Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg November 2015 | Nr. 53 Dieselgate Der Skandal hinter dem VW-Skandal Baustoff der Zukunft Fraunhofer-Institut für Holzforschung IVEXKLUSIEW INTERV Werner Henning Geschäftsführer der Pelikan PBSProduktionsgesellschaft mbH & Co. KG „Wir haben alle blaues Blut“ JETZT : EE ONNDLOIRN T38.D STA G ERÖFFNUN 015 V. 2 AM 25. NO UHR AB 7.00 e park.d www.brawo BraWo, WIR ERÖFFNEN. apotheke im real,Holzmoor Außerdem im BraWoPark: Bürokomplex • InterCityHotel • Restaurant mit Panoramablick • 2 STUNDEN GRATIS PARKEN 3 Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Gefunden Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg November 2015 | Nr. 53 als wir die Oktober-Ausgabe von Standort38 produziert Dieselgate haben, feierte die Automobilbranche sich gerade selbst Baustoff der Zukunft auf der IAA, VW-Chef Martin Winterkorn stand vor seiner sicher geglaubten Vertragsverlängerung – kurzum: Werner Henning Es war einige Tage vor „DieJETZT „Wir haben alle ONLINE: selgate“. Auf Standort38.de blaues Blut“ gibt es seitdem aktuelle Interviews und Nachrichten zu den Abgas-Manipulationen und seinen Folgen für die Region. Im Magazin konzentrieren wir uns auch in der Krise weiter auf die Hintergründe – zum Beispiel Erklärungen zu Abgasreinigungssystemen sowie Testzyklen und zum Skandal hinter dem Skandal. Außerdem haben wir mit der Pelikan PBS-Produktionsgesellschaft in Vöhrum ein absolutes Traditionsunternehmen besucht: Vor allem Füller und Tuschkästen mit dem Seevogel kennen die meisten von uns bereits seit der eigenen Schulzeit. Von da an ist auch Geschäftsführer Werner Henning an Bord – ganze 48 Jahre blaues Blut: Titelwürdig! Der Skandal hinter dem VW-Skandal Fraunhofer-Institut für Holzforschung IVEXKLUSIEW INTERV Geschäftsführer der Pelikan PBSProduktionsgesellschaft mbH & Co. KG STAND ORT38 Titelfoto: Holger Isermann Volle Dynamik für den Endspurt im Geschäftsjahr 2015 wünscht … 4 Schlechtwetter-Gadgets Ihre Standort38 Redaktion .DE Gelesen 5 Neue Wissens- und Wirtschaftsbücher Sonderteil Peine Werner Henning, Geschäfstführer Pelikan PBS-Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG, im Interview Sonderteil Peine Logistik-Standort und Reiseziel 6 12 Meldungen Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft Es stinkt! Dieselgate und seine Hintergründe Wissenschaft 20 22 28 Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wissenschaft 30 Prof. Dr.-Ing. Bohumir Kasal im Interview Stiftungen 34 Eintracht Braunschweig Stiftung Engagement 35 Einsatz für Bildung und Soziales Rückblick Die Zukunftsmacher-Reihe mit Prof. Dr. Martin Korte und Dr. Steffi Burkhart, Entscheiderinnen-Abend, 2. Quality Life Salon, Gründerkongress, Forum Wirtschaft, 70 Jahre Oskar Kämmer Schule 36 Persönlich 38 Turgay Mardin, selbstständiger Finanzberater für Swiss Life Select Impressum Herausgeber BZV Medienhaus GmbH | Verlag und Redaktion BZV Medienhaus GmbH, Hintern Brüdern 23, 38100 Braunschweig Telefon (0531) 39 00 0 | Geschäftsführung Harald Wahls (Sprecher), Manfred Braun, Michael Wüller | Objektleitung Carsten Poll Redaktionsleitung Christian Göttner (verantwortlich), Dr. Holger Isermann Redaktion Frederick Becker, Daniel Götjen, Merle Janssen, Liza Marie Pfaff | Layout