Der nachtspeicher23 e.V. ist nun bereits seit 7 Jahren fester Bestandteil der Lindenstraße in Hamburg und St. Georg. Bei seiner Gründung 2008 bestand das Vereinsteam noch ausschließlich aus KünstlerInnen, die das kleine Ladengeschäft in der Lindenstraße 23 anmieteten, um hier einen neuen Ort für Kunst entstehen zu lassen. Mittlerweile hat sich die Zusammensetzung der Mitglieder um Ehrenamtliche aus ganz unterschiedlichen Bereichen erweitert. Neben KünstlerInnen sind u.a. auch KunsthistorikerInnen und KulturwissenschaftlerInnen Teil des Teams und bereichern den Kunstort in St. Georg. _nachtspeicher23 // Jahresthema 2016 Für das Jahresthema 2016 haben wir uns für den Begriff der Leichtigkeit entschieden. Dabei geht es uns nicht allein um Arbeiten, die besonders leicht und zart sind, sondern viel mehr auch darum, das Konzept Leichtigkeit zu befragen und im Kontext aktueller Diskurse neu zu verorten. Der Autor Italo Calvino hat 1985 sechs Vorschläge formuliert, die seiner Ansicht nach für gelungene literarische Arbeit im 21. Jahrhundert wichtig sind. Der erste lautete Leichtigkeit. Wir glauben, dass dieser Vorschlag auch in künstlerischen Arbeiten eine wichtige Rolle spielt – heute vielleicht mehr denn je. Daher wird das Jahresthema in zehn Ausstellungen untersucht, in denen sich die Künstler auf ganz unterschiedliche Weise mit diesem Thema auseinandersetzen werden. Die Ansätze der Künstler sind dabei sehr divergent. Es werden sowohl Materialien bezüglich ihres Zustandes neu befragt als auch inhaltlichen Fragen von Leichtigkeit im Alltag nachgegangen. So sind die klassischen Medien wie Malerei, Zeichnung, Video, Skulptur und Objekt vertreten, aber auch raumgreifende Installationen in Form von Modularen Zeichnungen werden zu sehen sein. In der Zusammenstellung der Ausstellungen war es uns zum einen wichtig, dass sich die Arbeitsweisen der Künstler auf eine spannende Weise ergänzen und in den Dialog treten können. Zum anderen legen wir viel Wert auf einen anregenden Austausch unter den KünstlerInnen selbst. Aus diesem Grund haben wir versucht, Hamburger Künstler mit Künstlern anderer deutscher Städte bzw. mit den Künstlern aus Argentinien zusammenzubringen. www.nachtspeicher23.de _2016_01 // Constanze Vogt & Anne Steinhagen (Kiel) Eröffnung 15.1. // Laufzeit 16.-24.1. Zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen Konstruktion und Destruktion, kann Leichtigkeit entstehen. Die Arbeiten der beiden Künstlerinnen, die eine Serie Papiercollagen mit Projektionen und eine Videoarbeit umfassen, verbinden sich durch eine besondere Befragung der künstlerischen Medien und einer Untersuchung von Bildlichkeit. Beide Arbeitsweisen bewegen sich an den Grenzen der Belastbarkeit des künstlerischen Materials. Zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen Konstruktion und Destruktion kann Leichtigkeit aus ihrer Sicht etwas sein, das durch eine Bewegung zwischen den Zuständen entsteht. Die beiden Künstlerinnen, die sich als Gruppe beworben haben, möchten in den ausgestellten Arbeiten aufeinander Bezug nehmen und eine Übergängigkeit betonen, die auch zwischen den beiden Positionen erfahrbar ist. Constanze Vogt *1984 in Bielefeld, Deutschland 2007–12 Bachelorstudium, Muthesius