So wie ein Mensch, am trüben Tag der Sonne vergisst, sie aber strahlt und leuchtet unaufhörlich, so mag man Dein am trüben Tag vergessen, um wiederum und immer wiederum erschüttert, ja geblendet zu empfinden, wie unerschöpflich fort und fort und fort Dein Sonnengeist uns dunklen Wanderern strahlt. Christian Morgenstern hat dies Gedicht Rudolf Steiner gewidmet, dessen 90. Todestags wir in diesem Frühjahr gedacht haben. aus: Wir fanden einen Pfad, Zbinden Verlag 2009 Rundbrief für die Mitarbeiter der anthroposophisch-medizinischen Bewegung Ostern 2015 1 2 3 2 4 5 Fotos, links nach rechts: 1. Magnolie vor der MedSektion, 2., 3. Dr. Virginia Sease ist als Vorstandsmitglied (Goetheanum) emeritiert, Constanza Kaliks ist ihre Nachfolgerin (siehe Nachrichten), 4. Treffen der EUROCAM-Gruppe mit Beamten der Generaldirektion SANTE der Europäischen Kommission am 25. März in Brüssel, 5. IPMT Cordoba/Argentinien 2015, Kurs für Zahnärzte: Dr. Völker und Dr. Traferro. Liebe Freunde, Ostern steht vor der Tür und mit ihm erneut die Frage nach einem immer konkreteren Erfassen des Raphael-Mysteriums. In der Anlage sende ich ihnen/euch die Ausführungen von Dino Wendtland, die erstmals eine vollständige und eingehend recherchierte Zusammenstellung bietet zum Standort der von Rudolf Steiner und Edith Maryon geschnitzten plastischen Gruppe im zweiten Goetheanum. Rudolf Steiner gab dieser «Gruppe» auch den Namen Menschheitsrepräsentant oder ChristusStatue. Das Prinzip des Allgemeinmenschlichen auch als das wesenhafte Christusprinzip zu verstehen, steht ideell nicht nur im Zentrum der Anthroposophie und all dessen, was aus ihr hervor gegangen ist. Es sollte auch künstlerisch, realistisch, physisch an zentraler Stelle stehen im Goetheanumbau. Für unsere medizinische Bewegung ist dies von besonderem Interesse. Warum? Weil im Zentrum alles anthroposophisch-medizinischen und therapeutischen das Raphael-Mysterium steht. Rudolf Steiner enthüllt dieses Mysterium, indem er in seiner Osterimagination aufzeigt, dass Wesen und kosmischer Ursprung der plastischen Gruppe bzw. des Menschheitsrepräsentanten zugleich Ausdruck des heilenden Wirkens der Merkur-Raphael-Wesenheit sind: Aber jetzt, wo der Mensch in die Freiheit aufgerückt ist, jetzt soll er gerade unter dem Einfluss seiner Freiheit dieses Bedrohliche aus der Welt schaffen, dass ihn Ahriman an die Erdenverhältnisse kettet. Dieses Bedrohliche steht als eine Perspektive der Zukunft vor ihm. Und da sehen wir denn, wie ein Objektives in der Erdenentwicklung geschehen ist: Das Mysterium von Golgatha. Das Mysterium von Golgatha ist nicht als einmaliges Ereignis bloss geschehen. Wohl musste es sich als einmaliges Ereignis hinstellen in das Erdengeschehen, aber es wird dieses Ereignis, dieses Mysterium von Golgatha jedes Jahr in einer gewissen Weise für den Menschen erneuert. Wer ein Gefühl dafür entwickelt, wie da oben das Luziferische im Kohlesäuredampf ersticken will die physische Menschheit, wie da unten das Ahrimanische im astralischen Regen die ganze Erde so beleben will in ihren Kalkmassen, dass der Mensch sich in ihr zunächst sklerorisiert, auflöst, wer das durchschaut, für den entsteht zwischen dem Luziferischen und dem Ahrimanischen die Gestalt des Christus, die Gestalt des sich von der Materie befreienden Christus, der den Ahriman zu seinen Füssen hat (…), es überwindend, wie es hier malerisch und plastisch dargestellt worden ist. (…) Und so erscheint zwischen dem Ahrimanischen und dem Luziferischen der in seiner Auferstehungsgestalt sich vor das Auge rückende Christus als die Ostererscheinung, die Ostererscheinung, die sich so hinstellt vor den Menschen: Der auferstandene Christus, oben überschwebt von luziferischen Gewalten, unten gegründet auf ahrimanischen Gewalten. Diese Weltenimagination stellt sich als die Osterimagination hin (S. 50/51, GA 229). Und zur Osterzeit würde diese Architektur, diese Plastik ein Mysterienspiel fordern: Der Mensch, belehrt von Raphael, inwiefern die ahrimanischen und luziferischen Kräfte den Menschen krank machen und inwiefern man durch die RaphaelGewalt angeleitet werden kann, das heilende Prinzip, die grosse Weltentherapie, die im Christus-Prinzip lebt, zu durchschauen, zu erkennen. (S. 53) (…) Der Weltenheiland wird gefühlt, derjenige, der das grosse Übel der Erde als Heiland heben wollte, er wird gefühlt. Denn er war ja, wie ich schon öfter dargestellt habe, der grosse Therapeut der Menschheitsentwicklung. Das wird gefühlt, und ihm wird geopfert mit allem, was man an Weisheit haben kann über Heilwirkungen.