DDG Informationen 3/2015 - Deutsche Diabetes Gesellschaft

03/2015 | 7. Jahrgang | Juni 2015
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Erste Kurse in
Oldenburg / Ho
lstein
und Rheine
→ Nächster Term
in ab 21.09.
Mehr auf Seite
102 und 140
Präventionsgesetz
Diabetesforschung
Prävention als Feigenblatt
DDG Präsident
im Bundestag
Insulin-Impfung
Erste Hürde genommen
Süßwarenhersteller sponsert
Aktion gegen Übergewicht
www.ddg.info
Berichte aus dem Vorstand
 93Editorial
Das aktuelle Interview
 94
„aha! – ab heute anders“ – ein Präventionsprogramm für Menschen mit Diabetesrisiko
Mitteilungen
 98
Diabetes Kongress 2015: Impressionen
100
DDG Präsident spricht vor Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages
102
DDG bietet neue Weiterbildung zur DiabetesPflegefachkraft DDG (Klinik) an
104
Expertenforum Diabetes: Neue Versorgungsund Therapiestrategien auf dem Prüfstand
108
Main-Tauber-Kreis gegen Diabetes:
Aktionswoche zur Diabetes-Prävention
111
AG Diabetischer Fuß: Messbare Erfolge
durch interdisziplinäre Therapiekonzepte
113
DocCards: Checkliste hilft bei Patienten
mit mangelnden Deutschkenntnissen
115
Alibi-Kampagne: Süßwarenhersteller Mars
sponsert Initiative gegen Übergewicht
116 Debatte um Zuckersteuer: Bundesernäh
rungsministerium gegen Weltgesundheitsorganisation
117
In niedriger Dosierung: Diabetesmedikament
Metformin jetzt auch bei leichter Nierenschwäche erlaubt
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
118
Zwillinge und Geschwister mit Typ-1-Diabetes
für Studienteilnahme gesucht
120 12. Deutscher Pankreatischer Inselzell
Workshop
122
Inhalt
124
Typ-1-Diabetes: Erste Hürde zur Insulin-Impfung
erfolgreich genommen
126 Diabetesinformationsdienst München:
Aktuelle Forschungsergebnisse laienverständlich
formuliert
128
Institut für Diabetesforschung baut
Präventionsstudien für Risikopatienten aus
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
130
Bundesminister für Gesundheit begrüßt Benefizspiel: FC Bundestag gegen FC Diabetologie
131
FC Bundestag schlägt FC Diabetologie mit 4 : 0:
Trotz Niederlage – der Gewinner heißt Diabetes
133
Kampagne 2015: Was bewegt die Menschen
mit Diabetes?
134
Verbot von Kinderwerbung auf Basis von
„Nährstoff-Profiling“ soll Kinder vor Übergewicht schützen
136
„Süß und billig“: Der Süßigkeitenkonsum
nimmt pro Kopf zu
137
Blasenschwäche führt häufig zu Depressionen
und sozialer Isolation
138
Erste Diabetes-Registerkonferenz in Berlin
Seminare / Weiterbildung / Fortbildung
140
Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik)
141
Diabetesberater/in DDG
143
Diabetesassistent/in DDG
146
Wundassistent/in DDG
148
Podologe/in DDG
149
„Kommunikation und patientenzentrierte
Gesprächsführung in der Diabetologie“
150
Fachpsychologe/in DDG
152
„Klinische Diabetologie“ DDG
153Impressum
Dextromethorphan – ein Wirkstoff
mit antidiabetischen Eigenschaften
3/2015 | DDG Informationen
91
Berichte aus dem Vorstand
Editorial
Liebe Mitglieder der DDG,
ein erfolgreicher und hoch interessanter Diabetes Kongress 2015 liegt
hinter uns. Mit über 6000 Kongressteilnehmern haben wir wieder ein
sehr gutes Ergebnis erreicht. Unter
der Leitung von Professor Dr. med.
Norbert Stefan von der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Tübingen, dem ich an dieser
Stelle noch einmal sehr herzlich danken möchte, haben wir das Thema
der personalisierten Medizin auf
breiter Ebene in Grundlagenwissenschaft und Klinik vertiefen können.
Eine Premiere durften wir mit dem
neuen Angebot „Diabetes kompakt
für die Hausarztpraxis“ erleben, das
sehr gut angenommen und besucht
wurde. Die positive Resonanz der
teilnehmenden Ärzte und medizinischen Fachangestellten auf diese
viereinhalbstündige Veranstaltung
zu praxisrelevanten Themen der
Diabetologie unter dem Aspekt der
Herausforderungen in der Hausarzt-
DDG Informationen | 3/2015
praxis zeigt uns, dass wir hier die
richtigen Themen ausgewählt haben.
Doch besonders wichtig sind der vertiefte Dialog und der Informationsaustausch zwischen Hausärzten und
Diabetologen. Ein weiterer wichtiger
Kongressbestandteil war die Betreuung und das aktive Einbinden von
100 Nachwuchsstipendiaten auf dem
Kongress. Das Gesundheitspolitische
Forum auf dem DDG Kongress fand
ebenfalls viel Beachtung, sodass diese
Veranstaltung für den nächsten Kongress wieder aufgenommen wird.
Während auf dem Diabetes Kongress Ursachenforschung und Behandlung des Diabetes einen breiten
Raum einnahmen, ist das gesundheitspolitische Thema Prävention
ganzjährig auf unserer Agenda. Am
22. April hatte unser Past-Präsident
PD Dr. med. Erhard Siegel die Gelegenheit, vor dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages
anlässlich des geplanten Präventionsgesetzes der Bundesregierung zu
sprechen und die Positionen der
DDG zum Thema Verhältnisprävention vorzutragen. Die Relevanz der
DDG Positionen spiegelt sich auch
darin wieder, dass am selben Tag
noch das Deutsche Ärzteblatt die von
Dr. Siegel präsentierten Positionen
und die DDG Kern-Forderungen für
mehr Verhältnisprävention ausführlich darstellte (s. Seite 100 f.).
Mit Prävention befassen sich weitere Beiträge in dieser Ausgabe. Im
aktuellen Interview mit Dr. Carsten
Petersen (s. Seite 94 ff.) erfahren Sie,
wie das schleswig-holsteinische Diabetes-Präventionsprogramm „aha! –
ab heute anders“ zu Stande kam und
welche ersten Ergebnisse zu verzeichnen sind. Wie eine „Blaupause“
kann man die Aktionswoche des
Main-Tauber-Kreises zur Diabetesprävention betrachten. Ein ganzer
Landkreis wurde im vergangenen
Herbst anlässlich des Weltdiabetestages aktiv und klärte die Bevölkerung durch zahlreiche Aktionen darüber auf, wie sich Diabetes vermeiden lässt. Dazu hat das DiabetesZentrum Bad Mergentheim Kooperationen mit öffentlichen Ämtern geknüpft – ein Modell, das Schule machen könnte. Wie das funktioniert
hat, lesen Sie auf Seite 108 ff.
In Anbetracht der steigenden Zahlen übergewichtiger Kinder und Jugendlicher, die damit ein größeres
Risiko entwickeln, später an Diabetes
zu erkranken, begrüßt die DDG insbesondere auch Gesundheitsinitiativen, die sich speziell an diese Gruppe
richten. Wenn jedoch zu den Unterstützern einer solchen Initiative der
Marktführer im Lebensmittelbereich
Süßwaren zählt, sollte man skeptisch
werden. Das Projekt „ekip“ will nach
eigenen Angaben die Gesundheit bei
Familien mit Migrationshintergrund
fördern und dem Übergewicht bei
türkischstämmigen Kindern und Jugendlichen vorbeugen. S. Seite 115.
Diabetes früh erkennen und optimal behandeln – das sind unsere
Hauptaufgaben. Heutzutage bedeutet
das, auch durch gesundheitspolitische Aktivitäten zunehmend aktiv zu
werden. Mein Vorgänger Dr. Erhard
Siegel gelang es in der Zeit seiner
DDG Präsidentschaft, das politische
Profil der DDG zu schärfen. Die DDG
hat nicht nur durch seine „Außenwirkung“ profitiert, sondern sehr stark
auch von seinen integrativen und leitenden Fähigkeiten. Für seine hoch
engagierte und kontinuierliche Arbeit und seine exzellente Präsidentschaft möchte ich ihm auch im Namen des Vorstandes danken. Sehr
gerne werde ich dem von ihm eingeschlagenen Weg folgen und die Aktivitäten der DDG fortführen. Dabei
stehen fünf Bereiche im Zentrum:
Wir werden die Versorgungsstrukturen weiter verbessern, die Zertifizierungsbestrebungen und die Angebote
der Weiterbildung ausbauen, uns intensiv um den diabetologischen
Nachwuchs kümmern und mit Hausärzten und ärztlichen Kollegen der
Nachbarfächer einen engen und intensiven Austausch pflegen. Nach
dem Kongress ist vor dem Kongress:
Ich freue mich, Sie auf der Herbsttagung in Düsseldorf oder beim Diabetes Kongress 2016 in Berlin wieder
zu sehen.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.
Ihr
Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz
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Das aktuelle Interview
www.ddg.info
Ein Gespräch mit Dr. med. Carsten Petersen
„aha! – ab heute anders“ –
ein Präventionsprogramm für
Menschen mit Diabetesrisiko
Dr. Petersen: Diese Frage ist nicht
exakt zu beantworten. Wir gehen davon aus, dass in Deutschland jedes
Jahr mehr als 250 000 Menschen an
Diabetes Typ 2 erkranken. Untersuchungen wie das Augsburger KoraSurvey haben gezeigt, dass gerade für
den Typ-2-Diabetes von einer sehr
hohen Dunkelziffer auszugehen ist,
das heißt, sehr viele Menschen haben
Diabetes, ohne es zu wissen. Schätzungsweise ist von drei bis vier Millionen Menschen in Deutschland auszugehen, die sich in diesem Stadium
des Prädiabetes befinden.
DI: Wenn bei einem Patienten ein Prädiabetes, definiert als gestörte Glukosetoleranz oder als eine Kombination
aus abnormer Nüchternglukose von
100 bis 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/
l), festgestellt wird, sollen laut Leitlinien umfassende Lebensstilmodifikation beginnen wie Verzicht auf das
Rauchen, mehr Bewegung und Abnehmen. Welche sind aus Ihrer Sicht
von besonderer Bedeutung?
Dr. Petersen: Die finnische und die
amerikanische
Diabetes-Präventions-Studien haben sehr eindrucksvoll gezeigt, dass vergleichsweise
moderate
Lebensstilveränderung,
wie eine Gewichtsabnahme um fünf
bis sieben Prozent und eine nur geringe Erhöhung der körperlichen Aktivität eine erhebliche Senkung der
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Konversionsrate vom Prädiabetes
zum manifesten Typ-2-Diabetes bewirken. Die moderate Bewegungssteigerung, eine tägliche Einsparung
beim Essen in der Größenordnung
von etwa 300 kcal ist praktisch sehr
leicht umsetzbar und bringt Erfolge.
Insbesondere, wenn nicht nur auf die
Waage geschaut wird, sondern auch
auf den Taillenumfang. Es gilt: „Lieber
langsam und stetig abnehmen als in
die Jo-Jo-Falle tappen“.
DI: In 17 Ländern der europäischen
Union gibt es – so schreibt es der
Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2015 – bereits nationale Diabetespläne einschließlich Präventionsprogrammen. Wie ist die Situation in Deutschland, vor allem im
Hinblick auf die Prävention?
Dr. Petersen: Immerhin gibt es einen
Bundesratsbeschluss aus dem Jahre
2014. Die Politik ist in der Pflicht, zu
handeln. 2011 hat die Bundesregierung die Deklaration des 1. UN-Gipfels
zur Prävention und Kontrolle der
nichtübertragbaren Krankheiten unterzeichnet. Damit trägt sie die in den
Rahmenwerken formuliertenTeilziele
und Messgrößen mit – darunter das
Ziel, Adipositas und Diabetes einzudämmen: „Halt the rise in Obesity
and Diabetes!“ Vor allem muss Diabetes-Typ-2-Prävention politisch gewollt sein. Der Diabetes Typ 2 hateinen
langen Atem. Es ist damit zu rechnen,
dass das „return of investement“ für
Maßnahmen der Diabetesprävention
länger dauert als die Legislaturperiode einer Bundesregierung oder die
Zeit, die Geschäftsführer von Krankenkassen im Amt sind. Jetzt einen Nationalen Diabetesplan aufzustellen,
das sind wir auch den nachfolgenden
Generationen schuldig.
Quelle: Carsten Petersen
DI: Mit Prädiabetes wird der Beginn
einer Stoffwechselstörung bezeichnet, wenn bereits eine Insulinresistenz vorliegt und die Glukosetoleranz
gestört ist. Ein Mensch mit Prädiabetes
ist noch nicht krank, kann es aber werden. Herr Dr. Carsten Petersen, weiß
man wie viele Menschen in Deutschland einen Prädiabetes haben?
Carsten Petersen
DI: Im Sommer 2014 startete auf Ihre
Initiative hin das Präventionsprogramm „aha! – ab heute anders“.
Wie kam es dazu und welche Zielsetzung verfolgt das Programm?
Dr. Petersen: Das „aha!-Programm“
ist in der Folge eines 2007 durch das
Praxisnetz Schleswig gestartete Modellprojekt „aha! Ab heute anders. –
Gesünder Leben im Norden“ entstanden, mit dem die Umsetzung von
Maßnahmen der Diabetesprävention
in der vertragsärztlichen Praxis in
der Region Schleswig untersucht
wurde. Damals nahmen mehr als
1200 Versicherte und 37 Ärztinnen
und Ärzte teil. Die Ergebnisse des Pilotprojekts waren sehr erfolgversprechend.
Im Jahre 2012 wurde von der Kassenärztlichen Vereinigung SchleswigHolstein (KVSH) und der Firma MSD
eine Ausweitung von „aha!“ ange-
DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
Quelle: Carsten Petersen
Das aktuelle Interview
Die PRAEDIAS-Schulung findet in der Kleingruppe im Schulungsraum der
Praxis statt.
regt. Diesmal sollte das Projekt in
ganz Schleswig-Holstein mit Beteiligung möglichst vieler Krankenkassen und Unterstützung von MSD
stattfinden. Es sollte ein gemeinsames Projekt vieler Beteiligter mit
einem gemeinsamen Ziel werden,
Diabetes zu vermeiden. MSD war bereit, die aufwändige Logistik und Evaluation des Programms finanziell zu
unterstützen. In den folgenden 18
Monaten wurden Verhandlungen
zwischen der KVSH und diversen
Krankenkassen geführt, letztendlich
konnten mit der AOK NORDWEST,
der BARMER GEK und der DAKGesundheit Verträge abgeschlossen
werden. „aha! – ab heute anders“ ist
ein Programm ohne Produktbezug.
Ärzte sollen in Schleswig-Holstein
Versicherte mit einem Risiko für Diabetes Typ 2 identifizieren. Mit Hilfe
der Versorgungsstruktur und einer
standardisierten Ansprache sollen
Versicherte mit einem hohen Risiko
für Typ-2-Diabetes, mit bereits bestehendem Prädiabetes oder gar manifestierten und noch nicht diagnostizierten Typ-2-Diabetes identifiziert
und unter ärztlicher Begleitung zur
Änderung ihres Lebensstils motiviert
werden. Mit „aha! 2.0“, einem Folgeprogramm, das im Juli 2014 gestartet
wurde, nimmt die Diabetesprävention erstmals Einzug in die vertrags-
96
ärztliche Versorgung, sprich sie wird
zu einer Kassenleistung.
DI: Um seine Risikofaktoren zu ermitteln, können Patienten einen einfachen Test in bestimmten Arztpraxen machen. Was genau ist das für
ein Test und wie viele Praxen sind
eingebunden in das Projekt?
Dr. Petersen: Zur Ermittlung des individuellen Zehn-Jahres-Risikos, an
Diabetes Typ 2 zu erkranken, können
Versicherte der beteiligten Krankenkassen in den teilnehmenden hausärztlichen Praxen den sogenannten
„Findrisk-Test“ ausfüllen. Dieser Risikotest besteht aus acht einfachen Fragen, die Angaben zur Person wie Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und
Bauchumfang, Bewegung und Essgewohnheiten,
gesundheitliche
Aspekte wie Bluthochdruck und vorangegangene erhöhte Blutzuckerwerte sowie die genetische Disposition erfassen. In Schleswig-Holstein
nehmen bis heute rund 300 hausärztliche Praxen daran teil.
DI: Dem Infomaterial ist zu entnehmen, dass die Patienten, bei denen
ein Risiko für Diabetes festgestellt
worden ist, ein „aha!-Startset“ erhalten. Was beinhaltet dieses Startset?
Dr. Petersen: Kurz gesagt geht es darum, besser zu essen und sich mehr
zu bewegen. Es geht also um kleine
Veränderungen im Lebensstil, welche
die Versicherten problemlos und einfach umsetzen können. Das Startset
beinhaltet als Kernelement das Tagebuch für Ernährung und Bewegung.
Hier tragen die Teilnehmer täglich
die verzehrten Kalorieneinheiten sowie die Bewegungseinheiten ein. Als
Hilfsmittel dient hier die sogenannte
„ChipListe®“, eine Tabelle mit gängigen Nahrungsmittelportionen als
100 kcal Äquivalenten. Diese sind
aufgeteilt in gesunde, vollwertige = lachende Chips und geringwertige oder wertlose = traurige Chips. Um
die Teilnehmer zu mehr Bewegung
zu motivieren, liegen dem Startset
ein Theraband und ein Übungsposter
bei. Mit dem „aha! ‑Startset“ für Lebensstilintervention fällt es leicht zu
lernen, das Leben gesundheitsbewusster zu gestalten. Ein Maßband
für das regelmäßige Messen des
Bauchumfangs gehört dazu. Das Tagebuch ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einerseits
ihre Ernährungsgewohnheiten genau
zu betrachten und andererseits, ihre
Bewegung über einen gewissen Zeitraum zu dokumentieren und zu visualisieren. Dazu leistet die Benutzung eines Schrittzählers oder eines
sogenannten „Trackers“ am Handgelenk gute Hilfe. Wir empfehlen das
Tragen solcher Schrittzähler, weil sie
niedrigschwellige, aber durchaus effektive
Interventionsinstrumente
sind. Menschen können sich damit
zu mehr Bewegung anhalten. „aha!“
ist somit ein Interventionsprogramm,
in dem bewusst Schrittzähler eingesetzt werden um die Teilnehmer zu
stimulieren, „ihrem Diabetes davonzulaufen“. Die benutzten Geräte sollten aber zuverlässig sein.
DI: Kernstück von „aha“ ist ein Kurs,
PRAEDIAS genannt. Wie sieht dieses
Schulungs-Programm konkret aus?
Welche Zielsetzungen verfolgt es?
Dr. Petersen: PRAEDIAS steht für
„Prävention des Diabetes – selbst aktiv werden!“ Es ist ein evaluiertes
Schulungsprogramm zur Primärprävention des Typ-2-Diabetes. Ent-
DDG Informationen | 3/2015
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wickelt wurde es in der Arbeitsgruppe des FIDAM, Forschungsinstitut
Diabetes-Akademie, Bad Mergentheim. Angelehnt an die Inhalte der
beiden großen Präventionsstudien
DPP (USA) und DPS (Finnland), wurde
PRAEDIAS im Hinblick auf die praktische Umsetzbarkeit in der realen Versorgung konzipiert. Im Rahmen einer
Gruppenintervention konnten vergleichbare Effekte bei einer besseren
Kosten-Nutzen-Relation
erreicht
werden. Im Rahmen des § 20 SGB V
gilt die PRAEDIAS-Schulung als eine
Präventionsleistung, für die Versicherten einen Zuschuss von ihrer
Krankenkasse erhalten können.
DI: Zu den Kooperationspartnern des
Projektes gehören die AOK NORDWEST, die BARMER GEK und die
DAK-Gesundheit sowie die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, die das Projekt bewerben? Wie
viele Menschen könnte „aha“ theoretisch erreichen und wie finden Sie
Teilnehmer?
Dr. Petersen: Verschiedene Krankenkassen haben ihr Interesse am „aha!“Präventionsprogramm bekundet und
möchten auch mitmachen. In der Praxis ist das aber manchmal unglaublich
kompliziert und viele Gespräche und
Verhandlungen sind erforderlich, um
geeignete vertragliche Lösungen zu
Das aktuelle Interview
finden. Ohne die KV im Hintergrund
hätten wir Vertragsärzte da längst kapituliert. Bei „aha!“ wird seitens der
teilnehmenden Vertragsärzte darauf
geachtet, dass die Qualitätsvoraussetzungen, die auch für die Teilnahme an
den DMP-Diabetes gelten, erfüllt sind.
Wir streben die Mitarbeit von 500
Ärztinnen/Ärzten bei „aha!“ an, diese
Zahl ist aber noch nicht erreicht. Wir
hoffen auf etwa 20 teilnehmende Versicherte pro Arzt, der das „aha!-Programm“ aktiv unterstützt.
DI: Welche Ansätze haben Sie entwickelt, um die Gruppe der Unterstützer, zu denen Ärzte und Diabetesberater/innen gehören, zu vergrößern?
Wie finden Sie Multiplikatoren?
Dr. Petersen: Es ist unbedingt wünschenswert, dass alle Versicherten in
Schleswig-Holstein am „aha!-Programm“ teilnehmen können. Auch
wäre ein höheres Beratungs- und Betreuungshonorar angemessen, das
dem hohen Aufwand gerecht wird.
In erster Linie verbreitet sich „aha!“
aber über die Praxisnetze SchleswigHolstein. In diesem Setting werden
Seminare und Schulungsprogramme
für Ärzte und medizinische Fachangestellte durchgeführt. Unser Netzwerkbüro leistet einen hohen logistischen Aufwand. Flyer in den Arztpraxen, Zeitungsartikel und unsere web-
site www.ab-heute-anders.de informieren über „aha!“.
DI: Den Erfolg von Präventionsprogrammen messbar zu machen, ist
nicht leicht. Wie wird bei „aha! – ab
heute anders“ auf den Ebenen „individueller Erfolg der Teilnehmenden“
und „Erfolg des Gesamtprogramms“
vorgegangen.
Dr. Petersen: Der individuelle Erfolg
der Teilnehmer wird bei den Kontrollterminen in der hausärztlichen
Praxis dokumentiert. Der standardisierte Ablauf des Programms sowie
die Bereitstellung sämtlicher Dokumentationsbögen sorgt für bewertbare Einheitlichkeit. Die erfassten
pseudonymisierten Daten werden
durch das Private Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH
inav wissenschaftlich ausgewertet.
Zum Start des „aha!-Programms“
werden zwischen Arzt und jedem
Teilnehmer individuelle Gesundheitsziele vereinbart. Die Gesundheitszielerreichung und die Compliance werden prä-post evaluiert.
DI: Schleswig-Holstein übernimmt –
neben Baden-Württemberg und Bayern, die ebenfalls Diabetespräventionsprogramme haben – mit „aha! –
ab heute anders“ eine Vorreiterrolle.
Was empfehlen Sie Kollegen und Kolleginnen in den anderen Bundesländern, wenn sie sich für die Diabetesprävention engagieren wollen?
Dr. Petersen: Wünschenswert ist in
jedem Fall ein konzertiertes Vorgehen. Modellversuche untersuchen
die Machbarkeit. Die Arbeitsgemeinschaft „Prävention des Typ-2-Diabetes“ ist eine ideale Plattform für
den Austausch der auf diesem Gebiet
tätigen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Tagebuch für Ernährung und Bewegung ist Bestandteil des Startsets.
