März 2016 - Spital Uster

spitus
Magazin für Mitarbeitende, Ausgabe 1/2016
Um- und Erweiterungsbau
Fokus
Teamporträt Physiotherapie
Schlagkräftige
Argumente
Seite 8
Berufskrank­heiten und Unfälle
vermeiden
Seite 10
Spezialisten
für Bewegung
Seite 14
2
Standpunkt
Aus der Spitalleitung
Komplexe Anforderungen an
die zukünftige Infrastruktur
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Für die Zukunft des Spitals Uster ist der Um- und
Erweiterungsbau existenziell. Die Planungen dazu
sind bereits seit fast sieben Jahren im Gang − für
Impressum
ein Projekt dieser Grösse nicht ungewöhnlich. Im
Herausgeber
Spital Uster, Direktion
der Gestaltungsplan (Seite 9). Aufgrund des Re­­-
Redaktionsteam
Ursula Wulfsen-Dütschler, Leitung (uw)
Carina Schulze, Stv. Leitung (cs)
Jana Eichenberger (je)
Therese Maienfisch (mt)
Sonja Krenger (sk)
Anne Peer (ap)
Evelyne Presa (ep)
Emma Rozeboom (er)
Kathrin Steinemann (ks)
ich auf die aktuellsten Entscheide nicht eingehen.
Redaktionsadresse
Spital Uster, Redaktion SPITUS
Postfach, 8610 Uster
T 044 911 10 02, F 044 911 11 02
[email protected]
www.spitaluster.ch/hauszeitschrift
Fotografie / Grafik
Marco Blessano
Jana Eichenberger
Sarah Jenny
Carina Schulze
Ursula Wulfsen-Dütschler
Cover
Mirjam Müller, Fachexpertin
für Infektionsprävention, zeigt auf,
wie scharfe spitze Gegenstände
korrekt entsorgt werden müssen.
Konzept / Gestaltung / DTP
walder,werber werbeagentur ag
Druck
Druckerei Zimmermann
Auflage
1900 Exemplare
erscheint vierteljährlich
Verteiler
Mitarbeitende, Pensionierte, Hausärzte, Behörden und Gemeinden
des Zweckverbandes, Institutionen
im Gesundheitswesen und weitere
Interessierte
Zentrum der öffentlichen Diskussion steht aktuell
daktionsschlusses dieser spitus-Ausgabe kann
Phasenweise muss
alles sehr zügig gehen –
und dann läuft (scheinbar)
wieder lange nichts.
Dieses komplexe Puzzle muss nun in der zur
Verfügung stehenden Fläche optimal angeordnet werden. Diesem Unterfangen versuchen die
Architekten der Metron AG gerecht zu werden.
Bis Anfang Mai sollten auch die Kostenberechnungen vorliegen.
Doch als Projektleiterin für die baulichen Ent­
wicklungen des Spitals Uster und als neues
Im Zuge des Bauprojekts ebenfalls rege disku-
Mitglied der Spitalleitung ist es mir wichtig, das
tiert wird das Thema Parkplätze. Bereits heute
Thema an dieser Stelle aufzugreifen. Denn viele
ist das Angebot zu Spitzenzeiten knapp. Mit
von Ihnen sind mit viel Herzblut und Engagement
Baubeginn soll daher ein Mobilitätskonzept um-
in diesen «Stop-and-go»-Prozess involviert, in
gesetzt werden. Das Ziel ist es, das Mobilitäts-
dem phasenweise alles sehr zügig gehen muss
verhalten der Mitarbeitenden, Patienten und
und dann (scheinbar) wieder lange nichts läuft.
Besuchenden zu steuern und das motorisierte
Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Die Projekt-
Unabhängig von der aktuell geführten Diskus-
gruppe arbeitet intensiv am Konzept, das Ihnen
sion aber ist Fakt: Der Kapazitätsausbau ist nötig.
nach dem Sommer vorgestellt wird. Für die ver­
Daher laufen die Planung und Nutzersitzungen
­schiedenen Vorschläge, die dafür eingegangen
weiterhin auf Hochtouren. Ende Februar haben
sind, möchte ich mich bei Ihnen herzlich be­
wir die aktuelle Runde der Nutzergespräche ab-
danken.
geschlossen. Aus den Anforderungen der verschiedenen Nutzer ist inzwischen ein komplexes
Puzzle entstanden – vergleichbar mit der Ver­
netzung innerhalb der vielen verschiedenen
Berufsgruppen im Spital.
Sofie Perll
Leiterin Organisation & Entwicklung
Sie alle bilden ein grosses Ganzes mit dem Ziel,
den Patientinnen und Patienten eine möglichst
gute Behandlung, Pflege und Therapie zukommen zu lassen.
Standpunkt
Editorial
3
Inhaltsverzeichnis
Als Physiotherapeutin bin ich im
ganzen Spital unterwegs: Ich bin auf
Physiotherapeuten
vielen verschiedenen Abteilungen
erhalten neue T-Shirts
tätig, habe mit vielen Berufsdisziplinen Kontakt und komme so mit
Seite 4
Themen aus ganz unterschiedlichen
Bereichen in Berührung. Diese besondere Verknüpfung bietet die Chance,
Zusatzentgelte:
innerhalb des spitus-Redaktionsteams
Medikamente und Leistungen
zukünftig Themen einzubringen, die
korrekt erfassen
bislang so noch nicht aufgegriffen
worden sind. Darauf freue ich mich.
Seite 5
Teamporträt Physiotherapie:
Spezialisten für Bewegung
Seite 14
Aufgetischt:
Hüttenkäse-Kartoffelkuchen
mit Bärlauch
Seite 15
PC-Anmeldung
Und deshalb bin ich neu im spitusTeam dabei. «Arbeitssicherheit und
via Badge getestet
Gesundheitsschutz» lautet das Fokus­
Seite 6
thema dieser Ausgabe. Ein weites
Feld. Auf den Seiten 10 bis 13 haben
wir deshalb versucht darzustellen,
worauf es bei uns im Spital beson­ders
Neues Merkblatt «Schutz
vor sexueller Belästigung,
ankommt. So erfahren Sie mehr über
Diskriminierung und
die H+ Branchenlösung und was jeder
Mobbing am Arbeitsplatz»
Mitarbeitende dazu beitragen kann,
Seite 7
um Berufskrankheiten und -unfällen
Spass im Team –
Trinkgeld sei dank
Seite 16
vorzubeugen. Denn ein gesunder
Rücken ist beispielsweise für alle von
uns im Arbeitsalltag unverzichtbar.
News vom Um- und
Erweiterungsbau:
Schlagkräftige Argumente
Emma Rozeboom
Seite 8
Physiotheraupeutin
Mitglied Redaktionsteam spitus
Berufskrankheiten und
Unfälle vermeiden
Seite 10
Mitarbeiterporträt: Mike
Holland züchtet Orchideen
Seite 17
Personelles: Wir gratulieren
Seite 22
4
Aktuell
Abteilung Anästhesie als
Weiterbildungsstätte Kategorie B definitiv anerkannt
Physiotherapeuten erhalten
neue T-Shirts
Im November wurde die Abteilung Anästhesie definitiv als
Weiterbildungsstätte Kategorie B anerkannt. Damit können zukünftige Fachärzte für Anästhesiologie zwei Jahre ihrer fünfjäh­-­
rigen Weiterbildungsdauer im Spital Uster absolvieren. Bereits
Ende 2010 war die Weiterbildungsberechtigung von der schweizerischen Gesellschaft für Anästhesie und Reanimation (SGAR)
und der FMH zunächst provisorisch erteilt worden. Seitdem haben
zahlreiche Assistenzärzte das Spital Uster auf ihrem Weg zum
Facharzt für Anästhesie durchlaufen. Als Tutor fungiert Oberarzt
Sebastian Schulze-Bergmann, der in einem Nach­diplom­studien­
gang das entsprechende Rüstzeug als Ausbildner erworben hat.
Insgesamt engagiert sich das Spital Uster mit rund 50 Assistenz­
arztstellen aktiv in der Weiterbildung von Ärzten.
/Thomas Hillermann, Chefarzt Anästhesie
Interessante Fachtagung
Sportphysiotherapeut Roger Wendelspiess, Stv. Leiter Physiotherapie,
zeigt das neue Logo auf den T-Shirts.
