Ludwigsburg Alpin 2016

Ludwigsburg
2016
alpin
Zeitschrift der
Sektion Ludwigsburg
des Deutschen
Alpenvereins
Liebe Freundinnen und Freunde der Berge,
Editorial
die Sektion Ludwigsburg blickte 2015 auf 60 Jahre Vereinsgeschichte
und Vereinsleben zurück. Trotz ihres Alters ist sie ein junger und lebendiger Verein geblieben. Nicht zuletzt deshalb, weil die Verantwortlichen und
Mitglieder stets offen für neue Ideen waren und es verstanden haben,
durch immer neue Angebote die Attraktivität der Sektion zu steigern.
Im vergangenen Jahr 2015 ist zum ersten Mal seit Jahrzehnten kein
Mensch auf dem höchsten Berg der Erde gestanden. Wegen des verheerenden Erdbebens Ende April sagten alle Expeditionen ihre Vorhaben
ab. Viele Bergsteiger haben Kontakte in Nepal geknüpft, Freundschaften
geschlossen, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erlebt und fühlen
sich dem kleinen Land im Himalaya eng verbunden. Das Präsidium des
DAV hatte deshalb beschlossen, Hilfsgelder zur Verfügung zu stellen und
damit den Grundstein zu legen für ein längerfristiges Engagement vor
Ort. Viele Spenden und freiwillige Helfer unterstützen beim Wiederaufbau
der Infrastruktur und unterstützen somit die nepalesische Bevölkerung
bei der Bewältigung dieser enormen Aufgabe.
Aber auch unser Land steht mit dem Flüchtlingszustrom vor einer großen
Herausforderung. Das DAV Präsidium spricht sich für Toleranz und
Offenheit gegenüber allen Menschen ungeachtet ihrer Weltanschauung,
Religion, Kultur und Hautfarbe aus. Es sieht den DAV mit in der gesellschaftlichen Verantwortung, einer Willkommenskultur in Deutschland
durch eigenes Handeln Nachdruck zu verleihen. Dabei bleibt es den
Sektionen überlassen die Möglichkeiten auszuloten, wie sich eine erfolgreiche Integration befördern lässt.
Ablenkung von den Problemen der Welt findet man in den Bergen. Der
zweitwärmste
Sommer
in
Deutschland
seit
Beginn
der
Wetteraufzeichnungen ist vorbei. Auch in den Alpen war das Wetter überdurchschnittlich gut, über viele Wochen herrschten ideale Bedingungen.
Daher überrascht es nicht, dass für das vorliegende Jahresheft so viele
Beiträge wie noch nie eingingen. Wir freuen uns sehr über diesen
Zuspruch! Leider konnten wir nicht alle aufnehmen, weil dies den Umfang
gesprengt hätte. Wir sind dennoch zuversichtlich, dass es uns gelungen ist, ein abwechslungsreiches, ausgewogenes und ansprechendes Ludwigsburg Alpin 2016 zu erstellen.
Neben der Freude brachte der rekordverdächtige Sommer allerdings für die DAV Hütten einige Probleme mit sich.
Dem Ansturm an Reservierungen folgte regelmäßig eine Welle von Stornierungen, was teilweise auf ein erhöhtes
Gewitterrisiko zurück zu führen war. Im Interesse der Hüttenwirtsleute, Sektionen und der Mitglieder sowie der
Solidargemeinschaft des Deutschen Alpenvereins wurden Stornoregelungen für die bewirtschafteten Hütten festgelegt. Diese werden auch auf unserer Ludwigsburger Hütte angewandt. Das machte die erste Saison für unsere
neue Pächterin Anja Holzknecht mitunter zur besonderen Herausforderung.
An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der Vorstandschaft für das tolle Engagement unserer aktiven Mitglieder
bedanken. Dieses Engagement zeigt sich auf sehr vielfältige Weise - sei es bei der Organisation einer Ausfahrt
oder Veranstaltung, als Leiter einer Gruppe oder als Helfer bei den Hütten. Nicht zu vergessen sind die Mitglieder,
die durch Geldspenden oder Ihren persönlichen Einsatz bei Sektionsveranstaltungen einen Beitrag zum Gelingen
unseres Angebotes leisteten.
Für das Jahr 2016 wünsche ich Euch und Ihnen viele, schöne und erholsame Bergerlebnisse – und kommen Sie
stets gesund zurück!
Roland Fischer, Vorsitzender
Titelbild:
Hauerseehütte
Foto: Fritz Weller
3
Inhalt
Sommersaison Hauerseehütte ................................. 6
Sektionsgruppen ..................................................... 40
Ludwigsburger Hütte - aus der Saison 2015 ........... 7
Ausbildungen ........................................................... 41
Skitouren mit der 50+ im Ahrntal ............................ 12
Ferngesteuert um die Spalten: Ebnefluh .............. 48
Von der Zugspitze zur Winnebachseehütte ........... 13
5 auf einen Streich - Klettersteige in Vorarlberg .... 50
Verhauer am Hausersee -
Skitour zum Aroser Rothorn ................................... 52
über die Langkarlesscharte ....................... 15
Skitouren-Wochenende mit dem CAF .................... 53
Trekking in Langtang und Helambu ....................... 16
Mit Gitarre und Merlot auf dem Becherhaus .......... 54
Klettern, wo einst John Wayne ritt .......................... 18
Ski- und Gaumenfreuden im Puschlav .................. 55
Skitourenwoche in Island ........................................ 20
Rund um die Cabane des Vignettes ....................... 56
Ein bisschen Fliegen… –
Im Wohlfühlmodus am Lyskamm ........................... 57
Familiengruppe 7+ im Stubai ..................... 22
Mama, kommst Du auch noch?
Eiskurs auf der Tierberglihütte ............................... 59
Skitouren und Winterbergsteigen im Adamello .... 60
Klettersteige mit der Familiengruppe 8+ … 24
Beim Frühstück Tuba und Trompete (Stubai)……. 61
Vier Mädels auf ihrem ersten 3000er ..................... 25
Sandgestrahlt auf der Königsspitze ....................... 63
Jugend in "Action" - Streifzug durch die Saison ... 26
Bei Affenhitze in den Stubaiern .............................. 64
Aus der Saison der Familiengruppe 0+ ...................28
Windige Hochtourenwoche im Wallis .................... 66
15 Jahre Ortsgruppe Vaihingen/Enz (OGV) ........... 29
Überschreitung Dent du Géant, Grandes Jorasses . 68
Aus- und Fortbildung .............................................. 30
Steinschlag in der Ortler Nordwand ....................... 70
Mit der OGB Wander-FIT durchs Jahr 2015 ........... 31
Jubilarfeier ............................................................... 72
Von der Halle an den Fels …………………………….33
Für Sie gelesen - Mediothek .................................... 73
Durch Graubünden .................................................. 34
Aus unserem Sektionsshop, Leihmediothek ........ 74
Einsame Rundwanderung in den Pyrenäen ......... 35
Die Sektion in unserer Region ................................ 75
ASG auf der Wiener-Neustädter Hütte .................. 37
Geschäftsstelle, Beiträge ....................................... 79
Terminkalender und Tourenprogramm .................. 39
Adressen und Telefonnummern ............................. 82
Lichtbildervortrag 2016
Dienstag, 2. Februar 2016, 19:30 Uhr (Einlass 19 Uhr) in der Musikhalle beim Bahnhof Ludwigsburg:
André Schumacher: Die Kanaren – sieben auf einen Streich
Mehr als 10 Millionen Touristen reisen jedes Jahr auf die Inseln des ewigen Frühlings und sehen meist doch nur die Kante ihres
Swimmingpools. Backpacker und Naturfreunde zieht es eher nach
Patagonien oder Neuseeland. Auf seiner sechsmonatigen Wanderung
hat Weltenbummler André Schumacher herausgefunden: Ein großer
Fehler! Die Kanaren sind völlig anders, als die meisten glauben. Eine
Reise zum Mond kann man sich sparen. Ebenfalls Ausflüge in die
Urwälder Costa Ricas oder die Weite der Sahara. Auch von kuriosen
Entdeckungen und haarsträubenden Momenten erzählt der
Fotokünstler: Steigert Gurkenbier tatsächlich die Libido? Wohin mit
einem geschenkten Autobahntunnel? Und wie klingen sechs Musiker,
die zusammen nur noch sieben Zähne haben?
Seine außergewöhnliche Präsentation – eine Mischung aus Fotos,
Videos, Zeitrafferaufnahmen und von Hand animierten Trickfilmen –
verleiht dem Medium Diavortrag eine völlig neue Dimension. Ein
Schmaus für Augen, Ohren und Geist – und jede Menge Spaß. Eintritt
10 € (8 € im VVK in der DAV-Geschäftsstelle)
Liebe Bergfreunde!
Viele von Euch haben tolle Bilder von Bergfahrten, Unternehmungen mit Rad- oder Kanu, nicht alltäglichen Urlaubsreisen.
Wir wollen, dass diese Schätze nicht verstauben! Für unsere Monatsversammlung im Goldenen Pflug in LudwigsburgPflugfelden suchen wir laufend Referenten.Ob Dia oder Digital ist egal. Kontakt: Wolfgang Straub
5
Hauerseehütte
Sommersaison zwischen zwei Winterwochen
S
echs freiwillige Helfer starteten
am vorletzten Juniwochenende
zur Vorbereitung der Hütte auf
die neue Saison. Bei einem
Zwischenstopp erlebten wir einen geselligen Sektionstag auf der Ludwigsburger
Hütte. Winterliche Temperaturen begleiteten uns bei der Fahrt vom Pitztal ins
Ötztal. An der Wurzbergalm stellten wir
unsere drei vollgepackten Autos ab und
luden die Fracht in Erichs Almtaxi um.
Schränke für den Aufsichtsraum, Sitzpolster für die Eckbank, Rindenmulch für
die Toilette und Material zur Erstversorgung brachten wir so zur Innerbergalm auf 2.000 m. Dort waren noch
für die Verschalung von Sparrenköpfen
vorbestellte Bretter deponiert.
Schnell war klar, dass unsere Arbeitswoche anders als geplant verlaufen
würde. Im oberen Teil des Anstiegs und
im Hüttenbereich lag der Schnee zum
Teil weit über 50 cm hoch. Materialtransport mit Kraxe und Rucksack waren
so kaum möglich. Vor dem Eingangsbereich der Hütte überraschte uns ein
Steintisch, gefertigt aus dem Befestigungsmaterial des Lawinendammes und
der Eingangstüre. Mühsam brachten wir
die Steine wieder an Ort und Stelle.
Dann beseitigten wir den Winterverbau
an den Türen und die Schneemassen
am Zugang zum Anbau. Endlich konnten wir die Hütte ordentlich aufheizen.
Nach erneuten Schneefällen starteten
wir notgedrungen spontan die Aktion
‚Helikopter‘. Mithilfe unserer Kontakte im
Tal gelang es, für Donnerstag einen
Flug zu organisieren. Die geplanten
Schreiner- und Elektroarbeiten konnten
wir bis zum Saisonstart am letzten Junisonntag ordnungsgemäß erledigen.
Die Saison war geprägt von wieder erfreulich vielen An-, aber auch vielen Abmeldungen. Unsere Hüttenaufsichten
verarbeiteten Stammholz und Paletten
zu Kleinholz und führten Malerarbeiten
am Dach, an Türen und Fensterläden
durch. Natürlich wurden ausgiebig
Kontakte mit den Gästen gepflegt. Nach
einem plötzlichen Wintereinbruch mit 35
cm Neuschnee erledigten wir zu viert die
notwendigen Arbeiten für die Winterruhe. In der Umgebung war außer
„Schneemannbauen“ jedoch wenig
möglich. Bereits am letzten Septembersamstag schlossen wir die Hauerseehütte ab und brachten die mit Bettwäsche und Decken vollgepackten
Rucksäcke wieder sicher bis zu Innerbergalm.
Fritz Weller
Selbstversorgerhütte der Kategorie I
15 Matratzenlager, Holzofen mit Kochmöglichkeit, 2 Gaskochstellen,
Koch- und Essgeschirr, Biotoilette
Talort: Köfels oder Längenfeld im Ötztal
Zustieg über Waldweg in 3,5 bis 4 Stunden
Öffnungszeiten: Anfang Juli bis Ende September
Kontakt:
Friedrich Weller(Hüttenwart),Tel.: 07144 / 29941
Telefon Hütte: +43 (0)664 / 782 86 37
Email:
[email protected]
Die Hütte wird von einer ehrenamtlichen Hüttenaufsicht bewartet. Ein
Verkauf von Getränken oder Speisen findet nicht statt. Außerhalb der
Öffnungszeiten kann die Hütte nicht als Winterraum genutzt werden!
Mehr Info und Hüttenflyer in unserer Geschäftsstelle oder unter
www.alpenververein-ludwigsburg.de
6
Ludwigsburger Hütte – aus der Saison 2015
Neue Pächterin – mit
dem bewährten Team
Begrüßung Anja und Oliver
N
ach 27 Jahren hat Lydia Holzknecht zu Saisonbeginn den
Stab an ihre Tochter Anja weitergegeben. Damit setzt sich
die Tradition der Hüttenwirtsfamilie Kirschner im Pitztal
fort. Als Lydia mit 25 Jahren die Hüttenpacht übernahm
war sie vermutlich die jüngste Hüttenwirtin in den Alpen. Von
Beginn an hatte sie den Hüttenbetrieb im Griff. Schnell wurde sie
eine beliebte Wirtin, die sich um alle Belange der Gäste kümmerte.
Eines kann man kann getrost sagen: was die Ludwigsburger Hütte
heute ist, ist zum großen Teil ihr Verdienst. Deshalb möchte ich
auch an dieser Stelle Lydia nochmals für die vielen Jahre der guten
Zusammenarbeit danken. Besonders freut uns, dass sie ihre Tochter unterstützt und wir sie weiterhin auf der Hütte sehen werden.
Mit einem zünftigen Fest zum Beginn der Hüttensaison haben
Lydia und ihr Mann Peter die Hütte an Anja und deren Partner
Oliver Banyai übergeben. Rund 100 langjährige Freunde der Hütte,
altgediente und neue Sektionsehrenamtliche sowie Verwandte und
Freunde aus dem Pitztal feierten den Anlass gemeinsam. Gleich
zwei Pfarrer waren zur Hüttensegnung aufgestiegen. Günter
Schranz, Sohn der Hüttenerbauer, gestaltete die Andacht mit.
Schließlich bedankte sich die sogar erst 24-jährige Anja bei ihrer
Mutter, begrüßte die ersten Gäste als neue Wirtin und eröffnete
das Buffet, das alle Erwartungen übertraf. Martin und das
Schnittlauch Duo sorgten für das i-Tüpfelchen bei einem unvergesslichen Hüttenabend.
Inzwischen ist die erste Saison mit ihren oftmals traumhaften
Wanderbedingungen beendet. Das im Grunde ja unveränderte
Hüttenteam hat mit seiner Herzlichkeit sehr viele Sympathiepunkte
geholt, egal ob bei den vielen Gästen aus Stadt und Kreis
Ludwigsburg, bei den Tagesausflüglern aus dem Tal oder den
anderen Gästen aus allen Herren Ländern. Sehr zufrieden sind
Anja und Oliver auch mit dem Zuspruch zu den neuen Gerichten
auf der Speisekarte. Die kulinarischen Höhenflüge der
Hüttenküche haben sich offenbar bis zur Redaktion der
Ludwigsburger Kreiszeitung herumgesprochen. Unter dem Titel
„Der Gipfel des Genusses“ widmete die Ausgabe vom letzten
Septemberwochenende eine ganze Seite den Rezepten für AlpenBruschetta, Spinatknödel und Kaiserschmarren.
Kein Zufall also, dass die Verantwortlichen der Sektion mehr als
zufrieden sind und wir uns allen noch mindestens 27 Jahre der
Zusammenarbeit wünschen. (Roland Fischer)
Schutzhütte der Kategorie I
4 Zimmer mit je 2 Betten, 32 Matratzenlager, zweckmäßige Sanitäranlagen, Dusche, Winterraum mit 12 Schlafplätzen (AV-Schlüssel), Spielplatz, Gepäcktransport mit
Materialseilbahn möglich (für Familien kostenlos)
Talort: Zaunhof-Grüble Gemeinde St. Leonhard
Parkplatz neben der Materialseilbahn
Zustieg über Waldwege oder Forstweg in 1,5 bis 2 Std.
Hüttensegnung
Öffnungszeiten: Mitte Juni bis Ende September
Hüttenpächterin: Anja Holzknecht
Telefon Hütte: +43 (0)5414 / 20204
Telefon Mobil: +43 (0)664 / 9247748
Email:
[email protected]
Internet:
www.ludwigsburger-huette.at
Auszeichnung:: DAV-Umweltgütesiegel
Besonderheiten: DAV-Kampagnen
„Mit Kindern auf Hütten“
„So schmecken die Berge“
Mehr Info und Hüttenflyer in unserer Geschäftsstelle
oder unter www.alpenverein-ludwigsburg.de
7
Alpen Bruschetta
Zutaten für 4 Personen:
1 Weißes Baguette
4 Strauchtomaten
1 Knoblauchzehe
2 EL gehackte Zwiebeln
50g Bauchspeck
50g Mozzarella
Salz, Pfeffer, frischer Basilikum
8 cl Olivenöl
Zubereitung: Tomaten überkreuz einritzen 1 Minute in kochendes Wasser
geben herausnehmen und sofort in eiskaltes Wasser geben (diesen Vorgang
nennt man blanchieren). Haut abziehen
Tomaten vierteln Kerngehäuse entfernen und würfeln. Knoblauch fein hacken, Bauchspeck und Mozzarella in
Würfel schneiden. Speckwürfel und gehackte Zwiebeln in Olivenöl leicht
andünste. Alle Zutaten mit restlichem
Olivenöl vermengen mit Salz, Pfeffer
und Basilikum abschmecken. Baguette
in 4 gleich große Teile schneiden, halbieren, Masse darauf verteilen bei 230°
Ober – und Unterhitze knusprig backen
lassen.
8
Spinatknödel
Kaiserschmarr`n
Zutaten für 4 Knödel:
180g Knödelbrot
80g Blattspinat
3dl Milch
150 g Butter
2 EL gehackte Zwiebeln
1 kleine Priese Knoblauchgranulat
Salz, gemahlener Muskat
etwas griffiges Mehl
Zutaten für 1 Portion:
3 EL Mehl glatt ( Typ 700)
ca.1/4 l Milch
3 Eier
1 EL Kristallzucker
50g Butter
2 EL Vanillezucker
2 cl Rum
etwas Öl
Zubereitung: Spinat blanchieren kalt
abschrecken
und
hacken.
Gehackten Spinat mit dem Knödelbrot
vermengen mit Salz, Muskat und Knoblauchgranulat
würzen.
Gehackte
Zwiebeln in Butter andünsten und dazu
geben. Die Eier verquirlen und mit der
Masse vermengen. Milch erhitzen, darüber gießen und nochmals vermengen.
15 min. zugedeckt rasten lassen. Mit
angefeuchteten Händen zu Knödeln formen. Auf einem Teller griffiges Mehl
sähen Knödel darin wälzen und in
kochendes Wasser geben. 6 min. zugedeckt köcheln und 10 min. ziehen lassen. Knödel heraus nehmen mit zerlassener brauner Butter und frisch geriebenem Parmesan servieren. (dazu passen
hervorragend marinierte Blattsalate)
Zubereitung: Mehl in eine Schüssel mit
abgerundetem Boden geben, mit Milch
und Kristallzucker zu einem nicht zu
dickflüssigem Teig verrühren. 1 Ei ebenfalls in den Teig rühren, die restlichen 2
Eier nur darunter ziehen. Öl in einer
beschichteten Pfanne erhitzen, Teig eingießen nach kurzer Zeit Teig immer wieder leicht anheben und Butter vom
Pfannenrand einlaufen lassen bis sich
der Teig löst. Teig wenden, auf kleiner
Stufe zugedeckt ca. 3 min. fertig backen,
mit 2 Holzlöffeln in Stücke reißen mit
Vanillezucker karamellisieren, mit Rum
ablöschen, auf ein Teller geben mit
Staubzucker bestreuen und mit Apfelmus oder Preiselbeeren servieren.
Arbeitseinsätze mit Schwerpunkt
Kläranlagenerweiterung
A
ufgrund von Behördenauflagen
musste die Kläranlage um eine
teilbiologische Stufe erweitert
werden. Nach umfassenden Überlegungen haben wir uns für das ‚Wirbelbettverfahren‘ des Ingenieurbüros Dr. Dieter
Schreff aus Miesbach entschieden.
Dabei werden mit Keimen besetzte
Schwimmkörper mithilfe von Kompressorluft durch die Abwasserbecken
gewirbelt bzw. bewegt. Das erforderte
den Umbau der bestehenden Klärbecken, sowie die Platzierung des Kompressors und dessen Zuleitung. Da die
Anlage zu Saisonbeginn betriebsbereit
sein musste, starteten wir einen Aufruf
zur ehrenamtlichen Mithilfe, der eine
sehr erfreuliche Resonanz fand
An Fronleichnam begannen 7 Helfer den
Graben für die Kompressorleitung aus-
zuheben. Dies erwies sich bei dem steinigen Boden als nicht einfach. Gleichzeitig haben wir die alte Stützmauer
neben dem Gaslager abgebrochen, wo
der Kompressor angebracht werden
sollte. Dank der schier unendlichen
Tatkraft wurden wir schneller fertig als
geplant. Der Umbau durch die Fa.
Greive vollzog sich rasch und präzise,
sodass die Kläranlage bereits nach drei
Tagen in Betrieb gehen konnte. Unterstützt wurden deren Arbeiter durch 3
Ehrenamtliche der Sektion, welche dann
noch ‚nebenher‘ die Zeit fanden, den
Fußboden im Gastraum zu erneuern.
Eine Woche vor Hüttenbeginn begannen 6 weitere ehrenamtliche Helfer, die
Baustelle wieder zu schließen. Bei strömendem Regen wurde der Graben mit
Steinen verdichtet, mit Erde aufgefüllt
und die Oberschicht mit Steinen und
Schotter wieder befahrbar gemacht. Die
Ummauerung des Kompressorschranks
Mit Bikern auf der
Ludwigsburger Hütte
entlockte nie geahnte Maurerkreativität
und es blieb noch Zeit für einige Streichund Ausbesserungsarbeiten rund um
die Hütte. Den ehrenamtlichen Helfern
ein ganz herzlicher Dank für das tolle
Engagement, den unermüdlichen Einsatz und den Optimismus. Ohne Euch
wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Nicht vergessen sei, dass Anja und
Oliver sich die ganzen 3 Wochen vor
Saisonbeginn liebevoll um die Helfer
und Arbeiter gekümmert und sie vorzüglich verköstigt haben. So konnten wir
nach getaner Arbeit viele schöne
Hüttenabende erleben.
Auch in der nächsten Saison suchen wir
wieder Helfer, die uns rund um die Hütte
oder im Bereich der Wege unterstützten.
Haben Sie Interesse? Bitte nehmen Sie
Kontakt mit unserer Geschäftsstelle auf.
Im Frühjahr 2016 laden wir Sie dann zu
einem Infoabend ein. (Roland Fischer)
F
ür den DAV-Landesverband hatte
ich als dessen Naturschutzreferent
für den September einen Workshop ausgeschrieben. Mit Fachübungsleitern und interessierten Mitgliedern
sollten dabei die kürzlich veröffentlichen
"Positionen und Handlungsempfehlungen des DAV", die rechtliche Situation in
Baden-Württemberg (‚2 Meter-Regel‘)
sowie Ausbildungs- und Tourenangebote in verschiedenen Sektionen diskutiert werden. Immerhin sechs Mountainbiker aus verschieden Ecken BadenWürttembergs folgten der Einladung.
Zum Programm gehörte natürlich auch
eine gemeinsame Tour mit einer atemberaubenden Abfahrt von der Schulter
des nördlichen Lehner Grieskogels bei
Bedingungen, wie sie zum Saisonende
nicht schöner hätten sein können.
Entgegen aller Befürchtungen waren die
‚wilden Biker‘ schon eine Viertelstunde
vor Hüttenruhe auf dem Weg ins Lager.
Die Begegnungen mit Wanderern oder
den letzten verbliebenen Schafen am
Lehnerjoch verliefen entspannt und
friedlich. "Das sollte man wiederholen"
lautete der einhellige Tenor.
(Jens Ditlevsen)
9
Kreisräte als Gipfelstürmer
auf dem Linken Fernerkogel
am Gipfel des
Linken Fernerkogel
Fernerkogel - im Rücken die Wildspitze
D
as hatte ‚Petrus‘ zur siebzehnten
Ausfahrt der Kreisräte perfekt
angerichtet: Ein wolkenloser
Himmel über dem Pitztal nebst exzellenter Fernsicht brachte ‚alte Hasen‘ und
vor allem die neuen unter den Teilnehmern durchwegs ins Schwärmen. Seit
acht Jahren bildet regelmäßig eine ‚Vorhut‘, die sich seitdem an noch ehrgeizigeren Zielen wie der Wildspitze, der
Hohen Geige oder dem Stuibenfallklettersteig erfolgreich versucht hat.
Auch diesmal hatte sich Roland Fischer
wieder ein ‚Schmankerl‘ ausgedacht: die
Überschreitung des Linken Fernerkogels (3.277 m) am Ende des Pitztals,
den man von der Hüttenterrasse aus
wunderbar sehen kann. Nachdem der
Zusammenschluss der Skigebiete Ötztal und Pitztal so gut wie beschlossen
ist, könnte dies die letzte Gelegenheit
gewesen sein, den Berg ohne Baumaßnahmen und Liftanlagen zu besteigen.
Diese Herausforderung nahmen mehr
Interessierte als erwartet an. So starteten am 10. Juli insgesamt 14 Teilnehmer in 3 Seilschaften, ausgestattet mit
Gurt, Steigeisen und Pickel. Von der
Bergstation der Pitztaler Gletscherbahn
galt es, zum Mittelbergferner zu queren.
Auf mäßig steiler Spur über den Gletscher ging es - immer mit der Wildspitze
im Rücken - zum Joch hinauf, von welchem die Besucher des Ötztal-Skywalk
freundlich herunterwinkten. Vorbei an
der Spaltenzone und mit besonderer
Vorsicht und Sicherungsmaßnahmen
erklomm die Gruppe den sehr steilen
Gipfelhang. Die letzten Meter waren
schnell überwunden, und die grandiose
Aussicht zu den Ötztaler Eisriesen ließ
alle Mühen vergessen. Der Abstieg
Jede Menge Orchideen
"Was ist eigentlich das Besondere an
Orchideen?" fragte mich ein Bergfreund
in diesem Sommer. Gerade hatten wir
die botanische Führung für die Kreisräte
beendet. Das nach Vanille oder Schokolade duftende Kohlröschen, das entlang
des Aufstiegs üppig blühende Knabenkraut, die zweiblättrige Kuckucksblume
und die braunrote Stendelwurz, deren
Aufblühen unmittelbar bevorstand, die
unscheinbare Hößwurz und die wohlriechende Händelwurz hatten wir gesehen.
Dazu hatte ich einige kleine Erklärungen
geliefert und Anekdoten erzählt. „Sie
sind im Bereich unserer Hütte eigentlich
gar nichts Besonderes, sondern kommen sogar häufig vor“. Vielleicht ist dies
gerade das Besondere an dieser faszinierenden Pflanzenfamilie, aber auch
der traditionellen Kulturlandschaft im
Pitztal..." (Jens Ditlevsen)
10
durch den Sulz des Hangender Ferner
zur Braunschweiger Hütte bereitete
keine Schwierigkeiten und so konnte die
Gruppe bei strahlendem Sonnenschein
das wohlverdiente Bier genießen. Trotz
aller Annehmlichkeiten spornte Roland
Fischer zum Weitergehen an. Schließlich führte der Abstieg über abgeschliffene Felsen noch 2 ½ Stunden steil bergab.
Auch unter den erst freitags angereisten
Kreisräten hatte sich bei dem ‚Kaiserwetter‘ eine ambitioniertere Gruppe
gebildet, die für den Zustieg die lange,
anstrengende Variante über den Hohen
Gemeindekopf wählte. Kein Wunder
schien es deshalb, dass sich am
Samstag der verbliebene Ehrgeiz bei
den meisten in überschaubaren Grenzen hielt. Immerhin erklommen zwei der
knapp 30 Teilnehmer noch den fast
3.000 m hohen Wildgrat und knapp die
Hälfte den Schafhimmel. Die anderen
waren mit einem ruhigen Tag in den
Liegestühlen oder inmitten der mit gelben, blauen und Alpenrosenblüten
übersäten Bergwiesen unterhalb des
Lehnerjochs glücklich.
