Handwerk wirbt um Flüchtlinge

www.sortimo.de
Ausg. 12 | 26. Juni 2015 | 67. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
Miss Piggy ist jüngst in New York zu Recht
mit einem Frauenrechts-Preis ausgezeichnet worden. Sie habe sich immer für die
Gleichstellung der Frau eingesetzt, sie vereine Mut, Bestimmtheit und Charakterstärke, hieß es in der Laudatio des „Sackler
Center First Award“. Wer Miss Piggy nicht
kennt: Sie ist eine Puppe der MuppetShow, etwas über 40 Jahre alt und kennt
in Hollywood Hinz und Kunz. Sie ist ein anthropomorphes Schwein, also vermenschlicht. Da muss sogar Alice Schwarzer passen. Miss Piggy hat zudem auch schon
mal einen Schönheitswettbewerb gewonnen.
Das sollte Schule machen.
Es werden heutzutage viel
zu wenig anthropomorphe
Figuren geehrt. Wo bitte
bleibt der Nobelpreis
für Daniel Düsentrieb? Warum müssen die Schlümpfe
noch immer auf
den „IntegrationsBambi“ warten, den sogar schon Bushido
bekommen hat? Wann dürfen wir endlich
mit einem Michelin-Stern für Feinschmecker Garfield rechnen? Wann hat je einer
den großen Preis der Tabakindustrie mehr
verdient als Lucky Luke, der schon mit
Fluppe im Mundwinkel auf die Welt kam?
Wie kann es sein, dass Tom und Jerry
noch immer nicht den „Fair-Play“-Award erhalten haben? Warum bekommt Fozzie Bär
nicht zumindest einen Preis, den auch
schon – sagen wir – Mario Barth eingeheimst hat. Und Kermit, der Angebetete
von Miss Piggy, sollte irgendeinen Trostpreis erhalten. Vielleicht Miss Piggy selbst.
Zurück zu Miss Piggy. Sie ist auch das
erste Schwein im Weltall gewesen. Das
hat sie mit Juri Alexejewitsch Gagarin gemein, der der erste Mensch im Weltraum
war. Doch Gagarin hat nur einen doofen
Leninorden bekommen und ist offiziell
„Held der Sowjetunion“, also von einem
verschwundenen Land. Dann doch lieber
den „Sackler Center First Award“. Was
immer das genau ist.
bur
DIE AKTUELLE ZAHL
2
Prozent der Techniker und Meister
waren 2013 erwerbslos. Bei Akademikern
lag die Erwerbslosenquote bei 2,5 Prozent
(Quelle: IAB).
ONLINE-UMFRAGE
Wird die Bürokratiebremse Wirkung
zeigen?
5%
Ja. Die Betriebe werden das im Alltag
merken.
59,6 %
Nein. Am Ende der Legislaturperiode wird
die Bürokratie für Betriebe eher zugenommen haben.
35,4 %
Damit die Bürokratiebremse etwas bringt,
braucht es eine neutrale Instanz, die sie
kontrolliert.
Teilnehmerzahl: 99;
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
12
602756
Handwerkskammer Dresden
Verkaufte Auflage: 478.608 Exemplare (IVW I/2015) | Preis: 2,75 Euro
THEMEN DIESER AUSGABE
Brasilien, wir
kommen: Was für
die Fußball-Nationalmannschaft ein
erfolgreiches Pflaster war, dem will
das deutsche Team
bei der WorldSkills,
den Weltmeisterschaften der Berufe, in São Paulo im
August nacheifern.
Ziel ist ein Platz
unter den besten
fünf Nationen der
Welt. Jetzt stellten
sich die Teilnehmer
in Esslingen vor.
Seite 6
Handwerk legt zu
Steigende Umsätze und ein starkes
Kfz-Gewerbe: Das erste Quartal 2015
verlief im Handwerk besser als erSeite 2
wartet.
REGIONAL
Dresden
Aktionstag Bildung: Am 29. September informieren Unternehmen über Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk 8
Foto: WorldSkills Germany/
Kreative Möbelgestaltung: Acht
Tischlerlehrlinge zeigen ihr Können
Frank Erpinar
Handwerk wirbt um Flüchtlinge
Flüchtlinge gegen Fachkräftemangel: Junge Menschen in Ausbildung sollen länger bleiben dürfen
8
Neues Erbrecht
Von August an ist der gewöhnliche
Aufenthaltsort statt der Herkunft entscheidend beim Vererben. Seite 12
Gesundheit als Bonus
Die Vorteile von betrieblichen Krankenzusatzversicherungen. Seite 14
Von Karin Birk
W
as die große Politik nur zaghaft beschließt,
wird bei der Firma Heizung-Obermeier in
München längst in die Tat umgesetzt: Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. „Wir
bilden zwei Afghanen zu Anlagenmechaniker im
SHK-Handwerk aus“, berichtet Tatjana Zimmermann, die gemeinsam mit ihrem Mann das Unternehmen führt. Völlig unverständlich ist für sie,
dass junge Flüchtlinge nicht schon längst in
Deutschland eine Ausbildung machen und
danach noch ein paar Jahre arbeiten dürfen, ohne
eine Abschiebung befürchten zu müssen.
Für Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer
ist das ebenfalls ein Unding. Schon länger wirbt er
für ein großzügigeres Aufenthaltsrecht. Auf die Beschlüsse des „Flüchtlingsgipfels“ von vergangener
Woche reagierte er deshalb umso enttäuschter.
„Die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik bleiben deutlich
hinter den Erwartungen des Handwerks zurück“,
sagte der Präsident des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Wollseifer kritisierte,
dass die vom ZDH und großen Teilen der Wirt-
schaft geforderte 3-plus-2-Regelung nicht beschlossen wurde. Danach sollten Flüchtlinge weder in der dreijährigen Ausbildung noch in den
zwei Jahren danach abgeschoben werden können.
„Die Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik
bleiben deutlich hinter den
Erwartungen des Handwerks zurück.“
Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer
Derzeit können Flüchtlinge zwar schon nach einer
Frist von drei Monaten in Deutschland eine Ausbildung beginnen, aber als Asylbewerber oder Geduldete jederzeit wieder abgeschoben werden.
„Die Betriebe wollen hier einfach mehr Rechtssicherheit“, berichtet Christoph Karmann, Ausbildungsakquisiteur bei der Handwerkskammer für
München und Oberbayern. Auch für die Auszubildenden sei dies eine psychische Belastung.
