Übersicht und Infos zu allen Ausstellungen 2016

Der nachtspeicher23 e.V. ist nun bereits seit 7 Jahren fester Bestandteil der Lindenstraße in
Hamburg und St. Georg. Bei seiner Gründung 2008 bestand das Vereinsteam noch ausschließlich
aus Künst­lerInnen, die das kleine Ladengeschäft in der Lindenstraße 23 anmieteten, um hier einen
neuen Ort für Kunst entstehen zu lassen. Mittlerweile hat sich die Zusammensetzung der Mitglieder um Ehrenamtliche aus ganz unterschiedlichen Bereichen erweitert. Neben KünstlerInnen sind
u.a. auch KunsthistorikerInnen und KulturwissenschaftlerInnen Teil des Teams und bereichern den
Kunstort in St. Georg.
_nachtspeicher23 // Jahresthema 2016
Für das Jahresthema 2016 haben wir uns für den Begriff der Leichtigkeit entschieden. Dabei geht es
uns nicht allein um Arbeiten, die besonders leicht und zart sind, sondern viel mehr auch darum, das
Konzept Leichtigkeit zu befragen und im Kontext aktueller Diskurse neu zu verorten.
Der Autor Italo Calvino hat 1985 sechs Vorschläge formuliert, die seiner Ansicht nach für gelungene literarische Arbeit im 21. Jahrhundert wichtig sind. Der erste lautete Leichtigkeit.
Wir glauben, dass dieser Vorschlag auch in künstlerischen Arbeiten eine wichtige Rolle spielt – heute
vielleicht mehr denn je. Daher wird das Jahresthema in zehn Ausstellungen untersucht, in denen sich
die Künstler auf ganz unterschiedliche Weise mit diesem Thema auseinandersetzen werden. Die Ansätze der Künstler sind dabei sehr divergent.
Es werden sowohl Materialien bezüglich ihres Zustandes neu befragt als auch inhaltlichen Fragen von
Leichtigkeit im Alltag nachgegangen. So sind die klassischen Medien wie Malerei, Zeichnung, Video,
Skulptur und Objekt vertreten, aber auch raumgreifende Installationen in Form von Modularen Zeichnungen werden zu sehen sein.
In der Zusammenstellung der Ausstellungen war es uns zum einen wichtig, dass sich die Arbeitsweisen
der Künstler auf eine spannende Weise ergänzen und in den Dialog treten können. Zum anderen legen
wir viel Wert auf einen anregenden Austausch unter den KünstlerInnen selbst.
Aus diesem Grund haben wir versucht, Hamburger Künstler mit Künstlern anderer deutscher Städte
bzw. mit den Künstlern aus Argentinien zusammenzubringen.
www.nachtspeicher23.de
_2016_01 // Constanze Vogt & Anne Steinhagen (Kiel)
Eröffnung 15.1. // Laufzeit 16.-24.1.
Zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen Konstruktion und Destruktion, kann Leichtigkeit entstehen. Die Arbeiten der beiden Künstlerinnen, die eine Serie Papiercollagen mit Projektionen und eine
Video­arbeit umfassen, verbinden sich durch eine besondere Befragung der künstlerischen Medien und
einer Untersuchung von Bildlichkeit.
Beide Arbeitsweisen bewegen sich an den Grenzen der Belastbarkeit des künstlerischen Materials.
­Zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen Konstruktion und Destruktion kann Leichtigkeit aus
­ihrer Sicht etwas sein, das durch eine Bewegung zwischen den Zuständen entsteht.
Die beiden Künst­lerinnen, die sich als Gruppe beworben haben, möchten in den ausgestellten ­Arbeiten
aufeinander Bezug nehmen und eine Übergängigkeit betonen, die auch zwischen den beiden ­Positionen
erfahrbar ist.