DDG Informationen | 3/2015
Dr. med. Carsten Petersen
Diabetes-Schwerpunktpraxis Schleswig
Netzwerkbüro aha!
24837 Schleswig
Tel.: 04621 85 54 25
Fax: 04621 85 5426
E-Mail: [email protected]
www.ab-heute-anders.de
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Quelle: K.I.T. Group GmbH/Deckbar
www.ddg.info
Quelle: K.I.T. Group GmbH/Deckbar
Diabetes Kongress 2015
Der Diabetes Kongress lockte wieder über 6000 interessierte Besucher.
Eckart von Hirschhausen zusammen mit
Erhard Siegel und Dietrich Garlichs nach der
Pressekonferenz.
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Vor der Eröffnungsveranstaltung war der Besucherandrang besonders groß.
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Der Komiker und Moderator Eckart von
Hirschhausen begeisterte bei der Eröffnungsveranstaltung.
Quelle: K.I.T. Group GmbH/Deckbar
Quelle: K.I.T. Group GmbH/Deckbar
Erhard Siegel (re.) übergab den Staffelstab an
den neuen Präsidenten Baptist Gallwitz.
Stephan Matthaei (li.), der den Kongress 2017 betreuen wird,
Erhard Siegel und Hans-Georg Joost.
DDG Informationen | 3/2015
Quelle: K.I.T. Group GmbH/Deckbar
Die DDG Night begeisterte und bewegte: Hier Hellmut Mehnert
und Olga Kordonouri.
Der DDG Stand: Treffpunkt für alle Diabetes-Experten.
Der Tagungspräsident und sein Team stellten auf
der DDG Night ihre Vielseitigkeit unter Beweis.
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Dirk Müller-Wieland auf
der gesundheitspolitischen
Podiumsdiskussion.
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Wer ist auf dieser Karikatur zu sehen?
Harald H. Klein wurde von den Gästen
der DDG Night schnell erraten.
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Drei der insgesamt 100 Nachwuchsstipendiaten/innen.
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Tagungspräsident Norbert Stefan würdigt
die Preisträger.
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Diabetes Kongress 2015
Mitteilungen
www.ddg.info
Entwurf des Präventionsgesetzes unzureichend: Maßnahmen zur Verhältnisprävention berücksichtigen
DDG Präsident spricht vor Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages
Am 22. April 2015 fand vor dem Gesundheitsausschuss des
Deutschen Bundestages eine Anhörung statt. Sachverständige
und Vertreter von Verbänden hatten Gelegenheit, ihre Positionen
zum geplanten Präventionsgesetz der Bundesregierung vorzutragen. DDG Präsident PD Dr. med. Erhard Siegel kritisierte die gescheiterten Strategien einer auf Verhaltensänderung abzielenden
Prävention und forderte eine grundsätzliche Neuausrichtung.
Greifen können nur Maßnahmen, die in die „Verhältnisse“ eingreifen, wie beispielsweise täglich eine Stunde Sport in Schule und
Kita, hohe Qualitätsstandards bei der Schul- und Kitaspeisung,
Verbot von an Kindern gerichteter Lebensmittelwerbung und eine
Zucker-Fett-Steuer auf ungesunde Lebensmittel bei gleichzeitiger
steuerlicher Entlastung gesunder Produkte.
█
zwar die ohnehin gesundheitsbewusste Mittelschicht, aber nicht die
bildungsfernen Schichten und andere
schwer zu erreichende Gruppen.“
Der DDG Präsident forderte daher
einen Paradigmenwechsel. „Die Ursachen für viele nichtübertragbare
Erkrankungen sind „Umweltbedin-
Quelle: diabetesDE/Stephanie Gerlach
„Wir haben Hunderte von Präventionsangeboten, aber die nichtübertragbaren Krankheiten sind weiter
angestiegen. Mit den aktuellen Maßnahmen kommt man also auf Dauer
nicht weiter“, sagte der Präsident der
Deutschen Diabetes Gesellschaft, Dr.
med. Erhard Siegel. „Wir erreichen
Wirksame Prävention muss bei den Verhältnissen ansetzen – das führte DDG
Präsident Erhard Siegel eindrucksvoll vor dem Ausschuss auf.
100
gungen“: Es gibt an jeder Ecke hochkalorische Nahrungsmittel zu kaufen,
aber gleichzeitig bewegen sich die
Menschen kaum noch“, erklärte Dr.
Siegel. Die Verhaltensprävention
müsse deshalb um Maßnahmen der
Verhältnisprävention ergänzt werden. Sonst werde das Gesetz scheitern. „Es kann nicht sein, dass die
deutsche Fußballnationalmannschaft
Werbung für Cola und Nutella macht.
Hier muss der Gesetzgeber eingreifen“, forderte der DDG Präsident.
Mit dem Präventionsgesetz sollen
den gesetzlichen Krankenkassen sowie der Pflege- und der Rentenversicherung unter anderem mehr Möglichkeiten für Präventionsangebote
eingeräumt und die betriebliche Gesundheitsförderung gestärkt werden.
Insgesamt sollen die Krankenkassen
ab 2016 jährlich mindestens rund
490 Millionen Euro in Leistungen zur
Gesundheitsförderung investieren.
Ein wichtiger, von vielen Verbänden vorgetragener Vorwurf gegen
den Entwurf des Gesetzes besteht
darin, dass er sich auf den Bereich
des Gesundheitsministeriums beschränkt. Weil sich das Gesundheitsministerium in der Ressortabstimmung nicht durchsetzen konnte,
werden nur diejenigen finanziell einbezogen, auf die unmittelbar vom
Gesundheitsministerium Einfluss genommen werden kann: Die Krankenund Pflegekassen. Es fehlen die Ministerien für Bildung, Arbeit, Verbraucherschutz, Ernährung sowie
Jugend und Familie.
Die DDG hatte bereits im November 2014 zusammen mit anderen
Verbänden und Forschungseinrichtungen auf einer Pressekonferenz der
Deutschen Allianz Nichtübertragbare
Krankheiten (DANK) dezidierte Vorschläge formuliert, wie der Tsunami
der nichtübertragbaren Krankheiten
gestoppt werden kann. Dabei müssen
viele gesellschaftliche Bereiche in
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
den Blick genommen werden: Positiv
Einfluss nehmen auf Kitas und Schulen bei Bewegung und Ernährung,
Konsum steuernde Preispolitik und
Einschränkungen im Bereich der
Werbung.
Dr. Siegel kommentiert: „Die Koalition will mit dem jetzigen Entwurf
die Fehler der Vergangenheit vermei-
den. Wenn sie das wirklich vorhat,
muss sie unsere Vorschläge für eine
weitreichende Verhältnisprävention
ernst nehmen und umsetzen.“
Die öffentliche Anhörung vom
22. April 2015 des Ausschusses für
Gesundheit kann in der Mediathek
des Deutschen Bundestages im Internet angesehen werden. DDG Präsi-
dent Dr. Erhard Siegel spricht ab
Filmminute 13:30 min.
http://www.bundestag.de/
dokumente/textarchiv/2015/
kw17_pa_gesundheit/367482
Vier Forderungen der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)
(1) Täglich mindestens eine Stunde Bewegung (Sport) in Kita und Schule
Der Lebensstil wird in jungen Jahren geprägt. Kinder bewegen sich heute viel zu wenig. Dabei ist Bewegung für ein ausgewogenes Verhältnis von Energieaufnahme und Energieverbrauch sehr wichtig: Täglich 60 bis 90 Minuten moderate Aktivität
steigern den Energieverbrauch um rund zehn Prozent und verhindern dadurch eine Gewichtszunahme – dies wird schon
durch strammes Spazierengehen oder Fahrrad fahren erreicht. Deshalb gehört eine Stunde Sport täglich auf den Stundenplan für Schulen und Kitas, da nur dort alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden.
(2) Adipogene Lebensmittel besteuern und gesunde Lebensmittel entlasten (Zucker-/Fettsteuer)
Der Lebensmittelpreis kann das Verbraucherverhalten stark beeinflussen. Wir essen heute doppelt so viel Zucker, Fett und
Salz als uns gut täte. Wenn in Lebensmitteln ein bestimmter Anteil an Fett, Zucker oder Salz überschritten wird, sollten sie
durch eine Steuer verteuert werden. Entsprechend sollten gesunde Lebensmittel verbilligt werden. Länder wie Dänemark,
Ungarn, Finnland und Frankreich haben bereits differenzierte Lebensmittelsteuern eingeführt. Selbst die nach kurzer Zeit in
Dänemark aus koalitionspolitischen Gründen wieder abgeschaffte Fettsteuer senkte den Konsum stark fetthaltiger Produkte
um 10 bis 20 Prozent.
Wie erfolgreich Preissignale sein können, haben auch die Erfahrungen mit den Tabaksteuererhöhungen in Deutschland gezeigt. Erst durch sie konnte der Anteil der rauchenden Jugendlichen in den letzten zehn Jahren halbiert werden. Dagegen
haben die Informations- und Aufklärungsprogramme an Schulen kaum einen Effekt gehabt.
(3) Verbindliche Qualitätsstandards für Kita- und Schulverpflegung
Kita und Schule können beim gesunden Aufwachsen von Kindern eine wichtige Rolle übernehmen, da sie sich mit zunehmendem Nachmittagsunterricht und dem steigenden Anteil an Ganztagsschulen immer mehr zum zentralen Lebensraum
von Kindern und Jugendlichen entwickeln. Infolgedessen essen Kinder auch immer häufiger in der Schule. Die Zusammensetzung und Qualität des täglichen Essens beeinflusst nicht nur die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, sondern bestimmt auch maßgeblich, wie sich ihr Ernährungsverhalten bis ins Erwachsenenalter ausbildet und
verfestigt. Die Schulverpflegung spielt daher nicht nur eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen,
sondern kann auch einen nachhaltigen Beitrag zum Gesundheitsverhalten in der Bevölkerung insgesamt leisten.
(4) Verbot von an Kinder gerichteten Lebensmittelwerbung
Die Lebensmittelindustrie bewirbt fast ausschließlich ungesunde Nahrungsmittel, die viel Zucker, Fett oder Salz enthalten
und welche die Entstehung von Übergewicht fördern; dazu gehören Süßwaren, stark zuckerhaltige Frühstückscerealien,
Milchprodukte und Softdrinks sowie fett- und salzreiche Knabberwaren. Da die Ernährungsgewohnheiten in Kindheit und
Jugend geprägt und dann zu einem hohen Grad im Erwachsenenalter beibehalten werden, versucht die Lebensmittelindustrie, Kinder als Kunden von morgen mit Hilfe spezieller Kinderprodukte und entsprechender Werbung frühzeitig an
Marken und Produkte zu binden.
Kinder können häufig Werbebotschaften als solche nicht erkennen. Daten belegen, dass Kindermarketing das Risiko erhöht,
überschüssiges Gewicht zuzulegen. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie haben sich als wirkungslos erwiesen.
DDG Informationen | 3/2015
101
Mitteilungen
www.ddg.info
Diabetesbehandlung verbessern und Klinikaufenthalt verkürzen
DDG bietet neue Weiterbildung zur
Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik) an
Jährlich werden etwa zwei Millionen Patienten mit Diabetes in
einer Klinik behandelt. Sie wollen sicher sein, dass ihre Grunderkrankung kompetent berücksichtigt wird, auch wenn sie sich
wegen eines Eingriffs z. B. an Hüfte oder Herz in eine Klinik begeben, die über keine diabetologische Fachabteilung verfügt. Für
solche Patienten benötigen Kliniken und auch Altenpflegeinrichtungen speziell fortgebildetes Pflegepersonal. Auf diesen Bedarf
hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft reagiert und bietet examinierten Pflegekräften ab sofort die Weiterbildung „DiabetesPflegfachkraft DDG (Klinik)“ an.
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tionen als bei stoffwechselgesunden
Patienten“, erklärt Professor Dr. med.
Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
Der Bedarf an spezialisiertem
Fachpersonal in der Pflege steigt. Die
Deutsche Diabetes Gesellschaft hat
daher entschieden, die Weiterbildung zur Diabetes-Pflegefachkraft
DDG (Klinik) in ihr Weiterbildungsangebot aufzunehmen. Die Weiterbil-
Quelle: RED Institut für medizinische Forschung und Fortbildung GmbH
Wenn Pflegende in Kliniken und in
Reha-Einrichtungen Menschen mit
Diabetes betreuen, stehen sie vor
einer besonderen Herausforderung:
Die richtige Blutzuckereinstellung,
mögliche Folgeerkrankungen an Gefäßen, Niere oder den Nerven müssen berücksichtigt werden. „Multimorbidität erfordert bei Menschen
mit Diabetes mellitus andere therapeutische und pflegerische Interven-
Die Weiterbildung zur Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik) hilft, die
Behandlung von Diabetespatienten zu verbessern. Thomas Schaum (li.)
und Britta Niebuhr am RED Institut.
102
dung umfasst 80 Unterrichtseinheiten Theorie, die in zwei einwöchige
Blöcke aufgeteilt werden, sowie eine
Transferleistung, die zwischen den
Präsenzphasen zu erbringen ist.
Während im ersten Block die physiologischen Grundlagen des Diabetes
Typ 1 und Typ 2 und seine Therapie
im Mittelpunkt stehen, befasst sich
der zweite Block mit dem Versorgungsmanagement. Am Ende legen
die Pflegekräfte eine schriftliche Prüfung ab und haben die Befugnis, die
Weiterbildungsbezeichnung „Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik)“ zu
führen. Nach bestandener Prüfung
kann die Diabetes-Pflegefachkraft
auch beantragen, ein assoziiertes
Mitglied der DDG zu werden. Zurzeit
kann der Abschluss an zwei von der
DDG anerkannten Weiterbildungsstätten, am RED Institut in Oldenburg/Hs. und an der Akademie für
Gesundheitsberufe in Rheine, erworben werden.
PD Dr. Erhard Siegel, Past Präsident der DDG erklärt: „Speziell geschultes Pflegepersonal erkennt diabetologische Pflegerisiken.“ Dies ist
notwendig, um die Pflegeplanung
am speziellen Bedarf der Diabetespatienten ausrichten zu können. „Mit
der neuen Weiterbildung verbessern
wir die Qualität der Pflege und erhöhen die Sicherheit für Diabetespatienten im Versorgungsprozess“, so
der ehemalige DDG Präsident. Die
ausgebildeten Diabetes-Pflegefachkräfte sind besonders interessant für
Kliniken, die das bereits etablierte
Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ erworben haben
und nun vermehrt Fachpersonal suchen.
„Zu den Zielen der Weiterbildung
gehört, dass die Diabetes-Pflegefachkraft neben der pflegerischen Versorgung auch die Blutzuckerwerte und
eventuelle Folgeerkrankungen überwacht, sowie das Wundmanagement
DDG Informationen | 3/2015
übernimmt“, ergänzt Lars Hecht, Gesundheits- und Diabeteswissenschaftler und Geschäftsführer REDInstitut GmbH (Research and Education in Diabetes) aus Oldenburg. Zudem trägt die Diabetes-Pflegefachkraft Sorge für die umfängliche
Dokumentation und unterstützt
maßgeblich die korrekte ICD-Codierung relevanter Sachverhalte.
Neben der Qualität der Versorgung
und der Sicherheit der Patienten geht
es bei dem neuen Zertifikat und der
Weiterbildung zur Diabetes-Pflegefachkraft auch um die Wirtschaftlichkeit. Ein gut eingestellter Diabetes
hilft dabei, die Komplikationsraten
wie Lungenentzündung und Wundheilungsstörungen zu senken und
die Verweildauer in der Klinik zu verkürzen.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft bietet den neuen Weiterbildungslehrgang für die stationäre
Pflege ab Juni 2015 an und schließt
damit die Lücke im stationären diabetologischen Versorgungsprozess.
Weitere Informationen unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/diabetespflegefachkraft-ddg-klinik.html
RED – Institut für medizinische
Forschung und Weiterbildung
Mühlenkamp 5
23758 Oldenburg i. H.
Tel.: 04361/513130
Fax: 04361/513616
E-Mail: [email protected]
www.red-institut.de
Akademie für Gesundheitsberufe
am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
Tel.: 05971/42-1111
Fax: 05971/42-1116
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
www.ddg.info
Expertenforum Diabetes
Neue Versorgungs- und Therapiestrategien auf dem Prüfstand
Im Zentrum des Expertenform Diabetes – einer Veranstaltung
in Zusammenarbeit mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft,
stand das Thema frühe Nutzenbewertung von Antidiabetika. Unter dem Vorsitz des Finanzwissenschaftlers und Gesundheitsökonomen Professor Dr. Eberhard Wille, Mannheim, wurden Hintergründe der Entscheidungen, Auswirkungen für Patienten und
mögliche Lösungen des Problems von den etwa 60 Teilnehmern
intensiv diskutiert.
█
„Die Relevanz des Typ-2-Diabetes ergibt sich unter anderem aus der hohen Erkrankungshäufigkeit“, erklärte
der Past-Präsident der Deutschen
Diabetes Gesellschaft PD Dr. med. Erhard Siegel, machte aber gleichzeitig
deutlich, dass die genaue Prävalenz
des Diabetes in Deutschland unbekannt ist und dass es große regionale
Unterschiede gebe. So liegt die Prävalenz im bayerischen Augsburg bei 5,8
Prozent, in Halle (Sachsen-Anhalt)
aber bei etwa 12 Prozent [1]. Da die
Erkrankung erhebliche individuelle
Belastungen und hohe Ausgaben für
das Gesundheitswesen zur Folge hat,
forderte Siegel einen Nationalen Diabetesplan. Wichtigstes Ziel dieses
Plans sei es, das Erkrankungsrisiko
durch Gesundheitsförderung und
Prävention zu senken. Bisherige Aktivitäten zur Reduktion des Erkrankungsrisikos durch Verhaltensprävention mit gut gemeinten Ratschlägen wie „fdH“, „Trimm dich“ oder
„Rauchen kann tödlich sein“ hält
Siegel zwar für richtig, aber weitgehend wirkungslos: „Die Politik, die
vorrangig auf Information und den
Aufruf zur individuellen Verhaltensprävention setzt, ist gescheitert.“ Er
forderte deshalb eine Verhältnisprävention, die vernünftige Ernährung
und Bewegung in den Lebenswelten
der Menschen stärkt. Als Beispiele
nannte er unter anderem täglich 90
Minuten Bewegung in Kindergärten
104
und Schulen sowie eine Zucker- und
Fettsteuer.
Weitere Ziele eines Nationalen
Diabetesplans sind Siegel zufolge:
" Identifizieren und Erreichen von
Risikogruppen und Erkrankten,
" Stärken von Versorgungsstrukturen sowie
" Stärkung der sozialen und regionalen Diabeteskompetenz.
AMNOG – gravierende Unwuchten
beim Indikationsvergleich
Zur Therapie des Typ-2-Diabetes
wurde in den letzten Jahren eine Reihe von neuen Wirkstoffen auf dem
Markt eingeführt. Ein erheblicher Teil
davon ist jedoch in Deutschland aufgrund schlechter Noten im Rahmen
der frühen Nutzenbewertung durch
das Arzneimittel-Neuordnungs-Gesetz (AMNOG) nicht verfügbar. Der
Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschuss (G‑BA) Prof. Josef Hecken betonte, dass derartige Nutzenbewertungssysteme auch in vielen
anderen Gesundheitssystemen zum
Einsatz kämen. So basiere beispielsweise auch in Frankreich Italien, Japan und der Schweiz die Preisfindung für ein neues Arzneimittel auf
der therapeutischen Bewertung. Hecken sieht die Nutzenbewertung
auch nicht im Widerspruch zur arzneimittelrechtlichen Zulassung. Denn
diese beurteile Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität, während das
AMNOG darüber hinaus den Mehrwert gegenüber anderen Therapieoptionen berücksichtige, so Hecken.
Bislang gab es in Deutschland 118
AMNOG-Bewertungen: Etwa 55 Prozent der neuen Wirkstoffe bekamen
dabei einen Zusatznutzen bescheinigt. Dieser Wert liegt Hecken zufolge
über dem internationalen Durchschnitt. Beim Vergleich unterschiedlicher Indikationen gebe es jedoch
gravierende „Unwuchten“: Orphan
Drugs, onkologische Wirkstoffe und
für Präparate für exotische Indikationen würden überdurchschnittlich
häufig gut abschneiden.
Dies bestätigte Prof. Dr. Beate
Kretschmer, Lilly Deutschland GmbH,
anhand aktueller Zahlen. Den neun
bewerteten Antidiabetika wurde in
78 Prozent der Bewertungen kein
und in 22 Prozent maximal ein geringer Zusatznutzen zugebilligt. Bei anderen Indikationen (außer Orphan
und Antidiabetika) zeigt sich ein
deutlich günstigeres Bild: Das maximal vergebene Ausmaß des Zusatznutzens war in 1 Prozent der Bewertungen erheblich, in 24 Prozent
beträchtlich und in 26 Prozent gering
(Abb. 1) [2]. Ein möglicher Grund für
das unterschiedliche Abschneiden ist
laut Hecken die Tatsache, dass Zulassungsstudien für onkologische Produkte eine überdurchschnittliche
Evidenz zeigen. Ursächlich dafür sei,
dass der entscheidende Parameter,
der mediane Zuwachs an Lebensverlängerung, relativ rasch und gut
messbar sei. Dagegen lägen die Endpunkte bei Therapien chronischer
Krankheiten, etwa Diabetes, erst in
ferner Zukunft und seien im Rahmen
von Zulassungsstudien kaum erreichbar [3].
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
AMNOG und chronische
Erkrankungen
Surrogatparameter bei
Zulassungen akzeptiert
Bei der Güterabwägung zwischen
bestmöglicher Evidenz und dem
Wunsch nach zeitnaher Verfügbarkeit neuer Therapieoptionen greifen
die Zulassungsbehörden deshalb alternativ auch auf Surrogatparameter
zurück. IQWiG und G‑BA bedienen
Bless zufolge jedoch nur eine Waagschale – den Wunsch nach Evidenz:
Die kategorische Forderung nach patientenrelevanten Endpunkten zum
Zeitpunkt der Zulassung sei eine Hürde für Therapien von Erkrankungen,
deren Endpunkte weit in der Zukunft
DDG Informationen | 3/2015
Anti-Diabetika
(n = 9)
geringer Zusatznutzen
(n = 2)
andere Produkte (außer Orphan
und Anti-Diabetika; n = 74)
erheblicher Zusatznutzen (n = 1)
nicht quantifi1%
zierbarer Zugeringer Zusatznutzen
satznutzen
(n = 9)
(n = 19)
12%
22%
26%
36%
24%
kein Zusatznutzen
78%
kein Zusatznutzen
(n = 18)
beträchtlicher Zusatznutzen (n = 18)
Quelle: Verband Forschender Arzneimittelhersteller e. V.
Dies steht im Einklang mit den Aussagen von Hans-Holger Bless, Bereichsleiter Versorgungsforschung, IGES Institut GmbH, Berlin. Er unterstrich,
dass das AMNOG ursprünglich teure
Spezialpräparate im Visier hatte, sich
jedoch zu einer bedeutsamen Hürde
für Arzneimittel zur Behandlung
chronischer Erkrankungen entwickelt habe: Das Risiko für Marktrücknahmen sei bei Arzneimitteln für
chronische Erkrankungen deutlich
erhöht.