(Brigitte Fischer/us)
Epipactis Stendelwurz,
brauner Sitter
Gymnadenias odorata,
Wohlriechender Händelwurz
Dactylorhiza, Knabenkraut
Nigritella nigra, Kohlröschen
Traumhafte Skitouren
mit der 50+ im Ahrntal
jetzt wird´s endlich steiler
S
Waldner Alm
12
kitourengehen im Tauferer
Ahrntal heißt „die Ruhe
genießen und die Natur entdecken“ – diese Aussicht lockte
5 Teilnehmer der Gruppe A50+ Anfang
März in das Seitental des Pustertals in
Südtirol. Der ergiebige Tourenbereich
erstreckt sich von Luttach über Prettau
bis nach Kasern im Talschluss. Von dort
führen prächtige Anstiege auf den
Ahrner Kopf, die Untere Rötspitze oder
die Dreiherrenspitze.
Letztere zwei gelten nur für „Konditionsbüffel“ als Genuss. Nach einer Eingehtour zur Wagnerschneid-Spitze (2.890
m) entschieden wir uns an einem sonnigen Tag für die weniger anstrengende,
jedoch relativ lange, mittelschwere Tour
auf den „Ahrner Kopf“ (3.051 m). Er sitzt
in der Mitte der Gratverbindung zwischen den beiden Eisriesen, die zugleich die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien bildet. Von Kasern stiegen wir mit geringem Höhengewinn über
sanftes Gelände, vorbei an den Trinkstein Hütten und der Grünbichl Alm, zum
Talschluss. Dort hielten wir uns rechts
und querten lang und steil zwischen
Felsriegeln aufwärts in ein weites, flaches Becken. Hier verzweigen sich die
Aufstiege zur Lenkjöchlhütte und zum
Hinteren Umbaltörl. Leicht ansteigend
ging es über schön kupiertes Gelände
Richtung Osten auf einen deutlich ausgeprägten Moränenrücken zu. An dessen unterem Beginn zog die Spur, links
haltend, durch ein steileres Tälchen weiter Richtung Osten aufwärts, links auf
einen Rücken hinaus und auf diesem
immer weiter aufwärts. Auf knapp 2.700
m wechselten wir links in den Hang, der
direkt zur Gratschulter südlich des
Gipfels hinaufführte.
Die Aussicht oben war grandios: Herrliche Blicke zur Dreiherrenspitze mit
dem stark zerklüfteten Umbalkees sowie
zu den großen Dreitausendern im Zillertaler Hauptkamm. Während unten in
Südtirol bereits Krokusse und Co blühten, glitten wir lautlos über perfekten Firn
die Aufstiegsoute entlang hinab ins
Tauferer Ahrntal.
Roland Fischer
Von der Zugspitze zur Winnebachseehütte
eine etwas andere Alpenquerung
W
as tun, wenn man von heute
auf morgen plötzlich mehr
Freizeit hat, als einem lieb ist?
Eine Fernwanderung planen! Der E5 ist
zu gewöhnlich; von München nach
Venedig geht schließlich jeder. Also
heißt es graue Zellen anstrengen.
Als Vorstand der Sektion und mitverantwortlich für unsere Wege interessierte
mich schon lange das östliche Gebiet
der Ötztaler, für welches die WegeARGE vorderes Ötztal so viel Energie
aufwendet. Außerdem wollte ich nicht
auf die geliebten Gletscher verzichten.
So vergingen einige schlaflose Nächte,
bis der Plan gereift war und viele Tage,
bis die Vision Konturen erhielt:
Garmisch - Meran in 9 bis 10 Etappen.
Von der Zugspitze über die Coburger,
die Bielefelder und die Schweinfurter bis
zur Winnebachseehütte. Weiter über die
Amberger, die Hildesheimer, die Siegerlandhütte und die letzten beiden Etappen auf dem Tiroler Höhenweg.
An einem heißen Augusttag fuhren
meine beiden mindestens genauso ver-
rückten Partner (meine Frau Brigitte und
mein langjähriger Bergfreund Jogi) mit
der Bahn auf das Zugspitzplatt. Unglaublich, welche Menschenmengen
hier unterwegs sind. Schwer bepackt
(wegen der Gletscher mit Steigeisen,
Gurt und Helm) marschieren wir hinunter zur Knorrhütte. Von dort lässt sich
der weitere Weg zum Gartl gut erkennen. Da die Sonne sich inzwischen gnädig zeigt und hier oben ein laues Lüftlein
weht, kommen wir gut voran. Umso
langwieriger stellt sich der weitere Abstieg zur Ehrwalder Alm dar. Ein kühles
Radler bringt uns schnell wieder auf
Trab, die Etappe ist jedoch noch lang.
Die Coburger Hütte ist brechend voll und
wir müssen das Lager mit sehr redseligen Pfälzern teilen.
Anstieg zum Acherkogel
Abstieg nach Obsteig
13
Bielefelder Hütte
Die letzten Meter zur Schweinfurter Hütte
Knorrhütte
Rückblick Coburger Hütte
Übergang zur Ehrwalder Alm
14
Coburger Hütte
Im Morgengrauen verlassen wir die
noch schlummernde Hütte. Auf Hinweis
des Hüttenwirtes peilen wir den Übergang über die Grünlücke an. Der Weg
führt in feinem Geröll steil bergauf und
ist eher nicht empfehlenswert, da wir bei
3 Schritten jeweils einen zurück rutschen. Oben angekommen blicken wir
weit ins Tal des Mieminger Sonnenplateaus. In brütender Hitze zieht sich
der Abstieg nach Obsteig schier endlos,
und es kostet viel Kraft, den einladenden
Sonnenterrassen zu wiederstehen, auf
deren Tischen kühle Getränke locken.
Die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Ötztal klappte überraschend
sehr gut. Die Bielefelder Hütte liegt
unweit der Acherkogelbahn, und so
kamen wir mühelos am Spätnachmittag
dort auf 2.112 m an. Wir wurden freundlich empfangen, hatten ein Zimmerlager
ohne Pfälzergequatsche, viel Ruhe und
viel Platz – ein wohltuender Gegensatz
zur Nacht zuvor. Wir wussten, dass die
Etappe zur Schweinfurter Hütte mit 8
Stunden die längste würde. Dass aber
nach einer Stunde die Gehzeit mit noch
9 Stunden ausgewiesen wurde, machte
uns stutzig. Erst recht verblüfft waren
wir, als uns nach 5 Stunden 2 entgegenkommende Bergfreunde mitteilten, dass
sie bereits 5 Stunden von unserem
Tagesziel aus unterwegs waren. Wie
auch immer, über zwei weitere Bergrücken und viele steile Auf- und
Abstiege kamen wir nach genau 8 ½
Stunden Gehzeit an. Auch hier war der
Empfang herzlich und es stellte sich heraus, dass die Hüttenwirte aus dem
Pitztal kommen.
Am nächsten Morgen war es nicht mehr
so klar. Auf dem Weg zur Winnebachseehütte schlug uns eine kühle Brise
entgegen. Durch das Zwieselbachtal
stiegen wir zum Zwieselbachjoch, wo
sich die Brise zu einem heftigen Wind
entwickelte. Also nichts wie los, damit
wir noch vor dem angekündigten Regen
ankommen. Der Wirt staunt über unser
weiteres Vorhaben und zerstört unsere
Hoffnung, dass das kommende Tief nur
vorübergehend sein würde. Eigentlich
hatten wir vor, es 2 Tage auszusitzen.
Die vorhergesagte Kaltfront mit Schnee
soll aber länger anhalten und so entschließen wir uns abzubrechen. Zudem
machte sich mein Handicap, welches
mir die Freizeit für diese Unternehmung
erst ermöglichte, schmerzhaft bemerkbar. Eins ist sicher: Fortsetzung folgt.
Roland Fischer
V
erhauer am Hausersee
Grandios und einsam über die Langkarlesscharte
W
ir stehen auf dem Grat und
sehen den Wegweiser in
der Langkarlesscharte. Der
befindet sich leider 100 m
neben und 20 m unter uns. Im alpinen
Bereich bedeutet das: Wieder hinunter,
wir sind die falsche Schuttrinne hochgestiegen!
Dabei war ich mir so sicher. Die Route
über die Langkarlesscharte ist die ursprüngliche und kürzeste von der
Hauersee- zur Ludwigsburger Hütte und
seit Jahrzehnten ein sehr bekannter
Übergang zwischen Ötz- und Pitztal. Auf
der Ötztaler Seite wurde es jedoch bis
heute nicht gestattet, einen markierten
Weg anzulegen. Trotzdem finden sich
hilfreiche Spuren; routinierte Bergsteiger
hinterlassen sogar Steinmännle. Vor 3
Jahren hatte ich die Tour als so reizvoll
empfunden, dass eine Wiederholung auf
alle Fälle anstand
Mit dem Bus waren wir nach Längenfeld
gekommen und bei großer Hitze aufgestiegen, vorbei an Arbeitern, die den
Weg sanierten. Die Hauerseehütte ist an
diesem Augustwochenende gut gefüllt;
beim Kochen bringen wir unsere
Nudelration in den großen Spagetti-Topf
ein. Aber wir haben mehr Gänge zu bieten: zusätzlich Suppe, Salat und
Mousse au Chocolat.
Am nächsten Morgen gehen wir früh los,
für den Abend sind Gewitter vorhergesagt. Zuerst folgen wir dem 911er-Weg
Richtung Frischmannhütte, kurz vor
dem Zickzack-Anstieg zum Weißen See
biegen wir in das Langkarle ein. Der
weglose Teil beginnt. Die ersten Meter
geht es über eine steile Grasflanke,
immer dem Bach folgend, der aus dem
Langkarle kommt. Das Grün geht in das
Grau des Kares über, der Weg wird flacher; der Blick zurück bietet ein grandioses Panorama des Ötztals und der
Stubaier Alpen. Wir kommen sehr
schnell voran. Im zweiten Versuch erwischen wir die richtige Rinne. Die
Schlüsselstelle scheint uns leichter als
der auf der Homepage der Ludwigsburg-
er Hütte angegebene II. Grad. Auch ist
diese Passage nur wenig ausgesetzt.
Auf nun gut markiertem Weg steigen wir
ab der Scharte von dem Grau des
Brandseekarles in das Grün der
Schwarzenbergalm ab. Ein schmaler
Pfad windet sich für uns am Hang entlang. Auf dem technisch anspruchsvollen St. Leonharder Höhenweg gilt es
zudem, viele kurze Auf- und Abstiege zu
überwinden. Da kommen noch ganz
schön Höhenmeter zusammen, was auf
keiner Karte ersichtlich ist. Die Tiefblicke
ins Pitztal entschädigen uns. Zuletzt
legen wir zu, das angekündigte Gewitter
zieht auf. Rechtzeitig erreichen wir nach
8 einsamen und grandiosen Stunden die
Ludwigsburger Hütte. Dort lassen wir die
Tour beim „perfekten“ Kaiserschmarren
(s. Film auf der Sektions-Homepage: ja,
er ist wirklich perfekt!) und Tiroler Knödeln ausklingen. Per Bus gelangen wir
am nächsten Morgen zurück zum Ausgangspunkt, dem Bahnhof Ötztal.
Bernd Pfeifer
Blick aus der Langkarlescharte ins Ötztal
Blick aus der Langkarlescharte ins Ötztal
Blick aus der Langkarlescharte ins Ötztal
Blick auf die Ludwigsburger Hütte
15
Trekking in
Langtang und
Helambu
eine kleine Stupa bei
Kyanjin Gomba
Come as a guest, go as a friend
am Laurebinapass, im Hintergrund Manaslu und Annapurna
16
D
er Schwerpunkt des Trekkings mit
meiner Frau sollte nicht auf alpinistischen Herausforderungen mit
hohen Pässen und Bergen, sondern auf
dem Kennenlernen von Land und
Leuten liegen. Dafür ist Lodge Trekking
in Langtang und Helambu perfekt geeignet. Übernachtet haben wir bei netten
Gastfamilien, vorwiegend bei Kindern,
Verwandten und Freunden von Agenturleiter Tembas. Unseren fürsorglichen
Führer Mingmar Sherpa, der genau
wusste, was er uns zumuten kann, kannte ich von meinem ersten Trekking in
Nepal 2012. Er hatte noch einen Träger
gleichen Namens organisiert.
Das Langtang liegt rund 70 km nördlich
von Kathmandu, direkt an der tibetischen Grenze. Es wird von den Tamang
bewohnt, die ursprünglich aus Tibet
stammen und eine reichhaltige Kultur
und Tradition mitbrachten. Unseren
Ausgangspunkt Siafru Besi auf 1.400 m
der Ganschepo im Abendlicht.
Davor das Dorf Lamgtang (im Schatten)
abends im Rhododendronwald bei Shing Gomba
März noch schneebedeckten, heiligen
Gosainkundseen (4.200 m). Während
der Monsunzeit im August pilgern tausende Hindus und Buddhisten an die
Seen und nehmen ein reinigendes Bad.
zu zweit auf dem Laurebinapass
erreichen wir nach abenteuerlicher Fahrt
mit dem Jeep. Acht Stunden für 130 km
– aufgrund der vielen Kontrollen, Fahrten im Konvoi und der schlechten Pisten
letztlich kein Wunder. Bis nach Kyanjn
Gomba sind es 3 Tage Trekking und
2.500 Hm. Man durchwandert dabei verschiedene Vegetationszonen - vom
Regenwald mit blühenden Rhododendren bis zu kargen Bergweiden mit
Kartoffelanbau in fast 4000 m Höhe. In
Kyanjin Gomba, inmitten der hochalpinen Szenerie zu Füssen von Langtang
Lirung (7.200 m) und Gang chenpo
(6.400 m), liegt noch meterhoch der
Schnee. Die Wanderung auf den
Kyanjin Ri (4.600 m) bietet ein sagenhaftes Panorama. Wir akklimatisieren
uns noch etwas im Dorf Langtang, bevor
wir wieder fast ganz runter müssen.
Über das Dorf Thulo Siafru, einen wunderschönen Märchenwald und Shing
Gomba geht es langsam hoch zu den im
Die Königsetappe führt über den 4.600
m hohen Laurebina Pass. Ganz früh
morgens verlassen wir die Hütte. Der
Aufstieg bei klarem Wetter ist sagenhaft
schön. Hinter uns ragen aus dem Dunst
der Täler der Manaslu und dahinter die
Annapurna. Etwas nördlich die Berge
des Ganesh Himal. Auch der Abstieg zur
nächsten Hütte gestaltet sich noch recht
kommod. Wir denken, das gröbste sei
geschafft und genießen ein Mittagessen. Doch dann hüllt uns plötzlich
dichter Nebel ein. Bar jeglichen Zeit- und
Raumgefühls geht es weiter an den steilen Hängen des Tinchuli Danda. Immer
wieder steil runter, steil hoch, wir queren
steile Schneefelder und Lawinen. Man
erkennt kein oben und unten. Kaum
erreichen wir bei leichtem Regen einen
bewirteten Unterstand, fängt es an zu
donnern und zu hageln wie aus Kübeln.
Wir treffen einige Trekker beim Aufwärmen, nicht jeder hat wasserdichte
Schuhe an. Irgendwann lässt das
Gewitter kurz nach, meine Führer zeigen mir die nächste Hütte in ca. 1 Std.
Entfernung und wir ziehen weiter durch
den Sturm. Unten in Ghopte, 2 Stunden
vor unserem eigentlichen Ziel, erwarten
ein warmer Kamin und heißer Tee.
Später kommen unsere Mittrekker total
durchnässt an. Gerne überlassen wir
ihnen die Plätze im Warmen.
Nach einer klaren Nacht ist das Glatteis
zentimeterdick. Anfangs ähnelt unser
Gehen mehr einem Hacken. Der weitere
das Dorf Langtang
alter, geschäftstüchtiger Nepalese aus dem Langtang
Weg durch das landwirtschaftlich geprägte, nördlich an Kathmandu grenzende Helambu ist nicht mehr so anspruchsvoll, so dass wir zunehmend gut
vorankommen. Die Hänge sind sehr steil
und in mühevoller Arbeit terrassiert.
Früh morgens in Kutumsang noch ein
Blick zu den Bergen des Langtang und
Rolwaling, auch die Shisma Pagma ist
zu erkennen; dann sind die Berge im
Dunst verschwunden.
In unserem letzten Etappenort Chisapani erhalten wir das beste Zimmer mit
Panoramablick nach Nordosten, perfekt
für Bilder ins Himalaya. Die verhindert
jedoch schon ab dem frühen Morgen
dichter Nebel. Bis zum Abend regnet es,
die Temperatur sinkt auf 17 Grad. Wie
gut, dass Kaiserwetter an den abschließenden
Sightseeingtagen
in
Kathmandu und Bhaktapur die eindrucksvolle Reise wunderbar abrunden.
Nachwort: Am 25.04. erschüttert ein
schweres Erdbeben das Land, kaum 3
Wochen nach unserer Rückkehr.
Speziell das Langtang hat es hart getroffen, das Dorf Langtang wurde durch
einen Erdrutsch komplett zerstört. Über
unsere Kontakte haben wir per Facebook von viel Leid erfahren, aber auch
von viel Zuversicht und Tatendrang. Die
internationale Hilfe und unsere Spenden
haben geholfen und Leid gemildert.
Wichtig ist, dass man die Menschen dort
nicht vergisst. Am besten, in dem man
Sie besucht, denn der Tourismus ist
immer noch der wichtigste Wirtschaftszweig Nepals. Es ist zu hoffen, dass es
mit den Besucherzahlen in 2016 wieder
aufwärts geht.
Wolfgang Straub
17
Diaz Lake Campground
Alabma Hills von Whitney Portal
Road aus gesehen
Bilder aus "Django unchained" gedreht in Alabama
Mit einem Sandsack an der „Fetten schwarzen Mamba“
Klettern, wo einst John Wayne ritt
J
ohn Wayne war da. Russell
Crowe auch. Jüngst wurde hier
Jamie Foxx als Sklave Django
(unchained) von Dr. King Schultz
alias Christoph Waltz von seinem
Schicksal erlöst, um blutige Rache an
seinen Peinigern zu nehmen.
Wer in Lone Pine im US Bundesstaat
Kalifornien in die Movie Road abbiegt,
betritt nicht nur ein hervorragendes
Sportklettergebiet sondern befindet sich
auch auf cineastisch historischem
Grund. Die überdimensionalen Granitfelsen liegen wie ein gigantisches Murmelspiel herum. Gesäumt vom hochalpinen Felszug der Sierra Nevada mit der
höchsten Erhebung, dem Mt. Whitney
(4421 m) im Hintergrund, inspirierten sie
schon manchen Hollywood Regisseur
als Schauplatz filmischer Handlungen.
Wir waren ebenfalls wegen der Kulisse
hier, mehr aber noch wegen des
Granits. Die bis zu vierzig Meter hohen
Felsen bieten einige gut, einige weniger
gut und noch mehr gar nicht abgesicherte Sportkletterrouten. Besonders die einfacheren Touren an Rissen und Verschneidungen entlang müssen im sogenannten Trad-Style geklettert, d.h.
selbst mit Keilen und Klemmgeräten abgesichert werden.
The Shark's Fin Arete
Bei der Movie Road handelt es sich nun
keineswegs um einen gepflasterten
Boulevard, mit in den Gehwegplatten
verewigten Hand- und Fussabdrücken
der Filmstars. Es ist vielmehr eine Dirt
Road, ein Feldweg, wie er schon vor
hundert Jahren die Weiten des Landes
durchzogen hat. So klappert das Geschirr in unserem Camper verdächtig
laut vor sich hin und der Kaffee aus dem
Restaurant "Zur goldenen Möwe" droht
aus den Pappbechern zu schwappen.
Mit 25 km/h schleichen wir ein paar
Meilen auf der Suche nach unserem
Kletterziel. Da es sich bei den Alabama
Hills nicht um einen Nationalpark, sondern nur um eine Recreation Area handelt, sind die Fahrmöglichkeiten kaum
eingeschränkt. Letztlich kommen wir
direkt neben einem markanten, alleinstehenden Felszacken zum Stehen.
The Shark's Fin wird diese Granitformation genannt. 25 Meter hoch bietet
die ‚Haifischflosse‘ Touren zwischen
dem fünften und unteren achten Grad.
Alles tip-top abgesichert. Keile und dergleichen ließen sich an dieser, nur mit
Ministrukturen behafteten Wand, nicht
unterbringen. Hier ist das Halten kleiner
Leisten gefordert, die durch abgesplitterte Ganitschichten entstanden sind. Tritte
werden durch die Reibung der Kletterschuhe an der rauen Wand ersetzt.
Balance, Fingerkraft und Beweglichkeit
sind hier die Schlüsseldisziplinen.
Zumindest Fingerkraft an Leisten haben
wir ja in den Felsengärten genügend
trainiert und daher stellt The Shark's Fin
Arete 5.7 (UIAA 5) für ‚Hessigheimer‘
auch keine wirkliche Herausforderung
dar. Doch schon wegen des fotogenen
Verlaufes entlang der markanten Kante
muss sie unbedingt ins Tourenbuch.
Danach gleich noch ‚Fat Black Mamba‘
5.11c (UIAA 8-), die sich um die Ecke
auf der glatten Wand befindet. Als unerwartet schwer und widerspenstig entpuppt sich diese Tour, ein wahrer
"Sandbag". Sandbagging nennen es die
amerikanischen Kletterer, wenn jemand
den Schwierigkeitsgrad einer Tour
untertreibt und man sich beim Klettern
vorkommt, als hätte man noch einen
Sandsack dabei. Jetzt noch eine, im
unteren Teil leicht überhängende Tour
mit guten, hohl klingenden Griffen im
siebten Grad zum Abschluss und wir
machen uns auf den Rückweg. Noch
ein paar Bilder in den Farben der sich
langsam hinter Mt. Whitney verabschiedenden Sonne und wir fahren zum
nahegelegenen Campingplatz am Diaz
Lake. Vorbei an der Stelle, an der John
Wayne
1935 in "Westward Ho" lässig mit der
Zunge schnalzte, den silbernen Stern
seiner Sporen dem Pferd in die Seite
drückte und mit tiefer Stimmte flüsterte:
"To home Kinda tired, ain't you?"
Marie & Andy Jeutter
Alabma Hills Recreation Area, Movie Road
19
Aufstieg am Grat
Eisige Wechte
Bockelharte Abfahrten mit Meerblick
Skitourenwoche in Island
20
D
er lockere Schnee auf Islands
Bergen wurde vom Sturmtief
Niklas weggefegt. Jedenfalls
da, wo noch welcher lag. Danach hat der Regen die feste Schneedecke durchtränkt und die Berge über
Nacht in Eis gelegt. Die Landschaft
bildet ein kontrastreiches Mosaik zwischen lavaerstarrten, schwarzverkohlten
Steinen
und
weißen
Schneebändern, die zwischen braungedrücktem Gras und Kraut die
Felsrinnen füllen. Je höher, desto
mehr schließt sich die weiße Hülle.
Die Berge am Olafsfjordur im Norden
der Insel stehen einsam da und ragen
bis knapp über 1000 Meter hoch.
Oben senkt sich der Blick zu den eingeschnittenen Fjorden bis hin zum
weiten Nordmeer, auf die umliegen-
Morgenstimmung
Gullfoss-Wasserfall
den Gipfel und in die isländische Weite. Ohne Stille. Der Wind pfeift uns fast an
jedem Tourentag um die Ohren. Beim Aufstieg krallen sich die Harscheisen knirschend in den eisigen Grund und rasseln bei jedem Schritt. Eiskörner peitschen
durch die Luft und einmal müssen wir sogar auf halber Höhe abbrechen. Wer hier
stürzt, findet in den steilen und glattpolierten Flanken wenig Halt.
Trotzdem will unsere Frauengruppe mitnehmen, was geht. Und mit unserem
Bergführer Hansi geht einiges. Er hat ein untrügliches Gespür für das Gelände und
die Möglichkeiten. So müssen wir einmal kurz vor dem Ziel umdrehen, weil die eisige und schattige Gipfelflanke zu gefährlich wird. Die Hoffnung auf bessere
Abfahrtsbedingungen auf der sonnenzugewandten Seite lässt uns jedoch noch nicht
aufgeben. Tatsächlich findet Hansi einen Übergang über eine spektakuläre Wechte.
Abenteuerlich.
Oben zu stehen ist immer wieder erhebend. Einmal queren wir direkt auf der
Gratkante entlang, rechts und links unter uns die Fjorde und vor uns der Gipfel
umrahmt vom Meer, das sich dahinter ausdehnt. Es schimmert dumpf im wolkenverhangenen Grau oder bleibt unsichtbar, wenn der Nebel uns umhüllt. Aber mit
jedem Tag werden der Himmel und damit auch das Wasser blauer und klarer. Die
Berge heben sich in dem schnee- und dunkelgemusterten Mosaik und verschmelzen in der Ferne in eine weißumhüllte ebenmäßige Kulisse. Unsere Abfahrtshänge
neigen sich fast immer mit Blick zum Meer. Die Schwünge nach unten bringen uns
dem Wasser wieder nah, bis wir, fast auf Meereshöhe, auf den letzten Schneeflecken zwischen dem Gras hindurch kurven. Unser Fotograf ist eifrig auf der Suche
nach geeignetem Bildmaterial und filmt an einem Tag dafür sogar aus dem
Helikopter, was auch für den entsprechenden Gesprächsstoff sorgt.
Jede muss sich in dieser Woche irgendwie durchbeißen. Entweder mit zusätzlichen
Höhenmetern, nach Sturz und Abrutschen; mit Eisbrocken, die in die Quere kommen, mit wunden Blasen oder der ungewohnten Steilheit. Oder mit einem angebrochenen Harscheisen, das gerade bis zum letzten Gipfel hält, bevor es sich komplett
löst und über seine Spitzen und Kanten den Berg hinunterspringt. Und alle gleichermaßen mit den überwiegend bockelharten Abfahrten.
Gleich zu Beginn muss die Bergschule, die alles Widrige in weniger Widriges umzumünzen vermag, das Reiseprogramm umstricken. Das Gepäck von fünf Teilnehmern ist auf der Strecke geblieben. Außerdem hatten wir Sturm, Regen und im
Süden der Insel so gut wie keinen Schnee. Allein die Zuversicht lässt alles gut werden.
So wird der Zauber Islands ein ganz besonders funkelndes Juwel in meiner
Erinnerungskette bilden, die sich aus vielen kleinen Facetten zusammensetzt: Der
kurze Streifzug durch Reykjavik, der Geysir „Strokkur“, der sich mit einer gewaltigen
Fontäne über mich ergießt. Nur wenige Kilometer weiter der Gullfoss, der goldene
Wasserfall, er gehört zu den größten Europas. Die gedrungenen Islandponys, die
um einsame Gehöfte weiden, manchmal ein kleines Kirchlein dabei. Wasser in allen
Farben und Schattierungen, die baumlose Landschaft und die Orte, die sich meist
eingeschossig in den Flächen dehnen oder verlieren.
Und an unserem festen Standort genießen wir fast täglich fangfrischen Fisch von
den Fischern aus Olafsfjordur. Wir tauchen ein im heißsprudelnden Jacuzzi auf der
Terrasse unserer rustikalen Blockhütte, in der letzten Nacht sogar mit den mystisch
wabernden Nordlichtvorhängen im sternenklaren Himmel. Der See davor zeigt uns
mit seiner sich immer wieder ändernden Oberfläche die Wetterverhältnisse an. Gekraust oder mit Schaumkronen auf den sich brechenden Wellen. Oder mit Blumenornamenten auf der glasigen Eisschicht und zuletzt spiegelglatt an dem letzten herrlich windstillen und klaren Sonnentag, in dem sich der gerade erlebte Gipfel direkt
zu meinen Füßen noch einmal abbildet. Es war einmalig, hier gewesen zu sein.