Kunsthochschule Kiel, bei Prof. Oswald Egger und Prof. Piotr Ausstellungen (Auswahl) 2014 REGIONALE 2, Von hier aus / From here on in, Overbeck Gesellschaft, Lübeck 2013 (ohne Titel), Kunstraum B, Kiel (E) 2013 Gottfried Brockmann Preis, Stadtgalerie, Kiel 2012 Muthesius Preis, Kunsthalle, Kiel 2012 Blätterwald oder die Quintessenz des Buches, Deutscher Künstlerbund, Berlin Preise und Stipendien (Auswahl) 2012 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein Anne Steinhagen * 1983 Bad Oldesloe, Deutschland 2010 Masterstudium Medienkunst, Muthesius Kunsthochschule Kiel, bei Prof. Arnold Dreyblatt 2007 Bachelorstudium Freie Kunst, Muthesius Kunsthochschule Kiel, bei Prof. BKH Gutmann / Prof. Thorsten Goldberg / Prof. Arnold Dreyblatt Ausstellungen (Auswahl): 2015 Projekt: performing the black mountain archive, Im Rahmen der Ausstellung black mountain college - ein interdisziplinäres Experiment, Hamburger Bahnhof, Berlin 2014 Intervention in der Ausstellung: Marie lang Dinner Party. Vbkö, Maeysengasse, Wien 2013 name that thing, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg 2012 architecture of art, City Gallerie des Kunstvereins Wolfsburg, Wolfsburg 2011 leergut, im Rahmen des Kunstfleckenfestival, Neumünster Preise und Stipendien (Auswahl) 2014 Muthesius Projekt für das Projekt: Trophäen, Sammlungen und die Verbindungen zur Fotografie 2012 vorgeschlagen für Wettbewerb-Teilnahme: Kunststudentinnen stellen aus 2013 in der Bundeskunsthalle, Bonn www.nachtspeicher23.de _2016_02 // Claudia Hinsch (Hamburg) Eröffnung 12.2. // Laufzeit 13.-21.2. Materiallose Zwischenräume lassen luftleeren Freiraum entstehen. Die Künstlerin arbeitet mit Gips, Ton und Luft im Raum und lässt so die Leichtigkeit selbst als Material erscheinen. Die Gemeinsamkeit der Arbeiten ist die Fläche, die durch ihre Umgebung definiert wird. Verbindungen zwischen den Arbeiten beschreiben Flächen und Ausschnitte, wo der entstehende Leerraum seine Bedeutung in der Leichtigkeit findet. Die Maße der Arbeit ergeben sich durch die Räumlichkeit und erstrecken sich von der Decke bis zur Bodenfläche. Claudia Hinsch wird ihre Arbeiten zum Teil ortsbezogen im Raum entstehen lassen. Claudia Hinsch * 1966 in Ahrensburg, Deutschland 1997–2004 Studium der freien Kunst an der HfK Bremen und Kunstakademie Düsseldorf Ausstellungen (Auswahl) 2014Natürlich Kunst, Gruson Gewächshäuser, Magdeburg 2014Kunstfrühling 2014, Güterbahnhof, Bremen 2014Freiräume, Stipendiaten AfdK e.V., on-off Galerie, Hamburg 2013one year, 22 Stipendiaten, Marstall, Ahrensburg 2012Betriebsfeier, eeg, Leipzig 2010vertical, liaison controverse, Düsseldorf 20090X/01, Friese-Kunstkammer, Hamburg 2007Abschlussausstellung, Artist in Residence Chinati Foundation, Locker Plant, Marfa / USA Preise und Stipendien 2013 Freiräume, Atelierstipendium, AfdK e.V., Hamburg 2007 Artist in Residence, Chinati Foundation, Marfa, USA ifa Künstlerförderung Projektförderung der Kulturbehörde Hamburg 2006 Arbeitsstipendium Künstlergut Prösitz 2005 Preis der NordWestKunst, Kunsthalle Wilhelmshaven 2004 Jahresstipendium der Kulturstiftung Stormarn www.nachtspeicher23.de _2016_03 // Lee Jaemin & Helene Getty (München) Eröffnung 11.3. // Laufzeit 12.