Grund dafür seien die Charakteristika chronischer Erkrankungen: So
erfordern diese eine Dauertherapie;
die zur Bewertung herangezogenen
Studien hätten jedoch nur eine begrenzte Laufzeit. Die schwerwiegenden Ereignisse, die durch die Dauertherapie verhindert werden sollen,
lägen relativ weit in der Zukunft; patientenrelevante Endpunkte gebe es
daher zum Zeitpunkt der Zulassung
nicht. Außerdem seien die absoluten
Risiken für ein schwerwiegendes Ereignis vergleichbar gering – die Häufigkeit der zu beeinflussenden Krankheitsereignisse gehe jedoch in die
Nutzenbewertung ein. Und: Oftmals
sei wie im Fall des Diabetes eine große Population betroffen, was bedeutsame Auswirkung auf den BudgetImpact der Gesetzlichen Krankenversicherungen habe. Schließlich seien
in der Regel bereits etablierte Therapieoptionen vorhanden, so Bless.
G-BA Entscheidungen
Anti-Diabetika vs. andere Produkte
Anti-Diabetika vs. andere Produkte.
liegen. Dadurch werde die Intention
der Zulassungsbehörde, den Zugang
zu effektiveren Therapien schnellstmöglich zu ermöglichen, konterkariert, so Bless. Außerdem stehe dies
im Konflikt mit der Gesetzesbegründung des AMNOG, nach der der frühe
Zeitpunkt der Bewertung berücksichtigt werden solle. „Die Validierungsanforderungen des IQWiG konterkarieren die Güterabwägung der
europäischen Arzneimittelbehörde
EMA“, so Bless und ergänzte, dass
die konstruktive Auseinandersetzung
mit den Entscheidungsgrundlagen
der EMA infragen der Nutzenbewertung und letztlich der Erstattung die
größte Herausforderung des „lernenden Systems“ sei.
Intensiv diskutiert wurde auch die
Sinnhaftigkeit des Heranziehens von
Sulfonylharnstoffen als zweckmäßige
Vergleichstherapie in den AMNOGBewertungen für neue Arzneimittel
zur Therapie des Typ-2-Diabetes
(Kasten).
Leitlinien bleiben
unberücksichtigt
Der Anspruch des Patienten auf eine
State-of-the-Art-Behandlung findet
sich sowohl im SGB V als auch in der
Gesetzesbegründung des AMNOG.
Die Diskrepanz zwischen Leitlinien
einerseits und Verfügbarkeit ist jedoch insbesondere bei der Indikation
Diabetes offensichtlich: So sehen beispielsweise die Nationalen Versorgungsleitlinien zur Therapie des Typ2-Diabetes alle modernen Antidiabetika wie DPP-4-Inhibitoren, SGLT-2Inhibitoren und GLP-1-Rezeptoragonisten vor [4]. Doch ist gerade dieser
Bereich in den letzten Jahren von
Marktrücknahmen erheblich betroffen. Nicht mehr in Deutschland verfügbar sind aufgrund der AMNOGBewertung die Wirkstoffe Linagliptin,
Lixisenatid, Vildagliptin und Canagliflozin. Dies in Einheit mit DMP-Therapieempfehlungen, Regelungen zu
Praxisbesonderheiten und Leitsubstanzen habe Bless zufolge in den
letzten Jahren zu einem Anstieg des
Insulinverbrauchs in Deutschland geführt, der nicht durch den Prävalenzanstieg zu erklären sei.
Insgesamt betrachtet gefährden
die negativen Bewertungen im Rahmen des AMNOG Hecken zufolge die
Arzneimittelversorgung
jedoch
nicht: So habe es bislang nur neun
Marktaustritte aufgrund einer negativen Bewertung gegeben und trotz
AMNOG sei bisher keine Gruppe neuer Antidiabetika ganz verschwunden.
105
Mitteilungen
Für die nächste Novelle des SGB V erwartet Hecken eine Flexibilisierung
bei den zweckmäßigen Vergleichstherapien. Dazu habe sich der G‑BA
mit über 60 Firmen zum Thema Studiendesign beraten. Außerdem forderte Hecken eine Art „Ankerpreis“
für neue Wirkstoffe, denen nur ein
mäßiger bis nicht vorhandener Zusatznutzen zugestanden wird. Im Bereich Onkologie könnten andererseits
zusätzliche Forderungen z. B. nach
Lebensqualitätsparametern eine gute
Bewertung künftig erschweren.
Monika Walter, München
Literatur
1 Rathmann W et al. Dtsch Ärztebl Int 2013;
110: 331 – 337
2 vfa; G‑BA Beschlüsse zu 83 abgeschlossenen Verfahren; maximal vergebenes Ausmaß des Zusatznutzens je Verfahren (ohne Orphan). Stand: 19. 02. 2015
3 Ärztezeitung online, 24. 2. 2014
4 Nationale Versorgungsleitlinien zur Therapie des Typ-2-Diabetes. 1. Auflage, Version 4, letzte Änderung November 2014
5 Bannister CA et al. Diab Obes Metab 2014;
16: 1165 – 1173
Quelle
Expertenforum – Diabetes: „Diabetes
als Volkskrankheit: Neue Versorgungs- und Therapiestrategien auf
dem Prüfstand“ am 22. April 2015 in
Berlin.
106
www.ddg.info
Umfangreiches Themen-Potpourri
Das Programm des Expertenforums bot noch eine Reihe weiterer Themen:
l Versorgungssituation und Therapieziele bei der medikamentösen Behandlung
von Patienten mit Diabetes mellitus standen bei Professor Dirk Müller-Wieland,
Sprecher der Kommission „gesundheitspolitische Fragen“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft, im Mittelpunkt. Er ging dabei unter anderem kritisch auf die
kardiovaskuläre Sicherheit von Sulfonylharnstoffen ein: So zeigen Daten von
Bannister CA et al. eine deutlich erhöhte Mortalitätsrate bei Patienten unter einer
Sulfonylharnstoff-Monotherapie vs. unter einer Metformin-Monotherapie [5].
l Professor Michael Höcker, Novo Nordisk, referierte über innovative Diabetestherapeutika – was können sie im Versorgungsalltag leisten?
l Bei Christian Traupe, Unternehmensbereichsleiter Versorgungsmanagement,
AOK Nordost, ging es um die Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus –
was ist (noch) zu tun?
l Helmut Hildebrandt, Vorstand OptiMedis AG, beschrieb anhand der Erfahrungen
des Projektes „Gesundes Kinzigtal“ die Versorgung von Patienten mit Diabetes
mellitus im Rahmen eines populationsorientierten Netzes.
Richtigstellung
In den DDG Informationen Nr. 1/2015 wurde auf der Seite 13 im Zusammenhang mit einem Beitrag zur Zertifizierung des Diakonissenkrankenhauses Mannheim bedauerlicher Weise ein von der Klinik zur Verfügung
gestelltes, nicht mehr aktuelles Foto abgedruckt. Auf dem Bild war Frau
Julia Ledulé zu sehen, die jedoch seit April 2013 in der Gemeinschaftspraxis Dr. Reichert / Dr. Hinck in Landau beschäftigt ist.
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
www.ddg.info
Ein Landkreis wird aktiv: Aufmerksamkeit schaffen für Diabetesrisiko
Main-Tauber-Kreis gegen Diabetes:
Aktionswoche zur Diabetes-Prävention
Ein ganzer Landkreis engagierte sich für Diabetes-Prävention.
Landratsamt und Gesundheitsamt des Main-Tauber-Kreises führten in Kooperation mit dem Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
vom 10. bis 14. November 2014 die Aktionswoche „Diabetes“
durch. Im Zentrum stand das Thema „Diabetesrisiko erkennen“.
Um möglichst viele Bewohner des Landkreises „niedrigschwellig“
zu erreichen, fuhr an den Aktionstagen ein Diabetes-Mobil durch
fünf Kreisstädte. Auch fünf lokale Unternehmen beteiligten sich
am Projekt: Ihre Mitarbeiter nahmen an einer Schrittzähler-Aktion
teil und ließen sich von den mobilen Diabetesexperten untersuchen. Den Abschluss der Aktionswoche bildete ein Aktionstag in
der Stadthalle von Tauberbischofsheim am 14. November, dem
Weltdiabetestag. Das Projekt soll als Blaupause für zukünftige Aufklärungsaktionen dienen.
█
gangenen November zusammenfassen. Die Landesregierung BadenWürttemberg hatte alle kommunalen
Gesundheitskonferenzen des Landes
aufgefordert, das Thema Diabetes auf
ihre Agenda zu nehmen. Mit einer
Quelle: Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
„Informieren und motivieren – gemeinsam gegen Diabetes“. So könnte
man die Aktionswoche im Main-Tauber-Kreis, dem nördlichsten Landkreis in Baden-Württemberg mit
etwa 130 000 Einwohnern, im ver-
ständigen Arbeitsgruppe Diabetes
kam der Main-Tauber-Kreis dieser
Aufforderung nach.
Landratsamt, Gesundheitsamt und
das Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim nahmen den Weltdiabetestag
2014 zum Anlass, mit einer Aktionswoche für die Bevölkerung über Diabetesrisiken und Diabetesfolgeerkrankungen aufzuklären. „Experten
schätzen, dass im Jahr 2030 fast jeder
zehnte Bundebürger an Diabetes erkrankt sein wird“, erläutert Privatdozent Dr. Bernhard Kulzer vom Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim. „Es
ist eine gewaltige Lawine, die da auf
uns zukommt.“ Zwar seien diese Entwicklungen und Prognosen nicht unbekannt. Aber viele Menschen bezögen das Risiko nicht auf sich selbst.
„Erhöhte Blutzuckerwerte spürt man
nicht. Sie tun nicht weh. Mögliche Risiken lassen sich also recht gut ausblenden“, erklärt der Psychologe.
Was viele Menschen nicht wüssten
Landrat Reinhard Frank (1. v. r.) und Sozialdezernentin Elisabeth Krug (Main-Tauber-Kreis) bei der Preisverleihung des
Schrittzählerwettbewerbes an die Firmen. Thomas Haak (Mitte) nimmt zusammen mit Marion Fellmann die Urkunde
für das Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim entgegen.
108
DDG Informationen | 3/2015
Quelle: Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
Mitteilungen
Ein starkes Team: Mitarbeiter des Diabetes-Zentrums Bad Mergentheim mit dem Diabetes-Mobil vor dem Eingangsportal.
ist, dass sich das Diabetesrisiko ganz
schnell und schmerzlos ermitteln
lässt – ein kurzer Fragebogen reicht.
Der englische Doppeldeckerbus
Marktplätze, Rathausvorplätze, Einkaufszentren – das sind Orte, an denen man viele Menschen erreicht,
die vielleicht nicht gerne für einen
Gesundheits-Check zum Arzt gehen.
In der Aktionswoche fuhr das Diabetes-Mobil – ein roter Doppeldeckerbus – durch den Kreis, machte Station
in Bad Mergentheim, Weikersheim,
Lauda-Königshofen, Wertheim und
Tauberbischofsheim. Mit an Bord
war ein Team aus Experten der Diabetes-Klinik in Bad Mergentheim, darunter zeitweise der Chefarzt der Klinik, Professor Dr. med. Thomas Haak
sowie Dr. Kulzer. Das Diabetes-Team
bot vor Ort Tests und Beratungen zu
den Themen Ernährung, Gewicht
und Bewegung an. Kathrin Boehm,
Diabetesberaterin DDG und an der
Diabetes-Klinik Bad Mergentheim
für den Bereich Diabetesberater-Weiterbildung zuständig, berichtet: „Im
DDG Informationen | 3/2015
Außenbereich haben wir zu dritt mit
den Besuchern den sogenannten
FINDRISK-Fragebogen ausgefüllt, um
das jeweilige Diabetesrisiko der Teilnehmer zu ermitteln – eine Sache
von wenigen Minuten.“ Im Bus selbst
führten zwei weitere Kolleginnen
Blutzuckertests durch, ermittelten
Blutdruck, Taillenumfang und Gewicht der Besucher. Auf der zweiten
Etage des Busses fand ein Fußscreening statt, bei dem mit einer Stimmgabel das Vibrationsempfinden der
Füße getestet wurde. „Das Angebot
wurde sehr gut angenommen. An jedem Tag waren 100 bis 150 Menschen am Mobil“, so Kathrin Boehm.
Kooperation mit
ortsansässigen Firmen
Mit einer Schrittzähler-Aktion sensibilisierten fünf lokale Unternehmen,
darunter auch das Diabetes-Zentrum
Bad Mergentheim, ihre Mitarbeiter
während der Aktionswoche für das
Thema Bewegung. Das „aktive Schritte zählen“ sollte die Teilnehmer zu
mehr Bewegung auf der Arbeit und
in der Freizeit motivieren. Am Ende
der Aktionswoche wurden auf der
Abschlussveranstaltung die drei Unternehmen mit den höchsten Gesamtschrittzahlen geehrt.
An jeweils einem Tag hatten die
Mitarbeiter in ihrer Mittagszeit Gelegenheit, direkt an ihrem Firmenstandort die Test- und Beratungsangebote am Diabetes-Mobil zu nutzten. „Der Andrang war enorm. Bei
einer der Firmen kam tatsächlich die
gesamte Belegschaft von 80 Mitarbeitern“, berichtet Kathrin Boehm.
Blaupause für weitere Aktionen
Zum öffentlichen Aktionstag in die
Stadthalle in Tauberbischofsheim kamen am 14. November etwa 250 Interessierte, um sich bei zahlreichen
Fachvorträge und Ständen rund um
das Thema Diabetes zu informieren
und individuell beraten zu lassen.
Am Abend erstrahlte die Stadthalle
in blauem Licht – dem internationale
Zeichen für den Weltdiabetestag.
Viele Arztpraxen und Apotheken
unterstützten die Aktionswoche und
109
Blutdruckmessen im Diabetes-Mobil:
Eines der Angebote zur Ermittlung
des Diabetesrisikos.
boten ihrerseits Test zum individuellen Diabetesrisiko an. Hierdurch wurden etliche Typ-2-Diabetiker neu diagnostiziert und Risikopersonen
identifiziert, denen das Angebot einer
kostenlosen Teilnahmen an einem
Präventionskurs (PRAEDIAS) gemacht wurde. Begleitet wurden die
Aktivitäten durch zahlreiche Berichte
in den regionalen Tageszeitungen, die
ihre Leserschaft über Termine und
Angebote umfassend informierten.
„Wir haben auf lokaler Ebene Allianzen geknüpft und in nur einer Woche viele Menschen im Landkreis erreicht und für das Thema Diabetes
sensibilisiert“, resümiert Dr. Kulzer.
Damit haben die Diabetesexperten
zusammen mit engagierten Politikern des Landkreises eine Blaupause
für eine gelungene Aufklärungsaktion geschaffen, die zum Nachmachen einlädt.
Die nächste Aktion wird am Weltdiabetestag am Samstag, 14. November 2015 in Wertheim stattfinden.
Dort wird dann unter anderem das
Ergebnis einer Untersuchung zum
Thema Diabetesprävention im MainTauber-Kreis vorgestellt.
Quelle: Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
Andreas Lehr, Bürgermeister Bad
Mergentheims, lässt sein individuelles Diabetesrisikos bestimmen. Diabetesberaterin Kathrin Boehm misst
seinen Taillenumfang.
Quelle: Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
www.ddg.info
Quelle: Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
Mitteilungen
Die Stadthalle in Tauberbischofsheim – blau angestrahlt am Weltdiabetestag.
110
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
23. Jahrestagung der AG Diabetischer Fuß in Bad Nauheim
Messbare Erfolge durch
interdisziplinäre Therapiekonzepte
DDG Informationen | 3/2015
Neben verschiedenen Themenworkshops – unter anderem auch
vom Bundesverband der Podologinnen und Podologen und dem Verband der Orthopädieschuhmacher
Quelle: Verbalegium, Hedwig Rohde
Für zwei Tage kamen Mitte März etwa
270 Experten aus dem gesamten Bundesgebiet zur 23. Jahrestagung der AG
Diabetischer Fuß in der Deutschen
Diabetes Gesellschaft in Bad Nauheim
zusammen. Neben Vorstandssitzung
und Mitgliederversammlung ging es
vor allem um das Thema „Struktur gebende Arbeit“ auf nationaler, aber
auch internationaler Ebene. „Unsere
Aktivitäten werden inzwischen international gewürdigt“, konstatierte
Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Vorsitzender der mit über 600 Mitgliedern stärksten Arbeitsgemeinschaft
der DDG und Ärztlicher Direktor der
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie, am Bürgerhospital
Stuttgart. Dazu hätten die 2014 erfolgreich publizierten Ergebnisse der
Evaluation aus den Jahren 2005 bis
2012 ebenso beigetragen wie die seit
vielen Jahren durch Dr. med. Stephan
Morbach kontinuierlich vorangetriebene Förderung internationaler Kontakte und Projekte, erklärt Professor
Lobmann. Ergänzend zu den seit Jahren erfolgreichen Projekten in Tansania und Indien sollen in Zukunft weitere in Süd-Ost-Asien und der WestPazifik-Region folgen.
Ralf Lobmann (re.) überreicht
Monika Spengler die Urkunde
„Projektförderung 2015 der AG Fuß“.
veranstaltet – ging es um den aktiven
Wissensaustausch aller an der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms beteiligter Experten. „Eine interdisziplinäre Vernetzung ist ein
elementarer Baustein in der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms“,
erklärt Dr. Joachim Kersken, stellvertretender Vorsitzender der AG und
Chefarzt der Diabetologie des St.
Marien-Krankenhaus Ahaus-Vreden.
Aber auch das Thema flächendeckende Versorgung sei sehr relevant – ein
Hauptanliegen der AG, die auf der
Basis eines Qualitätsmangementverfahrens zertifiziert. „Aktuell besitzen
in Deutschland 274 Einrichtungen
die Akkreditierung der AG Fuß“, berichtet Dr. Kersken, 121 erhielten
nach Präsentation der Ergebnisse auf
der Jahrestagung erstmalig bzw. erneut ihre Anerkennung, die jeweils
für drei Jahre gültig ist.
Quelle: Verbalegium, Hedwig Rohde
Experten schätzen, dass sich 80 Prozent der jährlich etwa
40 000 Amputationen als Folge des diabetischen Fußsyndroms
vermeiden ließen, wenn früh eine fächerübergreifende Therapie
beginnen würde. Die Arbeitsgemeinschaft Fuß in der Deutschen
Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert daher seit zwölf Jahren
Praxen und Kliniken, die sich durch eine gelebte interdisziplinäre
Struktur und Versorgung bei der Behandlung des diabetischen
Fußsyndroms auszeichnen. Ziel der AG ist es, die Behandlung und
die Versorgungsstrukturen für Diabeteserkrankte mit diabetischem Fußsyndrom in Deutschland kontinuierlich zu verbessern.
Anlässlich ihrer 23. Jahrestagung Mitte März in Bad Nauheim, verwies Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Vorsitzender der AG, auf
die erfolgreiche Arbeit des Vereins – nicht nur in Deutschland,
sondern auch international.
█
Jonas Kortemeier (re.) erhält vom
Vorsitzenden Ralf Lobmann eine
Anerkennungsurkunde für die Programmierung der Internetplattform
„DFS-Forum“.
111
www.ddg.info
Quelle: Verbalegium, Hedwig Rohde
Mitteilungen
Der Vorstand der AG Fuß und Michael Eckhard, Gastgeber und Chefarzt Gesundheitszentrum Wetterau,
Bad Nauheim: (v. l.) Gerald Engels, Michael Eckhard, Sibylle Brunk-Loch, Anna-Katharina Trocha, Ralf Lobmann
und Joachim Kersken.
Wichtige Impulse zum besseren
Verständnis der Entstehung und damit auch für neue Therapie- und Versorgungsansätze des diabetischen
Fußsyndroms stellten Dr. Dirk Hochlenert und Dr. Gerald Engels den Teilnehmern vor. Die Auswertung von
mehr als 10 000 Datensätzen aus
dem Fußnetz Köln und Umgebung
führte zur Entwicklung eines sogenannten Entitätenkonzepts. Dabei
führt die Frage, warum eine Verletzung genau an einer bestimmten
Stelle aufgetreten ist, zu gezielten
therapeutischen Maßnahmen. Das
Konzept veranschaulichten die Experten anhand von alltagserprobten
Beispielen.
Zwei Projekte wurden auf der Tagung besonders gewürdigt: Die AG
Diabetischer Fuß zeichnete Monika
Spengler von der IETEC Orthopädische Einlagen GmbH Produktions
KG, Künzell, mit einer Förderung für
112
das Projekt „Netzwerkgestütztes
Mess- und Beurteilungssystem für
orthopädieschuhtechnische Betriebe
zur Versorgung des diabetischen Fußsyndroms“ aus.
Eine weitere Anerkennung erhielt
Jonas Kortemeier für die Entwicklung
und Etablierung eines neuen Internetforums zum Expertenaustausch,
das erstmals auf der Jahrestagung
vorgestellt und live demonstriert
wurde. „Dort können Mitglieder der
AG Diabetischer Fuß anonymisierte
Patientenfälle vorstellen und darüber
mit Kollegen diskutieren und beraten. Ein weiterer Baustein unserer interdisziplinären Vernetzung, die
langfristig zu einer besseren Versorgung der Patienten führen wird“, betont Dr. Kersken.
Organisiert wurde die Tagung
vom GZW Diabetes-Klinik Bad Nauheim unter Leitung von Chefarzt Dr.
med. Michael Eckhard.
Über die AG Diabetischer Fuß
Die AG Diabetischer Fuß ist innerhalb der Deutschen Diabetes Gesellschaft mit über 600 Mitgliedern
die stärkste Arbeitsgemeinschaft.
Neben ärztlichen Spezialisten
(Diabetologen, Allgemeinmedizinern, Internisten, Chirurgen, Orthopäden, Gefäßchirurgen, Dermatologen) gehören zu den Mitgliedern
auch nicht-ärztliche Fachkräfte wie
Wundassistenten, Podologen,
Orthopädieschuhmacher, Diabetesberaterinnen, Diabetesassistentinnen und Pflegepersonal. Aufgabe
und Ziel der AG ist die Verbesserung
des Verständnisses, der Behandlung
und der Versorgungsstrukturen für
Menschen mit Diabetes mellitus
und der diabetischen Fußerkrankung in Deutschland.
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
Erfolgreiche Arzt-Patienten-Gespräche trotz Sprachbarrieren
DocCards: Checkliste hilft bei Patienten
mit mangelnden Deutschkenntnissen
Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund und der
Ausländeranteil nimmt in Deutschland zu. Dies stellt das Gesundheitssystem und mit ihm Ärztinnen und Ärzte vor besondere Herausforderungen. Kulturspezifische Faktoren prägen Gesundheitsund Krankheitsverhalten. Es sind vor allem Sprachbarrieren, die
neben kulturellen Unterschieden und kulturbezogenen Stereotypen die Kommunikation zwischen Behandelnden und Patienten
erschweren. Dadurch entstehen weitere Problemen in der Diagnostik, Therapie, Pflege und psychosozialen Betreuung. Der Arbeitskreis zur Steigerung der Kultursensibilität in der ärztlichen
Aus-, Fort- und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat
handliche Checklisten als „Taschenkarten“ erstellt, die DocCards
für erfolgreiche Arzt-Patienten-Gespräche.
█
Unter zwischenmenschlicher Kommunikation versteht man alle Aspekte persönlicher Interaktion, Kontakte
und Kommunikation zwischen Individuen oder den Mitgliedern einer
Gruppe. Dabei wird Sprache als ein
Medium angesehen, in dem Kommunikation abläuft. Wenn zwischen
dem „Sender“ und dem „Empfänger“
sprachliche Barrieren bestehen, sind
Missverständnisse und Unklarheiten
vorprogrammiert. In der Arzt-Patienten-Kommunikation ergeben sich auf
der Seite des Mediziners daraus Probleme, die sowohl die Diagnosestellung als auch die Therapie beeinflussen können. Mit der Konsequenz,
dass die Qualität der Behandlung
reduziert wird. Auf der Seite des Patienten entsteht neben Verunsicherung und Irritation auch Unzufriedenheit. Die Mitarbeit an der Therapie wird gefährdet. Ein wechselseitiger Prozess der Frustration und Hilflosigkeit kann die Folge sein.