Chris Collet Anzeigen Michael Heuchert (verantwortlich) | Koordination Anzeigen/Vertrieb Alisa Riechel | Telefon (0531) 39 00 193 | E-Mail [email protected] Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG, Gabelsbergerstrasse 1, 59069 Hamm | Auflage 10.000 Exemplare DAS MEDIENHAUS 4 Gefunden Kampf gegen Kälte & Co. Hilfreiche Schlechtwetter-Gadgets D as ungemütliche Wetter wird demnächst verstärkt auch in unserer Region Einzug halten – mit Regen, Hagel, Schnee und vielleicht auch orkanartigen Böen. Standort38 kämpft mit diesen Produkten dagegen an. W enn die Kälte im Anzug ist und schnell ein effizienter Heizlüfter benötigt wird, der wenig Strom verbraucht und nicht riecht, sollte man es mal mit dem Dyson Hot+Cool versuchen. Der sieht nicht nur modern aus, sondern verfügt auch über eine innovative Technologie, die den primären Luftstrahl verstärkt. So entsteht eine große Reichweite. Dadurch wird, im Gegensatz zu anderen Heizlüftern, der ganze Raum schnell und gleichmäßig erwärmt. Im Ventilatormodus saugt das Gerät (ab 399 Euro) bis zu 28 Liter Luft pro Sekunde an und sorgt mit seinem starken Luftstrom übrigens auch für ein angenehm kühlendes Klima. www.dyson.de Taschentuchspender G egen triefende Nasen, plötzliche Niesanfälle oder tränende Augen (weil einen fiese Kollegen und Chefs mal wieder drangsaliert haben), hilft immer das gute alte Taschentuch. Richtig gut wirkt es aber erst, wenn es aus einem besonderen Taschentuchspender kommt. Dieser Big Moai, der aussieht wie die mysteriösen Statuen auf den Osterinseln, schafft ein großes Lächeln für jeden Benutzer. Er besteht aus hartem Kunststoff (Größe: 34 x 15 x 14 cm, Gewicht circa 500 g), wirkt aber wie Lavagestein und schmückt (ab 39,90 Euro) jeden Schreibtisch. Gibt es u.a. auch als ägyptischen König Tutanchamun oder coolen 80er Jahre Zauberwürfel. Zum Beispiel auf www.amazon.de. Regenschirm Schuheinlage egen Wind, Schnee und Regen hilft ein vernünftiger Regenschirm. Die erste schriftliche Erwähnung eines Regenschirms in Europa stammt aus dem Jahr 800. In Deutschland werden im Jahr rund 25 Millionen Stück verkauft – ein paar davon stammen sicher von Gerwin Hoogendoorn. Der Holländer konzipierte nach einem stürmischen Tag einen Schirm der „senz“, also Sinn macht und entwickelte an der Technischen Uni in Delft ein einzigartiges Patent. Durch seine asymmetrische Form findet der Schirm (ab 29,95 Euro) immer die richtige Position und trotzt so einer Windstärke von bis zu 100 km/h. Der japanische Modedesigner Yoske Nishiumi ist für die stylische senz6-Kollektion zuständig. www.senz6.com lauschige Einlegesohlen für Schuhe sind etwas für alte Leute. Stimmt nicht! Zumindest nicht für Digitsole, die das französische Unternehmen Glagla entwickelt hat. Die schlaue Schuheinlage wärmt nicht nur Füße und Zehen (soll bis zu 50 Grad Celsius erreichen), sondern zählt auch die Schritte des Schuhträgers. Aufgeladen wird das ungewöhnliche Gadget (ab 199 Euro) via USB, eine Akkuladung soll sieben Stunden lang wohlige Wärme abgeben. Als Heiz-Regler dient dabei ein iPhone oder AndroidSmartphone, das via Bluetooth mit der Schuheinlage kommuniziert und auch dieFitnessdaten (u.a. verbrannte Kalorien) sammelt. www.digitsole.com G F Fotos: Hersteller Heizlüfter 5 Gelesen Innovatives Denken Neue Wissens- und Wirtschaftsbücher kritisch betrachtet Management Reloaded: Plan B Martin Kornberger Murmann Publishers S tark, schwarz, gut!