien
Projektlaufzeit:
Jänner 2014 – Dezember 2014
Projektleitung:
Mag. Romeo Bissuti
[email protected]
Zahlen im Überblick
Beratungen
1.839
138
MEN VIA - Unterstützung für Männer als
als
Betroffene von Menschenhandel
Ausgangslage
Nachdem
das
Männergesundheitszentrum
eine
Recherche
im
Auftrag
des
Sozialministeriums im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung des
Menschenhandels abgeschlossen hatte, erfolgte im Dezember 2013 der Auftrag zum Aufbau
eines
spezifischen
Unterstützungsangebots
für
betroffene
Männer.
Die
ersten
Betreuungsfälle begannen bereits vor Projektbeginn.
Zielgruppe
Auch Männer werden in Österreich in unterschiedlichen Branchen ausgebeutet. In
Niedriglohnsektoren ist das Risiko erhöht, Opfer krimineller Methoden zu werden.
Besonders Immigranten aus ärmeren Ländern suchen hierzulande z.B. in der Erntehilfe, am
Bau, in der Prostitution oder beim Betteln ein Einkommen für ihre Familien, manche
geraten in Abhängigkeitsverhältnisse, in denen ihre grundlegenden Rechte verletzt werden.
Maßnahmen
Die Erfahrungen in der psychologischen Beratung immigrierter Männern bildeten eine gute
Ausgangsbasis für den Aufbau des Unterstützungsangebots MEN VIA. In der
vorangegangenen Recherche und im Coaching durch die renommierte Interventionstelle für
Betroffene des Frauenhandels LEFÖ-IBF war klar geworden, welche Ressourcen und
Kooperationen für eine erfolgreiche Pilotphase erschlossen werden sollten:
Zu Beginn stand die Vernetzung mit Polizeieinheiten, Kontrollbehörden, Sozialeinrichtungen und NGOs im Zentrum. Die Mitwirkung an der AG Arbeitsausbeutung der
Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels, die Teilnahme an Veranstaltungen zum
Thema Menschenhandel und die Zusammenarbeit der Anlaufstelle für undokumentiert
Beschäftigte Undok und mit AmberMED dienten der Vernetzung.
Ein wesentliches Instrument zur Unterstützung der identifizierten Männer besteht in der
psychosozialen und juristischen Prozessbegleitung. Da MEN VIA nicht auf Anhieb eine
Einrichtung der Prozessbegleitung sein konnte, waren Kooperationen in diesem Bereich
notwendig. Weiters mussten Ressourcen und Kooperationen zur Deckung folgender
Bedürfnisse und Erfordernisse aufgebaut werden: medizinische Versorgung der meist zu
Beginn der Betreuung unversicherten Männer, arbeits- und fremdenrechtliche Beratung,
soziale Integration der interessierten Zugangsberechtigten, Bildung und Arbeitsmarkt-
139
vorbereitung, Vorbereitung und Begleitung der sicheren Heimreise.
Ergebnisse
Von November 2013 bis Dezember 2014 beriet und betreute MEN VIA zwölf Männer, die
von Menschenhandel betroffen waren. Sechs Männer wurden von Bundeskriminalamt und
den Landeskriminalämtern Wien, Salzburg und Insbruck an MEN VIA verwiesen. Die
anderen kamen über UNDOK, LEFÖ-IBF, AmberMED, eine Caritasstelle und eine
Volkshochschule zu MEN VIA. Mit den Klienten wurden 510 Beratungen durchgeführt. Die
zahlreichen Begleitdienste zu Einvernahmen, medizinischer Behandlung und Behörden
wurden nicht gezählt.
In einem der ersten Fälle konnte in Kooperation mit LEFÖ-IBF und in fünf weiteren Fällen in
Zusammenarbeit mit der Wiener Männerberatung die psychosoziale Prozessbegleitung
geleistet und die Rechtsvertretung organisiert werden.
Bei AmberMED führte ein MEN VIA Mitarbeiter zwischen April
und September 2014 Beratungen mit 80 Männern durch.
Entgegen der Vorannahmen waren die meisten Betroffenen nicht
nur auf die Beratung und Begleitung zur Durchsetzung ihrer
Rechte angewiesen, sondern benötigten beginnend bei einer
sicheren Unterbringung volle Unterstützung zur Deckung ihrer
Grundbedürfnisse. Ein Erfahrungswert der Pilotphase bestand
darin, dass eine sichere Unterbringung nur bei möglichst
umfassender Betreuung der Männer zu gewährleisten ist.
MEN VIA beteiligte sich an mehreren Podiumsdiskussionen,
Workshops im Rahmen von Veranstaltungen zum Thema
Menschenhandel
Vernetzungen.
und
einschlägigen
Plattformen
und
Eckdaten
FördergeberInnen:
FördergeberInnen
Bundesministerium für Arbeit, Soziales
und Konsumentenschutz
Projektlaufzeit:
Projektlaufzeit
Dezember 2013 - Februar 2015
Projektleitung:
Projektleitung
Mag. Markus Zingerle
[email protected]
Zahlen im Überblick
Beratungen
MultiplikatorInnen
Netzwerkarbeit
590
180
60
140
Boys' Day 2014
Gendersensible Berufsorientierung für Burschen
Ausgangslage
Geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes und der Mangel an männlichen
Arbeitskräften in vielen Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufen stellt aus arbeitsmarktpolitischer Sicht eine Herausforderung dar. Aus pädagogischer Sicht wird dieser Mangel
besonders hinsichtlich fehlender männlicher Role-Models für Burschen kritisiert.
