Vorlage GMW

Medieninformation
Plot in Plastilin
Ausstellung vom 6. März bis 18. September 2016
im Gewerbemuseum Winterthur
Medienorientierung, Freitag, 4. März 2016, 11.00 Uhr
Vernissage, Samstag, 5. März 2016, 16.00 Uhr
Erstmals befasst sich eine Ausstellung mit der Wandelbarkeit und der ästhetischen Ausdruckskraft von Plastilin. Knete ist nicht nur für das Spiel in Kinderhänden gemacht, sondern kommt in ganz unterschiedlichen
kreativen Feldern zum Einsatz: Mit über 30 internationalen Werken aus Animation, zeitgenössischer Kunst und
Design stehen die Vielfältigkeit und die Geschichte dieses faszinierenden Materials im Fokus. So ist es auch
eine Hommage an ein Material mit einer bunten Tradition, wird doch heute Plastilin gerade im Animationsfilm
laufend von anderen Materialien und von Digitalisierungsverfahren abgelöst. Und trotzdem: Die Attraktivität
von Plastilin bleibt unübertroffen und die farbige Knete wird sich ihre Anhänger spielend erhalten können. Die
Ausstellung stellt aktuelle und frühe Anwendungen seit den 1950er-Jahren bis heute nebeneinander, gewährt
Einblick in eine Vielzahl von Animationsfilmklassikern, in internationale Erfolgsfilme für Kinder und
Erwachsene sowie in Musikvideos und Experimentalfilme. Daneben präsentiert sie künstlerische Positionen,
Objekte und Installationen wie auch Modelle aus dem Produktedesign. Abgerundet wird die Schau mit der
Inszenierung eines Making-ofs.
Wie kein anderes Material steht Plastilin für Metamorphose. Die mühelos formbare und weiche Knete kann spielend
und rasch verändert werden und eröffnet gerade auch für den Animationsfilm seit jeher ein kreatives Paradies sondergleichen. Auch in der zeitgenössischen Kunst findet sich der vielfältig wandelbare und inspirierende Stoff, sei es in
Installationen, Fotografien oder animierten Videoarbeiten; und im Produktedesign, aber auch als Vorlage für grafische
Gestaltungen erfährt das modellierbare Plastilin dank seiner technischen Vorteile ebenso Verwendung.
Die Ausstellung «Plot in Plastilin» widmet sich dem grossartigen Variantenreichtum von Plastilin in Animation, zeitgenössischer Kunst und Design. Dazu gehören Animationsfilmklassiker von Jan Švankmajer oder Bruce Bickford, welche
schon früh die fantasievolle Ausdruckskraft von Knete würdigten; die Ausstellung präsentiert jedoch auch bekannte
Produktionen wie «Wallace & Gromit» und «Shaun the Sheep», Kinderserien wie «Pingu», eine Schweizer Erfindung,
sowie alte und neue Experimental-, Kurz- und Werbefilme, Musikvideos und künstlerische Arbeiten, die eine stete
Auseinandersetzung mit dem ganz eigenen ästhetischen Ausdruck des Materials demonstrieren.
Gleichzeitig bietet diese Eigenproduktion des Gewerbemuseums einen Einblick in die Geschichte dieser Knetmasse
und erlaubt ebenso einen Blick hinter die Kulissen mit einem inszenierten Making-of eines Animationsfilms, das in
Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst erarbeitet wurde. Im vielfältigen
Rahmenprogramm stehen farbenfrohe Handarbeit und Trickfilme im Zentrum.
«Plot in Plastilin» fügt sich bestens ein in eine breit gefächerte Themenpalette, welche die Eigenschaften von Materialien und deren Qualitäten in der Gestaltung und im ästhetischen Ausdruck untersucht, denen sich das Gewerbemuseum Winterthur in regelmässigen Abständen widmet. Die verspielte und farbenfrohe Inszenierung des Themas mit
künstlerischen Positionen, Projektionen mit Animationsfilmen in Voll- oder Teillängen, Musikvideos und Experimentalfilmen, Serien mit Fotografien, Bildern oder Werbung breitet das Thema in einer fächerartigen Erzählung aus und lädt
zum Verweilen ein. Die Ausstellung richtet sich an Kunst- und Designinteressierte, Cinephile und Material-Aficionados
ebenso wie an Schulen und Familien.
