St. Thomaskirche - Distrikt Österreich

Gottesdienstordnung
August / September 2015
St. Thomaskirche
Kalvarienbergstr. 77 – 8020 Graz
31. Juli – Fest des heiligen Ignatius
Liebe Gläubige!
Ein dreifacher Dank erfüllt uns in diesen Tagen. Zunächst gilt unser Dank dem lieben Gott, der uns den begnadeten Kirchenmaler, Herrn Hermenegild Peiker, geschickt
hat. Viele von Ihnen haben ihn ja im Laufe seines sechswöchigen Aufenthaltes hier in
Graz näher kennengelernt und mit ihm gesprochen. Er selber sagte zu mir: „Ich bin jetzt
71 Jahre alt, das ist die letzte Kirche, die ich vollende.“ Danke also der göttlichen Vorsehung, die es so gefügt hat, dass unsere Kirche so wunderbare Gemälde bekommen durfte.
Der zweite Dank geht an die beiden Maler selber, welche in den letzten Wochen wahrlich fast pausenlos auf dem Gerüst standen, um diese Meisterwerke zu schaffen. Man
darf zu recht fragen: Wer kann so etwas heute noch? Herr Peiker hat die acht Szenen aus
dem Leben des heiligen Thomas in fünfeinhalb Wochen fertiggestellt. Natürlich hat er
während vieler Wochen zu Hause perfekte Vorzeichnungen erstellt. Dazu die Arbeit von
Herrn Tscholl, dem Helfer von Herrn Peiker. Er hat den gesamten Untergrund in KeimMineralfarben neu weiß gestrichen, die Naßstelle abgekratzt und neu verputzt, das Arkadengesims unter der Holzdecke gemalt ebenso wie die Schriften und die Bogenverzierungen. Danke also an unsere beiden Künstler und beten wir, dass sie gesund bleiben und
den zweiten Teil der Ausmalung, die drei Apsiden, im nächsten Jahr vollenden können.
Der dritte Dank gilt Ihnen, liebe Gläubige. Vergelt‘s Gott, dass sie das Werk mit Ihrer
Spende unterstützt und es so erst ermöglicht haben. Zur Zeit steht der Barometer auf
36.000 Euro. Das alles haben Sie mit großer Hingabe gespendet! Möge es der heilige
Thomas Ihnen durch seine Fürsprache vergelten! Sie haben mitgeholfen, dass sein Leben
und sein Wirken auch im 21. Jahrhundert den Menschen durch einen prächtigen Gemäldezyklus präsent bleibt. Die noch ausstehende Summe wird sich bestimmt noch finden
und dann ist der erste Teil der künstlerischen Gestaltung bezahlt.
Zweifach erfreulich für unsere Gemeinde war auch der Sonntag, der 5. Juni. Zunächst
die Taufe der kleinen Hannah Weißensteiner. Ihr und den Eltern herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen. Sodann wurde an diesem Tag die erste Kreuzfahrergruppe
von Graz gegründet. Wir sind sehr froh und stolz, nun auch eine eigene Gruppe des
Kinderkreuzzuges zu haben, welcher ja bekanntlich von Papst Benedikt XV. während des
1. Weltkrieges gegründet wurde. Seine Absicht war es, auf das Gebet der Kinder zu bauen. Dementsprechend sind die vier Grundsätzte des Eucharistischen Kinderkreuzzuges:
Bete! Kommuniziere! Opfere dich auf! Sei Apostel! Übrigens war auch unser veehrter
Gründer, Erzbischof Lefebvre, als Kind Mitglied des EKK. Sie finden das Heftchen „Der
Kreuzfahrer“ hinten am Schriftenstand. Bilder von der Aufnahme siehe Seite 10.
Desweiteren finden Sie in dieser Ausgabe einen kleine Nachlese zum aktuellen Predigtthema, zu den Kardinaltugenden, wie sie der große Katechet Franz Spirago erklärt.
Dazu der Erste Teil seiner Erklärungen über die Klugheit.
