BEKB Makroökonomischer Überblick

Felsenauviadukt (BE)
BEKB Makroökonomischer Überblick
Bern, 04.09.2015
Globale Übersicht: Industrie PMI Weltkarte
> 51
49 - 51
•
In den USA bliebt die Stimmung grundsätzlich
positiv.
•
In Europa hält die zuversichtliche Stimmung unter
den Einkaufsmanagern im verarbeitenden Gewerbe
weiter an – mit Ausnahme von Frankreich.
•
In der Schweiz hat sich die Stimmung deutlich
aufgehellt. Zuversichtlich stimmen auch die neuen
Bestellungen.
•
In China hat sich die Stimmung nochmals
abgeschwächt. Der Einkaufsmanager-Index für
Australien ist überraschend stark angestiegen. Dies
ist jedoch primär auf währungsbedingt gestiegene
Einkaufspreise zurückzuführen. Der Effekt ist
deshalb nur oberflächlich positiv und dürfte im
Folgemonat wieder umkehren.
•
In den Schwellenländern ist die Stimmung mit
Ausnahme von Indien und Mexiko verhalten. Die
Abschwächung in China hat die Situation nochmals
zusätzlich belastet.
•
Gesamthaft ist in den letzten Wochen erneut eine
leichte Verschlechterung der Situation in der
Industrie feststellbar. In den USA und in Europa
bleibt die Tendenz jedoch positiv.
< 49
Industrie
Sep 14 Okt 14 Nov 14 Dez 14 Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15
USA
56.1
57.9
57.6
55.1
53.5
52.9
51.5
51.5
52.8
53.5
Eurozone
50.3
50.6
50.1
50.6
51.0
51.0
52.2
52.0
52.2
52.5
Deutschland
49.9
51.4
49.5
51.2
50.9
51.1
52.8
52.1
51.1
51.9
Frankreich
48.8
48.5
48.4
47.5
49.2
47.6
48.8
48.0
49.4
50.7
Italien
50.7
49.0
49.0
48.4
49.9
51.9
53.3
53.8
54.8
54.1
Spanien
52.6
52.6
54.7
53.8
54.7
54.2
54.3
54.2
55.8
54.5
Grossbritannien
51.5
53.4
53.4
52.8
52.9
53.9
54.1
51.7
51.9
51.4
Schweiz
51.5
54.3
52.5
53.6
48.2
47.3
47.9
47.9
49.4
50.0
Japan
51.7
52.4
52.0
52.0
52.2
51.6
50.3
49.9
50.9
50.1
Australien
46.5
49.4
50.1
46.9
49.0
45.4
46.3
48.0
52.3
44.2
China
50.2
50.4
50.0
49.6
49.7
50.7
49.6
48.9
49.2
49.4
Südkorea
48.8
48.7
49.0
49.9
51.1
51.1
49.2
48.8
47.8
46.1
Indien
51
51.6
53.3
54.5
52.9
51.2
52.1
51.3
52.6
51.3
Indonesien
50.7
49.2
48.0
47.6
48.5
47.5
46.4
46.7
47.1
47.8
Brasilien
49.3
49.1
48.7
50.2
50.7
49.6
46.2
46.0
45.9
46.5
Mexiko
53.1
54.6
52.6
50.0
51.0
50.2
50.3
51.9
52.6
53.1
Russland
50.4
50.3
51.7
48.9
47.6
49.7
48.1
48.9
47.6
48.7
Türkei
50.4
51.5
52.2
51.4
49.8
49.6
48.0
48.5
50.2
49.0
Südafrika
49.5
50.1
53.3
50.2
54.2
47.6
47.9
45.4
50.8
51.4
Jul 15 Aug 15
52.7
51.1
52.4
52.3
51.8
53.3
