Erfahrung sichert Vorsprung

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BK8 vom 25. Feber 2016
Dialog Lebensversicherung mit neuer Führung
A US
Erfahrung sichert Vorsprung
DER
B RANCHE
Erstmals mehr als 160.000
„Man wird nicht über Nacht
zum Spezialisten“, erklärt Michael Stille, seit Oktober des
Vorjahres Vorstandsvorsitzender der Dialog Lebensversicherung, im Gespräch mit dem
Börsen-Kurier. Mit ihren 40
Jahren Erfahrung braucht sich
die Generali-Tochter mit Spezialisierung auf biometrische
Risken nicht vor dem in den
Markt drängenden Mitbewerb
zu fürchten.
Dass dieser Markt plötzlich
für viele Versicherungen attraktiv wurde, erklärt Stille damit, dass mit traditionellen
Zinsgarantieprodukten derzeit
einfach kein Geschäft mehr
zu machen sei; bei biometrischen Risken dagegen gebe es
nach wie vor eine vernünftige
Marge.
Wie wirken sich Expertise
und Erfahrung aber in der Praxis aus? „Wer in den Markt
drängt, bietet meist nur eine
08/15-Versicherung“, weiß Stille. Die Dialog hat ihr Angebot
in den vergangenen Jahrzehnten dagegen immer weiterentwickelt und auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet. „Wir tragen den unterschiedlichen Anforderungen
der Lebensformen Rechnung“, sagt Stille; so gebe es
beispielsweise auch eine Absicherung der Geschäftspartner in Unternehmen.
Foto: Börsen-Kurier
Bei der Absicherung biometrischer Risken war die Dialog Vorreiter und ist bis heute Marktführer in Öster- Certified Financial Planner weltweit
reich. Wie Kunden und Makler davon profitieren können, darüber haben wir mit Vorstandsvorsitzendem
Das Financial Planning Stan- Brasilien (32 %) und Irland
Michael Stille gesprochen.
Dialog-Chef Michael Stille im Gespräch mit Börsen-KurierHerausgeber Marius Perger
Maklerversicherung
Eine Besonderheit der Dialog
ist auch der ausschließlich
über Makler organisierte Vertrieb. „Unser Ziel ist die individuelle Unterstützung des
Maklers. Wir wollen ihm das
Leben möglichst einfach machen“, verweist Stille auf die
Vielzahl der Tools, die die Dialog dem Makler für jede technische Plattform anbietet.
Aber warum setzt die Dialog
ausschließlich auf Makler? Für
simple Produkte seien Direktversicherungen durchaus eine
Alternative, so Stille. Dort erhalte man aber nur ein pauschaliertes Angebot, das Eingehen auf individuelle Kriterien wäre für Direktversicherer
nicht möglich: „Bei gleicher
Leistung wären sie nämlich
genauso teuer wie die traditionellen Versicherer“, so Stille.
Makler dagegen analysieren, finden das Versorgungsbedürfnis des Kunden heraus
und bieten ihm das Produkt an,
das bestmöglich seinen Bedürfnissen entspricht - schon
allein aufgrund der Best-practice-Anforderungen.
Neue Trends
Mit steigender Komplexität
nimmt auch die Beratungsintensität zu. Am Beispiel biometrischer Risken geht es dann
um Zusatzdeckung, die Absicherung der Familie oder die
Frage, ob Berufsunfähigkeit
oder Erwerbsunfähigkeit versichert werden sollen. Dazu
kommt, dass sich im veränderten Arbeitsumfeld auch der
Absicherungsbedarf - Stichworte psychische Erkrankungen und burn out - neu gestaltet. Stille: „Makler verfügen
über das notwendige Wissen
und sind deshalb beim Verbraucher anerkannt.“
Allerdings differenzieren
Kunden heute immer stärker:
Einfache Produkte sollten
möglichst billig sein, bei komplexen Themen wie Altersvorsorge oder eben biometrischen
Risken schätzen sie dann aber
doch die Beratung des Maklers.
Marius Perger
ZUR PERSON
Michael Stille, Jahrgang 1957,
ist seit Oktober 2015 Vorstandsvorsitzender der Dialog
Lebensversicherung AG. Der
gebürtige Deutsche ist nach
dem Studium der Mathematik
an der TU Darmstadt 1981 in
die Generali eingetreten und
ihr bis heute treu geblieben.
Heute ist er neben seiner Funktion bei der Dialog auch Mitglied des Vorstands der Generali Beteiligungs- und Verwaltungs-AG, der Generali Lebensversicherung AG, Vorstandsvorsitzender der Generali Pensionsfonds AG und des
Generali Treuhand e.V. sowie
Aufsichtsratsvorsitzender der
Generali Pensions- und SicherungsManagement Gmbh.
dards Board, Träger des internationalen Zertifizierungsprogrammes Certified Financial
Planner, konnte kürzlich einen
neuen Rekordstand an Zertifikatsträgern vermelden. Im Lauf
des Jahres 2015 ist die Anzahl
der weltweit aktiven Certified
Financial Planner um 4.240
Finanzexperten angewachsen
und lag zum Jahreswechsel bei
161.826.