Barbara Esser
21
Familiengruppe 7+
im Stubai
nackige Touren, ein
bisschen Fliegen und
Planschen mit Eisschollen
Abschluss an der Nürnberger Hütte
E
K
nde Juli trafen sich zehn Teilnehmer aus der
Familiengruppe 7+ auf einem Wanderparkplatz kurz
hinter Ranalt, am Ende des Stubaitals. Vor dem
Abmarsch in Richtung der fast 2.300 m hoch gelegenen Nürnberger Hütte musste der ‚Kraftstein‘ für die Kinder
natürlich noch mit Energie aufgeladen werden.
Durch nebeligen Bergwald erreichten wir nach einer halben
Stunde die Hochfläche der Bsuechalm. Ab hier wurde der
Weg schmäler und wand sich an einem Hang durch das
Buschwerk empor. Einige Mountainbiker zeigten spektakuläre
Abfahrten. Bald hüllte uns wieder der Nebel ein, so dass erst
nach 3 Stunden, auf den letzten Metern, die Umrisse unseres
‚Basislagers‘ auftauchten. Die Hütte mit ihren 135 Schlafplätzen eignet sich hervorragend für Wanderungen,
anspruchsvolle Berg- und Skihochtouren. Geschützt vor dem
Regen konnten wir dort den Rest des Tages prima mit Spielen
zubringen.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem strahlend blauen
Himmel. Von der Hütte stiegen wir zunächst über kupiertes
22
Aufbruch von der Nürnberger Hütte
Gelände auf in Richtung Süden. Die Farben des von
Gletschern geschliffenen Gesteins beeindruckten. Der Weg
führte oft entlang eines Baches, den wir auf einer Hochfläche
überquerten. Ein großes Schneefeld lud zur Abkühlung und zu
einer Schneeballschlacht ein. Zwei schöne Seen funkelten
uns entgegen, und wir folgten einem Moränenrücken. Bei der
Rast an dessen Ende spielten die Kinder an einem Felsblock
und fanden Knochenreste eines Tieres. Weiter ging es über
mehrere Schneefelder und vom Gletscher abgeschliffene
Felsblöcke, bis wir in 3.012 Meter Höhe die Rotgratscharte
erreichten. Sie bildet bereits die Grenze zu Südtirol und bietet
einen herrlichen Blick nach Süden. Wir folgten dem leichten
Blockgrat in Richtung Südwesten und erreichten über einige
leichte, genussvolle Kletterstellen bald den 3.099 Meter hohen
Grenzgipfel "Roter Grat". Mit einem überwältigenden Ausblick:
Von den nahen Stubaier Eisgipfeln Sonklar, Zuckerhütl, Wilder
Pfaff oder Wilder Freiger über den weitläufigen Übeltalferner,
das Becherhaus und die Teplitzer Hütte, das Ridnauntal in
Südtirol bis zu einen smaragdgrünem See in Herzform unter
uns. Für die Kinder war es faszinierend zu wissen, mit einen
Fuß in Österreich und dem anderen gleichzeitig in Italien zu
stehen. Für die meisten war es zugleich ihr bislang höchster
Gipfel.
Beim weiteren Abstieg suchten wir förmlich die gut geneigten
Schneefelder, um auf diesen abzurutschen. So erreichten wir
den türkisfarbenen Freigersee zu einer ausgiebigen Rast.
Zwei Mutige suchten sogar Erfrischung in dem eiskalten
Wasser. Wir folgten dem Bachlauf zum kleinen Freigersee, in
dem sogar noch Eisschollen schwammen und mussten anschließend trickreich eine geeignete Stelle zur Überquerung des
Gletscherbaches suchen. Zurück auf der Hütte wurden wir mit
Köstlichkeiten versorgt und ließen den Abend wieder mit
Spielen ausklingen.
In der Nacht hatte es geregnet, aber bereits vor dem
Frühstück waren die Wege wieder trocken. Allerdings drückte
ein dichtes Wolkenband von Süden ins Stubaital. Wir wählten
den Anstieg in Richtung Nordwesten zur Mairspitze. Der
Wanderweg quert leicht ansteigend den Hang bis zu einer felsigen Rippe mit einigen ausgesetzten Stellen. Die Wolken verdunkelten sich. Nachdem wir einige Zeit der Rippe gefolgt
waren, begann es leicht zu regnen. Nach kurzer Beratung
kehrten wir um. Wir wollten nicht auf der steilen Rippe oder
dem anschließenden Grat in ein Gewitter geraten und über die
nassen, rutschigen Felsen absteigen müssen.
Der Regen hörte zwar auf, jedoch blieb die Wolkenwand dunkel in westlicher Richtung stehen - nur vom Föhnwind im
Zaum gehalten. So vergnügten wir uns eine Zeitlang mit
Tischtennis und an der Boulderwand im Anbau der Hütte.
Aber es blieb trocken und so schnürten wir noch einmal unsere Wanderschuhe. In wenigen Minuten erreichten wir den vom
Hüttenwirt eingerichteten „Flying Fox“. Er hat ein rund 180
Höher geht es nicht mehr – auf dem Roten Grat 3099m
Bereit zum Abflug
In der Luft am Flying Fox
Meter langes Stahlseil in dem kupierten Gelände über einen
Bachlauf gespannt. Mit der erforderlichen „Hardware“, auch
Helm und Gurt bestückt, fanden Groß und Klein Gefallen an
der Fahrt in bis zu 15 Meter Höhe. Da das Stahlseil in der Mitte
leicht durchhing, reichte der Schwung nie bis ans andere
Ende, sodass jeder Fliegende jeweils ein Rückholseil mit sich
führen musste. Schließlich reichte die Zeit noch für den kurzen, knackigen sowie sportlich orientierten Klettersteig, der
etwas weiter oberhalb im Klettergebiet beginnt. In der Nacht
brach der Föhn zusammen und es begann es zu regnen. So
fiel uns der Abschied am nächsten Morgen nicht schwer. Alle
freuen sich bereits heute auf die Ausfahrt im nächsten Jahr.
Jochen Wittlinger
Sandstrand am Freigersee
23
„Mama, kommst Du auch noch?“
Rassige Klettersteige im Ötztal
mit der Familiengruppe 8+
Seilbrücke
E
in altes Bauernhaus in Burgstein, hoch über dem Ötztal,
hatten wir 5 Familien mit 10
Kindern für ein verlängertes
Wochenende im August gemietet.
Schnell waren die gemütlichen Zimmer
verteilt, so dass es alle hinaus in die
Natur drängte. Während die einen gleich
mit den ersten Klettersteigen rund um
Längenfeld starteten, ließen die anderen
es im Naturfreibad beim Ötzidorf eher
ruhig angehen. Abends stand natürlich
das gemeinsame Kochen und Futtern
auf dem Programm – nicht zuletzt, um
die nötige Energie für den Folgetag zu
tanken.
Am Ende des Ötztals, in Obergurgl, lockt
der Zirbenwaldklettersteig. Nach dem
kurzen Zustieg ging es bei herrlichem
Wetter gleich satt zur Sache: Über eine
Drahtbrücke mit kleinen Brettern mussten wir eine tiefe Schlucht mit reißen-
24
dem Bach überwinden. Nicht nur bergauf, auch steil abwärts führte der Steig
und oft hing der Popo über dem
Abgrund. Arg strecken mussten sich
einige Male die kürzer gewachsenen
unter uns. Den Ausstieg erreichten alle
zufrieden und mit Lust auf mehr.
Als fast schon zu viel erschien manchem
dann doch die Entscheidung für den
Reinhard-Schiestl-Klettersteig an der
Burgsteinwand bei Längenfeld, der mit
C/D bewertet ist. Die meisten waren so
ein ‚Kaliber‘ noch nie gegangen. Gleich
am Einstieg zeigte sich an einem langen
steilen Stück, ob man dem Klettersteig
gewachsen sein würde. Voller Elan
packten alle die erste Schwierigkeit.
Mehrfach konnte man sogar hören
„Mama kommst du auch noch?“... Ein
langer Quergang auf Eisenstiften im
oberen Teil war einigen nicht ganz
geheuer, konnte man doch durch die
Beine den Talboden sehen. 2 ½ Stunden später hatten sich alle durchgekämpft
und konnten sich im nahen Quartier bei
Kaffee und Kuchen ausruhen. Weitere
Aktivitäten machte ein Gewitter zunichte.Am Sonntag war das Wetter wieder
schön. Keiner wollte gleich ins heiße,
unbequeme Auto steigen. Also landeten
wir nach kurzer Suche im Klettergarten
Oberried. Der Granit hat fast keine
Griffe, etwas ungewohnt, wenn man viel
in unserem Kalkgestein der Alb unterwegs ist. Nach dem Warmklettern in einfacheren Routen packte manche Kids
der Mut. Nach einigen Versuchen in
etwas kniffligeren Routen im Vorstieg
hatten irgendwann alle genug Energie
abgelassen, um die Rückfahrt aushalten
zu können.
Stephan Kochendörfer
Die Familiengruppe 8+ löst sich auf
Nach 9 Jahren herrlicher Gemeinschaft, vielen tollen Bergerlebnissen
und deutlicher Steigerung des Könnens lösen wir uns Ende 2015 auf. Es
liegt in der Natur der Sache, dass
unsere Kids sich weiter entwickeln
und immer weniger „Bock“ darauf
haben, mit den Eltern fortzugehen. Als
hat es mir immer viel Spaß gemacht.
Deshalb ein herzliches „Danke!“ an
alle Teilnehmer und Mitstreiter.
Gleichzeitig möchte ich alle bergbegeisterten Eltern mit kleineren Kindern
ermutigen, den Schritt zur Familiengruppenleiterausbildung beim DAV zu
wagen und im Anschluss eine Gruppe
zu beginnen. Unsere Erfahrungen
sind eindeutig: In einer größeren
Gemeinschaft machen Bergaktivitäten
viel mehr Spaß, als wenn man als
Familie allein unterwegs ist.
Schlammpeeling oder Bad im Hauersee?
Vier Mädels auf ihrem ersten 3000er
N
ach unserem Geschmack viel
zu früh starten drei Familien am
30. Juli Richtung Ötztal, um die
Herausforderung des Aufstiegs
zur Hauerseehütte anzunehmen. Wir
Mädels waren nicht sonderlich motiviert.
An unserem ersten Ferientag wollten wir
eigentlich nur chillen. Zudem hatten wir
uns danach auf ein Kletterwochenende
eingestellt. Nach einigem Zicken und
Jammern begannen wir den Aufstieg;
alle mit einem voll gepackten Rucksack.
Unsere Väter meinten, der Wein dürfe
auf der Hütte nicht fehlen. So schleppte
jeder von ihnen noch ein Kanisterle mit.
Das geteilte Leid und das Schwelgen in
gemeinsamen Erinnerungen ließen den
Aufstieg leichter erscheinen und die Zeit
schneller vorbeigehen. Da es sehr nebelig und regnerisch war, konnten wir leider keine tollen Bilder machen. Zudem
war es sehr kalt; zur Stärkung bekamen
wir deshalb auf einer Alm alle eine
Schoki. Endlich oben wurden wir von
Hüttenwart Rolf freudig empfangen.
Entgegen unserer Erwartungen war die
Hütte sehr gemütlich und wir fühlten uns
gleich wohl. Auch die Biotoilette beeindruckte uns. Nach deftigen Kässpätzle
und einigen Tassen Tee gingen wir
schlafen.
Kässpätzle auch zum Frühstück! Voll
motiviert machten wir uns danach auf
zum Luibiskogel (3.112 m). Unsere Laune stieg zusätzlich, als die Sonne uns
beehrte. Schließlich erblickten wir einen
Gletscher und bedauerten, die Ski nicht
dabei zu haben. Unsere Brüder unterhielten uns während der Wanderung mit
ihrem „wunderschönen“ und abwechslungsreichen Gesang. Inspiriert von der
Aussicht vom Gipfel und vom Anblick
des Schnees machten wir einen aufregenden Abstecher über den Gletscher.
Zurück auf der Hütte feierten wir Kids,
mit schmerzenden Füßen, unseren
ersten 3000er. Vier energiegeladene
Väter und Brüder wagten sich in den
7°C kalten Hauersee. Wir Mädels genossen lieber den Anblick des blauen
Gletscherwassers und ein natürliches
Ötztaler Schlammpeeling im Gesicht.
Das gute Wetter nutzten wir für Fotos
mit dem schönen Panorama. Abends
spielte Rolf auf seiner Gitarre.
Leider hatte das Wetter am nächsten
Morgen umgeschlagen und passte zu
unserer vom Abschied geprägten
Stimmung. Beim Abstieg machten wir
einen Umweg über die vier Seen. Nach
einigem hoch und runter wurde der
Abstieg langsam zum „Horror“, auch
weil wir uns über Horrorfilme unterhielten. Nach Kaiserschmarren und Schoki
zum Abschluss blickten wir zurück: Es
hat uns allen sehr viel Spaß gemacht
und wir bedanken uns herzlich bei Rolf
für den tollen Service.
Meike, Antonie, Emilia und Lea
Besuchen Sie uns auf der Innerberg - Alm
Aufstiegsmöglichkeiten:
1. Köfels – Wurzbergalm – Innerbergalm
leichter Aufstieg (ca. 3,5 Std.)
2. Winklen – Wurzbergalm – Innerbergalm
leichter Aufstieg (ca. 3 Std.)
3. Lehn – Innerbergalm
etwas steilerer Aufstieg (ca. 2 Std.)
4. Längenfeld – Pestkapelle- Hauersee – Innerbergalm
anspruchsvolle Tour
( ca. 4 Std.)
-Ganztägig warme Küche
-Herrliche Sonnenterasse
-Wunderbare Aussicht
-Übernachtung möglich
-täglich geöffnet bis Ende September
25
Biwaktour zum
Hochvogel
Jugend in ‚Action‘
Streifzug durch die Saison 2015
mit dem Rad zurück ins Tal
Aufstieg zum Hochvogel
‚Biwak‘ lautete das Thema unserer traditionellen Tour am Anfang der Sommerferien. Wir wollten es mit der Besteigung des Hochvogels (2.595 m) verbinden. Mit
der Bahn fuhren wir nach Bad Hindelang und von dort mit dem Rad soweit es
ging. Oberhalb des Luitpold-Hauses errichteten wir unser Biwak. Der Gipfel ist
über einen schönen Klettersteig zu erreichen, der durch den „Kalten Winkel“ mit
seinem Firnfeld führt. Steigt man über die Kreuzspitze wieder ab, hat man zwei
Gipfel und zwei schöne Ausblicke und außerdem einen Rundweg gemacht. Hart
gesottene kühlen sich dann noch im Bergsee ab.
Das Wetter war die drei Tage perfekt, was nicht nur zu einem grandiosen
Gipfeltag geführt hat. Vielmehr erlebten wir einen derart klaren Nachthimmel, dass
man gerne aufgewacht ist, um sich staunend daran zu erinnern, wie viel Sterne
es doch gibt! Leider hatte sich eine Teilnehmerin beim Abstieg das Kreuzband
gezerrt. Wir mussten sie schließlich ins Luitpoldhaus tragen, wo sie vom Heli ins
Krankenhaus gebracht wurde. Ihr Rad brachten wir am Ende gut mit hinunter zum
Bahnhof in Immenstadt, wo wir sie schon wieder lachen sahen. Eine entspannte
Heimreise mit der Bahn rundete das tolle Wochenende super ab.
Johannes Thielemann , Bilder: Tobias Lenk
Vom Dauerregen nicht unterkriegen lassen
M
it gleichmäßigen Dauerregen ‚gesegnet‘ war das AlpinkletterWochenende Ende Mai auf der Furgglenalp im Alpstein. Wir machten das
Beste daraus und konnten am Samstag die Techniken des
Standplatzbaus sowie das Abseilen ausführlich diskutieren. Abends futterten wir
Spaghetti und führten die Unwissenden in die Freuden des Werwolfspiels ein.
Am Sonntag genossen wir sehr ausgiebig das Frühstück bei der Sennerin mit
Käse, Butter und heißer Schoki aus Milch direkt von den Kühen um uns herum.
Bei so einem Wetter bot sich schließlich eine kleine Höhlenexpedition an. Es war
doch einiges Suchen nötig, bis wir den Eingang gefunden hatten. Überraschend
trocken war es im Inneren der Höhle. Während des Abstiegs zeigten sich einmal
mehr die Vorteile guter Regenkleidung, und so blieb wieder nur der Küchentisch
für diverse Abseilübungen und den Bau von Standplätzen. Dennoch fühlten sich
auch alle Neulinge am Ende mit Abseilachtern und Bandschlingen genug vertraut, um die neuen Kenntnisse demnächst in Hessigheim in der Praxis anzuwenden. Und nächstes Jahr, bei hoffentlich etwas weniger Regen, auch in den
Alpen…
Agnes Buchholz
B
J
ede Menge ‚Action‘
in Betzenstein
Holz holen im Wald
Improvisiertes Zelt
etzenstein liegt in der Fränkischen Schweiz und ist die
kleinste Stadt in Franken. Wir wählten die Gegend für
unsere Actionfreizeit Anfang Juni. Der erste Tag sollte
der schönste der ganzen Woche werden, dachten wir. Also
brachen wir gleich - querfeldein - zum Biwakieren auf. Doch
abends standen die Zeichen auf Nässe, was immerhin sehr
interessante Bauten der Teilnehmer zum Regenschutz hervorbrachte. Der wurde dann doch nicht benötigt.
Nach einer bequemen Nacht auf dem Waldboden machten wir
uns in Richtung Campingplatz auf, diesmal auf Wegen. Dort
mussten wir feststellen, dass unsere Kocher die Nacht nicht
ganz so gut überstanden hatten und streikten. Wir sahen uns
gezwungen, Holz zu suchen und schafften es schließlich, uns
Abendessen zu kochen. Nachts und am folgenden Tag spielte
das Wetter nicht mehr so mit. Aber wir wollten ja eh‘ in eine
Höhle. Dank fehlender GPS Verbindung und der daraus resultierenden Nichtfunktion der Navigationsgeräte gestaltete sich
die Suche, nur mithilfe der Karte, etwas komplizierter.
Letztendlich haben wir es in die Höhle geschafft, und auch wieder heraus - ein sehr schönes Erlebnis.
Auch die folgenden Tage standen voll und ganz im Zeichen
von ‚Action‘: So gingen wir auf einen Klettersteig und bauten im
Wald aus einem 100 Meter Statikseil eine Seilbahn, was nur
mit einiger Anstrengung und in Teamarbeit zu bewältigen war.
Bei der sehr schönen Wildwasser-Kanutour am letzten Tag
wurden wir schließlich von oben und unten nass. Am Samstag
ging es völlig geschafft aber total glücklich nach Hause.
Arne Eckstein
F
reuden einer
pistenfernen Abfahrt
F
ür viele war es die erste Skitour: An einem sonnigen Samstagmorgen fuhren
wir zunächst nach Hinterstein und schließlich mit dem Bus bis ans Giebelhaus. Erst nach einem kurzen Sicherheits-Check starteten wir den Aufstieg
zur Schwarzenberghütte. Als lehrreich und lustig erwies sich anschließend die
Rettungsübung für Lawinen-verschüttete Rucksäcke. Auf die abendlichen
Kässpätzle hatten sich alle gefreut. Am frühen Sonntagmorgen machten wir uns
an den Aufstieg zum großen Daumen (2.280 m). Nach dem Genuss einer
Gipfelschoki lernten wir die Freuden einer pistenfernen Abfahrt kennen. Obwohl es
unten recht sulzig und steinig wurde, empfanden alle Teilnehmer die Tour als
gelungenen Ausflug in die Winterlandschaft der Alpen und als eindrucksvolle
Einführung in die Welt des Skitourengehens.
Agnes Buchholz
27
Aus der Saison der Familiengruppe 0+
D
Gemeinsame Vesperpause
ie Familien-Klettergruppe ist „voll“
und kann keine neuen Interessenten aufnehmen. Einmal im
Monat ziehen wir mit unseren Jüngsten
los. Oft in die Kletterhallen in Korb,
Zuffenhausen oder Heilbronn, aber auch
in den Hessigheimer Felsengärten, im
Steinbruch Stetten und am Battert.
Neben den ersten Bewegungsversuchen am Fels lernen die Kinder abhängig vom Alter dabei spielerisch
Sicherungstechniken wie Sichern,
Vorsteigen, Abseilen, Ablassen.
Zu den Highlights gehören alljährlich die
Familiengruppenausfahrten. Im Mai
führte uns die erste in die Gunzesrieder
Säge. Mit Styropor und Zahnstochern
hatten wir Schiffchen gebastelt, die auf
im Regen gebauten Kanälen im Tobel
schwimmen durften. Natürlich war mit
der Wanderung von der Scheidwangalpe zum Heidenkopf bzw. Sipplinger
Kopf für alle auch ein tolles Gipfelerlebnis dabei.
Im Naturpark Oberes Donautal liegt,
inmitten schöner Wälder und Felsen,
das Ebinger Haus. Wir nutzten unsere
Waldwanderungen zum Sammeln von
Blättern, Moos und anderer spannender
Dinge, aus denen man herbstliche
Kunstwerke basteln kann. Enttäuschend
war der Besuch der Donau-Versickerung: Sie floss einfach weiter und wusste
offenbar gar nicht, dass sie versickern
soll. Dafür blieb uns das WarmUp vom
„Hannes“ in Erinnerung: Es läuft darauf
hinaus, zunächst die linke Hand hin- und
her zu drehen. In den nächsten Runden
kommen weitere Körperteile dazu –
rechte Hand, Füße, Knie, Hüfte, Kopf,
Zunge… bis die Bewegungen zu komplex für die Koordination sind.
Alle Kinder dürfen stolz sein, die Wanderung selbst gelaufen zu sein.
Trotz Regen dürfen die selbstgebauten Styroporschiffe im Tobel fahren
Stetten - Klettern
15 Jahre Ortsgruppe Vaihingen/Enz (OGV)
A
uch ein kleines Jubiläum gab es
im abgelaufenen Jahr 2015 zu feiern: 15 Jahre OGV als Teil der 60
Jahre alt gewordenen Sektion Ludwigsburg im DAV. Deren Ursprünge reichen
immerhin bis 1973 zurück: Günther
Kumm übernahm damals die Leitung
einer Bergsteigergruppe, die sich innerhalb der Skizunft des Turnvereins gegründet hatte. Nachdem 1984 Ludwig
Braun den Vorsitz übernommen hatte,
wurde auch ein fester Treffpunkt im
Gasthaus Klosterbräu eingerichtet, der
später in die Vereinsräume des Turnver-
eins und Ende der 90er-Jahre schließlich ins Fischerheim umzog. Unser heutiger Sektionschef Roland Fischer übernahm das Amt 1994. Bald folgte die
Gründung der ersten Jugendgruppe. Im
Jahr 2000 entschieden sich die
Mitglieder für den Beitritt zur Sektion
Ludwigsburg als Ortsgruppe Vaihingen/Enz. Seit 2011 leitet Ralph Pfirrmann
die Gruppe, die sich schnell mit ihrem
umfassenden Programm und einer
Vielzahl von Ausbildungen zur wichtigen
Stütze der gesamten Sektion entwickelt
hat.
Aus- und Fortbildung Skitour
..
Schwarzwasserhutte
Sondierungsübung
A
im Ausbildungsgelände
nfang Februar boten sich für 12 Skitourenbeginner wieder beste Bedingungen für den Einstieg in diese faszinierende Wintersportart. Die gemütliche Schwarzwasserhütte ist umgeben von einem optimalen Gelände, um
LVS-Suche, Verhalten im Gelände und Lawinenkunde praktisch zu üben.
Leichte Tagestouren nutzten wir, ums sowohl Gehtechnik als auch Spitzkehren zu
erlernen. Die Abende auf der Hütte boten Zeit und Raum für die Theorie – insbesondere die Vertiefung von Karten-, Lawinen- und Materialkunde. Natürlich genossen wir an diesem Wochenende das verlockende Panorama der Walser Berge, und
glitzernder Pulverschnee auf traumhaften Hängen ließ die Herzen aller Winterliebhaber höher schlagen.
Roland Fischer
LVS-Übung
30
Aus- und Fortbildung Eis
auf dem Taschachhaus
W
er sich in höhere alpine Regionen vorwagen will, braucht eine solide
Grundausbildung. Die Aus- und Fortbildung Eis ist der ideale Kurs für
alle, die selbstständiges Hochtourengehen lernen oder einfach ihre
Kenntnisse wieder auffrischen wollen. Mit dem Taschachhaus als
Stützpunkt haben wir seit Jahren einen idealen Ausgangspunkt für viele 3000er in
der näheren Umgebung. Die Hütte bietet alle Annehmlichkeiten einer guten
Ausbildungsstätte, wie einen gemütlichen Gastraum, gutes Essen, Seminarräume.
Bei schlechtem Wetter können wir uns in der Kletterhalle bei „Trockenübungen“
austoben. Der Taschachferner bietet bestes Gelände für unsere Ausbildung. Für
die 9 Teilnehmer des Kurses 2015 gehörten verschiedene Sicherungstechniken in
Schnee und Eis, das richtige Gehen mit Steigeisen und die Handhabung des
Pickels zum umfangreichen Ausbildungsprogramm. All die erlernten Techniken
konnten wir zum Abschluss wieder an einer kurzen Eisflanke anwenden.
Spaltenbergung
Mit der Ortsgruppe Bietigheim
Wander-FIT durchs Jahr 2015
K
alt ist es im Januar, die Tage
sind noch kurz, genauso wie
erste
Wanderung.
Von
Tiefenbach im Kraichgau folgt
mir die Wander-FIT-Gruppe über die
Weinberge ins nahe Odenheim und
kurzweilig weiter durch Wälder zu manchem Aussichtspunkt. Nach 14 km führt
der Weg über die längst stillgelegte
Bahntrasse der Badischen Bahn zurück
zum Auto. Nicht viel wärmer ist es im
Februar, als Hava Saglam ihre Truppe
hoch über dem Remstal durch die zahlreichen Teilorte der Gemeinde Berglen
führt. Nach Wiesen und Wäldern ist am
Einkehrpunkt „Schöne Aussicht“ der
Name des Cafés auch Programm.
Im März beenden wir ein bereits 2012
begonnenes „Fernwanderprojekt“. Die
vierte und letzte Etappe des „Rösslewegs“ rund um die Landeshauptstadt
Stuttgart führt uns von Cannstatt über
Buchenbachtal bei Affalterbach
bei Kirchheim a. Neckar
den Schnarrenberg nach Zuffenhausen.
Der Frühling hält Einzug im Buchenbachtal bei Affalterbach, als die WanderFIT-Gruppe mit Eberhard Groß im April
die zahlreichen Steinbogenbrücken und
den romantischen Bachlauf erkundet.
Ein wenig „Abenteuerfaktor“ bot der
stockfinstere Tunnel unter der Eisenbahntrasse, den es vor der gemütlichen
Einkehr in den Besen zu durchqueren
galt.
Pfälzerwald: Schillerfelsen bei Pirmasens
Pfälzerwald: Altschlossfelsen bei Eppenbrunn
Unsere 2-Tagesausfahrt führte diesmal
in den hinteren Pfälzerwald. Basislager
in Lemberg-Langmühle war die wohl am
tiefsten gelegene Alpenvereinshütte,
das gemütliche Rudolf-Keller-Haus (276
m) der Sektion Pirmasens. Auf Tagestouren bei Eppenbrunn und in der Nähe
von Pirmasens erkunden die WanderFIT-Teilnehmer die für die Gegend typischen, bizarren Felsformationen aus
rotem Buntsandstein. Heiß brennt im
Juni die Sonne, so dass die von Heike
Werner angeführten Wanderer froh sind,
ihre Runde im schattigen Nordschwarzwald zu drehen. Auf dem „Heilklimaweg“
bei Schömberg bietet der Wald genug
Schatten und beste Luft für erholsames
Wandern.
Wälder sind auch in der Julihitze ein gefragtes Ziel. Wanderführer Wolfgang
Uttendorfer kennt die schönsten und
schattigsten Wege rund um Grabenstetten auf der Schwäbischen Alb.
Zusätzliche Abkühlung erfuhren die
Wanderer bei den von Wolfgang vorbereiteten Abstechern in die Karsthöhlen
am Wegesrand. Eine Abkühlung der besonderen Art hatten Gerhard und Helga
Schmitt im August vorbereitet: Die
Kanutour auf dem Neckar von Kirchheim
nach Lauffen sorgte für Stimmung und
Erfrischung. Zur inneren Abkühlung ging
es noch ins Eiscafé.