Burschenarbeit soll Heranwachsende bei der Ausbildung modernisierter Geschlechtsidentitäten unterstützen und emanzipatorisch auf die Geschlechterverhältnisse wirken. Die
Berufs- und Lebensplanung von Burschen von traditionell männlichen Beschränkungen zu
befreien, ist dafür ein wertvoller Beitrag.
Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz erteilte den Männerberatungsstellen und Männerbüros in ganz Österreich auch für 2014 den Auftrag zur
Umsetzung des Boys' Day. In Wien setzen die Männerberatung, die Informationsstelle für
Männer und das Männergesundheitszentrum den Boys` Day gemeinsam um.
Zielgruppen
Burschen ab der 7. Schulstufe bzw. ab 12 Jahren
LehrerInnen und DirektorInnen – besonders die Berufsorientierungs-Lehrkräfte
Männer in Pflege-, Erziehungs-, Sozial-, und Gesundheitsberufen
Maßnahmen
Die Organisation von Realbegegnungen mit Role-Models im Rahmen von
Exkursionen und Schnuppertagen
Workshops zur gendersensiblen Berufsorientierung
Schulungen für MultiplikatorInnen, insbesondere Lehrkräfte
Präsenz bei Berufsorientierungsmessen und Tagungen
Ergebnisse
Am Boys' Day, dem 13. November 2014, nahmen in Wien 570 Burschen aus 34 Schulen teil.
434 von ihnen besuchten im Klassenverband 18 Einrichtungen im Pflege-, Erziehungs- oder
Gesundheitsbereich, wo sie von berufserfahrenen Männern empfangen wurden. Das
Männergesundheitszentrum freute sich besonders über die abermalige Teilnahme der
Schulen für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe im SMZ Ost, SMZ Süd und
Wilhelminenspital sowie über die Beteiligung mehrerer Kindergärten von KIWI und der
141
Stadt Wien.
Während die Teilnehmerzahl bei den Exkursionen im Rahmen des siebenten Boys` Days
aufgrund der zeitgleich stattfindenden Berufsinformationsmesse L14 rückgängig waren,
erfreuten sich die individuellen Schnupperbesuche wieder großer Beliebtheit. Wie 2013
wählten 136 Burschen die Möglichkeit, sich ihren Besuchsplatz individuell zu wählen und
alleine oder in Kleingruppen in einer von 30 Einrichtungen einen intensiven Einblick zu
erlangen.
An elf gendersensiblen Berufsorientierungsworkshops beteiligten sich 135 Schüler. Bei der
L14 Berufsorientierungsmesse der AK Wien und weiteren über das Jahr verteilten Aktivitäten
informierte und motivierte das Boys' Day Team 2014 insgesamt 405 Burschen.
In Kooperation mit dem Verein für gendersensible Burschenarbeit POIKA konnten
Fortbildungen und Workshops für 40 Lehrpersonen gegeben werden.
Eckdaten
FördergeberInnen:
FördergeberInnen
BMASK, Männerberatung und
Informationsstelle für Männer Wien
Projektlaufzeit:
Projektlaufzeit
Februar 2014 – Jänner 2015
Projektleitung:
Projektleitung
Mag. Markus Zingerle
[email protected]
Mag. Hannes Wagner
[email protected]
Zahlen
Zahlen im Überblick
Jugendworkshops
MultiplikatorInnen
Weitere Kontakte
405
40
570
142
Gesund arbeiten mit Männern
Betriebliche Gesundheitsförderung für Männer in
Niedriglohnberufen in einem Pflegewohnheim des
Krankenanstaltenverbunds
Ausgangslage
Gesund Arbeiten mit Männern (GAM) stellt ein Projekt des MEN dar, welches in Anlehnung
an das erfolgreiche und von der Stadt Wien ausgezeichnete Projekt von FEM Süd: „Gesund
arbeiten ohne Grenzen“ konzipiert wurde. 2014 startete GAM im Pflegewohnhaus Meidling.
Projektziele
Ziel des Projektes ist es, in Spitälern und Pflegehäusern für die Zielgruppe der männlichen
Hausarbeiter in Niedriglohnbranchen das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der
Arbeitnehmer durch die Prinzipien der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) zu
stärken und zu verbessern. Dazu zählt eine Partizipation der Zielgruppe am
Gesamtprozess, um eine Optimierung des Arbeitsplatzes hinsichtlich der Gestaltung, der
Arbeitsabläufe und damit des Wohlbefindens zu erreichen.
Diese Ziele werden im Rahmen einer geschlechtssensiblen Männergesundheitsförderung
über Verhaltens- sowie Verhältnisebene realisiert, um nicht nur die Gesundheitskompetenz
des Hauses sondern auch des Einzelnen fördern und stärken zu können.
Zielgruppen
Die Zielgruppe des Projektes GAM besteht aus männlichen Hausarbeitern im
Niedriglohnbereich wie z.B. in den Bereichen PatientInnentransport, Proben und Befund,
Deckenreinigung, Ver- und Entsorgung, dezentrale Versorgung.
143
Maßnahmen
Entwicklung, Konzeption und Adaption vorhandener Instrumente im Bereich der
Betriebliche Gesundheitsförderung hinsichtlich männerspezifischer Aspekte.
Veranlassen der Einrichtung der Steuerungsgruppe im Pflegewohnhaus Meidling
Durchführung von zwei Kick-Off Veranstaltungen im Haus um die Steuerungsgruppe sowie Zielgruppe informieren und erreichen zu können.
Erhebung und Auswertung des Lebensstils und der Arbeitsbedingungen mittels
Fragebögen im Pflegewohnhaus.
Einrichtung und Durchführung der Gesundheitszirkel mit zwei Gruppen.
