Einführung in die Politische Ökonomik
Dr. Andreas Ziegler
WS 08/09
Übungsblatt 9
Problems (aus Frank/Bernanke, 2004):
15.5) Zwei Konsumenten, Smith and Jones, haben die folgenden
Nachfragekurven für Opernaufnahmen im Radio:
Smith: PS= 12 – Q
Jones: PJ= 12 – 2Q
wobei PS und PJ jeweils die marginale Zahlungsbereitschaften und
Q die Länge der Opernübertragung in Stunden repräsentieren.
a. Konstruieren sie die aggregierte Nachfragekurve, wenn die
beiden die einzigen Hörer des öffentlichen Radiosenders im
Ort sind.
b. Wie viele Stunden Opernübertragung wäre sozial optimal,
wenn die Grenzkosten pro Stunde bei 15€ liegen würden?
Aus McDowell/Thom/Frank/Bernanke (2006):
In-Chapter Exercise 14.4) Bill und Tom sind die einzigen Nachfrager für ein öffentliches Gut. Konstruieren sie die Nachfrage,
wenn Bill`s Nachfragekurve PB= 6 – 0,5Q ist und Tom`s PT= 1 –
2Q.
Aufgaben aus Mankiw (2004)
6) Manche Staaten schließen lebensnotwendige Güter, wie Kleidung und Essen, von der Mehrwertsteuer aus. Andere Staaten tun
Seite 1 von 3
das nicht. Diskutieren Sie die Vorzüge dieser Ausnahme und berücksichtigen Sie dabei sowohl Effizienz als auch Gerechtigkeit.
8) Nehmen Sie an, dass in Deutschland die Mehrwertsteuer von
19% auf 21% angehoben wird. Der Finanzminister verspricht sich
dadurch eine Erhöhung der Steuereinnahmen von ungefähr 3%.
Klingt das plausibel?
Problems (aus Frank/Bernanke, 2004):
16.1) Eine Ökonomie besteht aus zwei Arbeitern, Anna und Dirk.
Anna kann am Tag 100 Äpfel oder 25 Bananen produzieren, Dirk
50 Äpfel oder 50 Bananen. Beide arbeiten 200 Tage im Jahr.
a. Welcher der beiden hat einen absoluten Vorteil in der Produktion von Äpfeln? Welcher hat einen komparativen Vorteil? Wie hoch sind die jeweiligen Opportunitätskosten für
einen zusätzlichen Apfel?
b. Wie hoch ist die maximale Anzahl von Äpfeln und Bananen
die in dieser Ökonomie im Jahr produziert werden kann,
wenn nur eine der beiden Früchte produziert wird? Wie hoch
ist die Anzahl, wenn sich jeder auf die Produktion der Frucht
spezialisiert, bei der er/sie den komparativen Vorteil hat?
c. Wie sieht die Produktionsmöglichkeitenkurve für diese
Volkswirtschaft aus?
16.4) Angenommen Karl kann entweder 100 Pfund Kaffee oder
einen Computer pro Woche produzieren und Maria entweder 150
Pfund Kaffee oder einen Computer. Beide arbeiten 50 Wochen im
Jahr. Ein dritter Arbeiter, Peter, kommt in der Volkswirtschaft hinzu. Peter kann entweder 140 Pfund Kaffee oder einen Computer pro
Woche produzieren. Er arbeitet genauso viel wie Karl und Maria.
Einführung in die Politische Ökonomik
Dr. Andreas Ziegler
WS 08/09
Seite 2 von 3
a. Wie sieht die Transformationskurve (Produktionsmöglichkeitenkurve, PPC) für diese Ökonomie aus? Wo liegen die
Schnittpunkte mit den Achsen und welche Steigung(en) hat
sie?
b. Wie sehen die Konsummöglichkeiten für die Volkswirtschaft aus, wenn ein Computer für 125 Pfund Kaffee auf den
Weltmärkten gehandelt wird? Was können Maria, Karl und
Peter maximal an Kaffee und Computer konsumieren, wenn
ihre Ökonomie offen ist? Was wäre das Ergebnis bei einer
geschlossenen Volkswirtschaft?
