Herne - EWMR

Das Magazin für unsere Geschäftskunden 3 · 2015
Jetzt die Effizienz steigern
Energieaudit für Unternehmen
Experten für lange Leitungen
Das Ingenieurbüro Dr.-Ing. Wesemann
Technik unterm Tannenbaum
Spannende Gadget-Geschenke
GEWINNEN SIE
WEINGENUSS!
Seite 4
Karl-Heinz Abraham,
Geschäftsführer des
Wohnungsvereins
Herne, setzt mit
SMART-TEC-stwh auf
Wärmepumpen-­
Technologie
Wärmste
Empfehlung
Wie Sie mit intelligenten und
effizienten Lösungen der Stadtwerke
die Wärmewende schaffen
Auch als Tablet-App
und als Online-Magazin
verfügbar
3
Startpunkt
Die Stadtwerke Herne wärmen Ihr
Unternehmen. Und das – dank innovativer
Konzepte – effizient und wirtschaftlich.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Die Wärmewende ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Auch
die Wärme, die Gewerbe, Industrie und private Haushalte verbrauchen, muss künftig aus effizienten oder regenerativen Quellen kommen. Die Entwicklung hin zu ressourcenschonender Wärmeerzeugung
ist jüngst – nicht zuletzt aufgrund des anhaltend niedrigen Ölpreises –
ins Stocken geraten. Als Ihr Partner vor Ort möchten die Stadtwerke
Herne hier für neue Dynamik sorgen. Denn wir stehen für eine nachhaltige, klimaschonende Energieversorgung. Deshalb bieten wir Ihnen
innovative und zugleich wirtschaftliche Wärmelösungen. Wie die
Wärmewende auch in Ihrem Unternehmen gelingen könnte, stellen
wir Ihnen anhand konkreter Beispiele in dieser Ausgabe der ener.go
vor. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre!
Erleben Sie die digitale Ausgabe der ener.go mit zahlreichen interaktiven und multimedialen
Elementen. Das Tablet-Magazin (iOS, Android) erhalten Sie kostenlos im App Store und bei
Google Play: Einfach „ener.go“ in die Suche eingeben oder den QR-Code scannen.
Die Online-Ausgabe finden Sie unter www.stadtwerke-herne.de/energo-online
INHALT
SCHWERPUNKT WÄRMEWENDE
ENERGIE FÜR IHR BUSINESS
06__ Wärme für morgen
12 __ Wärme für Herne
Eine effizientere Wärmeversorgung ist der Schlüssel
zur erfolgreichen Energiewende. Mit ihren Kunden
setzen die Stadtwerke Herne bereits an vielen
Stellen auf innovative Heiztechnologien.
Stadtwerke Herne übernehmen Fernwärmenetz.
09 __ Wärmelösungen
14 __ Mit Energie auf neuen Wegen
13 __ Effizienzpotenziale erkunden
Energieaudits für Unternehmen
Mit den Systemlösungen der Stadtwerke erhält
jeder Kunde ein maßgeschneidertes Produkt.
Das Herner Ingenieurbüro Dr.-Ing. Wesemann
10 __ Anschub für die Wärmewende
Technik-Gadgets zum Verschenken
Förderanreize von Stadtwerken und Staat
11 __ Heiße Batterien
Wärme auf Lager: Clevere Speicherlösungen
sorgen für mehr Flexibilität.
16 __ Coole Bescherung
STANDARDS
04 __ Life & Style
19 __ Berdis Business
18 __ e-News
19 __ Impressum
Aktionen in
dieser Ausgabe
• Gewinnen Sie die
Sieger­weine des diesjährigen rewirpowerWeintests (S. 4)
• Gewinnen Sie den
Duft der Ruhr-Universität „Knowledge“ (S. 5)
• ener.go verlost drei
Bluetooth-Thermo­
meter iGrill2 (S. 16)
4
ener.go 3 · 2015
Life & Style
SSEN
GENIE T!
I
SIE M
Viele der prämierten Weine kommen in diesem Jahr aus Deutschland.
In den Probierpaketen mit je drei Rot- und Weißweinen finden sich
hervorragende Tropfen aus Rheinhessen.
Genuss made in Germany
Gewinnen Sie die Siegertropfen des rewirpower-Weintests!
Deutscher Wein? Weiß, und meist ein Riesling
aus Rheinhessen. Jahrzehntelang hätte dem
kaum ein Weinkenner widersprochen. Zu sehr
sind die Winzer hierzulande für helle Trauben
bekannt: Sie nehmen 64 Prozent der Rebflächen
ein, rund ein Viertel davon sind Rieslinge. Markus
Del Monego, Sommelier-Weltmeister 1998 und
Master of Wine, sagt einen Umbruch voraus: „Die
junge deutsche Winzergeneration ist international
geschult und offen für Neues“, so der Experte.
„Sie weiß, wie sie hervorragende Rotweine
erzeugt.“ Einen Vorgeschmack auf diese Qualitäts­offensive gab es im Herbst beim ­rewirpowerWeintest in Hattingen. Die Jury um Markus Del
Monego verkostete insgesamt 66 Weine unter
acht Euro. Heimische Produkte hinterließen einen
bleibenden Eindruck: Mehr als die Hälfte der
prämierten Rebensäfte stammt aus deutschem
Anbau. Auch der rote Siegerwein, ein 2012er
Spätburgunder aus – klar: Rheinhessen. APPETIZER
App mit „Ommm“
7Mind Immer mit der Ruhe! Wer sich
vor den Feiertagen nicht vom Geschenkeshopping und der Vorbereitung
des Familienfestes stressen lassen will,
kann mit dieser App gezielt abschalten.
Studenten der Universität Witten/­
Herdecke haben mit 7Mind einen
Entspannungshelfer für die Hosen­
tasche geschaffen. Für die aufwendige
Entwicklung haben sie sich einen Profi
an die Seite geholt: Meditationstrainer
Paul J. ­Kohtes führt den Nutzer durch
eine Serie von Entspannungsübungen
und kleinen Spontan-Meditationen, die
vor dem Einschlafen oder zwischendurch im Alltag für Stressabbau sorgen.
Sie wollen sich selbst von der Qualität der
getesteten Weine überzeugen? Wir verlosen
zehn Probierpakete mit den jeweils drei
besten Rot- und Weißweinen. Besuchen Sie
unsere Aktionsseite im Web oder schicken
Sie uns das Antwortfax. Teilnahmeschluss:
22. Januar 2016.
www.stadtwerke-herne.de/energo
Derzeit arbeitet das Start-up mit
Hochdruck an einer Corporate E­ dition.
