Aleks Sever_Aleks Sever.qxd 06.09.12 07:51 Seite 44 „Aleks is fantastic! I am a tone freak, and I’m talking about fingers@strings and hands on wood – and what I hear is, that she is really playing with her instrument, she is making it breathe! That’s what I love guitar wise – and also that Alex is doing all that without sounding like Jeff Beck. Rare art ...“ GEFÄHRLICHES MÄDCHEN funk & feel: aleks sever 4454 10.12 gitarre & bass Aleks Sever_Aleks Sever.qxd 06.09.12 07:51 Seite 45 STORY: LOTHAR TRAMPERT FOTOS: MANAGEMENT danger girl gear Das schrieb ein begeisterter Journalist nach dem Genuss von ,Danger Girl‘, dem neuen Album von Aleks Sever, an einen ebenfalls begeisterten amerikanischen Freizeit-Promoter, der sich das Ziel gesetzt hat, Menschen weltweit mit dieser beeindruckenden Musikerin bekannt zu machen. Aleks Sever. Begeistert hat sie schon eine Menge Kollegen, u.a. hat sich auch der eher auf softeren Baustellen werkelnde Lee Ritenour sehr positiv über Aleks’ Musik geäußert. Was ist es, das diese junge Gitarristin so bemerkenswert macht? Sie hat einen „klaren“, prägnanten Ton, auch wenn sie verzerrte Sounds einsetzt, spielt sehr tight und schnörkellos, dabei aber auch mal funky. Ihre Songs sind transparent produziert, abwechslungsreich arrangiert, die verwendeten Instrumental-Sounds bieten eine eingängige Mischung aus RetroFlair und Zeitgeist ... und alles läuft wunderbar rund, immer mit der Gitarre ganz weit vorne im Mix. ,Danger Girl‘ heißt das gerade erschienene Album. Track 4 ,Wild Love‘, geht dann noch einen Schritt weiter: Über eine sehr originell gespielte, knackige Rhythmus-Gitarre, die zumindest Acoustic-Anteile hat, legt Aleks eine Melodie, die sie durch Wiederholung, Variation, Intensivierung immer weiter nach vorne treibt, ohne das Thema des Songs aufzugeben. Das zeigt vokale Qualitäten, und damit eine deutliche Parallele zu Größen wie Jeff Beck oder den Balladenspielern Prince und Satriani – aber Aleks Sever klingt anders. Und wenn sie dann nach gut vier Minuten wilder Liebe noch mal richtig auf die Tube drückt, dann beeindruckt das genau so, wie das Ende dieses Tracks überrascht ... Sehr cool kommt auch ,City Rain‘ – und hier steht der kleine Prince im Raum, mit voller Absicht: Wieder eine klasse Rhythmusgitarre und ein knackiger Bläsersatz von Brandon Fields (sax), Walt Fowler (tp) und Nick Lane (tb). Zur Studio-Crew von ,Danger Girl‘ gehörten neben Produzent Matthew Hager (Simply Red, Mindi Alair) außerdem noch Drummer Oscar Seaton, Bassist Melvin Lee Davis sowie Mitchel Forman und Deron Johnson an Orgel bzw. Keyboards, alles hochkarätige Sideman und Studio-Profis. In ,Silhouette‘ spielt Aleks dann so verdammt flüssig, als wäre die Aufgabe gewesen, einen Mitt-70er-Steely-Dan-Track zu veredeln. Hier zeigt sich gewaltiges Jazz-Potenzial, Swing-Feel, und die Fähigkeit, mit ein paar Tönen zu berühren. Auch eine seltene Kunst. Und wieder führt im Hintergrund eine scharf gespielte, unkonventionelle Rhythmus-Gitarre ein das Gesamtergebnis bereicherndes Eigenleben. Besonders gelungen ist dann der letzte Track des Albums, in dem sich diese erwähnten gitarre & bass 10.12 2 Fender American Standard Telecasters mit DiMarzio-Pickups D'Addario XL-120 Strings (.009-.042) Fender Deluxe Re-Issue Amplifier Fender Champion 600 Amp (nur Studio) Digitech RP-500 Multieffekt-Pedalboard Digitech CM 2 Overdrive-Pedal • Infos: www.alekssever.com Rhythmusgitarren-Qualitäten in die LeadPosition verschieben, mit wunderschönen Curtis-Mayfield-Licks starten und dann in einem Aleks-Sever-Solo enden. Gelungen! Wer ist diese Frau? Aleksandra Sever stammt aus Kroatien und wuchs in Deutschland auf. Erste künstlerische Erfolge hatte sie als Malerin, sie gewann einige Wettbewerbe – die andere Seite war immer die Musik, die sie schon als kleines Kind begeisterte. Sie lernte früh Klavierspielen, allerdings mit dezenter Begeisterung. Mit zwölf bekam Aleks von ihren Eltern dann eine akustische Gitarre geschenkt, und sie spielte zu Songs aus dem Radio, von denen sie eine Menge über Harmonien und Melodie lernte. In den folgenden Jahren hörte sie die Musik von Jimi Hendrix, Jeff Beck, Stevie Ray Vaughan, aber auch James Brown, Prince, Miles Davis, John Coltrane und Van Morrison. Das übergreifende Phänomen Ausdruck faszinierte sie mehr, als eine bestimmte musikalische Richtung. Es geht um Feeling, um Tone, um Musik ... 2000 siedelt Aleks in die USA über, wo u.a. Gitarrist Buzz Feiten sie in einem Club sieht, und sie anschließend bei der Produktion ihres Debüt-Albums ,Aleks Sever‘ (2003) unterstützt. Es folgen weitere, in Eigenregie entstandene Produktionen – und viele LiveGigs. Aleks ist überzeugter Telecaster-Fan und spielt dieses Modell live und im Studio fast ausschließlich. Sie arbeitet mit zwei Fender American Standard Teles, beide mit DiMarzio-Pickups bestückt. Live bevorzugt sie das Modell mit einem Humbucker in der Steg-Position, im Studio spielt die klassische Singlecoil-Tele die erste Geige. Was nicht ausschließt, andere E-Gitarren oder auch Acoustics da einzusetzen, wo sie die Musik bereichern. Was Aleks Severs antreibt, was ihr Leitsatz ist, hat sie mal in einem Interview wie folgt ausgedrückt: „Love what you’re doing and never stop.“ Das hört man ihrer Musik an. n
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