BEFRAGUNG ZUR KONZEPTION EINES SPRACHLERNPROGRAMMS FÜR OBERSORBISCH 1 AUSWERTUNG DER BEFRAGUNG VON SORBISCH-LERNERN EINLEITUNG Die Befragung wurde mit dem Ziel durchgeführt, den Sprachbedarf unter Lernern der obersorbischen Sprache festzustellen. Methodisch orientiert sich die Befragung dabei am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR), der für die Planung von Kursen empfiehlt, den Kontext der Sprachverwendung zu konkretisieren und insbesondere zu bedenken, “mit welchen Orten, Institutionen/Organisationen, Personen, Objekten, Ereignissen oder Handlungen die Lernenden zu tun haben werden“ und auf welche Situationen sie sprachlich vorbereitet werden müssen (GeR 2001: 53). Die Befragung wurde mittels eines Online-Fragebogens anonym durchgeführt 2. Mit der Umfrage wurden explizit Lernende angesprochen, insbesondere Teilnehmer von Sprachkursen, die über die Kursanbieter 3 und Alumni-Foren erreicht wurden, aber auch nicht institutionell organisierte Lerner. Um eine möglichst breite Verteilung sicherzustellen, wurde die Umfrage auch über die sorbischen sozialen Netzwerke verteilt. Die Fragen, sie sich auf die Sprachverwendung beziehen, werden im Folgenden getrennt ausgewertet nach a) Lernern, die bereits Sorbisch gelernt haben und b) Lernern ohne Vorkenntnisse. Damit soll u.a. der besonderen sorbischen Situation Rechenschaft getragen werden. Es sind insgesamt 115 valide Fragebögen eingegangen. A INFORMATIONEN ÜBER DIE TEILNEHMER 1. ALTER 60 50 11 40 30 20 3 10 0 0 2 16 37 9 noch keine SO-Kenntnisse 31 mit SO-Kenntnissen 2 3 ABB. 1 ABSOLUTE ANZAHL DER TEILNEHMER NACH GEBURTSJAHR 1 Die Befragung wurde durch das Multimediale Sprachlernzentrum der TU Dresden vom 17.09.2015 bis 10.10.2015 durchgeführt. Hintergrund ist die Entwicklung eines interaktiven Online-Selbstlernprogramms für die obersorbische Sprache, das von der „Stiftung für das sorbische Volk“ in Auftrag gegeben wurde. 2 Die Fragebögen lagen in einer deutschen und einer obersorbischen Variante vor. Es haben nicht nur deutsche Muttersprachler auf den Fragebogen geantwortet. 3 Näheren Aufschluss bietet die Auswertung von Frage 3. 1 2. LERNERFAHRUNG UND MOTIVE 2A. HABEN SIE SCHON EINMAL SORBISCH GELERNT? 26 Ja 89 Nein ABB. 2 VORKENNTNISSE DER TEILNEHMER 2B. WARUM WÜRDEN SIE GERN [MEHR] SORBISCH LERNEN? Diese Frage war frei zu beantworten. Die folgende Darstellung fasst häufig genannte Gründe (in absoluten Zahlen) zusammen. ABB. 3 MOTIVE FÜR DAS ERLERNEN DER OBERSORBISCHEN SPRACHE NACH ANZAHL DER NENNUNGEN 3. WO ODER BEI WEM HABEN SIE SORBISCH GELERNT? Die freien Antworten wurden nach den genannten Einrichtungen zusammengefasst. Die Angaben sind absolut, Mehrfachnennungen wurden berücksichtigt. Wo oder bei wem haben Sie Sorbisch gelernt? in der Schule / am Sorbischem Gymnasium am Rěčny centrum Witaj an der Universität 4 in der Sommerschule (in Leipzig, Bautzen) zu Hause bzw. in der Familie in VHS-Kursen bzw. Abendkursen 5 4 5 Anzahl der Nennungen 15 15 13 11 11 11 explizit genannt werden die Universität Leipzig, die Masaryk Universität Brno, die Universität Hradec Králové Hier wurden auch Nennungen einzelner Lehrpersonen, die an VHS-Kursen unterrichten, berücksichtigt. 