eBooks mal ganz praktisch

eBooks
MAL GANZ PRAKTISCH!
24. JUNI 2015
WIBKE MEYER ZU WESTERHAUSEN, UB OSNABRÜCK
Vorstellungsrunde
Wibke Meyer zu Westerhausen
Fachreferentin für:
- Wirtschaftswissenschaften
- Mathematik
- Geowissenschaften und Geoinformatik
Weitere Aufgaben:
RefWorks-Schulungsteam, Orga-Team eBook-Woche, Orga-Team Lange Nacht der aufgeschobenen
Hausarbeiten, …
Und nun zu Ihnen!
WIBKE MEYER ZU WESTERHAUSEN, UB OSNABRÜCK
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Was erwartet Sie?
•Was ist ein eBook?
•Definitionen, Zugangsvoraussetzungen, Formate
•Wie unterscheidet es sich vom gedruckten Buch?
•Aus Sicht der Bibliothek
•Aus Sicht der Nutzer
•Wie unterscheiden sich Print- und eBook in verschiedenen Phasen des wissenschaftlichen
Arbeitsprozesses? Z.B. bei
•Der Recherche
•Der Quellenauswahl
•Dem Arbeiten mit dem Text/Inhalt
WIBKE MEYER ZU WESTERHAUSEN, UB OSNABRÜCK
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Lernziel
Motto der Veranstaltung:
Ein eBook ist ein E-Buch ist ein Buch – oder doch nicht?
Nach der Veranstaltung:
• haben Sie eine Vorstellung davon, was ein eBook ausmacht und was der Unterschied zum gedruckten
Buch ist
• können Sie die eBooks der UB effektiver sichten, auswählen und weiterverarbeiten
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Zur Einstimmung
Ein Plädoyer für das gedruckte Buch:
Oder doch nicht?
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Was ist ein eBook?
Definition nach Wikipedia:
E-Book (deutsch E-Buch, auch Digitalbuch; englisch e-book, ebook, eBook) steht für ein elektronisches
Buch (engl. electronic book) und bezeichnet Bücher in digitaler Form, die auf E-Book-Readern oder mit
spezieller Software auf Personal Computern, Tablet-Computern oder Smartphones gelesen werden
können. Eigenschaften des klassischen Buches werden häufig nachgebildet und durch Möglichkeiten
elektronischer Medien ergänzt. Eine klare Abgrenzung zu Textdateien und Dateiformaten wie PDF existiert
nicht.
Definition nach Erwerbungswiki der HDM Stuttgart:
Als E-Book (Kurzbezeichnung für electronic book; andere Schreibweisen: eBook; e-Book) werden Bücher
in digitaler Form bezeichnet. […]
Im Kontext des bibliothekarischen Erwerbungsgeschäftes kann die Definition eingegrenzt werden auf:
"Monographien in digitaler Form, die von Verlagen kommerziell vertrieben werden und für deren Nutzung
der Abschluss eines Kauf- oder Lizenzvertrages notwendig ist."
WIBKE MEYER ZU WESTERHAUSEN, UB OSNABRÜCK
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Nutzerforschung - lokal
Nutzerumfrage zur eBook-Nutzung an der UB Osnabrück in Kooperation mit Springer-Verlag in
2013, Tenor/Trends:
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Nutzer waren über eBook-Angebot der UB nicht informiert, bzw. hatten es nicht wahrgenommen
Oft Gleichsetzung eBook=eBook-Reader
Am liebsten Bundle aus eBook und gedrucktem Buch
Fehlende Kenntnisse über Nutzungsmöglichkeiten (Notizen, Anmerkungen, Unterstreichungen)
Unterschiedliche DRM-Bestimmungen, Formate und Plattformen verwirrend
Pro: schneller Zugriff jederzeit
Contra: Lesen am Bildschirm unbequemer, Konzentrationsfähigkeit
Ergebnisse auf Homepage der UB abzurufen
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Nutzerforschung - international
McCormack, Nancy (2013): Machen uns E-Books dumm? Warum elektronische Bestände Bibliotheken und ihren
Kunden Probleme bereiten können – Teil 1. In: BIT online 16 (4), S. 265–278.
McCormack, Nancy (2013): Machen uns E-Books dumm? Warum elektronische Bestände Bibliotheken und ihren
Kunden Probleme bereiten können - Teil 2. In: BIT online 16 (5), S. 377–390.