Der 2012 gegründete Arbeitskreis
zur Steigerung der Kultursensibilität
in der ärztlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung in NRW entwickelte zusammen mit der Universitätsklinik
Düsseldorf (UKD) Merkkarten und
stellt diese sogenannten DocCards
DDG Informationen | 3/2015
den entsprechenden Stellen und Institutionen zur Verfügung. Möglich
wurde die Entwicklung der DocCards
durch das mit EU-Mitteln geförderte
Projekt „Fit for Diversity Skills“ zur
Verbesserung der interkulturellen
Kompetenz für kommunale, soziale
und klinische Arbeitsfelder.
Auf den DocCards finden sich in
Checklistenart alle wichtigen Aspekte, die der Arzt vor, während und
nach dem Gespräch mit Patienten,
die nicht gut oder gar nicht Deutsch
sprechen, beachten sollte. Dazu gehört, vorab zu klären, in welcher
Sprache kommuniziert wird. Wenn
es in Deutsch ist und der Patient keine guten deutschen Sprachkenntnisse hat, sollte der Arzt eine einfache
Sprache verwenden, einfache Sätze
bilden und langsam sprechen. Ziel ist
eine leichte Verständlichkeit des Gesagten. Aber auch Körpersprache
und Visualisierungen können helfen,
die Kommunikation für beide Seiten
einfacher zu gestalten.
Auch wenn dem behandelnden
Arzt ein Dolmetscher zur Seite steht,
sind noch nicht alle Schwierigkeiten
aus dem Weg geräumt. Ohne ein ausführliches Briefing des Übersetzers
geht es nicht. Dazu gehört beispiels-
weise, den Dolmetscher vorab von
Inhalt, Ziel und Dauer des Gespräches
zu unterrichten. Ihn zu bitten, möglichst wortwörtlich zu übersetzen, in
der Ich-Form zu sprechen und bei der
Übersetzung der Patienten-Äußerungen keine Korrekturen oder Interpretationen zu versuchen.
Mit den DocCards werden nicht
alle Kommunikationsprobleme auf
einen Schlag gelöst werden. Aber es
ist ein Schritt in die richtige Richtung
für eine kultursensible Kommunikation.
Die AG Diabetes und Migranten
der DDG begrüßt dieses Projekt und
hat eine Verteilung der DocCards
DocCard für Gespräche OHNE
Dolmetscher
113
Mitteilungen
www.ddg.info
während des DDG Kongresses 2015
veranlasst. Erhältlich sind die DocCards aber auch über die DDG Geschäftsstelle.
Ansprechpartnerin:
Susa Schmidt-Kubeneck, E-Mail:
[email protected]
Kultursensibilität
DocCard für Gespräche MIT Dolmetscher
114
Der Arbeitskreis zur Steigerung der
Kultursensibilität in der ärztlichen
Aus-, Fort- und Weiterbildung in
NRW versteht sich als kompetenter
Ansprechpartner und Kommunikationsplattform sowohl auf der Landes- als auch auf der Bundesebene.
Zu den Kernmitgliedern des Arbeitskreises zählen:
l Faize Berger, Faize Berger Management Consulting, Ratingen
l Dr. Karl Blum, Deutsches Krankenhausinstitut, Düsseldorf
l Elisabeth Borg, Ressortleiterin
Fortbildung der Ärztekammer
Westfalen-Lippe
l Dr. André Karger, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie, Universitätsklinikum Düsseldorf
l PD Dr. Erika Sievers MPH, Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
DDG fordert Staatsministerin auf, Schirmherrschaft für Gesundheitsinitiative zurückzuziehen
Alibi-Kampagne: Süßwarenhersteller Mars
sponsert Initiative gegen Übergewicht
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat Staatsministerin
Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration,
Flüchtlinge und Integration, in einem Brief aufgefordert, sich nicht
als Schirmherrin für die Initiative „ekip – Werkstatt Gesundheitsförderung“ zur Verfügung zu stellen. Hintergrund des Appells: Sponsor der Initiative, die die Gesundheit bei Familien mit Migrationshintergrund fördern und dem Übergewicht bei türkischstämmigen
Kindern und Jugendlichen vorbeugen will, ist der Süßwarenhersteller Mars Deutschland. „Die Beteiligung von Mars Deutschland schadet der Glaubwürdigkeit dieser Initiative massiv“, heißt es in dem
Brief. „Lebensmittelhersteller wie Mars Deutschland tun alles andere, als sich für gesunde Ernährung einzusetzen.“
Die ekip-Initiative lud am 25. Februar
interessierte Akteure zu einer Veranstaltung in die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft ein, um einen gemeinsamen Dialog zu starten. Ekip –
das türkische Wort für „Team“ – will
Praktiker aus Präventionsprojekten
und Vertreter von Migranten-Organisationen, Sozialverbänden sowie der
Wissenschaft in Workshops zusammenführen, damit die Gesundheitsförderung bei Familien mit Migrationshintergrund verbessert wird. Wie
Studien zeigen, haben türkischstämmige Kinder und Jugendliche ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und
Adipositas sowie die entsprechenden
Folgeerkrankungen, darunter Diabetes. Zu den Beteiligten der Initiative
„ekip – Werkstatt Gesundheitsförderung“ gehören die Plattform Ernährung und Bewegung e. V. (peb), die
Türkische Gemeinde in Deutschland
(TGD), die Deutsche Sportjugend und
Mars Deutschland. „Mit der Unterstützung von Bewegungs- und Ernährungsinitiativen“, heißt es über
die Beteiligung des Schokoriegel-Herstellers Mars, „möchte das Unternehmen zur Förderung eines ausgewogenen Lebensstils beitragen“.
„Diese Aussage empfinden wir als
zynisch“, schreibt die Deutsche Diabetes Gesellschaft in diesem Zusam-
DDG Informationen | 3/2015
menhang an Staatsministerin Özoğuz. Denn Süßwarenhersteller wie
Mars tun das genaue Gegenteil, und
zwar bewusst. Ihr Geschäftsmodell
besteht darin, Produkte mit besonders hohem Zucker-, Salz- und Fettanteil zu vermarkten. Damit tragen
sie direkt zur dramatischen Übergewichtswelle und deren Folgeerkrankungen bei. „Anders formuliert: Mars
& Co. sind das Problem, das sie hier zu
lösen vorgeben“, heißt es in dem
Schreiben. Es wäre bedauerlich, betont die Fachgesellschaft, wenn die
Staatsministerin sich für eine derart
durchsichtige Alibi-Kampagne einspannen ließe. Sinnvoller wäre es,
mit geeigneten Maßnahmen darauf
hinzuwirken, dass ungesunde Lebensmittel weniger Absatz finden
und die Hersteller gesündere Produkte entwickeln würden.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft setzt sich angesichts des dramatischen Anstiegs von Diabeteserkrankungen seit Jahren für eine
Zucker-Fett-Steuer auf ungesunde
Lebensmittel in Deutschland ein. In
diesem Zusammenhang hat die Fachgesellschaft schon mehrfach irreführende Werbung und Sponsoring kritisiert,
etwa
Kampagnen
der
deutschen Nationalmannschaft für
McDonaldʼs oder Ferrero. Inzwischen
Quelle: Deutsche Diabetes
Gesellschaft/Arnold
█
Die Beteiligung eines Süßwarenherstellers an einer Gesundheitsinitiative
empfindet die DDG als zynisch.
fordern Wissenschaftler auch auf internationaler Ebene neue Strategien
gegen die Zunahme von Fettleibigkeit
bei Kindern. So haben Forscher kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet“ dafür plädiert,
dass sich die Marketingstrategien der
Nahrungsmittelindustrie
ändern
sollten. „Dicke Kinder sind eine Investition für künftige Umsätze“, stellte Tom Lobstein, Policy Director der
internationalen
Fachgesellschaft
World Obesity Federation, fest.
Die Beauftragte der Bundesregierung für
Migration, Flüchtlinge und Integration
Frau Staatsministerin Aydan Özoğuz
Bundeskanzleramt
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
24. Februar 2015
Tel.: 030 / 311 69 37 - 11
Fax: 030 / 311 69 37 - 20
E-Mail: [email protected]
Ihre Schirmherrschaft für die Initiative „ekip – We rkstatt Gesundheitsförderung“
Sehr geehrte Frau Staatsministerin Özoğuz,
wie wir erfahren haben, sind Sie Schirmherrin der Initiative „ekip – Werkstatt Gesundheitsförderung“.
Grundsätzlich begrüßen wir Ihre Bemühungen sehr, Maßnahmen zur verbesserten
Gesundheitsprävention bei Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern und mit den
Verantwortlichen in einen Dialog zu treten.
Die Initiative „ekip – Werkstatt Gesundheitsförderung“ und die Veranstaltung am 25. Februar halten wir
jedoch für unglaubwürdig, solange mit Mars Deutschland ein Unternehmen Partner der Initiative ist,
welches durch seine Produkte und Marketingstrategien mitverantwortlich ist für die Adipositaswelle in
Deutschland, die besonders auch Menschen mit Migrat ionshintergrund trifft. „ Mit der Unterstützung
von Bewegungs- und Ernährungsinitiativen“, heißt es über die Beteiligung des Süßwaren-Herstellers
Mars, „möchte das Unternehmen zur Förderung eines ausgewogenen Lebensstils beitragen“. Diese
Aussage empfinden wir als zynisch. Die Beteiligung von Mars Deutschland schadet der
Glaubwürdigkeit dieser Initiative massiv. Lebensmittelhersteller wie Mars Deutschland tun alles andere,
als sich für gesunde Ernährung einzusetzen.
Die Mitwirkung von Mars Deutschland an dieser Initi ative reiht sich ein in eine Vielzahl von Versuchen
der Süßwaren- und Fast Food-Industrie, sich und ihre Produkte „weißzuwaschen“. Anders formuliert:
Mars & Co. sind das Problem, das sie hier zu lösen vorgeben. Solange jedoch die Fast Food- und
Süßwarenhersteller Produkte mit besonders hohem Zucker-, Salz- und Fettanteil vermarkten und damit
die Entwicklung von Adipositas und den damit einhergehenden Folgeerkrankungen wie Diabetes und
Herz-Kreislauf-Krankheiten befördern, ist ein solches Sponsoring aus unserer Sicht problematisch.
Wir bitten Sie daher, Ihre Schirmherrschaft für die Initiative in ihrer derzeitigen Konstellation zu
überdenken. Es wäre bedauerlich, wenn Sie sich für eine derart durchsichtige Alibi-Kampagne
einspannen ließen. Beiliegend finden Sie unsere Pressemeldung zu ekip.
Mit freundlichen Grüßen
Priv.-Doz. Dr. Erhard Siegel
Präsident
Dr. Dietrich Garlichs
Geschäftsführer
Diabetes erfo
Vorstand 2014/2
Prof. Dr. Andreas
Prof. Dr. Annette
Geschäft
f sführer
Vereinsregister:
zepräsident), Dr. Ralph Ziegler (Scha tzmeister),
Prof. Dr. Klaus-Dieter Palitzsch,
spräsident 2015),
erschaft
f en I St.-Nr.: 27/640/59125
Brief an Staatministerin Aydan
Özoğuz vom 24. Februar 2015.
115
Mitteilungen
www.ddg.info
Debatte um Zuckersteuer
Bundesernährungsministerium
gegen Weltgesundheitsorganisation
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft lehnt
Presseberichten zufolge eine Zuckersteuer für „vermeintlich ungesunde“ Lebensmittel ab. „Diese Formulierung überrascht uns“,
kritisiert Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel, Past-Präsident der
Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Schließlich ist es unstrittig, dass heute viele Produkte wie Softdrinks hohe Mengen an Zucker enthalten und damit der Gesundheit abträglich sind.“ Der
Geschäftsführer der DDG, Dr. Dietrich Garlichs ergänzt: „Das Ernährungsministerium stellt sich mit dieser Äußerung gegen die
gerade kürzlich wiederholte Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO, den Zuckerkonsum deutlich zu senken. Diese
Position des Ministeriums wirft die Frage auf: Wessen Interessen
vertritt das Ernährungsministerium?“
█
Krebs und Atemwegskrankheiten dar.
Wirksam kann man diesem Tsunami
der chronischen Krankheiten nur mit
bevölkerungsweiten
Präventionsmaßnahmen begegnen. Zu diesen
Maßnahmen gehört eine Steuer auf
Lebensmittel mit hohem Zucker-,
Fett,- und Salzanteil, während gleichzeitig gesunde Lebensmittel steuerlich entlastet werden sollten. Zusätz-
Quelle: ccvision
In der internationalen Diskussion ist
es unstrittig, dass eine Reduzierung
des zu hohen Konsums von Zucker,
aber auch Fett und Salz dringend erforderlich ist. Neben Rauchen, Alkoholkonsum und körperlicher Inaktivität stellt die heutige Ernährung
eine der Hauptursachen für die nichtübertragbaren Krankheiten wie Diabetes,
Herzkreislauferkrankungen,
lich sollte eine tägliche Stunde Sport
in Kita und Schulen eingeführt werden, ebenso wie verbindliche Qualitätsstandards für die Verpflegung in
Kita und Schulen sowie ein Verbot
von Kinderlebensmittelwerbung.
Länder wie Ungarn, Finnland,
Frankreich und Mexiko haben bereits
differenzierte Lebensmittelsteuern
eingeführt. Selbst die nach kurzer
Zeit in Dänemark aus koalitionspolitischen Gründen wieder abgeschaffte
Fettsteuer senkte den Konsum stark
fetthaltiger Produkte um 10 bis 20
Prozent. Wie erfolgreich Preissignale
sein können, haben auch die Erfahrungen mit den Tabaksteuererhöhungen in Deutschland gezeigt. Erst
durch sie konnte der Anteil der rauchenden Jugendlichen in den vergangenen zehn Jahren halbiert werden.
Und die Alkopops verschwanden
praktisch vom Markt nach der Einführung
einer
entsprechenden
Steuer.
Die DDG fordert eine Steuer auf Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett,- und
Salzanteil, während gleichzeitig gesunde Lebensmittel steuerlich entlastet
werden.
116
DDG Informationen | 3/2015
Mitteilungen
In niedriger Dosierung
Diabetesmedikament Metformin jetzt
auch bei leichter Nierenschwäche erlaubt
Metformin, das bevorzugte Mittel zur Senkung des Blutzuckers
beim Typ-2-Diabetes, kann jetzt auch bei Patienten mit mäßiger
Nierenfunktionsstörung eingesetzt werden. Die Empfehlung beruht auf Ergebnissen neuer Untersuchungen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) begrüßt die Ausweitung des Einsatzgebietes, rät behandelnden Ärzten aber vor allem bei älteren Patienten
zur Vorsicht. So sollte bei mäßiger Nierenfunktionseinschränkung
eine Metformin-Tagesdosis von 1000 Milligramm nicht überschritten und die Nierenfunktion regelmäßig überwacht werden. Sonst
könnte das Risiko für eine Laktatazidose steigen, eine gefährliche
Blutübersäuerung.
█
Metformin senkt den Blutzucker, indem es die Neubildung von Glukose
in der Leber hemmt. Glukose wird
dort vor allem aus Laktat, sprich
Milchsäure hergestellt. „Ein Übermaß
an Metformin kann dazu führen, dass
das Laktat in der Leber keine Verwendung mehr findet und folglich in der
Konzentration ansteigt“, erläutert
Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel,
Past-Präsident der DDG. Damit wiederum droht eine Übersäuerung des
Blutes, die Laktatazidose. Eine solche
Komplikation ist selten, kann aber
tödlich enden.
Da Metformin über die Niere ausgeschieden wird, ist eine Nierenfunktionsstörung ein wichtiger Risikofaktor für die Laktatazidose. Aus diesem
Grund war der Einsatz von Metformin bisher schon bei einem mäßigen
Rückgang der Nierenleistung untersagt. „Das Verbot galt bereits für Nierenschwäche Stadium 3a“, erläutert
DDG Experte Professor Dr. med. Dr.
rer. nat. Hans-Georg Joost. „Es stellte
eine reine Vorsichtsmaßnahme dar,
die auf Modellrechnungen zur Metformin-Ausscheidung über die Nieren beruhte.“
Neuere Studien zeigen nun, dass
diese Einschätzung offenbar nicht zu
halten ist. Darunter eine Untersuchung vom Hersteller eines Original-
DDG Informationen | 3/2015
präparats: Die Analyse einer Datenbank britischer Hausarztpatienten
(„Clinical Practice Research Datalink“) hatte ergeben, dass es bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht zu vermehrten
Komplikationen durch eine Laktatazidose gekommen war. Die Arzneimittelagenturen gaben daraufhin
den Einsatz von Metformin auch bei
moderater Niereninsuffizienz frei.
Die Regelung gilt nicht nur für das
Originalpräparat, sondern auch für
andere Metformin-Präparate. So teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf
Anfrage des Pharmakotherapieausschusses der DDG kürzlich mit, dass
„die Änderungen, die sich aus dem
… Verfahren ergeben haben, auch
für Metformin Generika gelten, unabhängig davon, ob sie in diesem Verfahren einbezogen waren.“ Für viele
Menschen mit Typ-2-Diabetes, die
aufgrund ihres Alters eine leichte
Nierenfunktionsstörung haben, sei
dies eine deutliche Erleichterung, betont DDG Past-Präsident Siegel.
Allerdings rät die DDG zur Vorsicht. „Insbesondere bei älteren Menschen kann es schnell zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion kommen, und bei Infektionen oder einer akuten Verschlechte-
rung der Herzleistung droht ein
Anstieg des Laktatspiegels“, warnt
Siegel. Deshalb sollten Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion die
Metformin-Dosierung grundsätzlich
reduzieren. Die Fachgesellschaft
empfiehlt, zu Beginn der Therapie
täglich nur 500 oder 850 mg Metformin einzunehmen und eine maximale Tagesdosis von 1000 mg nicht zu
überschreiten. „Zudem muss die Nierenfunktion alle drei bis sechs Monate getestet werden“, betont Siegel.
Die vollständige Stellungnahme
der DDG, die vor der Auskunft durch
das BfArM erstellt wurde, finden Sie
unter: http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Stellungnahmen/DDG_Stellungnahme_Metformin.pdf
Literatur
1 Richy FF, Sabidó-Espin M, Guedes S, Corvino FA, Gottwald-Hostalek U. Incidence
of lactic acidosis in patients with type 2
diabetes with and without renal impairment treated with metformin: a retrospective cohort study. Diabetes Care
2014; 37: 2291 – 2295; http://www.ncbi.
nlm.nih.gov/pubmed/24879835
117
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Deutsches Zentrum für Diabetesforschung: Aufbau der Pädiatrischen Diabetes Biobank (pedBMB)
Zwillinge und Geschwister mit Typ-1Diabetes für Studienteilnahme gesucht
Eineiige Zwillinge haben das gleiche Erbmaterial und wachsen
unter gleichen Umweltbedingungen auf. Dennoch erkrankt oft
nur ein Mehrlingskind an Typ-1-Diabetes. Daher sind Zwillinge
und Geschwister geeignete Studienpopulationen, um den Beitrag
genetischer und umweltbedingter Ursachen zur Diabetesautoimmunität zu untersuchen. Ziel dieser Studie ist die Analyse klinischer, genetischer, immunologischer und anderer Marker der
Diabetesmanifestation und ‑progression bei Zwillingen und Geschwistern mit Typ-1-Diabetes. Alle Zwillings-Patienten mit Erkrankungsbeginn im Kindes- und Jugendalter, konkordant oder
diskordant für Diabetes, sowie Geschwistergruppen mit Diabetes
(mindestens zwei Kinder erkrankt), die in Deutschland oder Österreich behandelt werden, und deren gesunde Geschwister, können
an der Studie teilnehmen. Durch diese Daten- und Probensammlung soll ein neues, einheitliches Instrument für Forschungsprojekte geschaffen werden.
█
chen. Die Inzidenz des Typ-1-Diabetes nimmt gegenwärtig in Europa zu
und betrifft immer jüngere Kinder.
Quelle: Fotolia/Katharina Neuwirth
Der autoimmune Diabetes mellitus
Typ 1 ist die häufigste Ursache für
Diabetes bei Kindern und Jugendli-
Eine von beiden hat Diabetes – warum?
118
Die genauen Ursachen der Krankheitsmanifestation, begünstigende
oder schützende Faktoren für das
Auftreten des Typ-1-Diabetes und
den Verlauf sind noch nicht vollständig verstanden.
Eineiige Zwillinge teilen genetische Prädisposition und Umweltbedingungen, trotzdem erkrankt häufig
nur ein Zwilling an Typ-1-Diabetes
[1 – 4]. Eineiige Zwillingsgeschwister
haben ein höheres Risiko für Inselzellautoimmunität und Diabetes als
zweieiige Zwillingsgeschwister, zweieiige Zwillingsgeschwister ähneln
Nicht-Zwillings-Geschwistern bezüglich Entwicklung eines Diabetes und
Nachweis von Autoantikörpern gegen
Inselzellantigene [3].
Neues Instrument für Forschungsprojekte beim Typ-1-Diabetes
Im Rahmen der „Diabetes Zwillings
und Geschwister Initiative“ werden
Blutproben pädiatrischer Zwillinge
und Geschwister mit Typ-1-Diabetes
DDG Informationen | 3/2015
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
für gemeinsame Forschungsprojekte
innerhalb der pädiatrischen Diabetes
Biobank (pedBMB) Initiative gesammelt. Dabei werden klinische Daten
der DPV-Initiative, die seit 20 Jahren
pseudonymisiert dokumentiert werden, mit dem pedBMB Register verbunden. Diese Studie wird vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) gefördert.
Klinische, genetische und
immunologische Untersuchungen
Anforderung der Probensets:
Frau Martina Müller
Tel.: 021 18 11 83 61
E-Mail: Martina.Mueller@
med.uni-duesseldorf.de
Ablauf der Studienteilnahme
Studiengruppe und Kontakt
Die Studienteilnahme erfolgt im Rahmen einer ambulanten Vorstellung.
Die Informationen und Probensets
für die Patienten (siehe Bild) werden
über die Studienleitung im Voraus
angefordert. Die Blutentnahme erfolgt in Kombination mit einer routinemäßig geplanten Blutuntersuchung, sodass keine zusätzliche
Blutentnahme notwendig ist. Die
Proben werden mit einem Begleitschein vom Paketdienst abgeholt und
an das Studienzentrum verschickt.
Die Studienteilnahme ist kostenfrei.
" Probenset Anforderung
" Probenentnahme bei Patient und
gesunden Geschwistern
" Abholung durch TNT Paketdienst
an Studienzentrum
Inhaltliche Fragen:
" Prof. Dr. med. Beate Karges,
Tel.: 0 24 18 08 08 67,
E-Mail: [email protected]
" Prof. Dr. med. Reinhard Holl,
Tel.: 0 73 15 02 53 14,
E-Mail: [email protected]
DDG Informationen | 3/2015
Quelle: Universität Düsseldorf
Die klinischen Daten werden longitudinal erhoben. (Epi-)genetische sowie serologische und zelluläre immunologische Marker der Diabetes
Progression werden in ein- und zweieiigen Zwillingen, konkordant oder
diskordant für Diabetes, sowie in Geschwisterpaaren mit Typ-1-Diabetes,
und den gesunden Geschwistern verglichen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen langfristig dazu
dienen, Manifestation und Verlauf
des Diabetes besser zu verstehen und
günstig zu beeinflussen.