Dass unsere Physiotherapie sportlich unterwegs ist, ist allgemein
bekannt. Nun erhält das Team auch noch neue T-Shirts mit der
Logo-Stickerei «swiss olympic approved». Damit soll die im Januar
Dr. German Quernheim, ein bekannter Referent und Buchautor
2015 erlangte Zertifizierung des Spitals Uster als «Sport Medical
für Berufsbildung, leitete an der diesjährigen Fachtagung der
Base approved by Swiss Olympic» visuell unterstrichen und auf das
Gesundheitsmeile einen halbtägigen Workshop zum Thema
erweiterte sportadäquate Angebot der Physiotherapie aufmerksam
«Methodik in der Praxisanleitung». Rund 80 Berufsbildnerinnen
gemacht werden. /ks
und Berufsbildner und Praxisanleitende der Kooperationsbetriebe
erhielten wertvolle Tipps und Anregungen, wie Lernende und
Studierende gezielt und praxisnah angeleitet werden und wie man
diese Anleitungen methodisch vorbereiten kann. Am Nachmittag
wurden in Gruppen bereichsspezifische Arbeitsanweisungen
erarbeitet und gegenseitig vorgestellt. Die Veranstaltung wurde
von den Teilnehmenden sehr gut bewertet, insbesondere der rege
Austausch, interessante Fachgespräche und die betriebsübergreifende Vernetzung wurden sehr geschätzt. /sk
Wissenswertes für
werdende Eltern
Emotionale Bilder, frische Farben, kompakter Inhalt – in den vergangenen Monaten wurde das gesamte Informationsmaterial
der Geburtshilfe komplett überarbeitet. Werdende Eltern erhalten
nun alle Informationen zum umfassenden Angebot rund um die
Geburt: Betreuung während Schwangerschaft, Geburt und
Wochenbett, Neonatologie, Kurse und Anlässe, HebammenSprechstunde, Akupunktur sowie Familienabteilung. Diese wird
An der Fachtagung der Gesundheitsmeile schätzten die Teilnehmenden
den regen Austausch.
nach umfangreicher Modernisierung Anfang April wieder eröffnet
und bietet neu zehn Einzelzimmer. /je
Aktuell
5
Medikamente und Therapien Neue Informationsbroschüre
korrekt erfassen
für Zuweisende
Die korrekte und vollständige Erfassung aller medizinischen
Die Informationsbroschüre für zuweisende Ärztinnen und Ärzte
Leistungen ist ausschlaggebend für eine leistungsgerechte Co­die­
wurde komplett überarbeitet. So finden sich auf einen Blick das
rung und damit für eine fallgerechte Abrechnung. «Nur wenn
Leistungsspektrum der einzelnen Bereiche, Informationen zur
sämtliche Medikamente und Therapien richtig und genau erfasst
Überweisung bzw. Anmeldung von Patientinnen und Patienten
werden, können wir hochteure Behandlungen belegen und gege-
und die Koordinaten der Ansprechpartner in unserem Haus. Ein
benenfalls via Zusatzentgelte von den Krankenkassen zurückfor-
Register soll zudem das Finden der Informationen erleichtern.
dern», sagt Henriette van Panthaleon van Eck, Leiterin Codierung.
Neu steht die Broschüre als elektronisches Nachschlagewerk auf
Das heisst, Ärzte und Pflegefachpersonen müssen Leistungen
unserer Webseite im Bereich für Zuweiser bereit. /je
korrekt und sorgfältig während des ganzen Patientenpfades, also
auch auf der Notfallstation und beim Austritt, erfassen.
REA-Trainings für Arztpraxen
Seit 2013 nahmen bereits rund 130 Mitarbeitende von Arztpraxen
an einem der 13 REA-Trainings im Spital Uster teil. An der halbtägigen Fortbildung frischen sie ihre Kenntnisse auf und üben den
Notfall. Geleitet wird das Training von Dr. Chantal Breitenstein,
Stv. Chefärztin Anästhesie, ärztliche Leitung Rettungsdienst, und
Daniel Schwendener, Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS,
Reanimations-Instruktor.
Die nächsten Trainings finden an folgenden Terminen statt: 2. Juni,
16. Juni, 7. Juli, 25. August, 8. September. Mehr Informationen unter
www.spitaluster/reatraining. /je
Henriette van Panthaleon van Eck, Leiterin Codierung.
Was sind Zusatzentgelte?
Besonders für die sogenannten Zusatzentgelte ist es wichtig, dass
die medizinischen Leistungen korrekt erfasst werden. Grund:
Aufwändige Therapien, kostenintensive Medikamente, Produkte
und Verfahren werden im DRG-System nicht genügend abgebildet.
Für diese Kostenausreisser wurden die Zusatzentgelte eingeführt,
welche separat in Rechnung gestellt werden müssen. Die Zusatz­
entgelte werden jährlich aktualisiert. So können zum Beispiel bei
Dialysepatienten die Dialyseverfahren separat abgerechnet wer­­den.
«Das Thema Zusatzentgelte ist komplex, deshalb möchten wir die
Mitarbeitenden direkt schulen», sagt Henriette van Panthaleon
(V.l.n.r.) Heidi Zurbrügg, A0; Jasmine Fejry, B1; Nicole Hess,
B0; Ranjeet Pawar, A1; Céline Bolle, B2.
Erfolgreicher
Studienabschluss
van Eck. /uw
Diesen Frühling haben unsere Studierenden Pflege
Im Rahmen der Weiterbildung für Ärzte und Pflegende sind
Wir gratulieren! Sie alle haben eine Anstellung im
in diesem Jahr Informationsveranstaltungen zu diesem
Thema auf den Abteilungen geplant.
HF erfolgreich ihre Abschlussprüfung bestanden.
Spital Uster gefunden. Einige bleiben auf den
Stationen, auf denen sie ihre Abschluss-Semester
gemacht haben. /sk
6
Aktuell
Freiwillige Sitzwachen werden neu online geplant
«Wer hat wann Zeit?» – Die Planung und Koordination der
freiwilligen Sitzwachen-Einsätze ist jeden Monat eine ziem­liche
Herausforderung. Seit August 2015 erleichtert das Online-Tool
«Shyftplan» die Organisation massiv. Alle Freiwilligen des
Sitzwachen-Teams geben online an, wann und in welchem Umfang
sie verfügbar sind.
Sobald der Monatsplan erstellt wurde und die Schichten zugewiesen sind, erscheinen sie im Online-Kalender und auch in der
dazugehörigen App. «So kann ich auch auf dem Smartphone
sehen, wann meine Schicht ansteht», sagt Verena Kuhn über die
verbesserte Einsatzplanung. Freiwillige wie sie übernehmen jede
Woche einen oder sogar mehrere Sitzwachen-Einsätze. Im vergangenen Jahr wurden über 700 Sitzwachen-Stunden geleistet.
Seit der «Shyftplan»-Einführung finden monatlich dreimal mehr
Einsätze als früher statt. Ohne den direkten Kontakt kommt das
neue Sitzwachen-Planungssystem jedoch nicht aus. Per SMS wird
25 Freiwillige leisten regelmässig Sitzwache im Spital Uster. Unter ihnen
(v.l.n.r.) Hans Spirig, Willi Maissen, Urs Flammer, Verena Kuhn, Mirjam Mäder.
PC-Anmeldung via Badge
getestet
den eingeplanten Freiwilligen täglich mitgeteilt, ob die angebotene
Sitzwache benötigt wird und wenn ja, wann und wo. /ap
Magazin ersetzt
Geschäftsbericht
Wer den Arbeitsalltag in den Stationszimmern kennt, weiss:
Ständig das Passwort am PC neu eingeben zu müssen ist mühsam. Sammel-Accounts sind daher praktisch, aber sehr unsicher.
Im Januar und Februar hat das IT-Team in einigen Abteilungen
deshalb ein Pilotprojekt durchgeführt. Im Fokus dabei: die An- und
Abmeldung mittels Lesegerät via Badge sowie der standortunabhängige Zugriff auf den persönlichen Computer. «Die Wartezeiten
bei der Anmeldung sind kürzer, der Komfort für die Mitarbeitenden
höher und zudem sind die Daten wegen der persönlichen Logins
besser geschützt», erklärt Martin Hossli, Systemtechniker Informatik,
der das Pilotprojekt geplant und umgesetzt hat. Über die sogenannte VDI-Technik (Virtual Desktop Infrastructure) kann der
Benutzer von überall auf
sein persönliches IT-Profil
zugreifen, da alle Daten und
Anwendungen über einen
zentralen Server laufen. Ob
die Technik zukünftig im
Spital Uster eingesetzt wird,
zeigt sich nach der Aus­
wertung des Pilotprojekts
in einigen Monaten.
Die Anmeldung mittels Badge verkürzt die
Wartezeit und erhöht die Datensicherheit.
/Sarah Jenny, Praktikantin
Kommunikation
Ende April 2016 erscheint das erste Spital Uster-Magazin. Der
Name ist Programm: Attraktiv und leserfreundlich gestaltet, informiert das Magazin über die aktuellen Entwicklungen im Spital
Uster. So werden in der Ausgabe 2016 der daVinci-Operations­
roboter und die Neonatologie vorgestellt. Mehrere Kurztexte mit
Bildern fassen die Erneuerungen des letzten Jahres zusammen.
Das Magazin soll auch unterhalten und den Leserinnen und Lesern
einen Einblick in den Spitalalltag ermöglichen. Zum Beispiel mit
einer Fotoreportage über eine Stv. Leitende Ärztin der Medi­zi­
nischen Klinik.