2 im Selbststudium (z.B.: mit der Vokabelapp oder mit "Oberorbisch im Selbststudium“) am Lausitzer Seminar in Prag / bei der Společnost přátel Lužice in Prag ‚Sorbisch ist meine Muttersprache‘ durch Freunde am Sorbischen Institut für Lehrerbildung in Bautzen (SIFL) privat im Kindergarten am Bildungsinstitut Lipa Schmerlitz an der Sorbischen Fachschule Bautzen beim Verein stup dale Sommerkurs der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität 7 7 3 1 1 1 1 1 1 1 1 B SPRACHVERWENDUNG 4A. BEI WELCHEN EREIGNISSEN VERWENDEN SIE DIE OBERSORBISCHE SPRACHE? Die Teilnehmer mit Sorbisch-Kenntnissen haben eingeschätzt, ob sie die Sprache 1 = nie (1) selten (2) gelegentlich (3) oft, also >1 pro Monat (4) oder täglich (5) verwenden 6. Die Auswahl der vorgegebenen Ereignisse und Situationen stützt sich auf die Darstellung der Niveaustufenbeschreibung (Referenzbeschreibung) für Deutsch für das Niveaus A1 des GeR in „Profile Deutsch“ (Glaboniat 2005) und wurde mit konkreten Beispielen, die für die obersorbische Sprache bedeutsam sind, ergänzt. Die angegebenen Werte zeigen, wie häufig im Durchschnitt die angegebenen Ereignisse für die Verwendung der obersorbischen Sprache relevant sind. Begegnungen mit Freunden und Bekannten 3,05 Aufführungen, Festivals, Konzerte oder… 2,35 Begegnungen auf der Straße 2,35 Familienfeiern 2,23 Versammlungen, Vereinstreffen, Runde Tische 2,18 Freizeit- und Bildungsangebote (VHS-Kurse,… 2,01 Diskussionsrunden und Vorträgen 2,00 Veranstaltungen der Schule / der Kita, z.B.… Sportveranstaltungen oder Wettbewerbe 1,88 1,54 1 2 3 4 5 ABB. 4 HÄUFIGKEIT DER SPRACHVERWENDUNG DURCH SPRACHLERNER NACH EREIGNISSEN, GEWICHTETER DURCHSCHNITT Die Teilnehmer nannten weitere für sie relevante Ereignisse 7: − am Arbeitsplatz, mit Kollegen [2x] 6 Mehrfachnennungen waren möglich. Einige Nennungen beziehen sich auf Sprachhandlungen (wie z.B. „beim Lesen“, „beim Telefonieren“) und werden daher unter Frage 6 berücksichtigt. 7 3 − − − − − − − − − E-Mails mit Kollegen in der Lausitz und bei der Arbeit in der Gesellschaft der Freunde der Lausitz 8 und in der Redaktion des „Věstnik“ in Tschechien in der Gesellschaft der Freunde der Lausitz in der Kirche im Chor Prager Begegnungen Gesellschaft der Freunde der Lausitz „Meine Anwendung der sorbischen Sprache beschränkt sich auf Begrüßungen im KiGa oder der Schule“ Universität, Studium Beirat für Sorbische Angelegenheiten im Stadtrat Hoyerswerda in der Freizeit beim Musizieren, bei Blasmusikproben und Konzerten 4B. BEI WELCHEN EREIGNISSEN WÜRDEN SIE SORBISCH VERWENDEN, WENN SIE ES SPRECHEN KÖNNTEN? Lerner ohne Vorkenntnisse würden die Sprache bei folgenden Ereignissen verwenden wollen. Begegnungen mit Freunden und Bekannten Diskussionsrunden und Vorträgen Aufführungen, Festivals, Konzerten Begegnungen auf der Straße Versammlungen, Vereinstreffen, Runde Tische Veranstaltungen der Schule / der Kita, z.B.… Familienfeiern Freizeit- und Bildungsangeboten (VHS-Kurse) Sportveranstaltungen oder Wettbewerbe anderes 0 5 10 15 20 25 ABB. 5 AGENOMMENE SPRACHVERWENDUNG NACH EREIGNISSEN / SITUATIONEN (IN ABSOLUTEN ZAHLEN) Betrachtet man die Situationen, in denen Lerner mit Vorkenntnissen die obersorbische Sprache mindestens gelegentlich verwenden, so zeigt sich folgendes Bild: besonders relevant ist die Sprache für Begegnungen mit Bekannten und Freunden (62,9% der Lerner mit Vorkenntnissen), bei Aufführungen, Festivals, Konzerten oder Veranstaltung, wie z.B. der Schadźowanka (43,%), für Begegnungen auf der Straße (39,3%), Familienfeiern (34,8%) und Versammlungen / Vereinstreffen / Runde Tische (32,%). Entsprechend sind diese Situationen auch für Lerner ohne Vorkenntnisse wichtig, wobei diese Gruppe Diskussionsrunden und Vorträge einen größeren Stellenwert beimisst (38% der Lerner ohne Vorkenntnisse), dafür für sich die Anwendung bei Familienfeiern als weniger relevant betrachtet. 