Datum: 07.12.2012 Liechtensteiner Volksblatt AG 9494 Schaan 00423/ 237 51 51 www.volksblatt.li Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'225 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 229.5 Abo-Nr.: 1008361 Seite: 3 Fläche: 52'118 mm² Jäger des verlorenen Schatzes: Erste Ergebnisse zum Pensionskassendefizit Untersuchung Das horrende Defizit in der Pensionskasse treibt sowohl Regierung als auch Bevölkerung um. Um Aufklärung bemüht, wurde die unabhängige Swisscanto Vorsorge AG mit einer Untersuchung beauftragt, deren erste Ergebnisse nun vorliegen. wichtige Rolle: Von aussen wäre es debattieren.» Die VON KIRSTIN DESCHLER einer mehr als umfang- schlicht nicht möglich gewesen, darreichen Präsentation wur- aus die tatsächliche finanzielle Lage den gestern zunächst die Re- der Pensionskasse abzulesen. Aufgierung, dann der Landtag grund dieser Erkenntnisse empfehund schliesslich die Medien informiert len die Experten dringend die Um- Mit und herausgefordert. Gegenstand waren die ersten Ergebnisse der Untersuchung zum klaffenden Loch in der Pensionskasse, das mit 313,6 Mio. Franken beziffert wurde. Unabhängige Experten der Swisscanto Vorsorge AG machten sich im Auftrag der Regierung daran, die Ereignisse und Verfehlungen der Vergangenheit aufzuarbeiten. Mit der Datenmenge von rund 3000 Dokumenten Petition richtet sich gegen die Vorlage der Regierung, die in zwei Wochen im Landtag diskutiert stellung des derzeit praktizierten wird und die Tschütscher als «ausgeLeistungsprinzip auf das sehr viel wogen» bezeichnet. Er warnt zudem populärere Beitragsprinzip. Der Vor- vor den Konsequenzen, die die Abteil hiervon ist, dass sich die Verzin- weisung der Vorlage und ein etwai- sung des Guthabens an den realen ges Referendum bedeuten würden: Marktverhältnissen orientiert und «Die Frage ist doch, was die Alternanicht an zuvor fixierten Standards. tiven sind. Geht die Vorlage nicht Würde man am Leistungsprinzip durch, bleiben wir beim Status quo festhalten, müssten entweder die und damit hätten wir sicher eine Beiträge drastisch erhöht oder die weitere Verschlechterung der heuti- waren sie zeitlich etwas überfordert, Leistungen eklatant gesenkt werden. gen Zustände.» gab Stephan Wyss zu, obgleich man fas- Die Umstellung auf das Beitragsprin- Eines ist zumindest klar: Es gibt ziniert von der komplexen Dokumen- zip sei jedoch nicht der Heilsbringer nicht den Alleinschuldigen und die tation war. Aufgrund dieser war es den schlechthin, machte Wyss weiter «Ein Stiftungsrat ist Experten jedoch noch nicht möglich, deutlich. Das Defizit könnte damit dazu da, die richtigen abschliessende Schlussfolgerungen zu allein nicht bereinigt werden, aber ziehen. Der Schlussbericht wurde auf es würde zumindest verhindern, Fragen zu stellen.» STEPHAN WYSS Ende Februar terminiert. dass es noch grösser wird. SVVISSCANTO VORSORGE AG Untersuchung hat auch gezeigt, dass Drei Hauptursachen ausgemacht Tschütscher kämpft für seine Vorlage sich grundsätzlich an alle geltenden Gegenüber volksblatt.li gelang es Soweit der Expertenrat. Regierungs- Massstäbe gehalten wurde. Nur wurWyss, die Hauptursachen für die de- chef Klaus Tschütscher nahm im An- den eben keine Schlussfolgerungen saströse Lage kurz und prägnant auf schluss an die Medienkonferenz ge- aus den Ergebnissen gezogen. Trotz den Punkt zu bringen: «Die erste Ur- genüber volksblattli ebenfalls Stel- detaillierter Verordnungen war der sache ist die Entwicklung an den Ka- lung. Insbesondere zu der von Niko- Ermessensspielraum eindeutig zu pitalmärkten, die generell sehr laus Frick eingereichten Petition, in gross. Aufgrund schlecht verlief und der sich keine der sich dieser gegen die Sanierung des intranspareneinzige Pensionskasse entziehen der maroden Pensionskasse durch ten Systems sei es konnte. Der zweite Grund ist die Steuergelder wehrt und stattdessen Umstellung der Anlagestrategie zu unter anderem eine massive Küreinem unglücklichen Zeitpunkt. zung der Beamtenrente fordert. «Wir Mehr oder weniger sichere Anlagen hat man in riskante umgeschichtet.» Diese Erkenntnis, sei jedoch erst im Nachhinein möglich gewesen, da es immer schwierig sei, den Renditeverlauf vorherzusagen, betonte Wyss. Zudem spiele als dritter Grund die Darstellungsform der Bilanz eine ge- haben die Petition, die im Landtag eingereicht wurde, einer rechtlichen Überprüfung unterzogen und haben festgestellt, dass die Petition gegen verschiedene verfassungsrechtliche Grundsätze verstösst. Jetzt liegt es am Landtag, dementsprechend zu Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen für den Stiftungsrat unbestritten schwer gewesen, eine Entscheidung zu treffen, aber «ein Stittungsrat ist dazu da, die richtigen Fragen zu stellen», stellt Wyss unmissverständlich klar. Der Schlussbericht Ende Februar wird wohl weitere Einblicke in den ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 48192717 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 07.12.2012 Liechtensteiner Volksblatt AG 9494 Schaan 00423/ 237 51 51 www.volksblatt.li Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'225 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 229.5 Abo-Nr.: 1008361 Seite: 3 Fläche: 52'118 mm² Pensionskassendschungel bringen, gehandelt werden muss allerdings bereits jetzt. Ein Video zum Thema finden Sie im Media Center auf www.volksblatt.11. www.volksblattli Präsentierten einen ersten Zwischenstand (v. I.): Regierungschef Klaus Tschütscher sowie von der Swisscanto Vorsorge AG: Stephan Wyss, Matthias Truttmann und Niklaus Jung mit Manfred Batliner (GPK). (Foto: Nils Vollmar) Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 48192717 Ausschnitt Seite: 2/2
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