Für die Sommerpause werden mehrere Priester die Vertretung übernehmen. Die ersten beiden Wochen bin ich mit 50 Kindern und Jugendlichen im Schwarzwald auf einem
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Bauernhof, der Gläubigen von uns gehört. Das ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Bauernhof, der aber im Laufe der Jahre schon sehr oft für Jugendlager verwendet wurde. (Die
Bauersleute bewohnen ihn nicht mehr). Natürlich ist er von der Größe nicht ansatzweise
mit Schloss Jaidhof zu vergleichen. Aber dafür lieben ihn die Kinder, sie sitzen dicht gedrängt in der Stube und schlafen in allen Räumen des Hauses und auch auf der Tenne.
Ein großer Raum der Scheune wurde zu einer schönen Kapelle umgebaut. Also alles ein
bisschen wie Bethlehem, arm aber liebevoll hergerichtet. Dazu kommt die herrliche Gegend des Schwarzwaldes, die sich mit den großen Waldungen prächtig für alle Arten von
Geländespielen eignet.
Die zweiten Augustwochen dienen dem Wanderlager. Auch das ist eine wichtige Erfahrung für Jugendliche. In unserer westlichen Luxusgesellschaft droht der Jugend eine
Gefahr: Das Versinken im Materialismus. Normale Kleidung genügt nicht, es müssen
Markenklamotten sein, ein gewöhnliches Handy ist nichts mehr, es muss ein Smartphone
sein, natürlcih von einer „coolen“ Marke. Immer größer werden die Ansprüche der Jugendlichen, die Eltern können sie gar nicht mehr erfüllen. Da ist das Wanderlager wie
ein franziskanischer Gegenpol: Zwei Wochen nur mit einem Rucksack, einem Schlafsack
und einem Gaskocher auf Wanderschaft gehen. Wie? Kein Zelt? Nein, kein Zelt. Keine Hotels oder Jugendherbergen? Nein, keine Hotels oder Ähnliches. Wir wandern los
und vertrauen auf Gottes Vorsehung. Das ist es eben, was die Jugendlichen lernen sollen:
Loslassen. Das Wanderlager ist das Gegenteil von jenen geplanten Katalogurlauben, wo
man schon im Prospekt sehen kann, wie die Eierbecher in dem Hotel Nr. 2013 aussehen
werden... Gut geplant, aber für ein Abenteuer taugt das nicht! Wir suchen hingegen in
dem Dorf, wo wir übernachten wollen einen keinen Pfarrhof, einen Bauernhof oder eine
Schule auf. Und wenn man solches nicht findet, dann übernachtet man ganz einfach im
Hotel „Zu den tausend Sternen“: unter freiem Himmel! Die Jugenlichen bleiben auch
immer in der Gruppe von ca. acht bis zehn Personen zusammen. Und das beste ist: Wer
sein Herz frei macht von materiellen Gütern, der hat wieder mehr Platz für Gott. Diskussionen über den Glauben, Gebet, die heilige Messe, Betrachtung am Morgen (am besten
mit Blick auf die Berge oder das Meer) sind Augenblicke, welche die Jugendlichen ihr
Leben lang nicht mehr vergessen.
Es war mir ein Anliegen, ihnen zu erklären, was in der Sommerzeit geschieht. Das
ist also kein Müßiggang, sondern Apostolat und Ausbildung der Jugend, eine Prägung,
die vielleicht ihr Leben bestimmen wird. Daher darf ich Sie von Herzen bitten, dieses
Apostolat in ihr Gebet einzuschließen!
Wenn wir die Jugend für den Glauben begeistern können, dann gehört Österreich
dem Christkönig! Dann wird es Berufungen geben und heilige Familien!
Ihr
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Die vier Kardinaltugenden
aus: Katholischer Volkskatechismus von Franz Spirago
Die vier Kardinaltugenden – Klugheit,
Gerechtigkeit, Mäßigung und Starkmut
– heißen Grundtugenden, weil das ganze
Tugendgebäude auf ihnen beruht. Sind die
Tugenden des Christen das Haus, so sind
die vier Grundtugenden die vier Ecken
dieses Hauses (hl. Gregor d. Große).