Im Handwerk sind viele Betriebe bereit, in die
Ausbildung von Flüchtlingen zu investieren, wie
Umfragen bestätigen. Allein im Kammerbezirk
München und Oberbayern hätten die Betriebe
rund 1.200 Ausbildungs- und Praktikumsplätze für
Flüchtlinge angeboten, sagt Karmann. Noch ist offen, wie das Aufenthaltsgesetz geändert werden
soll. Nach der Abschlusserklärung des „Flüchtlingsgipfels“ sollen junge Asylsuchende und Geduldete mit jeweils guter Bleibeperspektive
Rechtssicherheit „für die Dauer ihrer Ausbildung“
erhalten. In der SPD ist man zuversichtlich, dass
sich dieser Abschiebeschutz für die Dauer der
Ausbildung nicht zuletzt wegen der SPD-Mehrheit
im Bundesrat auch durchsetzt, selbst wenn derzeit
auch weniger weitgehende Regelungen im Gespräch sind. So hatte sich der Bundestag kurz vor
dem Gipfel darauf verständigt, den Abschiebeschutz nur Flüchtlingen bis zum Alter von höchstens 20 Jahren zu erteilen. Und dies auch nur in
Ein-Jahres-Etappen stets unter der Voraussetzung,
dass die Ausbildung erfolgreich verläuft. Für Wollseifer ist das eine „mehr als unbefriedigende Lösung“. Er begrüßte hingegen den Beschluss, die
Sprachförderung für Flüchtlinge aufzustocken.
Bund und Länder wollen nun die Asylverfahren
beschleunigen und abgelehnte Asylanten etwa
vom Westbalkan schneller abschieben. Außerdem
will der Bund dauerhaft Länder und Kommunen
bei den Kosten unterstützen. Leitartikel: Seite 4
Sommerempfang
der Handwerkskammer
Energiespeicher für Photovoltaik
Seite 16
werden immer beliebter.
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Warum gute Kommunikation
im Betrieb wichtig ist
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500 Gäste und ein Zukunftspreis
Der Sommerempfang der Handwerkskammer
Dresden erfreute sich auch in diesem Jahr wieder
großer Beliebtheit bei rund 500 Gästen aus Politik,
Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Höhepunkt
der Veranstaltung war die Verleihung des „Zukunftspreises – Handwerksbetrieb des Jahres
2015“ an die Haar- und Kosmetik Figaro GmbH in
Hoyerswerda. „Gehofft haben wir, aber nie damit
gerechnet. Hat das Friseurhandwerk doch oftmals
ein negatives Image, z. B. in Richtung Bezahlung
oder Arbeitsbedingungen“, sagte Geschäftsführerin Elke Beyer. Dass sie und ihre 150 Mitarbeiter
nun als erster Friseurbetrieb diesen Preis gewonSeite 7
nen haben, wertet sie als Meilenstein. Trends der Intersolar
Foto: LG
Foto: J Grassi/ Patrick McMullan
Miss Piggy,
die Feministin
191078
Eine Scheidung tut weh. Sie
kann sogar die Existenz der
Seite 13
Firma bedrohen.
Berufe-WM: Deutsches Team ist bereit für Brasilien
QUERGEDACHT
4
Foto: erzetic/Fotolia
Zimmerer Paul Robben liebt
Handwerk und Filme. Jetzt ist
Seite 6
er ein YouTube-Star.
Foto: Paul Robben
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Für Elke Beyer (l.) und
Kerstin Geisler, Geschäftsführerin bzw.
Leiterin Ausbildung der
Haar- und Kosmetik Figaro GmbH in Hoyerswerda,
war der Gewinn des
„Zukunftspreises – Handwerksbetrieb des Jahres
2015“ eine große Über­
raschung sowie ein
Achtungssignal für
das Friseurhandwerk.
Foto: André Wirsig
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Regional
Sachsen
Ostdeutsche Kammerpräsidenten
verabschieden Resolution zur
dualen Berufsausbildung.
Deutsche Handwerks Zeitung
Seite 9
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 12 | 26. Juni 2015 | 67. Jahrgang
7
Impressionen
vom Sommerfest
Fachvortrag: „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Chefsache – Personal“ der Handwerkskammer
Dresden können sich Interessierte am
10. Juli, 8 bis 10.30 Uhr, zum Thema „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“ informieren. Ort: Handwerkskammer Dresden, Am Lagerplatz 8, in 01099
Dresden. Um Anmeldung wird gebeten. Ulla Nagel, Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologin, informiert zum Stand
der Umsetzung der Beurteilung psychischer Belastungen in der Praxis. Der Hintergrund: Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber dazu, bis Ende 2015
auf Basis einer Beurteilung der Arbeitsbedingungen zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind
(vgl. § 5 ArbSchG). Bei dieser Gefährdungsbeurteilung sind auch psychische Arbeitsbelastungen zu berücksichtigen (vgl.
§ 5 ArbSchG, Ziffer 6).
Vertreter der beiden anderen nominierten Firmen für den „Zukunftspreis“: Kerim (2.v.l.) und Bertram Riedel
Foto: Wirsig
sowie Kerstin Tiegel (r.). Der 2. Vizepräsident des Sächsischen Landtages, Horst Wehner, mit
Vorstandsmitgliedern der HandwerkskamFoto: Wirsig
mer Dresden. Anmeldung/Ansprechpartner bei
der Handwerkskammer Dresden: Norbert Winter, Tel. 0351/4640-945, EMail: [email protected]
Sächsisch-Tschechische
Kooperations- und Fachkräftebörse
Die Handwerkskammer Dresden organisiert gemeinsam mit dem Zentrum für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik bereits zum
3. Mal in Folge eine
Sächsisch-Tschechische Kooperationsund Fachkräftebörse am 16. September in Prag. Sie
richtet sich an
Handwerksbetriebe mit Interesse an
grenzüberschreitenden Unternehmenskontakten und qualifizierten Fachkräften aus
Tschechien. Vor Ort wird es organisierte
Gesprächstermine mit p
­otenziellen Ge­ udem werden –
schäftspartnern geben. Z
entsprechend den Kooperationswünschen
– auch potenzielle Partner aus Polen und
der Slowakei anwesend sein. Für Mitglieder der Handwerkskammer Dresden ist
das Angebot kostenfrei.
Anmeldung/Ansprechpartner
bei der Handwerkskammer Dresden:
Jana Westphälinger, Referentin Internationale Beziehungen, Tel. 0351/4640503, E-Mail: [email protected].