“, könnte man in Anspielung an eine alte Werbeformel den Buchinhalt komprimiert wiedergeben. Es ist nicht weniger „als die Anleitung zum Bau eines trojanischen Pferdes, das den Kapitalismus von innen her zersetzt“, meint Martin Kornberger – und startet mit einem plakativen Gedankenexperiment: Was würde passieren, wenn ein Manager von 1975 in eine Konzernzentrale ins Jahr 2015 gebeamt würde? Antwort: Nichts. „Seine Zeitreise bliebe unentdeckt“, behauptet der Autor. Er ist nämlich nur eine konservative, konservierende Kraft. Oder noch drastischer ausgedrückt: „Der oberste Verwalter des Marktversagens.“ Management hat zwar die Welt und unsere Werte verändert, ist aber selbst unverändert geblieben. Kornberger rechnet ab mit der veralteten Kulturtechnik, plädiert für innovatives Denken sowie „neue Formen der Organisation und Steuerung kollektiven Handels“.C.G. Steh auf und nimm dein Leben in die Hand Diana Dreessen dtv premium M agazine und Bücher, die sich auf vielfältige Weise mit dem Thema „Glück“ beschäftigen, verstopfen die Buchhandlungen. Auch der Ratgeber von Diana Dreeßen, die achtzehn Jahre als Börsenhändlerin arbeitete und nun Managementrainerin ist, setzt sich damit auseinander, beschreitet aber andere Wege. Die Autorin gibt Richtungsfindungstipps, für all jene, die ihr Berufs- und Privatleben ändern wollen, aber nicht genau wissen wie. Sie erklärt, wie man aus der Komfortzone kommt und was man für eine Kurskorrektur benötigt, wie man Schwächen zu Stärken macht und Ängste bearbeitet. Veränderungen sind jedoch immer mit Risiko verbunden. Was sich für den einen im Praxis-Übungsteil zuweilen ziemlich kitschig anhört (Einladung für das Beste in Ihrem Leben, Der Gipfel der Erfüllung etc.), könnte für den anderen der richtige Kick sein sich neuen Herausforderungen zu stellen.C.G. Blöff Bar Stenvik Riemann Verlag L ügen haben kurze Beine“ lautet ein bekanntes Sprichwort. „Mit einer Lüge kannst du einmal essen, aber nicht zweimal“ ein anderes. Die Idee, dass man mit der Lüge nicht weit kommt, scheint sehr verbreitet. Interessant ist aber auch, dass „die Fähigkeit, Lügen überhaupt zu erkennen, bei den meisten Menschen überraschenderweise gering ausgeprägt ist“, behauptet Bar Stenvik. Der norwegische Journalist und Sachbuch-Autor hat sich intensiv mit „Der geheimen Mechanik der Lüge“ beschäftigt und offenbart anhand vieler faszinierender Beispiele und Geschichten (Stichworte: Beyoncés Stimme, Kubistische Kriegsschiffe, Andy Warhol, Machiavellistische Intelligenz etc.), wie diese funktioniert, was sie mit uns macht und warum sie so eng mit unseren Fähigkeiten und unserem Leben verbunden ist. Nach der Lektüre dieser 416 Seiten werden Sie, wie Cover-Boy Pinocchio, einen echten Reifungsprozess erfahren.C.G. 6 Sonderteil Salzgitter „Unser Standort hat eine unglaubliche Fertigungstiefe“ IVEXKLUSIEW V R INTE Werner Henning, Geschäftsführer der Pelikan PBS-Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG in Vöhrum über Tradition und Verbundenheit, teure Sammlerstücke und die Digitalisierung des Schreibens 7 Sonderteil Peine E in herrlicher Frühherbsttag in Vöhrum, der größten Ortschaft im Landkreis Peine. Von den rund 7.200 Einwohnern sind viele bei einem der wichtigsten Arbeitgeber angestellt: der Pelikan PBS Produktionsgesellschaft. 