Freiwilligendienst in Lateinamerika, Afrika, Asien

VIA e. V.
Verein für internationalen
und interkulturellen Austausch
Auf dem Meere 1 - 2
D-21335 Lüneburg
Tel. + 49 / 4131 / 70 97 98 0
Fax + 49 / 4131 / 70 97 98 50
[email protected]
http://www.via-ev.org
Freiwilligendienst
in Lateinamerika, Afrika, Asien
Für das Interesse an einem Freiwilligendienst in Lateinamerika, Afrika und Asien danken wir. In
diesem Text haben wir die wichtigsten Informationen über das Programm zusammengestellt. In
den VIA e.V. -Programmen ist es üblich, auf die förmliche Anrede zu verzichten. Wir möchten
deshalb schon jetzt das "Du" anbieten und hoffen, es ist in deinem Sinne. Einige Informationen
über den Verein findest du am Ende des Textes.
In folgenden Ländern können wir Freiwilligendienste vermitteln:
Lateinamerika
Argentinien
Kolumbien
Chile
Mexiko
Costa Rica
Nicaragua
Dominikanische Republik
Peru
Ecuador
Afrika
Ghana
Südafrika
Kenia
Tansania
Malawi
Togo
Mosambik
Uganda
Sambia
Asien
Indien
Kambodscha
Kirgistan
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Wo wird man eingesetzt?
Wir arbeiten in den genannten Ländern mit verschiedenen Organisationen, v.a. im sozialen
Bereich zusammen. Einsatzgebiete beim Freiwilligendienst können sein:
- Arbeit mit Schulkindern
- Arbeit mit Kindern, die außerhalb von festen Familienstrukturen aufwachsen
- Arbeit in einem Kinderheim
- Arbeit mit Menschen mit körperlichen Behinderungen
- Arbeit Menschen mit geistigen Behinderungen
-offene Jugendarbeit
- Arbeit im Seniorenheim
- Arbeit in Entwicklungsprojekten
- Arbeit in ökologischen Projekten
usw.
Wenn du einen Freiwilligendienst leisten möchtest, solltest du grundsätzlich bereit sein, in
verschiedenen Bereichen eingesetzt zu werden.
Es gibt eine Wahlmöglichkeit für das Land bzw. die Region. Wir bieten hiermit einen sog.
Langzeitfreiwilligendienst an, d.h. deine Dienstdauer beträgt i.d.R. 12 Monate. Die Ausreise erfolgt
regulär zwischen August und Oktober.
Im Folgenden beschreiben wir Einsatzmöglichkeiten und Tätigkeiten. Diese Liste ist nicht
vollständig, sondern soll einen ersten Eindruck vermitteln.
Was tut man als Freiwillige/r?
Kurz gesagt: Man arbeitet mit anderen Menschen in gemeinnützigen Organisationen, ohne ein
Gehalt dafür zu bekommen. Freiwillige übernehmen Verantwortung und unterstützen Menschen
aller Altersstufen sowie aus allen gesellschaftlichen Schichten. Als Freiwillige/r kann man seine
Fähigkeiten ausprobieren und neue entwickeln, sich selber in meist unbekannten Situationen
testen und dazu beitragen, Dinge zu ändern. Dabei sind die Ideen und Erfahrungen der
Freiwilligen ebenso wertvoll für eine Einsatzstelle wie die Zeit und Unterstützung, die man zur
Verfügung stellt.
Die Einsatzstellen
Im Folgenden sind einige typische Beispiele von Freiwilligendiensten aufgeführt:
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Mit Schulkindern arbeiten
Viele Freiwillige sind an Schulen eingesetzt, wo sie LehrerInnen im Unterricht assistieren oder
SchülerInnen individuell oder als Gruppe in ihrem Lernprozess unterstützen. Bei Ganztagsschulen
kann auch die Hausaufgabenbetreuung oder die Durchführung von Freizeitaktivitäten mitbetreut
werden.
Arbeit mit Kindern, die außerhalb von festen Familienstrukturen aufwachsen
In vielen Einsatzstellen werden Kinder, die nicht in festen Familien- oder Beziehungsstrukturen
aufwachsen, vielfach sich selbst überlassen sind und schon viel Verantwortung übernehmen
müssen, betreut. Die Einsatzstellen unterstützen diese Kinder durch verlässliche Betreuung
inklusive der Mahlzeiten, ein Angebot von Freizeitaktivitäten und schulischer Förderung. So kann
die Arbeit darin bestehen, mit den Kindern über spielerische Aktivitäten Kontakt aufzunehmen,
oder darin, in einem Zentrum mitzuarbeiten und bei der Durchführung von Freizeitaktivitäten oder
in
der
Hausaufgabenbetreuung
mitzuhelfen.