Einschlusskriterien:
" Zwillinge und Mehrlinge, bei denen
mindestens einer an Typ-1-Diabetes erkrankt ist.
" Geschwistergruppen,
bei denen
mindestens zwei an Typ-1-Diabetes erkrankt sind.
Probensets werden an der Universität Düsseldorf angefordert.
Studienkoordinator:
PD Dr. med. Thomas Meissner,
Tel.: 0 21 18 11 73 84,
E-Mail: Thomas.Meissner@
med.uni-duesseldorf.de
"
Literatur
1 Beyan H et al. Glycotoxin and autoantibodies are additive environmentally determined predictors of type 1 diabetes. A
twin and population study. Diabetes
2012; 61: 1192 – 1198
2 Nistico L et al. Emerging effects of early
environmental factors over genetic background for type 1 diabetes susceptibility:
Evidence from a nationwide Italian twin
study. J Clin Endocrinol Metab 2012; 97:
E1483 – E1491
3 Redondo MJ et al. Genetic determination
of islet cell autoimmunity in monozygotic
twin, dizygotic twin, and non-twin siblings of patients with type 1 diabetes:
prospective twin study. BMJ 1999; 318:
698 – 702
4 Redondo MJ et al. Concordance for islet
autoimmunity
among
monozygotic
twins. N Engl J Med 2008; 359:
2849 – 2850
Weitere Informationen auf der DPV
Homepage der Universität Ulm:
http://buster.zibmt.uni-ulm.de/dpv/
index.php/de/→ DPV Studien
119
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Experten diskutierten aktuelle Ergebnisse aus der Betazellforschung
12. Deutscher Pankreatischer
Inselzell Workshop
Vom 16. bis 18. März 2015 trafen sich über 100 Nachwuchsund etablierte Inselzellforscher in Bremen, um die neusten Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Inselzellen vorzustellen
und zu diskutieren. Drei hochkarätige Keynote Lectures von Professor Francesco Dotta, Professor Erik Renstrøm und Professor
Hooman Allayee prägten die Veranstaltung, die auch vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) unterstützt wurde.
Ein abwechslungsreiches Abendprogramm rundete den Workshop ab.
█
Betazellprotektion aus, fungieren
aber auch als Quelle für eine effiziente in vitro Neubildung von Betazellen.
Ein im Pankreas neu entdecktes GenSynaptotagmin XIII, welches im Typ2-Diabetes vermindert ist, ist sowohl
während der Pankreasentwicklung
als auch in adulten Inselzellen exprimiert, und dessen Einfluss in der Polarität der Betazellen wurde vorgestellt.
Immunität und Typ-1-Diabetes
war Thema einer weiteren Session,
hier ist vor allem die Rolle von Virusinfektionen in der Entstehung des
Typ-1-Diabetes thematisch hervorzuheben. In seiner Keynote Lecture
zeigte Professor Dotta (University of
Siena, Siena) den Zusammenhang
von Enterovirus-Infektion und der
Pathologie des Typ-1-Diabetes sowie
den Einfluss des angeborenen Immunsystems und von Chemokinen.
Eine Serie von Vorträgen präsentierte neue Regulationsmechanismen
der Insulinsekretion. Der Einfluss von
Quelle: Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD)
Der Workshop schloss die gesamte
Bandbreite der Inselzellforschung ein
und gab jungen Wissenschaftlern die
Möglichkeit, ihre Arbeit vor Experten
vorzustellen und wertvolle Vorschläge aus den Diskussionen mitzunehmen. Eine Session über die künstliche
Herstellung von Beta Zellen eröffnete
die Tagung. In den letzten Jahren hat
sich mehr und mehr eine wichtige
Rolle mesenchymaler Stammzellen
(MSC) herauskristallisiert. MSCs senden sowohl parakrine Signale für die
Zahlreiche Experten auf dem Gebiet der Inselzellforschung trafen sich im März 2015 in Bremen, um die neuesten Erkenntnisse und Entdeckungen auf dem Gebiet vorzustellen und zu diskutieren. Insbesondere jungen Wissenschaftlern
wurde die Möglichkeit geboten, ihre Arbeiten vorzustellen.
120
DDG Informationen | 3/2015
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
Ionenkanälen der Plasmamembran
sowie deren pharmakologische Modifikation und die neuartige Darstellung von Insulingranula mit einer
Kombination aus Licht- und Elektronenmikroskopie waren dabei wichtige Themen.
Weiterhin wurden post-transkriptionelle Mechanismen der Insulinsekretion gezeigt, sowie Membranpotenzial-Synchronisation und der
Einfluss von Rab3A, Rab3B; hier zeigte sich besonders die Komplexität des
so einfach klingenden Themas „Insulinsekretion“.
In einer weiteren Session zur Verbesserung der Betazell-Funktion
wurden der Einfluss von NMDA Rezeptoren im Pankreas und die Wirkung von ANP (Atriales Natriuretisches Peptid) auf den endokrinen
Pankreas beschrieben. Die Darstellung und Modifikation von Netzwerken sowohl in den pankreatischen Inselzellen als auch im Pankreas und
die Rolle eines regulierten mitochondrialen Zyklus wurden ebenso diskutiert wie neue Möglichkeiten, Beta-
DDG Informationen | 3/2015
zell Proliferation und Überleben zu
beeinflussen. Hier ist vor allem eine
neu beschriebene Rolle reaktiver
Sauerstoffspezies
hervorzuheben,
deren stringente Regulation wichtig
für die Beta Zell-Masse zu sein
scheint. Professor Renstrøm (Lund
University, Lund) stellte in seinem
Keynote-Vortrag zur Inselzell Pathophysiologie des Typ-2-Diabetes den
Einfluss von Alpha 2A Adrenorezeptoren und die Bedeutung unterschiedlicher Calciumkanäle in den
verschiedenen Phasen der Insulinsekretion heraus.
Neue Erkenntnisse zur Genetik des
Diabetes und des metabolischen Syndroms rundete den Workshop ab.
Professor Allayee (USC Keck School
of Medicine, Los Angeles) schloss das
Meeting mit der Vorstellung seiner
Studien zu genetischen Untersuchungen kardiometabolischer Erkrankungen und zur Atheriosklerose. Er beschrieb das neue Konzept, mittels
Metaboliten neue Gene zu identifizieren.
Professor Kathrin Maedler äußerte
sich erfreut nach Abschluss des
Workshops: „Wir haben sicher alle
tolle neue Erkenntnisse gewonnen.
Die innovativen Forschungsansätze
sowie die von allen Studenten exzellent präsentierten Vorträge zeigten,
wie wir versuchen, die Biologie der
Inselzelle immer besser zu verstehen
und so neue Wege in der Diabetestherapie zu eröffnen“. Der nächste Inselzell Workshop wird 2017 in München stattfinden (Organisation: Prof.
Eckhard Wolf).
Kontakt:
Dr. Carola Mehnert
Paul-Langerhans-Institut Dresden
des Helmholtz-Zentrums München
am Universitätsklinikum
Carl Gustav Carus der
Technischen Universität Dresden
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
E-Mail: Carola.Mehnert@
tu-dresden.de
121
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Forscher entdecken Wirkung von Hustenstiller auf Insulinproduktion
Dextromethorphan – ein Wirkstoff
mit antidiabetischen Eigenschaften
Dextromethorphan wird bisher als Hustenstiller angewandt.
Jetzt wurde entdeckt, dass diese Substanz auch die Insulinausschüttung steigert und die Blutglucosekonzentration senkt. Daher
ist Dextromethorphan nicht nur gegen Reizhusten, sondern auch
als neue Behandlungsmöglichkeit für Diabetes interessant.
█
gerhans-Inseln (Abb. 1) vorhanden
sind.
Einfluss auf den
Glukosestoffwechsel
DXM wurde bereits in einer publizierten Studie mit zwei pädiatrischen
Patienten unter intensivmedizinischer Versorgung eingesetzt [1]. Die
Patienten hatten eine schwere Meningitis und erhielten pro Tag 36 mg
DXM pro kg Körpergewicht, d. h. eine
Tagesdosis von etwa 1000 bis 2000
DXM. Sie erhielten zusätzlich Glukokortikoide. Beide Patienten entwickelten während der Behandlung einen insulinpflichtigen Diabetes, der
nach Absetzen von DXM verschwand.
Quelle: Dr. Jan Marquard, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Dextromethorphan (DXM) ist ein
Wirkstoff, der in vielen hustenstillenden Medikamenten enthalten ist.
Letztere gehören zu den sogenannten
„over-the-counter“ (OTC) Medikamenten, die nur apotheken-, nicht
aber verschreibungspflichtig sind, da
sie in der Regel wenige Nebenwirkungen haben, sofern sie nicht in
einer zu hohen Dosis für zu lange Zeit
angewendet werden. Der Wirkstoff
DXM kann oral aufgenommen werden und wird rasch im menschlichen
Körper zu Dextrorphan (DXO) abgebaut. Sowohl DXM als auch DXO wirken als Antagonisten von N-MethylD-Aspartat (NMDA)-Rezeptoren, die
z. B. auf Nervenzellen des Hustenzentrums im Gehirn sowie auf den Insulin-produzierenden Zellen der Lan-
Abb. 1: Die menschliche Bauchspeicheldrüse beherbergt etwa eine Million
Langerhans-Inseln, die Insulin ausscheiden. Links zu sehen ist eine Gruppe
diabetischer Langerhans-Inseln. Diese Inseln enthalten tote und z. T. funktionslose Betazellen. Auf der rechten Seite sind diabetische Inseln gezeigt,
die mit einer wirksamen Dosis von DXM behandelt worden sind. Diese Inseln
haben weniger tote Betazellen und produzieren mehr Insulin.
122
Basierend auf dieser kleinen Studie
und der Tatsache, dass NMDA-Rezeptoren Kalzium in die Zelle lassen und
somit sekretorische Vorgänge auslösen können, war zu erwarten, dass
DXM die Insulinsekretion der Langerhans-Inseln hemmt.
In einer kürzlich erschienenen Arbeit wird berichtet, dass das Gegenteil der Fall ist [2]. DXM erhöht die Insulinsekretion
von
LangerhansInseln. Interessant für DXM als einen
möglichen Wirkstoff für die Behandlung des Diabetes ist, dass es fast ausschließlich die Insulinsekretion bei
einer hohen Glucose-Konzentration
(z. B. 180 mg/dl oder 10 mM) steigert
und somit voraussichtlich keine Hypoglykämien in Folge einer fehlenden
oder verzögerten Nahrungsaufnahme verursacht. Was DXM als möglichen antidiabetischen Wirkstoff
ebenfalls interessant macht, ist die
Tatsache, dass dieser Wirkstoff die
Langerhans-Inseln vor einem Zelltod
schützt. Selbst an menschlichen Inseln zweier Organ-Spender konnte
eine schützende Wirkung von DXM
nachgewiesen werden, wenn ein
massiver Zelltod in diesen humanen
Inseln mit Hilfe der Zytokine Tumornekrosefaktor-α, Interferon-γ und Interleukin-1β hervorgerufen wird.
Schließlich konnte in Zusammenarbeit mit dem Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH in einer
Phase-2a Studie mit 20 Probanden
mit einem Typ-2-Diabetes gezeigt
werden, dass bereits 60 mg DXM die
postprandiale Insulin-Konzentration
im Serum erhöht. Letzteres lässt vermuten, dass bereits eine verträgliche
DDG Informationen | 3/2015
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
Dosis des Wirkstoffs die Betazellen in
den Patienten anregt. Eine höhere
Dosis von DXM konnte schließlich im
oralen Glukosetoleranztest (OGTT)
Blutglukose-Exkursionen
klinisch
signifikant reduzieren.
Zukünftige Anwendungsmöglichkeiten
Die kürzlich publizierte Arbeit könnte langfristig die Behandlung sowohl
eines frühen Typ-1- als auch eines
frühen Typ-2-Diabetes beeinflussen,
weil DXM die Langerhans-Inseln vor
einem Zelltod schützt. Letzterer
spielt vermutlich eine wichtige Rolle
bei der Progression des Diabetes zu
einem Insulin pflichtigen Diabetes.
Eine zukünftige Möglichkeit wäre
die Behandlung des Typ-2-Diabetes
durch DXM in Kombination mit Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitoren, die
ebenfalls nur postprandial die Insulinsekretion steigern. Eine weitere
Möglichkeit wäre die Behandlung
von Menschen mit einem Typ-1-Dia-
DDG Informationen | 3/2015
betes während ihrer HoneymoonPhase. Um diese Möglichkeiten auf
ihren klinischen Nutzen zu testen,
müssen nun weitere und insbesondere längerfristige klinische Studien
durchgeführt werden.
Auch wenn DXM in einer hohen
Dosis während einer intensivmedizinischen Behandlung von zwei pädiatrischen Patienten unter Glukokortikoiden zu einem vorübergehend
insulinpflichtigen Diabetes geführt
hat, weist die neue Arbeit auf einen
möglichen Nutzen von DXM für die
Behandlung des Diabetes hin.
Literatur
1 Konrad D, Sobetzko D, Schmitt B,
Schoenle EJ. Insulin-dependent diabetes
mellitus induced by the antitussive agent
dextromethorphan. Diabetologia 2000;
43: 261 – 262
2 Marquard J, Otter S, Welters A, Stirban A,
Fischer A, Eglinger J, Herebian D, Kletke
O, Skelin Klemen M, Stozer A, Wnendt S,
Piemonti L, Köhler M, Ferrer J, Thorens B,
Schliess F, Rupnik MS, Heise T, Berggren
P‑O, Klöcker N, Meissner T, Mayatepek E,
Eberhard D, Kragl M, Lammert E. Characterization of pancreatic NMDA receptors
as possible drug targets for diabetes treatment. Nature Medicine 2015; 21:
363 – 372
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. med.
Eckhard Lammert
Institut für Betazellbiologie
Deutsches Diabetes Zentrum
Düsseldorf
Deutsches Zentrum für
Diabetesforschung (DZD)
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
E-Mail: [email protected]
123
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Oral verabreichtes Insulin in Doppel-Blind-Studie getestet
Typ-1-Diabetes: Erste Hürde zur
Insulin-Impfung erfolgreich genommen
Den ersten Schritt hin zu einer präventiven Insulin-Impfung gegen Typ-1-Diabetes haben Wissenschaftler des DFG Center for Regenerative Therapies Dresden, TU Dresden sowie des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München zusammen mit
Forschern aus Wien, Bristol und Denver (USA) erfolgreich vollzogen: Wie die Diabetesforscher in der aktuellen Ausgabe des renommierten wissenschaftlichen Magazins JAMA veröffentlichen,
deuten Auswertungen der internationalen Pre-POINT Studie auf
eine positive Immunreaktion bei Risikopersonen hin, denen Insulin
oral verabreicht wurde. Zu Nebenwirkungen wie einer Unterzuckerung kam es dagegen nicht. Im nächsten Schritt soll jetzt getestet werden, ob eine Insulin-Impfung den Ausbruch der Erkrankung dauerhaft verhindern kann.
█
zum Beispiel das Insulin selbst, die
der Organismus fälschlicherweise als
„Fremdkörper“ einstuft und bekämpft. Im Normalfall baut das Immunsystem dagegen in den ersten
Lebensjahren eine Immuntoleranz
gegen die körpereigenen Proteine
auf, sodass es nicht zu einer Autoimmunreaktion kommt. Zusätzlich wer-
Quelle: Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München
Wer Diabetes Typ 1 hat, muss sein Leben lang mehrmals am Tag Insulin
spritzen. Bei dieser Autoimmunerkrankung zerstört das körpereigene Immunsystem in der Regel bereits
im Kindesalter die Insulin produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse. Ausgelöst wird die Autoimmunreaktion durch Antigene, wie
Insulin-Pulver beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht, soll jedoch Typ-1Diabetes bei Kindern mit hohem Erkrankungsrisiko verhindern.
124
den Zellen bereitgestellt, welche die
Zerstörung der eigenen Zellen verhindern. Diese positive Immunantwort soll mit Hilfe der Insulin-Impfung „antrainiert“ werden.
In der Pre-POINT Studie wurden
Kinder mit einem hohen Erkrankungsrisiko für Typ-1-Diabetes in
Deutschland, Österreich, den Vereinigten Staaten und Großbritannien
über durchschnittlich ein halbes Jahr
einmal täglich mit oralem Insulin behandelt. Die Kontrollgruppe erhielt
nur ein wirkungsloses Placebo. Die
Gruppe mit dem Wirkstoff nahm das
Insulin in unterschiedlicher, im Laufe
der Monate ansteigender Dosis, als
Pulver zusammen mit der Nahrung
ein. In der höchsten Dosis (67,5 mg)
rief das Insulinpulver schließlich die
gewünschte Immunantwort hervor.
„Ein wichtiger Befund war zu sehen,
dass es keine unerwünschten Nebenwirkungen gab“, kommentiert Studienleiter Prof. Ezio Bonifacio vom Center for Regenerative Therapies das
Ergebnis. „Das zeigt, dass wir die regulären Vorgänge im Körper eines
gesunden Kindes, die eine Typ-1-Diabetes-Erkrankung verhindern, erfolgreich nachgeahmt haben.“ Da das Insulin in dieser Verabreichungsform
DDG Informationen | 3/2015
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
im Magen aufgespalten wird, hatte es
keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. „Wir vermuten, dass der
Hauptanteil der Immunantwort auf
das Insulin bereits im Mund abläuft“,
ergänzt Bonifacio.
Einzigartig ist bei dieser DoppelBlind-Studie nach Ansicht von Prof.
Anette-Gabriele Ziegler vom ebenfalls beteiligten Institut für Diabetesforschung, dass das Insulin prophylaktisch als Impfstoff zu einem
Zeitpunkt verabreicht wurde, an
dem die Kinder noch keine Autoimmunreaktion – das heißt noch keine
Autoantikörper – entwickelt hatten.
„Dies ist eine Revolution bei der Behandlung von Typ-1-Diabetes“, so
Ziegler. „Aber die Vorgehensweise ist
nur folgerichtig: Wenn das Immunsystem die schützende Immunantwort nicht von selbst lernt, muss die
Medizin eben ein bisschen Nachhilfe
geben.“
Die Studienergebnisse werden
auch von der amerikanischen JDRF
(Juvenile Diabetes Research Foundation), die das Projekt mit Fördergeldern unterstützt hat, positiv gewertet: „Die Ergebnisse der Pre-POINT
Studie sind uns ein Ansporn, ein erster Schritt dahin, Typ-1-Diabetes bei
Kindern mit hohem Erkrankungsrisiko möglicherweise verhindern zu
können“, sagt Julia Greenstein, Vizepräsidentin des Bereiches Discovery
Research. „Dies ist eine bedeutende
Erkenntnis und hinsichtlich der Mission der JDRF, eine Welt ohne Typ-1Diabetes zu realisieren, sind diese
Studienergebnisse aufregend und
bringen uns einen Schritt näher und
in Sichtweite an die Möglichkeit einer
oralen Impfstrategie zur Prävention
dieser Erkrankung heran.“
In nachfolgenden Studien soll nun
eine größere Anzahl von Babys, die
Typ-1-Diabetes-Risikogene und erkrankte Verwandte und somit ein hohes Erkrankungsrisiko haben, mit Insulin behandelt werden. Sollte der
Impfstoff die Autoimmunerkrankung
dauerhaft verhindern, wäre der Weg
frei für eine flächendeckende Vorsorgeimpfung.
DDG Informationen | 3/2015
Weitere Informationen zur Publikation unter:
CRTD/DFG-Center for Regenerative Therapies Dresden –
Cluster of Excellence/TU Dresden
Fetscherstraße 105
01307 Dresden
Tel.: 0351-45882-101
E-Mail: [email protected]
Informationen zu präventiven Impfstudien erhalten Sie unverbindlich unter:
Institut für Diabetesforschung
Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstraße 1
85764 München
Forschergruppe Diabetes
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Lehrstuhl für Diabetes und Gestationsdiabetes
der Technischen Universität München
Frau Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
Kölner Platz 1
80804 München
Tel.: 08 00-8 28 48 68 (kostenfrei)
E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen zur Pre-POINT Studie finden Sie unter:
www.diabetes-point.org
Das CRTD wurde als interdisziplinäres, eng verbundenes Netzwerk
mit 17 Forschungsgruppen im Kernzentrum sowie mehr als 75 Vollmitgliedern an sieben verschiedenen
Dresdner Forschungsinstituten gegründet. Zurzeit forschen sieben Professoren und zehn Forschungsgruppenleiter am CRTD. Die Mitglieder
des CRTD-Netzwerks arbeiten unter
anderem am Biotechnologischen
Zentrum der TU Dresden, am MaxPlanck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, am Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien, in
Kliniken des Universitätsklinikums
„Carl Gustav Carus“ oder an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
Acht Partner aus der Wirtschaft unterstützen ebenfalls das Netzwerk
des CRTD, das die notwendige Expertise bündelt, um neuartige regenerative Therapien schnell und effizient
zu entwickeln.
Literatur
1 Bonifacio E, Ziegler A-G, Klingensmith G,
Schober E, Bingley PJ, Rottenkolber M,
Theil A, Eugster A, Puff R, Peplow C, Buettner F, Lange K, Hasford J, Achenbach P; for
the Pre-POINT Study Group. Effects of
high-dose oral insulin on immune responses in children at high risk for type 1
diabetes. The Pre-POINT randomized clinical trial. JAMA 2015; 313 (15): 1 – 10;
DOI:10.1001/jama.2015.2928
125
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Online-Angebot wird durch jährlich stattfindenden Patiententag ergänzt
Diabetesinformationsdienst München:
Aktuelle Forschungsergebnisse
laienverständlich formuliert
Unter www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de bietet
der Diabetesinformationsdienst München des Helmholtz Zentrums München seit 2012 verständliche Informationen rund um
Diabetes. Neben aktuellen Forschungsergebnissen vermittelt der
Dienst mit seiner Studienplattform auch die Teilnahme an klinischen Studien. Zahllose Patienten und Interessierte nutzen seither
rege das Online-Angebot zum Thema Diabetes.
█
gruppe München. „Es gibt natürlich
vielfältige Möglichkeiten, sich im Internet über das Thema Diabetes zu
informieren. Beim Diabetesinformationsdienst können wir als Patienten
Quelle: Diabetesinformationsdienst, Helmholtz Zentrum München
„Auf ein solches Angebot von aktuellen Diabetesinformationen direkt aus
der Forschung hatten wir seit langem
gewartet“, sagt Dr. Franz Straube, Koordinator der Diabetes Selbsthilfe-
Information direkt aus der Diabetesforschung – aktuell, verständlich und
neutral – bietet der Diabetesinformationsdienst des Helmholtz Zentrums
München mit seinem Online-Portal.
126
aber sicher sein, dass es sich um absolut seriöse und unabhängige Information aus allen Bereichen der Diabetologie und ganz besonders aus
der Forschung handelt“, so Straube.
Informationen –
auch ohne Internetzugang
Wer keinen oder nur erschwerten
Internet-Zugang hat, kann einmal im
Jahr am „Patiententag Diabetes“ teilnehmen und sich dort einen Tag lang
von Wissenschaftlern kompakt über
Neuigkeiten aus der Diabetesforschung informieren und in der begleitenden Info-Ausstellung Kontakt mit
Forschungseinrichtungen und Selbsthilfegruppen aufnehmen. Damit bietet der Diabetesinformationsdienst
München auch eine Dialogplattform
für Patienten, Selbsthilfegruppen,
Ärzte und Wissenschaftler.