Die Zukunftspreisträger von der Haar und Kosmetik Figaro GmbH mit den ersten Gratulanten (v.l.): Andreas Brzezinski (Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer
Dresden), Andrea Dombois (1. Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages), Michael Harig (Landrat des Landkreises Bautzen), Elke Beyer (Geschäftsführerin Haar und Kosmetik
Figaro GmbH), Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Kerstin Geisler (Leiterin Ausbildung bei der Haar und Kosmetik Figaro GmbH) und Jörg Dittrich (Präsident der HandwerkskamFoto: André Wirsig
mer Dresden). Richtige Fragen – Gute Antworten
Handwerkskammer Dresden zeichnet den „Handwerksbetrieb des Jahres 2015“ beim Sommerempfang aus
Von Anke Richter
D
as haben wir uns verdient!“ Mit diesen Worten nahm Elke Beyer, Geschäftsführerin der
Haar und Kosmetik Figaro GmbH aus Hoyerswerda, am 4. Juni den „Zukunftspreis – Handwerksbetrieb des Jahres 2015“ der Handwerkskammer
Dresden für ihr Unternehmen entgegen. Es waren
Worte ohne falsche Bescheidenheit, dafür mit
Freudentränen in den Augen. Figaro hätte mit
Anmeldung bei der Handwerkskammer Dresden unter: Tel. 0351/8087600, E-Mail: [email protected]
Impressum
Handwerkskammer Dresden
01099 Dres­­den, Am Lagerplatz 8,
Te­­le­­fon 4640-30, Fax 4719188,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.hwk-dresden.de
Ver­­ant­­wort­­lich:
Hauptgeschäftsführer
Dr. Andreas Brzezinski
dem Gewinn auch eine Lanze für das gesamte Friseurhandwerk gebrochen, so Beyer. „Wir sind unheimlich stolz auf den Preis – schon die Nominierung war eine Ehre“, fügte die Leiterin der Ausbildung bei Figaro, Kerstin Geisler, hinzu. Zur Jurybegründung sagte Jörg Dittrich, Präsident der
Handwerkskammer Dresden: „Das Unternehmen
erfindet sich mit Blick auf die Kunden- und Mitarbeiterbindung sowie bei der Nachwuchssuche
und -förderung immer wieder neu und beweist
damit unternehmerischen Weitblick sowie eine
hohe soziale Kompetenz.“
Preisverleihung vor 500 Gästen
Ferienwerkstatt für Schüler
zwischen 13 und 15 Jahren
Ferien mal anders bieten die Ausbildungswerkstätten der Handwerkskammer Dresden für Schüler/Kinder von Handwerkern
im Alter zwischen 13 und 15 Jahren. Vom
13. bis 17. Juli oder vom 17. bis 21. August können sich Schüler technisch und
kreativ ausprobieren. In der Kreativwoche
wird eine Theaterpuppe hergestellt. Unter
professioneller Anleitung werden Entwürfe
erstellt und gleichzeitig das Freihandzeich­
nen geübt. Es werden unterschiedliche
Materialien bearbeitet (Holz, Stoff etc.).
Zudem wird ein Theaterplakat am Computer gestaltet. Unter dem Motto „Fünf Tage
– fünf Berufe“ haben junge Leute die Möglichkeit, Handwerksberufe zu erkunden
und auszuprobieren. Zur Auswahl stehen
die Bereiche: Elektro- und Informationstechnik, Metalltechnik, Farbtechnik, Raumgestaltung, Holztechnik sowie Zahntechnik
und Gesundheit. Unkostenbeitrag pro Tag:
17 Euro (für die gesamte Woche 77 Euro).
Mehr Informationen unter: www.hwk-dresden.de/ferienwerkstatt
Handwerk im Gespräch (v.l.): Klaus
Tittel und Gunter Arnold von der Kreishandwerkerschaft Südsachsen mit Falk
Walther, Vorstandsmitglied der HandFoto: HWK Dresden
werkskammer. Im Gespräch: Handwerkskammerpräsident Jörg Ditt­
rich (M.) mit den beiden sächsischen Staatsministern
Eva-Maria Stange (SPD) und Markus Ulbig (CDU).
Foto: Wirsig
Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wurde zum vierten Mal im Rahmen des Sommerempfangs der
Handwerkskammer Dresden vor 500 Gästen aus
Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft vergeben. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich
sprach als Schirmherr des Preises ein Grußwort
für den Gewinner und die Nominierten. Es würden mit dem Preis Unternehmen in den Mittelpunkt gerückt, die sich die richtigen Fragen stellen
und gute Antworten darauf haben, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein, so Tillich.
Dazu gehörten Fragen wie: Was muss ich dafür
tun, um Schüler für mein Handwerk und mein
Unternehmen zu begeistern? Was muss/kann ich
tun, um Mitarbeiter zu binden? Wie kann ich mein
Unternehmen für die Zukunft fit und für einen potenziellen Nachfolger attraktiv machen?
Figaro setzte sich beim „Zukunftspreis“ gegen
zwei weitere für die Endrunde nominierte Unternehmen durch: die Augenoptik- und Hörge­
räteakustik Riedel GmbH aus Dresden und die
TIEGEL GmbH aus Radeberg. „Für uns ist allein
die Nominierung eine Bestätigung, dass wir den
eingeschlagenen Weg zielstrebig weiterverfolgen
und unseren Mitarbeitern zeigt es, dass sie für das
richtige Unternehmen arbeiten“, sagte Hörgeräteakustikermeister Bertram Riedel mit einem Augenzwinkern. Kerstin Tiegel zeigte sich überwältigt von dem Tag: „Wir sind stolz, in diesem Jahr
zu den besten drei Handwerksbetrieben zu gehören. Die Urkunde erhält einen Ehrenplatz bei
uns.“
Die Sieger danach gefragt, was sie mit den 3.000
Euro machen wollen, sagten Elke Beyer und Kerstin Geisler: „Einen Teil wollen wir für die Feier
zum 60-jährigen Bestehen unseres Unternehmens
in eineinhalb Jahren beiseitelegen und einen Teil
für einen karitativen Zweck spenden.“
Foto-Impressionen vom Sommerempfang unter
www.hwk-dresden.de. Mehr zum Zukunftspreis unter
www.hwk-Dresden.de/zukunftspreis
Austausch zwischen dem Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen, Markus H. Michalow (l.), und dem Landtagsabgeordneten Frank Heidan (CDU).
Foto: Wirsig
Ebenfalls zu Gast war die Bundestagsabgeordnete Susann Rüthrich (SPD)
– hier mit Kammer-Vorstandsmitglied Falk
Foto: Wirsig
Lisek (l.). Betriebswirte bilden sich weiter
9. Tag der sächsischen Betriebswirte im Dynamo-Stadion in Dresden – Aktuelle Themen aufgegriffen
Passend zum Motto „Immer am Ball bleiben“ fand
der traditionelle Tag der sächsischen Betriebswirte
in diesem Jahr am 6. Juni im Dynamo-Stadion in
Dresden statt. An der bereits 9. Veranstaltung dieser Art nahmen 83 ehemalige Absolventen des
Studienganges Betriebswirt (HWK).
Aktuelle Themen und Historisches
Zur Begrüßung hob der Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Dresden, Andreas Brzezinski,
die Bedeutung der Betriebswirte für Handwerksbetriebe hervor. „Mit Ihrem betriebswirtschaftlichen Wissen tragen Sie mit zum wirtschaftlichen
Erfolg Ihrer Unternehmen bei.“ Im Anschluss folgte ein Kurzreferat von Markus H. Michalow, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen, zum
Thema: „Unternehmensfinanzierung – Herausforderungen in Zeiten von Niedrigzinsen“.
Danach konnten die Teilnehmer an drei auf­
einanderfolgenden Workshops zu aktuellen
beitsrecht, Integration
Themen teilnehmen: Ar­
ausländischer Arbeit­nehmer s­owie die Wirkung
von Körpersprache im Berufsleben standen zur
Auswahl. Und natürlich ­durfte auch eine Führung
durch das Stadion nicht fehlen, verbunden mit
zahlreichen Hinter­grundinforma­tionen zur Historie des Stadions und des Sportvereins Dynamo
Dresden.
Viele Teilnehmer zeigten sich am Ende
­begeistert von der Veranstaltung und wollen im
kommenden Jahr gern wieder teil­nehmen.