Das Magazin ersetzt den bisherigen Geschäftsbericht und die
Imagebroschüre und wird einmal im Jahr veröffentlicht. Die Zahlen
des Geschäftsjahrs 2015 erscheinen in einer separaten Broschüre,
die dem Magazin beigelegt ist. Ziel der Neukonzeption: Das
Magazin soll den Patienten, Besuchern und der Öffentlichkeit
während des ganzen Jahres als interessante Lektüre dienen und
ihnen das Spital und seine Mitarbeitenden näher bringen. /uw
Aktuell
7
Neues Merkblatt «Schutz vor sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz»
«Belastende Vorkommnisse
sofort melden»
Fast täglich lesen wir in den Medien die Schlagwörter «Sexuelle Belästigung»,
«Diskriminierung» und «Mobbing». Doch wie gehe ich damit um, wenn es mich am
Arbeitsplatz betrifft? Antworten und weitere Informationen finden die Mitarbeitenden im neu gestalteten Merkblatt. Melanie Holliger, Leiterin Personaldienst,
über Definition, Handlungsschritte und Unterschiede.
Das Merkblatt «Schutz vor sexueller
Was können Mitarbeitende tun, wenn
Person in ihrer Würde verletzt. Allerdings
Belästigung, Diskriminierung und Mob­
sie selber betroffen sind?
müssen sich Täter und Täterinnen ihrer
bing am Arbeitsplatz» wurde überar-
Als erstes sollen sie die belastenden Vor-
Schuld nicht unbedingt bewusst sein. Aber
beitet. Was ist anders?
kommnisse den spitalinternen Ansprech-
sobald eine Person eine Handlung oder
Das Merkblatt ist lesefreundlicher gestaltet
per­sonen, die auf dem Merkblatt aufge-
einen Blick nicht wünscht, handelt es sich
und wurde dem neuen Spital Uster-Layout
führt sind, melden und mit ihnen ein
um sexuelle Belästigung, auch wenn dies
angepasst. Die Inhalte sind die gleichen.
Gespräch führen. Diese sind speziell für
nur einmal passiert ist.
Zum besseren Verständnis haben wir je-
diese Aufgabe geschult und behandeln
doch die Wortwahl angepasst.
den Fall streng vertraulich. Die An­sprech­
Worin liegt der Unterschied zwischen
personen beraten die Mitarbei­tenden und
Mobbing und sexueller Belästigung?
Welchen Zweck erfüllt dieses
leiten, wenn notwendig und von ihnen
Mobbing ist zu einem Modewort gewor-
Merkblatt?
erwünscht, weitere Schritte ein.
den, aber nicht jeder Konflikt ist Mobbing.
Das Spital Uster als Arbeitgeber missbil-
Die Unterschiede liegen darin, dass eine
ligt jede Form von sexueller Belästigung,
Welche Verantwortung tragen die
Mobbinghandlung nicht einmalig sein
Diskriminierung und Mobbing am Arbeits­
Vorgesetzten und Kolleginnen und
kann und die sexuelle Komponente un-
platz. Die Regelung wurde geschaffen,
Kollegen?
wesentlich ist. Beim Mobbing ist das Ziel,
damit diese Grundsätze im Alltag einge-
Erfahren die Vorgesetzten von solchen
jemanden auszuschliessen, während es bei
halten werden. Zudem fördern sie den ge-
Fällen, sind sie verpflichtet, zu intervenie­-
der sexuellen Belästigung um Ausnutzung
genseitigen Umgang von Patientinnen und
ren und ein formelles Verfahren einzulei-
und Unterwerfung geht. Aber: Viele Fälle
Patienten, Besucherinnen und Besuchern
ten. Der Personaldienst muss bei formellen
von sexueller Belästigung gehen in Mob­
und Mitarbeitenden.
Ver ­fah­ren angemessene Anordnungen
bing über. /uw
treffen und je nach Vorkommnissen Mass­Geschehen solche Vorkommnisse oft
­nah­men ergreifen. Jedoch sind alle Mit­
im Spital Uster?
arbeitenden angehalten, die belästigende,
In Anbetracht der hohen Anzahl Mitarbei­-
diskriminieren­de oder mobbende Person
­tenden erhalten wir eher selten Meldun­
mit klaren Worten in die Schranken zu
Das neue Merkblatt «Schutz vor sexueller
gen. Die wenigen Fälle betreffen sexuelle
weisen.
Belästigung, Diskriminierung und Mob­
bing am Arbeitsplatz» ist der Lohnbeilage
Belästigung und Mobbing. Ich denke, dass
sich das familiäre Umfeld positiv auswirkt.
Im Merkblatt ist die sexuelle und sex­
März 2016 beigelegt. Zudem erhalten es
Zudem versuchen die Führungskräfte, neue
is­tische Belästigung klar beschrieben.
alle neu eintretenden Mitarbeitenden.
und junge Mitarbeitende entsprechend zu
Welches ist das wichtigste Merkmal?
Auch zu finden unter Intranet/Wichtige
unterstützen.
Unter sexueller Belästigung fällt jedes
Informationen. Gedruckte Version beim
Verhalten mit sexuellem Bezug oder auf-
Zentralmagazin zu bestellen unter Artikel
grund der Geschlechtszugehörigkeit, das
Nr. 19289.
von einer Seite unerwünscht ist und eine
8
Aktuell
Um- und Erweiterungsbau: wichtige Abstimmungen
Schlagkräftige Argumente
Das Spital Uster platzt aus allen Nähten. Ein Um- und Erweiterungsbau ist dringend
notwendig, um die Grundversorgung der Bevölkerung in der erforderlichen Qualität
auch in Zukunft sicherzustellen. Einige schlagkräftige Argumente zeigen auf, weshalb
das Projekt umgesetzt werden muss.
Heute
Unsere Region wächst. Der demografische
Entwicklung
Bevölkerung
Wandel beschleunigt sich, d.h. nicht nur die
Bevölkerung in der Region nimmt zu, auch
ihre Altersstruktur verändert sich stark.
Notfallstation
Heute
Die Notfallstation ist zu klein. An manchen
Tagen müssen Patientinnen und Patienten
im Korridor warten. Jedes Jahr suchen mehr
Das Statistische Amt rechnet mit einem Bevölkerungs­wachstum in unserem
Personen medizinische Hilfe in der Notfall­
Einzugsgebiet von heute 172 000 auf 186 000 (2020) und 200 000 (2030).
station: Wurden im Jahr 2010 noch rund
Der Anteil der älteren Bevölkerung nimmt zu, was die Nachfrage nach Leistungen
21 700 Patienten betreut, waren es
der Gesund­heitsversorgung weiter ansteigen lassen wird.
im letzten Jahr 27 550.
Mit der Neugestaltung der Notfall­s tation
kann die wachsende Nachfrage nach dieser
zentralen Dienstleistung für alle Menschen
in Uster und aus der Region auch in Zukunft
bewältigt werden.
Behandlungs­trakt
Zuku
Im neuen Behandlungstrakt sind Untersuchungs­-
Im künftigen Neubau können für
räume, Operationssäle, Intensivpflegeplätze,
den stationären Bereich bis
Notfallstation usw. vorgesehen. Sie genügen den
270 Betten bereitgestellt werden.
Schon heute verlangen Normen und
neuen technischen Anforderungen und werden
Dieses Angebot wird den mittel-
Richtlinien sowie schärfere Auflagen
auch den künftigen Ansprüchen gerecht werden.
bis langfristigen Bedarf decken.
Heute
im Brandschutz mehr Raumhöhe
für die technischen Installationen.
In den abgehängten Decken sind
grössere Lüftungsquerschnitte
Heute
notwendig.
Der Akutbereich verfügt über 207 Betten. Die Angebots­­-
Der zunehmende Einsatz von
dichte für Akutbetten im Einzugsgebiet des Spitals Uster
technischen Apparaten, Robotern
steht im kantonalen Vergleich an zweitletzter Position.
und Gerätschaften braucht mehr
Pro 1000 Einwohner standen 2014 lediglich 1,2 Akutbetten
Stauraum und führt zu grösserem
zur Ver­fügung. Im Kanton Zürich liegt der Durchschnitt
Raumbedarf.
bei 2,9 Akutbetten pro 1000 Einwohner.
Aktuell
9
Wichtige Entscheide in diesem Frühling
Das Projekt Um- und Erweiterungsbau befindet sich zurzeit in einer
ob das Geschäft den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von
entscheidenden Phase. Beim Druck dieser spitus-Ausgabe war
Uster zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Diese Abstimmung
noch nicht bekannt, ob der Gemeinderat von Uster an seiner Sitzung
würde voraussichtlich am 5. Juni stattfinden. Der Stadtrat befür­
vom 21. März den öffentlichen Gestaltungsplan Spital Uster bereits
wortete bereits Ende September 2015 den Gestaltungsplan und
behandelt und über das weitere Vorgehen entschieden hat.
empfahl dem Gemeinderat die Zustimmung. Voraussichtlich im
Fest steht: In diesem Frühling befindet der Gemeinderat, also das
Herbst 2016 befinden die Stimmberechtigten der Zweckverbands­
Parlament, über den öffentlichen Gestaltungsplan und entscheidet,
gemeinden über das Finanzierungskonzept ab.