Die Ausstellung «Plot in Plastilin» ist mit einer «Recommendation» Teil der Parallel Events der Manifesta 11.
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Künstlerische Positionen
Künstlerische Arbeiten aus dem internationalen und nationalen Raum demonstrieren eine stete und sehr vielfältige
Auseinandersetzung mit dem ganz eigenen ästhetischen Ausdruck des Materials: Knete ist wichtiger Bestandteil der
bildstarken, hintersinnigen Manipulationen des Schweizer Künstlers Beni Bischof, und das Künstlerduo Una Szeemann
& Bohdan Stehlik fotografiert in Plastilin modellierte Szenen aus der Filmgeschichte. Junge Schweizer Künstler wie
Bertold Stallmach, Camillo Paravicini oder Philipp Hänger zeigen ihre unterschiedlichen Arbeiten, aber auch die naturgetreue Installation einer Bar aus Plastilin von Henrik Jacob überrascht mit der verblüffenden Präsenz dieses lebendigen Materials.
Animationsfilme
Die Ausstellung versammelt zahlreiche internationale Erfolgsfilme und zeigt beispielsweise Ausschnitte aus den populären Werken der kreativen britischen Produktionsstätte Aardman Animations wie «Wallace & Gromit» (1993, Nick
Park) und «Shaun the Sheep» (2007, Richard Goleszowski) oder auch «Harvie Krumpet» von Adam Elliot (2003). Ein
Teil der Ausstellung befasst sich mit bekannten TV-Serien für Kinder: die Schweizer Knetanimation «Pingu» (ab 1986)
oder die tschechische Produktion «Luzie, der Schrecken der Strasse» (1980), die wohl die Kindheitserinnerungen
ganzer Generationen prägte, wie auch neue Kinderanimationen wie «Billy & Tony» des Australiers Nick Donkin (2015).
Aber auch frühe Animationsfilmklassiker wie zum Beispiel «Gumbasia» (1953) von Art Clokey sowie «Closed
Mondays» (1974) von Will Vinton und Bob Gardiner wie auch das surrealistische Werk «Dimensions of Dialogue»
(1982) von Jan Švankmajer werden gezeigt. Daneben stehen Trouvaillen wie «La Traviata» (1993) von Guionne Leroy,
«Down to the Bone» (2001) von René Castillo sowie «The Tram No. 9 Goes On» (2002) von Stepan Koval sowie neue
Animationen einer jungen Generation wie «Darling» (2013) der polnischen Animationsfilmerin Izabela Plucinskas oder
«Warm Snow» (2014) der russisch-israelischen Filmerin Ira Elshanskys.
Musikvideos und Experimentalfilme
Ebenso sind in Musikvideos aus Plastilin geformte Figuren und Szenerien in erfrischenden und fantasievollen Stop
Motion Produktionen gestalterisches Element. Beispiele dafür sind frühe Werke wie der legendäre Musikfilm «Baby
Snakes» (1979) von Frank Zappa mit den fantastischen Animationen von Bruce Bickford oder Peter Gabriels «Sledgehammer» (1986, Aardman Animations). Auch David Daniels, der Erfinder der Strata Cut Technik, hat die visuelle Welt
der Animationen in Musik-, Experimental- und Werbefilmen geprägt. Daneben arbeitet auch die junge amerikanische
Künstlerin Allison Schulnik ganz eigenwillig mit Plastilin. Eindrücklich zeigt dies beispielsweise das Musikvideo
«Forest» (2009), das sie für die US-amerikanische Indie Rock Band «Grizzly Bear» realisierte. In der Schweizer
Musikszene fällt der überraschende Musikclip des jungen Zürcher Animators Moritz Stillhard auf, den er für den Song
«Jobs» (2015) des Zürcher Rappers «Texter» realisiert hat.