-20.3. Schwere Themen und ihre Leichtigkeit. In dieser Doppelausstellung werden zwei Künstler aus München präsentiert, die in völlig unterschiedlicher Weise „schwere“ Themen angehen und sich gut ergänzen ohne zu konkurrieren. Lee Jaemin versucht die Schwere des Alltags in all ihrer Leichtigkeit einzufangen. Ein zerbrechliches Gebilde aus sanftem Aquarell und vergänglichem Papier hilft dabei, den Moment zu visualisieren und der Realität zu entfliehen. Ein Wimpernschlag zärtlich-aufblitzender Leichtigkeit, ein Moment so unhaltbar wie das Dasein der Leichtigkeit – dem Orgasmus eines Pornos. Auch das Thema von Helene Getty ist die Realitätsflucht. Die Mittel und Wege zur Flucht aus der allgemeinen, alltäglichen Realität in eine eigene, subjektive Welt, in einen eigenen Zufluchtsort, ein eigenes kleines Paradies. Tagträume, Phantasmen, Imagination, Halluzinationen sind alles Luftschlösser, aus nichts handfestem gebaut und dennoch kraftvoller und unzerstörbarer als jedes massive Material. In ihrer Leichtigkeit trotzen sie jedwedem Gesetz der Natur. Ihre spezielle Drucktechnik, in Kombination mit transparenter Farbigkeit, kommuniziert ihr Innerstes. Ein Versuch, die Leichtigkeit und Ungreifbarkeit des camouflageartigen Flirrens, das Auftauchen einer neuen Realität im Jetzt, einzufangen. In ihrer Serie „Escape, Preparadise Sorry Now“, angelehnt an Fassbinder, hat sie sich näher damit auseinander gesetzt. Lee Jaemin *1987 in Korea / Lebt und arbeitet in München 2014 Kyungwon Universität (K.W.U) Visuelle Kommunikation Design 2013 Akademie der Bildenden Künste München, Malerei (Klasse Förg/Dornfeld) Ausstellungen (Auswahl) 2015 Klasse Förg / Dornfeld, Galerie Jahn, München, Deutschland 2013 Toulouse International Art Festival, Toulouse, Frankreich Helene Getty * 1983in Karabulak, Kasachstan / Lebt seit 1993 in Deutschland. 2012 Studium der Freien Malerei und Grafik bei Prof. Markus Oehlen, Akademie der Bildenden Künste München 2007 Studium der freien Malerei bei Prof. Peter Angermann, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Ausstellungen (Auswahl) 2015 Altonale, Hamburg 2014 Infame Esilio, Malergruppe Studio 5, Berlin 2013 Panama Plus, STROM, München 2012 Living Painting Project, G8, Bolzano, Italien Preise und Stipendien (Auswahl) 2010 Stipendium für freie Malerei, Accademia di Belle Arti di Palermo, Italien www.nachtspeicher23.de _2016_04 // Sebastian von Papp (Hamburg) Eröffnung 8.4. // Laufzeit 9.-17.4. Temporäre Modularzeichnung frei im Raum. Die Spontanität und Mobilität lässt Raum für Leichtigkeit. Sebastian von Papp wird Installationen seiner modularen Zeichnung im nachtspeicher23 realisieren, sodass große, begehbare Zeichnungen entstehen werden. Abhängig vom Standort des Betrachters kann die gesamte Arbeit mit jeder Blickrichtung aufs Neue als sich stets verändernde Zeichnung wahrgenommen werden. Die Arbeit basiert auf einer Vielzahl von Modulen, die aus zeichenhaften Linienbündeln bestehen. Mit dem Fundus an Linien bezeichnet von Papp an Ort und Stelle den Raum und fügt, abhängig von der jeweiligen architektonischen Situation, die Module zu einer komplexen Raum-Zeichnung zusammen. Jede Installation der Modularen Zeichnung ist temporär. Das Besondere an der Installation