Zu einer ausgedehnten Runde (24 km)
32
hatten Roland Leisenberg und Katrin
Fahrbach im September nach Neuhütten im Schwäbischen Wald eingeladen. So manche Steigung lag zwischen
dem Ausgangspunkt Buchhorn und
Kaffee + Kuchen im Naturfreundehaus
Steinknickle. Erste Blätter fielen schon
von den Bäumen, als Wolfgang Uttendorfer im Oktober auf dem Meteorkraterweg rund um Steinheim am Albuch auf
der Ostalb führte. Ein Tag voller schöner
Ausblicke auf das Steinheimer Ries, die
Felsen in den Karsttälern und die herbstlichen Wachholderheiden verging wie im
Flug.
Nach Redaktionsschluss erwarteten uns
noch die „Tour ins Blaue im grauen
November“ mit Frank Schmutz sowie
der traditionelle Jahresausklang im
Dezember mit der WeihnachtsmarktTour von Bietigheim nach Ludwigsburg.
Für 2016 haben sich die Wander-FIT´ler
wieder ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zwischen
Rheintal, Oberschwaben, Schwarzwald
und Alb ausgedacht. Die Termine stehen im Programmteil – komm doch einfach einmal mit!
Winz Schröter
Fotos: Wolfgang Straub / Schröter
Workshop
„Von der Halle an den Fels“
H
allenklettern kennen wir alle.
Einige Teilnehmer der Gruppe,
die sich mit den Ausbildern
Thomas Nippgen und Franz
Steinhauser Anfang Mai in der Fränkischen Schweiz trifft, waren auch schon
in der freien Natur unterwegs. Für alle ist
es was ganz anderes, am Berg zu stehen und sich plötzlich auf seine eigene
Sicherung zu verlassen.
Die feuchte Begrüßung lässt uns die
Pläne umstellen. Wir beginnen in kleinen Gruppen mit „Trockenübungen“ am
nassen Fels: Wie baue ich einen Standplatz? Was ist eine ‚Reihenschaltung‘
und worauf muss ich dabei achten? Wo
finde ich eine ‚Sanduhr‘ oder Risse für
einen Keil? Und was meide ich dabei
besser? Welche Materialen gehören zur
‚Grundausrüstung“ und was gilt als hilfreiches Extra? Nachdem es aufhört zu
regnen, sichern wir uns gegenseitig mit
HMS an einem 10 m Felsen. Eine wichtige Erfahrung ist der „Pausenknoten“:
Mit dem kann der Sichernde seine Arme
entlasten, wenn der Partner etwas
Erholung braucht.
Nach herrlichem Grillgenuss in unserer
tollen Unterkunft bekommen wir im
Seminarraum das morgige Programm
per Beamer präsentiert. Dies lässt sich
beim Powerfrühstück vertiefen. Bei
deutlich besserem Wetter probiert
Thomas am Übungsfelsen mit einer
Gruppe den Vor- und Nachstieg. Dabei
können wir frisch erlerntes schon in die
Praxis umsetzen, wie Sanduhren und
Keile legen oder Standplatzbau an
einem Köpfle. Die zweite Gruppe übt mit
Franz auf der Rückseite des Felsens
das Abseilen mit dem Abseilachter und
der Prusikschlinge. Gegen Mittag üben
beide Gruppen den Vor– und Nachstieg.
Der Tag vergeht wie im Flug. Nach
leckeren Spaghetti Bolognese funktionieren wir den Tischkicker im Hobbyraum kurzerhand zu einem Felsköpfle
um. Standplatzbau, Selbst- und Partnersicherung, Kommandos, wer klettert
weiter, wer sichert wie...
Am letzten Tag begrüßt uns wieder der
Regen. Vor der Heimfahrt vertiefen wir
unsere Übungen aber nochmals an
einem Treppengeländer. Wir freuen uns
auf neue Themen bei der nächsten
Kletterausfahrt.
Juri Kozar
T
1. Tag Büttelfels
olle Klettererlebnisse in der
Südpfalz mit Thomas Nippgen
hatten Jana (9), Robin (10),
Richard (12) und Marvin (12)
Ende September. Nach der Begrüßung
an der Ludwigshafener Hütte ging es an
den Büttelfels. Dort kletterte eine
Gruppe eine Tour mit sieben kleinen
Seillängen; die andere entschied sich
für Topropeklettern und Kaffeetrinken.
Am Abend grillten wir am Lagerfeuer.
Am nächsten Morgen boten die Bruchweiler Geiersteine wieder zwei verschieden Routen, eine davon durch einen engen Kamin, der manchen
Schwierigkeiten bereitete. Oben erfüllte
uns Thomas den Wunsch, wie die
‚großen‘ Kletterer am Überhang abzuseilen.
An der Ludwigshafener Hütte
33
Im Tal der Stille - Steinmännchen nahe der Es-Cha-Hütte
Jacke drunter und drüber - Scalettapass
a standen wir nun, ausgespuckt vom Postbus, der
uns von Davos die geschlängelte Straße auf den
Flüelapass gebracht hatte. Der Wind blies uns um die
Ohren, die wir fest eingepackt hatten. So stapften wir
los, Winz unser Wanderführer, Frank und ich. Kein guter
Beginn, dachte ich.
Zum Glück ging es die ersten Meter bergab. Wir hatten eine
Bombensicht ins Tal und eine noch bessere auf die Murmels,
die uns unablässig vor die Füße liefen. Immer wieder eine willkommene Foto-Pause, die vollgefressenen Pelzpakete in
allen Lagen abzulichten. Eine Stunde unterwegs, erblickten
wir einen Riesenvogel mit weißen Kopf, der unten im Tal seine
Runden drehte. Was das wohl war? Später, auf der Hütte,
machte eine Schautafel klar: ein Bartgeier! Nach weiteren eineinhalb Stunden und einem kleinen Anstieg empfing uns wärmend die Grialetschhütte, die wir zur stärkenden Einkehr
nutzten. Noch einmal eine Dreiviertelstunde bei leichtem
Schneeregen bergab und wir hatten unser erstes Nachtquartier, die Berggaststätte Dürrboden erreicht. Sie ist ein
beliebtes Ausflugsziel der Davoser, für Wanderer wie für
Mountenbiker geeignet. Hier habe ich zum ersten Mal Kühe
mit Schnee auf dem Rücken gesehen.
Trotz der Kälte im Zimmer konnten wir gut schlafen.
Irgendwann mussten wir weiter, den gut geheizten Gastraum
verlassen und dem kalten Wind und dem Schneegestöber trotzen. Ab dem Scalettapass (2.606 m) war uns der Wettergott
gnädig. Wir erlebten einen fulminanten Sonnenuntergang und
hatten auf der Kesch Hütte das beste Zimmer, mit Blick auf
den Gletscher.
Der nächste Morgen begann mit Sonnenschein, der uns den
ganzen, sehr langen Tag begleiten sollte. Leichten Fußes ging
es bergab. Wir hörten den Tannenhäher mit seinem rollenden
Gesang und neben uns ein Bächlein rauschen. Der Weg führte in ein langes Tal und schließlich steil bergauf. Da waren sie
wieder, unsere Freunde. Wir konnten uns kaum satt sehen an
ihnen, und ihr greller Pfiff ging durch Mark und Bein. Ab der
Fuorcla Pischa (2.871 m) stapften wir durch Schneefelder und
hatten an manchen Stellen Mühe den Weg zu finden. Dazu
absolute Stille. Kein Windhauch, kein Wasserfall, kein Laut
drang an unsere Ohren - ich empfand es als große Wohltat.
Bergab kamen wir durch das Tal der Steinmännlein. Große
Felsformationen in den verschiedensten Farben und Formen
D
Schnee auf den Rücken der Kühe…
In grauem Licht und Sonnenschein
Piz Blaisun von der Es-Cha-Hütte
34
durch
..
Graubunden
Symbol - am Weg zur Ela-Hütte
Lichtblick im Schneetreiben - Grialetschhütte
beeindruckten uns. Genauso wie Winz, der als Geologe gut
verständliche Erläuterungen parat hatte. Über langgezogene
Wiesenwege, die sich leicht schlängelnd um die Bergkuppen
reihten, erreichten wir die Es-Cha-Hütte für leckeren Kuchen
zur Kaffeezeit. Danach hieß es Karten studieren und entscheiden, wie es weiter gehen sollte: Großer Anstieg, große
Aussicht? Wir entschieden uns für die gemütliche Alternative
zum Albula Pass und abwärts nach Preda.
Wärmende Sonnenstrahlen begleiteten uns dabei am nächsten Morgen. Unterwegs beobachteten wir, wie unsere
Freunde, die Murmels, von professioneller Hand ins Nirwana
befördert wurden. Damit sie nicht überhandnähmen. Außerdem, so die Jäger, freue sich die Salbenindustrie auf
Nachschub. Im Zehnhäuserdorf Preda warteten wir auf das
Bähneli, das uns nach Bergün brachte, wo wir uns im besten
Hotel am Platz eine gute Nacht in richtigen Betten gönnten.
Auf der Ela Hütte (2.251 m) ist Selbstversorgung angesagt.
Also erst einmal Einkaufen, bevor es an den Aufstieg ging.
Das Dorf wurde immer kleiner, wie unser Weg. An einem
großen Stein in der Sonne rasteten wir und stärkten uns für die
restlichen Höhenmeter. Zuletzt war es ein Hochgenuss durch
die Wiesen zu gehen. Wie auf Wolken, so weich war der
Boden. Kurz vor der Dunkelheit gesellten sich noch zwei junge
Burschen zu uns in der sonst leeren kleinen, feinen Hütte. Das
Feuer im Ofen krachte. Das Essen war schnell zubereitet und
auch gegessen; das Bier langsam ausgetrunken, denn der
Preis war der Höhe durchaus angepasst.
Am nächsten Morgen teilten sich unsere Wege. Winz und
Frank machten sich auf, den Piz Ela zu umrunden und ich
stieg ins Tal. Es ging wie von selbst, meine Schuhe hüpften
den Berg hinab und ich kam frohen Mutes in Bergün an, von
wo aus es im Bähneli über das Landwasserviadukt Richtung
Heimat ging. Im Zug blieb Zeit zum Nachdenken über die
Tage, die ich mit Freunden in der Natur und mit großer
Achtung gegenüber der Bergwelt erleben durfte.
Gabriele Greiser
Bilder: Winz Schröter
„Die Zutaten für perfekte Erholung“
Einsame Rundwanderung in den Pyrenäen
35
A
uf jahrhundertealten Handels'pässen und Minenwegen, über
die Pfade der Hirten und Bauern
durch die Pyrenäen wandern und fünf
Tage lang die Einsamkeit einer großartigen Landschaft erleben - das versprach
eine Reportage über den setau sagèthRundweg. Weil ein lokales Unternehmen Gepäcktransport und Organisation der Unterkünfte für die Familie samt
Hund anbot, konnten wir trotz der weiten
Anreise nicht widerstehen.
Wir starten in Vielha, dem 974 m hoch
gelegenen Hauptort des Val 'Aran. Hier
gibt es drei offizielle Amtsprachen:
Kastilisch, Katalanisch und Aranesisch,
aber wegen der Nähe zu Frankreich
kommen wir meist mit Französisch ganz
gut durch. Am ersten Tag wandern wir
durch kleine Bergdörfer nach Bossost
mit seiner romanischen Kirche.
Besonders angetan sind wir von den
Bartgeiern, die sich vom Aufwind entlang der Berghänge tragen lassen und
über dem Tal kreisend nach Nahrung
36
Ausschau halten. Sie werden auf der
Tour unsere täglichen Begleiter - sehr
zum Leidwesen unseres Hundes, der
sie als potentielle Beute betrachtet, auch
wenn die umgekehrte Konstellation
deutlich wahrscheinlicher wäre.
Am zweiten Tag wandern wir ins idyllische Valle de Torán und steigen zum
urigen Refugio de Honeria auf. Ein kauziger Hüttenwirt, nur wenige Gäste und
keine Geräusche außer dem Rauschen
des nahen Baches - das sind die
Zutaten für perfekte Erholung. Von dort
geht es am nächsten Morgen steil und
schattig zu einem kleinen Bergsee und
dann lang und einsam durch die surreale Kulisse eines verlassenen Bergbaugebiets nach Baguerge. In diesem malerischen Örtchen übernachten wir in
einem Bergsteiger-Museum. Die Zim-
mer sind original aus dem 19. und 20.
Jahrhundert möbliert - auch die
Matratzen. Dafür ist das Essen einfach
umwerfend.
Am nächsten Morgen geht es die steile
Nordflanke des Montardo d'Aran hinauf,
an mehreren Seen entlang und schließlich hinab zum Refugio Conangles. Ein
gutes Stück gehen wir genau auf der
geologischen Grenze zwischen Schiefer
und Granit und erfreuen uns an den
schroffen Felsformationen, die diese
landschaftlich kargste Etappe prägen.
Der letzte Tag führt uns über den VielhaPass, der bis zur Eröffnung des darunter
verlaufenden Tunnels im Jahr 1948 die
einzige Verbindung zu den südlicheren
Hochtälern bildete.
Zurück in Vielha nehmen unsere Töchter nach 105 km und 9.500 Hm stolz ihr
hart erkämpftes setau-sagèth-T-Shirt
entgegen und wir sind uns einig, dass
sich jeder Tropfen Schweiß und alle
Mühen für diese spektakuläre Tour
gelohnt haben.
Jens Ditlevsen
Geheimtipp für Kletterer:
‚Alte Hasen‘ und Neulinge
der ASG auf der Wiener-Neustädter Hütte
D
ie Wiener-Neustädter-Hütte ist
immer noch ein Geheimtipp. Zwei
bombenfeste Kalktürme, ein Klettergarten nur 15 Gehminuten hinter der
Hütte und rund 10 alpine Routen mit 5
bis 8 Seillängen. Dazu weit und breit keine Kletterer: im Gipfelbuch des Kaiserkopfs (2.600 m) fanden sich vor uns
2015 nur 2 Einträge - und das Mitte
August! Liegt es am langen Zustieg,
oder an den einfachen sanitären Verhältnissen? Wie auch immer: 4 Kletterer
der Dienstagsklettergruppe verbrachten
3 herrliche Tage an der tollen Westwand
der Zugspitze auf gut 2.200 m Höhe.
Die Ausfahrt hatte auch Ausbildungs-
Charakter. Jede Seilschaft bestand aus
einem ‚alten Hasen‘ und einem alpinen
Neuling. Das klappte überraschend gut.
Waren am ersten Tag noch viele Tipps
zu Standplatzbau und Schlingenlegen
zu geben, so wurde ab dem zweiten
schon im Überschlag geklettert. Selbst
beim Abseilen im Gewitter behielten alle
die Nerven und kamen klatschnass aber
heil unten an.
Die Abende mit dem Hüttenteam waren
sehr herzlich, wurden wir doch bei unserem zweiten Besuch schon als Stammgäste behandelt. Bei Ehrwalder Zirbenblut ließ es sich noch besser den Anekdoten über die berüchtigten „Wetter-
stoaner“ lauschen - einer alten Klettergruppe, auf deren Konto viele Erstbesteigungen gehen. Nach drei schweißtreibenden Tagen freuten wir uns übrigens doch sehr über die große öffentliche Dusche in Form eines kleinen künstlichen Wasserfalls, den die Ehrwalder
Zugspitzbahn direkt am Parkplatz installiert hatte.
Henning Sander
Urlaub am Dismas´n Hof!
Mitten in einer Wiese gelegen können sie es sich so
richtig gemütlich machen!
Unser Haus mit insgesamt 3 Ferienwohnungen liegt
unterhalb des Lehnbach Wasserfalls. Fern ab von
Verkehrslärm und anderen Belästigungen. Der Blick
aus dem Fenster sagt mehr als tausend Worte. Und
das alles bei familiärer Betreuung.
Christian & Elisabeth Schöpf
Lehn 35
A-6444 Längenfeld
Tel./Fax: 0043/5253/5332
E-Mail: [email protected]
Internet Adresse: www.tiscover.at/dismasnhof
Kurz vorgestellt: Die Gruppen unserer Sektion
Unsere Gruppen freuen sich immer über Verstärkung. Viele stellen sich in diesem Heft
anhand ihrer Unternehmungen oder auf unserer Internetseite vor. Im Folgenden ein kurzer Überblick (die Kontakte finden sich auf der vorigen Seite
OGB
Seit 1965 treffen sich in der Ortsgruppe Bietigheim
Sportbegeisterte aus der Umgebung. „Fit sein“ zieht
sich als Motto durch unsere Aktivitäten – vom monatlichen „Wander-Fit“ in unserer Region über die Lauf- und
Klettertreffs bis hin zur Skigymnastik. Natürlich sind wir
auch zu mehrtägigen Wanderungen, zu Ski- und Hochtouren, zum Klettern und Mountainbiken im Gebirge
unterwegs und organisieren auch ‘mal eine winterliche
Zelttour. Am 21.06. und 21.12. jeden Jahres treffen wir
uns zu Sonnwendfeiern an einer Grillstelle im Bietigheimer Forst.
nach Frankreich. In 2 Altersgruppen organisieren wir die
Ausfahrten meist kurzfristig per
Mail oder Telefon. Der Schwerpunkt der Jungmannschaft (1625 Jahre) liegt auf dem Training
fürs Klettern und Bouldern (Mi.
ab 18 Uhr).
Familiengruppen
OGV
Sport- und Alpinklettern, Klettersteige, Hochtouren,
Alpinwandern, Skibergsteigen – all das gehört natürlich
zum Angebot der Ortsgruppe Vaihingen/Enz. Darüber
hinaus legen wir großen Wert auf Aus- und Weiterbildungen mit den Schwerpunkten Klettern, Eis und Skitour.
Auch für den Nachwuchs wird viel geboten: Bei
Familienfreizeiten, Kanutouren, Radausflügen und vielem mehr kommt auch das Gemeinschaftserlebnis nicht
zu kurz.
Den aktuell drei Gruppen
(3+, 6+, 9+) kommt es
nicht auf hohe Gipfel und
extreme Touren an sondern darauf, zusammen
draußen zu sein und den
Kindern die Freude an
der Natur und den Bergen weiter zu geben. Aufgrund der nach wie vor
enormen
Nachfrage
suchen wir laufend erfahrene Eltern und Wanderer, die selbst die Organisation von Ausfahrten in die
Hand nehmen können.
Wandergruppe
Von den etwa 30 Wanderern über 60 Jahren unternehmen etwa 15 einmal monatlich eine etwa 3 – 4-stündige
Wanderung in der Region. Wir treffen uns am Bahnhof
oder bilden Fahrgemeinschaften ab Arsenalplatz in LB.
Sportabteilung
Jugend
Besonders gerne suchen wir die Senkrechte. Aber wir
unternehmen auch vieles, was sonst draußen herausfordert und Spaß macht. Z.B. übers Wochenende auf
Hochtour oder eine Woche in den Ferien zum Klettern
40
Wandern und Trekking zu den Bergen der Welt. Durch
regelmäßige Gymnastik halten wir uns fit. Bis ins hohe
Alter spielen
wir noch engagiert Volleyball.
Das Radfahren
steht bei unseren Aktivitäten
ganz oben.
Service
Alpinsportgruppe ASG - CAF-Begegnungen
Bei unseren Ausfahrten steigen wir gerne etwas schwieriger, fahren ein wenig flotter und tasten uns vielleicht
näher an unsere Grenzen heran. Dafür trainieren wir
regelmäßig in Theorie und Praxis. Aber auch
Familienaktivitäten wie das „Purzelklettern“ (ggf. mit
gegenseitiger Kinderbetreuung) gehören fest zum
Programm. Mit Kameraden der Sektion Montbéliard im
Club Alpin Français richten wir seit Jahren Ende
Februar ein Skitourenwochenende unter dem Motto
„Pulver, Käse und Wein“ aus.
Zum Schnuppern: cafmontbeliard.ffcam.fr
9 Uhr am Parkplatz Ölmühle zwischen Tamm
und Markgröningen und
enden nicht selten in
einem Biergarten, wo
über Material
oder
Tourenmöglichkeiten für
den nächsten Urlaub
gefachsimpelt wird. Wer
mitfahren will, postet
einfach
im
Forum:
http://www.mtb-news.de/forum/t/mtb-treff-sonntags9-uhr-raum-ludwigsburg.752030/
Alpinismus 50+
Mountainbiker-Treff
Seit Juni 2015 gibt es von der ASG aus einen SonntagsTreff, der unser ausgeschriebenes Angebot incl. der
beliebten Fahrtechnik-Ausbildungen für Mountainbiker
um eine regelmäßige Trainingsmöglichkeit erweitert. Je
nach Wetter, Kondition und Motivation nehmen wir etwa
25 – 50 km im Rotenacker Wald oder im Stromberg
unter die Stollenreifen. Die Ausfahrten starten meist um
Bei durchaus ambitionierten Unternehmungen aller Art
steht inzwischen mehr der Genuss im Vordergrund.
Über die ausgeschriebenen Mehrtagestouren hinaus
zieht es uns bei passenden Bedingungen oft kurzfristig
zum Wandern oder zu einer Skitour in die Allgäuer
Alpen. So lockte der letzte Sommer zu Stuiben,
Rubihorn, Säuling oder Tegelberg und als Krönung über
den Heilbronner Weg. Im Frühjahr belohnte uns ein
spontanes
Wochenende
im
Winterraum mit feinem Pulver
rund um die
Ludwigsburger Hütte.
Ausbildung 2016
Ausbildungen 2016 – Winter
(Ausrüstungsliste und Kursgebühren beim Ausbilder)
16.-17.01.
22.-24.01.
23.01.
12.-14.02.
27.-28.02.
Einfache Skitouren für Anfänger, Lechtal, Ausbilder: Wulf Henke, 07062-976675
Skitourenkurs, Potsdamer Hütte
Abfahrtstechniken und Spuranlage, Tourenplanung, Verschüttetensuche, Risikomanagement
Ausbilder: Ralph Pfirrmann, 07042-25657, [email protected]
Schnupperskitour, Allgäu / Kleinwalsertal Ausbilder: Roland Fischer, 07042-22950, [email protected]
Aus- und Fortbildung Skitour, Schwarzwasserhütte, Ausbildung zum klassischen Skitourengehen
Ausbilder: Roland Fischer, 07042-22950, [email protected]
Workshop Spaltenbergung / Steilfirn, Col de la Schlucht (Südvogesen)
Wiederhol. / Ergänz. zum Thema Bergung aus Gletscherspalten; Einführung in das Begehen von Steilfirn bis 50°.
Ausbilder: Thomas Nippgen, 07150-910797, [email protected]
Ausbildungen 2016 – Halle
(Ausrüstungsliste und Kursgebühren beim Ausbilder)
22.+29.01.
+05.02.
19.+26.02.
+04.03.
12.+19.11.
+26.11.
+03.12.
Grundkurs Sportklettern: Sicher Topropeklettern mit Abnahme Kletterschein Toprope
Grundlagen Klettertechnik, Sichern und Ablassen, Ausrüstungskunde.
Ausbilder: Beate Haas 07141-2987254, [email protected]
Aufbaukurs Sportklettern: Sicher Vorsteigen mit Abnahme Kletterschein Vorstieg
Vertiefung Grundlagen, Vorstieg mit Sicherungstechnik, fortgeschrittene Klettertechnik
Ausbilder: Beate Haas 07141-2987254, [email protected]
Ausbildung Hallenklettern, Kletterhalle „Active Garden“ in Korb
Einführung in die gängigsten Sicherungstechniken mit Abnahme „Kletterschein Vorstieg“
Ausbilder: Thomas Nippgen, 07150-910797, [email protected]
41
Ausbildungen 2016 - Sommer
(Ausrüstungsliste und Kursgebühren beim Ausbilder)
11.03.
22.-24.04.
30.04.
30.04.
05.-07.05.
09.-12.06.
10.-12.06.
10.-12.06.
02.-05.07.
Ausbildung Standplatzbau – nur für Eltern von 3+, Ausbilder: Jochen Reuter, 07142-339480
Felskletterkurs „Draußen ist anders – von der Halle an den Fels“
Kletterkurs für alle, denen die Halle nicht mehr ausreicht; Sicherungstechnik, Topropestellen im Fels einrichten,
Abseilen, Methoden der Selbstrettung, Naturschutz; Voraussetzung: Klettererfahrung
Ausbilder: Florian Wörz,07141-5057845, [email protected]
Thomas Trenc, 0178-7216592, [email protected]
MTB-Fahrtechnik für Anfänger, Ausbilder: Ralf Rappoldt, 07144-282299
Workshop „Knoten und Seiltechnik“, Freizeitstückle Mühlhausen/Enz
Ausbilder: Jürgen Behrendt, 07041-860047, [email protected]
Workshop „Von der Halle in den Fels“, Fränkische Schweiz
Einführung in die gängigen Sicherungstechniken im Fels, Standplatzbau
Ausbilder: Thomas Nippgen, 07150-910797, [email protected]
Aus- und Fortbildung Eis, Taschachhaus – Pitztal
Gletscherkunde, Spaltenbergung, Steigeisen- und Pickeltechniken, Tourenplanung
Ausbilder: Roland Fischer, 07042-22950, [email protected]
Einführungskurs Klettersteig (Pension Montafon)
Einstieg in Klettersteigtechniken, Risikomanagement und Selbsteinschätzung.
Ausbilder: Jürgen Behrendt, 07041-860047, [email protected]
Alpiner Kletteraufbaukurs, Brückler (Zeltplatz)
Klettern in alpinen Mehrlängenrouten, Sicherungstechnik mit Halbautomaten und Tourenplanung
Ausbilder: Beate Haas, 07141-2987254, [email protected]
Ralph Pfirrmann, 07042-25657, [email protected]
Ausbildung Eis, Tierberglihütte
Umgang mit Steigeisen und Pickel, Verhalten und Gehen auf dem Gletscher, Rettungsmaßnahmen bei
Spaltensturz, Sicherungstechnik, Tourenplanung
Ausbilder: Thomas Nippgen, 07150-910797, [email protected]
Teilnahmebedingungen
Bei der Anmeldung zu den ausgeschriebenen Veranstaltungen haben Mitglieder der Sektion Ludwigsburg
Vorrang vor Mitgliedern anderer Sektionen.
Gäste / Interessenten sind zu einer „Schnuppertour“ herzlich willkommen, müssen aber zu Kursen und mehrtägigen
Ausfahren, sowie für weitere Teilnahmen an einer Sektionsveranstaltung die Mitgliedschaft erwerben.
Anmeldungen Rechtzeitige telefonische Anmeldung zu allen Touren beim jeweiligen Organisator ist ratsam, damit alle
Interessierten bezüglich Termin- und Tourenänderungen informiert werden können.
Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass der Teilnehmer die erforderlichen Eigenschaften mitbringt, seine Ausrüstung
komplett ist und sich in einem einwandfreien Zustand befindet. Ggfls. ist der verantwortliche Leiter berechtigt, Teilnehmer
ganz oder teilweise von der Tour auszuschließen!
Persönliche Reisekosten für Fahrt, Verpflegung, Unterkunft, Eintritte, Lifte, Bahntickets etc. trägt jeder Teilnehmer selbst.
Für Ausbildungsveranstaltungen (Kurse etc.), Reisen in außeralpine Länder gelten gesonderte Konditionen.
Für evtl. Schäden an der persönlichen Ausrüstung oder des Gepäcks der Teilnehmer übernimmt die DAV Sektion
Ludwigsburg keine Haftung.Bei Ausfall einer Sektionsveranstaltung besteht kein Rechtsanspruch gegenüber der
Sektion.Örtliche und / oder zeitliche Änderungen sind vorbehalten.Bitte beachten Sie diese Teilnahmebedingungen und
die jeweilige Ausschreibung im Detail. Wir wünschen Ihnen schöne und erlebnisreiche Ausfahrten!