Heute
Der letzte grössere bauliche Entwicklungsschritt geht auf die 80er und 90er Jahre
Arbeitsumfeld
des letzten Jahrhunderts zurück. Heute arbeiten die Mitarbeitenden oft unter
ungünstigen Bedingungen: Die Wege sind lang, die Räume zu klein, die Infrastruktur
ist in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäss.
Der Neubau erlaubt es, das Spital räumlich und betrieblich effizienter zu organisieren.
Das entlastet die Mitarbeitenden und bringt den Patientinnen und Patienten mehr Komfort.
Die durchdachte Raumorganisation bietet den Mitarbeitenden ein modernes, motivierendes
Arbeitsumfeld und erleichtert die Zusammenarbeit.
Heute
Heute müssen sich zwei von drei
Patienten im Kanton Zürich einen
Rehabilitationsplatz ausserhalb des
Kantons suchen.
unft
Die Einrichtung einer Rehaklinik in Uster entschärft diesen Mangel
an innerkantonalen Rehaplätzen. Das RehaZentrum liegt zentral
und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Für Patienten und Besuchende werden die Wege deutlich kürzer,
was für sie einen erhöhten Komfort darstellt.
Durch die Anlehnung an das Spital Uster können
Die gemeinsame Nutzung von
die Zürcher RehaZentren verstärkt auch komplexe und
Teilen der Infrastruktur durch Spital
anspruchsvolle Rehabilitationen anbieten. Die Nähe
und Stiftung ermöglicht tiefere
zum Akutspital schafft Sicherheit bei notfallmässiger
Kosten bei gleicher Qualität.
Zusammenarbeit
Stiftung Zürcher
Reha Zentren
Rehospilisation eines Rehapatienten.
Heute
Heute
Bettenstation
Der Kostendruck steigt. Spitäler
und Rehakliniken versuchen ver-
Die Rehabilitationskliniken möchten vermehrt
mehrt, Synergien mit ähnlichen
nahegelegene und spezielle Leistungen anbieten,
Institutionen zu nutzen.
die auf die Bedürfnisse der Patientinnen und
Patienten abgestimmt sind.
10
Fokus
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Spital Uster
Berufskrankheiten
und Unfälle vermeiden
Sicher und gesund arbeiten: Dieser Leitsatz ist im Spital Uster gut verankert.
Die Spital­leitung beauftragte die SIGE-Kommission, die Verordnungen, Richtlinien und
Vorgaben der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes umzusetzen und zu
überprüfen. Thomas Hillermann erklärt Zweck und Aufgaben der SIGE-Kommission.
Sie sind der Vorsitzende der SIGE-Kommission. Können Sie
Welche Themen beschäftigen die Kommission zurzeit?
kurz das Ziel der SIGE umschreiben?
Das Audit im letzten November und die bevorstehende Gefähr­
Thomas Hillermann, Chefarzt Anästhesie: SIGE steht für Sicherheit
dungsermittlung. In den regelmässig durchgeführten Audits über-
und Gesundheitsschutz unserer Mitarbeitenden. Das wichtigste
prüft die Firma AEH im Auftrag von H+, ob die Betriebe die
Ziel der SIGE-Kommission ist es, für sichere und nicht gesundheits-
Vorgaben der Branchenlösung einhalten. Neu wird die Gefähr­
gefährdende Arbeitsbedingungen aller Mitarbeitenden des Spitals
dungsermittlung mithilfe eines elektronischen Tools erfasst.
Uster zu sorgen (rechte Seite).
Allerdings konnten wir vor dem Audit die Umstellung noch nicht
abschliessen. Aber wir zeigten auf, dass die Vorbereitung der
Mit welchen Aufgaben wurde die SIGE-Kommission von der
Gefährdungsermittlung auf gutem Wege ist und seit dem letzten
Spitalleitung beauftragt?
Audit systematisch Verbesserungen angebracht wurden. So haben
Wir sind der Branchenlösung Arbeitssicherheit von H+ ange­
wir das Audit trotz des Zeitverzuges bestanden.
schlossen (siehe Text Seite 11). Unser wichtigster Auftrag ist, die
Branchenlösung umzusetzen und die Vorgaben einzuhalten. Der
Nach dem letzten Audit 2015 mussten einzelne Themen um-
Anschluss an die Branchenlösung ist sinnvoll: Darin sind Vorgaben
gesetzt werden. Können Sie Beispiele nennen?
von Experten formuliert, um in dem riesigen Feld von Sicher-
Bei dem Thema Hebemittel Pflege mussten wir die Hebehilfen in
heitsüberlegungen systematisch vorgehen zu können und die
der Nähe des Einsatzortes zur Verfügung stellen. In den Neben-
sicherheitsrelevanten Bereiche im Spitalumfeld zu identifizieren.
gebäuden mussten wir die Alarmierung für die erste Hilfe neu
Was heisst Gefährdungs­ermittlung?
Die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeits­
erhalten. Seit diesem Jahr steht dafür eine webbasierte
sicherheit EKAS fordert eine regelmässige Gefährdungs­
Software von H+ zur Verfügung.
ermittlung. Die H+ Branchenlösung Arbeitssicherheit
Beispiele von Fragen der Gefährdungsermittlung:
verlangt von den angeschlossenen Betrieben alle drei
Steht genügend Zeit für eine gute Planung und Organi­
Jahre oder bei wichtigen organisa­
t orischen oder
sation der Arbeit zur Verfügung? Werden die Hinweise
baulichen Veränderungen eine Gefähr­dungs­ermittlung
in den Betriebsanleitungen der Elektrohandwerkzeuge
durchzuführen.
beachtet?
Dieses Jahr war es wieder soweit. Die meisten Linien­
Verfügen die Narkosegeräte über eine leistungsfähige
vorgesetzten mit Führungsaufgaben sowie je nach
Anästhesiegasabsaugung? Sind die Fluchtwege frei und
Bereich und Aufgabe ausgewählte Mitarbeiterinnen und
nicht durch Gegenstände oder Material irgendwelcher
Mitarbeiter haben kürzlich vom internen Sicherheits­
Art zugestellt? Stehen für den Umgang mit heissen
beauftragten Christoph Obrist Instruktionen und die
Tellern, Pfannen usw. Handschuhe oder Serviertücher zur
ihnen zugeteilten Checklisten zur Gefährdungsermittlung
Verfügung?
Fokus
Die SIGE-Kommission: Vorne (v.l.n.r.) Thomas Hillermann, Vorsitz, Chefarzt Anästhesie; Christoph Obrist, Stv. Vorsitz, Stv. Leiter Technischer Dienst, Sicherheitsbeauftragter; Johnny Van Dijk, OP-Manager; Melanie Holliger, Leiterin Personaldienst. Hinten (v.l.n.r.) Simone Jud, Leiterin Hauswirtschaft; Therese Maienfisch,
Leiterin Direktionsstab; Michael Schmitz, Pflegecontrolling und -organisation; Esther Mühlbach, Leiterin Sozialberatung, Vertretung PASS.
Nicht auf dem Bild ist Christian Trüb, Leiter Technischer Dienst.
regeln. Im Sanitärraum Technik werden Säuren und Laugen in
separaten Auffangwannen gelagert und bei der Dosieranlage der
Geschirrspülmaschine (Bandspüler) liegen chemikalienbeständige
Handschuhe bereit.
Schon gemacht?
SIGE-Snack im Intranet
Welche weiteren Aufgaben übernimmt die Kommission?
Den Mitarbeitenden des Spitals Uster steht im
Oft behandeln wir Anfragen zu Prozessen oder Vorkommnissen
Intranet der SIGE-Snack zur Verfügung. Das Easylearn-
im Spital, die sicherheitsrelevant sind oder sein könnten. Zum
Modul, wofür ca. 25 Minuten aufgewendet werden
Beispiel beschäftigen wir uns mit den Abläufen, die nötig sind,
müssen, vermittelt wichtiges Grundwissen rund um
wenn das Phoenix oder die ganze EDV ausfallen würden.
die Sicherheit und Gesundheit. Die Mitarbeitenden
lernen relevante Vorschriften und Verfahren kennen
Ihre Vorgaben werden von den Mitarbeitenden umgesetzt?
und wissen, an wen sie sich in welchen Situationen
Bei den Linienvorgesetzten und Mitarbeitenden liegt das Sach­
wenden müssen.
wissen. Nur gemeinsam mit ihnen können sicherheitsrelevante
Intranet/Bedienungsanleitungen/eLearning/SiGe-
Probleme identifiziert und behoben werden. Zum Beispiel leiten
Basisschulung
wir den Verantwortlichen die Vorgaben zu Lagerung, Aufberei­
tung usw. von Chemotherapeutika weiter. Die korrekte Umsetzung
erfolgt jedoch immer vor Ort durch die Experten der einzelnen
Bereiche.
Kurz erklärt: H+ Branchenlösung Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz im Gesundheitswesen
Alle Unternehmen sind verpflichtet, die gesetzlichen Vorschrif­
Ziele der H+ Branchenlösung
ten rund um die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz
– Arbeitssicherheit wird nachhaltig umgesetzt.
ihrer Mitarbeitenden zu erfüllen. Das Spital Uster ist der
– Die gesetzlichen Vorschriften werden erfüllt.