Constanze Vogt
*1984 in Bielefeld, Deutschland
2007–12 Bachelorstudium, Muthesius Kunsthochschule Kiel,
bei Prof. Oswald Egger und Prof. Piotr
Ausstellungen (Auswahl)
2014 REGIONALE 2, Von hier aus / From here on in, Overbeck Gesellschaft, Lübeck
2013 (ohne Titel), Kunstraum B, Kiel (E)
2013 Gottfried Brockmann Preis, Stadtgalerie, Kiel
2012 Muthesius Preis, Kunsthalle, Kiel
2012 Blätterwald oder die Quintessenz des Buches, Deutscher Künstlerbund, Berlin
Preise und Stipendien (Auswahl)
2012 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein
Anne Steinhagen
* 1983 Bad Oldesloe, Deutschland
2010 Masterstudium Medienkunst, Muthesius Kunsthochschule Kiel,
bei Prof. Arnold Dreyblatt
2007 Bachelorstudium Freie Kunst, Muthesius Kunsthochschule Kiel,
bei Prof. BKH Gutmann / Prof. Thorsten Goldberg / Prof. Arnold Dreyblatt
Ausstellungen (Auswahl):
2015 Projekt: performing the black mountain archive, Im Rahmen der Ausstellung
black mountain college - ein interdisziplinäres Experiment, Hamburger Bahnhof, Berlin
2014 Intervention in der Ausstellung: Marie lang Dinner Party. Vbkö, Maeysengasse, Wien
2013 name that thing, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
2012 architecture of art, City Gallerie des Kunstvereins Wolfsburg, Wolfsburg
2011 leergut, im Rahmen des Kunstfleckenfestival, Neumünster
Preise und Stipendien (Auswahl)
2014 Muthesius Projekt für das Projekt:
Trophäen, Sammlungen und die Verbindungen zur Fotografie
2012 vorgeschlagen für Wettbewerb-Teilnahme:
Kunststudentinnen stellen aus 2013 in der Bundeskunsthalle, Bonn
www.nachtspeicher23.de
_2016_02 // Claudia Hinsch (Hamburg)
Eröffnung 12.2. // Laufzeit 13.-21.2.
Materiallose Zwischenräume lassen luftleeren Freiraum entstehen. Die Künstlerin arbeitet mit Gips,
Ton und Luft im Raum und lässt so die Leichtigkeit selbst als Material erscheinen. Die Gemeinsamkeit
der Arbeiten ist die Fläche, die durch ihre Umgebung definiert wird.
Verbindungen zwischen den Arbeiten beschreiben Flächen und Ausschnitte, wo der entstehende Leerraum seine Bedeutung in der Leichtigkeit findet. Die Maße der Arbeit ergeben sich durch die Räumlichkeit und erstrecken sich von der Decke bis zur Bodenfläche.
Claudia Hinsch wird ihre Arbeiten zum Teil ortsbezogen im Raum entstehen lassen.
Claudia Hinsch
* 1966 in Ahrensburg, Deutschland
1997–2004 Studium der freien Kunst an der HfK Bremen und Kunstakademie Düsseldorf
Ausstellungen (Auswahl)
2014Natürlich Kunst, Gruson Gewächshäuser, Magdeburg
2014Kunstfrühling 2014, Güterbahnhof, Bremen
2014Freiräume, Stipendiaten AfdK e.V., on-off Galerie, Hamburg
2013one year, 22 Stipendiaten, Marstall, Ahrensburg
2012Betriebsfeier, eeg, Leipzig
2010vertical, liaison controverse, Düsseldorf
20090X/01, Friese-Kunstkammer, Hamburg
2007Abschlussausstellung, Artist in Residence Chinati Foundation, Locker Plant, Marfa / USA
Preise und Stipendien
2013 Freiräume, Atelierstipendium, AfdK e.V., Hamburg
2007 Artist in Residence, Chinati Foundation, Marfa, USA
ifa Künstlerförderung
Projektförderung der Kulturbehörde Hamburg
2006 Arbeitsstipendium Künstlergut Prösitz
2005 Preis der NordWestKunst, Kunsthalle Wilhelmshaven
2004 Jahresstipendium der Kulturstiftung Stormarn
www.nachtspeicher23.de
_2016_03 // Lee Jaemin & Helene Getty (München)
Eröffnung 11.3. // Laufzeit 12.-20.3.