(S. 55). Was sich im Jahreslauf zeigt als der Kalkkreislauf zwischen den Kalkformationen der Erde und der durchsonnten Atmosphäre, die die Pflanzen anregt, dem Kalk Wasser und Kohlensäure zu entziehen, es zeigt sich künstlerisch als die runden auflösenden Formen, die den sklerotisierenden gegenüber stehen. Geistig jedoch erscheint es als das merkuriell-raphaelisch Wesenhafte, das vermittelnd und polarisierend ermöglicht, das gesundende Gleichgewicht anzustreben. Ein besonders wirksames Instrument für diese raphaelische Tätigkeit ist die Heileurythmie. Christine Junghans, langjährige Leiterin der Heileurythmie-Ausbildung am Goetheanum, hat uns zum Osterfest die Beschreibung ihres Zugangs zum heilenden Wirken der Konsonanten gesendet und ich freue mich sehr, Ihnen allen dieses Geschenk weiterreichen zu dürfen, mit einem sehr herzlichen Dank an Christine Junghans und den besten Wünschen für die Osterzeit – Ihre/eure Michaela Glöckler Nachrichten Auf der Generalversammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft wurde nach 31 Jahren Virginia Sease (79) als Mitglied des geschäftsführenden Vorstands emeritiert und mit grossem Dank verabschiedet. Ihre Aufgaben innerhalb der Leitung der Allgemeinen Sektion wird sie weiterführen. Die Mitglieder stimmten der Ergänzung des Vorstands um Constanza Kaliks (47) zu. http://goo.gl/fncZkp Goetheanum Meditation Initiative hat eine neue Website. www.meditation.goetheanum.org Buchempfehlungen Arndt Büssing, Janusz Surzykiewicz, HE Archbishop Zygmunt Zimowski (Hrsg.): Dem Gutes tun, der leidet. Hilfe kranker Menschen – interdisziplinär betrachtet. Springer 2015 http://goo.gl/1SvP0R Heinz-Hartmut Vogel: Zur Krankheitsdisposition. Salumed 1997 http://goo.gl/KgPNNd Volker Fintelmann, Markus Treichler (Hrsg.) Onkologie auf anthroposophischer Grundlage/Die Mistel als Krebsheilmittel: Onkologie auf anthroposophischer Grundlage Band 2. 2014 http://goo.gl/FGxQI5 Antonio Machón. Children‘s Drawings. 2013 http://goo.gl/uneB3f oder www.amazon.com/dp/8461655575 Sara Fagerstedt et al. Anthroposophic lifestyle influences the concentration of metals in placenta and cord blood. In Environmental Research136:88–96 2015 http://goo.gl/yctlnq H. Felix Fischer et al.: The Effect of Attending Steiner Schools during Childhood on Health in Adulthood: A Multicentre Cross-Sectional Study. http://goo.gl/RHYAfv Bartholomeus Maris: Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Salumed 2012 http://goo.gl/UVlr0R Termine und Veranstaltungen Rolf Heine (Hrsg.): Anthroposophische Pflegepraxis. Grundlagen und Anregungen für alltägliches Handeln. Salumed April 2015 http://goo.gl/2hQQcM 15.–19.4.2015 Ostertagung in Kassel (GAÄD) 2015: Bewegung und Bewusstsein – Neurologische Erkrankungen und ihre Therapien. http://goo.gl/Y3e6KR Peter Selg (Hrsg.): Rudolf Steiner, Pathologie und Therapie. Texte zur Medizin. Salumed Reprint 2014 http://goo.gl/pD3Z1F Lüder Jachens: Dermatologie. Salumed 2012 http://goo.gl/YXIqjl Matthias Girke: Innere Medizin. Salumed, 2. Aufl. 2012 http://goo.gl/aJm0xo Matthias Girke (Hrsg.): Geriatrie. Salumed 2014 http://goo.gl/1b21cQ Rudolf Hauschka: Wetterleuchten einer Zeitenwende. Salumed 2012 http://goo.gl/qB2Kf9 Karl Kossmann: Von der Idee zur Wirklichkeit. Autobiographie. Salumed 2007 http://goo.gl/u3qPSh Heinz-Hartmut Vogel: Die vier Hauptorgane. Herz, Niere, Leber, Lunge. Salumed 2005 http://goo.gl/oc77eJ Heinz-Hartmut Vogel: Organe der Ich-Organisation. Salumed 1996 http://goo.gl/0OEiPS 30.4.–3.5.2015 Wege zur Balance: Von der Erschöpfung zur Neuschöpfung. http://goo.gl/2iZFUk 21.–24.6.2015 Pastoralmedizinische Tagung am Goetheanum für Priester und Ärzte (Achtung, neuer Termin!) 15.–21.6.2015 «Wunden und Wunder» Weltweite Biografie Konferenz. www.woundsandwonders.org 5.–11.7.2015 Gesundheitswoche in Island – eine Fortbildung für Therapeuten. www.healthweeks.is Sämtliche Veranstaltungen finden Sie unter www.medsektion-goetheanum.org/veranstaltungen/ Nachrichten und Layout: Heike Sommer Dornach, 3. April 2015
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