Beichtgelegenheiten Leutersdorf 29. März 09.00 – 09.45 Uhr Pfr. Glombitza 01. April 19.00 Uhr Bei auswärtigem Priester Eibau 28. März 15.15 - 15.45 Uhr Pfr. Glombitza Großschönau 28. März 18.30 Uhr Pfr. Glombitza Schülerbeichte 28. März 10.30 Uhr Pfr. Glombitza Gottesdienste in der Heiligen Woche Pfarrkirche Leutersdorf Aloys-Scholze-Str.4 10.00 Palmsonntag mit Palmprozession Großschönau Bahnhofstraße 5 Eibau August-BebelStr. 2 Vorabend Vorabend 17.30 16.00 19.00 Gründonnerstag Karfreitag --- Feier des letzten Abendmahles mit Fußwaschung 15.00 10.00 Karfreitagsliturgie Kinderkreuzweg Ostersonntag 05.00 Osternacht Ostermontag 10.00 10.00 ------8.30 Auch dieses Jahr möchten wir vor allem diejenigen unter Ihnen, die keine Kirchensteuer bezahlen, wieder um eine freiwillige Kirchgeldspende bitten. Deshalb liegt in dem Osterbrief auch ein Überweisungsträger bei. Allen Spendern im Voraus ein herzliches „Dankeschön“ und „Vergelt´s Gott“ ! Osterbrief der Katholischen Pfarrei "Mariä Himmelfahrt" in Leutersdorf 1 1- Es gibt schon einige Dinge, die ich als Kind nur sehr ungern getan habe. Das Schlimmste war „Kartoffeln ausmachen", wenn wir als Kinder helfen sollten, die frisch ausgegrabenen Kartoffeln mit den Händen zu säubern und von der Erde zu befreien. Sie können sich gar nicht ausmalen, mit welchem Widerwillen ich da auf der Erde lag und jede einzelne Kartoffel mit Todesverachtung in die Hand nahm. Manchmal begegneten mir nämlich unter den neuen Kartoffeln ganz eigenartige Exemplare: Sie waren schwarz, klein, ganz verschrumpelt und irgendwie faulig. Es hat eine ganze Zeit lang gedauert, bis ich erfahren habe, was es mit diesen komischen Kartoffeln auf sich hatte. Wo Leben neu wird, wo der Tod durchbrochen wird und Leben eine ganz neue Dimension erreicht, dort hat all dies keinen Platz mehr, dort bleibt es wie die faulige Schale einer Setzkartoffel, wie ein schaler Beigeschmack einer vergangenen Wirklichkeit endgültig zurück! Auch das ist Botschaft des Ostertages. In dieser neuen Wirklichkeit des Lebens, in die Jesus uns vorangegangen ist, hat nicht mehr alles einen Platz. Das waren die Kartoffeln, die im Frühjahr in die Erde gesteckt worden waren. Diese verschrumpelten, fauligen schwarzen Dinger, das waren die Setzkartoffeln. Ausgelaugte, halbfaule Klumpen - das war alles, was von ihnen übrig geblieben war. Manches von dem, was uns hier so sehr gefangen hält, was hier so viel Raum einnimmt, das hat dort absolut keine Bedeutung mehr: Krankheiten, die beständige Sorge um die Alterssicherung, das Schielen nach Macht, Einfluss und Ansehen und alle bürokratischen , engherzigen Bestimmungen und langatmige Gremien mit all ihren Sitzungen, all das hat dort keinen Platz mehr. Es wird wie die faulige Schale einer ausgelaugten Setzkartoffel für immer zurückbleiben. Jesus selbst schenkt uns diese Zuversicht. Liebe Schwestern und Brüder, Jetzt müsste er uns eigentlich nur noch eines schenken - und das wäre das schönste Geschenk: eine ganze Zeit lang haben mir diese Kartoffeln ungeheuer leidgetan. Da haben sie sich den ganzen Sommer über abgequält, um viele Kartoffeln hervorzubringen, und selbst sind sie dabei draufgegangen. Kraftlos, verschrumpelt und faulig sind sie geworden. Das war der Lohn für all ihre Anstrengungen' Damals hatte ich nämlich eines noch nicht begriffen. Es war mir noch nicht klar geworden, dass dieses faulige, tote Etwas gar keine Kartoffel mehr war. Die Setzkartoffel, die im Frühjahr in die Erde gesteckt worden war, die hatte mit dieser eklig anzusehenden Knolle nur sehr bedingt etwas zu tun. Diese Setzkartoffel nämlich war in all den Wochen aus sich herausgewachsen. Ihre Kraft, ihr Leben, das hineingewachsen in den Kartoffelstock, und letztlich in all diese Früchte, die sich nun an ihm gebildet hatten. Das faulige Etwas, das übrig geblieben war, das war schon längst keine Kartoffel mehr. Denn die Kartoffel von einst, die steckte jetzt im ganzen Stock, hatte eine neue Dimension von Leben gewonnen, und trug Früchte. Das, was ich als Kind bedauert hatte, das war nur ein Überbleibsel, ein Überrest eben, das was übrig bleibt, wenn Leben neu wird! Denn wenn Leben neu wird, dann bleibt etwas zurück - etwas wie diese schwarze, faulige Schale bei den Setzkartoffeln. Etwas bleibt zurück. Deswegen bin ich auch davon überzeugt, dass am Ostermargen das Grab Jesu Christi nicht ganz leer war. Etwas blieb darin zurück, etwas von dem wir seither wissen, dass es immer zurückbleibt, wenn Leben neu wird: Die Schmerzen des Karfreitages nämlich, die blieben im Grab zurück. Das Leid des Kreuzweges, die Mühen und all die Sorgen der alltäglichen Plackerei, die blieben zurück. Er müsste uns jetzt nur noch die Kraft schenken, dann, wenn wir in Krankheit und Leid gefangen sind, durchzuhalten, durchzuhalten, im Bewusstsein, dass nichts von den Schmerzen bleiben wird. Und er müsste uns Mut schenken; Mut, den Sachzwängen, denen wir hier immer wieder begegnen, einfach entgegenzutreten, ihnen nicht mehr als genau den Platz einzuräumen , den sie in Gottes Namen in dieser Welt halt unbedingt einnehmen müssen. Und dann müsste er uns noch die Weitschicht schenken, die Weitsicht uns auf das auszurichten, was wirklich bleiben wird: auf die Menschen nämlich, auf die, die uns wichtig sind. Die Gemeinschaft mit ihnen, die Beziehung zu ihnen, die nämlich ist das, was wirklich bleibt. Sie ist das, was die Fülle des Lebens, auf die wir zugehen, prägen und ausmachen wird Das wäre für unsere Welt, für unsere Kirche und für unsere Gemeinden das wichtigste Geschenk. Ich hätte mir als Kind nie träumen lassen, dass mir Kartoffeln einmal helfen würden, Ostern besser zu verstehen. Aber wenn diese Kartoffeln auch nur ein wenig dazu beitragen, dass ich, all das, was in meinem Leben einmal zurückbleiben und keine Bedeutung mehr haben wird, etwas weniger beachte, wenn sie mir dazu verhelfen, die Menschen, die mir wichtig sind, wieder über alles andere zu stellen, die Menschen wieder ganz neu in den Mittelpunkt meines Alltags zu rücken, wenn das dadurch an diesem Osterfest wieder neu in meinem Leben verwurzelt wird, dann war wohl auch das Kartoffelausmachen damals als Kind im letzten nicht ohne seinen ganz eigenen Sinn. Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Andrzej Glombitza
© Copyright 2024 ExpyDoc