2015-11-19_PM-Bilanz-Deutscher

G ESELLSCHAFT D EUTSCHER K
K RANKENHAUSTAG
mbH
Pressemitteilung
Ausklang des 38. Deutschen Krankenhaustages im Rahmen der MEDICA
Patientenorientierung als zentrale Herausforderung der
europäischen Gesundheitspolitik
Düsseldorf, 19. November 2015 – Der thematische Schwerpunkt am vierten
und letzten Kongresstag war die europäische Krankenhausversorgung: Die
„3rd Joint European Hospital Conference“ widmete sich im ersten Teil der
„Patientenorientierung im Fokus der EU-Gesundheitspolitik“ und analysierte im
zweiten Teil die „Patientenorientierte Krankenhausversorgung in der Praxis“.
„Die anstehenden Änderungen im Krankenhauswesen wie Modernisierung oder
neue Techniken stellen für unsere Organisationen und alle dort Beschäftigten
eine große Herausforderung dar“, konstatierte Dr. Raymond Lies, Honorary
CEO des Kirchberg Hospitals Luxemburg, der als Tagungsvorsitzender den
internationalen Kongress eröffnete.
„Patienten-Empowerment ist als zentraler Punkt in den europäischen
Gesundheitssystemen erkannt worden“, erklärte Annika Nowak, Mitglied im
Kabinett für Gesundheit der EU-Kommission in Brüssel. So unterstützten EHealth-Lösungen bei der integrierten Versorgung nicht nur die Profis am
Arbeitsplatz, sondern würden auch dabei helfen, die Patienten besser
miteinzubeziehen. Letztendlich trage dies zu mehr Wirtschaftlichkeit bei. Seit
2012 arbeite ein E-Health-Netzwerk daran, die Zusammenarbeit zwischen den
Mitgliedsstaaten zu optimieren, so Nowak. Vorabgenehmigungssysteme und
auch Erstattungsfragen hemmten Patienten aber immer noch bei der
Inanspruchnahme. „Was die grenzüberschreitende Versorgung betrifft, so gibt
es zwar noch Hürden zu überwinden, aber wir sind optimistisch, dass wir im
nächsten Jahr Verbesserungen sehen werden.“
Dr. Sara Pupato Ferrari, Präsidentin der European Hospital and Healthcare
Federation (HOPE), gab mehr als rund 100 Besuchern einen Überblick über die
Schwerpunktthemen, mit denen sich HOPE beschäftige. So stehe die
patientenorientierte Grundversorgung bereits seit 20 Jahren fortlaufend im
Fokus. „Es ist wichtig, den Patienten miteinzubeziehen, nicht nur weil es sein
gutes Recht ist, sondern weil die Krankenhäuser vom Feedback der Patienten
profitieren können“, so die Ärztin, die unter anderem auch für das spanische
Gesundheitsministerium tätig ist. Eine patientenorientierte Kommunikation führe
zu besseren Ergebnissen, wie die Verringerung doppelter Untersuchungen, so
Pupato Ferrari. Sie plädierte für eine Förderung des Patienten-
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Selbstmanagements in Zukunft. Auch die Ausbildung der Ärzte müsse den
Patienten stärker in den Blick nehmen.
Gerry O´Dwyer, der Vorsitzende des Verbandes der Europäischen
Krankenhausdirektoren (EAHM) unterstrich, die Bedeutung des Engagements
für den Patienten. „Eine bessere Einbeziehung führt auch zur Senkung der
Medizinkosten.“ Allerdings müsse man Mitarbeitern auch die Möglichkeiten
dafür schaffen. Zudem müsse man in Europa erkennen, dass nicht eine Lösung
für alle Länder gelten könne, sondern man Unterschiedlichkeiten
berücksichtigen müsse. „One size doesn’t fits all“, erklärte O´Dwyer.
Dr. João de Deus, Präsident des Verbandes der europäischen
Krankenhausärzte
(AEMH)
definierte
Grundprinzipen,
um
den
Patientenansprüchen gerecht werden zu können. „Wir brauchen Qualität,
Wirksamkeit, Personal und Patientensicherheit, um die Erwartungen erfüllen zu
können.“ Besonderes Augenmerk legte er auf die regelmäßige ärztliche
Weiterbildung und ihre notwendige Evaluation.
Veranstalter der Konferenz sind die European Hospital and Healthcare
Federation (HOPE), die European Association of Hospital Managers (EAHM)
sowie die European Association of Hospital Physicians (AEMH).