Zwischendurch gönnen sie sich hoffentlich die ein oder andere Pause ...
Für Android, iPhone, iPod
touch und iPad
App Store
(iOS)
Google Play
(Android)
5
O-TON
Als Interessengemeinschaft tun wir viel
dafür, die Herner Innenstadt für
­Anwohner und Besucher attraktiver zu
gestalten. Beim Thema Fassaden­
beleuchtung kommen die Stadtwerke
Herne mit ihrer Expertise ins Spiel. Sie
helfen dabei, die schönen Gründerzeitfassaden in der Bahnhofstraße ins
­rechte Licht zu setzen. Vor allem zur
Winterzeit ist das eine großartige Aufwertung unserer ­Haupt­einkaufsstraße.
Elisabeth Röttsches, Vorsitzende der
Interessengemeinschaft Herne-City e. V.
Flaschen-Geist
NNGEWI E
C
CHAN
ener.go verlost einen Flakon mit dem begehrten Duft „Knowledge“.
Besuchen Sie unsere Aktionsseite im Web oder schicken Sie uns das
beiliegende Antwortfax. Teilnahmeschluss: 22. Januar 2016.
www.stadtwerke-herne.de/energo
In diesem blauen Flakon steckt kein
Dschinn, sondern geballtes Wissen.
­Forscher der Ruhr-Universität Bochum
haben 20 Jahre Riechforschung in einen
Duft gebannt. Der soll den Geist er­
frischen und die zwischenmensch­liche
Kommunikation anregen. Ob es am zarten
Pheromonduft lag, dass die erste Charge
„Knowledge“ direkt ausverkauft war?
Zum Glück hat die Stadt-­Parfümerie
Pieper für ­ener.go-Leser einen der
­begehrten ­Flakons reserviert. Nehmen
Sie am G
­ ewinnspiel teil und schnuppern
Sie den Duft der Wissenschaft!
Schwerpunkt Wärmewende
6
Partner in Sachen W
­ ärmepumpe:
Karl-Heinz Abraham (links), Geschäftsführer
des Wohnungs­vereins Herne, und Jamal
Chmamri von den ­Stadtwerken Herne.
Wärme
für morgen
Die Energie aus Sonne, Luft und Erde könnte uns den ganzen
Winter über warm halten – mit den richtigen Technologien.
Die Stadtwerke bieten ihren Kunden passende regenerative
und effiziente Heizungslösungen. Und bringen damit die
Wärmewende im Mittleren Ruhrgebiet in Schwung.
Technologien
Kraft-Wärme-Kopplung
Geothermie
Gasbrennwerttechnik
Die Menschheit ist heute in der Lage, die Kraft
der Sonne zu nutzen und Energie aus der Luft, dem
­Wasser und der Erde zu ziehen. Einerseits sind die
Möglichkeiten, Ressourcen effizient zu nutzen und
auf regenerative Energien zu setzen, so vielfältig
wie nie zuvor. Andererseits stehen immer noch rund
15 Millionen alte Heizungen in deutschen Kellern,
schätzt der Bundesverband der Deutschen Heizungs­
industrie. Die belasten nicht nur das Konto der
Verbraucher, sondern auch die ­Umwelt. Dabei gibt
es viele gute Gründe, sich jetzt auf die Zukunft der
Wärmeversorgung einzustellen.
Die Wärmewende ist ein wichtiger Baustein für die
Energiewende. Bundesumweltministerin B
­ arbara
­Hendricks hat im vergangenen Jahr mit klaren
Worten auf die Bedeutung einer effizienteren und
ressourcenschonenden Wärmeerzeugung hingewiesen: „Die Energiewende wird nur gelingen, wenn
wir die Wärme­wende in den Griff bekommen.“ Bei
der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ist
Deutschland bereits ein gutes Stück vorangekommen.
Während der Anteil des grünen Stroms in großen
Sprüngen steigt – im ersten Halbjahr 2015 lag er bei
32,5 Prozent –, stagniert die Wärmebereitstellung aus
erneuerbaren Energien jedoch seit Jahren bei knapp
zehn Prozent. Kein Wunder, wenn etwa die Moderni-
sierungsrate von alten Ölheizungen bei gerade einmal
einem Prozent liegt – in Privathaushalten ebenso wie
in Unternehmen.
Die Stadtwerke im Mittleren Ruhrgebiet haben
sich vorgenommen, das zu ändern. So bieten zum
Beispiel die Stadtwerke Herne ihren Kunden unter
der Dachmarke SMART-TEC-stwh maßgeschneiderte
Heizungslösungen an (mehr dazu auf Seite 9). Denn
technische Optionen gibt es viele: von moderner
Gasbrennwerttechnik über Wärmepumpen und
Solarthermie bis hin zu Blockheizkraftwerken. Auch
die Fernwärme erlebt eine wahre Renaissance, da die
Erzeugung in Heizkraftwerken durch das Prinzip der
Kraft-Wärme-Kopplung deutlich effizienter geworden
ist. Die Stadtwerke Herne setzen daher verstärkt auf
Fernwärme aus der Region: Ab dem kommenden Jahr
übernehmen sie das gesamte Herner Fernwärmenetz
östlich der A43 (siehe Seite 12).
Welches Heizsystem für ein Unternehmen das
beste ist, hängt von vielen Faktoren ab. Die Anforderungen der Betriebe sind extrem verschieden. „Wir
beraten unsere Kunden ausführlich, ob sich eine Gasbrennwertanlage, eine Wärmepumpe oder ein BHKW
am besten für sie eignet“, sagt Jamal Chmamri vom
technischen Vertrieb der Stadtwerke Herne. „Viele
7
Kunden können sich vor unserem Gespräch eine Alternative zur klassischen Gasheizung gar nicht vorstellen.“ Die laufenden Kosten und die Zuverlässigkeit der
Anlage sind weitere wichtige Aspekte. „Wir berechnen für unsere Kunden vorab mögliche Alternativen
und bieten ihnen alle Lösungen auch im komfortablen
Contracting-Modell an“, so Chmamri. „Ohne Eigen­
investition und zu planbaren monatlichen Beträgen
erhalten unsere Kunden dann effiziente Geräte mit
hohem Wirkungsgrad – das senkt die Energiekosten
und wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz aus.“
Anreize für eine neue Heizungsanlage bietet
nicht nur der technische Fortschritt, sondern auch
die Politik. Eine Novelle des Marktanreizprogramms,
die seit dem 1. April in Kraft ist, soll mit verbesserten
Förderbedingungen den Zubau erneuerbarer Energien
im Wärmemarkt deutlich beschleunigen – vor allem
für kleine und mittlere Unternehmen. Mehr als 300
Millionen Euro stehen dafür jährlich bereit (mehr zu
den Förderprogrammen auf Seite 10).