Der Tag der sächsischen Betriebswirte ist eine
Veranstaltung der sächsischen Handwerkskammern mit rollierend wechselnder Zuständigkeit.
Im kommenden Jahr findet die Veranstaltung am
23. April statt – unter Federführung der Handwerkskammer zu Leipzig.
Geprüfter Betriebswirt nach HwO
Die Fortbildung zum geprüften Betriebswirt HwO eignet sich insbesondere für Führungskräfte und Mitarbeiter, die Positionen im Management eines kleinen und
mittleren Unternehmens (KMU) anstreben. Die nächsten Kurstermine bei der Handwerkskammer Dresden:
In Dresden:
12.09.2015–30.09.2017: Samstag 8 bis 16 Uhr
05.09.2015–27.09.2017: Dienstag/Mittwoch
17 bis 20.45 Uhr
02.11.2015–29.04.2016: Montag bis Freitag
8 bis 16 Uhr
In Bautzen:
12.09.2015–30.09.2017: Samstag 8 bis 16 Uhr
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer
Dresden: Kerstin Hinderer, Kundenberaterin, Tel.
0351/8087-520, E-Mail: [email protected]
Stefan Weber (M.), Vorstandsvorsitzender der Sächsischen Aufbaubank, und
Stefan Brangs (SPD), Staatssekretär im
sächsischen Wirtschaftsministerium.
Foto: Wirsig
Ein langjähriger Gast beim Sommerempfang: der Bundestagsabgeordnete
Foto: Wirsig
Thomas Jurk (l.). 8
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 12 | 26. Juni 2015 | 67. Jahrgang
Die Kunst des Weglassens
Sächsische Tischlerlehrlinge stellen sich der „Kreativen Möbelgestaltung“
E
Schon beim Betreten der Veranstaltungshalle in Löbau, in der die Ausbildungsmesse
Foto: Claudia Fischer
Insidertreff stattfand, zeigte das Handwerk Präsenz. Erfolgsgeschichte des
Insidertreffs setzt sich fort
Ausbildungsmesse in Löbau mit Besucherrekord
Trotz sommerlich heißer Temperaturen verzeichnete die dritte Aus­
bildungsmesse „Insidertreff“ des
Landkreises Görlitz am 6. Juni in Löbau einen neuen Besucherrekord:
9.600 – 400 mehr als 2014 – interessierte Gäste strömten auf das Messe­
gelände.
Auch das Handwerk – Einzelbetriebe und Innungen – war unter den
Ausstellern vertreten und präsentierte sich in einer eigenen Handwerkerstraße. Die Jugendlichen erkundigten
sich hier nicht nur nach den unterschiedlichen
Handwerksberufen,
sondern suchten auch gezielt nach
freien Lehrstellen. „Im persönlichen
Kontakt mit Jugendlichen können
sich Handwerksbetriebe vorstellen
und als Ausbildungsbetriebe empfehlen. Dafür sind regionale Ausbildungsmessen wie der Insidertreff eine ideale Plattform“, sagte Andreas
Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Dresden. Insgesamt hatten sich 167 Aussteller präsentiert. Die Besucher konnten sich
über mehr als 250 Berufe und Studienmöglichkeiten informieren.
Persönlicher Kontakt wichtig
Fast alle Aussteller luden an ihren
Ständen zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Knut Scheibe, Kreishandwerksmeister des Landkreises
Görlitz, zog für das Handwerk ein positives Fazit der Messe: „Es war eine
erfolgreiche Veranstaltung, bei der
viele regionale Akteure an einem
Strang gezogen haben. Daran sollten
wir im kommenden Jahr anknüpfen.“
Handwerksbetriebe, die der Handwerkskammer freie Lehrstellen bzw.
Praktikumsplätze melden möchten,
wenden sich an: Ingolf Radecke,
Tel. 0351/4640-946, E-Mail: ingolf.
[email protected]
Ohne Frauen kein Handwerk
6. Unternehmerinnentag in Hoyerswerda
Unter dem Motto „FrauenUnternehmen … ein Schlüssel zum Erfolg“
fand Anfang Juni der 6. Unternehmerinnentag in Hoyerswerda (Landkreis
Bautzen) statt. Zahlreiche selbstständige Frauen aus der Oberlausitz waren der Einladung der Veranstalter
gefolgt, zu denen neben der Handwerkskammer Dresden auch die IHK
sowie die Kreishandwerkerschaft
Bautzen zählten.
Vernetzung wichtig
„Mehr als jedes fünfte Handwerksunternehmen wird heute von einer
Frau geführt. Bei den Auszubildenden im Handwerk liegt der Frauenanteil inzwischen bei rund 29 Prozent“, erklärte Andreas Brzezinski,
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, beim Messeauftakt. 30 Ausstellerinnen aus der
Region nutzten die Gelegenheit, sich
mit ihren Unternehmen und Angeboten zu präsentieren.
Kleine, süße Sünden gab es beispielsweise am Stand von Ingrid
Tschipke. Die gelernte Konditorin
fertigt mit Erfolg individuelle Torten
und Kleingebäck auf Bestellung. „Ich
bin auch hier, um Kontakte zu knüpfen“, sagte die Inhaberin der Tortenzauberei Nechern. Auf neue Kontakte und ein Wiedersehen mit bekannten Unternehmerinnen hoffte auch
Birgit Pattoka. Die Lausitzerin übt
seit 16 Jahren ihr Handwerk als Meisterin für Glas- und Porzellanmalerei
aus und hatte zur Messe einige Unikate aus ihrer Schrotholzscheune in
Bergen mitgebracht.
Zu den wichtigsten Zielen des
Unternehmerinnentreffens
sagte
IHK-Geschäftsstellenleiterin Jeanette Schneider: „Die Frauen sollen
sich untereinander besser kennen
lernen und vernetzen können.“
Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, sah
sich auch an den Ausstellungsständen von Konditorin und Bäckermeisterin Ingrid
Tschipke (l.) aus Nechern bei Bautzen sowie Birgit Pattoka, Meisterin für Glas- und PorFoto: Christiane Klein
zellanmalerei, aus Bergen bei Hoyerswerda um. s war nicht ohne, was die acht
Tischlerlehrlinge des diesjährigen
Lehrgangs „Kreative Möbelgestaltung“ bei der Handwerkskammer
Dresden in dem elf Wochen umfassenden Kurs leisten mussten: Neben
dem regulären Berufsschulbetrieb
und den Prüfungen fertigten die
Tischlerlehrlinge in kurzer Zeit drei
individuelle Möbelstücke im Berufsbildungs- und Technologiezentrum
(BTZ) in Pirna an – darunter das jeweilige Gesellenstück.
Vom Entwurf über die Planung
und Materialbeschaffung bis hin zur
Fertigung – seit Februar lernten die
Nachwuchshandwerker, wofür in der
normalen Ausbildung oft die Zeit
fehlt. Dabei müssen sie nicht nur
handwerkliches Können, sondern
auch Kreativität beweisen. Kursleiter
Tischlermeister Sirko Apelt weiß genau, wo dabei die besondere Herausforderung liegt: „Die Kunst besteht
eigentlich im Weglassen. Wenn die
Ideen sprudeln, neigen die Teilnehmer anfangs oft dazu, sie alle in einem Möbel unterbringen zu wollen.