Ergebnisse
Mit den Veranstaltungen des Projektes konnten bisher im Pflegewohnhaus Meidling 19
Mitarbeiter aus der Zielgruppe erreicht werden. Die Gesundheitszirkel, die zur Erarbeitung
der Ressourcen und Belastungen der arbeitenden Männer eingerichtet worden waren,
konnten plangerecht bis Jahresende gehalten und erfolgreich durchgeführt werden.
Dem GAM-Team ist es gelungen, gendersensibel vorzugehen und
die Männer in ihren Anliegen ernst zu nehmen und bereits in der
Besprechung von aktueller Arbeitssituation und Arbeitsumfeld
eine Entlastung zu ermöglichen. In einem vertrauensvollen und
konstruktiven
Klima
wurden
Verbesserungsvorschläge
und
Gesundheitsangebote nach den Bedürfnissen der Mitarbeiter
erarbeitet.
Im Jahr 2015 wird das Projekt fortgesetzt. Kernpunkte werden die
Ergebnispräsentation der Befragung und der Gesundheitszirkeln
an die Steuerungsgruppe zur weiteren Planung sowie die
Umsetzung der Maßnahmen auf der Verhältnisebene für die
Eckdaten
KooperationspartnerInnen/
KooperationspartnerInnen/
FördergeberInnen
Wiener Krankenanstaltenverbund
Projektlaufzeit
Jänner 2014 - laufend
Projektleitung
Mag. Florian Reiterer
[email protected]
Zahlen im Überblick (Kontakte)
Kurse und Gruppen
Infoveranstaltungen
MultiplikatorInnen
Mitarbeiter sein.
Das Team des Männergesundheitszentrums darf sich wieder freuen, Angebote auf der
Verhaltensebene wie „Rezeptmeister“ oder auch „Shaolin Qi Gong“ anbieten zu können,
um damit noch mehr Männer und Berufsgruppen des Hauses erreichen zu können.
60
12
15
144
WieNGSWieNGS-Workshops zur Gesundheitsförderung in
der Schule
Die Wiener Gebietskrankenkasse beauftragte FEM Süd und MEN
mit der Durchführung von geschlechtssensiblen
Gesundheitsworkshops für gesundheitsfördernde Schulen.
Erstmalig wurde 2014 auch Volksschulen einbezogen.
Ausgangslage
Seit vielen Jahren bieten FEM Süd und MEN erfolgreich Jugendworkshops zu den Themen
Liebe, Sexualität und Partnerschaft, Verhütung, Gewaltprävention und Körperbild an. Meist
wird in geschlechtshomogenem Setting gearbeitet, um auf die speziellen Fragen und
Bedürfnisse von Mädchen und Burschen eingehen zu können. Um mit gesundheits- und
ressourcenbezogenen Impulsen und Präventionsmaßnahmen frühzeitig beginnen zu
können, erweiterte die WGKK den Auftrag auf Workshops für VolksschülerInnen.
Zielgruppe
TeilnehmerInnen der Jugendworkshops waren SchülerInnen ab der fünften Schulstufe in
gesundheitsfördernden Schulen in Wien (WieNG-Schulen). Erstmals erhielten auch
VolksschülerInnen der ersten bis vierten Klasse kostenlose Workshops, bei denen der
Schwerpunkt vor allem auf Stress, Kommunikation und Toleranz gelegt wurde.
Maßnahmen
Die dreistündigen Workshops wurden nach Vorbesprechung mit den Lehrpersonen und
Mitentscheidung der SchülerInnen zu einem der folgenden Themen angeboten:
Workshops im Jugendbereich:
"Ich bin stark/Starke Sache-Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein": Workshop ab der 5.
Schulstufe mit dem Ziel der Förderung des Selbstvertrauens und der Gewaltprävention.
"Liebe Sex & Co". Workshop ab der 7.Schulstufe zum Thema Sexualität: Aufklärung,
respektvoller Umgang, Wahrnehmung der eigenen Grenzen.
"Spieglein, Spieglein an der Wand- wer ist die Magerste im ganzen Land?"/Body Check.
Workshop für die 7. Und 8. Schulstufe zur Stärkung von Körperbewusstsein und
Körperwahrnehmung. Ziele sind eine kritische Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen
und Prävention von Essstörungen sowie eine Sensibilisierung auf Risikoverhalten und
145
Reflexion von Geschlechterstereotypen.
Workshops im Volksschulbereich:
„Stress lass nach!“ (3.-4. Klasse Volksschule): Fragen, wie „Was stresst mich besonders?“,
„Was kann ich dagegen tun?“ und „Wie geh ich mit Stress um?“ werden mit der Klasse
anhand von praktischen Beispielen altersgerecht bearbeitet. Stressabbau soll gefördert
werden und Entspannungsübungen werden mit den Kindern eingeübt.
„Verstehst du mich – versteh ich dich!“ (1.-4.Klasse Volksschule): Im Vordergrund stehen
Kommunikation und emotionales Ausdrucksverhalten. Die Kinder üben das Erkennen und
Ausdrücken von Gefühlen. In diesem Zusammenhang bekommt auch das Wahrnehmen der
eigenen Grenzen und der Grenzen anderer einen besonderen Schwerpunkt.
„Ich mag dich und ich mag mich!“ (1.-4.Klasse Volksschule): In diesem Workshop wird den
Kindern die Möglichkeit geboten, gemeinsam Ressourcen im Umgang mit dem Thema
„Unterschiedlichkeiten und anders sein“ zu erarbeiten und
aufzubauen. Das Thema Toleranz sowie weitere Schwerpunkte
wie Selbstwert und Selbstbewusstsein („Was mag ich an mir?“,
„Was kann ich gut?“) finden Platz und Beachtung.