Das kostenfreie Angebot des Diabetesinformationsdienstes München
richtet sich an Menschen, die von
Typ-1- oder Typ-2-Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes oder einer Folgeerkrankung von Diabetes betroffen
sind. Der Service bietet aktuelle Informationen über Grundlagen, Diagnose
und Behandlungsmöglichkeiten dieser chronischen Krankheitsbilder.
Über die reine Information hinaus
bietet der Diabetesinformationsdienst München Adressen von Kliniken und Selbsthilfegruppen, Veranstaltungstermine und Literaturempfehlungen.
DDG Informationen | 3/2015
Quelle: Diabetesinformationsdienst, Helmholtz Zentrum München
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
Auf seinem jährlichen Patiententag Diabetes gibt der
Diabetesinformationsdienst München Patienten und
Angehörigen die Möglichkeit, sich über aktuelle Erkenntnisse aus der Diabetesforschung zu informieren sowie in
persönlichen Kontakt mit Experten und Patientenorganisationen zu treten.
DDG Informationen | 3/2015
Unentbehrlich im Hintergrund:
Forschungsnetzwerk und Partnerschaften
Der Diabetesinformationsdienst München hat seinen Sitz
am Helmholtz Zentrum München. Das Helmholtz Diabetes Center sowie ein eigens eingerichteter Beraterkreis
aus hochkarätigen Diabetologen sind wichtige Bezugspunkte und Quellen für den Diabetesinformationsdienst
München. Ein wichtiger Partner aus der Forschung ist das
Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD e. V.), ein
Verbund, dem neben dem Helmholtz Zentrum München
unter anderen auch das Deutsche Diabeteszentrum in
Düsseldorf angehört. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft
und diabetesDE sind starke Kooperationspartner.
Weltweit leiden etwa 350 Millionen Menschen an Diabetes mellitus, in Deutschland sind es rund zehn Prozent der
Bevölkerung. Damit stehen Wissenschaft und Gesellschaft
vor großen Aufgaben. Nur ein genaues Verständnis der
Entstehungsmechanismen wird zu neuen Strategien zur
Vorbeugung und Heilung führen können. Dieses Ziel verfolgt der interdisziplinäre Schwerpunkt, den das Helmholtz Zentrum München mit beiden Münchner Universitäten eingerichtet hat.
127
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Deutschland zählt zu Spitzenreitern bei Typ-1-Diabetes im Kindesalter
Institut für Diabetesforschung baut Präventionsstudien für Risikopatienten aus
Anlässlich des Weltgesundheitstages 2015 weisen Münchner
Diabetesforscher auf die wachsende Zahl von Kindern hin, die an
Typ-1-Diabetes erkranken. Deutschland zählt zu den Ländern mit
den höchsten Erkrankungsraten: Hier sind nach Hochrechnungen
rund 30 000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren betroffen. Bei
etwa jedem dritten Krankheitsfall wird die Erkrankung erst aufgrund einer Ketoazidose, einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung, erkannt. Gleichzeitig weisen die Wissenschaftler
des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München,
darauf hin, dass neue Tests zur Früherkennung Ketoazidosen verhindern könnten. Präventionsstudien für Risikopersonen geben
außerdem Anlass zu der Hoffnung, das Auftreten von Typ-1-Diabetes in Zukunft verhindern oder zumindest verzögern zu können.
█
einem Insulinmangel führt. Insulinmangel ruft eine Hyperglykämie
(Überzucker) hervor, die – nicht erkannt oder unbehandelt – in eine
Ketoazidose mündet. Ketoazidosen
können eine langfristige Beeinträchtigung der Hirnfunktion und Denk-
Quelle: Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München
Bei Kindern und Jugendlichen ist
Typ-1-Diabetes mittlerweile die häufigste chronische Autoimmun- und
Stoffwechselerkrankung. Dabei zerstört das körpereigene Immunsystem
die Insulin produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse, was zu
Ein einfacher Bluttest schafft Sicherheit, und wer um sein Erkrankungsrisiko
weiß, hat gegebenenfalls die Möglichkeit, an einer Präventionsstudie teilzunehmen.
128
leistung bedingen, die es unbedingt
zu vermeiden gilt.
Bayernweite Risikountersuchung
bei Kleinkindern
Das Risiko einer lebensgefährlichen
Ketoazidose ist besonders groß, wenn
der Typ-1-Diabetes noch nicht diagnostiziert wurde. Unter Schirmherrschaft der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit und Pflege,
Melanie Huml, haben Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung,
Helmholtz Zentrum München, daher
in diesem Jahr das Pilotprojekt Fr1da
gestartet: Bayernweit bieten Pädiater
für Kinder im Alter zwischen zwei
und fünf Jahren einen einmaligen
Bluttest an, mit dem das Erkrankungsrisiko für Typ-1-Diabetes ermittelt wird. Kooperationspartner
sind die Technische Universität München, der Berufsverband der Kinderund Jugendärzte e. V., der Landesverband Bayern und PaedNetz Bayern sowie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
und das Bayerische Staatsministerium
für Gesundheit und Pflege. Unterstüt-
DDG Informationen | 3/2015
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
zer sind die Deutsche Diabetes-Stiftung, die US-amerikanische Förderorganisation zur Diabetesforschung
(JDRF), der Landesverband Bayern der
Betriebskrankenkassen und der Bayerische Apothekerverband.
Diabetestest auch für
Risikopersonen aus dem
gesamten Bundesgebiet
Kinder und Erwachsene, die Verwandte mit Typ-1-Diabetes und daher ein erhöhtes Erkrankungsrisiko
haben, können ebenfalls von einem
kostenlosen Risikotest des Instituts
für Diabetesforschung profitieren.
Dabei werden nicht nur Diabetesgene
analysiert, sondern auch diabetesspezifische Autoantikörper im Blut
gemessen: „Ein regelmäßiges Inselautoantikörper-Screening im Frühstadium des Diabetes Typ 1, das heißt
vor dem Auftreten von Symptomen,
stellt einen effektiven Nutzen dar“,
so Prof. Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung. „Studien haben nachgewiesen, dass dies das Auftreten von
Ketoazidosen verhindern und den
Krankenhausaufenthalt bei Ausbruch
der Erkrankung verkürzen kann. Außerdem lässt sich der Diabetes besser
behandeln, wenn er frühzeitig diagnostiziert wird“.
Auf lange Sicht sollen eine frühzeitige Diagnose und eine rechtzeitig
eingeleitete Insulintherapie das Risiko für Folgeerkrankungen verringern.
Weil Typ-1-Diabetes zunehmend bei
Kleinkindern auftritt, steigt mit längerer Diabetesdauer nämlich das Risiko für Folgeerkrankungen, zum Beispiel Schädigungen der Nerven oder
Augen.
DDG Informationen | 3/2015
Prävention für Risikopersonen
Noch gibt es keine Heilung für Typ-1Diabetes. Wer um sein Erkrankungsrisiko weiß, hat jedoch gegebenenfalls die Möglichkeit, an einer Präventionsstudie teilzunehmen. Die
Münchner Forscher bieten in Kooperation mit internationalen Partnern
mehrere Präventionsstudien für verschiedene Stadien des Diabetes an:
" Studien
zur Primärprävention:
Impfstudien mit Insulin sollen bei
Risikopersonen, die noch keine Autoantikörper gebildet haben, die
Entstehung von Typ-1-Diabetes
verhindern. Hierzu zählt die PrePoint-Studie, für die im Laufe des
Monats die ersten Ergebnisse der
Öffentlichkeit präsentiert werden
sollen.
" Studien zur Sekundärprävention:
Bei Personen mit Prädiabetes, bei
denen bereits Autoantikörper im
Blut nachweisbar, jedoch noch keine Symptome aufgetreten sind, soll
der Autoimmunprozess aufgehalten werden. Die Auswertungen zu
den Studien INIT II und Oral Insulin
laufen derzeit. Für die Oral Insulin
und die ABATACEPT-Studie werden
noch Teilnehmer aufgenommen.
" Studien zur Tertiärprävention: Bei
Personen mit neu diagnostiziertem
Typ-1-Diabetes soll die Restfunktion der Betazellen möglichst lange
erhalten werden. Teilnehmer werden noch für die Albiglutide-Studie
eingeschlossen. Weitere Studien
sollen folgen.
Informationen zu Diabetesrisiko-Tests
und zu Präventionsstudien:
Institut für Diabetesforschung
Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstraße 1
85764 München
Forschergruppe Diabetes
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Lehrstuhl für Diabetes und
Gestationsdiabetes der Technischen
Universität München
Frau Univ.-Prof. Dr. med.
Anette-Gabriele Ziegler
Kölner Platz 1
80804 München
Tel.: 0800-8284868 (kostenfrei)
E-Mail: prevent.diabetes@
lrz.uni-muenchen.de
www.diabetes-studien.de
und
http://www.helmholtz-muenchen.
de/idf/studienuebersicht/index.
html
129
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Grußwort von Hermann Gröhe für das Programmheft
Bundesminister für Gesundheit
begrüßt Benefizspiel:
FC Bundestag gegen FC Diabetologie
Franz Beckenbauer sagte einst über
den Ballsport: „Ja gut, es gibt nur eine
Möglichkeit: Sieg, Unentschieden
oder Niederlage“. Dann gibt da auch
noch die Spiele, in denen beide
Mannschaften als Gewinner vom
Platz gehen. Solch eine Begegnung
ist das heutige Benefizspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark.
Ganz
egal, ob Tore gefallen sind oder nicht:
Am Ende des Tages steht es mindestens 1 : 0 im gemeinsamen Kampf gegen den Diabetes.
Im spielerischen Duell zwischen
dem FC Bundestag und dem FC Diabetologie stehen weniger die Ballkünstler selbst als all diejenigen im
Mittelpunkt, die an Diabetes erkrankt
sind. Ihre Zahl ist seit Jahren unverändert hoch. Rund 6,7 Millionen und
damit knapp acht Prozent der Menschen in unserem Land leben mit der
Erkrankung und ihren teils schweren
Folgen.
Ich freue mich sehr, dass der heutige Erlös zahlreichen Projekten für
eine bessere Vorbeugung, Versorgung
und Erforschung der Volkskrankheit
zu gute kommt. Mein persönlicher
Dank gilt den Spielern, ihren Trainern
und natürlich den vielen Helferinnen
und Helfern, die dieses Benefiz-Fußballspiel ermöglichen und damit die
Krankheit auch ein Stück weit mehr
in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken.
Das ist wichtig, können doch insbesondere die Entstehung und der
Verlauf des Typ-2-Diabetes, der in
unserem Land knapp 90 Prozent der
Diabetiker ausmacht, durch gesund-
130
1
heitsförderndes Verhalten positiv beeinflusst werden. So senken eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung deutlich das Risiko,
an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Damit aus diesen Chancen reale
Möglichkeiten werden, plant das
Bundesministerium für Gesundheit,
die gesundheitliche Prävention mit
neuen Schwerpunkten zu verstärken
Mit dem Präventionsgesetz, das sich
derzeit in den parlamentarischen Beratungen befindet, wollen wir genau
hier ansetzen. Ziel ist es, mit krankheitsübergreifenden Ansätzen lebensstilbedingte chronische Erkrankungen wie Diabetes zu verhüten
oder ihren Verlauf günstig zu beeinflussen. Diesen ganzheitlichen Ansatz
verfolgen wir auch mit unserem Nationalen Aktionsplan „IN FORM –
Deutschlands Initiative für gesunde
Ernährung und mehr Bewegung“.
Nutzen Sie schon heute die Gelegenheit, um sich über eine Erkrankung zu informieren, mit der knapp
acht Prozent der Menschen in unserem Land leben. Als Zuschauer dürfen
Sie sich auf ein tolles Rahmenprogramm rund um das Thema Diabetes
mellitus freuen. Erfahren Sie, was Sie
tun können, um Ihr persönliches Risiko zu vermindern, welche Symptome
erste Hinweise auf eine Erkrankung
Quelle: Bundesregierung/Kugler
Liebe Fußballfreundinnen
und Fußballfreunde,
Hermann Gröhe, Bundesminister für
Gesundheit.
sein könnten, oder wie Sie mit der Erkrankung und ihren Folgen umgehen
können. Nicht nur auf dem Fußballplatz, auch beim Kampf gegen den
Diabetes gilt: Nur wenn man seinen
Gegner kennt, kann man sich ihm erfolgreich entgegenstellen.
Voller Überzeugung, dass es zu
einer sportlich fairen und spannenden Begegnung kommt, wünsche ich
sowohl den Spielern auf dem Platz als
auch Ihnen, den Zuschauerinnen und
Zuschauern, tolle 90 Minuten und
eine informative „dritte Halbzeit“ im
Anschluss.
Ihr
Hermann Gröhe
Bundesminister
Mitglied des Deutschen Bundestages
DDG Informationen | 2/2015
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
FC Bundestag schlägt FC Diabetologie mit 4 : 0
Trotz Niederlage –
der Gewinner heißt Diabetes
Beim Benefiz-Fußballspiel des FC Bundestag gegen den FC Diabetologie Anfang Mai gingen die Parlamentarier mit einem 4 : 0 im
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark als klarer Sieger gegen das Team
aus Diabetologen, Diabetesberatern und Betroffenen vom Platz.
Mit dem Spiel wollten die Politiker und die gemeinnützigen Organisationen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Verband der Diabetesberatungs-und
Schulungsberufe (VDBD) und Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH‑M) gemeinsam mediale Aufmerksamkeit auf die chronische Krankheit Diabetes lenken. Sechs Millionen
Menschen sind in Deutschland betroffen, die Folgeerkrankungen
mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen, Amputation und
Erblindung bedrohlich. So entstehen 48 Milliarden Euro Gesundheitskosten pro Jahr. Die unterschätzte chronische Krankheit Diabetes braucht außergewöhnliche Öffentlichkeit, um in der Politik
als gesamtgesellschaftliche Bedrohung wahrgenommen zu werden. Prominente wie Star-Trainer Christoph Daum, ARD-Experte
Gerhard Delling, Kommentator-Legende Werner Hansch und TVKöchin Sarah Wiener stellten sich in den Dienst der guten Sache.
Nebenbei kamen 1 000 Euro an Einnahmen für Ferienfreizeiten für
Kinder mit Typ-1-Diabetes zusammen.
█
te, an die Politik, die Bedrohung der
Krankheit ernst zu nehmen, viel früher in die Primärprävention zu investieren und die integrierte Versorgung
Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
In seinem Einführungsvortrag zur
„3. Halbzeit“ appellierte Christoph
Daum, der im Vorfeld nur zweimal
den FC Diabetologie trainieren konn-
und die Früherkennung zu verbessern. Mit Augenzwinkern kommentierte er die Qualität des Fußballspiels, bei dem er zunächst gedacht
hätte, es würde in „Zeitlupe“ abgespielt werden. Dabei seien in dem fairen Spiel nicht nur bemerkenswerte
Spielzüge zu sehen gewesen, sondern
außergewöhnliche Torwartparaden
und blitzschnelle Konter. Auf seine
Mannschaft des FC Diabetologie, die
erst zweimal zusammen trainiert
hatte, war er trotzdem stolz und lobte die Leistungen jedes Spielers.
„Wir vom FC Bundestag spielen regelmäßig in den Sitzungswochen, da
waren wir wohl etwas im Vorteil.“,
Ein Sieg für die Sache „Diabetes“, auch wenn der FC Bundestag den FC Diabetologie mit 4 : 0 bezwang.
DDG Informationen | 3/2015
131
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
bemerkte der Kapitän des FC Bundestags, Marcus Weinberg, MdB (CDU).
„Wir haben dem FC Bundestag ein
Rückspiel angeboten, was sie sofort
angenommen haben. Das ist eine Ehre für uns, denn häufig passiert das
nicht“, freute sich Professor Dr. med.
Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Torwart und Kapitän
des FC Diabetologie. Die Mannschaft
lief in Trikots mit dem Slogan „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ auf. Am Rande
der Veranstaltungen ließen sich Politiker, Prominente und Zuschauer den
Blutzucker messen.
In der „3. Halbzeit“ äußerten sich
in einer gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion die Bundestagsabgeordneten Helga Kühn-Mengel (SPD),
132
Dietrich Monstadt (CDU) und Kordula Schulz-Asche (Die Grünen) erfreut,
gerade das Präventionsgesetz auf den
Weg gebracht zu haben, in dem die
Vermeidung, frühe Erkennung und
frühe Behandlung des Diabetes Typ 2
als nationales Gesundheitsziel verankert ist. Dietrich Monstadt betonte,
dass darüber hinaus eine Nationale
Diabetesstrategie folgen müsse, um
den Tsunami der Diabetesbetroffenen
aufzuhalten und bekam hierfür Unterstützung von der Grünen-Politikerin Schulz-Asche. In anschließenden
Einzelgesprächen zwischen Ärzten
und Politikern und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Techniker
Krankenkasse Thomas Ballast wurde
die Ausgestaltung einer Nationalen
Diabetesstrategie und eines Diabetes-Registers weiter diskutiert.
Die Veranstaltungen wurde ermöglicht durch die Sponsoren Astra
Zeneca, Novo Nordisk, Techniker
Krankenkasse, dem Thieme Fachverlag und dem Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH). Medienpartner
war die Berliner Morgenpost. Die
Mannschaft wurde eingekleidet von
JAKO.
Weitere Informationen:
www.diabetes-stoppen.de
DDG Informationen | 3/2015
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
„Diabetes STOPPEN – jetzt!“ wird fortgesetzt
Kampagne 2015: Was bewegt
die Menschen mit Diabetes?
Im Frühjahr 2013 hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe die
Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ ins Leben gerufen, um die
Menschen in Deutschland für das Thema zu sensibilisieren und im
Wahlkampfjahr Diabetes in die Köpfe und Herzen der Politiker zu
tragen. Die Hauptforderungen der Kampagne waren eine bestmögliche Versorgung der Menschen mit Diabetes, die Förderung
des gesunden Lebensstils und die Stärkung der Selbsthilfe. Um
diese Ziele zu erreichen, haben wir die Einrichtung eines Nationalen Diabetesplans gefordert.
In den zwei Jahren seit Beginn der
Kampagne ist viel passiert, von zahlreichen persönlichen Gesprächen
mit Politikern aller Fraktionen bis zu
den Videospots und dem Großplakat
mit dem Fotomosaik der Kanzlerin
auf der Fußball-WM-Fanmeile und
von der Bundesratsinitiative für einen Nationalen Diabetesplan im
Sommer 2014 bis zum Präventionsgesetz, dessen erste Lesung im Bundestag im März 2015 stattfand. All
diese Aktionen haben zusammen
eines bewirkt: Das Thema Diabetes
ist in der Politik angekommen.
Dennoch werden wir die Kampagne auch 2015 fortsetzen, als gemeinsame Aktion von diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe und der
DDG, des VDBD und der DDH‑M. Die
Strategie dazu wurde bereits bei
einem Meeting im Januar erarbeitet,
an dem Vertreter aller Organisation
aktiv mitgewirkt haben. Beschlossen
wurde, dass zum einen weiterhin der
Kontakt zur Politik aufrechterhalten
und weiter ausgebaut werden soll.
So wollen wir das Momentum nutzen, das im letzten Jahr entstanden
ist, damit ein Nationaler Diabetesplans und ein Nationales DiabetesRegister endlich auch in Deutschland
verankert werden. Der G7-Gipfel, der
2015 in Deutschland stattfindet, soll
zudem zum Anlass genommen werden, bei einer Pressekonferenz darauf
aufmerksam zu machen, dass Diabe-
DDG Informationen | 3/2015
tes Typ 2 eine Erkrankung ist, die besonders in schwächeren sozialen
Schichten auftritt und dass noch zu
wenig getan wird, um diese Assoziation wirksam zu bekämpfen.
Zum anderen wollen wir in diesem Jahr die Betroffenen in diesem
Jahr direkt fragen, was sie sich in Bezug auf ihren Diabetes wünschen und
was sie an ihrer Erkrankung am meisten nervt. Wir wollen Wünsche, Hoffnungen und Ärgernisse der Menschen mit Diabetes und ihrer
Familien sammeln und diese im Rahmen des Weltdiabetestags 2015 an
den Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann
übergeben. Zu diesem Zweck haben
wir zwei Postkarten-Motive erstellen
lassen, mit denen die Menschen mit
Diabetes und ihre Angehörigen direkt
nach ihren Anliegen gefragt werden.
Neben den gedruckten Postkarten
wird auf der Kampagnen-Website
www.diabetes-stoppen.de ein Tool
bereitstehen, mit Hilfe dessen die Betroffenen ihre Wünsche und ihre Ärgernisse äußern können. Neben einer
digitalen Fassung der Postkarten gibt
es hier auch die Möglichkeit, kreativere Formen zu nutzen und beispielsweise ein Video, ein Foto oder auch
eine Comic-Zeichnung hochzuladen.
Bitte machen Sie Ihre Patienten
auf die Kampagne „Diabetes STOPPEN
– jetzt!“ und die Postkarten-Aktion
aufmerksam. Die gedruckten Post-
karten können in der Geschäftsstelle
von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe, Reinhardtstraße 31, 10117 Berlin oder unter [email protected]
bestellt werden.
Dr. Gaby Allrath, Leiterin Marketing
von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe
Quelle: Bundesregierung/Kugler
█
133
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Neue WHO-Klassifizierungsmethode entlarvt ungesunde Produkte
Verbot von Kinderwerbung auf
Basis von „Nährstoff-Profiling“ soll
Kinder vor Übergewicht schützen
Überall in der Welt und auch in Europa sind Kinder permanent
den vielfältigen Marketingaktivitäten der Lebensmittelindustrie
ausgesetzt. Beworben werden überwiegend ungesunde Produkte,
die für die Zunahme von kindlichem Übergewicht und den Tsunami der chronischen Krankheiten mit verantwortlich sind. Jetzt hat
die WHO Europa ein Modell entwickelt, das es den Regierungen
erlaubt, die Lebensmittel nach einheitlich festgelegten Kriterien
in gesunde und ungesunde Lebensmittel zu unterscheiden und
daran Werbeverbote zu knüpfen.
█
„Auf eine solche europaweit einsetzbare Methode der Klassifikation von
Lebensmitteln und Getränken anhand von definierten Nährwertprofilen haben wir lange gewartet, denn
sie ist für die Politik ein wichtiges
Handwerkszeug. Die Nährwertprofile
können jetzt als Entscheidungsgrundlage dienen für die Frage, ob
ein Produkt an Kinder vermarktet
werden darf oder nicht“, so Professor
Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche
Diabetes-Hilfe. „Damit ist der Weg
frei, ungesunde Produkte mit einem
Verbot für Kinderwerbung zu versehen. Nur so können wir unsere Kinder vor der Gefahr der süßen und fettigen Verführungen schützen“, so der
Pädiater aus Hannover.
„Übergewicht bei Kindern ist in
Europa weit verbreitet. Wir stimmen
mit der WHO Europa überein, dass es
deshalb keinerlei Rechtfertigung für
die Vermarktung von Produkten an
Kinder gibt, die außer Kalorien wenig
oder keinen Nährwert enthalten, zu
einer ungesunden Ernährungsweise
beitragen und die Entstehung und
Aufrechterhaltung von Übergewicht
und Adipositas fördern“, erläutert
Professor Dr. Martin Wabitsch, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. „Das Nährwert-Profiling
als Grundlage für eine nationale Re-
134
gelung kann Kinder vor dem schädlichen Einfluss des Marketings für Produkte mit hohen Gehalten an
Kalorien, gesättigte Fetten, TransFettsäuren, Zucker und Salz schützen.