In unserem Beruf ist es jedoch in ers-
„Handwerk trifft Forschung“: Thema
Fahrzeugtechnik am 9. Juli
Um das Thema Fahrzeugtechnik geht es
am 9. Juli, ab 17 Uhr, in der Reihe „Handwerk trifft Forschung“ der Handwerkskammer Dresden. Im Technikum Fahrzeugtechnik der Hochschule für Technik und
Wirtschaft Dresden (Uhlandstraße 25 in
01069 Dresden) erhalten die Teilnehmer
Einblicke in die derzeitige Forschungslage
bei der Fahrzeugtechnik. Zu Beginn wird
den Gästen das Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF) der HTW Dresden vorgestellt. Im Anschluss geht es um „Umweltverträgliche Antriebssysteme – Projekte
und Forschungsergebnisse“. Danach erwartet die Teilnehmer eine Führung mit anschließender Diskussion durch das Technikum Fahrzeugtechnik des Forschungsinstitutes.
Moritz Weber und Laura Schubert gehören zu den acht Tischlerlehrlingen, die in
diesem Jahr am Lehrgang „Kreative Möbelgestaltung“ der Handwerkskammer Dresden
Foto: Werbeagentur Haas/lw
teilnehmen. ter Linie wichtig, gradlinig und funktionell zu denken, um unsere Produkte anschließend verkaufen zu
können.“
Ausstellung der Tischler
Kreativlehrgang seit 1997
Die Arbeiten der Kreativkurs-Teilnehmer können am 11. und 12. Juli (jeweils 10 bis 18 Uhr) in der Orangerie
von Schloss Pillnitz bei Dresden besichtigt werden. Gemeinsam mit den diesjährigen Tischler-Meisterabsolventen
stellen sie ihre Projekt- und Gesellenstücke aus. Der Eintritt zur Ausstellung
ist frei.
Seit 1997 dürfen die besten sächsischen Tischlerlehrlinge des dritten
Lehrjahrs an diesem deutschlandweit einmaligen Kurs teilnehmen.
Diese Chance nutzt in diesem Jahr
auch Moritz Weber von die MeisterTischler aus Wilsdruff. Er ist begeistert von dem Projekt und schätzt vor
allem das selbstständige und kreative
Arbeiten: „Man traut sich, Dinge auszuprobieren und neue Techniken anzuwenden. Wenn etwas schiefgeht,
liegt es allein in meiner Verantwortung. Dafür lernt man aber aus sei-
Ansprechpartner zum Kreativlehrgang für Tischlerlehrlinge:
Anke Kaschner, Tel. 0351/8087512, E
­ -Mail: [email protected]
nen Fehlern.“ Einzige weibliche Teilnehmerin ist Laura Schubert. Sie
lernt in den Deutschen Werkstätten
Hellerau in Dresden. „Der Kurs
macht unheimlich viel Spaß. Hier
kann ich meiner Kreativität freien
Lauf lassen, eigene Ideen umsetzen
und vor allem lernen, mich selbst
und meine Arbeit zu organisieren
und zu strukturieren. Dabei ist es ein
tolles Gefühl, wenn du merkst, wie
viel du dazulernst und Fortschritte
machst“, sagt sie über das Projekt.
Für die beiden 24-jährigen Tischler-Azubis geht es nach der Ausbildung erst einmal in die weite Welt.
Anschließend planen sie ein Studium
der Innenarchitektur. Zudem wird
Moritz Weber in diesem Jahr den
theoretischen Teil der Meisterausbildung absolvieren.
Lehrling gesucht!
Aktionstag Bildung am 29. September ist die ideale Plattform zur Nachwuchswerbung
Am Samstag, den 29. September findet der traditionelle Aktionstag Bildung auf dem Gelände der Handwerkskammer Dresden statt. Im vergangenen Jahr präsentierten sich
hier mehr als 50 Unternehmen und
informierten zu den Ausbildungsund Karrieremöglichkeiten im Handwerk. Die Vavona GmbH aus Radeburg ist seit 2010 mit ihrem Stand dabei. Sie bildet Tischler, Schilder- und
Lichtreklamehersteller und Bürokaufleute aus.
Die Deutsche Handwerks Zeitung
(DHZ) sprach mit Geschäftsführer
Uwe Vosgerau über seine Beweggründe, diese Plattform der Nachwuchswerbung zu nutzen.
DHZ: Herr Vosgerau, warum stellen
DHZ: Haben Sie Ihre Azubisuche in
den vergangenen Jahren intensiviert?
Vosgerau: Definitiv. Und das mit Erfolg: Wir haben immer genügend
Lehrlinge und auch für das kommende Ausbildungsjahr konnten wir bereits alle Lehrstellen besetzen. Neben
der Teilnahme am Aktionstag Bildung schalten wir Anzeigen in Zeitungen und in Ausbildungsbroschüren in der Region.
DHZ: Was kann ein Azubi in Ihrem
Unternehmen erwarten?
Vosgerau: Wir bieten unseren Lehrlingen ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld. Bei uns arbeiten verschiedene Gewerke Hand in Hand.
Damit bekommen die Azubis einen
umfassenden Überblick über die gesamten Tätigkeitsfelder unserer Firma. In der Ausbildung haben die jungen Menschen die Möglichkeit, ihre
eigenen Ideen umzusetzen. So können sie, auch für zuhause, eigene
Möbel planen und bauen. Das Material dafür wird vom Unternehmen
gestellt. Zudem bieten wir unseren
Azubis sowohl während als auch
nach der Ausbildung Weiterbildungen und Lehrgänge an, um sich stetig
weiterentwickeln zu können.
Betriebe, die sich über den Aktionstag Bildung informieren bzw. sich als
Teilnehmer anmelden möchten, wenden sich an: Benjamin Bachmann, Ausbildungsberater, Tel. 0351/4640-962,
E-Mail: [email protected]
Sie Ihr Unternehmen beim Aktionstag Bildung vor?
Vosgerau: Die Veranstaltung wird
von den Jugendlichen sehr gut angenommen. Wir konnten in den vergangenen Jahren viele interessante
Gespräche mit potenziellen Bewerbern führen. Zudem besuchen auch
zahlreiche Eltern und Schüler aus der
Region Radeburg diese Veranstaltung. Wir müssen die Jugendlichen
dort abholen, wo sie sind – und hier
sind sie. Außerdem stellt der Aktionstag Bildung im Vergleich zu anderen
Ausbildungsmessen für uns einen
viel geringeren Kostenaufwand dar.
DHZ: Wie präsentiert sich Ihr Betrieb
beim Aktionstag Bildung?
Vosgerau: Neben unseren Ausbildern und der Geschäftsführung sind
auch unsere Azubis mit vor Ort, um
den Schülern Rede und Antwort zu
stehen und auf Augenhöhe von ihren
persönlichen Erfahrungen zu berichten. An unserem Stand können die
Besucher zudem ihr handwerkliches
Geschick beim Hobeln (Tischler)
oder beim Zuschneiden von Spezialfolien (Schilder- und Lichtreklamehersteller) unter Beweis stellen.