Schwere Themen und ihre Leichtigkeit. In dieser Doppelausstellung werden zwei Künstler aus München
präsentiert, die in völlig unterschiedlicher Weise „schwere“ Themen angehen und sich gut ergänzen
ohne zu konkurrieren.
Lee Jaemin versucht die Schwere des Alltags in all ihrer Leichtigkeit einzufangen. Ein zerbrechliches Gebilde aus sanftem Aquarell und vergänglichem Papier hilft dabei, den Moment zu visualisieren und der
Realität zu entfliehen. Ein Wimpernschlag zärtlich-aufblitzender Leichtigkeit, ein Moment so unhaltbar
wie das Dasein der Leichtigkeit – dem Orgasmus eines Pornos.
Auch das Thema von Helene Getty ist die Realitätsflucht. Die Mittel und Wege zur Flucht aus der allgemeinen, alltäglichen Realität in eine eigene, subjektive Welt, in einen eigenen Zufluchtsort, ein eigenes kleines Paradies. Tagträume, Phantasmen, Imagination, Halluzinationen sind alles Luftschlösser, aus
nichts handfestem gebaut und dennoch kraftvoller und unzerstörbarer als jedes massive Material. In
ihrer Leichtigkeit trotzen sie jedwedem Gesetz der Natur. Ihre spezielle Drucktechnik, in Kombi­nation
mit transparenter Farbigkeit, kommuniziert ihr Innerstes. Ein Versuch, die Leichtigkeit und Ungreifbarkeit
des camouflageartigen Flirrens, das Auftauchen einer neuen Realität im Jetzt, einzufangen. In ihrer Serie
„Escape, Preparadise Sorry Now“, angelehnt an Fassbinder, hat sie sich näher damit auseinander gesetzt.
Lee Jaemin
*1987 in Korea / Lebt und arbeitet in München
2014 Kyungwon Universität (K.W.U) Visuelle Kommunikation Design
2013 Akademie der Bildenden Künste München, Malerei (Klasse Förg/Dornfeld)
Ausstellungen (Auswahl)
2015 Klasse Förg / Dornfeld, Galerie Jahn, München, Deutschland
2013 Toulouse International Art Festival, Toulouse, Frankreich
Helene Getty
* 1983in Karabulak, Kasachstan / Lebt seit 1993 in Deutschland.
2012 Studium der Freien Malerei und Grafik bei Prof. Markus Oehlen, Akademie der Bildenden Künste München
2007 Studium der freien Malerei bei Prof. Peter Angermann, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Ausstellungen (Auswahl)
2015 Altonale, Hamburg
2014 Infame Esilio, Malergruppe Studio 5, Berlin
2013 Panama Plus, STROM, München
2012 Living Painting Project, G8, Bolzano, Italien
Preise und Stipendien (Auswahl)
2010 Stipendium für freie Malerei, Accademia di Belle Arti di Palermo, Italien
www.nachtspeicher23.de
_2016_04 // Sebastian von Papp (Hamburg)
Eröffnung 8.4. // Laufzeit 9.-17.4.
Temporäre Modularzeichnung frei im Raum. Die Spontanität und Mobilität lässt Raum für Leichtigkeit.
Sebastian von Papp wird Installationen seiner modularen Zeichnung im nachtspeicher23 realisieren,
sodass große, begehbare Zeichnungen entstehen werden. Abhängig vom Standort des Betrachters
kann die gesamte Arbeit mit jeder Blickrichtung aufs Neue als sich stets verändernde Zeichnung wahrgenommen werden. Die Arbeit basiert auf einer Vielzahl von Modulen, die aus zeichenhaften Linienbündeln bestehen.
Mit dem Fundus an Linien bezeichnet von Papp an Ort und Stelle den Raum und fügt, abhängig von der
jeweiligen architektonischen Situation, die Module zu einer komplexen Raum-Zeichnung zusammen.