zum Thema Leichtigkeit ist, dass die Raumzeichnung beinahe frei im Raum schwebt, nur an einigen Stellen gibt es Berührungspunkte zwischen Zeichnung und Wand bzw. Decke. Seine Arbeiten entstehen vor Ort unter Einbeziehung des Raums. Sebastian von Papp * 1980in Bonn, Deutschland / Lebt und arbeitet in Hamburg 2001–2004Studium an der Kunsthochschule Mainz Ausstellungen (Auswahl) 2015 Aktion #78 – moving lines, 2025 e.V., Hamburg 2014 Macht, Kunsthaus, Hamburg 2013 Endstation Frohe Zukunft, Nachtspeicher 23, Hamburg 2012 StaubRaub – alte Werke neu gesehen, Martin von Wagner Museum, Würzburg 2011 Walther Koschatzky Kunstpreis 2011, MuMok Wien 2008 Holzschnitt heute, Ludwigsburg 2007 Nordwestkunst, Kunsthalle Wilhelmshaven www.nachtspeicher23.de _2016_05 // Ulrike Dornis und Jens Hanke (Berlin) Eröffnung 13.5. // Laufzeit 14.-22.5. Doppelhelix – Kontrast zwischen Leichtigkeit und Komplexität. Die Künstler werden eine Raumsituation mit Ecken und den sich daraus ergebenden visuell-perspektivischen Verschiebungen realisieren. Mit Wachsemulsion bemalte Papierbahnen, je 1,25 m breit, werden leicht überlappend und nebeneinander an eine Wand installiert und schwingen leicht über dem Boden. Ulrike Dornis und Jens Hanke bearbeiten den Rhythmus einer historisch anmutenden Struktur, bringen die zugrunde liegende architektonische, der Schwerkraft verpflichtete Konstruktion dabei aus dem Gleichgewicht und erhalten eine sich spielerisch windende Doppelhelix. Die (scheinbare) Leichtigkeit der Installation steht damit in Kontrast zur Architektur selbst, verweist in ihrer Komplexität aber auch auf unsere weitverzweigte und komplexe Gesellschaft, die mit einer ebenso komplexen Architektur einhergeht, welche wiederum weitverzweigte, unterschiedliche Formen aufweist. Ulrike Dornis * 1966 in Leipzig, Deutschland / Lebt und arbeitet in Berlin 1986–92Studium der Malerei, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig Ausstellungen (Auswahl) 2014 tba, Stadtgalerie Lauenburg 2014 HGB 96 92 90 89 89, Galerie Hartwich, Rügen 2013 Leipzig – Berlin – Wroclaw in Nysa Muzeum w Nysie, PL 2010 unter uns, Atelier Silke Wagler, Leipzig 2010 Horizonte, Altes Museum Neukölln, Berlin 2009 Arabeske, Literaturforum im Brecht-Haus, Berlin 2005 Schlusslichter und Blinksignale, Galerie der HGB, Leipzig 1995 Big Goddesses, DAAD-Galerie Kairo, Ägypten Preise und Stipendien (Auswahl) 2000 und 2002 Stipendium des Kulturfonds Sachsen 1999 Pollock-Krasner Stipendium, New York, NY Goldrausch Stipendium des Senats Berlin Jens Hanke * 1966 in Eilenburg, Deutschland / Lebt und arbeitet in Berlin 1985-90Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig: Diplom Maler und Grafiker Ausstellungen (Auswahl) 2014 The Venue of P. II Heinz · Kramer, Hamburg 2013 Having been down by the fishes balzer art projects, Basel, Schweiz Palais Liechtenstein Feldkirch, Österreich 2012 Songs on Reflection Galerie Carolyn Heinz, Hamburg 2011 mail3 art Kunstverein Neukölln 2010 Echoraum kunstraum t27, Berlin 2009 Four Times Home Again Literaturforum Berlin 2006 Home Again Studio Galerie, Museum Sensenhammer, Leverkusen Preise und Stipendien (Auswahl) 2013 Projektförderung Senat Berlin 2011 art Karlsruhe-Preis 2011 des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe 1991 Förderstipendium des Reclam Verlages, Leipzig www.nachtspeicher23.de _2016_06 // Carlos Roberto Franco (Hamburg) & Nicolas Engele (Halle/Saale) Eröffnung 10.6. // Laufzeit 11.