ERLÄUTERUNGEN:
Die folgenden Kategorisierungen dienen einer groben Orientierung und bedürfen der Rücksprache:
WAN Wanderung
KL
Klettern
ST
Skitour
BW
Bergwanderung
KST
Klettersteig
SHT
Skihochtour
HT
Hochtour
DIA
Öffentlicher Diavortrag
RAD Fahrradtour
xHT
Schwere Hochtour
SKI
Piste, Loipe
MTB Mountainbike-Tour
A-__ Ausbildung
SCH Schneeschuhgehen
KANU Kanutour
DAV
Sektionsveranstaltung
EIS
Eistouren
AUSB siehe Ausbildungsteil SON Sonstiges
ÖV
mit Öffentl. Verkehrsmitteln
42
‚Ferngesteuert‘
Mit Aletschhorn und Sattelhorn
Ebenefluh - Hurra, es ist geschafft
um die Spalten herum
Traumtour auf die Ebnefluh
N
ur wenig fehlt der 3.962 m
hohen Ebnefluh im Berner
Oberland zum 4000er. Zu
sechst wollten wir sie von der
bereits 3.235 m hoch gelegenen
Hollandiahütte am zweiten Augustwochenende besteigen. Die eine Hälfte
der Gruppe war zwecks besserer Akklimatisierung bereits am Donnerstag
angereist und hatte auf der exklusiven,
durchwegs mit Betten ausgestatteten
Anenhütte (2.358 m) genächtigt. Der
längere Zustieg über den Gletschererlebnisweg ins hinterste Lötschental erwies sich als sehr sehenswert. Die
anderen drei kamen schon am nächsten
Morgen nach und zusammen stiegen wir
vollends auf.
Bald erreichten wir den im ersten
Abschnitt aperen Langgletscher, der
einige große Spalten aufwies. Nach weiteren rund 2 km und kurzen Überquerungen von Felsabschnitten begann der
schneebedeckte Teil, auf dem wir eine
Sechserseilschaft bildeten. Vorbei an
beeindruckenden Eisformationen marschierten wir zur Lötschenlücke, die
unterhalb der Hollandiahütte und dem
Sattelhorn (3.745 m) liegt. Ab hier gäbe
48
es einen Klettersteig. Wegen der vollen
Rucksäcke zogen wir jedoch den etwas
längeren Weg über den Gletscher vor.
Als uns die Hüttenwirtin erblickte, gab
uns aus der Ferne Instruktionen, wie wir
die Spalten umgehen sollten. Gegen 15
Uhr genossen wir bei Kuchen und
heißer Schokolade auf der Terrasse und
an die 20°C die atemberaubende Aussicht.
Auch gleich hinter der Hütte gibt es wieder Spalten. Deswegen wurde uns der
Start in der Morgendämmerung empfohlen. In 2 Dreier-Seilschaften ging es
zunächst den gesamten, allmählich
ansteigenden Ebnefluh-Firn entlang, der
sich ziemlich in die Länge zog. Vorbei
am Mittaghorn (3.892m) stiegen wir über
den Westgrat Richtung Gipfel, wobei die
Hangneigung auf den letzten 200 Hm
bis auf 45° zunahm. Nach 3 ¾ Stunden
erreichten wir den breiten Firngipfel, der
uns eine wunderbare Rundumsicht
bescherte. Vom Mont Blanc im Westen
über die Jungfrau im Norden bis zum
höchsten Punkt im Berner Oberland,
dem Finsteraarhorn.
Wegen des sehr kalten Winds fiel die
Gipfelrast dennoch kurz aus. Die Re-
Panorama Ebenefluh
Blick ins Lötschental von der Hütte
Am Gletscherrand
Hollandia-Hütte von der Lötschenlücke
Gipfelfoto Ebenefluh 3962 m
kordtemperaturen von 40°C im Flachland bekamen wir beim Abstieg dennoch
zu spüren. Bereits um 10Uhr war der
Schnee sulzig und in windgeschützten
Bereichen erinnerten die Temperaturen
nicht mehr daran, dass wir auf einem
Gletscher liefen. Nach kurzer Beratung
beschlossen wir, statt dem Mittaghorn
„nur“ noch den Anuchnubel (3.591 m) zu
besteigen. Der Versuch scheiterte an
einer bereits zu sehr angetauten
Schneebrücke, die uns zu unsicher erschien. Auch wenn noch 50 Hm fehlten,
hatte sich der Aufstieg wegen des Panoramas aus einer anderen Perspektive
gelohnt. Wir bestaunten den an den
Ebnefluh-Firn anschließenden Großen
Aletschfirn, das darüber liegende
Ewigschneefeld, den Konkordiaplatz, an
dem der Jungfraufirn mündet.
Langsam machten sich Quellwolken
bemerkbar, die sich zu Gewitterwolken
auftürmten. So stiegen wir zügig ab.
Gegen ½ 2 Uhr kamen wir an der
Hollandiahütte an, doch das Unwetter
blieb bis auf wenige Tropfen aus. Somit
verbrachten wir den Rest des Tages
wieder auf der Sonnenterasse und
beobachteten aus sicherer Entfernung
ehrfürchtig die Felswand vom Sattelhorn, an der der Permafrost auftaute
und regelmäßig Steinschlag verursachte. Im schneefreien Fels um die Hütte
herum entdeckten wir zudem schöne
Bergkristalle. Am Folgetag verzichteten
wir auf einen zweiten Anlauf auf den
Anuchnubel – eine Entscheidung, die
sich angesichts unserer tollen Tour und
des beim Abstieg zur Fafleralp schon
einsetzenden Regens als völlig richtig
erwies.
Marcel Steinwand
49
5 auf einen Streich!
Klettersteige in
V
O
R
A
R
L
B
E
R
G
D
ie ‚5‘, das sind natürlich keine
Fliegen, die das tapfere
Schneiderlein zur Strecke
bringt. Es geht um Klettersteige, die wir an einem heißen Wochenende Anfang August in Vorarlberg
machen wollen!
Hauptziel ist der Saulakopf (2.516 m) im
Rätikon, zwischen Zimba und Schesaplana. Von Südosten zieht sich der
gleichnamige Klettersteig hoch: 380 Hm
mit Schwierigkeiten bis D/E. Vom
Straßenende im Brandnertal bringt uns
die Seilbahn zum Lünersee. Auf der
Terrasse der Douglashütte wird gerade
unter den Sonnenschirmen gefrühstückt. Während wir über die Staumauer
wandern, pendelt unser Blick: Zwischen
dem faszinierenden Türkis des aufgestauten Wassers vor den Gipfeln und
dem blauen Himmel rechts und der
Querung zum Saulasattel sowie dem
Parkplatz, 420 m unter uns, links. Welch
eine Kulisse nach 3 Stunden Autobahn!
Zügig erreichen wir den Saulasattel und
sehen dahinter die Heinrich-Hüter-Hütte
unter uns liegen. Noch etwas Höhe im
Schotterfeld gewinnen und wir stehen
dem Einstiegspunkt gegenüber – in
sicherer Entfernung zu möglichen herabfallenden Steinen (irgendwo muss ja
der Schotter herkommen). Hier legen wir
unsere Ausrüstung an. Die Rucksäcke
haben wieder ein klettertaugliches
Gewicht. Keine 10 min zum Warm werden, dann stehen wir vor der Schlüsselstelle: senkrecht, fast abdrängend geht
es an Stahlkrampen empor. Die
Tritthilfen bleiben weiter dominant. Ab
etwa der Mitte legt sich die Wand
zurück, es wird deutlich leichter. Die
Gruppe vor uns sendet steinige Grüße.
Dann das neue Highlight: eine schräge
‚Strickleiter‘. Straff gespannte Stahlseile
verhindern ein Schaukeln. Nicht wirklich
wild, aber mal was Neues. Kurz darauf
sind wir am Gipfel und haben eine Rast
verdient. Ein Riesenpanorama! Markant
wieder der Stausee mit seinem türkisgrünen Wasser.
Via Kapf
Über den Saulasteig geht es direkt hinab
zum Saulasattel. Bei der Querung durch
die Latschen zurück zur Staumauer sind
wir der einzigen Wolke weit und breit
dankbar, die sich vor die Sonne schiebt.
Für unsere durstigen Kehlen findet sich
auf der Douglashütte schnell das
Passende.
Während des kurzen ‚Sinkfluges‘ mit der
Bahn begutachten wir den nächsten
Streich: oberhalb der Talstation liegt ein
kleines Klettergebiet und darin der
‚Übungsklettersteig Lünersee‘ (160m,
E): Laut alpenvereinaktiv.com „ein knallharter E-Steig mit rassigen Überhängen,
Doppeldächern und steilen Platten“.
Lediglich ein Fotoapparat und eine
Rastschlinge kommen mit. Beides wird
etwa gleich oft benutzt. Einige Male
wünsche ich mir eine dritte Hand, die die
Sicherungskarabiner umhängt, während
ich mich mit den beiden anderen am
Drahtseil über das Dach hochziehe. Der
Abstieg besteht nicht etwa aus einem
bequemen Weg außen herum. Vielmehr
geht es anspruchsvoll über 5 weitere
Dächer. Wieder unten bin ich froh über
meine Rastschlinge. Das Adrenalin baut
sich rasch ab, die Blasen an den Fingern werden noch länger bleiben.
Im ‚Campingplatz in der Enz‘ bei Dornbirn haben wir eine ruhige Nacht, bis
uns um 6:30 Uhr ein quietsch-bumm
weckt. Kann der nicht eine Stunde später gegen den Baum fahren? So beginnt
der Tag zeitig, was bei vorhergesagten
30°C nicht schadet. Bei Götzis liegen die
Via Kapf (110 Hm, C/D) und via Kessi
(60 Hm, C/D). Nur die Straße bis dorthin
ist abenteuerlich: steil, eng, unübersichtlich kurvig, sogar mit einem Felsüberhang, was die Fahrzeughöhe beschränkt. Die Steige liegen nur 100 m
auseinander und haben als Zustieg
einen Pfad im steilen Waldgelände.
Deswegen machen die meisten die
etwas leichtere Via Kessi im Abstieg.
Am Einstieg der Via Kessi vorbei geht es
zur Via Kapf. Hier scheint es nur senkrecht hoch oder waagerecht zur Seite zu
gehen. Zupacken und hochziehen steht
auf dem Programm. Kurz und knackig!
Wir lassen einen schnelleren Herrn vorbei, der als ‚Local‘ beide Steige öfters
mehrmals hintereinander macht. Oben
legen wir uns auf ein Fleckchen kuhfladenfreie Wiese und genießen das Loslassen und den Blick ins Rheintal. Beim
Abstieg passieren wir ein Hinweisschild,
dass wir nun einen 3D-Bogenparcours
betreten. Tatsächlich sitzen Murmeltier,
Eber und Eichhörnchen aus Plastik ca.
10m entfernt vom Weg im Gebüsch und
warten auf Schützen.
Wir starten, noch einmal den Weg hinunter, zur zweiten Runde. Bald kommen
uns die ersten Grüppchen entgegen. Sie
quetschen sich auf die waagrechten
Bänder und lassen uns vorbei ziehen.
Es geht vorbei am Gipfelbuch, einem in
den Fels gebohrten Zapfhahn (kein
Witz, leider ohne Funktion…) und über
dicke Wurzeln zum Ausstieg. Es ist
gerade einmal Mittagszeit und schon gut
warm.
Beim Schwimmbad von Götzis parken
wir schließlich und folgen nach einer
Stärkung dem Bach in den schattigen
Wald. Ein Verhauer über einen steilen
Sonnenhang lässt uns kräftig schwitzen.
Wir verlassen den Wanderweg und folgen dem Trampelpfad neben dem
Bachbett. Kein Mensch mehr zu sehen
oder zu hören. Bald springen wir über
Baumstämme und Steine mitten im
Bachbett – das macht mehr Spaß als
der Pfad. Die Talwände werden steiler,
die Kletterei beginnt. Wir sichern uns
und folgen dem Seil, das mal rechts, mal
links vom Bach alle steilen Stellen sucht.
Dann gelangen wir in einen Kessel, rund
herum sind nur noch 30 m senkrechter
Fels: zum Abschluss eine C-Stelle, bei
der man kräftig ins Seil fassen muss.
Eine Tour mit ganz anderen Reizen.
Über bequeme Waldwege geht es
zurück, am Schwimmbad vorbei. Da
hängt dieses Schild: ‚Zugang zum Kiosk
auch ohne Eintrittskarte‘. Den Rest kann
man sich denken…
Wulf Henke
Alpinsportgruppe
Highlight
Schlüsselstelle
Schlüsselstelle
Lünersee-Klettersteig
Doppeldach
51
Mit Fondue in der Selbstversorgerhütte
Doppelter Genuss bei der
Skitour zum
Aroser Rothorn
N
ach einer preislich akzeptablen, aber etwas unruhigen
Nacht im Churer Hostel, das
mitten im Ausgehviertel liegt,
fuhren wir am Samstag früh nach zum
Parkplatz an der Kläranlage. 700 Hm
sind es bis zur im Winter nicht bewarteten Ramozhütte, einem Selbstversorgerhaus. Durch den von schroffen
Felswänden umgebenen Welschtobel
kann man anfangs die Langlaufspur nutzen; später geht es immer entlang des
Bachlaufes. Vereinzelt gab es schon
Grasflecken, wo wir die Ski kurz abschnallen mussten. All zu spät am Tag
sollte man im Frühjahr diese Tour nicht
mehr wählen, da man immer unterhalb
der südöstlich exponierten Hänge des
Bergkammes traversiert, der den Tobel
von Innerarosa trennt.
Auf der Hütte haben wir erstmal Feuer
entfacht, Tee und Kaffee gekocht, die
Treppe von Schnee befreit. Bei einer
gemütlichen Rast in der Sonne inspizier-
Gipfel der Genüsse
Nordabfahrt
ten wir die gegenüberliegenden Hänge
für den Nachmittagsausflug. Diese liegen nordwestseitig, was uns Hoffnung
auf passable Schneeverhältnisse machte. War dann aber eher unter der Kategorie 'in gutem Schnee kann jeder, hier
zeigt sich der wahre Könner' zu verbuchen. Aber es ging um die Bewegung,
und darum, die Zeit zum eigentlichen
Höhepunkt der Ausfahrt zu überbrücken: Das Abendmenü. Die ASG
sorgt bekanntlich gerne für kulinarische
Highlights in Winterräumen. Und was
darf auf keiner Schweizer Hütte fehlen:
ein Fondue-Set. Das wussten wir. Also
scheuten wir keine Mühen, um alle
Zutaten für ein seriöses Fondue-Menü
zu besorgen. In bester KochstudioManier zauberten wir ein sterneverdächtiges Abendessen.
Bei feinstem Skitourenwetter nahmen
wir am kommenden Tag das Rothorn so
in Angriff, dass wir den Gipfelhang
genau richtig erwischten: oben noch
hart, nach unten hin auffirnend: ein
Traum! Am Fuß des Gipfelhangs fellten
wir erneut auf und stiegen bei schweißtreibenden Temperaturen zum Erzhornsattel auf. Die nordseitige Abfahrt über
weitläufige Hänge nach Innerarosa reizte uns. Der Übergang ist nicht immer
machbar, da es oben recht steil und daher auch teilweise verwächtet ist. Jedoch hatte vor uns bereits jemand die
Wächte angeschnitten. Deren Aufbau
war insgesamt nicht sehr mächtig und
die Schneebeschaffenheit stabil. Also
fuhren wir in den Hang ein: Er war perfekt! Unten wurde es teilweise ein bisschen schwerer und gedeckelt, vor
allem im Bereich der alten Lawinenkegel. Weiter ging es über Alpböden und
-wege bis zum Ende der Piste. Von dort
brachte uns der Skibus zurück zum
Ausgangspunkt.
Sabine Rösch
Rothorn
Gipfelteam
„Entweder guten Schnee oder gutes Essen“
Skitouren-Wochenende mit dem
CAF Montbeliard
S
echs Skitourenfreunde vom CAF
Montbeliard und fünf von der ASG
trafen sich im Februar einmal
mehr in der Schweiz, diesmal in
Weglosen, östlich von Schwyz im gleichnamigen Kanton. Unsere Tour auf den
Forstberg fängt grandios mit Sonnenschein an. Dafür zieht, pünktlich zur
Abfahrt, eine dicke Nebelsuppe herein.
So sind wir zumindest bald wieder unten
und läuten den gemütlichen Teil des
Wochenendes in der Schirmbar des
Skigebietes Hoch Ybrig ein.
Nach kurzer Fahrt zur Talherberge und
langer Dusche folgt der von klammheimlich herbeigesehnte, zweite Teil. Für den
‚Apero‘ finden wir ein nettes Zimmerchen. Rasch werden Käse aus Montbeliard und Wildschweinsalami gewürfelt. Dazu gibt es selbstgemachten
Holunderblüten-Dessertwein. Pralinen
und deutsche Nussecken bilden den
süßen Gegenpol. Jeder quatscht mit
jedem, so gut es halt geht. Und hält sich
im Zaum, denn es wartet ja noch das 3Gänge-Abendessen auf uns. Kein
Wunder, das bei der finalen Runde vor
dem Kamin nur noch 3 Bergsteiger dem
Knistern des Feuers lauschen, während
die anderen schon beim Verdauungsschläfchen sind.
Der Sonntag begrüßt uns mit 12cm
Neuschnee. Einzelne Wolkenlücken lassen uns auf gutes Wetter hoffen. Weit
gefehlt: Den Gipfel des Biet (1.965 m)
erreichen wir nur dank GPS bei gerade
mal 20 m Sicht. So wird aus der geplanten Rundtour schnell ein Zurücktasten
auf der eigenen Aufstiegsspur. Eine
zweifelhafte Ehre für den, der als Erster
durch den unberührten Tiefschnee pflügen darf. Klar gibt es danach wieder ein
Bierchen auf die Freundschaft und eines
auf das nächste Skitouren-Wochenende.
Übrigens: auch diesmal war es kein
Problem, die Sprache der anderen nicht
zu sprechen. Außerdem hat sich einmal
mehr gezeigt: „Entweder wir haben
guten Schnee oder gutes Essen“.
Wulf Henke
Aufstieg zum Biet
Aufstieg zum Forstberg
Forstberg-Gipfel: Gleich ist dicht!
Gipfel Biet
Mit Gitarre und Merlot auf dem
Gipfelfoto Wilder Pfaff
Becherhaus
Herrliche Touren im
Stubai
Über den Sulzenauferner
zum Wilden Freiger
Blick Wilder Pfaff zum Zuckerhütl
Becherhaus
E
in Foto des hoch auf dem Gipfel
thronenden Becherhauses hatte
es uns angetan. Da wollten wir
unbedingt hin. Mitte Juli war es
soweit.
Von der Grawa Alm führte ein schöner
Waldweg in angenehm kühlem Schatten
hinauf zur 1.847 m hoch gelegenen
Sulzenau Alm. Wir hatten genügend
Zeit. Also nahmen wir die Rastgelegenheit gerne an und ließen uns von den
vielen Schnitzereien beeindrucken. Gut
gestärkt ging es am Sulzenaufall entlang, hoch zur 2.191 m hoch gelegenen
Sulzenauhütte der Sektion Leipzig. Wir
breiteten uns im reservierten 4-Bettzimmer aus und wunderten uns etwas
über die fast luxuriösen Sanitäranlagen,
bis uns die sehr freundlichen Herbergsleute erklärten, dass die Hütte erst vor 3
Wochen renoviert worden war.
Am nächsten Morgen machten wir uns
über den Lübecker Weg auf zum 3.418
m hohen Wilden Freiger. Dabei galt es
ein Stück über den Sulzenauferner zu
gehen. Für 2 unserer Kameraden war
dies die erste Erfahrung mit Steigeisen,
Pickel und Gehen auf einem Gletscher.
Doch auch Rolf und Benni kamen bei
herrlichem Wetter sehr gut voran. Am
Einstieg verstauten wir unsere Glet-
54
Abstieg Wilder Pfaff
scherausrüstung und setzten die Helme
auf. Einige Stellen im I. Grad oder einige
drahtseilversicherte Passagen stellten
keine besondere Herausforderung dar.
Es war eher die Länge der Tour und
manchmal eine gewisse Ausgesetztheit,
die immer wieder kurze Verschnaufpausen forderte. Oben auf dem Gipfel
freuten wir uns über den schönen Rundumblick. Vor allem konnten wir unten
jetzt unser Tagesziel sehen: Das
Becherhaus! Tapfer steht es hoch auf
dem Berg und dieser wiederum ist umschlossen von Gletschern. Der Abstieg
über die Signalspitze zog sich zwar noch
etwas hin, doch die Aussicht auf ein
kühles Bier auf der Terrasse mobilisierten bei allen nochmals zusätzliche
Kräfte.
Am 3. Tag wollten sich Rolf und Benni
die Müllerhütte (3.145 m) etwas näher
anschauen. Der zweite Peter und ich
planten den Aufstieg über den Wilden
Pfaff zur höchsten Erhebung der
Region, dem 3.507 m hohen Zuckerhütl.
Gewitter waren für den Nachmittag
angesagt, so dass wir zügig am Morgen
gemeinsam starteten. Am Müllerhaus
trennten sich die Wege. Recht wild und
teilweise sehr ausgesetzt gestaltet sich
der Anstieg über den Ostgrat auf den
Wilden Pfaff. Doch freies Klettern im II. –
III. Grad ist ja genau das, was uns Spaß
macht. Am Gipfel rasteten wir nicht
lange, da mehrere größere Gruppen
unterwegs waren. Leider hatten wir uns
nun aber im Weg etwas vertan, was uns
etwas Zeit und mich auch ein paar blaue
Flecken kostete. Der weitere Anstieg
zum Zuckerhütl verlief völlig unproblematisch und war gefühlt auch technisch
einfacher. Oben hatten wir einen herrlichen Rundumblick bei noch schönem
Wetter. Auf gleichem Weg ging es
zurück über die Müllerhütte, wo wir
unsere Freunde einsammelten. Im
Becherhaus packten wir abends die
Gitarre aus. Da es noch weitere sangesfreudige Kameraden gab und nicht
zuletzt dank des hervorragenden
Merlots wurde es ein unvergesslicher
Hüttenabend.
So an Leib und Seele gestärkt wanderten wir am vierten Tag zunächst über die
Signalspitze, dann nochmals über ein
Stück Gletscher und die Seescharte hinunter zur Sulzenauhütte. Nach einer
letzten warmen Mahlzeit und insgesamt
2.000 m Abstieg kamen wir wohlbehalten, glücklich und zufrieden am Auto an.
Peter Buck
Rund um die Saoseo-Hütte
Ski- und Gaumenfreuden
im Puschlav
Zustieg Fulfirst
es führt ein Weg ... ins grüne Rheintal
Als es nachmittags überraschend anfing
aufzuklaren, hat uns natürlich nichts
mehr gehalten Der leichte Neuschnee
und die knackig frische Luft waren Garanten für Top Bedingungen bei einer
spritzigen Abendtour Richtung Corn da
Mürasciola. So fühlte wohl auch eine
Steinbockfamilie, die sichtlich Spaß
hatte, über dessen Gipfelkette zu tollen.
Ein Käsefondue vom Feinsten machte
den Schweizer Skitourengenuss perfekt.
S
üdlich des Berninapasses liegt
in einem Seitental des Puschlav
das Rifugio Saoseo auf knapp
2000m auf einem Talboden
zwischen einigen Seen und verstreuten
Lärchen. Zu einer Vielzahl lohnenswerter Tourenmöglichkeiten kommen eine
feine Küche und die sympathische
Wirtsfamilie.
Wie kommt man bei einer über fünfstündigen Anfahrt noch zu einer Skitour? Wir
unternahmen einen Abstecher ans
Berghaus Malbun und bestiegen bei
traumhaftem Wetter den Fulfirst. Eine
rassige Nordwestabfahrt Richtung Rosswiss bei bestem Schnee und mit Blick
ins weithin grüne Rheintal – da blieben
keine Wünsche offen! Vom Parkplatz in
Sfazu stiegen wir später in knapp einer
Stunde über den planierten Fahrweg
gemütlich zur Hütte auf.
Am nächsten Tag unternahmen wir bei
teils nur wenigen Metern Sicht eine
Hindernistour ins Val Viola. Vom Talboden aus entlang an zwei Seen läuft
man durch ein mit Lärchen durchsetztes
kupiertes Gelände, bei dem nicht immer
so klar ist, was genau unter einem ist.
Ein Bachlauf oder Steine oder kleine
Bäume? Zum Glück führten diverse
Einbrüche maximal jeweils zu einer
Schrecksekunde. Abfahrtstechnisch gab
es nicht viel zu holen, aber eine gute
Geländeerkundung war es allemal.
Ideales Wetter am nächsten Morgen für
die Umrundung des Corn da Camp. Der
Aufstieg führt zunächst durch den flachen Talboden des Val Mera, immer den
imposanten Felsaufbau des Corn im
Blick. Wir entschieden uns im Aufstieg
für die westliche Variante zum Lagh da
Roan. Dort heißt es, einen Steilaufschwung zum Pass da Val Mera zu
überwinden. Exposition, Steilheit und
Schneemenge ließen uns auf den direkten Aufstieg per Ski verzichten. Zu Fuß
ging es mittig über einen steindurchsetzten verschneiten Grasrücken – die technisch weitaus anspruchsvollere, aber
sicherere Variante. Immer wieder belohnten uns wunderschöne Blicke in die
Gletscherwelt der Bernina. Am Pass
pausierten wir wegen des kräftigen
Winds nur kurz. Der brachte zügig dich-
te Bewölkung und eher eingeschränkte
Sicht. Über einige Geländekuppen und
den glazialen Überrest des Vadreit da
Camp erreichten wir schließlich die
abfahrtstechnische Schlüsselstelle ins
Kar Scispadus. Der SAC Führer spricht
ganz nüchtern von einer 'prachtvollen
und sehr steilen Abfahrt, stellenweise
bis 38°'. Praktisch hieß das vor allem:
‚trau' dich‘! Einer nach dem anderen fuhren wir mehr oder weniger zaghaft in
den Hang ein – und kamen meist nach
vielen guten Schwüngen problemlos
unten an. Streckenweise gab es Harschdeckel - kein Grund zur Klage.
Die Sonne hatte es mehr als schwer, am
letzten Tag durchzukommen. Als gut
erreichbares und technisch nicht allzu
anspruchsvolles Ziel wählten wir den
Motal. Nach Südosten ging es wieder
durch lichten Lärchenwald, einem kleinen Bachlauf folgend, durch eine
abwechslungsreiche Landschaft. Wenig
Sicht auf dem Gipfel ließ uns bald abfahren. Um möglichst viel vom guten Waldschnee zu bekommen, nahmen wir so
manchen Tobel mit ungewissem Ausgang, was zuweilen in mühsamen
Wiederausstiegen mündete. Aber was
tut man nicht alles, um noch einen
Schwung mehr setzen zu können.
Sabine Rösch
Berninaträume
55
Dem ‚Bischof‘ aufs Dach steigen
Rund um die Cabane des Vignettes im
Westlichen Wallis
Cabanne des Vignettes
A
Im Aufsteig zur L'Eveque
Klettersteig zum Col de Riedmatten
56
m 10. Juli machten sich vier
Vaihinger ins Westliche Wallis
auf. Wir wussten, dass Thomas
Nippgen und Franz Seehauser
mit einer Gruppe zum gleichen Ziel
unterwegs waren.
Arolla liegt auf 1.998 m im oberen
Talabschluss des Val d’Hérens, umgeben von Gipfeln zwischen 3.600 bis
4000 m. Der Weg zur Cabane des Vignettes (3.160 m) führte uns durch
Waldpfade immer höher bis zum Gletscherrand. Hier seilten wir uns an. In der
Ferne konnten wir bereits den HeliLandeplatz der Hütte sehen, die 1924
erbaut und 2008 renoviert wurde. Sie
bietet einen idealen Ausgangspunkt für
die Besteigung des Evêque (‚Bischof‘,
3.716 m und des Pigne d'Arolla (3.796
m). Prompt trafen wir dort die andere
Gruppe. Bei herrlichem Sonnenschein
und einem kühlen Bier ließen wir den
Tag auf der Terrasse ausklingen. Die
Route über das weite Gletscherplateau
„Glacier du Mont Collon“ zum Evêque
war gut einzusehen und schien lang zu
werden.
Am nächsten Morgen um 5 Uhr war es
für meinen Geschmack schon zu warm.
Bei der Hütte gilt es, sofort anzuseilen.
Der Himmel war wolkenlos und der
Schnee knirschte unter unseren Steigeisen. Zunächst mussten wir 100 m zum
Gletscherplateau absteigen. Wir folgten
den Spuren und kamen gut voran. Als
die Sonne unsere Nasenspitzen kitzelte,
waren wir schon mitten im Aufstieg. Die
letzten Meter ging es über schroffen
Fels mit Kletterstellen zwischen I und II.
