Osterbrief - Katholische Pfarrei Leutersdorf

Ein Traum - ein o.tertraum.
Eine Hölle will er nicht. Hoffentlich sind am Ende nicht wir es, die sie fordern -
Da träumte jemand, er fände sich vor dem Grab wieder, dem leeren Grab,
und Jesus, der Herr, stand davor. Der Auferstandene legte ihm die Hand auf
aber natürlich nur für die anderen.
Manchmal könnte man meinen, dass es eine Hölle eigentlich gar nicht
braucht. Manchmal könnte man glauben, dass wir die uns schon selber
schaffen. So, wie das der Philosoph Jean Paul Sartre der Menschheit ins
Stammbuch geschrieben hat, dass wir uns nämlich selbst das Leben zur
die Schulter und sprach: „Siehe, der Himmel steht Dir offen. Er steht nun allen
Menschen offen. Das habe ich für Dich getan."
Und gleich darauf fand er sich wieder, mitten im Paradiesgarten, auf einer
großen Wiese, auf einer Decke, die ausgebreitet lag, wie zu einem großen
Picknick. Und all die Menschen, die ihm wichtig waren, saßen um ihn herum
und hießen ihn willkommen. Sie feierten.
Doch plötzlich kamen welche und errichteten ein Haus in unmittelbarer
Nachbarschaft. Sie bauten ein Heim für Asylbewerber.
Und dann kamen andere und bauten eine Herberge, direkt auf der anderen
Hölle machen, indem die anderen für uns gleichsam zur Hölle werden.
Oder stellen Sie sich einmal vor, wie das wäre: Da könnte Gott den schönsten
Himmel zaubern, zur Hölle würde er werden für den, der sich eine Ewigkeit
darüber ärgern würde, dass der und die es auch dorthin geschafft haben.
Und wenn es dabei nur um Menschen ginge, die uns verletzt und uns Leid
wie ist der Himmel? Und wer ist dort? Und kennen Sie das auch, dass
Menschen sagen, wenn der oder die dort sind, dann will ich unter keinen
Umständen im Himmel sein? Wen ertragen wir in unserer Gesellschaft, in
unserer Nachbarschaft - und wen nicht?
Manchmal denke ich, es müsste schon fast mehrere Himmel geben, so dass
zugefügt haben. Häufig geht es ja lediglich darum, dass uns Menschen
unsympathisch sind oder einfach nur fremd, wir ihnen gar nicht näher
kommen wollen, weil wir sie nicht verstehen oder vor lauter Vorurteilen gar
nicht erst verstehen können. So wie wir momentan in unser Gegend erleben
müssen, wie da schon Stimmung gemacht wird, gegen Menschen, die uns um
Hilfe, um Asyl, gebeten haben - Stimmung gegen Menschen, die noch nicht
einmal hier sind.
Vielleicht ist genau das ja das eigentlich Entscheidende, was wir Menschen in
diesem Leben zu lernen haben, vielleicht ist das ja die eigentliche
Herausforderung unseres Lebens: die engherzigen Grenzen nämlich, die
Menschen untereinander aufbauen, endlich zu überwinden, im anderen
Menschen - und zwar im ganz anderen: in dem, der nicht in unser Milieu
passt, der nicht so aussieht wie wir, der anders lebt und andere
Schwerpunkte setzt, dem anderes wichtig ist, als mir und meiner Familie-, in
diesem Anderen keine Bedrohung zu sehen, sondern den Menschen, der von
alle am Ende schön fein unter sich sind: einen Himmel für die Araber, einen
für die Intellektuellen, einen für die evangelischen - und die Katholiken meinen
ja sowieso, dass sie im Himmel alleine seien.
Dass einmal alle Menschen, egal woher sie stammen, egal was sie können
und ganz egal, was sie gemacht haben, selbst was sie verbrochen haben,
dass einmal alle beieinander sein sollen, eigentlich ist das doch unvorstellbar.
diesem Gott als meine Schwester und mein Bruder, genauso geliebt wird wie
ich selbst.
Vielleicht müssen wir ja genau dies in unserem Leben lernen, uns nicht von
anderen abzuschotten, sondern neugierig auf sie zu werden, und nicht schon
Urteile über sie gefällt zu haben, bevor sie überhaupt bei uns angekommen
sind.
Können wir denn damit leben, dass Gott alle Menschen liebt? Können wir
damit, dass er im Ernstfall sogar jedem vergibt, er jeden und jede einzelne so
nimmt wie sie ist?
Vielleicht ist das ja die eigentliche Herausforderung, um den Himmel, den
Gott uns verheißen hat, den er uns allen an Ostern geöffnet hat, um diesen
Himmel wirklich als das Paradies zu erfahren, und nicht als den Alptraum, den
wir uns im letzten in unserer Engherzigkeit am Ende selber bereiten würden.
Seite - eine Herberge für Obdachlose.
Und Araber kamen und bauten eine Moschee und Juden eine Synagoge.
Und dann gesellten sich Spätaussiedler aus Russland dazu und Menschen
aus Syrien, und Flüchtlinge, die nach dem Krieg aus Schlesien und Rumänien
und woher auch immer vertrieben worden waren.
Und da wachte er auf und wusste nicht mehr, ob es ein Traum gewesen war
oder nicht doch viel eher ein Alptraum, den er gerade hatte.
Liebe Gemeinde,
Klar, dass er das bei mir so tut, darauf hoffe ich und darauf baue ich ganz
stark. Aber jenen Haderlumpen, der mir da immer wieder doch so zusetzt,
den wird er doch hoffentlich zur Rechenschaft ziehen.
Gerechtigkeit fordern wir von Gott. Können wir mit seiner Barmherzigkeit
leben?
Gott will, dass wir das Leben haben, dass alle Menschen das Leben in Fülle
haben. Er will und sorgt sich darum, dass keines seiner Kinder verloren geht.
Frohe Ostern wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer
Beichtgelegenheiten
Leutersdorf
20. März
09.00 - 09.45 Uhr
Pfr. Glombitza
23. März
19.00 Uhr
Bei auswärtigem
Priester
Ei bau
05. März
15.00 - 15.45 Uhr
Pfr. Glombitza
Großschönau
05. März
18.30 Uhr
Pfr. Glombitza
Schülerbeichte 25. März
10.30 Uhr
Pfr. Glombitza
Gottesdienste in der Heiligen Woche
Pfarrkirche
Leutersdorf
Aloys-Scholze-Str.4
10.00
Palmsonntag
Eibau
Großschönau
mit Palmprozession
Bahnhofstraße 5
August-BebetStr. 2
Vorabend
Vorabend
17.30
16.00
19.00
Gründonnerstag
Feier des letzten
Abendmahles mit
Fußwaschung
---
---
10.00
Karfreitag
Kinderkreuzweg
---
---
15.00
Karfreitagsliturgie
Ostersonntag
Ostermontag
06.00
10.00
Osternacht
---
8.30
10.00
---
Auch dieses Jahr möchten wir vor allen diejenigen unter Ihnen, die keine
Kirchensteuer bezahlen, wieder um eine freiwillige Kirchgeldspende bitten.
Deshalb liegt in dem Osterbrief auch ein Überweisungsträger bei.
Allen Spendern im Voraus ein herzliches „Dankeschön" und „Vergelt's Gott"!
tb
!p
Gottes Trost· Christei Holl, Rastatt, 2008. Öl mit Blattgold auf Papier,
© Beuroner Kunstverlag . www.klosterkunst.de Bestell-Nr. 2-6781
·
17
x
24 cm