-19.6. Visuelle Leichtigkeit durch Reduktion. Die beiden Künstler dieser Doppelausstellung harmonieren in ihren minimalistischen Arbeitsweisen und erzeugen mit ihren Werken gemeinsam eine fast digitale Klarheit. Transformation ist das Thema der kleinformatigen Einzelobjekte sowie Ensembles von Carlos Roberto Franco. In der Ausstellung sollen Prozesse der Veränderung und Wandlung verdeutlicht und gleichzeitig die Energie und Spannung zwischen Materialien wie Kupferplatten, Glas, Salz, Teer und Baumwolle fassbar gemacht werden. Nicolas Engeles Werke sind sehr reduziert, ohne dass ihnen deswegen ein einfacher, gar müheloser Arbeitsprozess zugrunde liegen würde. Im Gegenteil, der fast manische Entstehungsprozess wird im fertigen Werk sichtbar. Es bleiben feine Raster, die durch gezielten Farbauf- und abtrag entstehen und die trotz aller Mühe und Präzision einen leichten, in der Auflösung befindlichen Charakter haben. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Reduktion und visuellen Leichtigkeit auszuloten, aber eine dahinter liegende Schwere nicht aus dem Auge zu verlieren. Carlos Roberto Franco *1960 Bogotà D.C. Kolumbien / Lebt und arbeitet in Hamburg 1986–91Studium der bildenden Kunst, Schwerpunkt Bildhauerei, Universidad Nacional de Colombia, Kolumbien 1996 Laboratorio Internazionale della Comunicazione, Katholische Universität Mailand, Video und Fernsehen Ausstellungen (Auswahl) 2014 Europa Mythos & Vision, Bernd und Gisela Rosenheim-Stiftung, Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main 2013 Konstruktiv / Konkrete Kunst, Kunsthalle Messmer, Riegel am Kaiserstuhl 1998 Salón del Juguete, Fundación Gilberto Alzate Avendano, Bogotá, Kolumbien. 1996 Artefactum Ludens Sculptures, Organisation der Iberoamerikanischen Staaten, OEI 1994 Biennale der Radierung, Lithographie und Serigraphie Tem Sanat Galerisi, Istanbul IV. Salón der jungen Kunst, Corferias, Bogotá Preise und Stipendien 1992–93Aktmalerei und Radierung, Accademia di Belle Arti, Florenz, Stipendium des italienischen Außenministeriums und Kulturinstituts 1998–2000Stipendium des kolumbianischen Kulturministeriums und des Instituts für Auslandsstudien, ICETEX; Lichtregie, Centre de Formation professionelle en Techniques du Spectacle (CFPTS), Paris Nicolas Engele *1986 in Ulm, Deutschland 2008–14Studium der Freien Kunst bei Prof. Thomas Rug an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Abschluss mit Diplom 2006–08Studium der Architektur an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), Leipzig Ausstellungen (Auswahl) 2015 Jubiläumsshow: 10 Jahre dieHO-Galerie, dieHO-Galerie, Magdeburg 2014 Die BURG verbindet, Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2014 Der Mensch ist ein Geheimnis, Museum F.M. Dostojewski, Sankt Petersburg 2012 Kulturprodukt (Atelierrundgang), Ausstellungsraum im Goldenen Pflug, Halle (Saale) 2011 *falling in love*, Pony Pedro, Berlin www.nachtspeicher23.de _2016_07 // Marie Lynn Speckert (Halle/Saale) Eröffnung 8.7. // Laufzeit 9.7.