Sie heißen auch Kardinaltugenden
(cardo, Türangel) oder Angeltugenden,
weil sich auf ihnen das ganze sittliche Leben bewegt, wie die Tür auf den Angeln.
Die vier Kardinaltugenden sind vier
Grundeigenschaften, die sich in einer jeden einzelnen Tugend vorfinden müssen.
Auch lassen sich alle sittlichen Tugenden
auf die vier Kardinaltugenden zurückführen, z. B. die Mäßigkeit im Essen und Trinken und die Sanftmut, auf die Mäßigung,
der Eifer im Guten auf den Starkmut usw.
Weil alle anderen Tugenden aus den
Grundtugenden entspringen, so sind die
Grundtugenden gleichsam die Mütter und
alle anderen Tugenden deren Kinder.
Die Klugheit ist eine Eigenschaft des
Verstandes, die Gerechtigkeit eine Eigenschaft des Willens. Mäßigung und Starkmut sind die beiden Stützen des sinnlichen
Strebevermögens. Die Klugheit schaut wie
ein Auge auf das Himmlische, die Gerechtigkeit tut das Gute und meidet das Böse,
die Mäßigung gebraucht beim Streben
nach dem Himmlischen das Irdische nur
als Mittel zum Zwecke, der Starkmut lässt
sich bei diesem Streben durch keine Hindernisse abschrecken.
„Dieses Viergespann trägt dich zum
Himmel empor, wie der Wagen den Elias“
(Maßl.) . – Die vier Kardinaltugenden sind
manchmal abgebildet als Frauengestalten.
Die Klugheit hat ein Buch in der Hand, die
Gerechtigkeit eine Waage, die Mäßigung
eine umgekehrte Schale, der Starkmut ein
Schwert.
Die Klugheit
a) Die Klugheit besteht darin, dass der
Mensch bei allen Handlungen sein ewiges
Ziel vor Augen hat und die zur Erreichung
dieses Zieles geeigneten Mittel anwendet.
Im Juli 1900 entstand in einem Hafen
von New York ein großer Schiffsbrand.
Tausende Leute suchten sich von den
brennenden Schiffen zu retten. Die zu ihrer
Hilfe, in Nachen, herbeieilenden Matrosen
fragten einen jeden zuerst, ob er Geld habe
und zahlen werde. Wer kein Geld hatte,
wurde von ihnen unbarmherzig ins Meer
zurückgestoßen. Diese Matrosen hatten
also nur den augenblicklichen Vorteil im
Auge; an den ewigen Lohn dachten sie
nicht. Ganz anders handelten die Heiligen,
die mit Vorliebe solchen Leuten halfen, die
nicht vergelten konnten; sie taten es des
ewigen Lohnes halber. Sie besaßen also die
christliche Klugheit, weil sie vornehmlich
nach ewigen Gütern strebten. Die Erstgenannten aber, die nur auf irdischen Vorteil
bedacht waren, besaßen die sogenannte
Weltklugheit (siehe Lk 16,8) oder Fleischesklugheit (Röm 8,6). Diese besteht
darin, dass der Mensch jede Gelegenheit
benützt, um irdischen Vorteil oder sinnlichen Genuss zu erreichen. Diese Klugheit ist Torheit vor Gott (1 Kor 3,19).
Am Tage des Gerichtes werden jene, die
Weltklugheit hatten, die anderen beneiden
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und sprechen: „Diese sind es, die wir einst
verlachten. Wir Toren hielten ihr Leben für
Unsinn und ihr Ende für schimpflich. Siehe, wie sie unter die Kinder Gottes gezählt
sind und ihr Los unter den Heiligen ist“
(Weish 5,3).
Jene Klugheit ist die klügste, die das
Göttliche vom Menschlichen am besten
zu unterscheiden versteht (hl. Ambrosius).