49.6
48.3
55.3
53.8
53.6
53.2
51.9
51.5
48.7
52.2
51.2
51.7
50.4
51.7
47.8
47.3
47.6
47.9
52.7
52.3
47.3
48.4
47.2
45.8
52.4
51.8
48.3
47.9
50.1
49.3
51.4
48.9
Einkaufsmanagerindizes für die Industrie. Quelle: Bloomberg, BEKB
04.09.2015
2
Globale Übersicht: Konsenserwartungen
Wachstum real zum VJ in %
2014
Welt (gewichtet)
2.3
USA
2.4
Eurozone
0.8
Deutschland
1.6
Frankreich
0.2
Italien
-0.4
Spanien
1.4
Japan
-0.1
Grossbritannien
3.0
Schweiz
1.9
China
7.4
Indien
5.4
Brasilien
0.2
Russland
0.6
Mexiko
2.1
2015
2.8
2.3
1.5
1.7
1.2
0.7
3.0
0.9
2.6
0.6
6.9
7.4
-1.8
-3.7
2.5
2016
3.2
2.7
1.7
1.9
1.5
1.2
2.6
1.4
2.4
1.2
6.7
7.6
0.4
0.5
3.2
2017
3.1
2.5
1.6
1.6
1.5
1.0
2.1
0.7
2.4
1.8
6.5
8.1
1.7
1.3
3.6
Veränd. der Konsumentenpreise zum VJ in %
2014
2.0
1.6
0.4
0.8
0.6
0.2
-0.2
2.7
1.5
0.0
2.0
6.4
6.3
7.8
4.0
2015
1.6
0.3
0.2
0.4
0.3
0.2
-0.3
0.8
0.2
-1.0
1.5
6.2
8.8
15.2
3.0
2016
2.6
2.0
1.3
1.6
1.2
1.0
1.2
1.1
1.5
-0.1
2.0
5.3
6.0
7.1
3.4
2017
2.7
2.3
1.6
1.8
1.4
1.2
1.1
2.0
2.0
0.4
2.3
5.5
4.8
6.4
3.0
Arbeitslosenrate %
2014
7.5
6.2
11.6
6.7
10.3
12.7
24.5
3.6
6.3
3.2
4.1
2015
6.9
5.3
11.1
6.4
10.3
12.5
22.4
3.4
5.5
3.4
4.2
2016
6.7
5.0
10.7
6.2
10.0
12.2
20.7
3.3
5.3
3.6
4.2
2017
6.3
4.8
10.3
6.0
9.8
12.0
19.4
3.2
5.2
3.4
4.2
4.8
5.2
4.8
6.6
6.0
4.4
7.8
6.1
4.3
6.7
6.0
4.3
= Konsensschätzungen Bloomberg
•
•
Konsenserwartungen gehen von einer Zunahme der
Wachstumsdynamik und der Inflationsrate in den nächsten
zwei Jahren aus, bei sinkenden Arbeitslosenraten.
Für China wird eine weitere Abschwächung des immer noch
beschaulichen Real-Wachstums auf 6.5% erwartet. Von den
USA wird zudem ein rund 1% stärkeres Real-Wachstum
erwartet, als in der Eurozone.
•
In der Schweiz geht man von einem Wachstumsschub ab 2016
aus. Die Inflation wird dabei weiterhin tief erwartet.
Quelle: Bloomberg, BEKB
04.09.2015
3
USA: Volkswirtschaft in 2 Grafiken
Kerninflationsrate (Kern Konsum-Deflator, Veränd. zum VJ in %)
Employment Cost Index (Löhne ohne Boni, zum VJ%)
Arbeitslosenrate erweitert U-6 (%, sb, invertiert), rechte Skala
4
•
Der Konsum bleibt der wichtigste Wachstumstreiber in den USA. Das Stellenwachstum (aktuell
ca. 2.5% p.a.) bleibt zusammen mit dem Anstieg
der Realeinkommen, einer der Haupttreiber für das
Konsumwachstum.
•
Die positive Dynamik in der Lohnentwicklung hat
in den letzten Monaten nachgelassen, trotz
grundsätzlich überzeugender Arbeitsmarktzahlen.
