Fotos: Markus Hässig, zvg REGION WAS BEDEUTET GRAND CRU? Wörtlich übersetzt heisst Grand Cru «grosses Gewächs» und kommt aus der Fachsprache für Wein. Der Begriff wird heute aber ebenfalls für sortenreinen Kakao oder Kaffee verwendet. Grand-Cru-Schokolade besteht demnach aus nur einer einzigen Kakaosorte, die aus einem genau definierten Anbaugebiet stammt. Teamarbeit: Zusammen mit Martina Müller giesst Markus Huber die Formen aus, bevor die «Spitzli» mit Williams-Ganache gefüllt werden. Spitzli A m Rande der Stadt Zürich, gleich hinter dem Üetliberg, befindet sich die Gemeinde Wettswil am Albis. Seit zehn Jahren betreiben hier Marianne und Markus Huber ihre eigene Bäckerei. Nicht nur Brote und Backwaren, sondern auch 700 Kilo Edel-Kakaos werden jährlich von den insgesamt 16 Mitarbeitenden zu feinsten Schokoladenspezialitäten verarbeitet. Ganz neu bereichern «Üetliberger Spitzli» das Sortiment – auch bei Coop. HOMMAGE AN DEN UETLIBERG ♦ Wettswil a. A. Die Bäckerei-Konditorei Huber kreiert Schoggispezialitäten aus edlen Grand-Cru-Kakao-Sorten. Diese kombiniert Markus Huber gerne mit regionalen Destillaten. SILVIA SIFFERT Eine gelungene Symbiose Der Vorläufer der Spitzli war ein anderes Praliné: «Als wir 2008 unsere Pruninos erfanden, war schnell klar, dass wir diese 42 ZH 58 Coopzeitung · Nr. 53 vom 28. Dezember 2015 42 ZH Impressum: Coop Region Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich, Postfach 2575, 4002 Basel; Tel. 061 327 75 00; Redaktionsleitung: Patrick Häfliger mit weiteren Kombinationen ergänzen möchten», erinnert sich Markus Huber. Denn die Schokoladenpralinés, angereichert mit Vieille Prune aus der Brennerei zum Tröpfli in Mettmenstetten, fanden in und um das Säuliamt sofort grossen Anklang. «Ich bin ein Fan vom sogenannten «Foodpairing», der Symbiose von verschiedenen Geschmacksrichtungen. Da passen Destillate und Schokolade einfach perfekt», betont der 40-jährige Bäcker/ Konditor. Mit dem Williams aus der Region – ebenfalls von der Brennerei zum Tröpfli – und der Form sei der Bezug zum hiesigen Üetliberg schnell da gewesen, schmunzelt der gebürtige Stalliker. Weit schwieriger als die Namensfindung ist allerdings die richtige Schokoladenzusam- mensetzung. Da braucht es viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl. Sortenreiner Kakao Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Rohstoffe: Bei Markus Huber sind dies sieben Grand-Cru-Kuvertüren aus Südamerika, mit welchen er jeweils herumpröbelt. Schliesslich muss die Aromastruktur mit der Note der Williamsbirne zusammenpassen. «Da kann es schon mal vorkommen, dass acht Proben durchgeführt werden müssen, bevor die richtige Komposition gefunden wird», erklärt er. Aber genau diese Kreativität mache seinen Job auch aus – und dass man den Leuten eine Freude bereite, das freue ihn besonders. ● Coopzeitung · Nr. 53 vom 28. Dezember 2015 59
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