Ergebnisse
Im Jahr 2014 fanden im Rahmen des Projekts 56 Workshops statt,
von denen 34 in Volksschulen durchgeführt und 22 bei FEM Süd
und MEN durchgeführt wurden. Insgesamt nahmen 618 Mädchen
und junge Frauen sowie 650 Buben und Burschen teil. Gerade die
Eckdaten
FördergeberInnen:
FördergeberInnen
Wiener Gebietskrankenkasse
Projektlaufzeit:
Projektlaufzeit
Jänner 2014 – laufend
Projektleitung:
Projektleitung
Mag. Florian Reiterer
[email protected]
Zahlen im Überblick
Jugendworkshops
Volksschulworkshops erwiesen sich als sehr gefragt sowie bei
SchülerInnen und Lehrpersonen beliebt und signalisieren somit bereits einen sehr frühen
Bedarf von gesundheitsbezogenen Impulsen zum Ausbau und zur Entwicklung der
Gesundheitskompetenz. Auch der bewusste Verzicht auf eine Teilung der Volkschulklassen
nach Geschlecht und die Einbeziehung der Lehrpersonen in die Workshops trugen zum
Erfolg bei.
1.218
146
Gender Fortbildungen
Ausgangslage
MitarbeiterInnen von FEM und MEN vermittelten, teilweise gemeinsam, auch 2014 ihre
Erfahrungen in der männer- und frauenspezifischen Gesundheitsförderung und boten
Seminare zu Genderthemen in unterschiedlichen Arbeitskontexten. Auf den Projektseiten
von FEM finden Sie eine Beschreibung der als eigenständiges Projekt geförderten
Fortbildungsreihe für MitarbeiterInnen in der Wohnungslosenhilfe "Gender matters".
Zielgruppen
Gender-Fortbildungen führten FEM und MEN für Fachkräfte in Sozialeinrichtungen und für
Lehrpersonen durch, die dabei ihre Arbeit reflektieren können und neu Inputs bekommen.
Weiters bot das MEN-Team für unterschiedliche Männergruppen Fortbildungen zu
Gesundheitsverhalten, Männerbildern und Geschlechterrollen.
Maßnahmen
In den Fortbildungen wurden, aufbauend auf dem in der
Eckdaten
KooperationspartnerInnen:
Fonds Soziales Wien, Caritas Wien, PH
Wien u.v.a.
Projektlaufzeit:
Projektlaufzeit
Jänner – Dezember 2014
Gender einzelne praxisbezogene Themen behandelt. Ziel war die
Sensibilisierung und Berücksichtigung der persönlichen Bezüge
der TeilnehmerInnen. Entsprechend den eigenen Arbeitsschwerpunkten wurden Konzepte, Maßnahmen und Überlegungen zu
Projektleitung:
Projektleitung
Mag. Romeo Bissuti
[email protected]
Zahlen im Überblick
Fortbildungsveranstaltungen
Jugendworkshops
MultiplikatorInnen
jeweiligen Gruppe vorhandenen Grundlagenwissen zum Thema
männerspezifischen Lebenswelten (bzw. frauenspezifischen durch
FEM) bearbeitet. Zu Fragen des Gendermainstreamings teilt das
84
20
95
MEN-Team in den Fortbildungen die Haltung, dass Männer nicht
nur als gleichberechtigungsorientierte Kollegen gefordert sind,
sondern auch bei der Formulierung eigener Bedürfnisse in
transparenten Aushandlungsprozessen. Für folgende Gruppen
wurden 2014 Gender-Fortbildungen durchgeführt:
Lehrpersonen (Pädag. Hochschule Wien, AK Wien)
psychosoziale Fachkräfte und JugendsozialarbeiterInnen (Wien, Salzburg)
Angestellte und Lehrlinge (Fonds Soziales Wien, Wieder Wohnen)
Kursteilnehmer in Berufsorientierungskursen und Justizanstalten
Die Fortbildungen bekamen sehr gute Rückmeldungen. Besonders das Thematisieren von
männerspezifischen Aspekten war ein wichtiges Kriterium.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
147
Standortübergreifende Aktivitäten
Vernetzung & Gremien
FEM, FEM Süd und MEN sind in einer Vielzahl von Gremien vertreten, die auch im Jahr
2014 regelmäßig von KollegInnen der einzelnen Standorte besucht wurden:
Wiener Frauengesundheitsforum für Frauen mit Behinderungen
Das Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren
AMÖ - Arbeitsgemeinschaft der Männerberatungsstellen und Männerbüros
Österreichs
Bezirksgesundheitskonferenz Rudolfsheim-Fünfhaus
Plattform für Psychosoziale Gesundheit Wien
Plattform gegen Essstörungen/Essstörungs-Jourfixe
Netzwerk "perinatale Krisen"
Vernetzungstreffen GesundheitsförderInnen im KAV
Arbeitsgruppe "Psychisch krank und wohnungslos"
Arbeitsgruppe "Medizinische Versorgung in der WWH"
Regionalteam Favoriten
Regionalforum Margareten
Regionalteam Meidling
Regionalteam Ottakring
Netzwerk Gesundheit fördert Beschäftigung
AMS Reha-Netzwerk
Plattform Arbeit und Psyche
Forum Naše Zdravlje - Unsere Gesundheit
Diversitäts-Plattform "Integrationsorientiertes Diversitätsmanagement", MA 24
Jour Fixe "Gewaltschutz für Frauen", Magistrat der Stadt Wien, Büro der
Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen
Interkulturelle Intervisionsgruppe AKH
Diskussionsforum "Sozioökonomische Determinanten der Gesundheit"
Plattform österreichische Initiative Mutternacht
Österreichische Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung
FGM-ExpertInnenbeirat des Wiener Programms für Frauengesundheit (MA 15)
Arbeitsgruppe Geburtsvorbereitung des Wiener Programm für Frauengesundheit
Runder Tisch Seniorinnen
Austauschtreffen Gesunde Bezirke
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
148
Jugendplattform Leopoldstadt
UNDOK Verband
Arbeitender
zur
gewerkschaftlichen
Unterstützung
undokumentiert
Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels
AG Arbeitsausbeutung
White Ribbon Austria- Kampagne für gewaltfreies Verhalten von Männern in
Beziehungen
Wiener Forum Übergewicht und Adipositas
Delegationen
Jedes Jahr besuchen Institutionen und Organisationen aus dem In- und Ausland das Institut
für Frauen- und Männergesundheit. Im Jahr 2014 waren dies fünf Delegationen.