Inflationsdruck ist noch kein Thema.
•
Der Investitionszyklus in den USA hat in den
letzten Monaten etwas an Fahrt verloren. Ein
stärkerer USD dämpft die Nachfrage nach
Kapitalgütern, welche in den USA hergestellt
werden. In den nächsten Monaten erwarten wir eine
leichte Besserung, ausgelöst durch den
Häusermarkt, allerdings noch keinen Boom.
•
Das BIP für das 2. Quartal 2015 wurde in der 2.
Schätzung von 2.3% auf 3.7 nach oben revidiert.
Diese deutliche Aufwärtsrevision stimmt positiv, da
der Anstieg breit abgestützt ist. Insbesondere waren
im Aussenhandel und bei den Investitionen weniger
Bremsspuren festzustellen als zunächst erwartet.
6
8
3
10
2
12
14
1
16
0
18
Sep
05
Sep
06
Sep
07
Sep
08
Sep
09
Sep
10
Sep
11
Sep
12
Sep
13
Sep
14
Sep
15
Sep
16
Sep
17
Private Konsumausgaben (reale Veränd. zum VJ%)
Haushalte: Einkommen (reale Veränd. zum VJ%)
Beschäftigungwachstum in der Privatwirtschaft (zum VJ in %)
8
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
-3
-4
-5
-6
-7
Sep 05 Sep 06 Sep 07 Sep 08 Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12 Sep 13 Sep 14 Sep 15
Quelle: Bloomberg, BEKB
04.09.2015
4
USA: Leitzinserwartungen
USA: Fed Funds Rate Prognosen (%)
3.5
Fed Fund impliziter Zins 2.9.2015
3
FOMC Medianprognose Juni 2015
Primärhändler Medianprognose (NY Fed, Jul 2015)
2.5
2.5% als
längerfristiger
Deckel
Prognose BEKB Jun 2015
2
1.5
BEKB Meinung:
1- 2 Zinsschritte in
2015, startend im
September 2015
BEKB Meinung:
4 Zinsschritte in
2016
1
0.5
Quelle: Bloomberg, NY Fed,
US Federal Reserve, BEKB
0
Sep 15
Mrz 16
Sep 16
Mrz 17
Sep 17
•
Die US-Notenbank wird am 17.9.2015 ihre Offenmarktsitzung
abhalten.
leichte Leitzinserhöhung würde die Konjunktur in den USA
nicht abwürgen.
•
Aufgrund der von China herkommenden Turbulenzen und dem •
Fernbleiben von Inflationsdruck ist die Wahrscheinlichkeit
einer Leitzinserhöhung im September gesunken. Wir gehen
dennoch von einer ersten Leitzinserhöhung im 2015 aus. Eine
Allerdings gehen die Terminmärkte von einer schon fast
depressiven Leitzinsentwicklung aus. Deshalb könnte bei einer
Leitzinserhöhung die Volatilität an den Finanzmärkten
kurzfristig deutlich ansteigen.
04.09.2015
5
Eurozone: Volkswirtschaft in 2 Grafiken
Private Konsumausgaben (reale Veränd. zum VJ in %, sb)
Beschäftigung (Veränd. zum VJ in%): ER
Veränderung Kreditvolumen Unternehmen zum VJ in %, rechte Skala
3
10
1
5
0
0
-1
-5
-2
-10
-3
-15
Aug
06
Aug
07
6
Aug
08
Aug
09
Aug
10
Aug
11
Aug
12
Aug
13
Aug
14
Aug
15
•
Dies hat die Zuversicht der Konsumenten gesteigert
und dürfte das Konsumwachstum antreiben.
•
Die angespannte Situation in Griechenland scheint
vorerst nicht auf andere Mittelmeerländer
übergeschnappt zu sein. In Spanien hat die
Unterstützung für die radikale Partei Podemos
nochmals nachgelassen.
•
Die Kern-Inflation ist jüngst etwas angestiegen. Die
Deflationsgefahren scheinen vorerst gebannt.