Die ENTSCHEIDERFABRIK präsentierte auf dem Deutschen Krankenhaustag
erstmals ihre „Young Professional und StartUp Session“. StartUps, die sich
innerhalb der letzten drei Jahre gegründet haben und Young Professionals in
den ersten drei Berufsjahren nach Ausbildungsende konnten sich um die
begehrten Präsentationsslots bewerben. Ziel des Preises ist es, dem
innovativen Nachwuchs so den Zugang zu Kliniken und Unternehmen am
Gesundheitsmarkt zu ermöglichen. Der Entscheiderfabrik gehören mittlerweile
24 fördernde Verbände des Gesundheitswesens und 96 Industrieunternehmen
an. Seit ihrer Gründung 2006 hat sich die Entscheiderfabrik dem Nutzen von ITLösungen für die Geschäftsprozesse in Krankenhäusern und anderen
Gesundheitsversorgungseinrichtungen verschrieben. Innovation, Nachhaltigkeit
und Kommunikation zwischen Unternehmensführung und IT, Dialog zwischen
Leistungserbringern, Lösungsanbietern und Beratungsunternehmen sind die
wesentlichen Zielsetzungen.
Veranstalter zieht positive Bilanz – 1.900 Besucher
Der 38. Deutsche Krankenhaustag war insbesondere von den Erwartungen und
Herausforderungen der Krankenhäuser an die Krankenhausreform geprägt.
Rund 1.900 Besucher aus allen Bereichen des Gesundheitswesens erörterten
vor dem Hintergrund der aktuellen gesundheitspolitischen Reformdiskussion an
den vier Kongresstagen die wichtigsten Krankenhausthemen.
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Kongresspräsident Prof. Dr. Hans-Fred Weiser, zugleich Präsident des
Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK), betonte, dass
es dem Krankenhaustag unter dem Generalthema „Reform 2015 – vom
Patienten her gedacht“ gelungen sei, mit einer Kombination aus
gesundheitspolitischer und praxisorientierter Ausrichtung die verschiedenen
Berufsgruppen zusammen zu führen und umfassend zu informieren.
Die Spitzen der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag (GDK) erörterten auf
der Eröffnungsveranstaltung zusammen mit Bundesgesundheitsminister
Herrmann Gröhe aktuelle gesundheitspolitische Fragen. Einen zentralen
Schwerpunkt bildete das Krankenhausstrukturgesetz, das Anfang nächsten
Jahres in Kraft treten wird. Weitere Schwerpunkte des Kongresses waren die
Herausforderungen an das Pflegemanagement durch die alternde Bevölkerung,
die neuen Qualitätsanforderungen für die Kliniken oder die ambulante
spezialfachärztliche Versorgung. Sehr erfreulich war der Zuspruch der bereits
zum dritten Mal integrierten „European Hospital Conference“, auf der die
Besucher die künftige patientenorientierten Krankenhausversorgung in Europa
erörterten. Auf große Resonanz stieß ebenfalls die Informationsveranstaltung
der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur Weiterentwicklung des
Fallpauschalensystems sowie zum neuen Entgeltsystem für psychiatrische und
psychosomatische Einrichtungen.
Der 39. Deutsche Krankenhaustag wird vom 14. bis 17. November 2016 erneut
in Düsseldorf im Rahmen der weltgrößten Medizinmesse MEDICA stattfinden.
Auch dann erwartet die Besucher aus Klinik und Gesundheitspolitik wieder ein
Forum mit vielen interessanten Diskussionen rund um das Krankenhauswesen.
Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Plattform für die deutschen Krankenhäuser und
findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH
(GDK) hat die Aufgabe, den Deutschen Krankenhaustag auszurichten sowie Ausstellungen, Kongresse,
Tagungen und Symposien durchzuführen, zu fördern und zu unterstützen. Gesellschafter der GDK sind
die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Leitenden Krankenhausärzte
Deutschlands (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). Der
Pflegebereich
ist
durch
die
Arbeitsgemeinschaft
Deutscher
Schwesternverbände
und
Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die Arbeit
der GDK eingebunden.
Kontakt:
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) – Pressestelle
Joachim Odenbach, Holger Mages, Dagmar Vohburger, Rike Stähler
Telefon: (030) 39 801 - 1020 / - 1022 / - 1023 / -1024
Fax: (030) 39 801 - 3021
E-Mail: [email protected]
Wegelystraße 3, 10623 Berlin