7.4.2014, Delegation aus der Republik Moldau bei MEN VIA und UNDOK, Austausch zu
den Themen Bekämpfung von Menschenhandel und Arbeitsausbeutung sowie Opferschutz
und internationale Zusammenarbeit.
21.05.2014, Besuch von StudentInnen der Hochschule Nordrhein-Westfahlen in Münster
18.6.2014, Delegation aus der Tschechischen Republik von Beamten und NGO-Vertretern,
die für die Bekämpfung von Menschenhandel und den Opferschutz zuständig snd und
MEN VIA besuchten.
18.09.2014,
Besuch
der
Bundes-
ministerin Gabriele Heinisch-Hosek in
den
Frauengesundheitszentren
FEM
und FEM Süd anlässlich des Nationalen
Aktionsplanes für Frauengesundheit.
Rechts unten beginnend nach links rund um den
Tisch: 2 Nutzerinnen des FEM, Maga Maria
Bernhart, Maga Gabi Gundacker, Maga Eva-Maria
Füssl, Michaela Kaiss, Maga Franziska Pruckner,
eine FEM-Nutzerin, Bundesministerin Gabriele
Heinisch-Hosek.
9.12.2014, Europaratsdelegation zur Evaluierung der Maßnahmen zur Bekämpfung von
Menschenhandel in Österreich: Gemeinsamer Empfang der GRETA-Delegation von MEN
VIA und LEFÖ-IBF
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
149
Publikationen
Frauengesundheitszentrum FEM Süd, Institut für Frauen- und Männergesundheit
(Hrsg.)(2014). Frauengesundheit im Zentrum. 15 Einblicke 15 Jahre FEM Süd.
Beiträge in Büchern und Berichten
Nina Kerbler (2014). Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen. In:[ AnnaMaria Freiberger, Petra Mandl und Friedrich Schwarzinger (Hrsg.)] Praxishandbuch Kinder Jugendschutz. FVH Forum Verlag; Wien 2014
Nina Kerbler (2014). Essstörungen. In: Sicherheitshandbuch für Bildungseinrichtungen.
FVH Forum Verlag; Wien 2014
Preise
Am
16.01.2014
wurde
im
Festsaal
des
a
Gesundheitsministeriums Frau Mag Sonja Rader
beim
Tag
der
Gesundheitsberufe
der
österreichischen Gesundheitsberufe-Konferenz ein
Förderpreis in der Kategorie Modellprojekte im
Gesundheitswesen für ihre Arbeit im Projekt
"rundum gsund" im Zusammenhang mit ihrer
Dissertation zum Thema Adipositas überreicht.
Am 06.03.2014 erhielt Frau Bakka Umyma El-Jelede
den
Mia-Award
2014.
Im
Studio
44
der
österreichischen Lotterien wurde der Preis vom
Verein Mia - Migrantinnen in einem festlichen
Rahmen an die FEM Süd-Mitarbeiterin überreicht.
Qualitätssicherung
Supervisionen, Klausuren und Intervisionen
Regelmäßige Teambesprechungen, monatliche Jour Fixes mit sämtlichen MitarbeiterInnen
und ProjektleiterInnen, sowie jährliche MitarbeiterInnengespräche sind Maßnahmen zur
Sicherstellung der Qualität an allen Standorten. In diesen Foren werden aktuelle
Angelegenheiten besprochen, organisatorische Fragen geklärt, es findet ein Austausch über
150
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
Projekte und Tätigkeiten statt. Weiters wird allen BeraterInnen die Möglichkeit geboten bei
Bedarf Supervision in Anspruch zu nehmen.
Außerdem gibt es am Standort FEM Süd regelmäßige Fallsupervisionen mit einer externen
Supervisorin; das Team trifft sich außerdem in monatlichen Abständen mit der FEM Süd
FRAUENASSISTENZ zu kollegialen Beratungen über Beratungsfälle (Intervision).
Das Team des Männergesundheitszentrums wird in einem sechswöchigen Rhythmus
supervidiert. Im Wohnungslosenprojekt sind darüber hinaus Einzelberatungen bei Bedarf
möglich. Da Aufgabenstellungen und Belastungen der MitarbeiterInnen im Pilotprojekt
MEN VIA deutlich von den anderen Arbeitsfeldern im MEN abweichen, erfährt das
Projektteam eine gesonderte, monatliche Supervision. 2014 führte MEN VIA weiters zwei
Klausuren durch und beteiligte sich an Fallkonferenzen.
Im Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien in Wien" (FEM) finden
regelmäßige Teamsupervisionen statt. Auch in diesem Projekt ist Einzelsupervision
möglich, wenn der Bedarf besteht. 2014 fand darüber hinaus eine Klausur im Rahmen des
Projektes GWFF statt.
Zweimal im Jahr findet auch ein sogenanntes "Großteam" zwischen den Standorten MEN,
FEM, FEM Süd und FEM Süd FRAUENASSISTENZ statt. Neben einem inhaltlichen
Austausch und Berichten gibt es außerdem regelmäßige Inputs und Vorträge von externen
ExpertInnen wie zum Beispiel im Frühjahr 2014 von Frau Drin Paula Lanske vom
Bundesministerium für Gesundheit, mit einem Input über das neue PsychologInnengesetz.