•
Die Arbeitslosenrate von rund 11% ist weiterhin
hoch. Die positiven Wachstumsaussichten für 2015
helfen, die Arbeitslosenrate zu senken. Allerdings
bestehen regional grosse Unterschiede. Und
Reformen bleiben notwendig. Die Abschwächung
in China birgt konjunkturelle Risiken.
120
BIP (reale Veränd. zum VJ in %, sb)
4
Die Lockerungs-Massnahmen der EZB (TLTRO,
ABS- und Staatsanleihen-Käufe) entfalten
zunehmend die gewünschte Wirkung. Im
Bankkreditkanal scheint die Nachfrage von der
Firmenseite zu steigen, was auch auf bessere
Aussichten der Firmen schliessen lässt. Gleichzeitig
ist auch das Stellenwachstum positiv.
15
2
Aug
05
•
Wirtschaftsvertrauen (Index), rechte Skala
110
2
100
0
90
-2
80
-4
-6
70
Aug
05
Aug
06
Aug
07
Aug
08
Aug
09
Aug
10
Aug
11
Aug
12
Aug
13
Aug
14
Aug
15
Quelle: Bloomberg, BEKB
04.09.2015
6
Eurozone: Kredit und Investitionen
Veränderung Kreditvolumen Unternehmen zum VJ in %
Erwartungen - stärkere Nachfrage: Unternehmen, rechte Skala
15
Stärkere Kreditnachfrage: Unternehmen, rechte Skala
10
•
Zum ersten Mal seit nunmehr fast drei Jahren
konnte das Volumen an Firmenkrediten in der
Eurozone im Vorjahresvergleich wieder etwas
zulegen.
•
Dies ist eine Bestätigung, dass die LockerungsMassnahmen der EZB Wirkung zeigen.
•
Die positive Entwicklung dürfte in den nächsten
Monaten unter Ausbleiben externer Schocks
anhalten. Dies lassen die von der EZB
durchgeführten Kreditumfragen vermuten.
•
Positiv stimmt auch die Entwicklung der
Kapitalgüterbestellungen. Die Unternehmen in der
Eurozone profitieren einerseits im Export von
einem tieferen Wechselkurs, andererseits erlauben
das tiefe Zinsumfeld und die positiven
Kreditvergaberestriktionen wieder die Finanzierung
von Kapitalgütern über Bankkredite.
•
Ein Risiko bleibt ein stärker werdender
Stimmungsumschwung in China, da Europa mit
China intensive Handelsbeziehungen pflegt (sowohl
Import- als auch Exportindustrien).
50
30
5
10
0
-10
-5
-30
-10
-15
-50
Sep 05 Sep 06 Sep 07 Sep 08 Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12 Sep 13 Sep 14 Sep 15
30
20
Fixe Investitionen real (Veränd. zum VJ in %)
Offene Bestellungen von Kapitalgütern (Veränd. zum VJ in %)
Eurocoin Vorlaufindikator für die Eurozone, rechte Skala
1.5
1
10
0.5
0
0
-10
-0.5
-20
-1
-30
-40
-1.5
Sep 05 Sep 06 Sep 07 Sep 08 Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12 Sep 13 Sep 14 Sep 15
Quelle: Bloomberg, BEKB
04.09.2015
7
Schweiz
5
BIP real (sb, reale Veränd. zum VJ in %), linke Skala
KOF Konjunkturbarometer (Index), rechte Skala
120
•
Die Vorlaufindikatoren für die Schweiz zeigen nun
ein besseres Bild. Das KOF Konjunkturbarometer
konnte nach dem starken Anstieg nochmals leicht
zulegen. Der Einkaufsmanager-Index konnte den
Rücksetzer im Vormonat wettmachen.
•
Der Schweizer Franken hat gegenüber dem Euro in
den vergangenen Wochen nochmals etwas
nachgegeben. Dies dürfte die bevorstehende
Konjunkturdelle etwas mildern, dennoch werden
die nächsten sechs Monate relativ zäh werden.