Der Kluge hat bei allem sein letztes Ziel,
die Seligkeit, im Auge. Bei seinen Handlungen denkt er wie der hl. Aloisius: „Was
nützt mir das für die Ewigkeit?“ (Quid
istud ad aeternitatem?)
Als zur Zeit der großen Hungersnot in
Deutschland (1224 – 1225) die Getreidepreise schrecklich stiegen, sprach zur hl.
Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, ihr
Schatzmeister: „Jetzt ist die Zeit, große
Reichtümer zu sammeln.“ Die Heilige entgegnete: „Ja, Reichtümer für den Himmel.“
und ließ das Getreide zu niedrigem Preis
verkaufen oder verschenken. Die hl. Elisabeth besaß also die christliche Klugheit,
ihr Schatzmeister die Weltklugheit.
Klug sind die Schlangen. Diese sehen
mit ihrem Auge in die weiteste Ferne; auch
geben sie ihren ganzen Leib hin, um nur
ihren Kopf zu erhalten. So sollen auch wir
stets an unser höchstes Ziel denken und
alles Irdische hingeben, um nur Christus,
unser Haupt, zu gewinnen. Daher sagt
Christus: „Seid klug wie die Schlangen“
(Mt 10,16).
Klug in der Auffindung der Mittel ist
der Fischer; er gibt den Fischen das ihnen
liebste Futter an die Angel und versteckt
sich vor ihnen. Klug ist der Vogelfänger;
er versteckt sich, ahmt den Gesang der
Vögel nach und lockt sie auf die Leimrute. Wie geschickt verstanden die Heiligen
ihre Unternehmungen durchzuführen und
ihre Ziele zu erreichen. Leider aber verstehen es böse Menschen, um zum Ziele
zu gelangen, oft geschickter anzustellen
als die Guten. Daher sagt Christus: „Die
Kinder dieser Welt sind in ihrer Art klüger
als die Kinder des Lichtes“ (Lk 16,8). Die
Klugheit ist gewissermaßen das Auge der
Seele (hl. Thomas von Aquin). Ohne Augenlicht kann man den Weg nicht finden,
ohne Klugheit nicht den Weg zum Himmel. „Die Klugheit gleicht dem Steuerruder am Schiffe“ (hl. Bernhard). Sie ist der
Fuhrmann aller Tugenden (hl. Franz von
Assisi).
Ignatius von Loyola nennt drei
Dinge, die zu einer klugen Entscheidung gehören:
1. Gebet – 2. Erwägen – 3. Rat einholen
Übersicht nach Thomas
A) Anwendung geschieht in drei
Schritten:
1. Betrachten der Sache und das Erwägen (considerare)
2. Beurteilen und Bewerten der Sachlage (iudicare)
3. Anwenden der gefundenen Lösung
(applicare)
B) Die acht wesentlichen Bestandteile
der Klugheit lauten:
1.) Kenntnis des Vergangenen (Memoria)
2) Einsicht (intelligentia)
3) Gelehrsamkeit (docilitas)
4) Geistige Findigkeit (solertia)
5) Nachsinnen (ratio)
6) Vorraussicht (providentia)
7) Umsicht (circumspectio)
8) Vorsicht (cautio)
Das Leben des heiligen Thomas
in der Thomaskirche zu Graz
1) Weissagung des Einsiedlers und Geburt des heiligen Thomas
Personen: Ein Einsiedler, Theodora,
die Mutter des hl. Thomas
Im Hintergrund: Taufpate Papst Honorius III. sowie der Großonkel des hl.