-17.7. Unfarbige Leichtigkeit schafft neuen Vordergrund und Materialität. Als Meisterschülerin der Bild hauerei löst Marie Lynn Speckert mit ihren minimalistischen Skulpturen die Schwere des Materials Metall auf. Aus dem starren, kalten und schweren Werkstoff werden fragile, leichte Objekte. Häufig entstehen diese aus industriell gefertigten Gegenständen, welchen sie eine leichtere und spielerische Aura verleiht. Oft stellt sie diesen minimalistisch-kühlen Objekten weiche, organischeMaterialien wie Felle oder Tierpräparate gegenüber. Für die Ausstellung „Albino“ im nachtspeicher23 setzt sie sich mit dem Phänomen der Farb(los)igkeit auseinander. Fasziniert von der Reinheit und unbefleckten Leichtigkeit der (Nicht-)Farbe Weiß wird sie eine ortsspezifische Rauminstallation entwickeln, bei der durch den Verzicht auf Farben die Gegensätzlichkeit der Materialien in den Vordergrund rückt. Marie Lynn Speckert *1989 in Hannover, Deutschland / Lebt und arbeitet in Halle 2015 Meisterschülerstudium in Bildhauerei bei Prof. Wilhelm Mundt, HfbK Dresden 2015 Diplom mit Auszeichnung in Bildhauerei Schwerpunkt Metall bei Frau Prof. Andrea Zaumseil, Burg Giebichenstein, Halle 2013 Erasmus DAAD-Stipendium bei Johan Muyle, Cambre Ècole d’Art, Brüssel Ausstellungen (Auswahl) 2015 Rauschen, mit Tobias Gellscheid, Zaglmaier Galerie, Halle Saale 2014 Invasion, art-jams, e-werk, Freiburg 2014 Vinje snoforming, Norwegen 2013 die 8 Besten, dieHo-Galerie, Magdeburg 2013 Endstation Frohe Zukunft, nachtspeicher23, Hamburg www.nachtspeicher23.de _2016_08 // Susann Körner (Hamburg) & Carolina Magnin (Buenos Aires) Eröffnung 16.9. // Laufzeit 17.-25.9. Zwei Fotografinnen sehen Leichtigkeit in der Fragilität und Flüchtigkeit eines gelebten Augenblicks. Susann Körner aus Hamburg und Carolina Magnin aus Buenos Aires arbeiten mit Archiven von fotografischen, wissenschaftlichen oder literarischen Fundstücken. Sie bewahren und zeigen die unbeständigen Momente, aus denen sich unsere Leben zusammenfügen ohne jedoch deren Flüchtigkeit zu negieren. Vielmehr ist es diese Flüchtigkeit, welche in den Fokus rückt. Coralina Magnin zeigt in ihrer Arbeit „Liebe“ Porträts aus alten Krankenakten von Patienten. Sie druckt diese auf Mullbinden oder legt die Negative in alte, mit Chemikalien gefüllte Medizinfläschchen. Die Spuren der Krankheit verblassen im Laufe der Ausstellung nach und nach zusammen mit den Bildern der Porträtierten. Es bleibt eine Erinnerung an die Erinnerung. Susann Körner sammelt flüchtige Momente aus dem Alltag sowohl in fotografischen Momentaufnahmen als auch in Textfragmenten aus dem urbanen Umfeld. Es ist Glück, dass diese oft sehr poetischen, stillen Momente dem Strom der Ereignisse entrissen wurden, und wir sie für eine kleine Weile länger betrachten können. Susann Körner *1972 in Schleswig Holstein, Deutschland / Lebt und arbeitet in Hamburg 2006 Diplom im Studiengang Visuelle Kommunikation, Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK), Schwerpunkt: Künstlerische Fotografie, Sprache, Künstlerbücher 2008 Abschluss Aufbaustudium an der HFBK Hamburg Ausstellungen (Auswahl) 2015 CURIOSITY KILLS THE CAT, Galerie Esther Donatz, München 2014 Einmal waren ich und ein merkwürdiger