Veranstaltungsreihe der KZ-Gedenkstätte Hailfingen • Tailfingen mit Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. Einmal im Monat wird sonntags um 17 Uhr im Seminarraum im Rathaus GäufeldenTailfingen eine Veranstaltung angeboten. Davor gibt es jeweils um 16 Uhr eine Führung. 31.1.2016 17 Uhr, Seminarraum Cornelia Irena Gerstenmaier: Vergleich oder Gleichsetzung? Die beiden totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts. Die Totalitarismus-Theorie vergleicht seit ihrem Aufkommen in den 1920er Jahren die Systeme des Faschismus mit dem Stalinismus. Ihren Höhepunkt erlebte sie nach 1945, als die Konflikte zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion zum Kalten Krieg eskalierten. Innenpolitisch erleichterte sie die Verharmlosung der NS-Verbrechen und diente zur Bekämpfung der linken Opposition. Nachdem sie im Zuge der Entspannungspolitik in den 1960er Jahren kaum noch „benötigt“ wurde, erlebte sie seit der Wiedervereinigung eine Renaissance. Seit den 1990er Jahren werden Politologen und Projekte zur Erforschung des „Extremismus“ vom Verfassungsschutz gefördert. Nicht nur bei bestimmten Abteilungen des Verfassungsschutzes ist die Gleichsetzung von Links und Rechts nach wie vor und wieder üblich. Cornelia Irina Gerstenmaier ist die Tochter von Eugen Gerstenmaier, Mitglied des Kreisauer Kreises und Bundestagspräsident 1954 bis 1969. Ihre Mutter war Deutsch-Baltin. Cornelia Gerstenmaier studierte Osteuropäische Geschichte, Philosophie und Slawistik an den Universitäten Bonn, Fribourg (Schweiz) und an der Lomonossow-Universität in Moskau. Nach einigen weiteren Besuchen Moskaus wurden ihr aufgrund ihrer Kontakte zu Dissidenten die weitere Einreise verweigert. 1966–1969 arbeitete sie zunächst als Redakteurin, dann als Schriftleiterin der Zeitschrift „OstProbleme“ in Bonn. 1970 beteiligte sie sich am Aufbau des „Center for the Study of Religion & Communism“ in London und führte 1971 Forschungsarbeiten zur sowjetisch-jüdischen Einwanderung in Jerusalem durch. 1972 gründete sie mit Iwan Agrusow (1924–2012) in Frankfurt am Main die Gesellschaft für Menschenrechte, deren Vorsitzende sie bis 1978 war. Danach leitete sie die Gesellschaft Kontinent e.V. und unterstützte den exilrussischen Schriftsteller und Publizisten Wladimir Maximow (1930–1995) bei der Herausgabe der russischsprachigen Zeitschrift „Kontinent“. Heute ist sie als freie Publizistin tätig. , 1
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