Thomas, Friedrich Barbarossa
Bereits neun Monate vor der Geburt
des Thomas soll, so berichtet Tocco in seiner Hagiographie, ein als heiligmäßig geltender Einsiedler zu Thomas‘ Mutter Theodora gesagt haben: „Freue dich, Herrin,
da du schwanger bist; du wirst einen Sohn
gebären, den du Thomas nennen wirst. Er
wird in seinem Wissen von solcher Berühmtheit und in seinem Leben von solcher Heiligkeit werden, dass man auf der
Welt zu seiner Zeit niemanden wird finden
können, der ihm ähnlich wäre.“
2) Thomas als Kind bei den Benediktinern (im Alter von 6 bis 15 Jahren)
Personen: Thomas als Kind, ein Benediktiner
Von ca. 1230 bis 1239 war Thomas Oblate in der Benediktinerabtei Montecassino. Eines Tages sitzt er gedankenversunken im Innenhof des Klosters auf einem
Stein. Ein Mönch fragt ihn: „Warum bist
du so schweigsam? Über was denkst du
nach?“ Die Antwort des Sechsjährigen:
„Was ist das, Gott?“ Diese Frage wird im
Laufe des Zyklus beantwortet. Im 5. Bild,
als berühmter Lehrer in Paris, hält Thomas
ein Buch in der Hand mit der Antwort:
„Gott ist das ipsum esse subsistens, der aus
sich Seiende“.
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3) Abwehr der Versuchung durch ein
brennendes Holzscheit
Personen: Thomas als Jüngling,
eine freche Frau, im Hintergrund seine
Brüder Landulf und Rainald
Einmal sperrten ihn seine Verwandten im hohem Gefängnisturme des väterlichen Schlosses ein. Dann brachten
ihm seine zwei Brüder ein verführerisches Frauenzimmer, um Thomas von
seinem Entschluss abzubringen, Bettelmönch zu werden. Thomas sucht sofort
zu entfliehen. Da er sich eingeschlossen sieht, reißt er kurzentschlossen ein
brennendes Scheit aus dem Kamin und
treibt die freche Person von sich (1243).
4) Thomas studiert in Köln zu Füßen
Alberts des Großen
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Personen: Albert der Große, Thomas als Student in Köln und ein weltlich
gekleideter Mitstudent
1248-1252 studiert Thomas in Köln
und wird Assistent bei Albert dem
Großen. Einige Studenten halten nicht
viel von dem schweigsamen Lombarden
und verspotten ihn als „stummen Ochsen“. Albertus erkennt die Genialität des
Thomas: „Dieser stumme Ochse wird
einst brüllen, dass die ganze Welt davon widerhallt.“ Der Künstler hat dies in
vielen Details zum Ausdruck gebracht.
Alberts Handstellung zeigt auf Thomas
und zugleich nach oben, um die künftige Größe des hl. Thomas anzudeuten.
Die Verschwiegenheit des Thomas wird
durch die Hände vor dem Mund sichtbar. Der zweifelnde, skeptische Blick
seines Mitstudenten zeigt die anfägliche
Verachtung, die sie dem stummen Theologen entgegenbrachten. Im Hintergrund die Türme des Kölner Domes.
5) Thomas lehrt an der Universität zu
Paris Theologie und schreibt die größten
Werke der Christenheit
Personen: Thomas als Lehrer, drei Studenten zu seinen Füßen, im Hintergrund
die arabischen Philosophen Averroes und
Avicenna
Was Albert vorausgesagt hat, geht in Erfüllung: Thomas wird der große Lehrer der
Theologie in Paris. Seine gewaltigen Werke,
allen voran die Summa theologica, erstrahlen auch heute noch wie Türme des Lichtes,
ähnlich wie die Kirche von Notre Dame im
Hintergrund. Averroes hält den Titel seiner
Hauptschrift in arabischer Sprache in der
Hand: „Der Kommentar zu Metaphysik“
des Artistoteles. Die Meisterleistung des
Thomas wird hier erst richtig deutlich: Er
hat die Lehre des heidnischen Philosophen
Aristoteles, der über den Umweg der arabisch-islamischen Gelehrten ins Abendland kam, von allen Irrtümern und Fehlern
bereinigt und zu einem gedanklichen System ausgebaut, das in seiner Genialität nie
wieder erreicht wurde.