Manche
Einsatzstellen
unterhalten
ebenso
Bildungseinrichtungen. Dort können Freiwillige mit den Kindern einer Klasse oder mit kleinen
Gruppen arbeiten, um
LehrerInnen zu entlasten und die Kinder in ihrem Lernprozess zu
unterstützen.
Arbeit in einem Kinderheim
Es gibt zahlreiche Einsatzstelllen, die Heime haben, in denen Kinder leben können. Hier besteht
die Aufgabe zum einen darin, bei alltäglichen Arbeiten wie Kochen, Einkaufen etc. zu helfen, zum
anderen, die Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen, mit ihnen zu spielen, usw.
Arbeit in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen
In einer Schule für gehandicapte Kinder oder in Einsatzstellen für Erwachsene könnte man in
kleineren Gruppen arbeiten, um alltägliche Routine zu erleichtern (Essen, Bekleidung anlegen,
Hygiene), mehr persönliche Ansprache zu ermöglichen, Bewegungsfreiheit zu schaffen, Freizeit zu
gestalten und Beschäftigung zu fördern.
Arbeit in Entwicklungsprojekten
Diese sind besonders im ländlichen Raum angesiedelt. Sie bieten medizinische Beratung, fördern
Gemeindewesen,
verbessern
landwirtschaftliche
Produktion,
entwickeln
Einkommensverbesserung und moderieren Selbsthilfegruppen.
Voraussetzungen für den Freiwilligendienst
- Du bist bei Dienstbeginn im Ausland mindestens 18 Jahre, maximal 28 Jahre alt.
Konzepte
der
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- Du bringst ein hohes Maß an Selbständigkeit, Flexibilität, Geduld und Offenheit mit.
- Du bist bereit zum interkulturellen Lernen und dich in ein kulturell neues (Arbeits-)Umfeld zu
integrieren.
- Du hast die Fähigkeit dich an andere, fremde Lebensumstände anzupassen.
- Du bist bereit auf deinen bisherigen Lebensstandard zu verzichten.
- Du möchtest dich im sozialen Bereich engagieren.
- Du verfügst über eine gute psychische und physische Belastbarkeit.
Resümee
Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass keine Einsatzstelle besser oder schlechter als eine
andere ist. Gehe davon aus, dass wir dir einen Platz anbieten, an dem du zu dem Zeitpunkt am
meisten gebraucht wirst. Es ist wichtig, Offenheit für einen neuen Kulturkreis mitzubringen und die
Bereitschaft sich dort zu integrieren. Stelle dich auch auf ungewohnte Arbeitsbedingungen ein. Du
bist als Freiwillige/r an der Arbeit von hauptamtlichen MitarbeiterInnen wie SozialpädagogInnen,
LehrerInnen und medizinischem oder pflegendem Personal beteiligt.
Mache dir bewusst, dass der Dienst in einem Land des Globalen Südens eine große
Herausforderung ist und du dich auf andere Lebensbedingungen, Wagnisse und Unsicherheiten
einlassen musst. Es wird auf jeden Fall anders sein, als du es dir vorher vorgestellt hast. Bitte
denke gut darüber nach, ob du dich psychisch und physisch in der Lage fühlst, diesen Dienst
zu absolvieren und frage dich ehrlich welche Erfahrungen du im Umgang mit belastenden
Situationen
hast
und
wie
du in der Vergangenheit darauf reagiert hast.
Arbeitszeiten
Freiwillige arbeiten normalerweise 40 Stunden pro Woche. Deine Arbeitsstunden hängen jedoch
von der Art der Einsatzstelle ab, d.h. du kannst auch in Schichtdiensten oder am Wochenende
eingesetzt werden. Stell dich darauf ein, flexibel bei der Arbeitszeit zu sein, je nachdem, was deine
Einsatzstelle erwartet. Deine Arbeitszeiten sind vertraglich geregelt.
Urlaub
Dieser ist in den Aufnahmeländern unterschiedlich geregelt. Informationen darüber erhältst du
während der Vermittlung von uns und direkt von deiner Einsatzstelle vor Ort. Deine Urlaubstage
sind vertraglich geregelt.
