Arbeit am Alaunwerk Reichenbach/Mühlwand – Das Gelände rund um das ehemalige Besucherbergwerk Alaunwerk in Mühlwand ist derzeit eine Baustelle. Im Auftrag des Oberbergamtes Freiberg wird seit Frühsommer der alte Wasserstollen zwischen Bergwerk und Mühlgraben wieder freigelegt. Dabei handelt es sich um eine HochwasserSchutzmaßnahme auf der Sohle des Bergwerkes. Ist die beendet, wird im Auftrag der Stadt oberirdisch weitergebaut. Nach der Beräumung der Schuttmassen, die beim Juni-Hochwasser vor zwei Jahren angeschwemmt worden waren, soll oberhalb der alten Röstbühne eine Sperre mit Rückhaltebecken entstehen. Als Sperre dienen Steine mit kleinen Zwischenräumen, die den Wasserabfluss ermöglichen, Grobstoffe aber zurückhalten. Beide Maßnahmen sind die Voraussetzung dafür, dass die Wassermassen bei Starkregen schadlos abfließen können. Das Hochwasser 2013 hatte den so genannten Gelben Graben, der von der Rotschauer Höhe normalerweise als Rinnsal herunterkommt, zum reißenden Bach anschwellen lassen. Das Wasser hatte Schlamm und Geröll mitgerissen, Wege ausgespült, Bäume unterspült und weggerissen sowie das Besucherbergwerk zugeschwemmt und teilweise einstürzen lassen. Die Arbeit von 15 Jahren, in denen das Alaunwerk ausgebaut worden war, machte das Wasser damals in nur zwei Stunden zunichte. Die derzeit laufenden Arbeiten dienen ausschließlich dem Hochwasserschutz. Die Stadt ist dazu sogar ordnungsrechtlich verpflichtet und bekommt die Maßnahme, die mit 1,03 Millionen Euro veranschlagt ist, auch zu hundert Prozent gefördert. Die Zerstörung des Bergwerkes war ein herber Rückschlag für die Mitglieder des Vereins Tropfsteingrotte Alaunwerk Mühlwand/Reichenbach. Trotzdem ließen sie sich seither nicht unterkriegen. Zwar sind Führungen seit Juni 2013 nicht mehr möglich. Aber der idyllisch gelegene Festplatz neben dem ehemaligen Bergwerk ist erhalten geblieben. Er dient als Ausflugsziel für Wanderungen und Himmelfahrtsausflüge. Er ist Start und Zielpunkt für organisierte Rad- und Wandertouren. Und hierher kommen immer wieder auch Schulklassen an Wandertagen oder zu Exkursionen. Erst in dieser Woche war wieder der Geografie-Kursus der 10. Klasse aus der Oberschule Lengenfeld zu Gast. Die beiden Lehrerinnen Brigitta Franke und Kerstin Hein kommen schon seit vielen Jahren mit ihren Klassen hierher, wenn sie auf Exkursion im mittleren Göltzschtal unterwegs sind. Zwar ist der Festplatz während der Bauarbeiten mit Fahrzeugen und Gerätschaften vollgestellt, aber Werner Albert und Bruno Jakusch vom Alaunwerksverein improvisieren, stellen schnell ein paar Biertischgarnituren auf und führen die Schüler in weitem Bogen um die Baustelle herum. Dabei erfahren die Zehntklässler Wissenswertes über Alaunsalz und Mettenschichten und besichtigen den zugeschütteten Bergwerkseingang. Werner Albert erklärt ihnen, dass die Reste aus dem ehemaligen Alaunbergwerk als Fundament für die Göltzschtalbrücke eingebracht wurden. Und zeigt ihnen mehrere Fototafeln sowie Bergbauina Utensilien. Der Geografie-Kursus der 10. Klassen aus der Oberschule Lengenfeld war in dieser Woche auf Exkursion im mittleren Göltzschtal unterwegs. Dabei besuchten die Schüler auch das ehemalige Alaunbergwerk in Mühlwand und erfuhren von Bergwerksdirektor Werner Albert Wissenswertes über den Alaunabbau und die Zerstörung des Bergwerkes beim Juni-Hochwasser vor zwei Jahren. Foto: ina
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