H+ Branchenlösung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im
– Die Sicherheitsrisiken werden gesenkt.
Gesundheitswesen angeschlossen. Die Branchenlösung ermöglicht
– Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden werden verbessert.
eine einfache Umsetzung der EAKS-Richtlinien (Eidgenössische
– Arbeitsausfälle werden gesenkt.
Koordinationskommission für Arbeitssicherheit). Die Mitglieder
verpflichten sich zur Umsetzung des Konzepts und erhalten dazu
Wichtigstes Ziel der Arbeitssicherheit und des Gesundheits­
die notwendigen Hilfsmittel.
schutzes: Berufskrankheiten und Berufsunfälle vermeiden.
12
Fokus
Die häufigsten Unfallgefahren und Berufskrankheiten
Die zwei häufigsten Unfallgefahren im Gesundheitswesen sind Stich- und Schnittver­
letzungen und Stürzen und Stolpern. Bei den Berufskrankheiten kommen Rückenprobleme
Schnittverlet
zu
en, Stolpern
ürz
t
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am häufigsten vor.
Tipps für einen gesunden Rücken
Bei der täglichen Arbeit wird der Rücken belastet: Ob in der Pflege,
Umgebung anpassen
Küche, im Büro oder bei handwerklichen Tätigkeiten. Wichtig ist,
Eine gut organisierte Umgebung hilft, die jeweilige pflegerische
im Alltag gute Arbeitssituationen zu schaffen: Wenn immer mög-
Aktivität zu erleichtern und rückengerecht zu arbeiten. Das Bett
lich eine korrekte, aufrechte Körperhaltung einnehmen, Arbeits­
auf die richtige Höhe stellen, einen zweckmässigen Stuhl an die
haltung oft wechseln (sitzen, stehen, gehen), sich bewegen und
richtige Position stellen, Schemel oder Blocs (Würfel) benutzen,
in der Freizeit sportlich betätigen.
um verschiedene Ebenen zu bauen. /Gabriele Collenberg, Leiterin
Zudem gilt bei Arbeiten vor dem Bildschirm:
Physiotherapie /Nelli Hess, Pflegefachverantwortliche MED, B0P
– Sitzfläche der Körpergrösse anpassen: Unterarm ganz auflegen;
Füsse voller Kontakt zum Boden.
– Tischhöhe auf Ellbogenhöhe.
Falsch
Richtig
– Bildschirmoberkante 10 cm unter Augenhöhe.
– Maus ab und zu loslassen, Handgelenk entspannen.
Kinaesthetics: Bewegen statt Heben
Eine gute Möglichkeit, im Pflegealltag den eigenen Rücken zu
schonen, bietet die Kinaesthetics, wie sie im Spital Uster angewendet wird. Das Konzept befähigt die Pflegenden, die eigene
Bewegung zur gezielten Unterstützung des Patienten zu nutzen.
Pflegende suchen nach Möglichkeiten, die Bewegungsabläufe
Die Muskeln nicht zum Halten von Gewicht benutzen,
sondern zum Bewegen.
gemeinsam mit dem Patienten durchzuführen.
So werden Fehlbelastungen vermieden
Falsch
Richtig
– Auf sicheren Stand achten.
– In die Knie gehen.
– Mit gestrecktem flachen Rücken arbeiten.
– Die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich selber lenken.
– W
enn Menschen in den Aktivitäten unterstützt werden müssen,
dann den Körperstrukturen gemäss bewegen: Das Gewicht
über die Knochen leiten, damit die Muskeln frei sind zum
Bewegen.
Ob am Pflegebett oder beim Tragen und Heben von Lasten:
Bewegungen mit geradem Rücken schonen nicht nur die Bandscheiben
(gleichmässige Belastung), sondern den ganzen Bewegungsapparat.
Fokus
13
Stürze vermeiden
Stolpern und Stürzen sind in der Schweiz die häufigsten Unfall­
Spitze und scharfe Gegenstände müssen sofort nach Gebrauch in
der Sharp-Box entsorgt werden.
ursachen. Allein am Arbeitsplatz ereignen sich jährlich rund
62 000 Sturzunfälle. Hinzu kommen rund 113 000 Nichtberufsunfälle von Arbeitnehmenden in Haushalt und Freizeit (Zahlen
Risiko Stich- und
Schnittverletzungen
SUVA).
Im Spital lauert Gefahr auf Treppen und in Korridoren, wenn der
Boden nass ist. Die Reinigungsmitarbeitenden sind angehalten,
während der Reinigung, wenn sie mit dem Mop reinigen und der
Boden feucht ist, die gelbe Warntafel sichtbar aufzustellen.
Im Spital haben viele Mitarbeitende täglich mit spitzen und
scharfen Gegenständen zu tun. Dabei kommt es leider oft zu
So können Sie Stolper- und Sturzunfälle vermeiden und vermeiden
Verletzungen, die sich in den meisten Fällen hätten verhindern
helfen:
lassen. Im schlimmsten Fall können durch die durchdrungene Haut
–Steht das gelbe Warnschild: aufpassen, langsam gehen.
schwere Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis B und C über-
–Treppen in gemässigtem Tempo benutzen.
tragen werden. Das korrekte Einsetzen von Schutzmassnahmen,
–Rutschfeste, geschlossene Schuhe tragen.
eine der Standardmassnahmen der Hygiene, gilt bei allen Patienten:
–Keine Gegenstände auf Treppen und im Korridor stehen oder
Denn nicht immer ist bekannt, ob ein Patient mit einer blutübertragbaren Krankheit infiziert ist.
am Boden liegen lassen, sondern an Rand stellen.
–Wurde eine Flüssigkeit ausgeschüttet, sofort aufwischen oder
den Reinigungsdienst anrufen. /ks
Wie können Sie das Risiko am besten senken?
Risikofaktor Stress
–Seien Sie sich des Risikos bewusst, dass Sie mit spitzen Gegenständen hantieren.
–Vor allem unter Stress können Unfälle passieren! Führen Sie
die risikoreiche Handlung in Ruhe und konzentriert durch.
–Bereiten Sie Ihre benötigten Utensilien trotz Stress vollständig vor.
–L assen Sie sich während der Handlung nicht ablenken.
Risikofaktor Material
–Setzen Sie die angebotenen Sicherheitssysteme immer und
korrekt ein.
–Unterlassen Sie unbedingt das sogenannte Recapping, das
Wiederaufsetzen von Kappen auf gebrauchte Kanülen.
–
Tragen Sie Einweg-Handschuhe bei voraussehbarer Kontami­
nation mit Blut wie z. B. Blutabnahmen, Legen von peripheren
Gelbe Warntafel: Achtung vor rutschigem Untergrund.
Venenkathetern.
–
Entsorgen Sie nach Gebrauch die spitzen Gegenstände «Sharps»
sofort in der Sharp-Box.
–Achtung! Die Sharp-Box ist nur so lange sicher, wie sie auch
Gesunder Rücken: Angebote für Mitarbeitende
richtig eingesetzt wird: Beim Erreichen der Zweidrittel-Fülllinie
Nutzen Sie die Angebote für Mitarbeitende des
verschliessen Sie die Box vorschriftsgemäss und nehmen Sie
Spitals Uster und halten Sie sich fit:
eine neue in Gebrauch. Das Verletzungsrisiko steigt enorm,
Rückenturnen (montags, 17 – 18 Uhr); Pilates (diens-
wenn die Box überfüllt ist!
tags, 16 – 17 Uhr); Yoga (mittwochs, 17 – 18 Uhr).
–Fühlen Sie sich für Ihre eigenen Sharps verantwortlich – zum
Beitrag: CHF 10 pro Lektion. An- und Abmeldung:
Schutz auch für die Kolleginnen, Kollegen und Mitarbeitenden
vor dem Eingang zur Physiotherapie. Informationen
des Hausdienstes, die von falsch entsorgten Sharps gefährdet
im Intranet: Gesundes Personal/Angebot in der
werden. /Mirjam Müller, Karin Bihr, Fachexpertinnen für Infek­
Physiotherapie.
tionsprävention im Gesundheitswesen
14
Fokus
Teamporträt Physiotherapie
Spezialisten für Bewegung
Das Team der Physiotherapie behandelt Patienten aller Altersgruppen – von der jungen
Sportlerin bis hin zu sehr alten Menschen. Der Wechsel zwischen stationärer und ambulanter
Behandlung ist spannend und anspruchsvoll zugleich.
Vorne (v.l.n.r.) Karin Jaeger; Karin Bollinger; Sarah Jann; Eveline Temperli; Betina Villanueva; Gabriele Collenberg.
Hinten (v.l.n.r.) Roger Wendelspiess; Agnes Betschart; Cornelia Eisenhut; Simon Tesfay; Maaike von Greyerz; Maja Haug; Lilian Eberle; Oliver Schmid; Sibylla Städeli;
Sybille Weber; Marcel Ambass; Emma Rozeboom. Nicht auf dem Bild sind Ruth Jakob; Gerrie De Jager; Sibylle Widmer; Aline Joos, Swetlana Zimmermann.