5. VERWENDUNG IM BERUF Auf die Frage, ob sie Sorbisch auch beruflich verwenden (Teilnehmer mit Sorbischkenntnissen) bzw. verwenden könnten (Teilnehmer ohne Sorbischkenntnisse), antworteten 46,1% aller Teilnehmer mit Ja und 52,2% mit Nein (2 TN machten keine Angaben). 8 Společnost přátel Lužice / Towarstwo přećelow Serbow 4 70 60 50 40 30 20 10 0 12 14 41 46 Ja Nein ohne SOKenntnisse mit SOKenntnissen ABB. 6 ANTEIL DER TEILNEHMER, DIE OBERSORBISCH AUCH BERUFLICH VERWENDEN (IN ABSOLUTEN ZAHLEN) Konkret werden Sorbischkenntnisse vor allem für die Teilnahme an Besprechungen und Sitzungen (49,1% aller Lerner, die Sorbisch auch beruflich verwenden), für die Korrespondenz (47,2%), bei Besuchen und Empfängen (37,7%), sowie bei der Betreuung von Kindern als hilfreich empfunden (39,9%) (siehe Abb. 7). im Schriftverkehr Betreuung von Kindern Kunden- oder Beratungsgespräche Empfänge, Besuche Vorstellungsgespräche Besprechungen und Sitzungen 0 5 10 15 20 25 30 ABB. 7 VERWENDUNG IM BERUFLICHEN KONTEXT NACH SITUATIONEN (IN ABSOLUTEN ZAHLEN) Außerdem wurden genannt: − − − − − − − Gespräche mit den Kollegen Kontakt zu tschechischen / polnischen Lieferanten oder Kunden [2x] auf Wunsch sorbische Passagen in der Traurede im Krankenhaus bei sorbischsprachigen Patienten an der Universität (bei Beratungen) [2x] in den sorbischen Medien beim wissenschaftlichen Arbeiten 6A. BEI WELCHEN HANDLUNGEN VERWENDEN SIE SORBISCH (AKTIV UND PASSIV)? Die Teilnehmer mit Sorbisch-Kenntnissen konnten diese Frage durch Einschätzung der Häufigkeit mit 1 = nie (1) selten (2) gelegentlich (3) oft, also >1 pro Monat (4) oder täglich (5) beantworten (für die Darstellung des gewichteten Durchschnitts siehe Abb. 8) 9. Die größte Bedeutung hat die Sprache für die Lerner mit Sorbischkenntnissen demnach bei der Konversation mit Familien und Freunden (60,7% 10), beim Verfolgen der Medien (38,2%), bei Besuchen des 9 Mehrfachnennungen waren möglich. 5 Gottesdienstes (37,1%), beim Besuchen von Kultureinrichtungen und bei täglichen Routinen, wie kochen, essen, waschen (je 32%). Ein Vergleich mit den Angaben von Lernern ohne Vorkenntnisse ergibt ein ganz ähnliches Bild (siehe Abb. 9), wobei von dieser Gruppe öffentliche Unterhaltungen, wie z.B. bei Vereinssitzungen stärker hervorgehoben werden. Konversation mit Familie und Freunden („offline“… 3,05 tägliche Routinen, wie kochen, essen, waschen 2,46 Radio Hören und Fernsehen 2,40 Gottesdienst 2,24 Besuch von Kultureinrichtungen, wie z.B. Museen 2,13 Freizeitaktivitäten, wie z.B. Basteln, Gartenarbeit,… 2,00 öffentlichen Unterhaltungen (z.B.… 1,91 Restaurant- oder Barbesuch 1,86 Betreuen von Kindern/Schülern 1,82 Einkaufen 1,80 Austausch und Diskussionen mit Studenten 1,64 Sport 1,59 Behördengänge, Besuch bei Behörden/Institutionen 1,55 beim Arztbesuch oder in der Apotheke 1,45 1 2 3 4 5 ABB. 8 HÄUFIGKEIT DER SPRACHVERWENDUNG DURCH SPRACHLERNER NACH HANDLUNGEN, GEWICHTETER DURCHSCHNITT 6B. BEI WELCHEN HANDLUNGEN HÄTTEN SIE GELEGENHEIT SORBISCH ZU VERWENDEN (AKTIV UND PASSIV)? Anderes Austausch und Diskussionen mit Studenten Betreuen von Kindern/Schülern Besuch des Gottesdienstes öffentliche Unterhaltungen (z.B.