Erfurt, 16. November 2015 Volkskrankheit Diabetes: Ein Drittel mehr Diabetiker in Thüringen. Rund 60 Prozent in Diabetes-Programm Erfurt. In Thüringen ist die Zahl der Diabetiker seit 2008 um mehr als ein Drittel gestiegen. Dies geht aus einer Untersuchung von Versichertendaten der BARMER GEK hervor. Demnach waren allein bei der Krankenkasse im vergangenen Jahr rund 30.000 Thüringer wegen einer Diabetes mellitus Typ II in Behandlung. Das waren 37 Prozent mehr als noch 2008 mit rund 21.700 Erkrankten. „Diabetes ist längst zur Volkskrankheit geworden. Und ein Ende der Steigerungsraten ist nicht absehbar. Dennoch werden sowohl die schwierige Behandlung als auch die drohenden Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus Typ II weiter unterschätzt“, sagt Robert Büssow, Sprecher der BARMER GEK in Thüringen. Durch die Stoffwechselstörung werden schleichende Organschäden und Durchblutungsstörungen begünstigt. Jeder zehnte Thüringer zuckerkrank / mehr Frauen als Männer Nach Prognosen der BARMER GEK gehört Diabetes II zu den chronischen Erkrankungen, die in den nächsten Jahren besonders stark zunehmen werden. Im Jahr 2030 sind voraussichtlich bereits rund 12 Prozent der Bevölkerung zuckerkrank gegenüber heute 10,3 Prozent. Die folgenschwere Erkrankung, die früher nur als Altersdiabetes bekannt war, betrifft zudem immer jüngere Altersgruppen. Bei Männern steigt die Zahl der Erkrankungen bereits ab dem vierzigsten Lebensjahr deutlich an, bei Frauen wächst das Risiko häufig erst nach der Menopause. Im vergangenen Jahr litten bei der BARMER GEK rund 16.200 Frauen und 13.800 Männer unter Diabetes II. „Eine besondere Herausforderung bei Diabetikern des Typs II ist die Kontrolle des Blutdrucks und die richtige Einstellung mit Blutzucker senkenden Medikamenten“, sagt Büssow. Während hohe Blutzuckerwerte auf Dauer Folgeerkrankungen verursachen, droht bei zu niedrigen PRESSESTELLE THÜRINGEN Johannesstraße 164 99084 Erfurt Robert Büssow Tel.: 0800 33 20 60 26 38 00 Mobil: 0160 90 45 69 66 [email protected] www.barmer-gek.de/pressethueringen @BARMER_GEK_TH Blutzuckerwerten eine Unterzuckerung des Gehirns mit Bewusstseinsverlust. Etwa 7,7 Prozent der Betroffenen wurden im vergangenen Jahr als sogenannte entgleiste Diabetiker in Thüringen eingestuft. Eine besonders gefürchtete Folgeerkrankung ist das diabetische Fußsyndrom, bei dem Nerven und Blutgefäße geschädigt sind und Gewebe absterben kann, so dass es zu einer Amputation kommen kann. Die Visitenkarte als QR-Code: Zwei von drei Thüringern in Diabetes-Programm Gut angenommen werden die sogenannten Disease-ManagementProgramme (DMP), die es für Diabetes mellitus Typ II seit dem Jahr 2003 gibt. In Thüringen nahmen im vergangenen Jahr bereits knapp 60 Prozent aller Patienten an einem DMP teil. Das Diabetes-Programm, in das sich alle Versicherten einschreiben können, bietet unter anderem Spezielle Schulungen für einen eigenverantwortlichen Umgang mit der Diabetes-Erkrankung Informationen zu Möglichkeiten einer gesunden Lebensweise Erhöhung der Lebensqualität und Vermeidung von Folge- und Begleiterkrankungen „So schwer die Erkrankung auch ist, so einfach sind Vorbeugemaßnahmen. Wer sich ausgewogen ernährt und vor allem ausreichend bewegt, hat ein geringeres Risiko an Diabetes mellitus Typ II zu erkranken. Die BARMER GEK wird im kommenden Jahr ihre Präventionsprogramme zu gesunder Ernährung und Bewegung und körperlicher Bewegung ausbauen“, kündigte Büssow an. 2
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