Illustrationen, Werbung, Kinderbücher
Die Schweizer Illustratorin Brigitta Garcia López hat mit «Flengel» eine herausragende Kunstfigur geschaffen. Ihre
Arbeiten mit Knete und Mixed Media stehen für die innovative Verwendung der farbenfrohen Modelliermasse im
Bereich der Illustration und des Graphic Design. Aber auch Werbefilme für Coca Cola etc. zeigen exzellente und
witzige Arbeiten mit dem Material.
Produktedesign
Modelle und Vorstudien aus dem Bereich Produktedesign wie in der Autoindustrie oder in der Arbeit von Maskenbildnern demonstrieren die Vorzüge und Materialqualitäten von Plastilin und zeigen die Geschichte sowie die
industrielle Verwendung auf.
Making-of
In Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst kann mit dem inszenierten
Making-of des Animationsfilms «Mungge- nid scho widr!» (Claudia Röthlin, Irmgard Walthert, Adrian Flückiger, 2010)
ein Blick hinter die Kulissen geworfen werden. Anhand der diversen Produktionsschritte im Character Design (Figurendesign) u. a. wird gezeigt, welche aktuellen Materialien und digitalen Verfahren die aufwendige Handarbeit mit Plastilin
abgelöst haben und im heutigen Animationsfilmschaffen favorisiert werden, ist doch die Arbeit mit Plastilin sehr zeitaufwendig und diffizil und das Material ist nur schlecht konservierbar. Und trotzdem: der plastische Ausdruck von
Plastilin bleibt unübertroffen und das Material büsst trotz anspruchsvoller Anwendung nicht an Attraktivität ein. Auch in
einer jungen Generation von Animationsfilmschaffenden findet Plastilin nach wie vor seine Anhängerschaft.
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«Plot in Plastilin» mit Werken von:
Aardman Animations (GB)
Diego Akel (BR)
Garri Bardin (RU)
Bruce Bickford (US)
Beni Bischof (CH)
René Castillo (MX)
Art Clokey (US)
Webster Colcord (US)
David Daniels (US)
Nick Donkin (AU)
Lukas Egger (CH)
Adam Elliot (AU)
Ira Elshansky (RU/IL)
Adrian Flückiger (CH)
Brigitta Garcia López (CH)
Bob Gardiner (US)
Philipp Hänger (CH)
Henrik Jacob (DE)
Katia Kelm (DE)
Stepan Koval (UA)
Guionne Leroy (BE)
Camillo Paravicini (CH)
Izabela Plucinska (PL)
Claudia Röthlin (CH)
Tatia Rosenthal (IL/US)
Allison Schulnik (US)
Bertold Stallmach (CH/DE)
Moritz Stillhard (CH)
Jan Švankmajer (CZ)
Una Szeemann & Bohdan Stehlik (CH)
Will Vinton (US)
Irmgard Walthert (CH)
Studienrichtung BA Animation, Hochschule
Luzern – Design & Kunst
u. a.
VERANSTALTUNGEN
Sonntag, 13. März 2016, 10.30 Uhr
Museumskonzert
Art Rock Phantasma
Musikalische Welten zu Plastilin. Stücke von Peter Gabriel, Frank Zappa, Genesis, Gentle Giant und ELP in raffinierten
Arrangements – sowie sprachverformende Texte von Ernst Jandl (Sebastian Müller, Vibraphon und Arrangement;
Bernhard Wagner, E-Gitarre; Anna Gschwend, Violine, Viola, Gesang)
Anschliessend um 12.00 Uhr öffentliche Führung durch die Ausstellung mit Susanna Kumschick
Eintritt Konzert inkl. Museum CHF 15.-/12.Sonntag, 22. Mai 2016, 11.00 bis 17.00 Uhr
Workshop
Knete mich, bewege mich: Trickfiguren animiert
Stop Motion Workshop für Jugendliche und Erwachsene mit dem Trickfilmer Adrian Flückiger einschliesslich Rundgang
durch die Ausstellung.