6) Thomas zu Gast bei König Ludwig IX.
von Frankreich
Personen: Thomas, der hl. König Ludwig,
ein Page
Von König Ludwig von Frankreich zur
Tafel geladen, lässt Thomas die Genüsse der
besten Küche der Welt auf- und wieder abtragen, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen.
Der König gibt seinen Dienern Zeichen, den
Gast in seinen Gedanken nicht zu stören. Als
das Mahl endet, lässt der große Gelehrte die
Faust auf die Tischplatte krachen und ruft den
erschrockenen Höflingen zu: „Das wird die
Häretiker widerlegen!“ Ihm war gerade das
entscheidende Argument gegen die Irrlehre
der Manichäer eingefallen.
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7) Thomas spricht mit Jesus am
Kreuz
Personen: Christus, Thomas vor
dem Tabernakelkreuz
Vom Tabernakel her kam ihm jede
Einsicht und Erleuchtung. Wenn er in
einer schwierigen Abhandlung nicht
mehr weiter wusste, kniete er oft stundenlang vor dem Tabernakel. Der Altar ist vom Künstler durch die Kerzen
und die Blumen angedeutet. Einmal
hört Thomas die Stimme Christi: „Du
hast gut von mir geschrieben; welchen
Lohn verlangst Du?“ Darauf Thomas:
„Nur Dich allein, Herr.“ – „Nihil nisi
te“
8) Das Schweigen des hl. Thomas
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Personen: Christus in einer Vision,
Thomas
Am 6. Dezember 1273 trägt sich
nach Bartholomäus von Capua folgendes zu: „Als Bruder Thomas die
heilige Messe in der Kapelle des hl. Nikolaus feierte, ergriff ihn eine erstaunliche Veränderung. Nach seiner Messe
hat er nicht mehr geschrieben, noch irgendetwas diktiert. Auf die Frage eines
Bruders, warum er nichts mehr schreiben wolle, meinte Thomas: ‚Ich kann
nicht mehr, denn alles, was ich geschrieben habe, scheint mir wie Stroh
zu sein im Vergleich mit dem, was ich
gesehen habe und was mir offenbart
worden ist.‘“ Dies zeigt die umgekehrte Feder, das umgekehrte Buch, die
fallenden Blätter, auf denen das Zitat
von Bild 5 fortgeführt wird: „Das aus
sich Seinde – Gott– zu erkennen, geht
über die natürliche Fähigkeit eines
jeden geschaffenen Verstandes“
(Summa I 12 4 c)
Unterhalb der Gemälde finden sich
vier Stellen aus einem der schönsten Hymnen des heiligen Thomas,
dem „Adoro te devote“ („Ich bete
dich verborgene Gottheit an“). Die
Zitate sind gewählt entsprechend
den Szenen aus dem Leben sowie
der Thematik der gesamten Apsis,
in der sie stehen.
Südapsis: Gott dem Vater geweiht
und dem Alten Bund. Daher die
Worte: „Ich bete dich verborgene
Gottheit an.“ Gott verbirgt im Alten Bund seine Wesenheit, verborgen ist auch noch das Leben des
heiligen Thomas im Mutterschoß
und als Kind.
Hauptapsis: Christus. „Dir schenk
ich mein Herz allein.“ - Thomas in
Visionen und Ganzhingabe.
Nordapsis: Der Heilige Geist. „Gib,
dass mein Geist von Deinem Geist
lebe!“, Thomas als der erleuchtete
Lehrer, durchdrungen vom Hl. Geist.
5. Juni 2015: Gründung des Eucharistischen Kinderkreuzzuges in Graz und Aufnahme von (v. links)
Marita und Edi Fragner, Daniel Klammler, Johannes
und Christoph Schwab sowie Johannes Schlösser als
Pagen. Mögen sie ihrer ersten Berufung treu sein!
Wir wünschen Gottes und Mariens Segen!
Westapsis: Die Bilder sind über
dem Beichtstuhl, über dem Eingang. Daher Reinigung, Überwindung der Sünde (Versuchung des
Thomas), Ausbildung (Thomas als
Schüler): „Reinige mich Unreinen
mit Deinem Blut!“
10
}
Gottesdienstordnung August / Sept.