Thomas und seine Mannschaft saßen
bereits auf dem Gipfel. Die Aussicht aufs
Matterhorn war phänomenal, der Mont
Blanc gut zu erkennen. Der lange, zähe
Rückweg ändert nichts an unserem
Glück, an einem so schönen Tag einen
so tollen Berg erklommen zu haben.
Am Sonntag die gleiche Prozedur: Um 5
Uhr los, bei wolkenlosem Himmel. Der
Aufstieg zur Pigne d'Arolla beginnt
gleich hinter der Hütte. Bei super Firn
gewannen wir schnell an Höhe. Die
ersten Sonnenstrahlen kamen hinter
den Gipfeln hervor und brachten den
Schnee auf dem Firnfeld herrlich zum
Glitzern. Als wir nach zwei Stunden
oben standen, waren Thomas und seine
Gruppe schon dabei, weiter zu laufen.
Wir genossen die herrliche Aussicht.
Der Mont Blanc erschien von hier noch
viel näher.
Der Rückweg führte nahe am Col de la
Serpentine vorbei zum Glacier de
Cheilon. Wir liefen auf der Gletscherzunge entlang. Der Abstieg im puren Eis
verlangte gute Steigeisentritte. Vor dem
in der Hitze anstrengenden Anstieg zum
Pas de Chèvres verstauten wir unsere
Hochtourenausrüstung im Rucksack. Im
letzten Teil erleichterten drei Leitern die
Überquerung in das Arolla Tal erheblich.
Nach zwei Stunden standen wir auf dem
Parkplatz. Natürlich waren die anderen
schon da….
Guido Kugele
L'Eveque - am Gipfelgrat
Gipfelfoto L'Eveque mit Matterhorn
Gipfelfoto - Pigne D'Arolla 3796m
Gipfelfoto Lyskamm-Westgripfel 4480 m
Im Wohlfühlmodus am
Lyskamm
57
Abstieg von Lyskamm-Ostgipfel
Gipfelflanke Lyskamm-Ostgipfel
N
ach der Einsteigertour am
Pigne d’Arolla ging es für einige Teilnehmer eine Woche
später gleich weiter zur
„4000er-Runde“ am Lyskamm. Als
Standort wählte Thomas Nippgen das
Rifugio Quintino Sella (3.585 m) auf dessen Südseite – ein idealer Standort für
die bevorstehenden Hochtouren. 4 Uhr
aufstehen, ¼ nach 5 in voller Montur
bereit zum Abmarsch, das war für 3
Tage unser selbst gewählter Tagesrhythmus.
Unsere erste Tour führte in der
Morgendämmerung über den noch trittfesten, direkt vor der Haustüre beginnenden Gletscher rasch hinauf zum
Felikjoch auf 4.000 m. Über den nun
steiler werdenden SO-Grat erreichten
wir in knapp 3 Std. den Gipfel des Castor (4.228 m) – für einige unserer Seilschaft der erste 4000er. Wir genossen
die tolle Aussicht auf die umliegenden
Gipfel. Die ideale Eingehtour, um in den
‚Wohlfühlmodus‘ zu gelangen. Bereits
studieren ließ sich die Route zu unserem morgigen Ziel, dem Lyskamm.
Der hatte es auch richtig in sich: Ab dem
Felikjoch wurde es rasch steiler und
ausgesetzter. Über einen schmalen
Firngrat und eine stellenweise bis zu 45°
steile Firnflanke erreichten wir den
Vorgipfel und wenige Minuten später
den höchsten Punkt unserer Tour, den
Lyskamm Westgipfel (4.480 m). Für
unsere Strapazen wurden wir abermals
mit einer fantastischen Rundumsicht belohnt. Beim Abstieg war erneut äußerste
Konzentration gefordert. Nach insgesamt 7 Std. erreichten wir abgekämpft,
aber glücklich die Hütte und freuten uns
auf das abermals leckere Abendessen.
Claus Peter Ehmann
Die letzte Tour führte uns über Il Naso
(Schneedomspitze) zur Gnifetti-Hütte
und weiter zur Seilbahn nach
Gressoney. Bis dahin war es jedoch ein
hartes Stück Arbeit. Im Aufstieg hatten
wir eine nahezu blanke Eisflanke (ca.
45°) zu überwinden, die Thomas mit
einem Fixseil sicherte. Danach erreichten wir mühelos den 4.272 m hohen
Gipfel. Das Monte-Rosa-Massiv war
zum Greifen nahe. Im Abstieg mussten
wir abermals über blankes Eis oberhalb
des Bergschrundes, ehe wir in langem
Gletscherhatsch die Gnifetti-Hütte und
kurze Zeit später die Seilbahnstation
Punta Indren erreichten, von wo wir
gemütlich nach Gressoney hinunter
schwebten.
Claus-Peter Ehmann
Gipfelfoto Lyskamm-Ostgipfel 4527 m
Lyskamm-Ostgipfel von Südosten
58
Im weiß-blauen Nichts hängen
Gipfelfoto Sustenhorn 3505m
Spaltenbergung
Eiskurs auf der Tierberglihütte
A
m Parkplatz Umpol (2.090 m),
unweit des Steingletschers
beim Sustenpass, hatten sich
am Morgen des 4. Juli zehn
Unerschrockene und zwei Helden versammelt, Thomas Nippgen und Franz
Seehauser. Wir verteilten die Ausrüstung, wobei das 70m Seil von Franz
besonders schnell Freunde fand. Bei
hochsommerlichen Hitze begannen wir
den Aufstieg über den Winterweg zur
Tierbergli-Hütte (2.795 m). Rutschversuche auf einem Firnfeld am Weg brachten bald eine willkommene Abkühlung.
Auch lernten wir gleich noch, wie man
sicher mit Steigeisen geht. An der ziemlich steilen Schlüsselstelle waren schon
kleine Tritte ins Eis geschlagen, die uns
einen direkten Aufstieg ermöglichten.
Auf der ausgebuchten Hütte genossen
wir das grandiose Wetter und stärkten
uns bei hervorragendem Essen der
extrem gastfreundlichen Wirtsfamilie.
Nicht vergessen werden wir die allabendlichen kurzen Ansprachen des
Hüttenwirts, begleitet von einem Gläschen Weißwein. Quasi ‚zur Verdauung‘
gab es in entspannter Runde noch ein
wenig Theorie aus dem quasi unerschöpflichen Nachschlagangebot.
Da der Gletscher direkt an der Hüttentür
vorbei läuft, konnten wir gefühlt ausschlafen. Nach viel Birchermüsli ging es
raus in den Firn. Wir lernten, wie man
eine Seilschaft aufbaut und wie dabei
die Abstände zu gestalten sind. Fasziniert waren wir von den ‚Toten
Männern‘ (T-Ankern) – wozu ein Eispickel oder eine Einkaufstasche, aber
auch Eisschrauben und Eisuhren nicht
alles gut sein können… Mit Gehen und
Sichern am Fixseil sowie Eisklettern
ging es weiter. Dabei konnten wir die
Spaltenbergung
Frontalzacken unserer Steigeisen, Pickel und Eisgeräte sinnvoll einsetzen.
Stets stand die Sicherheit an oberster
Stelle und wurde von unseren Ausbildern genau überwacht. Vor einem
aufziehenden Gewitter „flüchteten“ wir
schließlich in die Hütte.
Am Montag stand das eigentliche
Highlight an. Jeder – auch die Ausbilder
– ‚durfte‘ mindestens einmal in die
Gletscherspalte. Beeindruckend, über
die Kante zu rutschen und im weiß-blauen Nichts zu hängen. Über kurz oder
lang haben wir mit vereinten Kräften
jeden wieder heraus bekommen. Als
hilfreich erwies sich, dass wir am Vorabend schon die nötigen Trockenübungen der doch komplexen Abläufe durchgeführt haben. Am Mittag bestiegen wir
mit drei Seilschaften den Vorderen
Tierbergli (3.091 m), wobei wir erstmals
das Gelernte weitestgehend selbstständig im Gelände umsetzen konnten.
Am letzten Tag wollten wir das 3.503 m
hohe Sustenhorn erklimmen. Die grandiosen Wirte servierten um 4 Uhr das
komplette Frühstück – gegen 5 Uhr brachen wir auf. Selbstständig organisierten wir die Seilschaften. Auch die Wahl
der Spur bzw. das Neuanlegen einer
solchen oblag uns Auszubildenden. Mit
der Morgendämmerung eines weiteren
tollen, fast zu warmen Sommertags stiegen wir in ca. drei Stunden die relativ
einfachen 700 Hm auf und erreichten
gegen 8 Uhr das Gipfelkreuz. Der kalte
Wind begrenzte die Rast. Beim Abstieg
ins Tal sicherte uns Thomas an der
Schlüsselstelle und wir hatten noch die
Gelegenheit, die Vorzüge einer Prusikschlinge kennen zu lernen.
Philipp Dunder
59
Nordwände im Januar
Skitouren und Winterbergsteigen im Adamello
An der Kanone
D
as Jahr hat gerade angefangen. Kein Schnee in den
Nordalpen – nur im Süden ist
das Wetter gut. Martin und ich
haben ein paar Tage Zeit ... und werden
fündig: Im Adamello-Gebiet scheint
genug Schnee zu liegen.
Im Alpenvereinsführer von 1975 findet
sich viel Interessantes: Am „Südpol der
Ostalpen“ gibt es schöne Touren, sogar
einige Eiswände. Und mittendrin steht
auf über 3000 m das Refugio Lobbia
Passübergang mit Biwakschachtel
60
Alta als idealer Stützpunkt. Wir stellen
uns auf ein raues Winterraumlager ein,
doch im Internet erfahren wir, dass die
Hütte sogar geöffnet hat.
Am 1.800 m hohen Tonalepass ist nur
die Skipiste weiß. So sind wir froh, dass
uns die Seilbahn ein Stück höher bringt.
Zum Eingehen nehmen wir aus dem Skigebiet noch den ersten 3000er mit. Nach
der Abfahrt beginnt der Wiederaufstieg
ins Adamellogebiet. Wir nutzen den Tag
noch für eine Überschreitung. Über die
weiten Gletscherflächen folgen wir dem
Grat zur Kanone 149. Was muss es für
eine Qual gewesen sein, dieses Ungetüm im ersten Weltkrieg mit purer
Muskelkraft hier hoch zu schleppen?
Wie wir später nachlesen, hat sie nicht
mal richtig funktioniert. Wie ein stummes
Mahnmahl steht sie immer noch in 3340
m Höhe. In anregender Kletterei folgen
wir dem Grat weiter zur Cresta Della
Croce mit ihrem riesigen Granitkreuz. Zu
Ehren eines Papstbesuchs auf der
Lobbia Alta wurde es errichtet, genauso
wie der Altar neben der Hütte. Die Tage
doch noch ziemlich kurz und so erreichen wir die nahe gelegene Hütte im
Licht der Stirnlampen. Sie hat diesen
Winter zum ersten Mal geöffnet, und wir
sind praktisch die einzigen Gäste. Der
Service ist perfekt: Leckeres Essen, ein
warmer Ofen und der fehlende
Netzempfang wird mit frei zugänglichem
WLAN kompensiert.
Der nächste Tag verspricht sonniges,
aber stürmisches Wetter. Wir machen
uns auf den Weg zum südlichsten
Gletscherberg der Alpen, dem 3.462 m
hohen Caré Alto. Gelingt es, über die
250 m hohe und 50° steile Nordwand
aufzusteigen? Der Hüttenwirt ist skeptisch, um diese Jahreszeit habe das
noch nie jemand versucht. So machen
wir uns doch mit einer gewissen Unsicherheit auf den weiten Weg über den
langen Laresgletscher zum Einstieg.
Der Schnee ist stark windgepresst und
wir sind zunehmend guter Dinge. Tatsächlich: In der Nordwand herrschen
traumhafte Verhältnisse mit bestem
Trittschnee. So können wir seilfrei aufsteigen. Der schmale Gipfelgrat führt
uns schließlich zum Gipfelkreuz. Auch
der Abstieg fordert volle Aufmerksamkeit, denn der NW Grat erweist sich als
schmal und luftig. Die guten Schneeverhältnisse erlauben uns jedoch einen
zügigen Abstieg, bevor wir den weiten
Rückweg antreten.
Auch am nächsten Tag haben wir noch
eine Nordwand im Visier: Bei der Überschreitung des Adamello kann man die
des Corno Bianco „mitnehmen“. Der
Sturm lässt Zweifel aufkommen. Wir ziehen alles an und „kämpfen“ uns über
den weiten Gletscher in Richtung
Einstieg. Zum Glück liegt die Wand im
Windschatten. So finden wir eine schöne, kombinerte Route durch die ehema-
Weiter Rückweg über lange Gletscher
Abendstimmung am Cresta della Croce
Care alto Gipfelaufschwung
B
D
lige Eiswand, der die Klimaerwärmung
schon deutlich zugesetzt hat. Auch hier
erwischen wir sehr gute Verhältnisse.
Auf dem weiteren Weg ist der Schnee
teils so hart gepresst, dass wir die Ski
abschnallen und mit Steigeisen den
Anstieg fortsetzen. Zuletzt leiten uns
einige Fixseile zum sturmumtosten
Gipfel auf 3.539 m. Doch der Sturm hat
auch sein Gutes: der normalerweise
lange und eintönige Rückweg über die
absolut ebenen Gletscherflächen wird
deutlich erleichtert: Wir machen uns einfach „groß“ und strecken die Arme aus.
Schon schiebt uns der Wind an und die
Ski nehmen Fahrt auf.
Ein letztes Mal übernachten wir auf dem
ruhigen und komfortablen Rifugio. Nach
einem Abstecher auf den Hüttengipfel
müssen wir wieder den Heimweg antreten. Fazit: wann hat die Eisklettersaison
im Hochgebirge schon mal im Januar
begonnen?
Achim Noller
eim Frühstück Tuba und Trompete –
Im Stubai war alles dabei
ie 3.145 m hoch gelegene
Müllerhütte mit ihren Wirten
Heidi von Wettstein & Lukas
Lantschner gilt als legendär.
Weil die Wege aus dem Ötztal oder dem
Stubaital sehr lang sind und auch
Kletterstellen im II. Grad aufweisen,
wählen wir am letzten Ferienwochenende für den Zustieg die Stubaier Gletscherbahn an der Mutterbergalm.
Auf dem Schaufeljoch (Eisjoch) auf
3.155 m Höhe lockt zunächst ein kurzer
Rundumblick von der Touristenplattform
„Top of Tyrol“. Wir folgten dann einem
nicht markierten Pfad unterhalb der
Schaufelspitze entlang. Bald sahen wir
die Hildesheimer Hütte zu unseren
Füßen und den Weg Richtung Pfaffenjoch, dem wir weiter folgten. In Hochtourenausrüstung gelangten wir bei
herrlichem Sonnenschein über den
Pfaffenferner hoch zum Joch. Allerdings
hatte offenbar die schnelle Auffahrt zur
Folge, dass einem Kameraden langsam
die Puste ausging. Dem Anderen
schmerzte der Kopf und er musste sich
sogar übergeben. Vom Joch aus folgten
wir den Steigspuren in Richtung Zuckerhütl und erreichten über den Pfaffensattel schließlich den Gipfel des Wilden
Pfaff (3.458 m).
Dort wurde das ganze Dilemma offen-
bar. Auf unserer Seite schien noch die
Sonne. Auf der anderen, wo irgendwo
die Müllerhütte steht, dickste Suppe.
Nach kurzer Rast folgten wir dem markierten Abstieg im II. Grad hinein in die
Nebelwand. Als Zugabe ging ein Graupelschauer nieder. Der Abstieg über den
Blockgrat wollte nicht enden. Wir kamen
auf den Übeltalferner. Bei nur rund 20 m
Sicht folgten wir nicht den Spuren auf
dem Gletscher, sondern orientierten uns
lieber an dem Felsband daneben. Wir
wussten, dass es auch über den Fels
einen Weg geben sollte. Nach einer
Weile fanden wir auch wieder
Markierungen, bis zu einer Stelle, an der
Ausblick Sonklarspitze
Uebeltalferner Windkolk
ein Steinschlag den Weg regelgerecht
wegputzt hatte. Also doch auf den
Gletscher. Inzwischen war es ½ 8, die
Dämmerung setze schon ein. Schließlich fanden wir zwei Stangen im Eis.
Also musste die Hütte in der Nähe sein.
Nachdem der Hüttenwirt uns mit Rufen
auf den richtigen Weg navigiert hatte
saßen wir nach 10 stündigem Marsch
glücklich in der urgemütlichen Gaststube und bekamen sogar noch ein warmes Essen.
Deshalb durfte es am Samstag eine gemütlichere Tour sein: Die kurze aber lohnende Bergfahrt auf die Sonklarspitze
(3.463m). Wir hatten bestes Wetter, mit
blauem Himmel und einem Wolkenmeer
unter uns. Über den Übeltalferner erreichten wir gemütlich bei mäßiger
Steigung den Ostgrat, der in gut gestuftem Fels und guter Markierung luftig im
II. Grad hinauf führt. Zuletzt ging es
unschwierig über ein Firnfeld auf den
Gipfel mit Kreuz. Auf dem gleichen Weg
stiegen wir ab und sahen von weiteren
Gipfeln ab. Dafür steppte am Abend der
Bär. 90 Bergsteiger wurden zum Feiern
des Hüttenschlusses erwartet. Musik
und Tanz begannen schon früh am
Abend und sorgten für super Stimmung.
Der Sonntag begann wieder mit strahlendem Sonnenschein. Zwei Musiker
hatten sich auf der Hüttenterrasse niedergelassen und spielten mit Tuba und
Trompete mehrere stimmungsvolle
Stücke. So kann ein Sonntag beginnen!
In Richtung Wilder Freiger mussten wir
Übeltalferner
62
gleich hinter der Hütte ein Blockgelände
queren, um auf den Übeltalferner zu gelangen. Der Weg wurde steiler und eisiger, so dass wir die Steigeisen anlegten.
Joe und ich waren schon auf dem
Gletscher angekommen, als plötzlich ein
Kamerad hinter uns auf der steilen
Blankeisfläche ausglitt und rund 15 m
nach unten rutschte. Zum Glück konnte
er die Fahrt mit dem Pickel abbremsen.
Wir setzen eine Eisschraube, ließen das
Seil herunter und konnten ihn erfolgreich
bergen.
Mehrere Spalten mussten nun bis zur
Scharte umgangen werden. Eigentlich
wollten wir noch dem Wilden Freiger
auf’s Dach steigen. Doch immer dichterer Nebel sowie ein extrem auffrischender Wind ließen uns lieber den
Weg über einen Grat (II.) in Richtung
Lübecker Hütte fortsetzen. Angesichts
des Sturms waren wir froh, dass dieser
sehr gut versichert war. Auf dem
Fernerstube Gletscher angekommen,
liefen wir immer nahe den Felsen zum
Wanderweg. Kurz vor der Sulzenauhütte auf 2.191 m fing es auch noch an
zu regnen. Nach kurzer Rast stiegen
zwei bis zur Grawaalm (1.536 m) ab. Die
anderen beiden holten das Auto an der
Mutterbergalm.
Einhelliges
Resümee: „Im
Stubai
war
alles dabei“.
Guido Kugele
Seilschaft Pfaffenferner
Fernerstube
Sonklarspitze
Auf dem Gipfel
sandgestrahlt
..
Mitte Juni auf der Konigsspitze
Königsspitze von Süden
Erkundungsgang zum Gletscher
D
rei sagen wir ‚erfahrene‘ Bergsteiger wollten zusammen wieder mal etwas Zünftiges unternehmen. Die Wahl fiel auf den
3.841 m hohen Grand Zebru (Königsspitze).
Den soll man am besten im Frühsommer
besteigen. Später wäre der Aufstieg
wegen Blankeis und vermehrten Steinschlags zu gefährlich. Also fuhren wir
Mitte Juni über das Stilfser Joch nach
San Caterina Valfurva, zum Parkplatz
an der Forni-Hütte. Der Wetterbericht
versprach wegen einer Nordstaulage
südlich des Alpenhauptkammes akzeptables Tourenwetter. Von wegen: bereits
beim Abmarsch tröpfelte es und bei
Ankunft auf der Pizzini-Hütte hatten wir
Schneetreiben. Nachmittags hellte es
kurz auf. Die Chance, den Weg zum
Auf der unteren Schulter
Gletscherrand auszukundschaften, den
wir am nächsten Morgen im Dunkeln
gehen müssten.
Um ¾ 5 Uhr starteten wir. Das Wetter:
so lala. Bis zur unteren Schulter am Aufstieg waren noch viele Seilschaften
unterwegs. Die folgende, 45 Grad steile
Firnflanke - im Nebel, bei leichtem
Schneetreiben und ohne Spur - war
dann doch für die meisten zuviel. Franz,
der an seinem ‚Hausberg‘ führt, informierte sich kurz bei einem einheimischen Bergführer. Kurze Zeit später
waren wir auf der oberen Schulter.
Anlässlich einer kurzen Pause gaben wir
das Wege suchen an eine andere
Seilschaft ab. Gegen 9.30 Uhr standen
wir auf dem Gipfel. Siehe da, auf der
Nordseite konnten wir bis nach Sulden
hinunter sehen. Dafür blies ein scharfer
Wind. Mit den aufgewirbelten Schneekristallen kamen wir uns vor wie sandgestrahlt. Auch war der Gipfel schon für
uns drei zu klein. Also machten wir uns
bald wieder an den Abstieg und kamen
problemlos zur Mittagszeit zurück.
Der Wirt versprach, wohl aus beruflichem Optimismus, gutes Wetter. Weil
am nächsten Morgen jedoch von Nord
wie Süd schwarze Regenwolken ins Tal
drückten, stiegen wir ab. Eine gute
Wahl. Kaum saßen wir im Auto, begann
es zu regnen.
Thomas Nippgen
Königsspitze - Gipfelfoto
Pizzini-Hütte mit Königsspitze
63
Klettersteig mit Thymianduft
Bei Affenhitze in den Stubaiern
Unbekanntes Panorama: Der Rinnensee
K
aum stiegen wir am 3. Juli in
Oberiß aus dem Auto, als ein
Gewitter
mit
heftigem
Starkregen begann. So gönnten
wir uns erst mal einen Kaiserschmarren
in der Oberißalm. Irgendwann klarte der
Himmel doch noch auf und wir erreichten nach etwa 1 ½ Stunden trocken die
Franz-Senn-Hütte (2.147m) über einen
sehr schönen, alpinen Weg. Da nur
wenig Zeit bis zum Abendessen blieb,
wollten wir noch den nur rund 20 Minuten entfernten Höllenrachen Klettersteig
(Schwierigkeit C/D) gehen.
Wir deponierten unsere Rucksäcke,
zogen Helm und Klettersteigset an und
stiegen in den Höllenrachen ein. Mit lautem Getöse empfing uns der Alpeiner
Bach. Bald ist die erste Schlüsselstelle
zu überwinden: Eine leicht überhängende, nasse Wand, in der geklinkt werden
muss. Und unter einem der reißende
Fluss! Den gilt es gleich danach mit
einem großen Schritt zu überqueren, bevor man wieder ins Freie kommt. Das
war schon sehr spektakulär, aber es
wurde noch besser: Wieder im Höllenrachen wartete die nächste Überquerung, die nicht ohne Hilfsmittel machbar
Edelweiß Klettersteig
64
wäre: Ein Seil ist über den Wasserlauf
gespannt, und an einer Rolle zieht man
sich hängend hinüber. Trocken blieb da
keiner, so stark war die Gischt. Danach
geht es noch kurz senkrecht hinauf und
nach etwa einer halben Stunde ist es
geschafft. Sehr lohnenswert und einfach
mal was anderes.
Der Hüttenwirt riet uns von der Ruderhofspitze wegen schlechter Schneeverhältnisse ab. Am Lisener Fernerkogel
bestünde Lawinengefahr. Also entschieden wir uns am nächsten Tag für den
Vorderen Wilden Turm. Um 7 Uhr ging
es Tal einwärts wieder zum Höllenrachen und dann steil bergauf bis zum
Rande des Alpeiner Ferners. Nach rund
2 ½ Stunden erreichten wir über eine
Gletschermoräne
schließlich
den
Verborgen-Berg-Ferner – bereits in brütender Hitze. In der Seilschaft stiegen
wir auf dem Gletscher bis zum Einstieg
zur Turmscharte stetig bergauf. Diese ist
in leichter Kletterei zu überwinden,
Fixseile sind gelegt. Noch ein kurzes
Stück über den Berglasferner zum
Gipfelansatz, bevor das letzte Stück
wieder in leichter Kletterei mithilfe von
Stahlbügeln zu meistern ist. Nach knapp
über 1.000 Höhenmetern erreichten wir
den 3.177m hohen Gipfel und genossen
bei traumhaftem Wetter noch etwas die
Aussicht.
Über den Turmferner kommt man rasch
auf den Normalweg des Aperen Turm,
über den man bei der Gletschermoräne
zur Aufstiegroute gelangt. Wir entschieden uns aber für die nicht gewartete,
obere Variante bis zur Brücke am
Alpeiner Bach. So kamen wir noch an
einem kleinen Wasserfall und einem
See vorbei, bevor wir nach 6 Stunden
reiner Gehzeit wieder die Hütte erreichten.
Aufgrund der Schneeverhältnisse entschieden wir uns am nächsten Tag für
eine normale Bergtour auf die Rinnenspitze (3.000m). Der Edelweißklettersteig (C/D) liegt direkt am Weg, und so
Letztes Stück zum Gipfel
des Vorderen Wilden Turm
nahmen wir den auch noch mit. Er
beginnt direkt hinter der Hütte, geht
ziemlich genau senkrecht die Wand hinauf und ist wirklich sehr schön gemacht
und gesichert. Tatsächlich sieht man
zahlreiche Edelweiß wachsen und es
riecht überall nach Thymian. Ein toller
Genuss, bei strahlendem Sonnenschein.
Nach etwa 30 Minuten geht es auf
einem schönen Höhenweg weiter in
Richtung Rinnensee. Diesen lassen wir
links liegen und steigen die Rinnenspitze empor. Bereits beim Aufstieg fiel
uns auf, wie brüchig der Fels war. Immer
wieder kamen von oben kleinere Steine,
vielleicht wegen der vielen Bergsteiger.
Im oberen Stück muss etwas geklettert
werden. Stahlseile erlauben es, bei
Bedarf auch mit dem Klettersteigset zu
gehen. Plötzlich ein lautes Donnern. Wir
ahnten schon, was los war. Große
Steinbrocken prasselten nach unten. Zu
unserem Glück waren wir schon fast auf
dem Gipfel, und der Felssturz spielte
Vor dem Rinnensee
Auf dem Gipfel des Vorderen Wilden Turm
sich ein gutes Stück unter uns ab. Doch
erwischte es genau eine andere Gruppe
von Bergsteigern. Wenige Minuten später kam schon der Helikopter und barg
eine Person. Wir hoffen, dass es glimpflich ausgegangen ist.
Vom Gipfel hatten wir einen tollen Blick
auf den Rinnensee und unser Ziel vom
Vortag. Dennoch machten wir uns recht
angespannt an den Abstieg. Den
Rinnensee nutzten wir für eine ausgiebige Pause und ließen unsere Füße in
dem eiskalten Wasser baumeln. Bei der
Affenhitze tat die Abkühlung sehr gut.
Nach 3 ½ Stunden (reiner Gehzeit) erreichte das 4er-Team, das spitze harmoniert hat, die Hütte und machte sich
schließlich zufrieden auf den Heimweg.
Myriam Kopp
Tour Vorderer Wilder Turm:
Aufstieg zur Franz-Senn-Hütte:
Auf www.alpenvereinaktiv.com sind die
Tour zum Vorderen Wilden Turm und
der Aufstieg zur Franz-Senn-Hütte hinterlegt. Auch den GPS Track kann man
sich herunter laden. Unser Organisator,
Joe Stiegler, stellt als einer der Autoren
für das Portal regelmäßig seine Touren
ein.
Freiwillig
das Seil abschneiden…
Windige
Hochtourenwoche im Wallis
Aufstieg zum Arbengrat
Z
eitig sind wir zu dritt in Zermatt angekommen und steigen bei bedecktem Himmel steil und mühsam zum
Arbenbiwak auf. Von Kameraden erfahren wir, dass
es dort ein Bierlager, „die Dose für 3 Franken“ gibt.
Wer kann da schon widerstehen?