Im Jahr 2014 wurde eine Kooperation mit fit2work gestartet. In dieser Zusammenarbeit fand
eine MitarbeiterInnenbefragung zu den Themen Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und
Arbeitsbedingungen statt. Alle Standorte des Instituts beteiligten sich daran. Im zweiten
Großteam im Herbst 2014 präsentierte Frau Maga Riedler die Ergebnisse der
MitarbeiterInnenbefragung.
Das Institut für Soziologie ist im Jahr 2014 ebenfalls auf das Institut für Frauen und
Männergesundheit zugekommen. Es entstand eine gegenseitig bereichernde Kooperation
im Zuge eines Forschungsseminars. Im Rahmen der Seminararbeiten hatten die
Studierenden die Möglichkeit, unterschiedliche Angebote, Projekte usw. des Institutes zu
evaluieren. Die ersten Ergebnisse konnten im November bei der 15-Jahrfeier des Wiener
Programms für Frauengesundheit und FEM Süd präsentiert werden.
Im Rahmen der Physiotherapieausbildung hatten Studierende die Möglichkeit ihre
Abschlussprüfung im FEM Süd durchzuführen. Mitarbeiterinnen des Frauengesundheitszentrums haben sich dafür gerne zur Verfügung gestellt und dafür eine kompetente
Rückenberatung und Tipps für gesunde Gymnastik bekommen. Alle Übungen konnten auch
gemeinsam ausprobiert und geübt werden.
Im Spätsommer 2014 führte ein Betriebsausflug von FEM Süd in die Donau Auen. Mit
einem Schiff gelangten die Mitarbeiterinnen von FEM Süd und der FEM Süd
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
151
FRAUENASSISTENZ in die Lobau und erlebten dort einen Rundwanderweg inklusive
Führung über Tiere und Pflanzen des Waldes. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen
Essen im Zentrum Wiens abgeschlossen.
Der Frauenlauf 2014 diente auch zur Teambildung des
Frauengesundheitszentrums. 10 Mitarbeiterinnen des
FEM Süd und der FEM Süd FRAUENASSISTENZ
machten am 24. Mai 2014 im Wiener Prater beim
Österreichischen Frauenlauf mit. Weitere Kolleginnen
und Familienmitglieder der Läuferinnen kamen um die
Teilnehmerinnen anzufeuern.
Teilnahmen an Fortbildungen und Veranstaltungen
Veranstaltungen zur Weiterbildung
MitarbeiterInnen des Instituts für Frauen- und Männergesundheit besuchten im Jahr 2014
folgende Veranstaltungen zur Weiterbildung:
Datum
Veranstaltung
10.Jänner
Veranstaltung: Update Asylverfahren 2014
13. Jänner
Fachtagung: „Geburtshilfe interdisziplinär.“
17.Jänner
Fortbildung "Diagnostik und Behandlung chronischer Schmerzen"
23.Jänner
FGM-Beratungspraxis-Unterricht
22.Februar
Evaluierung psychischer Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz
21. – 23. Februar
27.Februar
Trager Level I/1 – Körpertherapie Ausbildung
Veranstaltung: "Symposium "Discrimination sells?! - Werbeethik und Werbekritik heute"
1.März
Veranstaltung: Neue Krankheiten in der Psychosomatik?
6.März
Fortbildung: Wege aus dem Leiden - Zur Behandlung von Menschen mit frühen seelischen
Traumatisierungen
6. März
7. – 9. März
Präsentation "Bauen auf Nachhaltigkeit - faire Arbeitsbedingungen in der Bauwirtschaft.
Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte.
Trager Level I/2 – Körpertherapie Ausbildung
13. – 14. März
Kongress „Armut und Gesundheit“
14. + 15. März
„Brainspotting 2“ - Traumaausbildung
19. März
Veranstaltung: „Frühe Hilfen“
20. März
Fortbildungsseminar Gender Matters: „Frauenspezifische Aspekte in der Wohnungslosenhilfe“
20.März
Veranstaltung: Bewegung in und durch Gesundheitseinrichtungen fördern
27.März
Veranstaltung: Fakten helfen. Wie wir mehr erfahren über Schwangerschaftsabbrüche
27. – 29. März
International Conference on Eating Disorders New York
28. März
„Gesundheitskompetente Gesundheitsorganisation – Selbstbewertung von Krankenhäusern“
29. März
Fortbildung: 1. Fachtag Alkoholsucht
29. + 30. März
Theorietag des ÖAKBT „Der Körper als Symbol“
31. März
"Gesundheit? Erst mal ein eigenes Zimmer! - Jugendliche und junge Erwachsene in der
Wohnungslosenhilfe.“ 13. Treffen der Plattform Gesundheit und Wohnen
5. April
Fachtagung „Angewandte Neurowissenschaften“
16. April
Fortbildung: Gender matters: Gewalt an Frauen
16. April
Fortbildungsseminar Gender Matters: „Gewaltprävention gegen Frauen“
30. April - 3. Mai
5. Mai