Jede Installation der Modularen Zeichnung ist temporär. Das Besondere an der Installation zum Thema
Leichtigkeit ist, dass die Raumzeichnung beinahe frei im Raum schwebt, nur an einigen Stellen gibt es
Berührungspunkte zwischen Zeichnung und Wand bzw. Decke. Seine Arbeiten entstehen vor Ort unter
Einbeziehung des Raums.
Sebastian von Papp
* 1980in Bonn, Deutschland / Lebt und arbeitet in Hamburg
2001–2004Studium an der Kunsthochschule Mainz
Ausstellungen (Auswahl)
2015 Aktion #78 – moving lines, 2025 e.V., Hamburg
2014 Macht, Kunsthaus, Hamburg
2013 Endstation Frohe Zukunft, Nachtspeicher 23, Hamburg
2012 StaubRaub – alte Werke neu gesehen, Martin von Wagner Museum, Würzburg
2011 Walther Koschatzky Kunstpreis 2011, MuMok Wien
2008 Holzschnitt heute, Ludwigsburg
2007 Nordwestkunst, Kunsthalle Wilhelmshaven
www.nachtspeicher23.de
_2016_05 // Ulrike Dornis und Jens Hanke (Berlin) Eröffnung 13.5. // Laufzeit 14.-22.5.
Doppelhelix – Kontrast zwischen Leichtigkeit und Komplexität. Die Künstler werden eine
­Raumsituation mit Ecken und den sich daraus ergebenden visuell-perspektivischen Verschiebungen
realisieren. Mit Wachsemulsion bemalte Papierbahnen, je 1,25 m breit, werden leicht überlappend
und nebeneinander an eine Wand installiert und schwingen leicht über dem Boden.
Ulrike Dornis und Jens Hanke bearbeiten den Rhythmus einer historisch anmutenden Struktur, bringen die zugrunde liegende architektonische, der Schwerkraft verpflichtete Konstruktion dabei aus
dem Gleichgewicht und erhalten eine sich spielerisch windende Doppelhelix.
Die (scheinbare) Leichtigkeit der Installation steht damit in Kontrast zur Architektur selbst, verweist
in ihrer Komplexität aber auch auf unsere weitverzweigte und komplexe Gesellschaft, die mit einer ebenso komplexen Architektur einhergeht, welche wiederum weitverzweigte, unterschiedliche
­F­ormen aufweist.
Ulrike Dornis
* 1966 in Leipzig, Deutschland / Lebt und arbeitet in Berlin
1986–92Studium der Malerei, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig
Ausstellungen (Auswahl)
2014 tba, Stadtgalerie Lauenburg
2014 HGB 96 92 90 89 89, Galerie Hartwich, Rügen
2013 Leipzig – Berlin – Wroclaw in Nysa Muzeum w Nysie, PL
2010 unter uns, Atelier Silke Wagler, Leipzig
2010 Horizonte, Altes Museum Neukölln, Berlin
2009 Arabeske, Literaturforum im Brecht-Haus, Berlin
2005 Schlusslichter und Blinksignale, Galerie der HGB, Leipzig
1995 Big Goddesses, DAAD-Galerie Kairo, Ägypten
Preise und Stipendien (Auswahl)
2000 und 2002 Stipendium des Kulturfonds Sachsen
1999 Pollock-Krasner Stipendium, New York, NY
Goldrausch Stipendium des Senats Berlin
Jens Hanke
* 1966 in Eilenburg, Deutschland / Lebt und arbeitet in Berlin
1985-90Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig: Diplom Maler und Grafiker
Ausstellungen (Auswahl)
2014 The Venue of P. II Heinz · Kramer, Hamburg
2013 Having been down by the fishes balzer art projects, Basel, Schweiz
Palais Liechtenstein Feldkirch, Österreich
2012 Songs on Reflection Galerie Carolyn Heinz, Hamburg
2011 mail3 art Kunstverein Neukölln
2010 Echoraum kunstraum t27, Berlin
2009 Four Times Home Again Literaturforum Berlin
2006 Home Again Studio Galerie, Museum Sensenhammer, Leverkusen
Preise und Stipendien (Auswahl)
2013 Projektförderung Senat Berlin
2011 art Karlsruhe-Preis 2011 des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe
1991 Förderstipendium des Reclam Verlages, Leipzig
www.nachtspeicher23.de
_2016_06 // Carlos Roberto Franco (Hamburg) & Nicolas Engele (Halle/Saale)
Eröffnung 10.6. // Laufzeit 11.-19.6.