Seit 2010 präsentiert sich die Vavona GmbH aus Radeburg auf dem Aktionstag
Bildung bei der Handwerkskammer Dresden – mit Erfolg. Hier: Geschäftsführer Uwe
Vosgerau mit den beiden ehemaligen Tischlerlehrlingen Steve Hermann und Constanze
Foto: Werbeagentur Haas/lw
Berndt, die nach der Lehre übernommen wurden.
Anmeldung/Ansprechpartner
bei der Handwerkskammer Dresden:
­Ulrich Goedecke, Tel. 0351/4640505, E-Mail: [email protected]
Rudolf Schmorrde KG in Löbau
feiert 150-jähriges Bestehen
Extrem-Alpinist in traditionsreichem
Handwerksbetrieb: Reinhart Keßner (r.)
erklärt Reinhold Messner sein Handwerk.
Foto: Stempel & Schilder Rudolf Schmorrde KG
Unter dem Motto „Zwei Unternehmen. Eine
Familie.“ fanden am 10. und 11. Juni die
Feierlichkeiten anlässlich des 150-jährigen
Bestehens der Rudolf Schmorrde KG und
des 127-jährigen Bestehens der Albert
Walther GmbH in Löbau statt. Das Team
um Geschäftsführer Reinhart Keßner hatte
weder Kosten noch Mühen gescheut, die
Jubiläen der handwerklichen Stempel- und
Schilderhersteller zünftig zu feiern. So gab
es u. a. einen Vormittagsempfang auf dem
Wettiner Platz in Löbau vor dem Stammhaus Schmorrde/Kessner. Am Nachmittag
folgte eine Festveranstaltung mit 400 Gästen in der Löbauer Messehalle mit einem
Vortrag des Südtiroler Extrem-Alpinisten
Reinhold Messner. Der Präsident der
Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich,
war ebenfalls zu Gast und hielt ein Grußwort.
Informationsveranstaltung
zum Breitband-Internet in Pirna
Um den „Breitbandausbau in der Region“
ging es bei einer Veranstaltung der Handwerkskammer Dresden am 10. Juni in Pirna. Zu Beginn übergab der Staatssekretär
und Sächsische Beauftragte für Digitales,
Stefan Brangs, einen Fördermittelbescheid
für vorbereitende Studien zum Breitbandausbau an den Landkreis Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, erläuterte die Bedeutung eines leistungsfähigen Internetanschlusses für die regionale Wirtschaft.
„Vor allem ist es wichtig, dass die Unternehmen ihren Breitbandbedarf den Kommunen mitteilen“, so Brzezinski.
Eine Vertreterin des Landratsamts erklärte das Vorgehen des Landkreises. Aus
technischer Sicht stellten Vertreter der Telekom, der ENSO Energie Sachsen Ost AG
und von Web-over-air ihre technologischen
Ansätze wie Glasfaser-Datenkabel und
Richtfunk-Lösungen vor, die teilweise
schon heute einen schnelleren Zugang
zum Internet ermöglichen können.
Zudem informierte die Beratungsstelle
Digitale Offensive Sachsen des Freistaats
über das Förderprogramm, über das in
Sachsen ein Breitbandausbau mit Übertragungsraten von 30 Mbit/s gefördert wird.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Ulrich Goe­
decke, Tel. 0351/4640-505, E-Mail:
[email protected]
Deutsche Handwerks Zeitung
Sachsen
Ausg. 12 | 26. Juni 2015 | 67. Jahrgang
Organisationen
Handwerksvertreter beim
Sachsenabend in Brüssel
Vor kurzem weilte der sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, in Brüssel. Auf dem Programm stand auch ein Abend im SachsenVerbindungsbüro des Freistaates in Brüssel
mit Landsleuten oder Interessenvertretern,
die aus Sachsen stammen oder für Sachsen in Brüssel tätig sind. Dabei kam es zu
einem ebenso interessanten wie lebhaften
Meinungsaustausch mit unterschiedlichsten
Repräsentanten aus Kommission, Industrieoder Wirtschaftsverbänden, Unternehmen
oder anderen Landesvertretungen. Mit dabei war auch Daniel Wentzlaff vom Verbindungsreferat des sächsischen Handwerks
in Brüssel, der dabei Standpunkte des
Handwerks ansprach.
Am Gespräch mit dem sächsischen
Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt nahm auch Daniel Wentzlaff
(2.v.l.) vom Verbindungsreferat des sächsischen Handwerks teil.
Foto: Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel
Asylbewerber als Arbeitskräfte –
Handwerkskammer bleibt dran
Lässt sich ein Teil des Fachkräftebedarfes
von Handwerksunternehmen durch Migranten/Asylbewerber decken und wenn ja, welche Maßnahmen sind dafür notwendig? Um
diese Fragen zu beantworten, steht die
Handwerkskammer Dresden in regelmäßigem Austausch mit dem sächsischen Ausländerbeauftragten Geert Mackenroth. Zudem trafen sich kürzlich führende Vertreter
der Handwerkskammer mit der sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung
und Integration, Petra Köpping, zu diesem
Thema. Die Staatsministerin wird außerdem
an der nächsten Vollversammlung der
Handwerkskammer am 1. Juli teilnehmen
und einen Vortrag halten zum Thema „Asylbewerber als potenzielle Fachkräfte im
Handwerk?“.
Schweißen um Ruhm und Ehre
Landeswettbewerb „Jugend schweißt“ in Dresden ausgetragen
A
nfang Juni traten 17 sächsische
Nachwuchsfachkräfte, darunter
eine junge Frau, beim Wettbewerb
„Jugend schweißt“ auf Landesebene
gegeneinander an. Austragungsort
waren diesmal die Werkstätten der
Schweißtechnischen Lehranstalt der
Handwerkskammer Dresden. Die
Teilnehmer wetteiferten in vier verschiedenen Schweißverfahren um
die Trophäe des DVS – Deutscher
Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.
Durchsetzen konnten sich Marco
Rieling (Meeraner Dampfkesselbau
GmbH) im MAG-Verfahren, Nick
Hüttner (Goldbeck Treuen GmbH)
im E-Hand-Schweißen, Michele Mohamed Aouane (Hertel GmbH Leipzig) im WIG-Verfahren und als Tagesbester Christian Müller (WTC Service GmbH Chemnitz) im GasSchweißen.
Die jeweiligen Landessieger treten
nun im Rahmen des DVS-Bundeswettbewerbes „Jugend schweißt“
vom 24. bis 27. September im Berufs-
Beim Landeswettbewerb „Jugend schweißt“ traten Anfang Juni in Dresden
17 Nachwuchsfachkräfte in vier Schweißverfahren gegeneinander an. Foto: HWK Dresden
bildungs- und Technologiezentrum
der Handwerkskammer Cottbus in
Gallinchen gegeneinander an. Mehr
Informationen zur Schweißtechnischen Lehranstalt der Handwerks-
Ostdeutsche Handwerkskammern für Stärkung der beruflichen Bildung
Die Präsidenten der Handwerkskammern der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben auf ihrem Treffen am
5. Juni in Magdeburg eine Resolution
mit dem Titel „Erfolgsfaktor duale
Berufsbildung. Rahmenbedingungen
für die berufliche Bildung verbessern!“ verabschiedet. Die Handwerkskammerpräsidenten sind überzeugt, dass sich das Erfolgsmodell
duale Berufsausbildung positiv auf
die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit auswirkt. Das belegt der
Vergleich mit anderen europäischen
Ländern.