Die modernen Räumlichkeiten sind hell und freundlich. Der
Gabriele Collenberg, die seit zehn Jahren das Team leitet. Das
Trainingsraum verleiht der Physiotherapie einen Hauch von Fitness-
ambulante Angebot ist breit und umfasst verschiedene Einzel­
studio. Die elf Therapieliegen sind praktisch im Halbstunden-Takt
therapien sowie Wassertherapien im spitaleigenen Bad. Zudem
besetzt. Kein Wunder: Rund 4000 Patientinnen und Patienten
werden Rehabilitationsprogramme für Menschen mit Lungen­
betreut das Team pro Jahr ambulant. Hinzu kommen noch rund
krankheiten, Herzerkrankungen und Diabetes angeboten. Seit
3500 stationäre Verordnungen.
2015 gehört das Spital Uster ausserdem zu den «Sport Medical
«Im stationären Bereich mobilisieren wir häufig Patienten nach
Base approved by Swiss Olympic» und bietet im Bereich der
Operationen. Zu unserem Arbeitsalltag gehört auch die Be­­­­­hand­
Sportphysiotherapie sportmedizinische Aufbautrainings und
lung von Patienten mit neurologischen Diagnosen, Schluck­­
Laktat­­­­tests an.
störungen und Atemproblemen. Darüber hinaus betreuen wir
Patienten auf der Intensivstation und der Akutgeriatrie», erklärt
Minutiös durchgeplanter Tagesablauf
Jede Station im Haus hat eine feste Therapeutin oder einen
Therapeuten als Ansprechpartner. «Das wird sehr geschätzt
Zum Team gehören 16 erfahrene Physio­
thera­
peu­
und beeinflusst den Behandlungserfolg positiv», berichtet die
tinnen und -therapeuten, ein medizinischer Masseur
53-Jäh­rige. Die grösste Herausforderung im Tagesgeschäft ist
sowie zwei Sekretärinnen. Alle verfügen über ver-
jedoch, kurzfristige Abklärungen und Therapien unterzubringen.
schiedene Zusatzqualifikationen und bilden sich
Das ist im dicht gedrängten und minutiös geplanten Terminplan
regelmässig weiter. Zudem bilden sie in engem Aus­
schwierig. Trotz grosser Anstrengungen vonseiten des Teams sind
tausch mit der Zürcher Hochschule für Angewandte
der Flexibilität oft Grenzen gesetzt. «Gemeinsam mit den behan-
Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur jeweils drei
delnden Ärzten, Pflegenden und der Sozialberatung versuchen
Physiotherapeuten aus.
wir aber für jeden Patienten die beste Lösung zu finden», betont
Gabriele Collenberg. /je
Bild und Rezept: Swissmilk
Aufgelesen
15
HüttenkäseKartoffelkuchen
mit Bärlauch
Aufgetischt
Die Bärlauch-Saison hat begonnen. Das Kraut
mit dem kräftigen Aroma soll gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen – ideal also,
um im Frühling auf Trab zu kommen.
Zutaten für 4 Personen (1 Blech von 24 cm Ø)
Zubereitung
Butter und Mehl für das Blech
–Teig 2 mm dick auswallen, ins bebutterte und bemehlte Blech
400 g Kuchenteig oder Quarkblätterteig
legen. Kühl stellen.
300 g vorwiegend festkochende Kartoffeln
–Kartoffeln in Salzwasser kochen, abgiessen. Schälen, in 3 mm
Guss:
–Für den Guss Eier mit Mehl glatt rühren. Milch, Hüttenkäse und
dicke Scheiben schneiden. Auf dem Teigboden verteilen.
2
Eier
Bärlauch oder Liebstöckel darunter rühren, würzen. Auf dem
1 TL
Mehl
Kuchen verteilen.
1,5 dl Milch
–In der Mitte des auf 200°C vorgeheizten Ofens 30 bis 40
250 g Hüttenkäse
Minuten backen.
6Blätter Bärlauch oder Liebstöckel,
–
Den Kuchen mit Bärlauch oder Liebstöckel garnieren. Hüttenkäse
in feine Streifen geschnitten
dazu servieren.
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Mehr gluschtige Rezepte finden Sie unter
Garnitur:
www.swissmilk.ch/rezepte
Bärlauch oder Liebstöckel
250 g Hüttenkäse
Buchtipp
Die Rebellin
1946 im kleinbürgerlichen Kilchberg geboren, verlässt Ursula Hauser schon in jungen Jahren ihr
sicheres Umfeld und zieht in die weite Welt hinaus. San Francisco, Kapstadt, Costa Rica sind nur
einige Stationen ihres bewegten Lebens. Sie arbeitet als Psychoanalytikerin mit traumatisierten
Frauen und Kindern auf der ganzen Welt. Immer wieder verlässt sie die sichere Schweiz, um sich
der Unsicherheit eines Engagements für Frieden und Gerechtigkeit hinzugeben. Fasziniert haben
mich besonders die Schilderungen ihrer Erlebnisse im Zürich der 68er Bewegung und der Globuskrawalle – Zeitgeschichte,
die noch nicht so lange zurückliegt.
PS: An dieser Stelle einmal ein grosses Dankeschön an Heidi Häusler von der Buchhandlung am Hottingerplatz in
Zürich. Durch sie stosse ich immer wieder auf solch interessante Bücher. /ep
Autorin: Ursula Hauser / Wörterseh Verlag; 208 Seiten; CHF 36.90 / ISBN: 978-3-03763-065-5
16
Aufgelesen
Spass im Team – Trinkgeld sei dank
Trinkgelder sind eine kleine Anerkennung für die Arbeit der
«Wir gehen in der Regel alle zwei Jahre in einem Restaurant in
Mitarbeitenden und ein Dankeschön seitens der Patientinnen und
Uster oder in der näheren Umgebung essen. Alternierend findet
Patienten. Seit einigen Jahren fliessen die Gaben jedoch spärli-
das Hauswirtschaftsfest statt: Meistens unternehmen wir einen
cher. Auch lassen sich bei uns kaum grosszügige Reiche behan-
Kurzausflug, z. B. eine Besichtigung einer Institution oder eine an-
deln, wie etwa der ehemalige Emir von Katar, der Ende Dezember
dere Aktivität, und essen anschliessend gemeinsam. Den Rest des
den Mitarbeitenden der Schulthess Klinik beachtliche Geldbeträge
Trinkgeldes verwenden wir für kleine Aufmerksamkeiten für die
übergab. Gemäss Reglement muss das Trinkgeld für teamspezifi-
Mitarbeitenden. Wir schätzen es sehr, dass wir für diese Gelegenheiten
sche Aktivitäten eingesetzt werden. Drei Bereiche zeigen auf, wie
Trinkgeld bekommen.» Kathrin Steinemann, Leiterin Hausdienst
sie trotz kleineren Budgets den Verwendungszweck erfüllen – auch
dank Zustupf aus der eigenen Tasche:
«Wir leisten uns mit dem Trinkgeld ab und zu an Wochenenden
einen Znüni und kaufen Geschenke für die Kolleginnen und
Kollegen beim Abschied, bei der Heirat und Geburt eines Kindes.
Einen kleinen Beitrag verwenden wir für unser jährliches Essen in
einem Restaurant und für Anlässe bei Mitarbeitenden zuhause, z. B.
für einen Grill- oder Racletteplausch. Den grössten Teil der Kosten
tragen jedoch die Mitarbeitenden oder sie bringen einen Salat oder
Dessert mit. Wichtig für uns ist, dass alle Mitarbeitenden an den
Anlässen teilnehmen können. Wir haben es meistens lustig und
geniessen es, ausserhalb des Spitalalltags miteinander zu quat­
Die Mitarbeitenden der Hauswirtschaft unternahmen 2014 eine Schifffahrt auf
dem Pfäffikersee mit anschliessendem Nachtessen in der Stiftung Palme.
schen.» Lidia Sutter, Pflegemanagerin B0/B0P/Med. Tagesklinik
«Ein Teammitglied organisierte letztes Jahr mit dem Trinkgeld
einen Ausflug: Wir wanderten von Frauenfeld aus nach Mammern,
besuchten das Schloss Herdern, stürmten den Schlossladen und
schwammen im Bodensee. Zum Abschluss assen wir himmlisch im
Stübli des Gasthofs Schiff in Mammern. So haben wir etwas für
die Fitness getan, etwas Kultur genossen und am Schluss ein Glas
gehoben auf die Trinkgeldkasse des Spitals. Allerdings reichte der
Inhalt nicht aus. Die Reisekosten und einen kleinen Beitrag ans
Essen haben wir selbst bezahlt.»
Sonja Krenger, Assistentin Bildung und Entwicklung Pflege
Das Team Bildung und Entwicklung Pflege finanzierte mit dem Trinkgeld einen
Ausflug in den Kanton Thurgau.