Der Erfolg dieser Maßnahmen wird an den Z­ ahlen der
Förderanträge deutlich: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle verzeichnet seit dem
­Inkrafttreten der neuen Regelungen vier- bis fünfmal
so viele Anträge für Wärmepumpen, die kostenlose
Neubau mit Tiefgang
HERNE WOHNUNGSVEREIN HERNE E. G.
Der Rohbau steht bereits auf dem Grundstück In der Helle. In der zentralen Lage schafft der Wohnungsverein Herne modernen Wohnraum für 13 P­ arteien.
­Mithilfe der Stadtwerke haben die Bauherren eine besonders nachhaltige Heizungslösung für das Mehrfamilienhaus realisiert: eine Erdwärmepumpe. Die
Entscheidung für diese Technologie hat sich der Wohnungsverein nicht leicht
gemacht, erklärt Karl-Heinz Abraham: „Die Investition in eine Gasbrennwerttherme wäre für uns günstiger gewesen.“ Sein Argument für die umweltschonendere Variante: „Ich glaube, dass wir als Genossenschaft auch eine
Verpflichtung haben, an der Lösung von Problemen mitzuwirken – in diesem
Fall der Schonung von Ressourcen.“ Erfahrungen mit der Geothermie konnte
der Wohnungsverein bereits in einem früheren Bauprojekt sammeln – und war
von den Werten begeistert. „Unsere Mieter sparen kräftig bei der Heizkosten­
abrechnung“, so Abraham. Außerdem entfällt in Zukunft die kostspielige Legio­
nellenuntersuchung: Eine individuelle Warmwasserbereitung in den einzelnen
Wohneinheiten macht diese überflüssig. Eine günstige Zinslage und die umfassende Beratung des SMART-TEC-Teams der Stadtwerke Herne gaben den
Ausschlag, auch beim Neubau In der Helle wieder auf Erdwärme zu setzen. Der
Wohnungsverein hat sogar schon ein neues Projekt im Sinn, verrät Abraham:
„Vielleicht auch mit der Option, im Sommer mit der Geothermieanlage zu kühlen und u
­ nseren Mietern einen noch höheren Wohnstandard zu ermöglichen.“
Umweltwärme aus Luft, Wasser oder dem Erdreich
ziehen. Allein das Potenzial der Geothermie ist gewaltig: Mit der nutzbaren Erdwärme könnte nach Berechnungen des Forschungs­Verbunds ­Erneuer­bare Ener­
gien theoretisch der gesamte jährliche Weltenergie­
8
Schwerpunkt Wärmewende
ener.go 3 · 2015
bedarf gedeckt werden. Auch eine aktuelle Studie
des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE
kommt zu dem Schluss, dass ein Mix aus erneuerbaren Energien den Bedarf an Strom und Wärme in
Deutschland zu 100 Prozent decken könnte. Ob es so
weit jemals kommen wird, ist ungewiss. Nach Vorstellung der Bundesregierung soll Energie aus Biogas,
Sonnenenergie, Erd- und Abwärme im Jahr 2020 aber
immerhin schon 14 Prozent des Endenergieverbrauchs
für Wärme und Kälte ausmachen.
Die Stadtwerke Herne setzen seit Jahren auf
regenerative Energieerzeugung in verschiedenen
Formen – und testen innovative Ansätze auf ihre
Alltags­tauglichkeit. Mit ihren Projekten im Energiepark
Mont-Cenis und auf dem Gelände Friedrich der Große
sind die Stadtwerke Vorreiter bei der Nutzung von
Grubengas. Das ist eigentlich eine Folgeerscheinung
des Bergbaus und rund 21-mal so klimaschädlich wie
CO2. Als Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk jedoch
liefert das Gas auf umweltschonende Weise Strom
und Wärme. Ebenfalls mit Blockheizkraft­werken
– wenn auch nicht mit Gruben­gas – versorgen die
Stadtwerke den Südpool und das demnächst neu eröffnende Freizeitbad Wananas mit Wärme. „Auch der
Herner Schlosscampus profitiert von einem hocheffi­
zienten Nahwärmenetz mit einem BHKW und Brennwerttechnologie“, so Chmamri. Inno­vative Ansätze
für die Wärmeerzeugung liefern also in Herne bereits
ganz praktische Ergebnisse.
Daniel Partsch (links) vom Deutschen Roten
Kreuz in Bochum und Geschäftskunden­
betreuer Martin Schniederjan von den
Stadtwerken Bochum prüfen die
Energiebilanz des Blockheizkraftwerks.
Wie die drei Stadtwerke im Mittleren Ruhrgebiet ihre
Kunden zuverlässig wärmen und zugleich einen Beitrag
zur Wärmewende leisten, zeigen die hier vorgestellten
Projekte aus Herne, Bochum und Witten. Voller Service, mehr Komfort
WITTEN HAUSVERWALTUNGEN DÄMMER GMBH
Ein Gebäude aus den 1960er-Jahren, eine Ölheizung von 1997: Das
Mehrfamilienhaus in der Droste-Hülshoff-Straße hatte an einigen Stellen
Erneuerungsbedarf. Eine moderne, effiziente Heizungsanlage musste
her – eine Herausforderung für die Hausverwaltungen Dämmer GmbH aus
Witten, die das Gebäude betreut. Für die Modernisierung der Heizungsanlage holte sich Geschäftsführer Thomas Seiler die Stadtwerke Witten
als Partner an die Seite. „Beim Vergleich verschiedener Angebote haben
die Stadtwerke Witten sich mit ihrem Topservice hervorgetan“, begründet Thomas Seiler die Entscheidung für den örtlichen Versorger. Mit
­moderner Gasbrennwert­technik stellt der nun die Wärmeversorgung für
die 28 Eigen­tumswohnungen sicher. Der Vorteil für Verwalter und Bewohner: Da die neue Heizungsanlage im Rahmen eines Contractings eingebaut
wurde, fielen für sie keine Investitionen an. Planung, Installation und etwaige R
­ eparaturen übernehmen die Stadtwerke Witten in Kooperation mit
dem Fachhandwerk. „Durch das Contracting konnten wir den Eigentümern
eine komplett neue Anlage bieten, ohne die Instandhaltungsrücklage zu
belasten“, freut sich Tomas Seiler.
