Isaiah Berlin, Zwei Freiheitsbegriffe – Lektürehilfe

Isaiah Berlin, Zwei Freiheitsbegriffe – Lektürehilfe
§1
•
•
•
•
Was die Uneinigkeit in Bezug auf Lebensziele bedeutet
Die Unterscheidung zwischen Zielen (Zwecken) und Mitteln
Die Strategie der Technokraten (Saint-Simon, Marx)
Einwand: Universitäten als Inseln der Harmonie?
•
•
•
Die Macht der Ideen
Beispiel: Heinrich Heine über Kant, Rousseau, Fichte und Schelling
Ideen "entwaffnen": Politiker oder Denker?
•
•
Über die Vernachlässigung der politischen Philosophie
Die Konsequenzen des methodologischen Purismus: Naivität, Mangel an kritischer Distanz
•
Laudation für Douglas Cole (der Vorgänger von Isaiah Berlin auf dem Chichele-Lehrstuhl
für Gesellschaftstheorie und politische Theorie der Universität Oxford)
•
Warum Ideenkonflikte studiert werden sollten
•
Zwei gegensätzliche Bedeutungen von Freiheit: "positive" und "negative" Freiheit
•
•
•
Die Definition von negativer Freiheit
Zwang und Freiheit
Unvermögen (Mangel an Macht, Kraft, Fähigkeiten, usw.) vs. Unfreiheit
•
•
•
•
Die Grösse des Bereichs der Freiheit
Der klassische Liberalismus und die Pluralität von Zielen
Der klassische Liberalismus und der unverletzbare persönliche Freiraum
Die Grenze zwischen Privatleben und dem Bereich der öffentlichen Gewalt
•
•
Armut, Entwicklung und Freiheit
Der persönliche Freiraum der Armen und der Reichen
§2
§3
§4
§5
§6
§7
§8
§9
§10
•
•
•
•
Das schlechte Gewissen westlicher Liberaler und die Grundlagen der liberalen Moral
Der Verzicht auf Freiheit aus Solidarität mit den Armen: bringt das den Armen mehr
Freiheit?
Warum der Verzicht auf die eigene (negative) Freiheit nicht zu einer anderen Art von
Freiheit führt
Warum die Freiheit kein "heiliger, unantastbarer Wert" sein kann
1
§11
•
•
•
•
•
•
§12
•
§13
•
§14
•
§15
•
•
•
•
•
John Locke, Adam Smith und John Stuart Mill über gesellschaftliche Harmonie, Fortschritt
und einen grossen Bereich der individuellen Freiheit
Thomas Hobbes Gründe für einen kleinen Bereich der individuellen Freiheit
Benjamin Constant über die essentiellen Element des Bereichs der individuellen Freiheit
Das Argument für einen unverletzbaren Bereich der individuellen Freiheit – und warum die
Philosophen sich immer noch darüber streiten, welche Prinzipien die essentiellen Elemente
dieses Bereichs definieren (Naturrecht, Utilitarismus, kategorischer Imperativ,
Gesellschaftsvertrag)
Negative Freiheit als Freiheit von etwas
Was den Zwang laut Mill rechtfertigt
Mills Argument für die individuelle Freiheit
Berlins erste Kritik an Mills Argument; die Vermischung von negativer Freiheit und
Persönlichkeitsentwicklung:
o Persönlichkeitsentwicklung setzt negative Freiheit nicht immer voraus
o Wenn beide Ideale logisch voneinander unabhängig sind, könnten sie sich auch
ausschliessen. Das wäre problematisch für den Utilitarismus von Mill, da man in
diesem Fall nicht beide Ideale realisieren könnte
Berlins zweite Kritik an Mills Argument:
o Individualismus (Entwicklung der eigenen Persönlichkeit) war nicht immer ein
politisches Ideal
Berlins Verteidigung eines Aspekts von Mills Argument:
o Individuelle Freiheit ist nicht von politischer Partizipation abhängig
Demokratie, Despotismus und individuelle Freiheit
Die Frage "Wer regiert?" vs. die Frage "Welche Freiheit habe ich?"
Der Gegensatz zwischen positiver und negativer Freiheit
Positive Freiheit als Freiheit zu etwas, die Freiheit, etwas zu realisieren
§16
•
•
Positive Freiheit als Wunsch nach Autonomie (Selbstbestimmung, Selbstregierung)
Positive Freiheit und Rationalität
§17
•
•
Die oberflächliche Ähnlichkeit zwischen positiver und negativer Freiheit
Die historische Entwicklung der Interpretation dieser zwei Freiheitsbegriffe
§18
•
•
•
Die Entwicklung der Interpretation des positiven Freiheitsbegriffs: Sklaven der Naur und
Sklaven der eigenen Leidenschaften
Die Befreiung des "wirklichen" Selbst (oder des "wirklichen" Ich): Die Vernunft, die
"höhere Natur, die "wirkliche" Natur vs. die "niedere" Natur, das "empirische" Selbst, das
"heteronome" Selbst
Das "wirkliche" Selbst als Kollektiv: Individuen als "Glieder" eines "organischen" Ganzen
2
•
•
•
§19
•
§20
•
•
§21
•
§22
•
•
•
•
§23
•
§24
•
•
•
§25
•
Zwang gegenüber Individuen als Hilfe, eine Stufe "höherer Freiheit" zu erreichen, zum
Wohl des gezwungenen Individuums
Paternalistischer Zwang des Wissenden und Vernünftigen im Interesse derjenigen, die
gezwungen werden
Wie jemand zur Auffassung gelangen kann, dass Zwang zur Freiheit führt
Das Paradox des positiven Freiheitsbegriffs: Paternalistischer Zwang = Wunsch des
gezwungenen Individuums → Zwang = Freiheit
o Rechtfertigung des paternalistischer Zwangs: ich weiss besser als X, was für X gut
ist und missachte deshalb die Wünsche von X.
o Banalisierung des paternalistischen Zwangs: ich weiss, was für X gut ist und das
"wirkliche" Selbst von X weiss es auch. Ich missachte deshalb die "wirklichen"
Wünsche von X nicht.