Kongress "Spieglein, Spieglein an der Wand. Verhaltenstherapie und Narzissmus"
„Interkulturelle Sexualität“ – FGZ Vernetzungstreffen Sexualität
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
152
9. Mai
„Wo bleibt die Marie?“ 5. Fachenquete des Wiener Frauenarbeitskreises
der BAWO
13. Mai
Fortbildung Vortrag von Dr.in Lanske, PsychologInnengesetz
15. + 16. Mai
Fortbildungsseminar Gender Matters: „Gender Basics“
20. Mai
Fachtagung "Psychische Gesundheit und Arbeitsmarkt "
22. Mai
„Weibliche Genitalverstümmelung (FGM): Von der Prävention zur Behandlung“
5. Juni
EU Kampagne "Gesunde Arbeitsplätze - Stress"
12. Juni
Evaluierung psychischer Belastungen aus der Sicht des ZAI
12. Juni
DVO Basics - Softwarefortbildungsseminar
16. + 17. Juni
3. Juli
25. – 29. August
16. Gesundheitsförderungskonferenz zum Thema „Generationen im Wandel“
Fortbildung: Skills-Training für PatientInnen mit Borderlinestörung
Fortbildung zur „Silva-Methode“
15. September
Wiener Gesundheitsförderungskonferenz 2014 „ Seelische Gesundheit. Inspirationen für die
Praxis der Gesundheitsförderung.“
18. September
"Tagesvater meets Mechantronikerin"
18.-19. September
22. September
19. Österreichische Konferenz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und
Gesundheitseinrichtungen
Veranstaltung: "Gewaltfrei leben durch mein Krankenhaus"
22.-23. September
Veranstaltung: Österreichische Integrations- und Migrationsforschung
25.-27. September
Fortbildung "Umgang mit Krisen in der psychosozialen Institution: Traum, Trauma, Psychose"
2. Oktober
Fortbildungsseminar Gender Matters: „Gender Basics“
6. Oktober
Diskussionsforum GÖG, Sozioökonomische Determinanten der Gesundheit
9. Oktober
Evaluierung psychischer Belastungen
13. - 14. Oktober
Fortbildung "Gesundes Führen mit Achtsamkeit"
16. Oktober
18. ÖSTERREICH-TAG Wieviel Körper braucht der Mensch?
16. Oktober
Fachveranstaltung: Erwerbsarbeit - psychische Erkrankung
17. – 19. Oktober
22. Oktober
24.-25. Oktober
24. – 26. Oktober
3.-4. November
Trager Level II/1 – Körpertherapie Ausbildung
Veranstaltung: In Bewegung kommen - und bleiben!
15. ÖAG-Jahrestagung 2014: Adipositas, Umwelt und Gesellschaft
Trager Level II/2 – Körpertherapie Ausbildung
IFP-Seminar "Leiten und Führen"
4. November
Einschulung EDV-Dokumentation - Monitoring berufliche Integration
5. November
Auftaktveranstaltung "Nationaler Aktionsplan für Frauengesundheit“
6. November
Fortbildungsseminar Gender Matters: „Frauenspezifische Beratung und Intervention“
6. November
„Body Talk zum SELBSTanleiten“
7. November
Resilienz - Theorie und Praxis
11. November
Vernetzungstreffen des Wiener Forums Übergewicht und Adipositas
12. November
„Zurück in die Zukunft- Frauengesundheit gestern-heute-morgen“
13. November
Veranstaltung: MA 17- Integrations- und Diversitätsmonitor
18. November
„raum.macht.sinn(lich)“ 13. Treffen der Plattform Gesundheit und Wohnen
19.-21. November
20. - 29. November
Fortbildung "Umgang mit Krisen in der psychosozialen Institution: Traum, Trauma, Psychose"
Fortbildung für Kinder- und Jugendpsychotherapie
21. November
Einschulung: Projektförderung Antragstellung über USP
22. November
Veranstaltung: Frauenenquete. Frauen.Bilden.Kritik.
27. November
Veranstaltung: Partizipation und Gesundheitliche Chancengleichheit in Praxis und Forschung
4. Dezember
Gewaltscreening in der Geburtshilfe
5. Dezember
Fortbildung: Die Sprache des Schmerzes verstehen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
153
Pressespiegel
Datum
Rückblicke 2013
Medium
Beitrag
WiG
Gesunder Bezirk-Jugendkonferenz, WieNGS, Vielfältig & gesund
2014
www.wien.gv.at
Fünf Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ
Die Beratungsstelle FEM Süd FRAUENASSISTENZ unterstützt
kostenlos sozial benachteiligte Frauen.
2014
Newsletter Frauenzentrum
Erfurt
2. Treffen der Lernpartnerschaft in
Wien, Österreich. Thema: Frauengesundheit
Jänner
Intra - Das Magazin für
MitarbeiterInnen im KAV
Fit im Job für den Job
Jänner
Jahresbericht Wieder Wohnen
Gendergerecht gesund werden
Jänner
wien.at Magazin GESUND &
LEBEN
Nur für Frauen. Die FRAUENASSISTENZ hilft seit fünf Jahren in
schweren Lebenslagen.