9
Verantwortungsvolle Wärme
BOCHUM DRK KREISVERBAND BOCHUM E. V.
Wärme und Strom werden im Alten- und Pflegewohnheim in Bochum-Weitmar hausgemacht: Ein Blockheizkraftwerk ersetzte vor zwei Jahren die in die
Jahre gekommene Kesselanlage. Die Häuser Flora und Fortuna bieten rund
250 pflege­bedürftigen Menschen ein Zuhause. Nicht nur die Heizungsanlage, sondern auch eine eigene Wäscherei und die Groß­küche machen den
Betrieb der E­ inrichtung des Deutschen Roten K
­ reuzes besonders energie­
intensiv. Die Lösung der Stadtwerke-Experten: ein Blockheizkraftwerk, das
nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme
erzeugt. Die hohe Effizienz des BHKWs spart Energiekosten und schont dabei auch die Umwelt. Beinahe 90 Prozent der eingesetzten Energie können
verwertet werden. „Als Deutsches Rotes Kreuz haben wir eine besondere
Verantwortung für Nachhaltigkeit“, sagt Daniel Partsch, technischer Mitarbeiter beim Kreisverband Bochum. „Mit den Stadtwerken Bochum haben wir
einen starken Partner an unserer Seite, der uns nicht nur dabei hilft, Kosten
zu s­ paren. Mit dem BHKW vermeiden wir auch jedes Jahr gut 100 Tonnen
CO2.“ Ein weiterer Vorteil für den Kreisverband: Mit dem Contracting-Modell
gibt es Planungssicherheit für die nächsten 15 Jahre. Bei Störungen oder
Wartungsarbeiten sind die Mitarbeiter der Stadtwerke direkt zur Stelle.
Sorgen gemeinsam dafür, dass im Mehrfamilienhaus in
Witten-Annen auch diesen Winter alles warm bleibt: Peter Roß
von den Stadtwerken Witten (links) und Thomas Seiler,
Geschäfts­führer der Hausverwaltungen Dämmer GmbH.
Wärmelösungen
der ­Stadtwerke
SMART-TEC-stwh
Machen Sie den ersten Schritt zu Ihrer persönlichen
Wärme­wende! Unter unserer Dachmarke SMART-TECstwh bieten wir Ihnen hocheffiziente und maßgeschneiderte Wärme- und Kältelösungen für Ihr Unternehmen –
sowohl in Herne als auch über die Stadt­grenzen hinaus.
Mit unseren Systemlösungen können Sie E­ insparungen
von bis zu 50 Prozent erreichen. Profitieren Sie von unserem Know-how und dem Einsatz sparsamer, umweltschonender Technologien:
• Gasbrennwerttherme, auf Wunsch mit Solarthermie
• Blockheizkraftwerk
• Wärmepumpe
• Infrarot-Flächenheizsysteme
www.smart-tec-stwh.de
Wärme-Contracting
Besonders komfortabel wird das Thema Heizungs­anlage
für Sie mit unserem Contracting-Modell „minicon“.
Wir planen, installieren, betreiben und warten die neue
Anlage für Sie – und übernehmen die gesamten Inves­
titionskosten.
Fernwärme
Die Stadtwerke Herne versorgen einen Teil des Stadt­
gebiets mit komfortabler Fernwärme über gut isolierte
Leitungen von mehr als 20 Kilometern Länge. Ob auch
Sie von der zuverlässigen und komfortablen Wärme­
lieferung profitieren können, prüfen wir gerne für Sie!
Ihr Ansprechpartner
Jamal Chmamri
Technischer Vertrieb
Key-Account- & Projektmanagement
Tel.: 02323 592-398
[email protected]
Schwerpunkt Wärmewende
10
ener.go 3 · 2015
Die Modernisierung der
Heizungsanlage ist mit
den neuen Förderricht­
linien deutlich attraktiver
geworden.
Anschub für die Wärmewende
Sowohl die Stadtwerke als auch der Staat fördern den Umstieg
auf eine ­regenerative Wärmeerzeugung.
Staatliche Förderung
Einen ausführlichen
Überblick über die
Neuerungen des
Marktanreizprogramms
finden Sie in der TabletAusgabe der ener.go.
Ihre Ansprechpartner
Jamal Chmamri
Tel.: 02323 592-398
jamal.chmamri@
stadtwerke-herne.de
Christian Lange
Tel.: 02323 592-262
christian.lange@
stadtwerke-herne.de
Es ist ein deutliches „Ja“ zur nachhaltigen Wärme­
erzeugung: Mehr als 300 Millionen Euro stellt die
Bundesregierung jährlich für die Förderung von
Solarkollektoren, Biomasseanlagen, Wärmepumpen
und BHKWs zur Verfügung. Beschlossen wurde das
mit dem neuen Marktanreizprogramm (MAP), das
zum 1. April 2015 in Kraft trat. Das MAP löst die seit
2012 geltenden Förderbedingungen für den Einsatz
regenerativer Energien in der Wärmeerzeugung ab.
Damit reagiert die Bundesregierung auf die bisher
schleichende Entwicklung am Wärmemarkt: Obwohl
die Technologien immer effizienter werden, stieg der
Anteil an regenerativen Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte nur äußerst langsam.
Hausbesitzer, Unternehmen und Kommunen sollen
mit dem Marktanreizprogramm stärker motiviert werden, die Wärmewende mit voranzutreiben.
Die Förderung beruht auf zwei Säulen: auf Zuschüssen
des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA) sowie auf zinsgünstigen Darlehen und Tilgungszuschüssen durch die Kreditanstalt für Wieder­
aufbau (KfW). Das Marktanreizprogramm fördert
dabei sowohl private Investoren als auch Gewerbebetriebe und Kommunen. Die wesentlichen Neuerungen
der Förderbedingungen sind folgende:
• Kleine und mittlere Unternehmen erhalten stärkere
Anreize: Im KfW-Teil des Programms steht ihnen ein
sogenannter KMU-Bonus von zehn Prozent zu.
• Großunternehmen dürfen nun in allen Bereichen
uneingeschränkt Förderanträge stellen.
• Die Errichtung von Nahwärmenetzen und -speichern
unterschiedlicher Technologien wird gefördert.