Internationaler
Aufwärtstrend
Mehr als drei Viertel der insgesamt 26 nationalen Mitgliedsorganisationen - darunter
auch der Österreichische Verband Financial Planners konnten Netto-Zuwächse verbuchen. Die größten Steigerungen wurden in den USA
(2.388 neue Zertifikatsträger),
Brasilien (563), Japan (518), Indonesien (222) und Malaysia
(213) verzeichnet. Diese fünf
Nationen zusammen waren für
92 % des globalen Wachstums
verantwortlich, wobei die USA
alleine den Löwenanteil mit
beachtlichen 56 % für sich beanspruchen können. Jene fünf
Länder, die bereits 2014 die
meisten CFP-Experten vorzuweisen hatten - die USA, Japan, Kanada, China und Australien - stehen nach wie vor an
der Spitze. Die prozentuell
höchsten Wachstumsraten
wurden in Israel (plus 56 %),
(28 %) erreicht.
CFP-Experten sind auch
hierzulande gefragt
Die Zahl der in Österreich ausgebildeten und tätigen CFPExperten steigt ebenfalls seit
Jahren stetig an und liegt mittlerweile bei 327. „Durch das
gesteigerte Qualitätsbewusstsein der Kunden sind unsere
Berater gefragter als je zuvor“,
meint Otto Lucius, Vorsitzender des Vorstands des Österreichischen Verbandes Financial Planners. „Heutzutage wird
Financial Planning im Zuge der
individuellen Lebensplanung
immer wichtiger. Aufgrund der
Vielzahl an Möglichkeiten und
Anbietern am Finanzmarkt
sind viele Menschen aber verunsichert und wissen nicht, an
wen sie sich wenden sollen,
um kompetente und unabhängige Beratung zu erhalten“, so
Lucius. Das Gütesiegel CFP
unterstützt die Kunden dabei,
einen kompetenten und vertrauensvollen Experten auszuwählen. Doch nicht nur die
Kunden und Anleger profitieren von den hohen Beratungsstandards der Certified Financial Planner. Wie internationale Erhebungen zeigen, erweist
sich die Ausbildung zum CFP
auch als Karriere-Turbo für die
zertifizierten Berater und als
ein wertvolles Asset für deren
Arbeitgeber.
red.
Ausleihungen bleiben auf hohem Niveau
Immer wichtiger: Rasch Antworten liefern Österreicher bleiben Bausparen treu
Die heimischen Bausparkassen zogen in einer gemeinsamen Pressekonferenz über
das Geschäftsjahr 2015 Bilanz mit dem Ergebnis, dass trotz „Zinsenverfall“ der
Bausparer nicht aus der Mode kam.
Entgeltliche Einschaltung
Makler wollen den Schaden unkompliziert melden.
Schnellstmöglich und ohne nachfragen zu müssen,
erfahren, wer ihr Schadenreferent ist, wie die Schadennummer lautet und Information erhalten, sobald der Schaden reguliert wurde. Neubauer: „Unser Helvetia Partnerweb ist hierfür ein ganz wichtiger Kommunikationsweg. Der Vertriebspartner erhält über ein automatisch generiertes Push-Mail die
Information über die Schadenanlage, die Schadennummer und den Schadenreferenten. Von den jährlich über 120.000 Schäden werden zwei Drittel innerhalb von zehn Tagen enderledigt. Und dank unseres Partnerwebs sind wir nun auch in der Schaden-Kommunikation schnell. Für die Zukunft planen
wir die Schadeninformationen zu erweitern, wie z.B.
die aktive Information über die Schadenerledigung.“
Neu: kostenloser Download
des OMDS Datensatzes
Das Helvetia Partner Web hat aber noch eine Reihe weiterer Features, die den Arbeitsalltag des
Maklers erleichtern: Offert-Berechnungen, Bestandsauskünfte (inkl. Inkassodaten), Produkt-und
Aktions-Informationen, Antragsüberleitungen, Eurotaxanbindung, Wert-Nachrichten zu Fondsentwicklungen, Steuervergleichsrechner, Online Provi-
Foto: Helvetia
Zwei Drittel der Maklerbüros in Österreich sind Unternehmen mit ein bis zwei Mitarbeitern. Da stehen nicht viele Ressourcen für administrative Tätigkeiten zur Verfügung. Sie müssen ihren Bestand
betreuen, neue Kunden akquirieren, die Schadenerledigung sicherstellen, ein sich immer wieder änderndes Rechtsumfeld berücksichtigen und auch
Kaufmann sein. „Zu Recht erwarten sie von uns
Versicherern, dass wir sie nicht be- sondern entlasten, u.a. auch durch einen effizienten Kommunikationsprozess - besonders im Schadenfall. Denn
da ist eine rasche Kommunikation zwischen Versicherer, Makler und Endkunden enorm wichtig. Rasch
Antworten liefern wird immer wichtiger“, so Alexander Neubauer, Leiter des Partnervertriebs bei
Helvetia.