Weitere Informationen, Kosten und Anmeldung www.gewerbemuseum.ch
Sonntag, 29. Mai 2016, 11.00 Uhr
Thematische Führung mit Experten
Plastilin im Animationsfilm: Segen und Fluch
Jürgen Haas, Leiter Bachelor Animation, Hochschule Luzern – Design & Kunst
Sonntag, 11. September 2016, 11.00 bis 13.00 Uhr
Präsentation
Made in Motion: Einblick in die Produktion eines Stop Motion Projekts
Mit Filmbeispielen und Realisation von Kleinanimationen
Jürgen Haas, Leiter Bachelor Animation, Hochschule Luzern – Design & Kunst
Öffentliche Führungen
Sonntag, 13. März 2016, 12.00 Uhr, mit Susanna Kumschick, nach dem Museumskonzert
Sonntag, 10. April 2016, 11.00 Uhr
Donnerstag, 12. Mai 2016, 18.30 Uhr
Sonntag, 19. Juni 2016, 11.00 Uhr
Donnerstag, 1. September 2016, 18.30 Uhr
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Mai bis Mitte Juni 2016
Filmreihe im Kino Cameo
Im Reich der Knetanimation: Figuren mit Tiefe
Eine Kooperation von Gewerbemuseum und Kino Cameo
Spielort: Lagerplatz 19, Winterthur, Detaillierter Spielplan und Reservation: www.kinocameo.ch
Mary & Max – Adam Elliot, AU 2009, 92'
Mit ausgeprägtem Sinn für Humor bringt Adam Elliot das Kunststück fertig, aus einem Briefwechsel eine bewegende
Aussenseiter-Ballade über eine aussergewöhnliche Freundschaft auf die Leinwand zu zaubern.
The Adventures of Mark Twain – Will Vinton, US 1985/2012, 86'
Mit Plastilin lassen sich sogar Wassermassen und Wolkenberge in Bewegung versetzen. In dieser zauberhaften Welt
begibt sich Mark Twain auf eine atemberaubende Reise bis ins All.
Monster Road – Brett Ingram, USA 2004, 80', E
Der Dokumentarfilm erschliesst nuanciert die wilden Fantasiewelten des legendären Knetanimationskünstlers Bruce
Bickford, der unter anderem Frank Zappas Musik animierte.
Kurzfilmprogramm
Skurril, erheiternd, berührend – eine berauschende Vielfalt an animierten Welten, deren Protagonisten aus Knete ihren
humanen Kollegen in Ausdruckskraft in nichts nachstehen.
INFORMATIONEN FÜR MEDIENSCHAFFENDE
Medienorientierung
Freitag, 4. März 2016, 11.00 Uhr
Einführung von Susanna Kumschick, stv. Leitung/Kuratorin Gewerbemuseum mit anschliessendem
Ausstellungsrundgang.
Weitere Infos für Medienschaffende / Vermittlung von Interviews / individuelle Ausstellungsrundgänge
Luzia Davi, Medien/Kommunikation, [email protected], Telefon +41 (0)52 267 51 36 (direkt: 68 83)
Susanna Kumschick, stv. Leitung / Kuratorin Gewerbemuseum
Anlässlich der Medienorientierung wird eine Pressemappe mit ausführlichen Informationen zur Verfügung stehen. Eine
persönliche Einladung an die Medienorientierung wird separat versandt.
Bildmaterial zum Download
Auf www.gewerbemuseum.ch / Medien stehen hochaufgelöste jpg-Dateien zum Download bereit. Weitere Bilder
folgen. Die Auswahl der Medienbilder wird ab Ausstellungseröffnung mit Impressionen aus der Ausstellung ergänzt.
Weitere aktuelle Ausstellungen im Gewerbemuseum Winterthur
NIRVANA – wundersame Formen der Lust (29. November 2015 bis 8. Mai 2016)
Der Duft der Materialien (29. November 2015 bis 8. Mai 2016)
Material-Archiv (permanent)
Öffnungszeiten Gewerbemuseum
Di bis So 10.00-17.00 Uhr / Do 10.00-20.00 Uhr / Mo geschlossen
Besondere Öffnungszeiten Feiertage www.gewerbemuseum.ch
Eintritt Gewerbemuseum CHF 8.- / 5.- / nur Forum CHF 5.- / 3.Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre und Schulklassen gratis
Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14 / CH-8400 Winterthur
Telefon +41 (52) 267 51 36
[email protected]
www.gewerbemuseum.ch