Nach regnerischer Nacht ist es am nächsten Morgen klar und
alle Bergsteiger machen sich um ½ 6 auf den Weg zur Überschreitung des Obergabelhorns über den Aerbengrat. Eine
Stunde geht es im Geröll steil nach oben. Beim Einstieg in die
Wand merken wir sofort, dass der Fels nass und teilweise heftig vereist ist. Am Grat selbst weht uns ein eiskalter Wind entgegen, mit Böen um die 80 km/h, wie wir abends erfahren. Bei
viel Eis und Schnee kommen wir nur langsam voran. Dazu ist
es eiskalt. Nach rund 5 Stunden kann ich meine Finger nicht
mehr spüren. Gerne würde ich meine lange Unterhose anziehen, aber Gelände und Zeit lassen das nicht zu. In kleinen,
windstillen Nischen auf der Gratsüdseite wärmen wir uns
immer wieder auf. Um 13 Uhr erreichen wir als letzte den
Gipfel.
Wir beobachten die anderen, wie sie beim Abseilen mit dem
Wind kämpfen. Nach kurzer Rast knoten wir unsere 2 Seile zu
einem langen zusammen, um den Abstieg zu beschleunigen.
Ein schwerer Fehler. Martin hat im Wind große Mühe, das Seil
in die gewünschte Richtung zu bewegen. Als Zweite merke ich
66
dann, wie heftig der Sturm tobt. Nur langsam komme ich nach
unten, weil die Böen kaum erlauben, mich selbst am Seil zu
halten. Die Kälte und meine nicht mehr spürbaren Finger
gereichen auch nicht zum Vorteil. Als wir zu Dritt dann versuchen das Seil abzuziehen, verhakt es sich im Wind. Wie
Beton, es tut keinen Ruck mehr. Wir müssen es abschneiden
und haben somit nur noch ein langes und ein Kurzseil von ca.
20 Metern. Viel zu langsam kommen wir so voran. Der Abstieg
am Gendarm, am dicken Hanfseil, eine Katastrophe. Meine
Nerven liegen blank, da ich bereits beim Aufstieg ins Seil
gefallen bin und mich nun mein Selbstvertrauen verlässt. Ich
spüre meine Finger vor Kälte nicht mehr; Kraft und Energie
verlassen mich. Martin wartet bereits ungeduldig. Schließlich
nehme ich all‘ meine Kraft, schalte den Kopf aus und denke
nur: Meine Hände werden das Seil halten, ich stürze nicht ab.
Als ich es dann geschafft habe und wir Richtung Wellenkuppe
aufsteigen, brauche ich erst mal was zu essen. Danach ist der
Fels ist nicht mehr ganz so vereist und der Wind lässt allmählich nach. Auf dem Gletscher kommen wir wieder flott voran.
Vor der Hütte gibt es sogar noch ein Radler in der Sonne.
Die Hütte ist voll und für die nächsten 2 Tage ist Kaiserwetter
gemeldet. Nach den Strapazen will ich morgen nicht auf das
Zinalrothorn steigen, sondern einen gemütlichen Tag verbringen. Meine Jungs sind dabei. Von einem Bergführer haben sie
Gipfelabstieg Obergabelhorn
Blick zum Obergabelhorn vom Trifthorngipfel
Pause auf der Trifhornhütte
Nordwand am Brunegghorn
den Tipp, auf das ‚nur‘ 3.728 m hohe und damit für die meisten
uninteressante Trifthorn zu steigen. Nach einer Stunde
Gletscher beginnt der Kletterei. Wir sind alleine, es ist windstill
und warm. Zunächst liegt einiges an Geröll und losen Steinen
am Fels, aber ab dem Grat ist es ein purer Genuss, trotz Wind.
Auch das Panorama am Gipfel ist genial: Auf der einen Seite
die Route von gestern am Obergabelhorn und auf der anderen
das Zinalrothorn. Unser Gipfel für morgen, wie wir da noch
dachten. Nach 6 Stunden sind wir wieder auf der Hütte und
freuen uns auf Morgen. Die Kraft ist zurück und die gestrige
Kälte vergessen.
Doch schon am Spätnachmittag kehrt der Orkanwind zurück,
und Wolken ziehen auf. Es kommen auch keine Bergsteiger
mehr. Um 3 Uhr sind wir alleine im Frühstücksraum. Es ist fast
unheimlich, die Dunkelheit, die Stille im Raum und der pfeifende Wind draußen. Ein Bergführer legt sich wieder hin. Ein
anderer ist gleich im Tal geblieben und hat seine Kundschaft
alleine auf der Hütte gelassen. Was sollen wir tun? Das gleiche nochmal wie am Obergabelhorn? Mir läuft ein Schauer
über den Rücken; schließlich legen auch wir uns wieder hin.
Enttäuscht steigen wir am Morgen ab nach Sankt Niklaus. Wir
haben uns für einen Schneeberg entschieden, das
Brunegghorn. Bereits beim Aufstieg fängt es wieder an zu regnen. Tropfnass kommen wir schon nach guten 3 Stunden auf
der fast leeren Topalihütte an. Der Kamin wird für uns angeschürt, damit die Klamotten trocknen können. Eberhard
bedient sich mangels Alternativen einer Decke aus dem
Vorraum und bindet sie wie einen Rock. Martin und ich amüsieren uns prächtig.
Der nächste Morgen ist wunderbar, sternenklar und kalt.
Wieder sind wir alleine unterwegs. Ein unbekannter Berg, mit
knapp 4000 m, scheint wieder mal nicht interessant genug zu
sein. Für uns schon. 3 Varianten zum Aufstieg gibt es: Eine
57° steile Nordwand, eine Nordostgrat im II. Grad und die breite, brüchige Gletscher-Südostseite, gleichzeitig die
Normalroute. Wegen der unsicheren Verhältnisse wählen wir
diese. Sie macht einfach nur Spaß. Dazu wieder ein gigantischer Blick auf Bishorn und Weißhorn (rechts) sowie links den
Dom. Den Gipfel alleine, was will man mehr!
Auf dem Rückweg zeigt mir Martin eine Technik, wie man mit
den Steigeisen das steile Eis hinunter läuft. Das ist der
Hammer: Statt Quälerei fast ein Tänzeln. Nur ein bisschen
Wehmut klingt bei Abstieg und Heimfahrt an: Für das
Weißhorn wird wetterbedingt wohl ein vierter Anlauf nötig.
Heike Merk
67
„…wie ein Stück Landschaft nach der Erschaffung der Welt“
Überschreitung Dent du Géant, Rochefort, Grandes
Jorasses
Auf dem Weg zur Biwakschachtel
Zustieg Dent du Géant
Winterliche Verhältnisse im
Aufstieg zur Pointe Young
68
„Zusammen mit dem Teufels- und Peutereygrat eine der
großzügigsten Gratüberschreitungen in den Alpen“. So
beschreibt der Goedeke Führer die große Gratüberschreitung
im Mont-Blanc-Gebiet über 7 Viertausender hinweg. Ende
August machen Stephan Rink und ich uns auf den Weg. Der
‚Aufstieg‘ von Courmayeur auf der Südseite des Montblanc
zum 3.375 m hoch gelegenen Rifugio Torino ist dekadent:
Von der Seilbahnstation fährt man mit dem Aufzug hinunter,
dann geht es ca. 150m durch einen Tunnel direkt bis vor die
Hüttentür…
Der Dent du Géant steht als 180 m hoher Turm beeindruckend vor dem Mont Blanc. Wir brechen erst um sechs
auf, weil davor die Kletterei über die SW-Wand auf den „Zahn
des Riesen“ nur mit kalten Fingern bestraft würde. Etliche
Seilschaften sind an diesem schönen Tag auf dem Weg; wir
gehören trotzdem zu den ersten. Nach raschem Zustieg und
einer kurzen Pause am Frühstücksplatz nehmen wir die erste
Seillänge in Angriff. Das soll IV- sein? Die kalten Finger lassen uns die Stelle um einiges härter erleben. Dennoch kommen wir schnell an die Burgener Platten. Hier startet die herrliche Klettererei über Platten und Risse. Wir benutzen kaum
die Fisxeile und genießen den herrlichen Granit. Die Seilschaften, die bereits um 4 Uhr gestartet waren, holen wir ein.
So langsam entstehen Gedrängel und Chaos. Dem entgehen
wir gerade so und stehen bald an der Gipfelmadonna auf
4.013 m bei grandioser Rundsicht. Nach kurzer Rast seilen
wir über die S-Wand ab und ‚guiden‘ noch eine unsichere
Seilschaft über die Abseilpiste.
Am nächsten Morgen um 4 Uhr sind wir seit den letzten
Schneefällen scheinbar die ersten, die den Rochefortgrat
angehen. Dazu wieder Goedeke: „Diesem Grat im
Morgenlicht entgegenzusteigen, das gehört zu den vollkommenen Erlebnissen. Besonders wenn er ungesuprt ist und
aussieht wie ein Stück Landschaft kurz nach der Erschaffung
Burgener Platten Dent du Géant
der Welt“. Wie wahr. Der Firn- und
Felsgrat ist wirklich elegant und luftig
zugleich. Beim Aufstieg zum Dôme du
Rochefort macht uns der Neuschnee
etwas zu schaffen, und die normalerweise einfache Kletterei fühlt sich recht
anspruchsvoll an. Erste Zweifel wegen
der Verhältnisse kommen auf. Wenn es
im vermeintlich einfachen Gelände
schon so zur Sache geht, wie soll das
dann morgen früh in den nordseitigen,
schweren und vereisten Längen zur
Pointe Young werden?
Am Gipfel des Dôme du Rochefort überholt uns eine routinierte französische
Seilschaft. Einiges an Gratstrecke ist
noch zurückzulegen, bevor wir nach
dreimaligem Abseilen das Canzio-Biwak
erreichen. Die anderen warten schon
und schlagen vor, den ersten Teil der
Route mit Fixseilen zu versichern. Wir
erwarten eh‘ eine dicke Eisschicht über
der Aufstiegsroute, die zudem mit dem
IV. bis V. Grad zu bewerten ist und willigen ein. Da die Franzosen mit nur
2x20m Seil sehr „leicht“ unterwegs sind,
brauchen sie unser 60m Doppelseil. Ab
hier ist klar: der einfachste Weg zurück
ins Tal führt über den Gipfel der
Grandes Jorasses. Die Rückkehr über
den Rochefortgrat in umgekehrter Richtung wäre noch schwerer und der Abstieg nach Italien oder auch zur französischen Seite, sofern überhaupt möglich, zumindest „sehr abenteuerlich“.
Dieses Wissen verstärkt die Eindrücklichkeit des Biwaks an diesem weltentrückten Ort.
Nach einer erstaunlich komfortablen und
nicht allzu kalten Nacht geht es ohne
Warmlaufphase nur wenige Meter hinter
der Biwakschachtel gleich zur Sache.
Die Fixseile leisten tatsächlich gute
Dienste. Beim Abbauen verlieren wir
Am Grat
eine Stirnlampe - im Moment halb so
wild, da es gerade dämmert. Es folgen
stark verschneite Seillängen in kombiniertem Gelände, die heikel zu klettern
sind. ‚Nordwand-Feeling‘ kommt auf und
wir sind froh, als wir den Grat erreichen.
Die folgende Gratüberschreitung über
Pointe Marguerite, Helene, Croz,
Whymper und Walker ist spektakulär.
Absolut messerscharfe Gratstellen
wechseln mit Coulouirs und Wandklettereien ab, immer wieder gewürzt mit
Abseilstellen in die Gratscharten.
Der Schnee bremst uns etwas aus, und
so erreichen wir Pointe Walker erst
gegen 17.30 h. Somit werden wir den 5stündigen Abstieg zum Rifugio Boccalatte über die S-Seite der Grandes
Jorasses zum Teil im Dunkeln zurücklegen müssen. Anfangs kommen wir noch
zügig voran. Wir finden die Abseilstellen
an der Whymperrippe und queren die
wilden Gletscherbrüche zu den Reposoirfelsen noch bei Tag. Aber nach
und nach bremst uns die verlorene
Stirnlampe gewaltig aus: der Erste geht
5m, leuchtet dann dem anderen nach.
So verbringen wir Stunden, seilen und
klettern ab, queren den Gletscher und
erreichen schließlich die Felsinsel, auf
dem das Rifugio steht. Die Franzosen
hatten uns vorgewarnt, dass es nicht
einfach zu finden sei. Akribisch suchen
wir nach Steinmännern und Trittspuren.
Endlich finden wir den richtigen Weg
und fallen um 2:30 glücklich und ausgepowert ins Lager im überraschend
bequemen und sauberen Winterraum.
Nachts setzt Regen ein. Vor allem nachdem wir uns mit Spargelcremesuppe
zum Frühstück gestärkt haben, kann
uns der beim restlichen Abstieg nicht
mehr ausbremsen.
Achim Noller
Auf der Firnschneide
des Rochfortgrats
Imposanter Blick auf
Pointe Young und Pointe Margherita
69
Steinschlag in der
Ortler Nordwand
E
ine große Nordwand machen,
bevor es zu warm wird – in der
ersten Juniwoche sollen die
Verhältnisse gut sein und der
Wetterbericht passt. Wegen der Prognose der 0°-Grenze auf 3.000 m fällt
unsere Wahl auf den 3.900 m hohen
Ortler. Achim, Sven und ich klären das
Equipment - Schlafsäcke fürs Auto,
mein 60 m Seil, jeder drei Eisschrauben.
Von einer Durchsteigung vor 11 Jahren
weiß ich: nicht zu warm darf es sein und
wir müssen bei Sonnenaufgang den
‚Flaschenhals‘ unbedingt hinter uns
haben, weil die Sonne dann den Felsen
darüber zum Bröseln bringt.
Kurz nach dem Reschenpass stärken
wir uns beim ‚Pizza-Weltmeister‘ mit
Blick auf unser morgiges Ziel in schönster Abendstimmung. Vom Sessellift in
Sulden geht es nach 2 Stunden Schlaf
im Schein der Stirnlampen den
Wanderweg hinauf, bis uns unverkennbar der kalte Fallwind aus der Wand den
Weg zum Einstieg weist. Wir legen Gurt
und Steigeisen an und spuren abwechselnd im nicht immer festen Firn hoch
bis unter den Flaschenhals, den wir wie
geplant mit der allerersten Dämmerung
erreichen. Hier ändern sich schlagartig
die Verhältnisse. Die Firnauflage wird
dünner und wir seilen uns an. Als routinierte Eisgeher entscheiden wir uns, am
laufenden Seil hochzusteigen. Ich „darf“
voraus und achte darauf, dass immer
mindestens zwei Schrauben im Eis sind.
So kommen wir zügig voran. Nach ein
paar Seillängen schraube ich die letzten
zwei zur Standplatzsicherung und kann
70
im Flaschenhals
etwas durchatmen, während ich die beiden Kameraden zur Materialübergabe
nachsichere.
Die Sonne geht auf und wir sind ca. 20
m links der Ertlrinne, wo es zwar etwas
steiler ist, wir aber außerhalb der
Schusslinie von möglichem Steinschlag
sein sollten. Doch die Sonnenstrahlen
erreichen schon die Felswand rechts
oberhalb von uns. Schon bald löst sich
ein großer Brocken und – es passiert
wie in Zeitlupe – er zersplittert, als er auf
einem Felsband aufschlägt. Einige
Steine erreichen uns, aber wir sind ok.
Also tief durchatmen und gleich zügig
weiter nach oben und nach links.
Langsam brennen die Waden, eine
Firnauflage ist kaum noch vorhanden
und wir müssen deswegen immer häufiger auf den Frontalzacken stehen. Vor
dem Setzen der Eisschrauben schlage
ich jetzt kleine Stufen, um wenigstens
kurz ein Bein entlasten zu können. Ein
drittes Mal Materialübergabe, dann
kommt das 60° steile, blanke Schlussstück. Erst als ich mittendrin stehe
merke ich, dass die Eisqualität äußert
schlecht ist. Zwischen den Beinen durch
hab‘ ich einen gigantischen Tiefblick…
egal, die letzten fünf Meter nochmal
volle Konzentration, Pickel und Steigeisen sauber setzen. Geschafft!
Mit fast jedem Meter im letzten, nur noch
45° steilen Hang der Nordwand kommt
der Trittfirn zurück und wird mit beinahe
jedem Schritt tiefer. Ich spure, bis Achim
und Seven auch gut über drüber gekommen sind. Dann steuere ich gradewegs
auf den ersten Felsblock im Firnfeld zu
und hole das Seil mit den beiden
Kameraden ein. Nach wenigen Minuten
sind wir komplett aus der Wand und
machen kurz Pause, bevor wir die letzten Meter zum Gipfel steigen.
Kurz vor 9 Uhr brennt die Junisonne
schon intensiv. Nach kurzem Blick in die
südseitige Minnigeroderinne mit ihrem
tiefen, durchweichten Schnee sind wir
einig, lieber über den Normalweg und
die Payerhütte abzusteigen. Auf dem
oberen Gletscher kommen wir noch sehr
zügig voran, doch dann wird der Schnee
schlagartig tief und faul. Wir wühlen uns
hinunter, sinken ständig teils bis zur
Hüfte ein. Erst an der Tabarett-Hütte
wird der Schnee wieder flacher und wir
drei trotten müde und erschöpft den
Wanderweg hinunter. Beim Pizzaweltmeister ist der Ausblick auf den Ortler
der gleiche wie gestern; aber irgendwas
ist doch anders, wenn man da gerade
noch oben war.
Martin Viergutz
Sonnenaufgang nach Flaschenhals
Nordwand im Abstieg mit Payerhütte
Gipfel
Aus der Geschäftsstelle
Volles Haus bei der Jubilarehrung
An die 50 Ehrennadeln waren am 21. November im ‚Krauthof‘
zu vergeben. Deutlich über einhundert Bergkameraden wollten dabei sein und insbesondere den Jubilaren applaudieren,
die sich jahrelang als wertvolle Stützen der Sektion erwiesen
haben bzw. das immer noch sind. So waren Karl Knauss und
Wolfgang Kuch, beide seit 50 Jahren Mitglied, jahrelang bei
der Sportabteilung aktiv und organisierten viele Ausfahrten.
Letzterer verantwortete zudem lange Zeit die Pressearbeit der
Sektion. Ebenfalls 1965 eingetreten war Joachim Bötzel, der
sich mit Feuereifer am Wiederaufbau der Hauerseehütte
beteiligte. Jeder Sack Zement, jede Holzlatte, aber auch die
komplette Verpflegung musste damals noch mithilfe von
Tragtieren, aber meist ‚auf dem Buckel‘ aus dem Ötztal hoch
geschleppt werden. Als ehrenamtliche Aufsicht ist am
Hauersee regelmäßig Helmut Bossert, seit 40 Jahren Mitglied,
anzutreffen. „Mit viel Kreativität und noch mehr Fleiß trägt er
seit einem Jahrzehnt wesentlich dazu bei, dass unser
Jahresheft ‚Ludwigsburg Alpin‘ überregionale Aufmerksamkeit
im DAV erregt“ so Roland Fischer.
Seit einem Vierteljahrhundert bei der Sektion ist der
Marbacher Ralf Rappoldt. Er hat sich dem Mountainbiken verschrieben und organisiert jeweils im Frühjahr Fahrtrainings für
Anfänger. In der Marbacher Kommunalpolitik tief verwurzelt
und ebenfalls seit 25 Jahren im DAV sind Birgit und HansMartin Gündner, die zusammen mit Landrat Rainer Haas auch
schon die Gipfel rund um die Ludwigsburger Hütte erklommen
haben.
„Die 60-jährigen“
„50 Jahre DAV“
„Die 40-jährigen“
Ehrenrat
Zur Tradition bei den Jubilarfeiern gehört inzwischen ein kleines Rahmenprogramm mit einem humorvollen Streifzug durch
die Geschichte der Sektion. Die hatte vor sechzig Jahren
begonnen, als sich die damalige Ortsgruppe der Sektion
Schwaben mit rund 180 Mitgliedern selbstständig machte.
Zum Schmunzeln brachten Roland Fischer und Tochter
Daniela Helsch schließlich einmal mehr auch die ‚Altvorderen‘
mit fotografischen Dokumenten früherer Jubilarfeiern.
Jahrzehntelang hatten die ‚Krachlederne‘ und das Dirndl dabei
zur festen Kleiderordnung gehört. Zu guter Letzt wurden auch
die Ehrenmitglieder unter großem Applaus begrüßt. (us)
72
„25 Jahre DAV“
Aus der Geschäftsstelle
Jubilare 2015
60 Jahre
Geiss, Bärbel
Haeberle, Kurt
Jung, Willi
Kappus, Gerd
Krüger, Hildegard
Rissel, Gerhard
Rissel, Renate
Rumbolz, Bernhard
50 Jahre
Baier, Brigitte
Boetzel, Joachim
Geipel, Helma
Dr.Kuch, Wolfgang
Dr.Ley, Gerhard
Huber, Ingeborg
Knauss, Karl
Kohler, Hertha
Kohler, Kurt
Neuber, Gottfried
Oberkampf, Günter
Oberkampf, Ursula
Rauschenberger, Manfred
Schmidt-Reinthaler, Albrecht
Schneider, Ellen
Schneider, Wiltrud
Schölkopf, Gerd
Schubert, Hildegard
Schulte, Winfried
Sommer, Helmut
40 Jahre
Bossert, Helmut
Buchta, Michael
Dörzbach, Klaus
Essig, Hans
Faber, Lutz
Frey, Joachim
Goehringer, Joachim
Herrmann, Rolf
Heuschkel, Raimund
Hoffmann, Peter
Hofmann, Hanspeter
Hofmann, Rosemarie
Kirsammer, Gerhard
Mocken, Thomas
Müller, Karl-Heinz
Neukamm, Gerhard
Neukamm, Ingrid
Olnhausen, Heinz von
Petzold, Rainer
Raff, Esther
Raff, Joachim
Rennebach, Erika
Rennebach, Klaus
Rumbolz, Ina
Rumbolz, Joachim
Scheffler, Artur
Stärke, Franziska
Stärke, Heinz-Joachim
Stetter, Karl
Stetter-Stoll, Ursula
Straub, Hannelore
Trinkle, Margarethe
Zweifel, Heiner
25 Jahre
Abendroth, Elisabeth
Albrecht, Gisela
Ambrus, Barbara
Bader, Rainer
Baerlin, Eberhard
Baier, Michael
Balling, Stephan
Bergmann, Herta
Bergmann, Karl
Bothner, Jochen
Bussinger, Irmgard
Diehl, Hanspeter
Dignus, Manuela
Dr.Bertsch, Eberhard
Dr.Gündner, Hans-Martin
Dr.Klingel, Hans
Drasdow, Edwin
Drechsler, Herta
Dürr, Helga
Dürr, Friedrich
Engelbrecht, Jörg
Föhl, Rolf
Gerstenbrand, Fritz
Gneuß, Till
Gündner, Birgit
Häcker, Gerald
Haeufler, Frank
Harsch, Ute
Harsch, Walter
Heinrich, Jutta
Heinrichsdorff, Tanja
Henke, Anja
Höpping, Thomas
Hormann, Frank
Hubrich, Dieter
Hubrich, Helga
Ippich, Rolf
Jakob, Alexander
Kapp, Wolfgang
Krainbucher, Franz-Josef
Latzel, Fritz
Lehnert, Dieter
Löffler, Heinz
Lohwasser, Bernd
Martin, Siegfried
Mayer-Haas, Simone
Muth, Suse
Nickel, Carmen
Noack, Sabine
Ochner, Wolfgang
Ollig, Ingrid
Paul, Matthias
Pflugfelder, Thomas
Rappoldt, Ralf
Röck, Dirk
Rupp, Gerhard
Schenk, Wilfried
Schmid, Roland
Schmoll, Jochen
Schmoll, Steffen
Schnitz, Matthias
Schulz, Florian
Seeberger, Peter
Seitz, Laurenz
Seyfferle, Günter
Staib, Bianca
Staib, Otto
Ulmer, Thomas
Urmetzer, Klaus
Weber, Doris
Weber, Bernd
Weber, Reinhard
Weinrich, Martin
Weisser, Josef-G.
Welte, Josef
Zipperer, Wolfgang
Alpine Mediothek
Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! Gerade bei der Planung
und Vorbereitung für Touren können unsere Karten und Führer eine
große Hilfe sein. Unsere Mediothek deckt ein weites Feld an bergsportlichen Unternehmungen ab: Wandern, Klettern, Mountainbiken, Skitouren,
Hoch- und Eistouren, Klettersteige, Familienunternehmungen und vieles
mehr. Eine aktuelle Übersicht aller Titel sowie Neuvorstellungen sind auf
unserer Homepage abrufbar. Natürlich beinhaltet unsere Mediothek auch
sämtliche aktuellen Gebietsführer, DAV-Karten und Lehrpläne.
Ausleihbedingungen:
Die maximale Ausleihdauer beträgt fünf Wochen. Für Sektionsmitglieder
ist das Ausleihen unserer Medien in den ersten drei Wochen kostenlos!
Die Ausleihgebühren in der vierten und fünften Woche betragen 0,05
Euro pro Tag und Medium.
Für Mitglieder anderer Sektionen gelten andere Bedingungen.
Bei Überschreiten der fünften Woche, wird wöchentlich mit einer
Mahngebühr von je 5,- Euro gemahnt. Die normalen Leihgebühren laufen weiter. Leih- und Mahngebühren werden ausschließlich zur Anschaffung neuer Bücher und Karten verwendet.
Bücher können nicht telefonisch reserviert werden. Kommen Sie
während der Öffnungszeiten vorbei!
73
Aus der Geschäftsstelle
Sektionsshop:
In unserer Geschäftsstelle halten wir einen kleinen Shop bereit. Neben Sektionsshirt, Berg-Jahrbuch und
Hüttenschlafsäcke, stehen Planzeiger, SnowCard, Pitztalwanderführer und Pitztalwanderkarten, sowie der
Kletterführer „Stuttgart rockt“ zum Verkauf. Schauen Sie doch einfach mal vorbei!
Ausrüstungsverleih
Sektionsmitglieder
Schneeschuhe, VS-Geräte und Steigeisen
Klettersteigsets, Klettergurte, Helme, Pickel, Lawinenschaufel/-Sonde
€ 1,50
€ 0,50
Die Leihgebühr wird je Tag und je entliehenem Gegenstand erhoben.Tag der
Ausleihe und Tag der Rückgabe gelten hierbei zusammen als ein Tag.
Mitglieder anderer Sektionen haben andere Leihgebühren!
Bitte die gewünschte Ausrüstung unbedingt rechtzeitig in unserer
Geschäftsstelle reservieren!Bitte geben Sie dabei den genauen Zeitraum an, in
dem Sie die Gegenstände entleihen möchten.Reservierung von Ausrüstung ist nur
für Mitglieder der Sektion Ludwigsburg möglich!
Bitte beachten Sie, dass wir Reservierungen insofern nicht zu 100% garantieren können, da oft die
rechtzeitige Rückgabe durch andere erforderlich ist.
Neuerwerbungen der Geschäftsstelle
150 Gipfel-Highlights der Ostalpen
Mark Zahel
Gipfeltouren ziehen jeden ambitionierten Bergfreund in ihren Bann. Mark Zahel stellt in seiner
Ostalpen-Trilogie die Nördlichen Kalkalpen, die Zentralalpen und die Südalpen mit je 50
Gipfelzielen vor – mit ihren Besonderheiten, allen tourenrelevanten Angaben und eindrucksvollen Bildern. Ein ausgewogenes Verhältnis von Gletscher-, Fels- und Wanderrouten sorgt für eine
Vielfalt an Panorama- und Höhenwegen. Ein Standardwerk für alle Gipfelstürmer!
Haute Route – Von Chamonix nach Zermat
Marianne Bauer, Michael Waeber
Die Haute Route ist der "Urahn" aller Alpen-Durchquerungen - vor mehr als 150 Jahren wurde
diese hochalpine Tour von Chamonix nach Zermatt "erfunden" und bis heute hat sie nichts von
ihrer Attraktivität eingebüßt. Diese großartige Tour ist ein unvergessliches Erlebnis für alle
Hochtourengeher. Und auch für diejenigen, die nicht über die Gletscher gehen wollen, gibt es
eine Variante: sie führt genussvoll über aussichtsreiche Höhenwege. Der Rother Wanderführer
"Haute Route" stellt sowohl die alpine Hochtourenroute als auch die Wanderroute vor.