Beispielhaft für ganz Europa
„Die duale Berufsausbildung ist eine
lohnende Bildungsinvestition. Sie
steht für eine Verzahnung von Betrieb und Berufsschule, die viele Vor-
Zugegeben, der Spruch, unter dem sich die Präsidenten der ostdeutschen Handwerkskammern hier in Magdeburg versammelten, ist provozierend. Aber das muss
er auch sein, um Schulabgänger ebenso wachzurütteln wie Bildungspolitiker. Für den
Foto: HWK Magdeburg
Kammerbezirk Dresden nahm Jörg Dittrich teil (5.v.r.). Ansprechpartner/Anmeldung
bei: Claudia Lösche, Kundenberaterin,
Tel. 0351/8087-528, E-Mail:
[email protected]
Impressum
Ver­­ant­­wort­­lich: Hauptgeschäftsführer
Dr. Andreas Brzezinski,
Am Lagerplatz 8, 01099 Dres­­den,
Telefon 0351/4640-406,
Fax 0351/4640-34406,
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner für Kurse: KaiUwe Marcus, Tel. 0351/8087-530, EMail: [email protected]
Schule + Betrieb = Erfolg
Handwerker-Gottesdienst
am 5. Juli bei Landesgartenschau
Ein sächsischer Handwerker-Gottesdienst
wird am 5. Juli, 10 Uhr, auf und vor der
Hauptbühne der sächsischen Landesgartenschau in Oelsnitz/Erzgebirge gefeiert. Interessenten sind dazu herzlich eingeladen
(Eintritt zur Landesgartenschau muss gezahlt werden). Gottesdienste dieser Art finden jedes Jahr in Sachsen statt. Sie sind
vor allem für regionale und überregionale
Handwerker und Gewerbetreibende gedacht.
1. Meister-Treff der Maler- und
­Lackierer in Pirna
Zu ihrem 1. Meister-Treff der Maler und Lackierer lädt die Handwerkskammer Dresden am 11. Juli, ab 10 Uhr, in ihr Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in
Pirna (Feistenbergstraße 40). Auf dem Programm stehen fünf Fachvorträge: 1. Feuchtigkeit und Salze im Mauerwerk - erkennen,
behandeln, beseitigen; 2. Wärmedämmung
- Details und Stolperfallen bei der Ausführung; 3. Malerarbeiten in Restaurierung und
Denkmalpflege; 4. Naturfarben - vom Rohstoff bis zur Verarbeitung und Gestaltung
und 5. Aufmaß und Projektdurchführung mit
mobiler App. Im Anschluss (gegen 15 Uhr)
können sich die Teilnehmer individuell beim
Grillen austauschen. Die Teilnahmegebühr
beträgt 85 Euro (inkl. Skripte, Speisen und
Getränke). Zudem absolviert der aktuelle
Maler-Meisterkurs an diesem Tag im BTZ
die praktische Prüfung zum Thema „Gestaltung eines Gemeindezentrums“. Die Ergebnisse werden am Nachmittag öffentlich ausgestellt.
kammer Dresden gibt es im Internet
unter www.sl-dresden.de.
teile mit sich bringt“, heißt es in der
Resolution, die sich vor allem an die
jeweiligen Landesregierungen wendet. Probleme ergeben sich aktuell
durch den demografischen Wandel,
aber auch durch die fehlende Ausbildungsreife vieler Schulabgänger, woraus ein erheblicher Mangel an gut
qualifizierten Fachkräften resultieren
kann. Dem Trend könne aber entgegengewirkt werden, wenn die Jugendlichen zu einem vollqualifizierten Berufsabschluss geführt werden,
die Attraktivität der beruflichen Bildung für leistungsstarke Schulabsolventen erhöht und damit die Alternative zum Hochschulstudium aufgezeigt wird. Gefordert wird zudem eine verbindliche Berufsorientierung
an allen allgemeinbildenden Schulen. Im Hinblick auf die zahlreichen
bevorstehenden Betriebsübergaben
müssen die Anreize zur Meisterfortbildung und Aufstiegsqualifizierung
verstärkt werden.
In Ostdeutschland gibt es derzeit
210.000 Handwerksbetriebe, in denen 47.000 Lehrlinge ausgebildet
werden.
Die gesamte Resolution im
Wortlaut gibt es im Internet unter
www.hwk-dresden.de
Innungen und neue Medien
Obermeisterrunde der Kreishandwerkerschaft Dresden gestartet
Wie begeistert man den Nachwuchs
für Handwerk und Ehrenamt? Welchen Aufwand macht ein FacebookAuftritt? Diese und andere Fragen
standen kürzlich beim ersten Erfahrungsaustausch der Obermeister der
Kreishandwerkerschaft Dresden auf
der Agenda. Um die Zusammenarbeit mit den
Innungen zu intensivieren, organisierte die Kreishandwerkerschaft
Dresden gemeinsam mit der Handwerkskammer Dresden einen Erfahrungsaustausch zum Thema Imagewerbung und Mitgliedergewinnung.
Innungsvertreter aus den Gewerken
Augenoptiker, Dachdecker, Elektro,
Fleischer, Friseur, Gebäudereiniger,
Konditoren, Metall und Straßenbau
folgten der Einladung.
„Der Interessenaustausch unter
Kollegen gehört bei uns zum Alltag,
doch gern nutzen wir die Gelegenheit, über den berühmten Tellerrand
zu schauen“, so Henry Miertschink,
Obermeister der Dachdecker-Innung
Dresden. Die Themen Facebook, Internetauftritt und Newsletter-Versand spielen verstärkt in der In-
nungsarbeit eine Rolle. „Im Wettbewerb um die Fachkräfte braucht das
Handwerk ein starkes Profil. Hier
müssen wir unsere Wahrnehmung
als Innung stärken“, so Jürgen Müller, Obermeister der Fleischerinnung
Dresden. Die neuen Regionalmotive
der Imagekampagne seien dafür eine
gute Möglichkeit.
Kreishandwerksmeister
Frank
Herrmann begrüßte das Vorhaben
der Handwerkskammer Dresden, einen Dialog zwischen Obermeistern
und Meistern schon in der Meister-
klasse zu initiieren. „Nur wenn wir
die angehenden Meister fragen, welche Themen sie bewegen und wir ihnen die Vorteile einer Innungsmitgliedschaft aufzeigen, werden wir sie
für das Engagement in einer Innung
gewinnen“, so Herrmann.