c. Wie würden sich die Ergebnisse aus Aufgabenteil b) ändern,
wenn ein Computer für 200 Pfund Kaffee gehandelt würde?
c. Wie hoch wäre nach der Handelsöffnung das Realeinkommen von amerikanischen Arbeitnehmern (1) gemessen in der
Anzahl an Schuhen bzw. (2) gemessen in Robotern? Wie
schneidet das Realeinkommen im Vergleich zu dem in der
geschlossenen Ökonomie ab? Benachteiligen die günstigen
ausländischen Arbeitskräfte die Arbeitnehmer in den
U.S.A.?
d. Müsste die Schlussfolgerung in c) bei kurzfristiger Betrachtung korrigiert werden, wenn ein Wechsel zu einem anderen
Wirtschaftszweig den Arbeitnehmern Kosten verursacht?
Welche politische Maßnahme könnte bei diesem Problem
helfen?
16.5) Angenommen, ein amerikanischer Arbeitnehmer kann entweder 1.000 Paar Schuhe oder 10 Industrieroboter im Jahr bauen. Wir
unterstellen, dass außer den Arbeitskosten keine weiteren Kosten
anfallen und alle Unternehmen Gewinne von Null machen. Zunächst sei die Volkswirtschaft geschlossen. Der heimische Preis für
Schuhe beträgt $30, wodurch ein Arbeitnehmer $30,000 im Jahr in
der Schuhindustrie verdienen kann. Der heimische Preis für Industrieroboter beträgt $3,000, so dass ein Arbeitnehmer auch $30,000
durch die Produktion von Robotern verdienen kann.
16.6) Die Nachfrage nach Autos in Frankreich wird durch folgende
Gleichung ausgedrückt:
Angenommen, die U.S.A. würden nun ihre Ökonomie öffnen. Ausländische Arbeitnehmer können 500 Paar Schuhe und 1 Industrieroboter pro Jahr produzieren. Der Weltmarktpreis für Schuhe beträgt
$10, der Weltmarktpreis für Roboter $5,000.
a. Wie hoch sind der gleichgewichtige Preis und die gleichgewichtige Menge in einer geschlossenen Ökonomie?
b. Nun öffnet Frankreich seine Volkswirtschaft, und der Weltmarktpreis für Automobile beträgt 18€. Wie hoch sind
Nachfrage und Angebot in Frankreich und wie hoch Exporte
bzw. Importe? Wer wird der Öffnung des Marktes zustimmen, und wer wird sie ablehnen?
c. Die französische Regierung erhebt einen Importzoll von 1€
auf Autos. Welchen Effekt hat dies auf Angebot und Nachfrage bzw. Exporte oder Importe? Wie hoch wären die Zoll-
a. Was verdienen ausländische Arbeitnehmer jährlich in Dollar?
b. Bei internationalem Handel, welches Gut werden die U.S.A.
exportieren und welches importieren?
D = 12.000 – 200P
mit P als dem Preis für Autos. Das Angebot der französischen Automobilhersteller ergibt sich aus:
S = 7.000 + 50P
Einführung in die Politische Ökonomik
Dr. Andreas Ziegler
WS 08/09
einnahmen? Wer wird für die Einführung des Importzolls
sein und wer dagegen?
d. Kann die Regierung dieselben Effekte wie in c) durch die
Einführung von Importquoten erreichen?
16.7) Wir bleiben bei dem französischen Automobilmarkt mit den
entsprechenden Angebots- und Nachfragekurven. Der Weltmarktpreis für Automobile beträgt nun 16€. Ausländischen Herstellern
entstehen Kosten von 15€ bei der Produktion, so dass sie einen Gewinn von 1€ verzeichnen können.
a. Wie viele Autos werden bei freiem Warenverkehr importiert?
b. Ausländische Hersteller werden nun gebeten, freiwillig ihre
Exporte nach Frankreich auf die Hälfte der Menge bei freiem Warenverkehr zu begrenzen. Was wäre der Gleichgewichtspreis für Autos in Frankreich, wenn die ausländischen
Hersteller der Bitte folgen? Wie hoch wären Angebot und
Nachfrage in Frankreich?
c. Wie würde die freiwillige Beschränkung die Gewinne der
ausländischen Hersteller beeinflussen?
Seite 3 von 3