• Für Solarthermieanlagen von 20 bis 100 Quadrat­
metern Fläche wurde eine ertragsabhängige Förderung eingeführt. Das soll den Einsatz besonders
effizienter Kollektoren ankurbeln.
Stadtwerke-Förderung
Auch die Stadtwerke Herne fördern ihre Kunden bei
der Umstellung auf moderne Gasbrennwertanlagen,
Gas- und Elektrowärmepumpen oder Solarthermie­
anlagen. Außerdem bieten die Stadtwerke-Experten
Orientierung im Dickicht der Förderanträge. „Wir
beraten unsere Kunden nicht nur über das am besten
geeignete Wärmeversorgungssystem“, erklärt
Projektleiter Jamal Chmamri. „Wir informieren auch
über mögliche staatliche Förderungen für moderne
Technologien.“ Der erste Schritt zur effizienten
Heizungsanlage ist also das persönliche Gespräch mit
den Beratern der Stadtwerke. 11
Heiße Batterien
An einem Ort entweicht Wärme ungenutzt, anderswo dagegen heizt
man mit fossilen Brennstoffen. Wärme unbegrenzt zu speichern und nach
­Bedarf wieder abzurufen, ist der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Energie­
ver­sorgung. Diese Speicherlösungen könnten ihren Teil dazu beitragen.
WÄRME IN KUGELFORM
Zeolith-Kügelchen können Warmwasserspeicher
und Heizgeräte deutlich effizienter machen und
auch Solarenergie einen ganzen Winter lang
speichern. Die Minerale haben eine äußerst poröse Struktur und lieben Wasser. Sie lassen sich
mit Energie „aufladen“, indem man sie trocknet.
Führt man dem Zeolith (was übersetzt „siedende
Steine“ bedeutet) Wasser zu, setzt es Wärme
frei. Da sie im „aufgeladenen“ Zustand kalt sind,
können die Wunderkugeln auch keine W
­ ärme
verlieren. Ein idealer Energiespeicher also, der
in der Müllverbrennungs­anlage
Hamm bereits genutzt wird, um
industrielle Abwärme per Lkw
zu einem entfernten Verwendungsort zu transportieren.
STOFF FÜR KALTE TAGE
STS Textiles ist eigentlich Produzent von Schutzbekleidung.
Dann kam die Firma auf die Idee, ihre besonders hitzebeständigen Stoffe als Wärmespeicher zu verwenden. Der Wunderstoff
aus P­ araffin, einem synthetischen Wachs, kann zum Beispiel
als Vorhang ­überschüssige Raumwärme ­speichern und
sie – sobald eine bestimmte Temperatur unterschritten
wird – wieder ab­geben. Für den textilen Energiespeicher
erhielt das U
­ nter­nehmen die Auszeichnung
„­Deutschland, Land der Ideen“.
TAUCHSIEDER XXL
Das Power-to-Heat-System funktioniert wie ein
überdimensionaler Tauchsieder. Mit überschüssigem Strom aus erneuerbaren Ener­gien wird
­Wasser in ­einem Speicher erhitzt. Diese Wärme
kann später zum Beispiel als Fernwärme abge­
geben werden. So wird vermieden, dass Windkraftanlagen bei Überproduk­tion abgeschaltet
werden müssen – die Energie wird weiterhin
genutzt. Eine Anlage ist in ­Berlin bereits in Betrieb
und speichert Wärme in Form von 10.000 Kubikmetern Heißwasser für kalte Winter­tage.
TIEFENSPEICHER
In die Geothermie setzen Experten in Sachen Wärme­
wende große Hoffnungen. Obwohl die Technik bereits
­erprobt ist, hat die Bundesrepublik noch beachtliches Potenzial für die Energie aus der Tiefe. Wärme kann zudem
ohne künstliche Behältnisse in geothermischen Speichern
unter der Erdoberfläche gelagert werden – in
Wasser, Fels oder Erdreich. Prominentes Beispiel
dafür ist der Reichstag: Ein sogenannter Aquifer­
speicher, also eine Grundwasserschicht unter der
Erde, nimmt im Sommer überschüssige Wärme
aus zwei mit Pflanzenöl betriebenen Blockheizkraftwerken auf. Im Winter kommt die Wärme
für die Heizung der F­ raktionsräume und des
Plenarsaals dann direkt aus der Erde.
12
ener.go 3 · 2015
Energie für Ihr Business
Wärme für Herne
… zum Beispiel im Rathaus
Die Stadtwerke Herne über­nehmen im ­kommenden Jahr
einen Teil des Fernwärmenetzes der Stadt.
Sie ist ein wichtiger Baustein der zukünftigen Energieversorgung: die zuverlässige und effiziente Lieferung von Wärme. Die Stadtwerke Herne übernehmen
für die lokale Wärmeversorgung ab dem kommenden
Jahr noch mehr Verantwortung. Ab dem 1. J­ anuar
2016 sind sie alleiniger Inhaber der Fernwärme­ver­sor­gung Herne GmbH (FWH). Bisher waren sie an der Gesellschaft zu 50 Prozent beteiligt. Außerdem übernehmen die Stadtwerke das komplette INEOS-Fernwärmenetz von der E.ON Fernwärme GmbH. Damit wird
in Zukunft das gesamte Stadt­gebiet östlich der A 43
direkt und ausschließlich von den Stadt­werken versorgt. „Für die Kunden ändert sich kaum etwas“, erklärt Andreas Meise, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken Herne. „Der Großteil erhält seine ­Abrechnungen
schon heute von uns als Mitinhaber der FWH.“
Das Engagement im Wärmesektor ist auch im Hinblick
auf die Energiewende von großer Bedeutung für
die Versorger. „Das Wärmenetz macht einen Mix
verschiedener Technologien möglich“, sagt Andreas
Meise. „Wir schaffen mit der Übernahme des Fern­wärme­netzes eine breitere Produktpalette für unsere
Kunden, denen wir neben klassischen Produkten wie
Gasbrennwertthermen unter der Dachmarke SMARTTEC-stwh vielfältige Wärmelösungen anbieten“ (mehr
dazu auf Seite 9). Da bei der Fernwärmeversorgung
auch Prozesswärme genutzt wird, ist diese Art des
Heizens effizienter und umweltschonender als viele
einzelne Heizkessel, die stattdessen bei den Endver-
brauchern in Betrieb wären. „Die Fernwärme ist für
unsere Kunden außerdem sehr komfortabel“, sagt
Andreas Meise. „Sie müssen sich nicht um Anlagentechnik kümmern und haben mehr Platz im Keller.“
Durch Leitungen von mehr als 20 Kilometern Länge
fließt die Wärme für Privathäuser, Unternehmen und
öffentliche Gebäude künftig ganz im Namen der
Stadtwerke. Ihr Ansprechpartner
Andreas Meise
Tel.: 02323 592-217
andreas.meise@­
stadtwerke-herne.de
Fernwärmeleitungen
der Stadtwerke Herne
Übergabepunkt
Germanenstraße
HERNE-MITTE
HOLSTERHAUSEN
HERNE-SÜD
13
Effizienzpotenziale
­erkunden
Zahlreiche Unternehmen sind seit Kurzem zu einem Energieaudit
verpflichtet. Wer das Thema konsequent angeht, kann Kosten senken.