Innungen, die sich über Facebook
informieren oder ihren Internetauftritt
optimieren möchten, melden sich bitte
bei der Handwerkskammer Dresden,
Julia Stegmann-Schaaf, Tel. 0351/
4640-407, E-Mail: [email protected]
In lockerer Runde tauschten sich Obermeister aus der Region Dresden aus.
Foto: Julia Stegmann-Schaaf
9
„Das Schengener Abkommen
funktioniert nicht.“
MdEP Winkler fordert Grenzkontrollen
Im Zuge des G7-Finanzministertreffens in Dresden wurden an den sächsischen Grenzübergängen nach Polen
und Tschechien zeitweise wieder
Sichtkontrollen durchgeführt – mit
erheblichen Fahndungserfolgen. Im
Zuge dessen hat der sächsische Europa-Abgeordnete Hermann Winkler
wiederholt lautstark die reguläre Wiedereinführung von Grenzkontrollen
gefordert. „Diesen Vorstoß, wieder
regelmäßige Sichtkontrollen an den
deutschen Außengrenzen einzuführen, kann das Handwerk nur befürworten“, sagt dazu Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. Denn, Kriminalität gefährde
Handwerksbetriebe und ist ein
Standortnachteil.
Die
Deutsche
Handwerks Zeitung (DHZ) sprach mit
Hermann Winkler zu dem T
­ hema.
DHZ: Herr Abgeordneter Winkler,
was hat Sie zu dieser Forderung bewegt?
Winkler: Die jüngsten Fahndungserfolge bestätigen: Das Schengener Abkommen funktioniert nicht. Bedarf
es denn noch eines besseren Beweises, dass dagegen Grenzkontrollen
funktionieren und Sachsen sicherer
machen? Vor diesem Hintergrund
muss Politik endlich gegensteuern
und die Möglichkeit zu Grenzkontrollen zurückfordern.
DHZ: Widerspricht diese Forderung
nicht Ihrer Funktion als EU-Abgeordneter?
Winkler: Ganz im Gegenteil! Sinn
und Idee der europäischen Einigung
ist es doch, das Leben der Menschen
in Europa besser und sicherer zu machen. Diesem europäischen Gedanken läuft aber das strikte Kontrollverbot des Schengener Abkommens zuwider. Dem Ansehen der EU wird damit weiterer Schaden zugefügt. Als
Europaabgeordneter sehe ich meine
Hermann
­Winkler,
­sächsischer Abgeordneter im
­Europaparlament.
Foto: PR/Büro Winkler
Aufgabe darin, diesen Schaden vom
guten und wichtigen Projekt Europa
abzuwenden.
DHZ: Grenzkontrollen zum einen,
aber keine Einschränkungen bei der
Reisefreiheit und beim freien Warenverkehr – wie lässt sich das umsetzen?
Winkler: Ein freier Wirtschafts- und
Personenverkehr ist für die sächsischen Unternehmen viel zu wichtig.
Aus diesem Grund brauchen wir keine stationären Zollhäuschen mehr,
sondern flexible und mobile Kontrollen. Somit ließen sich gleichermaßen
übermäßige Verkehrseinschränkungen vermeiden und ein hoher Fahndungsdruck aufrechterhalten.
DHZ: Wen sehen Sie jetzt in der
Pflicht?
Winkler: Zunächst müssen Bundesregierung und sächsische Staatsregierung die Probleme mit dem Schengener Abkommen offen ansprechen
und sich die Forderungen nach einer
Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu eigen machen. Anschließend
müssen dafür auf europäischer Ebene Mehrheiten gesucht werden. Das
wird sicher alles andere als einfach
und auch nicht schnell gehen. Aber je
eher wir damit anfangen, desto eher
haben wir auch die Chance auf eine
Lösung der gravierenden Probleme
im Grenzgebiet. Allerdings ist die Einsicht, dass es gegenwärtig Probleme
gibt, die notwendige Voraussetzung
für alles andere.
Konditoren-Innung Dresden
mit neuem Obermeister
Jens Gradel erkundet neue Ansätze
Für den Dresdner Konditormeister
Jens Gradel ist ehrenamtliches Engagement im Handwerk eine Frage der
Familienehre und Herzenssache.
Deshalb stellte er sich im April zur
Wahl zum Obermeister der Konditoren-Innung Dresden. Einstimmig
wurde er von den Innungsmitgliedern zum Nachfolger von Konditormeister Thomas Schiller aus Radebeul gewählt. Damit ist der 39-Jährige einer der jüngsten Obermeister im
Kammerbezirk. Schon sein Vater war
viele Jahre Obermeister, sein Großvater ebenso und auch sein Ur-Großvater engagierte sich in der Innung.
Neben dem laufenden Betrieb mit
sieben Mitarbeitern und einem Lehrling arbeitet er sich jetzt in seine
neue Rolle ein, nimmt Präsenztermine wahr und setzt Schwerpunkte wie
z. B. die Nachwuchsgewinnung. Dafür hat er tatkräftige Unterstützung
im Rücken: „Mein Vater war nicht
nur beruflich gesehen, sondern auch
in seinen Funktionen als Obermeister, Landesinnungsmeister und Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft immer ein Vorbild für mich.
Natürlich möchte ich meine eigenen
Ideen verwirklichen, aber er steht
mir sowohl bei Engpässen in der
Backstube als auch in Innungsfragen
immer zur Seite“, so Gradel, der gemeinsam mit seiner Frau die Konditorei in vierter Generation fortführt.
Dabei hat er aufgrund seiner vielen Auslandsreisen, der Teilnahme
an internationalen Wettbewerben
und Durchführung von Kursen seine
ganz eigne Philosophie. „Ich bin mit
Leib und Seele Konditor und möchte
den Jugendlichen vermitteln, wie
vielfältig unser Beruf ist und dass sie
als Konditor viel erreichen können.
Hier suchen wir bei unseren In-
Sie sind ein eingespieltes Konditoren-Team: Jens und Synke Gradel aus
Dresden. Auch bei seiner neuen Funktion
als Obermeister steht sie ihm mit Rat und
Foto: Julia Stegmann-Schaaf
Tat zur Seite. nungsrunden auch nach neuen Ansätzen“, sagt Gradel. Er möchte zum
Beispiel den Internetauftritt der Innung weiter ausbauen, Arbeiten der
Prüfungsaufgaben mit Fotos dokumentieren und Berufskollegen überzeugen, verstärkt für Praktika zu werben. Auch ein eigenes Innungslogo
zur Wiedererkennung ist im Gespräch. Ein großes Thema wird zudem die Teilnahme an der Sachsenback 2016 in Dresden sein.
Auch gehören der regelmäßige
Austausch zu Fachthemen wie Arbeitsschutz,
Hygienevorschriften
oder Mindestlohn für ihn zur festen
Größe in einer Innung. Und es ist
ihm wichtig, „dass wir ehemalige Innungsmitglieder zum Stammtisch
einladen, die nicht mehr berufstätig
sind. Von ihren Erfahrungen können
wir nur profitieren“.
Kontakt zur Konditoren-Innung
Dresden über die Kreishandwerkerschaft Dresden, die die Geschäfts­
führung innehat: Tel. 0351/285920,
E-Mail: [email protected]