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Unterbringung
Da es viele verschiedene Einsatzstellentypen gibt, hängt die Unterbringung von der jeweiligen
Einsatzstelle ab. Es kann sein, dass du in einem Zimmer in der Einsatzstelle wohnst, in einer
Gastfamilie oder in einer Wohnung mit anderen Freiwilligen. Die Unterkunft entspricht
landestypischen Gegebenheiten.
Verpflegung
Wie bei der Unterbringung sind die Regelungen auch bei der Verpflegung unterschiedlich. Wenn
die Einsatzstelle für die Verpflegung aufkommt, bekommst du in der Regel alle Mahlzeiten dort, an
freien Tagen eventuell Essensgeld. Es kann auch sein, dass du dich teilweise oder ganz selbst
verpflegst oder in einem Haushalt einen Teil der Mahlzeiten erhältst.
Taschengeld
Du bekommst ein Taschengeld, üblicherweise beträgt es 100 € pro Monat.
Sprachkenntnisse
In der Regel sind für die meisten genannten Länder Schulkenntnisse in Englisch, Französisch oder
Spanisch ausreichend. Generell sind Voraussetzung für die Teilnahme gute Grundkenntnisse einer
im Gastland gesprochenen Sprache.
Für Lateinamerika wird ein Grundkurs Spanisch, der bis in die Sekundarstufe II reichte oder ein
mehrmonatiger Aufenthalt im spanischsprachigen Ausland vorausgesetzt.
Pädagogische Begleitung
Der Freiwilligendienst wird pädagogisch begleitet. Zusätzlich zur persönlichen Begleitung
geschieht dies durch Seminare. Bestandteil des Dienstes sind 25 Seminartage. Die Teilnahme an
Vorbereitungs-, Zwischen- und Rückkehrseminaren ist verpflichtend.
Versicherungen
Während
des
Freiwilligendienstes
im
Ausland
bist
du
auslandskranken-,
unfall-
und
und/oder
eine
haftpflichtversichert.
Visum/Aufenthaltsberechtigung
Für
alle
Länder
benötigt
man
für
den
Freiwilligendienst
ein
Visum
Aufenthaltsberechtigung. Nach Zusage bekommst du dafür von uns ausführliche Informationen.
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Die Kosten für das Visum und die Aufenthaltsberechtigung trägst du selbst. Das Visum musst Du
selbständig beantragen, organisatorisch unterstützt wirst Du von uns, sofern für einen Aufenthalt in
deinem Gastland eine zusätzliche Aufenthaltsberechtigung beantragt werden muss.
Finanzierung
Für die Vermittlung nach Afrika (außer Südafrika) und Lateinamerika (außer Argentinien, Chile und
Ecuador)
beantragen
Freiwilligendienstprogramm
wir
Fördermittel
„weltwärts“
des
aus
dem
Bundesministeriums
entwicklungspolitischen
für
wirtschaftliche
Zusammenarbeit (BMZ).
Für die Vermittlung nach Asien, Argentinien, Chile, Ecuador oder Südafrika beantragen wir
Fördermittel aus dem Programm Internationaler Jugendfreiwilligendienst des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Die Kosten für einen internationalen Freiwilligendienst sind sehr hoch und die staatliche Förderung
nicht ausreichend, um alle entstehenden Kosten zu decken.
Als gemeinnützige Organisation, die dem Ziel des interkulturellen Austauschs verpflichtet ist und
nicht gewinnorientiert arbeitet, stehen uns keine Mittel zur Verfügung, die internationalen
Freiwilligendienste zu finanzieren. Um Freiwilligendienste im Ausland überhaupt durchführen und
deren Weiterführung gewährleisten zu können, sind wir deswegen auf Spendenkreise und somit
auf dein Engagement angewiesen.
Wir bitten dich, für die Vermittlung im weltwärts-Programm Spenden in Höhe von 2.500 €
aufzubringen und im IJFD- Programm Spenden in Höhe von 3.000 €. Zusammen mit der
staatlichen Förderung sind mit den Spenden die Kosten der Durchführung der Freiwilligendienste
gedeckt: der internationale Flug, das Taschengeld, die Unterkunft und Verpflegung, die
pädagogische Betreuung vor, während und nach dem Dienstjahr sowie die Versicherungen im
Ausland: Krankenversicherung, Unfall-, Haftpflicht- und Rücktransportversicherung.