Jetzt ist die Politik am Zug, denn die
Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft haben uns in der
Vergangenheit nicht effektiv weitergebracht!“, fordert der Ulmer Kinder-und Jugendarzt. „Die bisherigen
Appelle an die Vernunft des Einzelnen sind gescheitert. Jetzt ist der Gesetzgeber gefragt: In einer übergewicht-fördernden Umwelt muss es
dem Einzelnen erleichtert werden,
gesund zu essen und zu trinken –
ohne diese Verhältnisprävention
wird die Adipositaswelle weiter rollen“, betont Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der Deutschen Diabetes
Gesellschaft und Sprecher der Deutschen Allianz Nichtübertragbare
Krankheiten (DANK). Zur Eindämmung des Tsunamis der chronischen
Krankheiten muss die Politik endlich
wirksame Maßnahmen der Verhältnisprävention ergreifen, wie ein Verbot für an Kinder gerichtetes Marketing für ungesunde Lebensmittel und
Getränke“, so Dr. Garlichs.
Im Sommer 2014 hat der Bundesrat der Bundesregierung ans Herz gelegt, den Zuckergehalt in Lebensmitteln, speziell solchen für Kinder, zu
reduzieren. Auch für eine solche „Reformulierung“ von Produktrezepturen bietet das WHO-Nährstoff-Profiling eine wertvolle Orientierungshilfe für die Lebensmittelindustrie.
Hintergrund
Das Mandat zur Erstellung von Nährwertprofilen leitet sich ab aus der Politischen Deklaration des 1. UN-Gipfels gegen die nichtübertragbaren
Krankheiten 2011 [1] und in der Folge aus der Wiener Deklaration zur Ernährung und den nichtübertragbaren
Erkrankungen im Kontext von „Health 2020“ [2]. Hier einigten sich die
europäischen Gesundheitsminister
darauf, den Marketingdruck auf Kinder zu reduzieren im Hinblick auf Lebensmittel und Getränke mit hohen
Gehalten an Nahrungsenergie, gesättigten Fetten, Trans-Fettsäuren, freien Zuckern und Salz. Die WHO wurde
beauftragt, Methoden zu entwickeln,
die die Reformulierung von Produktrezepturen, eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung und
ein Nährstoff-Profiling ermöglichen,
um den Verbrauchern eine gesündere Lebensmittelauswahl zu erleichtern.
Unter „Nährstoff-Profiling“ versteht man „die Wissenschaft, Nahrungsmittel und Getränke anhand ihrer Nährstoffzusammensetzung zum
Zweck der Krankheitsverhütung und
der Gesundheitsförderung zu klassifizieren und zu bewerten.“ (zit. nach
[3]) Das Nährstoff-Profiling kategorisiert Lebensmittel und Getränke, die
eher zu einer gesunden Ernährungsweise gehören und grenzt sie ab von
solchen, die eher zu einem Überkonsum von Kalorien, gesättigten Fetten,
Transfetten, Zucker oder Salz führen.
Das Nährstoff-Profiling dient der Po-
DDG Informationen | 3/2015
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
DDG Informationen | 3/2015
Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier) und 15
(Frische und gefrorene Früchte, Gemüse und Hülsenfrüchte).
Lebensmittel aus den übrigen Produktgruppen dürfen nur beworben
werden, wenn spezifische Maximalmengen für kritische Nährstoffe bzw.
Nahrungsenergie pro 100 g Lebensmittel nicht überschritten werden,
beispielsweise:
" Milchgetränke mit zugesetzten Zuckern und/oder > 2,5 g Fett/100 g
" Frühstückszerealien mit > 10 g Fett
und/oder > 15 g Zucker und/oder
> 1,6 g Salz/100 g
" Convenience-Lebensmittel
(Teilund Fertigprodukte) mit > 225 kcal/
100 g oder > 10 g Fett und/oder
> 4 g gesättigten Fetten und/oder
> 10 g Zucker und/oder > 1 g Salz/
100 g
Das
Nährstoffprofilierungs-Modell
dient Regierungen:
" zur Identifizierung von Lebensmitteln, die nicht an Kinder beworben
werden dürfen
" zum Monitoring des Ausmaßes
und der Art der Werbung für Lebensmittel
" als Anreiz für die Lebensmittelindustrie, ihre Produktrezepturen
gesundheits-förderlich zu optimieren.
Literatur
1 Political Declaration High Level Meeting
Noncommunicable Diseases (adopted
2011). http://www.who.int/nmh/events/
un_ncd_summit2011/political_declaration_en.pdf
2 Vienna Declaration on Nutrition and Noncommunicable Diseases in the Context of
Health 2020. Copenhagen: WHO Regional
Office for Europe; 2013. http://www.
euro.who.int/__data/assets/pdf_file/
0009/193878/Vienna-Declaration.pdf,
accessed 03.03.15
3 WHO Regional Office for Europe nutrient
profile model. http://www.euro.who.int/
en/health-topics/disease-prevention/nutrition/publications/2015/who-regionaloffice-for-europe-nutrient-profile-model
4 Strategiepapier der Deutschen NCD-Allianz zur Primärprävention: Den Tsunami
der Chronischen Krankheiten stoppen:
Vier Maßnahmen für eine wirkungsvolle
und
bevölkerungsweite
Prävention.
http://www.diabetesde.org/fileadmin/
users/Patientenseite/PDFs_und_TEXTE/
Stellungnahmen_Positionspapiere/2014/
Strategiepapier_Deutsche_NCD_Allianz_Praevention_12-11-2014.pdf
5 WHO Regionalbüro für Europa: Europäischer Aktionsplan Nahrung und Ernährung (2015-2020). http://www.euro.
who.int/__data/assets/pdf_file/0019/
255502/64wd14g_FoodNutAP_140426.
pdf?ua=1
6 Moodie R, Stuckler S et al.: Profits and
pandemics: Prevention of harmful effects
of tobacco, alcohol and ultra-processed
food and drink industries. http://www.
thelancet.com/pdfs/journals/lancet/
PIIS0140-6736(12)62089-3.pdf (free
access)
Quelle: Bundesregierung/Kugler
litik dazu, die Qualität der Ernährungsweisen in der Bevölkerung zu
verbessern und wurde speziell zum
Zweck der Einschränkung des Marketings an Kinder entwickelt.
Das
Nährstoff-Profiling-Modell
der WHO Europa ist eine Weiterentwicklung bereits bewährter Modelle
aus Norwegen, Dänemark und Finnland und teilt die Lebensmittel in 17
Produktgruppen ein. Eine weitergehende Identifizierung von Produktgruppen und Produkten basiert auf
dem Harmonized Commodity Description and Coding System, dem
„Harmonisierten System“ (HS), einer
aus etwa 5000 6 – 8-stelligen Codenummern bestehenden Klassifikation der Vereinten Nationen zur Einteilung von Waren, die auch die
Basis des Zolltarifs der Europäischen
Union (EU) darstellt und daher in der
EU-Lebensmittelindustrie gelernt ist.
Grundsätzlich nicht beworben
werden dürfen Produkte mit > 1 g
Trans-Fettsäuren/100 g und Produkte
mit ≥ 0,5 % der Gesamtenergie aus Alkohol sowie grundsätzlich Produkte
der Lebensmittelkategorie 1 (Schokolade und Süßwaren, Energieriegel,
süße Toppings und Desserts) und 2
(Kuchen, süße Backwaren, und Backwarenmischungen), 4 (Fruchtsäfte,
Energy Drinks) und 5 (Speiseeis).
Grundsätzlich immer beworben
werden dürfen Produkte der Kategorie 13 (Frisches und gefrorenes
Nicole Mattig-Fabian
Geschäftsführerin von diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe
135
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
diabetesDE rät: Besonders an Feiertagen wie Ostern und Weihnachten bewusst mit Naschwerk umgehen
„Süß und billig“: Der Süßigkeitenkonsum
nimmt pro Kopf zu
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Süßwaren lag 2013 bei 32,4 Kilogramm im Jahr. Tendenz steigend. Grund dafür ist unter anderem,
dass Süßigkeiten in der Bundesrepublik so günstig zu haben sind.
Mit schweren Folgen für die Gesundheit: Jeder zweite Erwachsene
hat Übergewicht und ist somit auch gefährdet, Typ-2-Diabetes zu
entwickeln. Experten raten deshalb zu einem moderaten Genuss
von Schokolade, Gummibärchen & Co. Menschen mit Diabetes
sollten beim Naschen insbesondere auf die Kohlenhydrate und
Broteinheiten achten.
█
„Menschen mit Diabetes sollten
unbedingt die in Ostereiern, Schokohasen und Co. enthaltenen BE und
Kohlenhydrate im Blick behalten“,
sagte Dr. med. Astrid Tombek. Gerade
für Typ 1er ist das wichtig, damit sie
wissen, wie viel Insulin sie spritzen
müssen. So haben zum Beispiel Fon-
Nicole Mattig-Fabian
Geschäftsführerin von diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe
Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe/Gerlach
Das bunte Spektrum an Süßigkeiten
ist nicht nur vielfältig, sondern in
Deutschland auch besonders günstig
zu haben. Gerade deshalb verführen
Leckereien besonders an Ostern und
Weihnachten dazu, eine ausgewogene und gesunde Ernährung für ein
paar Tage mal außer Acht zu lassen.
dant-Eier kaum Fett, bestehen jedoch
zu 86 Prozent aus Kohlenhydraten.
Und 100 Gramm Alpenmilch-Osterhasenschokolade schlägt mit fünf BE
zu buche.
„Für Typ 2er ist hingegen eine gesunde Ernährung ein wichtiger Bestandteil der Behandlung“, erklärt
die Ernährungsexpertin und betont:
„So können neben Gewicht auch die
Blutzuckerwerte verbessert werden.“
Dem Körper und der Gesundheit zu
liebe sollte auch an Feiertagen nicht
übermäßig genascht werden. „Ideal
ist natürlich, wenn auf das Naschen
ein schöner Osterspaziergang folgt“,
sagt Dr. Tombek. Dann fällt das ein
oder andere Schoko-Ei auch nicht so
sehr ins Gewicht.
Besonders an Feiertagen ist die Versuchung groß, mehr Süßigkeiten zu
kaufen und zu essen als sonst.
136
DDG Informationen | 3/2015
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Inkontinenz bei Diabetes mellitus: Blasen- und Darmschwäche beim Arzt ansprechen
Blasenschwäche führt häufig zu
Depressionen und sozialer Isolation
Wie viele Menschen mit Diabetes genau an Inkontinenz leiden, ist unklar.
Denn die Hemmschwelle, als Betroffener darüber zu sprechen, ist sehr
hoch. Feststeht: Inkontinenzprobleme nehmen mit dem Lebensalter zu.
Laut Angaben des Robert Koch-Instituts ist bei den über 70-jährigen circa
jeder Dritte betroffen, Frauen häufiger als Männer. „Eine häufige Ursache
sowohl für Beschwerden des MagenDarm-Traktes als auch des Harnweges sind Nervenschädigungen, die
diabetische Neuropathie“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt
des Diabetes Zentrums Mergentheim
in Bad Mergentheim.
Sie tritt vor allem bei Diabetes auf,
wenn die Blutzuckerwerte dauerhaft
zu hoch sind. Geschädigte Nerven
können das Signal für eine volle
Harnblase nicht mehr an das Gehirn
weiterleiten. Betroffene verlieren somit das Gefühl dafür, wann ihre Blase
voll ist, die Blasenwand wird überdehnt und verliert an Kraft. Dies wiederum schwächt den Muskel, der
beim Wasserlassen für die Entleerung der Harnblase zuständig ist, wodurch unbemerkt Restharn in der
Blase verbleibt. „Er kann zu Harn-
DDG Informationen | 3/2015
wegsinfekten oder gar zu einer Überlaufinkontinenz führen, bei der die
Blase tröpfchenweise Urin verliert.
Ebenso kann eine Stuhlinkontinenz
Folge einer Nervenschädigung sein,
aufgrund derer Betroffene ihren
Darminhalt nicht mehr halten können“, erklärt Haak. Gerade bei älteren
Menschen können als weitere Ursachen für Inkontinenz unter anderem
eine altersbedingte Schwäche der Beckenbodenmuskulatur,
neurologische Störungen und bei Männern
Harnröhrenverengungen oder eine
vergrößerte Prostata hinzukommen.
Staut sich dann der Urin über längere
Zeit in der Blase, kann das nicht nur
zu schweren Harnwegsinfektionen
mit Blutvergiftung führen, auch Nierenversagen kann die Folge eines
chronischen Harnaufstaus sein.
Die körperlichen Beschwerden gehen oft mit einer großen psychischen
Belastung einher, weiß der Diabetologe: „Vielen Betroffenen ist ihre Inkontinenz so peinlich und unangenehm, dass ihre Lebensqualität stark
einschränkt ist“. Aus Angst, jemand
könnte die Erkrankung bemerken,
traut sich so mancher kaum noch aus
dem Haus und spricht selbst gegenüber der Familie oder dem behandelnden Arzt das Thema nicht an.
„Um die Beschwerden behandeln zu
können, ist ein Austausch mit dem
Diabetologen darüber jedoch sehr
wichtig“, betont Haak. Denn durch
eine gute Blutzuckereinstellung, Beckenbodentraining,
Medikamente,
harnableitende Techniken oder auch
eine Operation kann Inkontinenz vermieden beziehungsweise gelindert
werden.
Nicole Mattig-Fabian
Geschäftsführerin von diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe
Wichtige Event-Termine 2015
15. Oktober 2015
5. Diabetes-Charity-Gala,
TIPI am Kanzleramt in Berlin,
Moderation: Mareile Höppner
8. November 2015
Patientenveranstaltung zum Weltdiabetestag im CCD in Düsseldorf,
Moderation: Andrea Ballschuh
14. November 2015
Weltdiabetestag, Aufklärungsveranstaltung in Berlin, Überreichen
der Postkarten mit Wünschen und
Ängsten der Betroffenen an den
Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef
Laumann
Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe/Gerlach
Hilflosigkeit, Verzweiflung, Scham, Angst, Frustration: Inkontinenz ruft bei Betroffenen die verschiedensten negativen Gefühle
hervor und schränkt ihre Lebensqualität stark ein. Viele verschweigen die Blasenschwäche selbst vor Angehörigen, da die Erkrankung immer noch ein Tabuthema ist. Dabei leiden Schätzungen
zufolge in Deutschland etwa fünf bis acht Millionen Menschen unter Inkontinenz, darunter auch zahlreiche Menschen mit Diabetes
mellitus. Kann der Umgang mit Diabetes alleine schon belastend
sein, führt eine Folgeerkrankung wie Blasenschwäche häufig zu
Depressionen und sozialer Isolation. Darauf macht diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe aufmerksam und ermutigt Betroffene,
mit ihrem behandelnden Diabetologen darüber zu sprechen.
█
137
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Diabetes-Epidemiologen und – Experten treffen Vertreter von BMG und RKI
Erste Diabetes-Registerkonferenz
in Berlin
„In Deutschland existiert bislang kein
einheitliches Nationales Diabetes Register, es gibt aber seit Jahren diverse
regionale, überregionale und Schwerpunktregister, die Daten aus verschiedenen Versorgungsebenen und z. T.
zu unterschiedlichen Aspekten der
Versorgung und Therapie, sowie
Komplikationen sammeln. In der Diabetesregisterkonferenz wurde jetzt
erstmals eine Sichtung eines Großteils der vorhandenen Register vorgenommen, gemeinsam mit Vertretern
des BMG, des RKI und den Kostenträ-
gern diskutiert, um Möglichkeiten der
synergistischen Nutzung der Daten
für eine Nationale Diabetesstrategie
zu evaluieren“, erläutert Prof. Thomas
Danne, Vorstandsvorsitzender von
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
die Intention der Konferenz.
Prof. Jochen Seufert, Leiter der
Kommission Versorgungsforschung
der Deutschen Diabetes Gesellschaft
(DDG) ergänzt: „Die vom BMG geplante und vom RKI umzusetzende
Nationale Diabetes Surveillance ist
als kontinuierliche Indikatoren-gestützte Datenerhebung und Berichterstattung geplant, in der sowohl epidemiologische Primärdaten aus dem
bundesweiten Gesundheitsmonitoring, sowie Daten aus weiteren verfügbaren Datenquellen, wie z. B. Diabetesregistern und ‑datenbanken
eingebunden werden sollen. Wir benötigen hierfür eine geeignete Datengrundlage, die valide und über die
Zeit vergleichbare Informationen zu
Krankheitshäufigkeit, Krankheitslast,
Präventionspotenzial und Versorgungsbedarf im Zusammenhang mit
Diabetes mellitus ermöglicht. Die aktuelle Registerkonferenz bringt hierfür erstmals alle Repräsentanten von
Diabetesregistern und ‑datenbanken
1. Diabetes-Registerkonferenz: v. l. Reinhard Holl, Jochen Seufert, Thomas Danne und Monika Klinkhammer-Schalke
138
DDG Informationen | 3/2015
Quelle: diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe
Mit dem Entwurf für ein Bundespräventionsgesetz und der Entschließung zur Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans seitens
des Bundesrates sind im Jahr 2014 grundlegende politische Weichen gestellt und Signale gesetzt worden für die Optimierung
von Prävention und Versorgung der „Volkskrankheit Diabetes mellitus Typ 2“. Für eine politisch noch zu konsentierende, nationale
Diabetes-Strategie ist ein konzertiertes Handeln der verschiedenen Sektoren, Ebenen und aller Beteiligten sowie die Koordinierung seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) der
entscheidende Erfolgsfaktor. Unabhängig davon räumen Gesundheitsministerium und Robert Koch-Institut (RKI) derzeit einer indikatorengestützten Diabetes-Surveillance mit regelmäßiger Berichterstattung höchste Priorität ein. Im Rahmen einer DiabetesRegisterkonferenz trafen sich erstmals Initiatoren von fünfzehn regionalen und überregionalen Diabetesregistern und Diabetes-Datenbanken mit Vertretern des BMG, des RKI und der Kostenträger,
um auszuloten, wie eine intelligente Nutzung der vorhandenen
Daten für eine Diabetes-Surveillance, sowie eine sinnvolle Datenzusammenführung realisiert werden könnte.
█
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
an einen Tisch. Dieses von der DDG
koordinierte Vorgehen der Förderung
und Harmonisierung der Registerforschung in Deutschland bietet die einmalige Chance, diese bereits vorhandenen Register und Datenbanken
sowohl für die Wissenschaft, als auch
für die Nationale Diabetes Surveillance zu nutzen.“
Zentraler Diskussionspunkt war:
„Welche Fragen soll ein Nationales
Diabetes-Surveillance System unter
der Verwendung welcher Datengrundlage für die Politik, die Gesundheitsversorger/Leistungserbringer,
Versorgungsforschung, aber auch Betroffene beantworten können?“
Ergänzend zu den Registerpräsentationen diskutierte die Runde über
die Qualität der DMP-Daten und deren Auswertungspotenzial. Die Runde war sich einig, dass die Konferenz
in eine zweite Runde gehen sollte, die
2. Diabetes-Registerkonferenz* wird
daher im Spätsommer 2015 erfolgen.
Teilnehmer der ersten Konferenz*
waren:
"
"
"
"
"
"
"
"
"
"
"
"
"
"
Dr. Lutz Altenhofen
Dr. Kerstin Bode-Greuel
Prof. Peter Bramlage
Prof. Thomas Danne (2. Vorsitz)
Dr. Antonius Helou (BMG)
Dr. Dirk Hochlenert
Prof. Reinhard Holl
Prof. Andrea Icks
Dr. Michael Jecht
Dr. Matthias Kaltheuner
Panagiotis Kamtsiuris (RKI)
Dr. Monika KlinkhammerSchalke (Moderation)
Dr. Katrin Krämer (AOK BV)
Prof. Andreas Neu
"
"
"
"
"
"
"
"
Marcel Ott (DAK‑BV)
Dr. Joachim Rosenbauer
PD Dr. Ulrike Rothe
Dr. Christa Scheidt-Nave (RKI)
Prof. Matthias Schulze
Prof. Jochen Seufert (1. Vorsitz)
Dr. Roswitha Voigt (BMG)
Dr. Dietmar Weber
Sowie aus den Geschäftsstellen der
DDG und diabetesDE:
" Barbara Bitzer
" Dr. Dietrich Garlichs
" Dr. Stefanie Gerlach
" Nicole Mattig-Fabian
" Rebekka MʼBaidanoum
Nicole Mattig-Fabian
Geschäftsführerin von diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe
DDG Informationen | 3/2015
139
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
Diabetes-Pflegefachkraft DDG
(Klinik)
Aktualisierungen
Seit 1. März 2015 hat die DDG ein neues Weiterbildungsangebot für Pflegekräfte in ihr Weiterbildungs-Portfolio
aufgenommen. Damit wird die optimale Versorgung von
Menschen mit Diabetes auch im pflegerischen Bereich –
zunächst für Akut- und Kurzzeitpflege – sichergestellt.
Mit Wirkung zum 1. März 2015 traten die aktuell überarbeiteten Weiterbildungs- und Prüfungsordnungen sowie die Curricula zu folgenden Weiterbildungen in Kraft:
Erste Kurse finden statt in
• Diabetesberaterin DDG
• Aufbauqualifikation für Diabetesassistentinnen
zur Diabetesberaterin DDG
Oldenburg/in Holstein
ab 15.06.2015
Rheine
ab 21.09.2015
weitere Informationen unter:
http://www.ddg.info/weiterbildung
• Diabetesassistentin DDG
• Wundassistentin DDG
Informationen finden Sie unter:
http://www.ddg.info/weiterbildung
Weiterbildung
Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik)
140
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
RED-Institut für medizinische Forschung
und Weiterbildung
Mühlenkamp 5
23758 Oldenburg i.H.
 Tel.: 0 43 61-51 31 30
 Fax: 0 43 61-51 36 16
E-Mail: [email protected]
www.red-institut.de
1. Block 15.06. – 19.06.2015
2. Block 21.09. – 25.09.2015
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
1. Block 21.09. – 25.09.2015
2. Block 26.10. – 30.10.2015
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
RED-Institut für medizinische Forschung
und Weiterbildung
Mühlenkamp 5
23758 Oldenburg i.H.
 Tel.: 0 43 61-51 31 30
 Fax: 0 43 61-51 36 16
E-Mail: [email protected]
www.red-institut.de
1. Block 22.02. – 26.02.2016
2. Block 11.04. – 15.04.2016
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
1. Block 04.04. – 08.04.2016
2. Block 20.06. – 24.06.2016
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik)
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
RED-Institut für medizinische Forschung
und Weiterbildung
Mühlenkamp 5
23758 Oldenburg i.H.
 Tel.: 0 43 61-51 31 30
 Fax: 0 43 61-51 36 16
E-Mail: [email protected]
www.red-institut.de
1. Block 06.06. – 10.06.2016
2. Block 19.09. – 23.09.2016
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
1. Block 19.09. – 23.09.2016
2. Block 24.10. – 28.10.2016
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
Anmeldung:
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch
Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-klinik-ddg.html
Weiterbildung Diabetesberater/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kurs-Nr.