Sparsames LED-Licht in den Werkshallen, kostenschonende Wärmepumpen oder ein auf „grün“ getrimmter Fuhrpark – Möglichkeiten, im Unternehmen
Energie und damit Betriebskosten einzusparen, gibt es
reichlich. Kein Wunder also, dass viele Firmen längst
ihre Einsparpotenziale erkunden. Um diese Entwicklung zu beschleunigen und gesteckte Umweltziele
zu erreichen, hat die Bundesregierung für bestimmte
Unternehmen ein Energieaudit zur Pflicht gemacht.
„Die erste Frage ist natürlich, ob ein Unternehmen
betroffen ist“, sagt Gerhard Hofmann, Energieberater
bei den Stadtwerken Herne.
Die Auditpflicht gilt für Firmen, die nicht zu den
kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)
zählen. Damit gemeint sind solche Unternehmen,
die entweder mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen,
über 50 Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaften
oder eine Jahresbilanz von mehr als 43 Millionen Euro
aufweisen. Auch kommunale Eigenbetriebe müssen
ein Audit in Angriff nehmen. Und halten größere
Unternehmen Anteile an Firmen, kann auch für sie die
Auditpflicht gelten. „Im Zweifel sollten Firmen ihren
Status genau prüfen“, rät Hofmann und weist dann
auf eine Alternative hin: „Haben Unternehmen bereits
ein Energie- bzw. Umweltmanagementsystem eingeführt oder wollen dies einführen, sind sie von der
Auditpflicht befreit.“
Beim Audit erfasst ein speziell geschulter Berater
detailliert die Energieverbräuche. Kosten und Dauer
des Audits hängen von Größe und Art des Unternehmens ab, ein Richtwert sind laut Hofmann 5.000
Euro. Alle vier Jahre wird es wiederholt. „Der Gesetzgeber gibt vor, dass 90 Prozent der Energieverbräuche erfasst werden“, erläutert Gerhard Hofmann. Bei
produzierenden Firmen mit großen Maschinen kann
das schnell erreicht sein.
Bei Dienstleistern dagegen müssen die Auditoren
mehrere kleinere Verbraucher unter die Lupe nehmen
wie Licht und Bürogeräte, die Heizung, die Klimaanlage oder den Fuhrpark. „Am Ende des Audits schlägt
der Berater Maßnahmen vor, die die E­ nergieeffizienz
erhöhen. Sie umzusetzen, liegt im Ermessen des Unternehmens. Um Kosten zu senken, kann es jedoch
sinnvoll sein, sich mit einzelnen Maßnahmen näher
zu befassen oder sogar ein Energiemanagement ein­
zuführen“, sagt Energieberater Hofmann.
Die Stadtwerke Herne bieten das Energieaudit zwar
nicht selbst an, sind ihren Kunden aber bei der
Zusammenstellung der Gesamtenergieverbräuche
behilflich. In jedem Fall ist Eile geboten. Denn das
zuständige Bundesamt für Wirtschaft und
­Ausfuhrkontrolle (BAFA) will zeitnah mit Stichprobenkontrollen beginnen. Haben Unternehmen nicht
zumindest Kontakt zu einem Auditor aufgenommen,
drohen ihnen Strafen. Ihr Ansprechpartner
Gerhard Hofmann
Tel.: 02323 592-289
gerhard.hofmann@
stadtwerke-herne.de
14
ener.go 3 · 2015
Energie für Ihr Business
Mit Energie auf
neuen Wegen
Das Herner Ingenieurbüro Dr.-Ing. Wesemann widmet sich gerne
Projekten, die über das klassische Vermessungsgeschäft hinausgehen.
Eines davon ist die Planung unterirdischer Stromtrassen.
Das Know-how für das Stromprojekt bringt das
1963 gegründete Ingenieurbüro mit Sitz in Herne und
Hamburg vor allem aus seiner langjährigen Arbeit
im Trassen-Engineering mit. Seit einiger Zeit betreut
es hauptsächlich Projekte großer deutscher Gasversorger. Legte man alle Gas- sowie Benzin-/DieselPipelines hintereinander, an deren Planung das Büro
seit seinem Bestehen beteiligt war, reichten sie von
Hamburg bis Ankara, hat Kruse einmal ausgerechnet.
Guter Plan: Das Ingenieurbüro Dr.-Ing. Wesemann
bietet neben Vermessungsarbeiten auch noch weitergehende Services bis hin
zur Bauleitung an.
Für rund dreieinhalb Kilometer verschwindet bei
Raesfeld im Münsterland eine Höchstspannungsleitung unter der Erde. Zum ersten Mal in Deutschland
wird hier eine 380-Kilovolt-Trasse nicht in luftiger
Höhe über Strommasten, sondern zwei Meter tief
im Boden verlaufen. Mit dieser Teststrecke möchte
Amprion, einer der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber, Erfahrungswerte im unterirdischen
Starkstromtransport sammeln. 2016 soll die Trasse
fertiggestellt sein und ans Netz gehen.
Die Vorbereitungen für dieses aufwendige Pilotprojekt
übertrug Amprion unter anderem dem Ingenieurbüro
Dr.-Ing. Wesemann Ges. f. Ingenieurgeodäsie. „Wir
haben ein Leistungsverzeichnis sämtlicher Arbeiten
verfasst, die für das Projekt notwendig waren“, erzählt
Geschäftsführer Dipl.-Ing. Stefan Kruse. Ein Auftrag,
den das Büro mit hohem Sachverstand erledigt: „Wir
sind kein reines Vermessungsbüro, sondern bieten
Ingenieurdienstleistungen von der Machbarkeitsstudie
über die Leistungsplanung bis zur Ausführung und
Dokumentation“, beschreibt Kruse sein Unternehmen
mit insgesamt 40 Mitarbeitern.