Tenor:
•Bibliotheken unterliegen auf dem eBook-Markt stärkeren Einschränkungen als bei gedruckten Büchern
•Probleme der unterschiedlichen Formate, Hardware-Voraussetzungen, Langzeitverfügbarkeit, Entleihbarkeit
•(Multimediale) Anreicherung über reinen Text möglich – neue Dimension der Monographien
•Beispiele: integriertes Lexikon, Sprachausgabe, Vergrößern, Verlinkungen, eingebettete Lehrvideos
•Leichtere Ablenkbarkeit am Bildschirm
•Auswirkungen auf Leseverhalten – Skimming statt vertiefter Lektüre
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Back to Topic: eBooks effektiv nutzen
»Zudem verführt die Leichtigkeit des Kopierens dazu, die Bibliotheken nicht mehr als Stätten des
Lesens (und des Notizenschreibens) zu gebrauchen, sondern als Jagdreviere, von denen man
zufrieden über die reiche Beute heimkehrt. So zufrieden, dass man am Ende die erbeuteten
Fotokopien gar nicht mehr liest«
Umberto Eco, 1988
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Ob analog oder digital: Nicht wahllos ausleihen/kopieren/ausdrucken/speichern,
sondern Quellen bewerten, sichten und effizient auswerten!
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Recherche und Literaturauswahl
•OPAC integriert gedruckte und elektronische Literatur
•Faustregel: eBooks meist ausführlicher verschlagwortet, Inhaltsverzeichnisse und Abstracts
meist verlinkt, aber selten nach lokaler Systematik erschlossen
•Differenzierung bei Suchanfrage nur nötig, wenn Medienformat wichtig (z.B. nachts oder am
Wochenende, für „offline“-Arbeit,…)
•Bei der Literaturauswahl kann Strategie schon auseinanderdriften!
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Aufgabe: OPAC-Recherche und
Literaturauswahl
•Suchen Sie ein geeignetes Buch zur Frage: „Wie schreibe ich eine Bachelorarbeit?“
•Gruppe A: gedrucktes Buch
•Gruppe B: eBook
•Erfahrungsaustausch:
•Wie haben Sie im OPAC gesucht?
•Wie haben Sie Ihre Auswahl getroffen?
•Was würden Sie jetzt weiter tun?
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Plattformen: Verlage und Aggregatoren
Fast jeder Anbieter hat eine eigene Oberfläche und eigene Nutzungsbedingungen
Wichtige Funktionen/Werkzeuge wie Speichern/Drucken/Suchen im Volltext/Markieren,…
müssen auf jeder Plattform auf erneut gesucht werden
Jede Plattform ist in sich abgeschlossen, z.B. kein Browsen von Springer zu deGruyter
Jede Plattform hat eigene DRM-Restriktionen, z.B. kopieren nur nach Anmeldung (UTB, EBL),
Anzahl der speicherbaren/druckbaren Seiten (z.T. bei Aggregatoren für jeden Verlag
unterschiedlich!)