Termine
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
166
1. Block 24.08. – 11.09.2015
2. Block 19.10. – 06.11.2015
3. Block 25.01. – 05.02.2016
4. Block 09.05. – 21.05.2016
5. Block 22.08. – 02.09.2016
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/5696-22
 Fax: 0941/5696-38
E-Mail: [email protected]
www.kap-regensburg.de
165
1. Block 12.10. – 30.10.2015
2. Block 11.01. – 29.01.2016
3. Block 04.04. – 15.04.2016
4. Block 04.07. – 15.07.2016
5. Block 19.09. – 30.09.2016
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
167
1. Block 09.11. – 27.11.2015
2. Block 15.02. – 04.03.2016
3. Block 30.05. – 10.06.2016
4. Block 05.09. – 16.09.2016
5. Block 05.12. – 16.12.2016
DDG Informationen | 3/2015
141
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesberater/in DDG
142
Weiterbildungsstätte
Kurs-Nr.
Termine
Diabetes Zentrum Thüringen e.V.
(c/o Universitätsklinikum Jena, Klinik f. Innere Medizin III,
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)
Bachstraße 18
07743 Jena
 Tel.: 0 36 41 93 30 71
 Fax: 0 36 41 93 30 09
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-thueringen.de
168
1. Block 11.01. – 29.01.2016
2. Block 04.04. – 22.04.2016
3. Block 06.06. – 17.06.2016
4. Block 26.09. – 07.10.2016
5. Block 09.01. – 20.01.2017
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
 Tel.: 0 79 31/59 41 65
 Fax: 0 79 31/77 50
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-akademie.de
169
1. Block 15.02. – 04.03.2016
2. Block 30.05. – 17.06.2016
3. Block 19.09. – 30.09.2016
4. Block 28.11. – 09.12.2016
5. Block 06.02. – 17.02.2017
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.kap-regensburg.de
170
Aufbauqualifikation
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
171
1. Block 29.03. – 16.04.2016
2. Block 04.07. – 22.07.2016
3. Block 10.10. – 21.10.2016
4. Block 23.01. – 03.02.2017
5. Block 27.03. – 07.04.2017
Wannsee-Akademie
Zum Heckeshorn 36
14109 Berlin
 Tel.: 03 08 06 86-0 40
 Fax: 03 08 06 86-4 04
E-Mail: [email protected]
www.wannseeakademie.de
177
1. Block 11.04. – 22.04.2016
2. Block 27.06. – 08.07.2016
3. Block 19.09. – 30.09.2016
4. Block 28.11. – 09.12.2016
5. Block 06.02. – 24.02.2017
6. Block 08.05. – 19.05.2017
Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH
Feldstraße 16
54290 Trier
 Tel.: 0 65 19 47-31 60
 Fax: 0 65 19 47-22 05
E-Mail: [email protected]
www.mutterhaus.de
172
1. Block 04.04. – 23.04.2016
2. Block 11.07. – 31.07.2016
3. Block 04.10. – 15.10.2016
4. Block 23.01. – 04.02.2017
5. Block 24.04. – 06.05.2017
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
173
1. Block 13.06. – 01.07.2016
2. Block 19.09. – 08.10.2016
3. Block 09.01. – 20.01.2017
4. Block 18.04. – 29.04.2017
5. Block 03.07. – 14.07.2017
1. Block 15.02. – 26.02.2016
2. Block 18.04. – 29.04.2016
3. Block 18.07. – 29.07.2016
4. Block 05.12. – 16.12.2016
DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesberater/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kurs-Nr.
Termine
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
174
Aufbauqualifikation
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.kap-regensburg.de
175
1. Block 10.10. – 28.10.2016
2. Block 16.01. – 03.02.2017
3. Block 08.05. – 19.05.2017
4. Block 17.07. – 29.07.2017
5. Block 18.09. – 29.09.2017
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
176
1. Block 07.11. – 25.11.2016
2. Block 20.02. – 10.03.2017
3. Block 29.05. – 10.06.2017
4. Block 11.09. – 22.09.2017
5. Block 27.11. – 08.12.2017
1. Block 15.08. – 26.08.2016
2. Block 24.10. – 04.11.2016
3. Block 24.04. – 06.05.2017
4. Block 28.08. – 08.09.2017
Kosten:
Die Kosten für die Weiterbildung betragen zur Zeit 200,– € bei Anmeldung, zzgl. 2 900,– €
Teilnahmegebühr für den regulären Kurs und 2 450,– € für den verkürzten Kurs, zzgl. 100,– €
Prüfungsgebühr, ohne Material- und Reisekosten.
Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an:
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Frau Schmidt-Kubeneck
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Tel.: 030 3116937-18
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html
Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.kap-regensburg.de
Kurs 39
1 300,– €
zzgl. 100,– €
Prüfungsgebühr
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
DDG Informationen | 3/2015
1. Block 20.07. – 31.07.2015
2. Block 09.11. – 20.11.2015
143
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG
144
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Praxis Dr. Petra Ott
An der Teleportalklinik
Rabenauer Straße 9
01744 Dippoldiswalde
 Tel.: 0 35 04/62 86 01
 Fax: 0 35 04/62 86 02
E-Mail: [email protected]
Achtung geänderte Kursdaten:
1 250,– €
zzgl. 100,– €
für Hypertonieschulung
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42 41 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Kurs 89
Kurs 23
1. Block 07.09. – 19.09.2015
2. Block 18.01. – 30.01.2016
1. Block 07.09. – 18.09.2015
2. Block 16.11. – 27.11.2015
Diabeteszentrum Leipzig e. V.
Westbad, Marktstraße 1–6
04177 Leipzig
 Tel.: 03 41/4 42 48 51
E-Mail:[email protected]
Kurs 25
Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen
Klara-Kopp-Weg 1
45138 Essen
 Tel.: 02 02/8 97 45 92
E-Mail: [email protected]
www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de
kompetenzzentrum/klinisches-diabetes-zentrum
Kurs 20
Diabeteszentrum Sinsheim
Schwerpunktpraxis im Ärztehaus Sinsheim
Hauptstraße 71
74889 Sinsheim
 Tel.: 0 72 61/89 98
E-Mail: [email protected]
www.daikeler.de
Kurs 21
Medigreif Inselklinik Heringsdorf
Setheweg 11
17424 Heringsdorf
 Tel.: 03 83 78/7 80-5 20
 Fax: 03 83 78/7 80-5 55
E-Mail: [email protected]
www.inselklinik.de
Kurs 8
UKGM
Med. Klinik und Poliklinik III
Universitäres Diabeteszentrum Mittelhessen
Diabetesschulungszentrum
Klinikstraße 33
35392 Gießen
 Tel.: 06 41-9 85-4 28 87
E-Mail: [email protected]
www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_end/13986.html
Kurs 23
1. Block 07.09. – 18.09.2015
2. Block 23.11. – 04.12.2015
1 390,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
1 435,– €
inkl. Prüfungs- und
Zertifikatsgebühr
1 395,– €
inkl. Prüfungsgebühr
1. Block 21.09. – 02.10.2015
2. Block 23.11. – 05.12.2015
1 300,– €
zzgl. MWST
1. Block 12.10. – 16.10.2015
2. Block 09.11. – 14.11.2015
3. Block 12.01. – 16.01.2016
4. Block 29.02. – 04.03.2016
1. Block 09.11. – 20.11.2015
2. Block 15.02. – 26.02.2016
1. Block 09.11. – 13.11.2015
2. Block 30.11. – 04.12.2015
3. Block 11.01. – 15.01.2016
4. Block 01.02. – 05.02.2016
Prüfung 26./27.02.2016
1 300,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungs- und
Zertifikatsgebühr
1 300,– €
inkl. Prüfungsgebühr
zzgl. 35,– €
Zertifikatgebühr
DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Akademie der Kreiskliniken Reutlingen
Steinenberger Straße 31
72764 Reutlingen
 Tel.: 0 71 21/2 00 39 79
 Fax: 0 71 21/2 00 44 58
E-Mail: [email protected]
www.akademie-reutlingen.de
Kurs 31
1 370,– €
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42 41 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Kurs 90
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.kap-regensburg.de
Kurs 40
Edmund-Christiani-Seminar/Berufsbildungsstätte
der Ärztekammer Schleswig-Holstein
Esmarchstraße 2
23795 Bad Segeberg
 Tel.: 0 45 51/88 13-1 78 (Anmeldung) oder -2 92
 Fax: 0 45 51/88 13-2 28
E-Mail: [email protected]
http://www.aeksh.de/ecs
Kurs 8
Diabeteszentrum Leipzig e. V.
Westbad, Marktstraße 1–6
04177 Leipzig
 Tel.: 03 41/4 42 48 51
E-Mail:[email protected]
Kurs 26
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42 41 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Kurs 91
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42 41 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Kurs 92
DDG Informationen | 3/2015
1. Block 11.01. – 29.01.2016
2. Block 30.05. – 03.06.2016
1. Block 22.02. – 04.03.2016
2. Block 06.06. – 17.06.2016
1. Block 07.03. – 18.03.2016
2. Block 20.06. – 01.07.2016
1. Block 07.03. – 18.03.2016
2. Block 06.06. – 18.06.2016
1. Block 04.04. – 15.04.2016
2. Block 06.06. – 17.06.2016
1. Block 23.05. – 03.06.2016
2. Block 08.08. – 19.08.2016
1. Block 05.09. – 16.09.2016
2. Block 21.11. – 02.12.2016
1 390,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
1 300,– €
zzgl. 100,– €
Prüfungsgebühr
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
1 300,– €
zzgl. 150,– €
Prüfungsgebühr
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
1 435,– €
inkl. Prüfungs- und
Zertifikatsgebühr
1 390,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
1 390,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
145
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.kap-regensburg.de
Kurs 41
1 300,– €
zzgl. 100,– €
Prüfungsgebühr
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen
Klara-Kopp-Weg 1
45138 Essen
 Tel.: 02 02/8 97 45 92
E-Mail: [email protected]
www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/
kompetenzzentrum/klinisches-diabetes-zentrum/
Kurs 21
Diabeteszentrum Sinsheim
Schwerpunktpraxis im Ärztehaus Sinsheim
Hauptstraße 71
74889 Sinsheim
 Tel.: 0 72 61/89 98
E-Mail: [email protected]
www.daikeler.de
Kurs 22
Medigreif Inselklinik Heringsdorf GmbH –
Haus Gothensee
Setheweg 11
17424 Heringsdorf
 Tel.: 03 83 78/7 80-0
 Fax: 03 83 78/7 80-4 44
E-Mail: [email protected]
www.inselklinik.de
Kurs 9
Anmeldung:
1. Block 05.09. – 16.09.2016
2. Block 21.11. – 02.12.2016
1 395,– €
inkl. Prüfungsgebühr
1. Block 19.09. – 30.09.2016
2. Block 07.11. – 19.11.2016
1 300,– €
zzgl. MWST
1. Block 17.10. – 23.10.2016
2. Block 21.11. – 26.11.2016
3. Block 16.01. – 21.01.2017
4. Block 06.03. – 10.03.2017
1. Block 14.11. – 25.11.2016
2. Block 20.02. – 04.02.2017
1 300,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungs- und
Zertifikatsgebühr
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch
Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html
Weiterbildung Wundassistent/in DDG
146
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung
 Tel.: 0 22 19 34 94 61
 Fax: 0 22 19 34 94 61
E-Mail: [email protected]
www.cid-direct.de
Kursort:
St. Vinzenz-Hospital
Merheimer Straße 221-223
50733 Köln-Nippes
Kurs 33
Deutsches Institut für Wundheilung
 Tel.: 07 73 29 39 15 25
E-Mail: [email protected]
www.deutsches-wundinstitut.de
Kursort: Radolfzell
Anmeldung über:
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell
05.10. – 09.10.2015
07.09. – 11.09.2015
DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Wundassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
Diabetes Zentrum Thüringen e.V.
(c/o Universitätsklinikum Jena, Klinik f. Innere Medizin III,
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)
 Tel.: 0 36 41 93 30 71
 Fax: 0 36 41 93 30 09
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-thueringen.de
Bachstraße 18
07743 Jena
Kurs 13
Gandersheimer Modell
HoppeConsult
 Tel.: 0 39 46 97 34 94 oder 0 30 54 70 82 32
 Fax: 0 39 46 97 34 96
E-Mail: [email protected]
www.gandersheimer-modell.de/cms/home.html
www.iigm.de
Kursort Berlin:
IIGM – Diabetes-Pflege-Akademie
Allee der Kosmonauten 33g
12681 Berlin
Kurs 7
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim
 Tel.: 0 79 31/80 15
 Fax: 0 79 31/77 50
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-zentrum.de
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
Kurs 2
Karl Borromäus Schule Mutterhaus Trier
 Tel.: 0 65 19 47-0
 Fax: 0 65 19 47-22 05
E-Mail: [email protected]
www.mutterhaus.de
Feldstraße 16
54290 Trier
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 41 75
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim
 Tel.: 0 79 31/80 15
 Fax: 0 79 31/77 50
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-zentrum.de
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
Diabetes Zentrum Thüringen e.V.
(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)
 Tel.: 0 36 41 93 30 71
 Fax: 0 36 41 93 30 09
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-thueringen.de
Bachstraße 18
07743 Jena
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.kap-regensburg.de
Ostengasse 27
93047 Regensburg
DDG Informationen | 3/2015
1. Block:
21.10. – 23.10.2015
2. Block:
28.10. – 30.10.2015
09.11. – 14.11.2015
16.11. – 20.11.2015
Kurs 12
23.11. – 27.11.2015
Kurs 44
30.11. – 05.12.2015
Kurs 3
07.03. – 11.03.2016
Kurs 14
1. Block:
18.05. – 20.05.2016
2. Block:
25.05. – 27.05.2016
Kurs 79
06.06. – 10.06.2016
147
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Wundassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
Gandersheimer Modell
HoppeConsult
 Tel.: 0 39 46 97 34 94 oder 0 30 54 70 82 32
 Fax: 0 39 46 97 34 96
E-Mail: [email protected]
www.gandersheimer-modell.de/cms/home.html
www.iigm.de
Kursort Berlin:
IIGM – Diabetes-Pflege-Akademie
Allee der Kosmonauten 33g
12681 Berlin
Kurs 8
Diabetes Zentrum Thüringen e.V.
(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)
 Tel.: 0 36 41 93 30 71
 Fax: 0 36 41 93 30 09
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-thueringen.de
Bachstraße 18
07743 Jena
Karl Borromäus Schule Mutterhaus Trier
 Tel.: 0 65 19 47-0
 Fax: 0 65 19 47-22 05
E-Mail: [email protected]
www.mutterhaus.de
Feldstraße 16
54290 Trier
05.10. – 07.10.2016
und
10.10. – 12.10.2016
Kurs 13
1. Block:
16.11. – 18.11.2016
2. Block:
23.11. – 25.11.2016
Kurs 13
21.11. – 25.11.2016
Kosten:
Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten.
Anmeldung:
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html
Weiterbildung Podologe/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim
 Tel.: 0 79 31/80 15
 Fax: 0 79 31/77 50
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-akademie.de
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
23.10. – 25.10.2015
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 11 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
Anmeldung:
Kursgebühr: 750,– €
zzgl. 50,– €
Zertifikatsgebühr
18.11. – 20.11.2015
Kursgebühr: 425,– €
zzgl. 50,– €
Zertifikatsgebühr
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html
148
DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
Seminare
Kommunikation und patientenzentrierte Gesprächsführung in der Diabetologie
von mindestens 4 Tagen zu 8 Unterrichtsstunden Dauer sind Bestandteil der ärztlichen Qualifikation des Diabetologen/
der Diabetologin DDG. Zertifizierte Anbieter und Termine:
Anbieter
Termine
Dr. rer. medic. Nicola Haller
medipäd
Am Mitterfeld 11 (Büro)
86415 Mering
 0 82 33/74 36 77
 0 82 33/74 36 88
 01 75/4 00 49 01
E-Mail: [email protected]
www.medi-paed.de
10.07. – 13.07.2015 Tagungszentrum
09.10. – 12.10.2015 Hotel am alten Park
DIAKO
Augsburg
(zentral in Bahnhofsnähe)
600,– € inkl. 19 % MwSt.
inkl. Seminarunterlagen
und Pausengetränke
Dipl.-Psych. Heinrich Vogel
Praxis für Psychotherapie
Olvenstedter Straße 10
39108 Magdeburg
 01 76/40 03 19 11
E-Mail: [email protected]
03.10. – 04.10.2015 Magdeburg
31.10. – 01.11.2015 Praxis für
Psychotherapie
550,– €
inkl. Pausenbewirtung
(gemeinsames Mittagessen
kann organisiert werden)
willms.coaching
Am Feuerschanzengraben 22
37083 Göttingen
 05 51/7 97 47 41
 05 51/7 97 47 40
Info und Anmeldung telef. oder unter:
E-Mail: [email protected]
www.willmscoaching.de
01.07. – 04.07.2015 Göttingen
(Schwerpunkt
Pädiatrie)
06.10. – 09.10.2015
03.12. – 06.12.2015
02.02. – 05.02.2016
690,– € inkl.
Pausenbewirtung und Mittagessen
Frühbucherrabatt (bis 60 Tage
vor Kursbeginn): 649,– €
AKADEMIE LUFTIKU(R)S e. V.
am Kinderhospital Osnabrück
Beate Hagedorn-Heße
Iburger Straße 187
49082 Osnabrück
 05 41/5 82 99 84
 05 41/5 82 99 85
E-Mail: [email protected]
www.akademie-luftikurs.de
03.11. – 06.11.2015 Landvolkshochschule Oesede
Gartbrink 5
49124
Georgsmarienhütte
600,– €
Dipl.-Psych. Eva Küstner
Dr. phil. Dipl.-Psych. Andrea Benecke
Lörzweiler Straße 12a
55296 Gau-Bischofsheim
 0 61 35/13 58
E-Mail: [email protected]
04.09. – 05.09.2015 Uniklinik Mainz
16.10. – 17.10.2015 Joh.-GutenbergUniversität
Haus 303
55131 Mainz
650,– €
inkl. Pausengetränke und -snacks
sowie Seminarunterlagen
DDG Informationen | 3/2015
Veranstaltungsort
Kosten
31 Fortbildungspunkte für 4 Tage
Weiterbildungspunkte
werden beantragt
Weiterbildungspunkte der niedersächsischen Akademie für ärztliche Fortbildung werden erteilt
Fortbildungspunkte werden
beantragt
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www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
Weiterbildung Fachpsychologe/in DDG
Im Jahr 2015 wird von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie in
der DDG wieder eine Seminarreihe zur
Ausbildung zum Fachpsychologen/in
DDG angeboten.
Entsprechend der geänderten Weiterbildungsordnung (s. www.diabetespsychologie.de) werden auch in diesem
Jahr drei zusätzliche Seminare angeboten, die sich an niedergelassene psychologische Psychotherapeuten richten.
Damit wird angestrebt, die psychologische Versorgung von Menschen mit Diabetes nicht nur im stationären, sondern
auch im ambulanten Bereich zu verbessern.
Seminar
In Kooperation mit der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz
werden diese Seminare ebenfalls anerkannt, um die führungsfähige Zusatzbezeichnung „Psychodiabetologie RP“
zu erlangen (s. Deutsches Ärzteblatt, PP,
Heft 8, August 2004, S. 371).
Veranstaltungsort
Termin
Medizinische Hochschule Hannover
30.10. – 31.10.2015
Seminartermine 2015
Diabetes und Soziales, Gesundheitspolitik, Teamarbeit, Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung
Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange (Hannover)
Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver
(Quakenbrück)
Neu: Für Kolleginnen und Kollegen, die sich für psychologische Aspekte der pädiatrischen Diabetologie interessieren, bieten
wir erstmalig ein Seminar an, das sich auf die besonderen Herausforderungen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes in Kindheit
und Jugend konzentriert. Auf Antrag ersetzt das Seminar 3a für pädiatrisch tätige Kolleginnen und Kollegen das Seminar 3,
das sich auf Erwachsene mit Typ-2-Diabetes konzentriert.
Verhaltensmedizinische Grundlagen der pädiatrischen Diabetologie
Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange
(Hannover)
Dr. Dipl.-Psych. Heike Saßmann
(Hannover)
Team des Kinder- und Jugendkrankenhauses
auf der Bult
Medizinische Hochschule Hannover
Kinder- und Jugendkrankenhaus
auf der Bult
17.07. – 18.07.2015
Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in (nach 2.3 der Weiterbildungsordnung)
Therapie des Diabetes mellitus und dessen Begleitund Folgeerkrankungen
Referenten: Dr. med. Peter Hübner, Diabetologe DDG
(Bad Neuenahr)
Dr. med. Rainer Langsch, Diabetologe
(Bad Neuenahr)
Klinik Niederrhein Bad Neuenahr
27.11. – 28.11.2015
(Termin wird ggf.
noch geändert)
Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision*
Referenten: PD Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim)
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
16.10. – 17.10.2015
Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision*
Referenten: PD Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim)
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
So., 18.10.2015
* Insgesamt müssen lt. Weiterbildungsordnung 25 Std. fallbezogene Supervision durchgeführt werden.
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DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Fachpsychologe/in DDG
Jedes der Seminare wird von der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz anerkannt. Es werden jeweils
20 Fortbildungspunkte für zweitägige und 10 Fortbildungspunkte für eintägige Veranstaltungen vergeben.
Information und Anmeldung:
Informationen zur Ausbildung, zu den Seminaren und Anmeldeformulare:
www.diabetes-psychologie.de. Informationen zur Zusatzbezeichnung „Psychodiabetologie“
der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz: www.lpk-rlp.de.
Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Karin Lange
Ausschuss „Fachpsychologe/in Diabetes (DDG)“
Medizinische Hochschule Hannover
Medizinische Psychologie
OE 5430
30625 Hannover
Fax: 0511/5 32 42 14
E-Mail: [email protected]
DDG Informationen | 3/2015
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Fortbildung
Verbindliche Anmeldung
80-Stunden-Fortbildungskurs
„Klinische Diabetologie“ der DDG
Hiermit melde ich mich verbindlich zu folgendem Fortbildungskurs an: (Kurs findet nur statt bei einer Teilnehmerzahl von mindestens 75)
$
Termine 2015
Hamburg
Mo.–Fr., 28.09.–02.10.2015 und Mo.–Fr., 23.11.–27.11.2015
Freiburg
Mo.–Fr., 29.02.–04.03.2016 und Mo.–Fr., 25.04.–29.04.2016
Hannover
Schwerpunkt Pädiatrie
Mo.–Fr., 05.09.–09.09.2016 und Mo.–Fr., 21.11.–25.11.2016
Titel, Vorname, Name:
Geb.-Datum:
Institution (Praxis/Klinik):
(Straße, PLZ, Ort):
Privat (Straße, PLZ, Ort):
Telefon-Nr.:
Rechnung an Dienstanschrift
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Martina Wallmeier
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
E-Mail:
Rechnung an Privatanschrift
Telefon-Nr.: 0 30/3 11 69 37 17
Telefax-Nr.: 0 30/3 11 69 37 20
E-Mail:
[email protected]
Die Teilnahmegebühr beträgt 1 250,– € für beide Teile (625,– € pro Woche). Die Rechnungen werden ca. 8 Wochen
vor Kursbeginn zugeschickt.
Bei kurzfristigen Stornierungen erheben wir die folgenden Gebühren:
Stornierung 8 bis 4 Wochen vor dem Kurs 100,– €
Stornierung 4 bis 2 Wochen vor dem Kurs 10% der Kursgebühr
Stornierung 2 Wochen vor dem Kurs
20% der Kursgebühr
Bei Nichterscheinen erfolgt keine Rückerstattung.
Datum:
152
Stempel/Unterschrift:
DDG Informationen | 3/2015
www.ddg.info
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Otfried-Müller-Str. 10
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und diabetesDE-Mitglieder, die sich beruflich mit Diabetes beschäftigen. Für diabetesDE-Mitglieder aus der Gruppe der Betroffenen wird ein separater Newsletter erstellt.
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Stuttgart · New York 2015
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