Aufbau eines Spendenkreises
„Förderkreise“ oder Spendenkreise bestehen aus Menschen oder Institutionen, die den Gedanken
eines interkulturellen Austauschs unterstützen und internationale Freiwilligendienste, also auch
dein gesellschaftspolitisches Engagement, wichtig und sinnvoll finden. Auf der Suche nach einem
Förderkreis wirst du mit vielen Menschen ins Gespräch kommen. Manche werden einem
Freiwilligendienst skeptisch gegenüber stehen, einige werden Fragen haben. So wirst du viele
spannende, mitunter auch herausfordernde, Gespräche haben und damit deine Suche nach einem
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Förderkreis auch gleichzeitig zu einer Art Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Freiwilligendienst und für
gesellschaftliches, ehrenamtliches Engagement machen.
Die Idee ist weiter, dass du deinen Förderkreis regelmäßig über deinen Dienst, deine Erfahrungen
und dein Erlebtes informierst (z. B. in Rundbriefen). Damit lässt du deine SpenderInnen auch an
deinem Dienst teilhaben. Du förderst ein breiteres Bewusstsein über Freiwilligendienste und das
Leben und die Arbeit in deinem Gastland und nebenbei nimmst du dir Zeit, über deinen Dienst und
das, was du vor Ort leistest und erfährst, nachzudenken.
Mehr Informationen zum Aufbau eines Förderkreises findest du in dem Dokument „Informationen
zum Förderkreis“ (www.via-ev.org/evs/foerderkreis.pdf).
Kindergeld
Für die Zeit des Freiwilligendienstes kann Kindergeldfortzahlung beantragt werden. Nach
erfolgreicher Vermittlung erhältst du dafür eine Bescheinigung von uns.
Was geschieht, nachdem man sich beworben hat?
Wir führen mit allen BewerberInnen ein Gespräch, um sie kennen zu lernen und Fragen zu
beantworten. Je mehr wir über dich als BewerberIn wissen und je flexibler du bist, umso leichter
wird es sein, einen passenden Platz zu finden.
Wenn wir einen passenden Platz für dich haben, senden wir dir weitere Informationen,
einschließlich einer Übersicht über deine Aufgaben und Pflichten als Freiwillige/r. Du kannst dich
dann auf den vorgeschlagenen Platz bewerben.
Anmeldung
Fülle das Anmeldeformular (www.via-ev.org/evs/fd-weltwaerts-anmeldeformular.pdf) online
aus. Schicke uns das ausgedruckte Formular per Post. Weitere Unterlagen werden wir
anschließend von dir anfordern, weil die Zusammenstellung je nach gewünschtem Land und von
Einrichtung zu Einrichtung verschieden ist. Wir werden zwei Referenzen erbitten. Dafür kannst du
Fachlehrer/innen und Tutor/innen oder andere Personen, die dich länger kennen, ansprechen. Wir
schicken dir nach der Anmeldung Vordrucke zu. Anmeldungen sollten spätestens zu dem
Termin bei uns eingehen, der auf dem Anmeldeformular angegeben ist.
Wir hoffen, du hast Interesse an diesem Programm.
Mit freundlichem Gruß
Programmleitung Freiwilligendienste
VIA e. V. - Verein für internationalen und interkulturellen Austausch
VIA ist ein gemeinnütziger Verein. Wesentliches Ziel der Vereinsarbeit ist es, internationale
Kontakte zu schaffen, Verständnis für andere Kulturen zu wecken und zur Förderung von
Toleranz beizutragen. Dafür organisiert VIA u. a. Programme, bei denen durch die Mitarbeit
in Projekten, Aufenthalt in Familien, Au-pair-Beschäftigungen etc. ein intensiver Austausch
unter Menschen verschiedener Nationalität möglich wird.
Wir vermitteln und betreuen
-
Freiwilligendienste
-
Sprach- und Studienreisen
-
Gastfamilienaufenthalte
-
Austauschprogramme
Außerdem organisieren wir internationale Studienaufenthalte für Mitarbeiter/innen in der
Jugendarbeit, fördern Informationsarbeit über andere Kulturen und beteiligen uns an
Entwicklungsprojekten. VIA e. V. ist eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts
Lüneburg unter der Nummer 1198.
Geschäftsstelle:
VIA e. V.
Auf dem Meere 1 - 2
21335 Lüneburg
Tel. 0 41 31 / 70 97 98 0
Fax 0 41 31 / 70 97 98 50
E-Mail: [email protected]