Teilweise werden unterschiedliche Dateiformate angeboten
Es gibt keine Meta-Plattform für alle Anbieter, aber wir bemühen uns, alle eBooks in den OPAC
zu bringen: Übersicht auf eBook-Seite der UB
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Dateiformate: PDF, EPUB, HTML,…(1)
•PDF (Portable Document Format):
•Weitverbreitet, erfordert Lesesoftware, aber Standard auf jedem Rechner
•Kann i.d.R. leicht ausgedruckt werden, Layout entspricht meist 1:1 dem gedruckten Exemplar
•Für PDFs mit DRM-Schutz ggfs. spezielle Software erforderlich (z.B. Bluefire, Adobe DE,…)
•Texte können nur bedingt weiterverarbeitet werden
•Probleme bei Langzeitarchivierung oder speziellen Schrifttypen möglich
•EPUB (Electronic PUBlication):
•Offenes Format, basierend auf XML und anderen Standards
•Erfordert spezielle Software, kann leicht nachgerüstet werden, zum Beispiel im Firefox das Add-on
„epubreader“
•Dynamische Anpassung an Bildschirm, damit besonders für mobile Geräte geeignet, Standard für Reader
(außer Kindle)
•Nicht für Ausdruck konzipiert
•Keine festen Seitenzuordnungen, noch kein etablierter Workaround für seitengenaues Zitieren
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Dateiformate: PDF, EPUB, HTML,…(2)
•HTML (HyperText Markup Language) und XML (eXtensible Markup Language):
•Beide Auszeichnungssprachen dienen dazu Texte semantisch zu strukturieren
•Beide Formate können vom Browser angezeigt werden
•Beide Formate dienen NICHT der Formatierung des Textes (dazu z.B. CSS)
•Somit jeweils dynamische Anpassung an Gerät/Zeichengröße möglich
•Für mobile Geräte und zur Weiterverarbeitung geeignet
•Entspricht nicht 1:1 der Druckversion, kann aber gedruckt werden
•Copy&Paste in der Regel möglich
•Verschiedene Ansätze zur seitengenauen Zitierfähigkeit
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Aufgabe: Dateiformate und Plattformen
Ein Manko der eBooks sind die verschiedenen Dateiformate und Plattformen, die verwirrend
wirken können
•Gruppe A: Vergleichen Sie die PDF- und die HTML-Version des Titels
Postmodernism: a very short introduction von Christopher Butler
•Gruppe B: Vergleichen Sie die PDF- und die EPUB-Version des Titels
Schriftträger/Textträger von Anette Kehnel
•Optional Gruppe C: Suchen Sie auf Springerlink.com und in Google Books nach dem Artikel
Nachrichten über die schweizerische Forstschule, in: Monatsschrift für das Forst- und
Jagdwesen, 1860, Volume 4, Issue 1, S. 289-292
•Welche Eindrücke hatten Sie vom Format und der Plattform?
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Lesemethoden und Exzerpieren
•Für die meisten Studienfächer ist effizientes Lesen eine erfolgskritische study skill!
•Deshalb werden verschiedene systematische/aktive Lesemethoden propagiert, z.B.:
• Verschiedene „Lesestufen“ (Überblick, Orientierung, selektiv, vergleichend, lernend)
• SQ3R-Methode
• Schnell-Lese-Methoden
•Zum Verinnerlichen und Aufbau einer eigenen „Wissensbasis“ empfiehlt es sich, Texte zu
exzerpieren:
• Text und Fragestellung/Zielsetzung lesen
• Schlüsselstellen/Zitate herausziehen (Quellenangaben!)
• Mit eigenen Gedanken/Querverweisen zum Text verbinden
•Eines von vielen Büchern zum Thema:
Baade, Jussi (2010): Wissenschaftlich arbeiten – ein Leitfaden für Studierende der Geographie.
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Digitales Lesen und Exzerpieren
•Klassisch wurden Exzerpte von Hand, genauer
gesagt handschriftlich verfasst und
systematisch abgelegt.
•Für die Auffindbarkeit der Exzerpte wurden
Literaturkarteien, Autorenkarteien und
Schlagwortkarteien angelegt und gepflegt
(Zettelkasten)
•Heute ist ein analoger Zettelkasten nicht mehr
state-of-the-art, digital können beliebige
Querverweise abgebildet werden
•Moderne Werkzeuge: Wikis, Mindmaps,
Literaturverwaltungsprogramme wie RefWorks
oder Citavi
von Kai Schreiber aus Münster (zettelkasten)
[CC BY-SA 2.0 ] via Wikimedia Commons
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Aufgabe: Digitales Lesen und Exzerpieren
•Probieren Sie es einfach aus! Ich gehe rum und beantworte Fragen.
•Thema könnte z.B. sein: Wie nutze ich eBooks für die wissenschaftliche Arbeit?
•Erstellen Sie sich eine eigene Wissensbasis aus verschiedenen digitalen Quellen, also aus:
• Meiner Präsentation, wenn Sie mögen, die Folien liegen in Stud.IP
• Der auf den Folien angegebenen, z.T. verlinkten Quellen
• Artikeln, eigenen Gedanken, Wikipedia-Artikeln oder Blogs/Diskussionsforen
•Werkzeuge der Wahl können sein:
• Eine ordinäre Textdatei (Open bzw. LibreOffice ist installiert)
• RefWorks als Literaturverwaltungsprogramm
• Das Wiki zu dieser Veranstaltung in Stud.IP
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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