Tumortage 2016: Spital Uster-Ärzte referierten
Der zweitägige Patientenkongress bot Anfang Februar rund 200
Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit, sich aus erster
Hand über Tumore zu informieren. Einen der fünf Hauptvorträge
hielt Prof. Dr. Gian A. Melcher, Chefarzt Chirurgische Klinik,
zum Thema «Roboter in der Krebstherapie – Sinn oder Unsinn?».
Dr. Nina Kotrubczik, Dr. Vital Schreiber, Dr. Ellen Utzinger,
Dr. Sibylle Wolleb und Dr. Mihailo Sekulovski engagierten sich in
drei der insgesamt 30 Workshops. Die Tumortage fanden bereits
das neunte Mal in Winterthur statt. /cs
Aufgelesen
17
Mitarbeiterporträt
«Orchideen möchten kuscheln»
Die Blütenpracht von Orchideen fasziniert Mike Holland. Mit viel Fürsorge und Know-how
pflegt er zuhause etwa 80 Exemplare.
bis zu 250 Orchideen in seiner Wohnung,
heute sind es noch rund 80. Das Geheimnis seines Erfolgs? Ein homöopathischer
Dünger namens «Biplantol». «Damit werden die Blüten noch prächtiger», erklärt der
Blumenfreund. Besonders wichtig: Zugluft
und direkte Sonneneinstrahlung unbedingt
vermeiden. «Ausserdem möchten sie kuscheln.» Soll heissen: Je mehr Orchideen
in einem Raum, desto besser, vor allem
wegen der Luftfeuchtigkeit. /Sarah Jenny,
Praktikantin Kommunikation
Eine von Mike Hollands Orchideen (Vanda) steht in voller Blüte.
An seine erste Erfahrung mit Orchideen er-
bedauernd. Damit dies nicht noch einmal
innert sich Mike Holland, Pflegefachmann
passiert, besorgte er sich Pflanzenkunde-
und Berufsbildner der Abteilung Medizin
Bücher und «verschlang» diese regelrecht.
B3, genau: «Mit 16 Jahren habe ich meine
Mit 18 Jahren startete er dann erneut ei-
erste Orchidee gekauft.» Eine weisse,
nen Versuch, mit ansehnlichem Ergebnis:
wunderschöne Blume sei sie gewesen.
«Meine zweite Orchidee hatte ich 23 Jahre
«Leider ist sie nach sechs Wochen dahin-
lang, bevor ich sie schliesslich verschenkte.»
geschieden», sagt der Pflegefachmann
Zu den besten Zeiten beherbergte Holland
Der Motzkübel
Wer kennt sie nicht, die immer wiederkehrenden, scheinbar nicht
auszumerzenden Ärgernisse: Die leere WC-Rolle ist nicht gewechselt
worden, das letzte Medikament wurde verbraucht und nicht nachbestellt, der überquellende Wäschesack in der Garderobe wird von allen
«übersehen»… Diese Kleinigkeiten können schon mal dazu führen, dass
lauthals geschimpft wird. Aber der «Übeltäter» lässt sich so nicht ermitteln.
Damit nicht alles beim Alten bleibt und der ganze Ärger sinnlos war, haben wir auf der Abteilung B1 unseren «Motzkübel». Jeder kann seinem
Ärger auf einem Zettel Luft machen und einwerfen. Die gesammelten
Zettel werden an der Teamsitzung vorgelesen und vom ganzen Team
zur Kenntnis genommen… natürlich immer in der Hoffnung, dass sich
die Ärgernisse minimieren. Unser Fazit: zur Nachahmung empfohlen! /ep
Pflegefachmann Mike Holland.
18
Aufgelesen
Tipps
Sieben Tipps für mehr Datensicherheit
Digitale Röntgenbilder, elektronische Befunde – die Daten im Spital sind wertvoll, ihr
Schutz umso wichtiger. Zumal die Angreifer immer raffinierter werden. Wer die folgenden
Tipps beherzigt, hilft, die Personal- und Patientendaten des Spitals zu schützen.
IT-Sicherheit beginnt beim richtigen Umgang mit dem Passwort. (Quelle: fotolia)
1. Bildschirm sperren
von einem beliebigen Satz nur den 1. Buchstaben jedes Wortes.
Grundsätzlich gilt: Verlässt man den Arbeitsplatz, wird der PC-Bild-
Bestimmte Buchstaben wandelt man in Zahlen oder Sonder­
schirm gesperrt. Ganz einfach geht das mit der Tastenkombination
zeichen um.
«Windows-Fenster+L».
Ein Beispiel: Aus «Ich arbeite im Spital Uster und komme mit der
S9 zur Arbeit.» wird «Ia1SU&kmdS9zA» («i»=«1», «und»=«&»).
2. Phishing-Mails und Schadsoftware in E-Mails
Seien Sie immer sehr vorsichtig bei verdächtigen E-Mails sowie
4. Passwörter regelmässig ändern und nie weitergeben
bei E-Mails, die Sie unerwartet bekommen oder die von einem
Bei einem persönlichen Login sollte das Passwort regelmässig
unbekannten Absender stammen. Befolgen Sie niemals die
geändert – und vor allem nie weitergegeben – werden.
Anweisungen im Text, öffnen Sie keinen Anhang und folgen Sie
keinen Links.
3. Sichere Passwörter benutzen
Ein Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein, nicht im
Wörterbuch vorkommen und aus Gross- und Kleinbuchstaben
sowie Sonderzeichen und Ziffern bestehen. Mit kleinen Tricks
lassen sich auch komplizierte Passwörter merken: Man benutzt
5. Passwörter nie automatisch speichern
Browser wie der Internet-Explorer ermöglichen eine automatische
Passwortspeicherung. Diese Option sollte ausgeschaltet werden.
Vor allem beim Zugriff von externen, privaten oder öffentlichen
Geräten auf die Spital-IT-Umgebung (z. B. via Webaccess).
6. PC-Updates aktivieren
Damit alle Sicherheitsupdates aktuell sind, sollte der PC mindestens einmal pro Woche neu gestartet bzw. herunterfahren werden.
Hinweis
Diese Auflistung beinhaltet nur eine kleine Auswahl
von wichtigen Sicherheitshinweisen. Mehr finden
sich unter: www.melani.admin.ch > Privatanwender
7. Keine fremden Medien verwenden
Verwenden Sie keine fremden USB-Sticks oder DVDs. Diese können Viren oder andere Schädlinge enthalten und unbemerkt im
Hintergrund in das Spital-Netzwerk eindringen. /Oliver Ernst, Leiter
Informatik
Aufgelesen
19
Rätsel
Satz für Satz
Wann erraten Sie, um welchen Begriff es sich handelt?
Der andere
Blickwinkel
1.Sie haben Köpfe, aber keinen Körper.
2. Es gibt kurze und lange.
3.Man kauft sie in Schachteln, weiss aber
nicht, wie viele drin sind.
4.Es gibt sie seit Anfang des
18. Jahrhunderts.
5.Als Werbeträger werden sie gerne
verschenkt.
6.Für den Denksport werden sie auch
verwendet.
7. Und oft auch für Bastelarbeiten.
Wissen Sie, was sich hinter dieser Klappe befindet? Haben Sie
schon einmal die Gegenseite der Klappe gesehen?
Haben Sie den Begriff erraten? Dann senden Sie das Lösungswort des Rätsels «Satz für Satz» bis Ende April 2016 per E-Mail
an: [email protected] oder mit interner Post an «Kommunikation». Unter den Einsendern mit den richtigen Antworten
verlosen wir ein Guthaben von CHF 30, das direkt auf den
Badge geladen wird. Viel Glück!
Auflösung Kreuzwort­rätsel Spitus 4/2015
Das Lösungswort hiess «Operationsroboter.» Den
Transport und Entsorgung. Wir gratulieren herzlich.
Auflösung: Im Spital gibt es mehrere solcher Klappen (z.B. gegenüber vom
Röntgenrapportraum im EG). Schmutzwäsche, die hier hinein geworfen
wird, landet z. B. im Raum A U62 und wird dann vom Transportdienst in die
Zentralwäscherei gebracht.
Preis im Wert von CHF 30 hat gewonnen: Dejan Djukic,
20
Kalender
Vormerken
April
Mai
Juni
02.04.
11.05.
02.06.
Infotag Gesundheitsberufe
Interdisziplinäres Kolloquium
Reanimationstraining
9.00 – 12.00 Uhr, Spital Uster
«Beckenboden, Rektum und Analkanal:
für Ärzte und MPAs
Neues von der Klinik bis zum
13.30 – 17.30 Uhr, Forum
06.04.
Interdisziplinäres Kolloquium
«Medikamentöse Therapie von
Operationsroboter»
12.15 – 13.00 Uhr, Forum
08.06.
Interdisziplinäres Kolloquium
Schilddrüsenerkrankungen:
11.05.
Einfach oder doch nicht?»
Feierabendwanderung
Interdisziplinäre Höhepunkte»
12.15 – 13.00 Uhr, Forum
17.00 Uhr, Haupteingang
12.15 – 13.00 Uhr, Forum
14.04.