Augenblick allein, Fotografie und Sprache, Galerie Esther Donatz, München (E) 2012 Dreierlei unsachlich, Fotografien und Künstlerbücher, Projekthaus Hamburg 2011 DEIN BESTES THUN, Kassenbonsprache, büro orange im Kunstverein Ruhr, Essen (E) Carolina Magnin *1975 in Buenos Aires, Argentinien / Lebt und arbeitet in Argentinien 1994–2012 Studium der Kunst, Fotografie und Philosophie an der Universität Buenos Aires, der Escuela Argentina de Fotografía und dem Center of Photographie, New York, USA Ausstellungen (Auswahl) 2014 Ánima, Museo de Arte Contemporáneo de Salta 2014 Trame, Galeria Bárbara Frigerio- Milán – Italia 2013 Ánima, Museo de Arte Contemporáneo Emilio Caraffa, Córdoba 2013 Slice of life, Linus Gallery, Los Angeles, USA 2012 Renaissance Prize, Mall Galleries, Londres, Reino Unido Preise und Stipendien (Auswahl) 2014 Salón Nacional de Artes Visuales, Palais de Glace, Photography, Mention Prize 2012 III Contemporary Photography Award Caraffa Museum, Córdoba, Argentinien 2012 Renaissance Photography Preis, London 2008 Ernesto Catena Contemporary Photography Prize 2005 Coca Cola Prize at Buenos Aires Photo www.nachtspeicher23.de _2016_09 // Guido Ignatti (Buenos Aires) & Anna Myga Kasten (Hamburg) Eröffnung 14.10. // Laufzeit 15.–23.10. Licht im Dunklen, Leichtigkeit in der Stabilität. Skulptur im internationalen Dialog. Mit Guido Ignatti und Anna Myga Kasten zeigen wir zwei Bildhauer/innen aus Argentinien und Hamburg. Die beiden Künstler schaffen in ihren oft improvisiert wirkenden und im Moment verhafteten Arbeiten eine überraschende Ästhetik von Leichtigkeit. Anna Myga Kastens raumgreifende Skulpturen sind durch ihr Material im tatsächlichen Sinne leicht. Sie bestehen aus mit Kleister eingestrichenem Papier. Während des Herstellungsprozesses sind manche Stellen nass, schwer und weich, andere bereits ausgehärtet, leicht und vergleichsweise stabil. Aus dieser Diskrepanz der Gewichtsverhältnisse ergeben sich ihre Formen, welche frei im Raum hängen und die Schwerkraft zu negieren scheinen. Licht ist das eigentliche Material von Guido Ignattis Skulpturen. Er verbarrikadiert mit groben Balken Fenster oder fiktive Löcher in der Wand; das durch die Spalten hindurch brechende Licht bringt in halbdunkle Räume ein Versprechen von etwas Neuem, Leichteren auf der anderen Seite. Guido Ignatti * 1981in Buenos Aires, Argentinien / Lebt und arbeitet in Argentinien Studium der Bildhauerei an der Nationalen Universität der Künste, Buenos Aires, und der Szenischen Charakterisierung am Teatro Colón, Buenos Aires, Argentinien Ausstellungen (Auswahl) 2015 VISTA INTERIOR DE UNA CÁMARA, Centro Cultural Recoleta, Buenos Aires, Argentinien 2014 TODO METAL PUEDE TRANSFORMARSE EN ORO, El Mirador Espacio, Buenos Aires, Argentinien 2013 ESPACIOS PARASITADOS, Pabellón de las Bellas Artes de la U.C.A., Buenos Aires, Argentinien RIÑA DE GALLOS, Rusia Galería, Tucumán, Argentinien 2012 FUEN7E, Lordi Arte Contemporáneo, Buenos Aires, Argentinien 2010 PROYECTO EXIT/SALIDA 3RA EDICIÓN, proyecto EXIT/SALIDA, Buenos Aires, Argentinien Anna Myga Kasten *1977 in Rahden (Westfalen), Deutschland / Lebt und arbeitet in Berlin 2006 Abschluss als Meisterschülerin bei Johannes Brus 2005 Diplom Freie Kunst 2000 