11
Sa.
15.08.
So.
16.08.
So.
23.08.
So.
30.08.
So.
06.09.
Mo.
07.09
Di.
08.09.
Sa.
12.09.
So.
13.09.
11. Sonntag nach Pfingsten – II. Klasse
08.15 Uhr Rosenkranz
09.00 Uhr Hochamt (P. Banka)
Fest Maria Himmelfahrt – I. Klasse
17.00 Uhr Hochamt (P. Frey)
12. Sonntag nach Pfingsten – II. Klasse
16.15 Uhr Rosenkranz
17.00 Uhr Hochamt (P. Schulz)
13. Sonntag nach Pfingsten – II. Klasse
08.15 Uhr Rosenkranz
09.00 Uhr Hochamt (P. Jeindl)
14. Sonntag nach Pfingsten – II. Klasse
08.15 Uhr Rosenkranz
09.00 Uhr Hochamt
Äußere Feier d. hl. Papst Pius X. – I. Klasse
16.15 Uhr Rosenkranz
17.00 Uhr Hochamt
anschließend Festvortrag von Abbé Markus Buchmaier:
„Wie konnte es zur neuen Messe kommen? - Die liturgische
Bewegung des 20. Jahrhunderts“
Messe vom 15. So. nach Pfingsten mit Ged. der hll. Markus, Stephanus und Melchior (Diözese Graz) – IV. Klasse
07.30 Uhr Messe
Fest Mariae Geburt – II. Klasse
07.30 Uhr Hl. Messe
anschließend Sakramentsandacht
Fest Mariae Namen – II. Klasse
17.00 Uhr Sakramentsandacht / Katechismus
18.00 Uhr Hochamt
16. Sonntag nach Pfingsten – II. Klasse
08.15 Uhr Rosenkranz
09.00 Uhr Hochamt Feierliche Nachprimiz von Pater
Josef Stannus aus Kanada; anschließend Imbiss und Film:
„Priesterausbildung im 3. Jahrtausend“
Wertagsmessen entfallen
09.08.
Sommerpause
So.
Mo.
14.09.
Fest Kreuzerhöhung – II. Klasse
07.30 Uhr Hl. Messe
anschließend Kreuzweg
Fest der 7 Schmerzen Mariens – II. Klasse
07.30 Uhr Hl. Messe
Di.
15.09.
So.
20.09.
Mo.
21.09.
Sa.
26.09.
So.
27.09.
Mo.
28.09.
Fest d. hl. Wenzeslaus – III. Klasse
07.30 Uhr Hl. Messe
Di.
29.09.
Fest d. hl. Erzengels Michael – I. Klasse
17.00 Uhr Sakramentsandacht
18.00 Uhr Hochamt
17. Sonntag nach Pfingsten – II. Klasse
08.15 Uhr Rosenkranz
09.00 Uhr Hochamt
Fest d. hl. Apostels Matthias – II. Klasse
07.30 Uhr Hl. Messe
Quatember-Samstag im Herbst – II. Klasse
17.00 Uhr Sakramentsandacht / Katechismus
18.00 Uhr Hl. Messe
18. Sonntag nach Pfingsten – II. Klasse
08.15 Uhr Rosenkranz
09.00 Uhr Hochamt
anschließend Familiensonntag
Bitte folgende Termine schon vormerken:
06. September: Vortrag von Abbé Buchmaier
13. September: Nachprimiz von Pater Stannus
27. September: Familiensonntag
4. Oktober: Mariazell-Wallfahrt des Distriktes
Ab 12. September: Katechismus / KJB
Pater Andreas Steiner, Fockygasse 13, 1120 Wien - Email: [email protected]
Tel.: 01/812 120 642 - Handy: 0676/32 77 143 - Fax: 01/812120620
Spenden für die Ausmalung: BAWAG - PSK / IBAN: AT72 1400 0041 1014 8343