Eine Expertise, auf die der Kunde der Stadtwerke
­Herne auch für die Zukunft setzt. „Sollte es tatsächlich
grünes Licht für erdverlegte Höchstspannungs­trassen
geben, hoffen wir, mit unserem Wissen aus der Pipelineplanung auch in diesem Markt aktiv zu werden“,
sagt Kruse. Schon jetzt arbeitet sein Hamburger Büro
für die Schleswig-Holstein Netz AG an Projekten auf
Verteilnetzebene. Sie hat bereits rund 93 Prozent ihrer
Mittel- und Niederspannungsleitungen unterirdisch
verlegt. Kruse und seine Ingenieure übernehmen
für sie neben vermessungtechnischen Arbeiten den
Erwerb von Wegerechten und die Zusammenstellung
von Unterlagen für alle behördlichen Genehmigungen. Darüber hinaus begleiten sie die Bauarbeiten und
erstellen die dazugehörige Dokumentation.
Noch sind Projekte im Bereich der HöchstspannungsErdkabel keine sichere Größe für sein Auftragsbuch,
aber Kruse ist ein Mensch, der gern neue Wege geht:
„Wir lösen uns immer wieder vom dem Bild des klassischen Vermessers und dringen dabei oft in spezielle
Nischen vor.“ Ein Beispiel dafür sind die Schiffsvermessungen auf hoher See, die sein Hamburger Büro mit
viel Erfolg anbietet: Eine eigens entwickelte Technik
erlaubt es, Schiffe sogar während der Fahrt auszumessen. „Bei den bisherigen Verfahren ist das nur mit
einem festen Horizont möglich“, sagt Kruse stolz.
Bei der Entwicklung solch innovativer Anwendungen arbeitet das Ingenieurbüro Wesemann eng
mit der Bundeswehrhochschule in München und der
Leibniz-Universität in Hannover zusammen. Um für
den Bereich Stromtrassen-Engineering noch besser
aufgestellt zu sein, hat es sich ebenfalls starke Partner
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VIDEO
Stefan Kruse persönlich
... über Reue im Stau und
musikalische Ambitionen.
QR-Code mit
dem Smartphone scannen
und direkt
online gehen.
Misst sich gerne an neuen Herausforderungen:
Geschäftsführer Dipl.-Ing. Stefan Kruse
begeistert sich auch für besondere Aufgaben
wie Stromtrassen-Engineering oder Schiffsvermessungen auf hoher See.
gesucht: Seit Herbst dieses Jahres gehört es zum
­Essener Technologiedienstleister DMT, der wiederum
eine Tochter der TÜV Nord Group ist. „Dadurch können wir uns für umfangreichere Aufträge bewerben
als bisher“, erklärt Kruse zufrieden.
Und was ist, wenn nach Abschluss des StarkstromPilotprojektes entschieden würde, den Bau solcher
Erdtrassen nicht weiter zu verfolgen? Für Kruse wäre
es kein Weg, den er vergebens gegangen ist: „Dann
nutzen wir das vertiefte Know-how, um unser
Engagement beim Verlegen der unterirdischen
Stromverteilnetze auszuweiten.“
www.ib-wesemann.net
Geplante Ausbauten
Bereits vorhandene Trasse
Autobahnen für Ökostrom
Der Entwurf des Netzentwicklungsplans 2025 der großen
Netzbetreiber führt die wichtigen Nord-Süd-Trassen auf, die
Windstrom aus dem Norden der Bundesrepublik zu den Verbrauchern im Süden transportieren sollen. Die genaue Streckenführung
und die Frage, ob die Leitungsabschnitte ober- oder unterirdisch
verlaufen sollen, werden derzeit kontrovers diskutiert.
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ener.go 3 · 2015
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die Temperatur beim Brutzeln, sondern verbindet sich per Bluetooth
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vom Tablet sind heute nichts Besonderes mehr –
sofern denn ein Beamer greifbar ist. Mit dem Aiptek
ProjectorPad P70 geht’s auch ohne: Das 7-Zoll-Tablet
enthält einen Pico-Projektor, der Display-Inhalte in bis
zu drei Metern in der Diagonale an die Wand wirft.
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Luft wirft, lösen am höchsten Punkt alle
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Fahrradständerplatte montieren und treibt von dort
eine Reibrolle an, die am Hinterrad anliegt –
und es auf bis zu 45 Sachen beschleunigt.
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ener.go 3 · 2015
e-News
Smart Meter für
­stabiles Netz
Ulrich Koch, Vorstand der Stadtwerke Herne (links), übergibt als Bauherr die symbolische
Schlüsselkarte des Data-Centers an TMR-Geschäfts­führer Dietmar Spohn.
„Daten-Tresor“ eingeweiht
Wer nach einer hochsicheren Stellfläche
für seine Informationstechnik sucht, wird nun
in Herne fündig: Ende September übergab
Ulrich Koch, Vorstand des Bauherren Stadt­
werke Herne, symbolisch eine ZugangsChipkarte für das neue TMR-Data-Center an
Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet (TMR), die das
Gebäude mietet. Nach nur einem halben Jahr
Bauzeit war das Rechenzentrum, in das
Unternehmen ihre IT hochsicher auslagern
können, fertiggestellt. „Die ersten Aufträge für
Server-Stellfläche liegen uns schon vor und wir
sind mit vielen weiteren Kunden im Gespräch.
Die Handwerker können also gleich hierbleiben
und den Innenausbau fortsetzen“, so Dietmar
Auch das noch
Spülen im Handumdrehen
Chen Levin dreht das Rad des technischen Fortschritts zurück: ­Seine
­Spülmaschine für Single-Haushalte
und Kaffeeküchen braucht kaum
Platz und keinen Strom. Mit drei
­Litern Wasser und ein
wenig Muskeleinsatz soll
alles blitzsauber werden.
Spohn. Insgesamt sind im neuen Rechen­
zentrum 1.000 Quadratmeter mietbare
Stellfläche verfügbar – alles hochsicher. Der
Zugang zum Stadtwerke-Gelände ist ohnehin
geschützt, der Zutritt zum neuen „Daten-­
Tresor“ noch einmal zusätzlich abgesichert.