Visuelle Leichtigkeit durch Reduktion. Die beiden Künstler dieser Doppelausstellung harmonieren in ihren
minimalistischen Arbeitsweisen und erzeugen mit ihren Werken gemeinsam eine fast digitale Klarheit.
Transformation ist das Thema der kleinformatigen Einzelobjekte sowie Ensembles von Carlos Roberto
Franco. In der Ausstellung sollen Prozesse der Veränderung und Wandlung verdeutlicht und gleichzeitig
die Energie und Spannung zwischen Materialien wie Kupferplatten, Glas, Salz, Teer und Baumwolle fassbar gemacht werden.
Nicolas Engeles Werke sind sehr reduziert, ohne dass ihnen deswegen ein einfacher, gar müheloser Arbeitsprozess zugrunde liegen würde. Im Gegenteil, der fast manische Entstehungsprozess wird im fertigen Werk sichtbar.
Es bleiben feine Raster, die durch gezielten Farbauf- und abtrag entstehen und die trotz aller Mühe und Präzision
einen leichten, in der Auflösung befindlichen Charakter haben. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Reduktion und
visuellen Leichtigkeit auszuloten, aber eine dahinter liegende Schwere nicht aus dem Auge zu verlieren.
Carlos Roberto Franco
*1960 Bogotà D.C. Kolumbien / Lebt und arbeitet in Hamburg
1986–91Studium der bildenden Kunst, Schwerpunkt Bildhauerei, Universidad Nacional de Colombia, Kolumbien
1996 Laboratorio Internazionale della Comunicazione, Katholische Universität Mailand, Video und Fernsehen
Ausstellungen (Auswahl)
2014 Europa Mythos & Vision, Bernd und Gisela Rosenheim-Stiftung, Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main
2013 Konstruktiv / Konkrete Kunst, Kunsthalle Messmer, Riegel am Kaiserstuhl
1998 Salón del Juguete, Fundación Gilberto Alzate Avendano, Bogotá, Kolumbien.
1996 Artefactum Ludens Sculptures, Organisation der Iberoamerikanischen Staaten, OEI
1994 Biennale der Radierung, Lithographie und Serigraphie Tem Sanat Galerisi, Istanbul
IV. Salón der jungen Kunst, Corferias, Bogotá
Preise und Stipendien
1992–93Aktmalerei und Radierung, Accademia di Belle Arti, Florenz,
Stipendium des italienischen Außenministeriums und Kulturinstituts
1998–2000Stipendium des kolumbianischen Kulturministeriums und des Instituts für Auslandsstudien,
ICETEX; Lichtregie, Centre de Formation professionelle en Techniques du Spectacle (CFPTS), Paris
Nicolas Engele
*1986 in Ulm, Deutschland
2008–14Studium der Freien Kunst bei Prof. Thomas Rug an der Burg Giebichenstein
Kunsthochschule Halle, Abschluss mit Diplom
2006–08Studium der Architektur an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), Leipzig
Ausstellungen (Auswahl)
2015 Jubiläumsshow: 10 Jahre dieHO-Galerie, dieHO-Galerie, Magdeburg
2014 Die BURG verbindet, Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (Saale)
2014 Der Mensch ist ein Geheimnis, Museum F.M. Dostojewski, Sankt Petersburg
2012 Kulturprodukt (Atelierrundgang), Ausstellungsraum im Goldenen Pflug, Halle (Saale)
2011 *falling in love*, Pony Pedro, Berlin
www.nachtspeicher23.de
_2016_07 // Marie Lynn Speckert (Halle/Saale)
Eröffnung 8.7. // Laufzeit 9.7.-17.7.