Beginn des Studiums Freie Kunst an der HBK Braunschweig bei Hartmut Neumann und Johannes Brus Ausstellungen (Auswahl) 2010 carte blanche, clarke-gallery, Berlin 2008 session of young art/manege, St. Petersburg, Russland 2007 sharky 18, Kunstverein St. Pauli, Hamburg 2006 Ufoangst im kleinen Kreis, Gerhardt-Marcks-Haus (Pavillon), Bremen 2005 Plattform#2, Kunstverein Hannover Preise und Stipendien (Auswahl) 2001–06Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes www.nachtspeicher23.de _2016_10 // Florian Tenk (Dachau) & Asana Fujikawa (Hamburg) Eröffnung 11.11. // Laufzeit 12.-20.11. Zeitlose Geschichten auf Papier – Fotografie und Radierung im Kontext der Leichtigkeit. Eine interessante Gruppenausstellung vereint die Künstler Florian Tenk und Asana Fujikawa und ihre Sagen. Thematisch stehen bei Tenk der Mensch und sein Dasein, in Bezug auf den eigenen Körper, Sexualität und Identität im Mittelpunkt. Der Mythos von Artemis und Aktion ist eine Geschichte über Keuschheit, Triebe und das Sexualisieren des Körpers. Das Spiel der Geschlechterfrage wird auf einer anderen Ebene durch die Darstellung von weiblich und männlich konnotierten Attributen nochmals aufgegriffen. Zusätzlich erzeugt Tenk durch eine freie Hängung seiner Arbeiten, welche sich überschneiden und verdecken, ein Gefühl von Leichtigkeit. Licht und Schatten, welche in dem Raum entstehen, spielen mit Sichtbarem und Unsichtbarem. Die Fotowerke werden aus der üblichen, starren Wirkungsweise gelöst. Im Rahmen des Jahresthemas möchte Asana Fujikawa eine Volkssage aus Japan, die „Hagoromo-densetsu“, aufgreifen und sie mit dem Thema Leichtigkeit in Beziehung setzen. Die Sage handelt von einem Himmelsmädchen und Hagoromo, einer Robe zum Wandeln zwischen den Welten. Die Narrativität der Arbeiten hat ihre Einflüsse aus der japanischen und der europäischen Mythologie. In ihren unterschiedlich großen, gerahmten Radierungen findet man kleine Essenzen von solchen Geschichten, gemischt mit der Alltäglichkeit und den Erfahrungen aus ihrem Leben. Florian Tenk *1987 in Dachau, Deutschland / Lebt und arbeitet in München 2011–15 Fotografiestudium, Akademie der Bildenden Künste München, bei Prof. Dieter Rehm Ausstellungen (Auswahl) 2015 Black & White Exhibition, LH21 Gallery, Budapest 2015 Das menschliche Leben beginnt jenseits der Verzweiflung, londBlondContemporary, Berlin 2014 Macht/Kontrolle, kuratiert von wals.gallery, Goldbergstudios, München 2013 Part Peng Kunstschau, Mainz 2013 Eye Eye, Lothringer13, München Asana Fujikawa *1981 in Tokio, Japan / Lebt und arbeitet in Hamburg 2009–14Studium der freien Kunst, HBK Hamburg, bei Prof. Matt Mullican, Prof. Uwe Henneken, Prof. Nick Mauss 2008–09Gaststudium an der Weissensee Kunst Hochschule Berlin, bei Prof. Hanns Schimansky 2007–08Gaststudium der freien Kunst an der HBK Dresden, bei Prof. Hans-Peter Adamski 1999–2003Studium der Kunst und Lehramt, Nagoya Zokei University Aichi, Japan (Diplom) Ausstellungen (Auswahl) 2015 Auge um Auge, Licht um Licht, bluesleeve, Hamburg (E) 2014 Mononale2014, Vorwerkstift, Hamburg 2013 Non Titel, Goldsmith Galerie, London 2013 Mononale2013, Vorwerkstift, Hamburg www.nachtspeicher23.de
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