… Behördengänge, Besuch bei… beim Arztbesuch oder in der Apotheke Einkaufen Besuch von Kultureinrichtungen, wie z.B. Museen Freizeitaktivitäten, wie z.B. Basteln,… Sport Konversation mit Familie und Freunden… Radio Hören und Fernsehen Restaurant- oder Barbesuch tägliche Routinen, wie kochen, essen, waschen 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 ABB. 9 ANGENOMMENE SPRACHVERWENDUNG NACH HANDLUNGEN (IN ABSOLUTEN ZAHLEN) 10 Anteil der Lerner, die die Sprache bei diesen Handlungen mindestens gelegentlich verwenden. 6 7. MIT WELCHEN SORBISCH- SPRACHIGEN TEXTEN (TEXTSORTEN) HABEN SIE ZU TUN? MIT WELCHEN SORBISCH- SPRACHIGEN TEXTEN (TEXTSORTEN) KÖNNTEN SIE IN KONTAKT KOMMEN? Artikel in Zeitschriften, Zeitungen Märchen, Geschichten, Lieder Fernsehsendungen, Radiosendungen, Hörspiele Persönliche Briefe / E-Mails / Postkarten Beiträge in Internetforen, Blogs, auf… Lehrbücher, Reader öffentliche Aufschriften und Straßenschilder Handzettel, Plakate Nachschlagewerke und Fachliteratur Romane, Gedichte, Dramen, Theaterstücke Predigten, Kirchenlieder SMS Videos und Ton-Aufnahmen (online und offline) Werbe- und Info-Broschüren Programme Berichte, Mitteilungen Speisekarten Rezepte Visitenkarten Comics Anleitungen und Spielregeln anderes 0 50 100 150 ABB. 10 RELEVANZ VON TEXTSORTEN FÜR ALLE LERNER IN ABSOLUTEN ZAHLEN Die Auswahl der vorgegebenen Textsorten stützt sich auf die Darstellung der Niveaustufenbeschreibung (Referenzbeschreibung) für Deutsch für das Niveaus A1 des GeR in „Profile Deutsch“ (Glaboniat 2005). Teilnehmer nannten außerdem Kinderbücher und den Lernstoff der Kinder. C LERNVERHALTEN 8. WENN SIE SORBISCH IM S ELBSTSTUDIUM ERLERNEN WOLLTEN, WELCHE FORM BZW. WELCHES MEDIUM WÄRE FÜR SIE AM BESTEN GEEIGNET ? Im dritten Teil des Fragebogens wurden die Teilnehmer zunächst gefragt, welche Form bzw. welches Medium sie für das selbstständige Sprachenlernen für sich als effektiv und geeignet betrachten. Die Einschätzung erfolgte auf einer Skala von 1= gar nicht geeignet/effektiv bis 5 = sehr gut geeignet, sehr effektiv. Die Darstellung in Abb. 11 zeigt wiederum das gewichtete Mittel an. 7 im Gespräch mit Freunden / Bekannten 4,20 mit gedruckten Lernmaterialien 4,06 an meinem Computer 3,90 durch Austausch mit anderen Lernern oder Muttersprachlern im Internet 3,71 mit dem Smartphone oder Tablet 2,83 1 2 3 4 5 ABB. 11 EINSCHÄTZUNG DER EIGNUNG VERSCHIEDENER LERNMEDIEN UND –FORMEN Sonstiges: DVDs - synchronisierte Filme, Lehrbuch für Selbstlerner, Lernen mit einem sorbischen Lehrer 11, Lehrbuch für das Selbststudium mit Audio-CD für Tschechisch als Ausgangssprache 12 Der direkte Austausch mit Muttersprachlern wird am häufigsten als gut bzw. sehr gut geeignet für den selbstständigen Spracherwerb angesehen. Generell halten die Teilnehmer aber auch das Lernern am Computer für effektiv (63% gaben den Wert 4 oder 5 an) ebenso wie das Lernen mit Print-Materialien. Die recht neue Form des Lernens an mobilen Geräten, wie Tablet oder Smartphone halten immerhin ein Drittel (33,9%) der Lerner