Allerdings hat sich gemäss der jüngsten
Geschäftsumfrage der Konjunkturforschungsstelle
die Situation in den währungssensitiven Sektoren
Gastgewerbe und Industrie etwas aufgehellt.
•
Mittelfristig bleibt die Entwicklung der
konjunkturellen Lage der Schweiz weiterhin stark
abhängig vom globalen Handelszyklus und damit
von der globalen Konjunktur. Die Schweiz kann
allerdings von positiven Impulsen aus der Eurozone
profitieren.
•
Trotz Anstieg der Kapitalmarktzinsen bleibt das
kurze Ende der Zinskurve (inkl. Geldmarkt)
weiterhin deutlich im negativen Bereich und zieht
wiederum das lange Ende wieder nach unten.
110
3
100
1
90
-1
80
-3
70
-5
60
Aug 05 Aug 06 Aug 07 Aug 08 Aug 09 Aug 10 Aug 11 Aug 12 Aug 13 Aug 14 Aug 15
CH: PMI (procure.ch / Credit Suisse)
Index
PMI®
Produktion (Output)
Auftragsbestand
Einkaufsmengen
Einkaufspreise
Lieferfristen
Lager Einkauf
Lager Verkauf
Beschäftigung
Quelle: Bloomberg, BEKB
31.08.2015 31.07.2015 Veränderung
52.2
62.4
52.4
55.3
36.1
50.6
46.7
49.7
42.9
48.7
55.5
48.5
52.5
40.2
48.9
46.6
48.8
41.6
3.5
6.9
3.9
2.8
-4.1
1.7
0.1
0.9
1.3
04.09.2015
8
China
11
CPI Core (ohne Lebensmittel; Veränd. zum VJ in %, nsb)
PPI (Veränd. zum VJ in %, nsb)
China Leitzins (Ausleihsatz PBOC)
China Reservesatz für Banken in %, rechte Skala
•
Chinas Notenbank hat nochmals den Leitzins
gesenkt. Die Tendenz zu einer expansiveren
Geldpolitik wird in China anhalten. Zusätzlich wird
auch die Regierung vermehrt Massnahmen einleiten
und Reformen eher beschleunigen, um die
Konjunktur zu stützen. Ein grosses Stimuluspaket
wie 2009 ist jedoch eher unwahrscheinlich.
•
China wird das «Soft Landing» fortsetzen. Ein
deutliches Anziehen der Konjunktur ist momentan
eher unwahrscheinlich.
•
Die Anpassung der Devisenkurs-Fixing-Regeln war
mehr eine Replik auf Kritik des IWF, denn ein
Beginn einer grossen Abwertungswelle.
•
Der starke Einbruch des chinesischen
Aktienmarktes dürfte aufgrund seines geringen
Anteils am Volksvermögen und auch im Vergleich
zum BIP mittelfristig keine allzu grossen negativen
Auswirkungen entfalten. Viel wichtiger ist eine
Stabilisierung im Häusermarkt. Die deutlich tiefere
Bauaktivität wird das Überangebot schrumpfen
lassen. Ein Preisumschwung für Wohnimmobilien
in den grossen Städten scheint sich bereits
abzuzeichnen.
25
20
6
15
1
10
-4
5
-9
0
Sep 06 Sep 07 Sep 08 Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12 Sep 13 Sep 14 Sep 15
30
20
Häuserpreise China: Klasse 1 Städte (Veränd. zum VJ in %, nsb)
Häuserpreise China: Klasse 2 Städte (Veränd. zum VJ in %, nsb)
Häuserpreise China: andere Städte (Veränd. zum VJ in %, nsb)
10
0
-10
Sep 06 Sep 07 Sep 08 Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12 Sep 13 Sep 14 Sep 15
Quelle: Bloomberg, BEKB
04.09.2015
9
Japan und Australien
Japan
•
In Japan bleibt das von der japanischen Notenbank
gesetzte Inflationsziel von 2% in weiter Ferne. In
den nächsten Monaten muss unter Umständen sogar
mit einer leicht negativen Entwicklung gerechnet
werden.