Unfarbige Leichtigkeit schafft neuen Vordergrund und Materialität. Als Meisterschülerin der Bild­
hauerei löst ­Marie Lynn Speckert mit ihren minimalistischen Skulpturen die Schwere des Materials
Metall auf. Aus dem starren, kalten und schweren Werkstoff werden fragile, leichte Objekte. Häufig
entstehen diese aus industriell gefertigten Gegenständen, welchen sie eine leichtere und ­spielerische
Aura verleiht. Oft stellt sie diesen minimalistisch-kühlen Objekten weiche, organische­Materialien wie
Felle oder Tierpräparate gegenüber. Für die Ausstellung „Albino“ im nachtspeicher23 setzt sie sich mit
dem Phänomen der Farb(los)igkeit auseinander. Fasziniert von der Reinheit und unbefleckten Leichtigkeit der (Nicht-)Farbe Weiß wird sie eine ortsspezifische Rauminstallation entwickeln, bei der durch
den Verzicht auf Farben die Gegensätzlichkeit der Materialien in den Vordergrund rückt.
Marie Lynn Speckert
*1989 in Hannover, Deutschland / Lebt und arbeitet in Halle
2015 Meisterschülerstudium in Bildhauerei bei Prof. Wilhelm Mundt, HfbK Dresden
2015 Diplom mit Auszeichnung in Bildhauerei Schwerpunkt Metall bei Frau Prof. Andrea Zaumseil,
Burg Giebichenstein, Halle
2013 Erasmus DAAD-Stipendium bei Johan Muyle, Cambre Ècole d’Art, Brüssel
Ausstellungen (Auswahl)
2015 Rauschen, mit Tobias Gellscheid, Zaglmaier Galerie, Halle Saale
2014 Invasion, art-jams, e-werk, Freiburg
2014 Vinje snoforming, Norwegen
2013 die 8 Besten, dieHo-Galerie, Magdeburg
2013 Endstation Frohe Zukunft, nachtspeicher23, Hamburg
www.nachtspeicher23.de
_2016_08 // Susann Körner (Hamburg) & Carolina Magnin (Buenos Aires)
Eröffnung 16.9. // Laufzeit 17.-25.9.
Zwei Fotografinnen sehen Leichtigkeit in der Fragilität und Flüchtigkeit eines gelebten Augenblicks.
­Susann Körner aus Hamburg und Carolina Magnin aus Buenos Aires arbeiten mit Archiven von fotografischen, wissenschaftlichen oder literarischen Fundstücken. Sie bewahren und zeigen die unbeständigen Momente, aus denen sich unsere Leben zusammenfügen ohne jedoch deren Flüchtigkeit zu
negieren. Vielmehr ist es diese Flüchtigkeit, welche in den Fokus rückt.
Coralina Magnin zeigt in ihrer Arbeit „Liebe“ Porträts aus alten Krankenakten von Patienten. Sie druckt
diese auf Mullbinden oder legt die Negative in alte, mit Chemikalien gefüllte Medizinfläschchen. Die
Spuren der Krankheit verblassen im Laufe der Ausstellung nach und nach zusammen mit den Bildern
der Porträtierten. Es bleibt eine Erinnerung an die Erinnerung.
Susann Körner sammelt flüchtige Momente aus dem Alltag sowohl in fotografischen Momentaufnahmen als
auch in Textfragmenten aus dem urbanen Umfeld. Es ist Glück, dass diese oft sehr poetischen, stillen Momente dem Strom der Ereignisse entrissen wurden, und wir sie für eine kleine Weile länger betrachten können.