Stromversorgung und Datenverbindung mit
schnellen Glasfaserkabeln sind doppelt ausgelegt, es gibt Notstromaggregate, spezielle
Brandschutz­einrichtungen sowie eine energie­effiziente Kühlung. Die außerordentlich hohe
Sicherheit ist auch verbrieft: Bei der Zertifizierung durch TÜV InterCert erhielt das Data-­
Center das Prüfsiegel der höchsten Stufe. www.tmr.net
Während in Berlin weiter über das Wie
der Energiewende diskutiert wird, kümmern
sich die Stadtwerke Herne vor Ort um die Umsetzung: Seit dem Sommer rüsten die Stadtwerke EEG-Anlagen im Herner Stadtgebiet
mit Smart Metern aus. Der Grund: Wenn
etwa bei reichlich Sonnenschein Photovoltaikanlagen viel Strom produzieren, kann dies das
Netz überlasten. Damit das nicht passiert,
müssen die Stadtwerke eingreifen. „Um das
Netz stabil zu halten, können wir im Fall der
Fälle über die Smart Meter Anlagen systematisch und von zentraler Stelle aus vom Netz
nehmen“, erläutert Benedikt Sonntag, Leiter
der Abteilung Netzwirtschaft bei den Stadtwerken Herne. Insgesamt rund 120 Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke im
Herner Stadtgebiet erhalten daher bis zum
Sommer 2016 einen der intelligenten Stromzähler. Übrigens: Bisher haben die Stadtwerke
selbst größere Spannungsschwankungen
immer ausgleichen können. Anlagen vom
Netz zu nehmen, war noch nie notwendig.
Aber: „Wenn die Energiewende wie von der
Politik gewünscht voranschreitet, könnte
dieser Fall häufiger eintreten“, so Benedikt
Sonntag. Mit den Smart Metern ist das
Herner Netz dann schon gut gerüstet. Smart Meter
liefern den
Stadtwerken
wichtige
Informationen
in Echtzeit.
40.000
Euro w
­ enden deutsche Unter­nehmen
jährlich im Schnitt
für Energieeffi­zienz­maßnahmen auf, zum Beispiel bei der
Kälte- und Wärmeversorgung sowie der Beleuchtung.
In den vergangenen zwei Jahren investierten zwei Drittel
aller Betriebe in die Energieeffizienz – mehr als je zuvor.
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Kolumne
Berdis Business
Wa(h)re
Weihnacht
Der Weihnachtsmann ist zum milliardenschweren Wirtschaftsfaktor geworden –
und zum Treiber einer immer effizienteren
Warendistribution. War da nicht noch
etwas, was Weihnachten ausmacht … ?
Vor 180 Jahren dichtete Hoffmann von Fallersleben jene Zeilen, die
Kindern seitdem glänzende Augen bescheren und für Erwachsene
durchaus wie eine Drohung klingen: „Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben…“ Nein, morgen kommt er
noch nicht. Aber bald wird er auf seinem Schlitten durch die Luft
fliegen, sich durch die Kamine quetschen und Unmengen Geschenke unter die Weihnachtsbäume legen – der Einzelhandel erwartet im
November und Dezember Gesamtumsätze von 85 Milliarden Euro.
Die meisten Präsente, gut 64 Prozent, werden Gutscheine sein,
was seine Arbeit ungemein erleichtert. So passen mehr Geschenke
in seinen Sack als in früheren Zeiten, als Ritterburgen und Puppenhäuser abgeliefert werden mussten. Wenn da nur nicht diese vielen
Spielekonsolen und Computer wären!
Hartnäckig hält der Weihnachtsmann die Mär aufrecht, er
sitze am Nordpol und stelle in einer riesigen Fabrik zumindest das
Spielzeug her. Zu den Geschenken für Erwachsene verweigert er
jede Aussage. Aber das macht nichts, es weiß doch jedes Kind,
dass die Erwachsenen jedes Jahr im Durchschnitt gut 250 Euro für
Weihnachtsgeschenke ausgeben. Doch nachdem sie die Regale und
Lager der Online-Händler geplündert haben, ist der Weihnachtsmann dran. Und wie er dann den weltweiten Standard für effiziente
Warendistrubution setzt, das ist schon bewundernswert.
Wie niemand sonst hat übrigens Coca-Cola unser Bild vom
Weihnachtsmann geprägt: Seit den 1930er-Jahren spannt der
Brausekonzern den Weihnachtsmann in roter Uniform, mit Bauch
und roten Backen vor seinen Marketingkarren. Doch es war der aus
Deutschland stammende Zeichner Thomas Nast, dem das heutige
Erscheinungsbild für den Weihnachtsmann bereits 1863 für das USMagazin „Harper’s Weekly“ in den Sinn kam. Sogar schon komplett
mit Rentierschlitten. An das Leittier Rudolph mit der roten Nase, das
später durch Bücher und Kinofilme berühmt wurde, hatte Nast aber
noch nicht gedacht. Diese Idee hatte Ende der 1930er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts die mittlerweile verblichene amerikanische
Kaufhauskette Montgomery Ward.
Der Weihnachtsmann ist untrennbar mit der Lust am Schenken
verbunden. War da nicht noch etwas, was diese Zeit am Ende des
Jahres ausmacht? Vielleicht gönnen wir ihm in diesem Jahr etwas
Ruhe vom Konsumstress. Etwas weniger Kaufrausch, etwas mehr
Besinnung. Jeder auf sich selbst, auf seine Nächsten und die vielen
Menschen, die wie einst Maria und Josef im Moment nichts anderes
suchen als eine Zuflucht. Diese Haltung würde nicht nur dem
Weihnachtsmann das Leben ein wenig leichter machen …
Christoph Berdi,
Wirtschaftsjournalist und Marketingexperte
IMPRESSUM
Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout:
SeitenPlan GmbH Corporate Publishing,
Stockholmer Allee 32 b, 44269 Dortmund
Herausgegeben von der Stadtwerke Herne AG
Grenzweg 18
44623 Herne
www.stadtwerke-herne.de
Redaktion Stadtwerke:
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­Solutions (16 l. o.), Panono (16 HG, 17 r.),
Presse­büro Stadt Herne (12 o.), RUB/Marquard
(5 u.), B. Schmidt/Shutterstock (4 o.), Stadtwerke
­Bochum (18), Stadtwerke Herne (12 M., 13 M.),
J. Sundheim (5 o., 14, 15)
Illustrationen:
J. Neubert (11, 19), SeitenPlan (12 u., 15 u.)