•
Die Wachstumszahlen konnten in diesem Jahr
bisher nicht überzeugen. Insbesondere die
schwache Entwicklung im Privatkonsum stellt den
Erholungszyklus in Frage.
•
Obwohl in Australien der IndustrieEinkaufsmanager-Index in eine positive Richtung
ging, ist den Sub-Indikaotren nicht viel positives zu
vernehmen: Exportbestellungen gingen zurück,
Verkäufe sind schwächer und die Aktivitäten sind
auch tiefer. Der Anstieg im Gesamtindex ist primär
auf höhere Einkaufspreise zurückzuführen.
CPI National ex fresh food and energy (zum VJ in %)
4
CPI National ex fresh food and energy ex MWSt (zum VJ in %)
2
0
-2
-4
Aug 05 Aug 06 Aug 07 Aug 08 Aug 09 Aug 10 Aug 11 Aug 12 Aug 13 Aug 14 Aug 15
Index
Australien: Manufacturing
®
PMI
Neue Bestellungen
Produktion
Anstellungen
Verkäufe
Auslieferungen
Lager
Einkaufspreise
Verkaufspreise
Exportbestellungen
Löhne
Kapazitätsauslastung
31.08.2015 31.07.20
51.7
52.9
51.2
51.3
48.6
53
48.4
67.7
48.3
44.8
64.3
71.3
50.4
49.8
54.2
47.5
53.9
50.6
47.9
63.1
52.3
51.8
64.5
70.7
Veränderung
1.3
3.1
-3
3.8
-5.3
2.4
0.5
4.6
-4
-7
-0.2
0.6
Quelle: Bloomberg, BEKB
04.09.2015
10
Globaler Makro-Überblick: Tendenzen für die nächsten 3 Monate
USA
Eurozone
UK
Schweiz
Japan
China
Geldpolitik
Inflation
Konjunktur
Arbeitsmarkt
Privatkonsum
Unternehmen
Investitionen
Kreditzyklus
Häusermarkt
Staat
Aussenhandel
Fiskalsituation
Politisches Umfeld
04.09.2015
11
Fazit 1/2
USA:
•
Die USA bleiben die globale Konjunkturlokomotive mit dem Privatkonsum als Haupttreiber. Der Privatkonsum wiederum
hängt von der Arbeitsmarktentwicklung ab. Die Unterbeschäftigung ist immer noch erhöht. Vollbeschäftigung kann ab 2016
eintreten. Inflationsdruck besteht noch nicht und die Heranbildung einer Lohn/Preis-Spirale dürfte frühestens ab 2016 ein
Thema werden.
•
Die Wahrscheinlichkeit einer Leitzins-Erhöhung im September hat sich merklich verkleinert. Das Fed wird bis Ende 2015
wahrscheinlich bloss einen Zinsschritt vornehmen. Der weitere Zinspfad wird nicht mehr so stark steigen wie in den
vergangenen Zinserhöhungsphasen. Die Markterwartungen (Renditeniveau, Fed Fund Futures) für weitere Zinserhöhungen
sind jedoch zu pessimistisch.
Europa:
•
Das EZB QE drückt den EUR und das Zinsniveau. Dies ist positiv für Exporte und Kreditwachstum.
•
Stärkere Exporte reichen alleine jedoch noch nicht aus, um die Nachfrage in der Währungsunion zu stimulieren. Gemeinsam
mit tiefen Zinsen liefert dies jedoch eine Grundlage für weitere Firmen-Investitionen und Job-Wachstum.
•
Die Arbeitslosigkeit ist immer noch hoch. Strukturreformen müssen deshalb die Geldpolitik ergänzen.
•
Die Aussichten für Europa haben sich deutlich verbessert, darauf lassen jedenfalls Umfrageindikatoren schliessen.