Susann Körner
*1972 in Schleswig Holstein, Deutschland / Lebt und arbeitet in Hamburg
2006 Diplom im Studiengang Visuelle Kommunikation, Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK), Schwerpunkt: Künstlerische Fotografie, Sprache, Künstlerbücher
2008 Abschluss Aufbaustudium an der HFBK Hamburg
Ausstellungen (Auswahl)
2015 CURIOSITY KILLS THE CAT, Galerie Esther Donatz, München
2014 Einmal waren ich und ein merkwürdiger Augenblick allein, Fotografie und Sprache,
Galerie Esther Donatz, München (E)
2012 Dreierlei unsachlich, Fotografien und Künstlerbücher, Projekthaus Hamburg
2011 DEIN BESTES THUN, Kassenbonsprache, büro orange im Kunstverein Ruhr, Essen (E)
Carolina Magnin
*1975 in Buenos Aires, Argentinien / Lebt und arbeitet in Argentinien
1994–2012 Studium der Kunst, Fotografie und Philosophie an der Universität Buenos Aires,
der Escuela Argentina de Fotografía und dem Center of Photographie, New York, USA
Ausstellungen (Auswahl)
2014 Ánima, Museo de Arte Contemporáneo de Salta
2014 Trame, Galeria Bárbara Frigerio- Milán – Italia
2013 Ánima, Museo de Arte Contemporáneo Emilio Caraffa, Córdoba
2013 Slice of life, Linus Gallery, Los Angeles, USA
2012 Renaissance Prize, Mall Galleries, Londres, Reino Unido
Preise und Stipendien (Auswahl)
2014 Salón Nacional de Artes Visuales, Palais de Glace, Photography, Mention Prize
2012 III Contemporary Photography Award Caraffa Museum, Córdoba, Argentinien
2012 Renaissance Photography Preis, London
2008 Ernesto Catena Contemporary Photography Prize
2005 Coca Cola Prize at Buenos Aires Photo
www.nachtspeicher23.de
_2016_09 // Guido Ignatti (Buenos Aires) & Anna Myga Kasten (Hamburg)
Eröffnung 14.10. // Laufzeit 15.–23.10.
Licht im Dunklen, Leichtigkeit in der Stabilität. Skulptur im internationalen Dialog. Mit Guido Ignatti und
Anna Myga Kasten zeigen wir zwei Bildhauer/innen aus Argentinien und Hamburg. Die beiden Künstler schaffen in ihren oft improvisiert wirkenden und im Moment verhafteten Arbeiten eine überraschende Ästhetik
von Leichtigkeit.
Anna Myga Kastens raumgreifende Skulpturen sind durch ihr Material im tatsächlichen Sinne leicht. Sie bestehen aus mit Kleister eingestrichenem Papier. Während des Herstellungsprozesses sind manche Stellen nass,
schwer und weich, andere bereits ausgehärtet, leicht und vergleichsweise stabil. Aus dieser Diskrepanz der
Gewichtsverhältnisse ergeben sich ihre Formen, welche frei im Raum hängen und die Schwerkraft zu negieren scheinen.
Licht ist das eigentliche Material von Guido Ignattis Skulpturen. Er verbarrikadiert mit groben Balken Fenster
oder fiktive Löcher in der Wand; das durch die Spalten hindurch brechende Licht bringt in halbdunkle Räume
ein Versprechen von etwas Neuem, Leichteren auf der anderen Seite.
Guido Ignatti
* 1981in Buenos Aires, Argentinien / Lebt und arbeitet in Argentinien
Studium der Bildhauerei an der Nationalen Universität der Künste, Buenos Aires,
und der Szenischen Charakterisierung am Teatro Colón, Buenos Aires, Argentinien
Ausstellungen (Auswahl)
2015 VISTA INTERIOR DE UNA CÁMARA, Centro Cultural Recoleta, Buenos Aires, Argentinien
2014 TODO METAL PUEDE TRANSFORMARSE EN ORO, El Mirador Espacio, Buenos Aires, Argentinien
2013 ESPACIOS PARASITADOS, Pabellón de las Bellas Artes de la U.C.A., Buenos Aires, Argentinien
RIÑA DE GALLOS, Rusia Galería, Tucumán, Argentinien
2012 FUEN7E, Lordi Arte Contemporáneo, Buenos Aires, Argentinien
2010 PROYECTO EXIT/SALIDA 3RA EDICIÓN, proyecto EXIT/SALIDA, Buenos Aires, Argentinien
Anna Myga Kasten
*1977 in Rahden (Westfalen), Deutschland / Lebt und arbeitet in Berlin
2006 Abschluss als Meisterschülerin bei Johannes Brus
2005 Diplom Freie Kunst
2000 Beginn des Studiums Freie Kunst an der HBK Braunschweig bei Hartmut Neumann und Johannes Brus
Ausstellungen (Auswahl)
2010 carte blanche, clarke-gallery, Berlin
2008 session of young art/manege, St. Petersburg, Russland
2007 sharky 18, Kunstverein St. Pauli, Hamburg
2006 Ufoangst im kleinen Kreis, Gerhardt-Marcks-Haus (Pavillon), Bremen
2005 Plattform#2, Kunstverein Hannover
Preise und Stipendien (Auswahl)
2001–06Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes
www.nachtspeicher23.de
_2016_10 // Florian Tenk (Dachau) & Asana Fujikawa (Hamburg)
Eröffnung 11.11. // Laufzeit 12.-20.11.