für gut bis sehr gut geeignet 13. In den zahlreichen Anmerkungen zu Frage 10 (Welche Wünsche und Anforderungen hätten Sie an ein Lernprogramm für die obersorbische Sprache?) wird deutlich, dass ein interaktives Lernprogramm durchaus als wünschenswert betrachtet wird, auch Apps für mobile Geräte werden von den Lernern mehrfach als gewünschtes Medium erwähnt. Die Antworten der Teilnehmer auf Frage 10 geben generell hilfreiche Anhaltspunkte für die Entwicklung des Lernprogramms. Die Antworten und deren Zusammenfassung können bei Interesse gern eingesehen werden. 9. WAS IST/WÄRE FÜR SIE BEIM SORBISCH-LERNEN WICHTIG? Anschließend wurden die Teilnehmer gebeten einzuschätzen, auf welche sprachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse sie beim Sprachenlernen besonderen Wert legen. Die Einschätzung erfolgte wiederum auf einer Skala von 1= gar nicht geeignet/effektiv bis 5 = sehr gut geeignet, sehr effektiv. 11 Diese Option war nicht zur Auswahl gestellt, da es explizit um den Erwerb im Selbststudium ging. Der Teilnehmer merkt an, dass ein gutes, modernes Lehr- und Übungsbuch mit Tschechisch als Ausgangssprache fehlt. 13 Ein Teilnehmer gab an, kein Smartphone zu besitzen. 12 8 lernen, Gespräche zwischen Sorben zu verstehen 4,52 den Wortschatz zu erweitern 4,31 lernen, sich in den o.g. Situationen auszudrücken 4,27 lernen, geschriebene Texte zu verstehen 4,24 die richtige Aussprache zu erlernen und zu üben 4,21 grammatische Regeln zu erlernen und zu üben 3,78 mehr/Neues über das Leben der Sorben/die Lausitz… 3,37 Parallelen zu anderen slawischen Sprachen zu… 1 3,23 2 3 4 5 ABB. 12 EINSCHÄTZUNG ZUR WICHTIGKEIT DER FÖRDERUNG EINZELNER SPRACHFERTIGKEITEN , GEWICHTETER DURCHSCHNITT Die Auswertung zeigt deutlich, dass im Grunde allen sprachlichen Kernfertigkeiten – das Lese und Hörverstehen sowie die mündliche und schriftliche Produktion und Interaktion – gleichsam als wichtig betrachtet werden. Das explizite Erlernen und Üben grammatischer Regeln tritt recht deutlich hinter den Erwerb von lexikalischen Mitteln zurück. Dem Erwerb und dem Üben der Aussprache wird recht große Bedeutung beigemessen. Zum Schluss wurden die Teilnehmer der Umfrage um freie Assoziationen zur sorbischen Sprache gebeten. Hintergrund der Fragestellung war es, die emotionale Besetzung der Sprache vor allem Blick auf die Gestaltung eines narrativen Rahmens für das Sprachlernprogramm zu erkunden. Abbildung 13 (nächste Seite) zeigt die genannten Begriffe nach ihrer Häufigkeit hervorgehoben. Wortformen (z.B. Hochzeit, Hochzeiten) wurden, wo angemessen und nicht sinnentstellend, unter einem Lemma (hier: Hochzeit) zusammengefasst. Wortgruppen werden zusammenhängend dargestellt. Deutsche Umlaute können von der Software leider nicht korrekt angezeigt werden. 9 11. WELCHE ASSOZIATIONEN HABEN SIE, WENN SIE AN DIE SORBISCHE SPRACHE DENKEN? NENNEN SIE SPONTAN 3 WÖRTER. ABB. 13 ASSOZIIERTE BEGRIFFE HERVORGEHOBEN NACH HÄUFIGKEIT DER NENNUNG 10 QUELLEN Europarat – Rat für kulturelle Zusammenarbeit (2001): Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen (GeR). München: Langenscheidt. Glaboniat, M. et al. (2005): Profile deutsch. A1 – C2 (Version 2.0). Berlin: Langenscheidt. Goethe-Institut (Hrsg.) Autor: K. Schöne ([email protected]) 11
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