74
Aus der Geschäftsstelle / Die Sektion in der Region
Spätzle & Seil – Sportkletterführer Schw. Alb
Ulrich und Harald Röker
Durch umfangreiche Sanierungen in den letzten Jahren hat sich die Schwäbische Alb zu einer
richtig tollen Kletterregion gemausert, die unter den deutschen Felsgebieten einen wichtigen
Platz einnimmt. Gerade in den unteren Graden sind die Klettereien auf der Alb so vielseitig und
interessant, wie in kaum einem anderen Klettergebiet dieser Welt. Doch auch für den
Topkletterer bieten löchrige Kalküberhänge anspruchsvolle Routen bis in den 10ten Grad. Ein
schönes, ausführliches Werk, das vor allem Einsteiger nicht im Stich lässt!
www.alpenverein-ludwigburg.de
Hier finden Sie alles Wichtige und Neuigkeiten der DAV-Sektion Ludwigsburg. Informationen zu unseren
Gruppen, Hütten, Geschäftsstelle mit Kontaktmöglichkeiten, sowie das komplette Touren- und Kursprogramm.
Wer Mitglied werden möchte oder allgemeine Informationen sucht, kann sich über die Sektion Ludwigsburg informieren. Zurzeit findet ein Relaunch der Sektionshomepage statt. Die neue Version soll im Frühjahr online gehen.
Tage im Freien – die Touren sind dabei mit
der App von alpenvereinaktiv.com
Draussen unterwegs sein und die Bergwelt erleben –
jetzt auch mit vielen Toureninformationen in der Hosentasche! Unsere ehrenamtlichen Autoren haben tausende
Tourenbeschreibungen erstellt: Von der gemütlichen Kinderwagenwanderung bis zur grimmigen Nordwandtour.
Bildergalerien, Karten, Tourendetails, Wegbeschreibungen und noch viel mehr, warten darauf von euch entdeckt
zu werden
Die Sektion Ludwigsburg ist auch auf der Social Media
Plattform Facebook vertreten:
www.facebook.com/DAVLudwigsburg
Wir freuen uns, wenn Euch die Seite "gefällt"!
Die Sektion in der Region
Nicht nur in den Alpen gehen Bergsteiger ihrer
Leidenschaft nach. Auch in der näheren
Umgebung
engagieren
sich
viele
Sektionsmitglieder. Ein kleiner Streifzug durch
das Jahr 2015:
Sonnwendfeier mit ASG und OGB
(ASG/Henke) Zum ersten Mal als Sektionsfest
hatten wir (ASG + OGB) die schon traditionelle Sonnwendfeier am Spielplatz Ingersheim
ausgerichtet. Warum nur musste in einem der
heißesten Sommer überhaupt ausgerechnet
dieser Abend unter Regenschirmen enden?
Die Stimmung am hell lodernden Feuer war
jedenfalls prima – Wiederholung ist garantiert.
75
Die Sektion in der Region
Aktiver Naturschutz in den Felsengärten
(JD) „Wer klettern kann, kann auch Trockenrasen pflegen“.
Unter diesem Motto bilden die Liebhaber der Hessigheimer
Felsengärten innerhalb der Sektion schon seit Jahren in der
Regel ein starkes Kontingent an Helfern bei den von der
Bergwacht organisierten Aktionen. Im Spätsommer mähen wir
die große und die kleine Wiese Richtung Hessigheim, die
Flächen oberhalb des Felsabsturzes sowie rechts und links
des Wanderweges oberhalb der Felsen. Im Winter werden
Hecken zurückgeschnitten und in den Magerrasen aufkommender Jungwuchs entfernt. Auch 2016 laden wir alle ein, die
einen Beitrag zum Naturschutz leisten möchten: Jeweils
samstags, am 16.01. und 24.09.2016. Bitte Rechen,
Heugabeln, Heckenscheren mitbringen und Arbeitskleidung/handschuhe sowie stabiles (Berg-)Schuhwerk nicht vergessen. Info bei Jens Ditlevsen (Vorstand Naturschutz).
Wie eine Rakete nach oben…
(ASG/Pfeifer) Steil nach oben ging es für fünfzehn Teilnehmer
des Freudentaler Kinder-Ferienprogramms Mitte August. Zum
vierten Mal boten Aktive der Alpinsportgruppe (ASG) die
Möglichkeit, an der Kletterwand der Schönberghalle Kraft, Mut
und Geschicklichkeit zu testen. Die besonders ehrgeizigen
schafften es sogar, die jeweiligen Routen wieder abzuklettern.
Dass Alpinismus ein vielseitiger Ganzjahressport ist zeigten
die ‚Bergfexe‘ um Wulf Henke anschließend anhand von
Ausrüstungsgegenständen. Wie kommt man mit Fellen an den
Skiern einen Berg hinauf? Wie scharf sind Eisschrauben, die
zum Bezwingen gefrorener Wasserfälle gebraucht werden?
Was verstehen Bergsteiger unter ‚Friends‘ oder wozu können
bestimmte Knoten auch im Alltag hilfreich sein? Die aufmerksamen und neugierigen Zuhörer zog es trotz hochsommerlicher Temperaturen bald wieder in die Vertikale, wo die ASG
noch ein Experiment auf Lager hatte: Was kann passieren,
wenn der zu sichernde Kletterer viel schwerer als der
76
Sichernde ist? Ein mutiges Mädchen ließ sich darauf ein und
ging, unter großem Beifall, wie eine Rakete nach oben.
Natürlich gut gesichert.
Richtfest an der Kletterhalle Ludwigsburg
(RF) Der Sportpark auf dem
Gelände des Hockey-Club
Ludwigsburg nimmt Gestalt
an. Am 11. September konnte
der Bauherr, die WolfgangReisser-Stiftung, Richtfest feiern. Das Sportgebäude wird
unter anderem eine Kletterhalle mit 2.158 qm (innen) +
520 qm (Außenbereich) enthalten. Der Vorstand der
Sektion hält es für vorteilhaft,
mit der Geschäftsstelle zukünftig, d.h. gegen Ende
2016, vor Ort vertreten zu
sein.
Die
Entscheidung
obliegt jedoch der Hauptversammlung am 7. April 2016.
Für die Kletterhalle sucht die Stiftung einen professionellen
Betreiber. Über die weiteren Entwicklungen werden wir auf
unserer Internetseite und auf facebook aktuell informieren.
Kletterhalle Ludwigsburg der Wolfgang
Reisser Stiftung
Wie bereits an den mehreren Hauptversammlungen
vorgestellt, baut die Wolfgang- Reisser-Stiftung einen Sportpark auf dem Gelände des Hockey-Club
Ludwigsburg. Der Bau des Projektes schreitet voran.
Am Freitag, 11.09.2015 konnte das Richtfest gefeiert
werden. Zur Zeit wird ein Sportgebäude erstellt, das
unter anderem eine Kletterhalle mit einer Kletterfläche (innen 2.158 qm, außen 520 qm) enthält.
Die Sektion Ludwigsburg plant nach Fertigstellung
des Gebäudes und der Räumlichkeiten sich mit der
Geschäftsstelle einzumieten und umzusiedeln. Die
Entscheidung hierüber wird an der Hauptversammlung am 07. April 2016 auf dem Tagesordnungspunkt stehen. Über die weitere Entwicklung
werden wir Sie auf unserer Internetseite, als auch
auf facebook auf dem Laufenden halten.
Für die Kletterhalle sucht die Wolfgang-ReisserStiftung dringend einen entsprechenden Betreiber.
Die Sektion in der Region
„Spätlingsmarkt“ im Landratsamt
(us) Schon zum 19. Mal standen kulinarische Köstlichkeiten und
Kunsthandwerk im Mittelpunkt des „Spätlingsmarkts“ in der zweiten
Novemberwoche. Wie immer offerierten die Aussteller aus dem Kreis
sowie den Partnerregionen aus Sachsen, Ungarn, der Lombardei, der
Provence und Israel eine beeindruckende Vielfalt an Leckereien. Die
Sektion als Botschafterin der Ludwigsburger Hütte bot vor allem typische Zirbenprodukte aus dem Pitztal an. Hüttenwartin Kristiane Roller
(Bild, mit Hauptamtsleiter Hubert Burkart) und Geschäftsführerin
Brigitte Fischer übernahmen wieder den Großteil des „Standdienstes“.
Zu einem „Spezialauftrag“ hatte sich Sektionschef Roland Fischer
bereit erklärt: Der ungarischen Delegation aus dem Komitat Pest die Schönheiten der herbstlichen Weinberge rund um
Vaihingen/Enz bei einer Wanderung nahe bringen. Für den Vizepräsidenten Istvan Szabó, der bei den Ausfahrten des Kreistags
zur Ludwigsburger Hütte inzwischen mehrfach das Lehnerjoch erklommen hat, keine wirkliche Herausforderung mehr. Das
‚Sahnehäubchen‘: eine Weinprobe vor Ort mit Kreisrat Albrecht Fischer auf dem Sonnenhof. Dass Lemberger und Riesling aus
Gündelbach munden, wussten die ungarischen Gäste ja schon von den Hüttenabenden.
Die Wolfgang-Reisser-Stiftung sucht für
den Aufbau/Betrieb einer Kletterhalle die
sportliche/kaufmännische Leitung.
In enger Zusammenarbeit mit dem Stiftungsvorstand
führen Sie personalverantwortlich den Betrieb der
Kletterhalle und des angeschlossenen Bistros. Sie
sind verantwortlich für Sicherheitsmanagement, Routenbau und Veranstaltungsorganisation. Den Empfangs- und Bistrobereich sowie das Kursprogram der
Kletterhalle leiten und organisieren Sie selbstständig.
Vorausgesetzt werden: Liebe zum Klettersport und
eine hohe Serviceorientierung, eine mehrjährige Erfahrung in leitender Funktion, Klettererfahrung und ein
Kletterniveau von mindestens UIAA 6.
Angesprochen fühlen sollten sich insbesondere
Interessenten mit einem abgeschlossenen sportwissenschaftlichen Hochschulstudium, einer Ausbildung
zum Sport- und Gymnastiklehrer, im Bereich Erlebnispädagogik oder Physiotherapie. Bei entsprechender, gleichwertiger Qualifikation können wir uns
aber auch Quereinsteiger sehr gut vorstellen. Zusatzqualifikationen wie z.B. Übungsleiter, Trainer, sportpraktische Ausbildung/Lizenz sind vorteilhaft.
Selbstverständlich wird von dem Bewerber Führungskompetenz, Teamfähigkeit, Freude im Umgang mit
Menschen, freundliches Auftreten, Selbstbewusstsein,
Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Serviceorientierung ebenso wie die Bereitschaft
zur regelmäßigen externen Fortbildung erwartet.
Die Wolfgang-Reisser-Stiftung ist eine gemeinnützige
Stiftung zur Förderung des Sports insbesondere des
Hockeysports. Vorrangiger Nutznießer dieser Förderung ist der HC Ludwigsburg.
Zurzeit wird ein Sportgebäude erstellt, das u.a. neben
dem Fitnessstudio auch noch eine Kletterhalle
(Kletterfläche innen 2.158 qm, außen 520 qm) enthält.
Voraussichtliche Fertigstellung des Gebäudes August
2016 – die Eröffnung ist im September/Oktober 2016
geplant.
Die Stelle soll einige Monate vor der Inbetriebnahme
besetzt werden, damit die künftige Leitung bei dem
Neuaufbau die Konzeption, Ausgestaltung, Geräteauswahl, weiterer Personalbesetzung eigene Erfahrungen
und Vorstellungen entscheidend einbringen kann.
Bewerbungen mit entsprechenden Zeugnissen,
Referenzen sowie Ihrer Gehaltsvorstellung bitten wir
an die folgenden Adressen zu senden:
[email protected] Bei telefonischen
Anfragen wenden Sie sich bitte an Frau Bahr Telefon:
0714126660
Wolfgang-Reisser-Stiftung
77
Aus der Geschäftsstelle
Online-Aufnahmeantrag
Sie können Ihre Mitgliedschaft in unserer Sektion
“online” beantragen. Ein großer Vorteil der OnlineMitgliederaufnahme ist der vorläufige Ausweis, den
Sie als Neumitglied unmittelbar nach dem Absenden
der Daten per Email zum Ausdruck erhalten. Der vorläufige Mitgliedsausweis hat eine Gültigkeit von
einem Monat. Nach Einzug des Mitgliederbeitrages
erhalten Sie den Jahresausweis.
Achtung - Bei einem Sektionswechsel ist dies
nicht möglich!
Werde jetzt DAV-Mitglied
Wenn Sie Mitglied bei einer Sektion des DAV geworden bist, kommen Sie in den Genuss folgender Rechte:
- Vergünstigte Übernachtungen auf Hütten der alpinen Vereine Europas, die dem internationalen
Bergsteigerverband UIAA angehören. Da sind über 2000 Hütten im Alpenraum
- Bevorzugte Schlafplatzzuteilung beim Eintreffen auf der Hütte
- Verbilligtes Bergsteigeressen, Anspruch auf Teewasser und Bergsteigergetränk
- Möglichkeit des Verzehrs mitgebrachter Nahrungsmittel in der Hütte
- Versicherungsschutz weltweit (Haftpflicht-, Reisegepäckversicherung, Unfallfürsorge)
- 6 x jährlich kostenloser Bezug des „Panorama“ (Mitteilung des DAV)
- Bezug bestimmter Publikationen und Materialien zu Mitgliederpreisen über den DAV-Shop
- Rabatte beim DAV-Summit-Club
Die Sektion Ludwigsburg bietet Ihren Mitgliedern noch weitere Leistungen, wie z. B. Materialausleihe, Biblio- und
Mediathek, Vereinzeitschrift, Training, Vereinsabende u.v.m. Mehr Info unter www.alpenverein-ludwigsburg.de
Aktuelle Ausschreibung der Sektion
Setzen Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten bei uns
ein.Lernen Sie neue Möglichkeiten durch Weiterbildung im Ehrenamt.
Die Sektion benötigt zum Vereinsjahr 2017 eine/n
stellvertretende/n Vorsitzende/n Ressort Finanzen
(w/m)
Diese/r stellv. Vorsitzende/r ist in seiner Funktion
als Vorstandsmitglied tätig und wird von der
Mitgliederversammlung auf die Dauer von 3 Jahren
gewählt.
Aufgabenbereich:
- leitet und koordiniert das Sachgebiet der Finanzen
im Rahmen der Beschlüsse der Mitgliederversammlung und des Vorstandes
- arbeitet daran, ein für die Sektion nachhaltig optimales Ergebnis zu erzielen
- verantwortet die Erstellung der Jahresrechnung
und überprüft die ordnungsgemäße Buchhaltung
im Rahmen eines genehmigten Haushaltsplanes
- gibt bei der Mitgliederversammlung den
Rechenschaftsbericht über die finanziellen
Verhältnisse der Sektion ab
- unterstützt den Vorsitzenden bei der Koordination,
Kommunikation und Kooperation in der Sektion
Ideale Voraussetzungen wären:
- Kenntnisse und Erfahrungen im Finanz- und
Rechnungswesen sowie dem Steuerrecht
- Führungs- und Sozialkompetenz
- Kenntnisse in Vereins- und Verbandsführung
Die notwendigen Kenntnisse können vom bisherigen
stellv. Vorsitzenden Ress. Finanzen während des
Vereinsjahres 2016 vermittelt werden und zusätzlich
bei Schulungen und Seminaren der DAV-Akademie
oder Ähnlichen erworben werden.
Bei Interesse wenden Sie sich an den Vorsitzenden
Roland Fischer.
[email protected]
79
Aus der Geschäftsstelle
Jahresbeiträge 2016
A-Mitglied
€ 62,00
Ab 26 Jahren.
B-Mitglied
€ 34,00
a) Ehe-/Lebenspartner eines A-Mitglieds mit gleichem Wohnsitz.
b) Senioren ab 70 Jahren auf Antrag.
C-Mitglied
€ 20,00
Gastmitglied = A-, B- oder D-Mitglied einer anderen Sektion
Junior
€ 34,00
Vom 19. bis zum vollendeten 25. Lebensjahr.
Kinder/Jugendliche
Schwerbehinderte
€ 28,00
a) Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.
b) Schwerbehinderte Erwachsene ab 50%.
Familie
€ 96,00
€ 62,00
Beide Eltern und eigene Kinder bis 18 Jahre.
Alleinerziehende® und eigene Kinder bis 18 Jahre auf Antrag.
Aufnahmegebühr
€ 16,00
A-Mitglied, B-Mitglied - Senioren, Familien
Hinweis:
Bei Eintritt ab 1. September wird nur noch der halbe Jahresbeitrag fällig.
Betrifft nicht die Gebühr.
Beitragsumstellung
Es werden mit Wirkung zum 1. Januar
2016 automatisch übergeführt:
- Junioren des Jahrgangs 1990
in A-Mitglieder
- Jugendliche des Jahrgangs 1997
in Junioren
ACHTUNG: Jugendliche ab 19 Jahren,
die bisher im Familienbeitrag
waren, werden zu Junioren
umgestuft.
Meldung von Änderungen
Hat sich Ihre Adresse oder
Bankverbindung geändert? Dann teilen
Sie dies bitte umgehend der
Geschäftsstelle der Sektion mit (nicht
dem Hauptverein in München).Bei
falscher Bankverbindung oder nicht
ausreichender Kontodeckung, werden
für die Nichteinlösung der Lastschrift
Kosten in Rechnung gestellt. Diese
Kosten geben wir an Sie weiter. Auf
unserer Homepage www.alpenvereinludwigsburg.de finden Sie unter
Service das passende Formular.
80
Einzug Mitgliederbeitrag 2016
Gemäß dem SEPA-Lastschriftverfahren wird der Einzug des
Mitgliederbeitrages 2016 zum 02. Januar 2016 vorgenommen.
Der 02. Januar gilt auch für den Einzug in den Folgejahren. Falls
das Datum nicht auf einen Bankeinzugstag fällt, wird der Einzug
am nächstmöglichen Bankeinzugstermin vorgenommen. Der
Einzug wird durch unsere Gläubiger-Id: DE 02ZZZ00000144657
und er Mandatsreferenznummer (entspricht Mitglieds- nummer)
gekennzeichnet!
Ihr DAV-Ausweis ist gültig bis Ende Februar 2016!
Die Mitgliederausweise werden direkt von der Druckerei in
München versendet. Bedingt durch die enorme Abwicklung von
mehr als 1 Million Ausweisen, wird die Gültigkeit der Ausweise bis
zum 28./29. Februar des Folgejahres festgelegt!
Mitgliedsbeitrag und Versicherungsschutz
Nur wer den Mitgliedsbeitrag bezahlt hat und im Besitz eines gültigen Ausweises ist, genießt die im Mitglieds-beitrag enthaltenen
Vergünstigungen und den Versicherungsschutz des Alpinen
Sicherheits-Service (ASS) und der Haftpflichtversicherung des
Deutschen Alpenvereins. Versicherungsumfang und weitere Informationen finden Sie unter www.alpenverein.de/versicherungen
Aushändigung der Schlafbelege bei Nächtigungen
auf allen Alpenvereinshütten
Bitte legen Sie Wert auf die Aushändigung der Schlafbelege,
wenn Sie auf einer AV-Hütte nächtigen. Die ausgegebenen
Belege erleichtern den hüttenbesitzenden Sektionen die jährliche
Hüttenabrechnung und garantieren die zuverlässige Zurechnung
der Einnahmen und den Nächtigungsgebühren. Falls Sie die
Reisegepäckversicherung in Anspruch nehmen müssen, ist der
Schlafbeleg der notwendige Nachweis. Bei einer Schadensanzeige ist der Beleg beizufügen.
Aus der Geschäftsstelle
Wichtig für Ihren Urlaub in den Bergen
Bitte vergessen Sie bei Bergfahrten nicht Ihren gültigen DAV-Mitgliederausweis!
Austritt aus dem DAV oder
Sektionswechsel
Austritt oder Sektionswechsel können nur zum
Jahresende vorgenommen werden. Die Kündigung
muss der Geschäftsstelle der Sektion schriftlich bis
zum 30. September des Jahres vorliegen. Ein Sektionswechsel ist auch innerhalb des Jahres möglich. Reichen Sie hierzu einfach die Kündigungsbestätigung Ihrer alten Sektion mit den aktuellen
Ausweisen und dem neuen Aufnahmeantrag bei
Ihrer neuen Sektion ein.
Einladung zur Mitgliederversammlung der
DAV Sektion Ludwigsburg
Die Mitgliederversammlung 2016 findet am
Donnerstag, 07.04.2016 im Hotel & Restaurant
Goldener Pflug, Dorfstraße 2-6 in LudwigsburgPflugfelden statt. Beginn: 20:00 Uhr
TAGESORDNUNG:
Verloren gegangene Ausweise werden nur nach
Unterzeichnung einer Verlusterklärung ersetzt. Bitte
melden Sie sich einfach in der Geschäftsstelle.
1. Bericht des Vorsitzenden
2. Berichte der stellvertretenden Vorsitzenden
3. Kassenbericht 2015
a) Schatzmeister
b) Kassenprüfer
4. Berichte der Referenten
5. Entlastung
6. Wahlen
7. Etat 2016
8. Anträge
9. Verschiedenes
Übernachtungen in Hütten anderer
alpiner Verbände
Anträge mit Begründung sind schriftlich bis Mittwoch,
19.03.2016 an die DAV Sektion Ludwigsburg,
Postfach 304, 71603 Ludwigsburg zu richten.
Sie haben Ihren Ausweis verloren?
In allen Hütten der europäischen Bergsteiger-Verbände, die in der UIAA zusammengeschlossen
sind, können Sie zu Mitgliederbedingungen
überNachten. Die gilt für folgende Verbände:
Österreichischer Alpenverein (OeAV), Alpenverein
Südtirol (AVS), Italienischer Alpenverein (CAI),
Französischer Alpenverein (CAF), Schweizer
Alpen-Club (SAC), Liechtensteiner Alpenverein
(LAV) und Federation Espaniola de Montanismo
(FÉM).
Wichtig für Eltern!
Bitte beachten Sie:
Im Fall eines Bergunglücks sind Ihre Kinder
nicht bei Ihnen mitversichert!
Die Versicherung des DAV gilt nur für Mitglieder mit
eigenem DAV-Ausweis. Melden Sie daher bei
Bedarf Ihre Kinder als Mitglied an. Kinder sind im
Rahmen der Familienmitgliedschaft bis 18 Jahre
beitragsfrei.
Unsere Geschäftsstelle berät Sie gerne
Herzlichen Dank!
Im Namen des Vorstandes und der Sektion danke
ich Allen, die die Sektion durch Spenden und tatkräftiges Handel vor Ort und an unseren Hütten
unterstützt haben. Sie alle tragen mit dazu bei, dass
unsere Sektion zeitgemäß ist und weiter voranstrebt!
Roland Fischer, Vorsitzender
Zur Mitgliederversammlung lade ich im Namen
des gesamten Vorstandes herzlich ein
Roland Fischer, Vorsitzender
Jugendmitglieder unter 16 Jahren können der Versammlung beiwohnen, haben jedoch kein Stimmrecht. Die stimmberechtigten
Teilnehmer werden gebeten, sich vor Beginn der Versammlung in
die Anwesenheitsliste einzutragen..
Winterraumschlüssel
Unsere Sektion hat drei Winterraumschlüssel für DAVHütten. Diese können bei Bedarf und Hinterlegung von
50,00 Euro Pfand in der Geschäftsstelle ausgeliehen
werden.
Wir gedenken unserer
Verstorbenen Mitglieder
Josef Ambrus
Hermann Bitzer
Otto Bronner
Christian Hille
Horst Klemenz
Fritz Schneeweiss
Heinz Wechsler
Ursula Wolfer
81
Aus der Geschäftsstelle
Wir stellen vor: Vorstand, Beiräte und Referenten
Vorstand
Vorsitzender
Roland Fischer
Mergenthalerstr. 11, 71665 Vaihingen
07042 / 22950
Stellv. Vorsitzender
Ressort Schatzmeister
Stephan Kochendörfer
Großsachsenheimer Str. 8, 74321 Bietigheim-Bissingen
07147 / 4625
Stellv. Vorsitzender
Ressort Kletterhalle
Jochen Reuter
Erwin-Bälz-Str. 20, 74321 Bietigheim-Bissingen
07142 / 339480
Stellv. Vorsitzender
Ressort Natur u. Umwelt
Dr. Jens Ditlevsen
Mörikestr. 1/1, 71732 Tamm
07141 / 241417
Stellv. Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit
Ulrich Stark
Friedrich-List-Str. 28, 71679 Asperg
07141 / 905615
Stellv. Vorsitzender
Ressort Jugendreferent
Tobias Lenk
Feuerbacher Tal Str. 17, 70469 Stuttgart
0172/4415371
Ausbildungsreferent
Vortragsreferent
Mediothek
Leiter Alpinsportgruppe
Leiter Alpinismus 50+
Leiter Sportabteilung
Leiter Ortsgruppe Bietigheim
Leiter Ortsgruppe Vaihingen
Jugendleiter
Familiengruppen
Gruppe Plusminus30
Hüttenwarte:
Ludwigsburger Hütte
Hauerseehütte
Andreas Jeutter, Lange Str. 53, 71672 Marbach
Wolfgang Straub, Rosenstr. 16, 71732 Tamm
Daniela Helsch, Mergenthalerstr. 11, 71665 Vaihingen
Wulf Henke, Dörnet 7, 74360 Ilsfeld-Auenstein
Jürgen Aisenbrey, Primelweg 3, 71665 Vaihingen
Horst Kittelmann, Erwin-Bälz-Str. 20, 71636 Ludwigsburg
Winfried Schröter, Sucystr. 6, 74321 Bietigheim-Biss.
Ralph Pfirrmann, Uhlandstr. 5, 71655 Vaihingen
Max Faber, Bleiche 53, 74369 Löchgau
Jörg Holzhammer, Stresemannstr. 14, 74321 Bietigheim-Bi.
Thomas Trenc, Setzinger Weg 21, 74321 Bietigheim-Biss.
07144 / 831330
07141 /603581
Kristiane Roller, Zeppelinstr. 1, 71732 Tamm
Friedrich Weller, Achalmstr. 5, 74385 Pleidelsheim
07141 / 604119
07144 / 29941
Rechnungsprüfer:
Günter Schneider, Stephanstraße 22, 71638 Ludwigsburg
Claus-Peter Ehmann, Primelweg 8, 71706 Markgröningen
07141/84754
07145/7539
Ehren- und Ältestenrat:
Erne Walcher, Alfred Klein, Dr. Ulrich Krüger, vom Vorstand: Roland Fischer
Ehrenmitglieder:
Siegfried Geiger, Alfred Klein, Heinrich Meister, Dietrich Mardicke, Günter Schneider
Beirat
DAV Sektion Ludwigsburg
Postfach 304, 71603 Ludwigsburg
Kreissparkasse Ludwigsburg
IBAN: DE07 6045 0050 0000 0280 51
BIC:
SOLADES1LBG
07062 / 976675
07042/24488
07141 / 41820
07142 / 987097
07042 / 25657
07143/867065
07142/772165
07142/775066
Gerne stehen unsere Mitarbeiter/innen in der Geschäftsstelle
Ihnen für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
Schauen Sie doch einfach mal vorbei!
Raiffeisenbank Tannheimer Tal, Österreich
IBAN: AT84 3633 3000 1031 1868
BIC:
RZTIAT22333
Impressum
Gläubiger-Identifikationsnummer:
DE02ZZZ00000144657
Herausgeber:
Deutscher Alpenverein
Sektion Ludwigsburg
Imbröder Straße 14
71634 Ludwigsburg
07141 / 927893
Email:
Homepage:
info@alpenverein-ludwigsburg.
www.alpenverein-ludwigsburg.de
Auflage:
4400 Stück
v.i.S.d.P.
Redaktion:
Layout:
Roland Fischer
Ulrich Stark
Thomas Baur, Helmut Bossert
Druck:
Druckerei Memminger, Freiberg
Ludwigsburg Alpin
Geschäftsstelle
Geschäftsführerin: Brigitte Fischer
Assistenz: Frank Nachtwey, Daniela u. Dennis Helsch
Imbröderstraße 14, 71634 Ludwigsburg
Tel.: 07141 / 927893
Fax: 07141 / 924042
www.alpenverein-ludwigsburg.de
[email protected]
Öffnungszeiten:
Montag:
Mittwoch.
82
16:00 – 19:30 Uhr
18:00 – 19:30 Uhr