Zeitlose Geschichten auf Papier – Fotografie und Radierung im Kontext der Leichtigkeit. Eine
­interessante ­Gruppenausstellung vereint die Künstler Florian Tenk und Asana Fujikawa und ihre Sagen.
Thematisch stehen bei Tenk der Mensch und sein Dasein, in Bezug auf den eigenen Körper, Sexualität
und Identität im Mittelpunkt. Der Mythos von Artemis und Aktion ist eine Geschichte über Keuschheit, Triebe und das Sexualisieren des Körpers. Das Spiel der Geschlechterfrage wird auf einer anderen
Ebene durch die Darstellung von weiblich und männlich konnotierten Attributen nochmals aufgegriffen. Zusätzlich erzeugt Tenk durch eine freie Hängung seiner Arbeiten, welche sich überschneiden und
verdecken, ein Gefühl von Leichtigkeit. Licht und Schatten, welche in dem Raum entstehen, spielen mit
Sichtbarem und Unsichtbarem. Die Fotowerke werden aus der üblichen, starren Wirkungsweise gelöst.
Im Rahmen des Jahresthemas möchte Asana Fujikawa eine Volkssage aus Japan, die
­„Hagoromo-densetsu“, aufgreifen und sie mit dem Thema Leichtigkeit in Beziehung setzen. Die Sage
handelt von einem Himmelsmädchen und Hagoromo, einer Robe zum Wandeln zwischen den Welten.
Die Narrativität der Arbeiten hat ihre Einflüsse aus der japanischen und der europäischen Mytho­logie.
In ihren unterschiedlich großen, gerahmten Radierungen findet man kleine Essenzen von solchen
­Geschichten, gemischt mit der Alltäglichkeit und den Erfahrungen aus ihrem Leben.
Florian Tenk
*1987 in Dachau, Deutschland / Lebt und arbeitet in München
2011–15 Fotografiestudium, Akademie der Bildenden Künste München, bei Prof. Dieter Rehm
Ausstellungen (Auswahl)
2015 Black & White Exhibition, LH21 Gallery, Budapest
2015 Das menschliche Leben beginnt jenseits der Verzweiflung, londBlondContemporary, Berlin
2014 Macht/Kontrolle, kuratiert von wals.gallery, Goldbergstudios, München
2013 Part Peng Kunstschau, Mainz
2013 Eye Eye, Lothringer13, München
Asana Fujikawa
*1981 in Tokio, Japan / Lebt und arbeitet in Hamburg
2009–14Studium der freien Kunst, HBK Hamburg, bei Prof. Matt Mullican, Prof. Uwe Henneken, Prof. Nick Mauss
2008–09Gaststudium an der Weissensee Kunst Hochschule Berlin, bei Prof. Hanns Schimansky
2007–08Gaststudium der freien Kunst an der HBK Dresden, bei Prof. Hans-Peter Adamski
1999–2003Studium der Kunst und Lehramt, Nagoya Zokei University Aichi, Japan (Diplom)
Ausstellungen (Auswahl)
2015 Auge um Auge, Licht um Licht, bluesleeve, Hamburg (E)
2014 Mononale2014, Vorwerkstift, Hamburg
2013 Non Titel, Goldsmith Galerie, London
2013 Mononale2013, Vorwerkstift, Hamburg
www.nachtspeicher23.de