Dieselbe Strategie der Banalisierung des Zwangs könnte auch auf den negative
Freiheitsbegriff angewendet werden
Freiheitsbegriffe und der Begriff der Person
Konsequenzen der Unterscheidung von zwei verschiedenen Selbst
Eine Möglichkeit, sich trotz dem eigenen Unvermögen "frei" zu fühlen: die Strategie der
sauren Trauben (Fabel von La Fontaine)
Die Tradition der Selbstbefreiung der Asketen, Quietisten, Stoiker und Buddhisten
Parallele mit Wunsch nach wirtschaftlicher Autarkie
Das Streben nach Sicherheit als Streben nach Freiheit
Philosophische Versionen des Rückzugs in die innere Zitadelle:
o Kant: Freiheit nicht als Eliminierung, sondern als Kontrolle der eigenen Wünsche;
Freiheit als "Gehorsam gegenüber einem Gesetz, das wir uns selbst gegeben haben"
Konsequenz der Idee von Kant: Autonomie definiert das Wesen des Menschen → niemand
darf als "Objekt" behandelt werden: das wäre Paternalismus – der "schlimmste
Despotismus", laut Kant
Gegensatz zu den frühen Utilitaristen (Helvétius, Bentham): Menschen als "Objekte"
behandeln kann sie glücklicher machen
Kants Individualismus: kein Wert kann höher sein, als diejenigen, die sich das autonome
Individuum selbst schafft: Individuen sind "Selbstzweck" (sie geben sich ihre Werte und
Ziele notwendigerweise selbst)
Individuelle Freiheit laut Kant: nicht durch die Kausalität der natürlichen Welt beeinflusst
sein
o Empirische Form dieser Doktrin: liberaler Humanismus – frei sein von äusseren
Zwängen
o Apriorische Form dieser Doktrin (Kants Version): "säkularisierter protestantischer
Individualismus" – Gott wird durch die Vernunft ersetzt
3
•
•
•
•
•
§26
•
§27
•
•
§28
•
•
§29
•
•
•
§30
•
•
•
•
•
§31
•
•
•
§32
•
•
Konsequenzen der apriorischen Konzeption der Autonomie: "Sklave" der eigenen
Leidenschaften sein ist nicht einfach eine Metapher
Sophokles: Liebe als Joch
Alltagserfahrung: "ich wünsche X, aber ich möchte, dass ich X nicht wünsche"
These des "einsamen Denkers": "Kontrollieren kann ich nur meine Motive"
Politische Implikationen dieser Konzeption von Autonomie
Äussere Ursachen für die Flucht in die innere Zitadelle
Berlins Kritik von Mills Auffassung, derzufolge frei sein bedeutet, "tun, was man zu tun
wünscht": Mills Auffassung ist kompatibel mit dem Rückzug in die innere Zitadelle
Die "heimlichen Verführer": Anspielung auf das Buch von Vance Packard, The Hidden
Persuaders (1957), über die Werbeindustrie.
Die Konsequenz von asketischer Selbstverneinung: Integrität, Gelassenheit vs. Freiheit
Der eigene Tod als letzte logische Konsequenz des Rückzugs in die innere Zitadelle
Alternativen zur Selbstverneinung als Methode zur Überwindung von Hindernissen:
Handeln, Gewalt, Überredung
Mögliche negative moralische Konsequenzen der Vergrösserung der Freiheit
Die Verneinung solcher Konsequenzen durch Vertreter der positiven Freiheit
Die rationalistische Auffassung zur Erlangung der positiven Freiheit: durch die Vernunft
verstehen, was notwendig und was kontingent ist.
Die Beispiele des Mathematikstudenten und des Musikers
Was man rational nicht wollen kann
Der heteronome Ursprung von Leidenschaften, Vorurteilen, Ängsten und Neurosen
Das mechanistische Verständnis der Gesellschaft (vorwiegend im 18. Jahrhundert) und die
Idee, dass Wissen frei macht
Das vitalistische Verständnis der Gesellschaft (vorwiegend im 19. Jahrhundert, Herder,
Hegel, Marx) und die Idee, dass die Kenntnis der "Gesetze der Geschichte" frei macht
Hegel: Institutionen als Resultate des Fortschritts im Denken (Gesetze, Regeln und Sitten,
die auf Ideen beruhen, die sich später als falsch erwiesen haben, werden sukzessive ersetzt,
sobald man das wirklich verstanden hat)
Marx: Institutionen als Spiegel von Interessen (Gesetzte, Regeln und Sitten, die auf
Interessen beruhen, welche jetzt den Fortschritt behindern, werden sukzessive ersetzt, wenn
die Menschen sie richtig verstanden haben)
Wie wir vom Despotismus der Institutionen, Überzeugungen und Neurosen befreit werden
können: korrekt verstehen impliziert rational handeln (für Marx) – rational handeln heisst
frei handeln
Handeln gegen die historische Notwendigkeit bedeutet, irrational zu handeln – und deshalb
unfrei zu sein (laut Marx)
4
•
Die grundlegende Voraussetzung dieser Auffassung: Freiheit ist positiv – sie drückt
Selbstbestimmung und Selbstbeherrschung aus
§33
•
•
Die Beziehung zwischen der "positiven Lehre der Befreiung durch die Vernunft" und
politischen Ideologien
Die Popularität dieser Version der positiven Freiheit
5