Unsicherheiten bleiben weiter erhöht und sind aufgrund der starken Handelsbeziehungen mit China und der dortigen
Abschwächung etwas angestiegen. Aber Reformen mit Fokus auf Job-Wachstum werden moderat vorangetrieben.
Stellenwachstum ist da und liefert positive Impulse für die Konsumentwicklung.
Schweiz:
•
Die Aufhebung der EURCHF Untergrenze ist kurzfristig mit deflationären Tendenzen, einer konjunkturellen Abschwächung
und einer leicht steigenden Arbeitslosenrate verbunden. Ein stärkerer USD könnte die Herausforderung etwas mildern. Die
Schweiz scheint den Herausforderungen momentan jedoch gut standzuhalten.
•
Die Einführung von Negativzinsen auf Giroguthaben bei der SNB drückt das Zinsniveau von CHF-Obligationen.
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Fazit 2/2
China:
•
Die PBOC wird mit graduellen Liquiditätsspritzen und die Regierung mit gezielten Infrastrukturinvestitionen der Konjunktur
unter die Arme greifen. Es dürfte jedoch kein umfangreiches Stimuluspaket lanciert werden.
•
China ist im Rebalancing-Modus und wird u.E. das «Soft Landing» meistern können. 2015 dürfte der Vorantrieb von
Reformen weitergehen, kombiniert mit wachstumsstützenden Massnahmen. Die sich abzeichnende Trendwende bei den
Immobilienpreisen stützt diese Erwartung.
•
Chinas Exportwirtschaft hat eine Abschwächung durchzumachen. Die Anpassung des RMB Fixings ist nicht als Abwertung
zwecks Konjunkturstimulierung zu verstehen. China wird keinen weiteren Währungskrieg auslösen wollen.
Japan:
•
Das Inflationsziel von 2% scheint noch länger nicht greifbar zu sein. Die japanische Notenbank wird entweder weitere
Lockerungsmassnahmen einleiten oder ihre Ziele anpassen. Letzteres ist wahrscheinlicher.
•
Der tiefere Erdölpreis und der schwächere JPY sind positiv für Japans Volkswirtschaft. Zentral bleibt die Lohnentwicklung
und damit verbunden das Konsumwachstum. Dieses hat noch nicht an Fahrt gewonnen. Generell bleiben die Aussichten für
Japan in der kurzen Frist fraglich, nicht zuletzt wegen der Handelsbeziehungen zu China.
Schwellenländer:
•
In den Schwellenländern ist die Dynamik weiterhin verhalten. Reformen werden nur zögerlich vorangetrieben.
•
Ausnahme: Indien ist im Sweet Spot Modus: die Inflation sinkt, Reformen werden vorangetrieben und die Leitzinsen
gesenkt.
•
Im Konflikt zwischen Russland und dem Westen ist vorerst keine Lösung in Sicht. Die laufenden Sanktionen sowie die
tiefen Ölpreise setzten die russische Wirtschaft zunehmen unter Druck.
•
Brasiliens Konjunktur befindet sich in einer hartnäckigen Stagnationsphase.
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Abkürzungsverzeichnis / Kontakt
BIP
Corp
CPI
EM
HY
nsb
KGV
PMI
sb
Stabw
Veränd.
VJ
YoY
Bruttoinlandprodukt
Unternehmen o.ä. (englisch «corporate»)
Konsumentenpreisindex (englisch «consumer price index»)
Schwellenländer (englisch «Emerging Markets»)
Hochzinsanleihen (englisch «High Yield»)
nicht saisonal bereinigt
Kurs-Gewinnverhältnis
Einkaufsmanagerindex (basiert auf Umfrage, englisch «purchasing manager index»)
saisonal bereinigt
Standardabweichung
Veränderung
Vorjahr
im Vorjahresvergleich (englisch «year over year»)
Kontakt:
Berner Kantonalbank
Thomas Fischer
Leiter Volkswirtschaft a.i.
[email protected]
031 666 64 37
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