11.05.
08.06.
2. Fortbildung für
Delegiertenversammlung
Tageswanderung
Medizinische Praxisassistentinnen
19.00 – 21.00 Uhr, Forum
AG Gesundes Personal
25.05. 15.06.
Öffentlicher Vortrag
Hausärzte-Lunch
«Diagnose Brustkrebs: Und was nun?»
12.15 – 13.45 Uhr, Forum
«Schwangerschaft und Innere Medizin:
«Notfälle aus verschiedenen Perspektiven»
13.30 – 17.30 Uhr, mit anschliessendem
Apéro, Forum
14.04.
19.30 – 21.00 Uhr, Forum
Besichtigung umgebaute Familienabteilung für die Mitarbeitenden
15.00 – 17.00 Uhr, Asylstrasse
26.04.
Dienstjubiläum-Apéro
26.05. 16.06.
Reanimationstraining
Öffentlicher Vortrag Clienia
für Ärzte und MPAs
«Zwischen Realität und Wahnwelt –
13.30 – 17.30 Uhr, Forum
Psychosen und Schizophrenie(n)»
19.00 – 20.30 Uhr, Forum
15.30 Uhr, Restaurant Aquarius
16.06.
Infoanlass für Mitarbeitende
16.00 – 16.45 Uhr, Forum
22.06.
Öffentlicher Vortrag
Besichtigung Familienabteilung
Die Familienabteilung wurde in den letzten zehn Monaten umgebaut
und um fünf neue Zimmer erweitert. Neu bietet sie zehn attraktive
Zimmer mit modernen Nasszellen, einen Aufenthaltsraum und einen
direkten Zugang mit Lift an.
Am Donnerstag, 14. April, von 14.00 bis 15.00 Uhr können die Mit­
arbeitenden die Räumlichkeiten besich­tigen. Nutzen Sie die Gelegen­
heit und besuchen Sie Ihre Kolleginnen in ihrer neuen Umgebung.
«Leben mit Diabetes: Früher, heute
und in Zukunft»
19.30 – 21.00 Uhr, Forum
23.06.
Infoanlass für Mitarbeitende
12.30 – 13.15 Uhr, Forum
23.06.
Sommeranlass für Zuweisende
16.00 – 22.00 Uhr, Forum
Persönlich
21
News vom PASS
Zurzeit stellt sich der PASS aus den folgenden Mitgliedern zusammen: Vorne (v.l.n.r.) Myrtha Egli, Pflegefachfrau Medizin A0; Roland Rüegger, Diätkoch Küche;
Regula Christen, Pflegefachfrau TK Chirurgie; Edgar Zbinden, Mitarbeiter ZM/Logistik; Betina Villanueva, dipl. Physiotherapeutin. Hinten (v.l.n.r.) Lenka Kruta MTRA
HF, Radiologie; Esther Mühlbach, Leiterin Sozialberatung; Gabi Kern, Pflegefachfrau HF IPS; Peter Bibermann, Stv. Leiter Empfang; Sylke Männel, Pflegefachfrau
Frauenklinik B2P/Neonatologie. Nicht auf dem Bild Christian Trachsel, Stv. Leitender Arzt Medizin.
Neues/altes Mitglied
Gewusst? Speisen auch nachts erhältlich
Anfang 2016 trat Elisabeth Schönholzer als PASS-Mitglied zurück.
Seit Mitte Mai 2015 steht den Mitarbeitenden im Restaurant
Wir danken Elisabeth für ihr engagiertes Mitwirken und wünschen
Aquarius während 24 Stunden ein Ver­pflegungsautomat zur
ihr für die Zukunft «Guten Wind» auf der Segeltour. Gleichzeitig
Verfügung. Das Angebot umfasst auch verschiedene Speisen, die
heissen wir das ehemalige Mitglied Sylke Männel, Pflegefachfrau
Sie in der Mikrowelle erwärmen können. Nutzen Sie dieses
vom B2P, wieder willkommen und freuen uns auf eine gute
Angebot und verpflegen Sie sich auch nachts mit Gerichten aus der
Zusammenarbeit.
eigenen Spitalküche. /Für den PASS Lenka Kruta, MTRA HF
Sie fragen – der Personaldienst antwortet
Wann wird der Ferienanspruch gekürzt?
Der gesetzliche Ferienanspruch wird gekürzt, wenn man aufgrund
– Wer komplett (100% vom Pensum) abwesend ist und das länger
eines unbezahlten Urlaubs oder krankheits- oder unfallbedingt
als drei Monate, dem wird für jeden weiteren vollen Monat der
abwesend ist.
Abwesenheit der Ferienanspruch um einen Zwölftel gekürzt.
Unbezahlter Urlaub: Für jeden vollen Monat der Abwesenheit wird
der Ferienanspruch um ein Zwölftel gekürzt. Für die Berechnung
– Kompliziert wird die Berechnung der Ferienkürzung, wenn man
werden alle unbezahlten Urlaubstage im Kalenderjahr berücksich-
mehrmals hintereinander komplett abwesend ist. Denn für die
tigt – unabhängig davon, ob der unbezahlte Urlaub tage-, woche-
3-Monats-Regel werden alle vollständigen Abwesenheiten be-
oder monatsweise bezogen wird.
rücksichtigt – unabhängig des Kalenderjahrs. Nur wenn während
sechs zusammenhängender Monate wieder das volle Pensum
Nichtberufsunfall und -krankheit: Hierbei wird zwischen voller oder
geleistet wurde, werden frühere Abwesenheiten nicht mehr für
teilweiser Arbeitsunfähigkeit unterschieden.
die Ferienkürzung berücksichtigt.
– Wer nur teilweise arbeitsunfähig ist und demzufolge auch arbei-
Hinweis für Vorgesetzte
tet, der behält den vollen Ferienanspruch. Das bedeutet aber
Bitte füllen Sie das Formular «Ferienkürzung» im PEP aus und senden
auch: Wer in dieser Zeit Ferien bezieht, dem werden die Ferien
es an den Personaldienst. Ferienkürzungen werden immer auf einen
voll abgezogen.
halben Tag abgerundet (Kürzung 1.66 Tage = 1.5 Tage).
Kennen wir uns?
Christoph Obrist
Wasser, Strom, Heizung, Telefon – eine gut funktionierende Infrastruktur ist für alle tagtäglich selbstverständlich. Der 51-Jährige weiss, wie viel Engagement hinter den Kulissen nötig
ist, damit wirklich alles rund läuft.
Was ist Ihre Aufgabe im Spital Uster?
beschädigt werden. Diese Schäden werden sicherlich nicht mut-
Ich arbeite seit ziemlich genau 20 Jahren beim Technischen
willig verursacht. Aber wenn alle der Infrastruktur ein wenig mehr
Dienst als stellvertretender Leiter. Vor einem Jahr habe ich zudem
Sorge tragen würden, könnten wir unnötige Kosten vermeiden.
die Funktion des Sicherheitsbeauftragten in Zusammenarbeit mit
der Sicherheitskommission (SIGE) übernommen, die rund einen
Was gefällt Ihnen am Spital Uster?
Drittel meines Pensums beansprucht.
Vor allem die Vielfältigkeit der Arbeit und die überschaubare Grösse
des Spitals. Die vielen guten menschlichen Kontakte machen den
Was kann man sich darunter konkret vorstellen?
Arbeitsalltag sehr angenehm.
Mein Auftrag ist es mithilfe der «H+ Branchenlösung» und den
verantwortlichen Kadermitarbeitenden mögliche Gefahren im
Wann ist ein Arbeitstag ein guter Tag für Sie?
Betrieb zu erheben und die Umsetzung der erforderlichen Mass­
Immer wieder anspruchsvoll finde ich den Spagat zwischen den
nahmen zu koordinieren und zu kontrollieren. Dazu habe ich vor
Anliegen einzelner Personen oder Bereiche und deren Machbar­
fünf Jahren eine Ausbildung als «Sicherheitsspezialist in Insti­tu­
keit. Wenn mir dieser Spagat gelingt, ist es ein guter Tag.
tionen des Gesundheits- und Sozialwesens» absolviert.
Wie entspannen Sie sich in der Freizeit?
Was wünschen Sie sich für unseren Betrieb?
Ich habe meine Passion, die Fliegerei, wieder neu entdeckt. Ich
Ich wünschte mir, dass sich das Kostenbewusstsein in allen Bereichen
baue Modellflugzeuge und fliege diese auch. Das ist sehr ent-
festigen würde. Die Reparatur oder der Ersatz von zu Schaden
spannend. Das kommt vielleicht auch daher, dass ich früher als
gekommenen Apparaten oder Mobiliar verursachen Kosten, die
Flugzeugmechaniker bei der Swissair gearbeitet habe. Sport und
vermeidbar wären. Dazu gehören beispielsweise Perfusoren, die zu
Reisen sorgen ebenfalls für Ausgleich zur Arbeit. /ep
Boden fallen, oder Schiebetüren, die während des Bettentransports