Jänner
Newsletter Frauengesundheit
Termine: FEM Süd, MEN, WGKK: Forum Übergewicht und
Adipositas, Vernetzungstreffen
Jänner
BÖP Intern
Förderpreis an Psychologinnen verliehen
Jänner
Zeit!Raum Zeitschrift für
soziokulturelle Arbeit
Durchblick: Gesundheitskompetenz für Frauen
Jänner
wien.at
Ran an den Speck
9. Jänner
Kurier
Gesunde Änderung des Lebensstils
16. Jänner
w24.at
Krankenkasse hilft beim Abnehmen
20 Jänner
Kurier
Frauenkurse zum Thema Gesundheit
28. Jänner
Medical Tribune
Jugend für den Lebensweg festigen
28. Jänner
Medical Tribune
"Rundum gsund" hilft beim Abnehmen
18. Februar
Wr. Bezirksblatt Favoriten
Gesundheit für Volksschul-Kinder
21. Februar
Medstandard
Abspecken auf Krankenschein
Frühjahr
Gesunde Stadt WiG
Jugendgesundheitskonferenz &
Mädchen- und Burschengesundheitstag
Frühjahr
Gesunde Stadt
Gesünder mit „Durchblick“
Frühjahr
AUVA & DiVLine
Vorsicht Alle! Diversity Management für eine gesunde und
sichere Zusammenarbeit unterschiedlicher Kulturen,
Geschlechter, Religionen, …
März
Psychologie in Österreich
Förderpreis an Psychologinnen verliehen
März
Kronen Zeitung Hot Spot
Stadtjournal für Favoriten
Für`s Leben lernen: "Gesundheitsförderung für
Volksschulkinder"
März
DAS WIEN
Fünf Jahre FEM Süd FRAUENASSISTENZ
März
bz - Wiener Bezirkszeitung
online
FEM Süd- FRAUENASSISTENZ feiert Jubiläum in Meidling
März
bz - Wiener Bezirkszeitung
Seit fünf Jahren in Meidling - Jubiläum für Frauenprojekt
April
Gesundes Österreich
Besserer Durchblick in Gesundheitsfragen
April
Aus den Häusern
Für Frauen im Einsatz- Spezialambulanz für vaginale
Rekonstruktion
Falter
Mannsein ist ungesund
Bezirkszeitung Favoriten
Jetzt anmelden zu Gesundheitskursen
20. Mai
Newsletter Allianz für
Gesundheitsförderung
"rundum gsund" - Hilfe bei starkem Übergewicht
22. Mai
Rathauskorrespondenz
wien.gv.at
Frauenberger: "FGM durch Aufklärung verhindern"
22. Mai
www.bmukk.gv.at
Heinisch-Hosek:"FGM ist eine massive
Menschenrechtsverletzung"
9. April
14./15. April
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
154
17. Juni
wien.at Rathauskorrespondenz
Klicka eröffnet Fachtagung " Wiener Forum Übergewicht und
Adipositas"
25. Juni
Kronenzeitung
Gesundheitskonferenz. Wie die Jugend fit bleiben will
25. Juni
W24
Chill in X
30. Juni
DieSie online
Rückblick auf die Fachtagung vom 24. 6. 2014 im Wr. Rathaus
Sommer
Gesunde Stadt
Andrang beim Gesundheitstag
Sommer
www.wien.at
1. Favoritner Jugendkonferenz
Sommer
bz - Wiener Bezirkszeitung
online
Die erste Favoritner Jugendgesundheitskonferenz
Sommer
Gesundes Österreich 2014
Ein Leben lang "rundum gsund"
Emma
Mannsein kann krank machen
Kronenzeitung
Die Gesundheit der Jugend
Juli
4. Juli
4. August
www.wien.at
1. Favoritner Gesundheitskonferenz
September
MEN Newsletter
Rundum Gsund
September
MEN Newsletter
Rundum Gsund - Lebensstiländerung: Plätze für Männer frei
Netdoktor
Gratiskurs für Menschen mit Gewichtsproblemen
Herbst
Gesunde Stadt WiG
Aktionen für Jugendliche- Jugendgesundheitskonferenz und
"Vielfältig & gesund"
Herbst
VHS Rudolfsheim-Fünfhaus
Jahresprogramm 2014/2015
Durchblick: Gesundheitstreff. Gesundheitskompetenz für
Frauen.
Herbst
VHS Simmering
Jahresprogramm 2014/2015
Durchblick Gesundheit
Herbst
VHS Meidling Jahresprogramm
2014/2015
Durchblick Gesundheit
15. Oktober
Okto TV
Chill in X
16. Oktober
Ö1
Moment - Leben heute mit Romeo Bissuti
3. September
16. Oktober
Frauengesundheit-wien.at
Gesundenuntersuchung der Stadt Wien spricht Türkisch
20. Oktober
Ö1
Ö1 - Radiodoktor mit Romeo Bissuti
23. Oktober
www.wien.gv.at
Rathauskorrespondenz
FH Campus Wien war Austragungsort des 8. Mädchen- und
Burschen-Gesundheitstages
November
20. Newsletter „Wiener Allianz
für Gesundheitsförderung in
Spitälern, Pflegeeinrichtungen
und
Seniorenwohneinrichtungen“
Vielfältig & gesund
November
Newsletter FGZ Essstörungen
Vernetzungstreffen des 5. Wiener Forum Übergewicht und
Adipositas
November
Newsletter FGZ
Wiener Forum Übergewicht und Adipositas
6. November
wienkav.at Intranet
Einladung: Wiener Forum Übergewicht und Adipositas
7. November
Österreichische Adipositas
Gesellschaft. Veranstaltungen.
OInline
Einladung zum 5. Vernetzungstreffen: Wiener Forum
Übergewicht und Adipositas
12. November
Wien.at
Hilfe für hunderttausende Frauen in Wien
21. November
Newsletter: Allianz für
Gesundheitsförderung
Ziel.sicher.gesund.-5mal mehr Gesundheitskompetenz
26. November
wienkav.at Intranet
Kostenlose Seminare zur Förderung der Gesundheitskompetenz
von PatientInnen
26. November
BÖP Online
5. Vernetzungstreffen Wiener Forum Übergewicht und
Adipositas
2. Dezember
wienkav.at Intranet
Kostenlose Seminare für ProfessionistInnen aus dem
Gesundheitsbereich
2. Dezember
www.wienkav.at
Förderung von Gesundheitskompetenz von PatientInnen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t
22. Dezember
Dezember
SAYI: 116-2014
155
www.frauengesundheit-wien.at
Gesundheitskompetenz - was Sie als ÄrztIn, TherapeutIn oder
Pflegekraft darüber wissen sollten!
ONGKG Rundbrief 36
Gemeinsam an dasselbe Ziel! Förderung der
Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten
Avusturya Medyatik
Ich bleib gesund