Alexander Neubauer, Leiter des Partnervertriebs bei
Helvetia: „Unser Helvetia Partnerweb ist ein effizienter Kommunikationsweg, den wir stetig weiterentwickeln.“
sionsnoten. Und ab März 2016 ist auch ein Download des OMDS Datensatzes kostenlos möglich. Neubauer ist über die positive Makler-Resonanz auf das
Helvetia Partnerweb sehr erfreut: „Wir haben aktuell mehr als 1.800 User. Und bereits über 49 %
aller Anträge kommen via Helvetia Partnerweb zu
uns. Das ist eine sehr positive Entwicklung, die für
uns alle - Versicherer, Makler, Endkunden - Vorteile bringt.“
s-Bausparkasse-Generaldirektor Josef Schmidinger (Foto),
Der Vorstandsvorsitzende der
start:bausparkasse, Peter
Klingenbrunner, sowie der
Generaldirektor der Raiffeisen
Bausparkasse, Manfred Url,
informierten in einer vor kurzem abgehaltenen Pressekonferenz in den Räumlichkeiten s Bausparkasse im 3. Wiener Gemeindebezirk über das
abgelaufene
Geschäftsjahr der Branche (Wüstenrot-Chefin Susanne Riess
stand im Stau und
konnte bei der gemeinsamen Pressekonferenz nicht anwesend
sein, Anm.).
Wie oben bereits
gesagt, bleibt Bausparen laut
Experten nach wie vor die beliebteste Form des Sparens beziehungsweise Ansparens.
Schmidinger, auch Vorsitzender des Arbeitsforums österreichischer Bausparkassen,
machte eingangs der Pressekonferenz klar, dass laut Stimmungsbarometer von GfK
Austria das Bausparen nach
wie vor attraktiv sei (37 % der
Befragten). „Bausparen spielte auch 2015 eine eindrucksvolle Rolle in der Wohnungsfinanzierung. Die Finanzierungsleistung ist um 11,3 %
angestiegen.“ Die Vorsitzenden der heimischen Bausparkassen werteten dies als ein
positives Signal in der außerordentlich niedrigen Zinslandschaft (0,25 % werden derzeit
angeboten) und „unsicheren
Geldsituation“. Noch geringer
fallen die Erträge bei einen Fixzins aus (0,5 % für die gesamte Laufzeit). Abgesehen davon
ist die Verzinsung abhängig
Foto: s Bausparkasse
Helvetia Partnerweb bietet umfassenden Service für Versicherungsmakler
von den jeweiligen Marktbedingungen.
Kritik für die Behandlung der
Finanzbranche gab es vonseiten der Bausparkassen-Chefs
an Brüssel: „Alles über einen
Leisten zu scheren“ ist für Raiffeisen-Bausparkassen-Generaldirektor Url nicht gerade
von Vorteil. Auch der Chef der
s Bausparkasse spricht sich
gegen die Gleichmacherei aus;
er wünscht sich mehr Differenzierung.
Bausparkassen in Zahlen
2015 haben die Bausparkassen
2.678 Mio€ an Finanzierungsleistungen zur Verfügung gestellt, die ausschließlich in in-
ländische Wertschöpfung
flossen. Damit befinden sich
auch die Ausleihungen mit
18.967 Mio€ noch auf hohem
Niveau, jedoch mit leichtem
Rückgang von -0,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die staatliche
Bausparprämie verringerte
sich mit 52,3 Mio€ um 1,3 % zu
2014. Die finanziellen
Mittel jedoch, welche
die Bausparkassen
dem österreichischen
Wohnbau zur Verfügung stellen, betragen
mittlerweise das 50-fache der vom Staat eingesetzten Prämie. Fakt
ist laut Bausparkassen, dass viele Anleger
nach wie vor dem Bausparen vertrauen. „So
blieben die Bauspareinlagen mit 20.480 Mio€ weiterhin deutlich über der 20
Mrd€-Marke auf stabilem Niveau.“ Sie verzeichneten 2015
Neueröffnungen von 831.827
Verträgen, was aufgrund der
gesunkenen Sparquote von 6,7
% ein respektables Ergebnis
darstelle.
Ein Bausparvertrag hat bekanntlich nach sechs Jahren
ein Ende. Die Frage, ob es
sinnvoll ist, wenn jemand nach
Ablauffrist des Bausparers
weiter sparen möchte? Dieoder derjenige sollte mit einem
neuen Tarif rechnen. „Es wurden alle eingeladen, eine erneute Bindung einzugehen.“
Lea Schweinegger