242 Mitarbeiter sind hier saisonabhängig im Einsatz, um hochwertige Schreibgeräte, Gold- und Stahlfedern, Schul- und Jugendschreibfüller, Faserschreiber, Deckfarbenkästen u.v.m. herzustellen. Neben der Produk- tion sind auch die Bereiche Forschung und Entwicklung, Fertigungsplanung, Werkzeugbau und Konstruktion, Logistik und Disposition, Einkauf und Qualitätssicherung integriert. Während sich draußen die ersten Blätter an den Bäumen verfärben, präsentiert sich im Innern eine andere Welt der Farben. Standort38 traf sich mit Geschäftsführer Werner Henning, der seit 48 Jahren bei Pelikan tätig ist, zum Rundgang durch die Werkshallen und ausführlichen Gespräch. Fotos: Holger Isermann Herr Henning, wie würden Sie jemandem, der Ihr Unternehmen nicht kennt, Pelikan in ein paar Sätzen beschreiben? Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen Pelikan nicht kennen, halte ich für sehr gering (lacht). Durch das breite Sortiment, das wir in unserem Portfolio haben, ist im Prinzip jeder in Deutschland mit Pelikan-Produkten schon von Kindesbeinen an in Berührung gekommen. Die Marke hat einen Bekanntheitsgrad von 94 Prozent. Welche Rolle spielt der Produktionsstandort in Vöhrum für den Pelikan-Konzern? Als Unternehmen im Konzernverbund der Pelikan International Corporation Berhad (kurz PICB) werden hier in Vöhrum hochwertige Schreibgeräte, Jugend- und Schulschreibgeräte, Tintenlöschstifte und Faserschreiber, Radierer, Wachsmalstifte, Deckfarb- und Aquarellkästen, Tinten, Patronen, Tuschen und vieles mehr entwickelt und hergestellt. Wie würden Sie den Schreibwaren- und Büroartikelmarkt beschreiben? In einer ehemaligen Schuhfabrik in der Pelikanstraße 11 werden heute vielfältige Schreib-Artikel produziert. Es ist ein großer und differenzierter Markt. Die Pelikan Gruppe hat ein sehr breites Sortiment, wir sind Generalist und bieten neben High-End-Produkten auch Cent-Artikel, wie Tintenpatronen und Radiergummis an. Auf der anderen Seite sitzen viele Spezialisten, die in Teilbereichen Wettbewerber sind, also beispielsweise ein Montblanc im Bereich Schreibgeräte. AKTIVIEREN KONZENTRIEREN Können Sie sich mit Montblanc messen? Wir müssen uns qualitativ nicht hinter Montblanc verstecken. Ganz im Gegenteil: Schreibgeräte-Experten sammeln sehr häufig die Paarung Montblanc und Pelikan. Wenn Sie sich mit denen unterhalten, werden Sie oftmals hören, dass das Tintenleitsystem von Pelikan das beste auf dieser Welt ist. Montblanc ist einen anderen Weg als wir gegangen ENTSPANNEN IN Büro + Wohnkultur pro office Braunschweig Frankfur ter Straße 2 (ARTmax) 38122 Braunschweig Telefon (05 31) 23 44 88 -10 [email protected] w w w.prooffice.de mit Trimension® Der neue 3-D-Sit zen in Bestform Der IN ist Liebe auf den ersten Sitz: sym pathisch und unglaublich kom for tabel. Mit Trim ension, der einzigartigen Synchronkinematik für gesundes Bewegungssitzen im Gleichgewicht. www.wilkhahn.de/in 8 Sonderteil Peine und hat sich zu einem Luxusgüterhersteller entwickelt. Sie haben Ihr Tintenleitsystem angesprochen. Ist das etwas, was man auch als Nichtsammler begreifen kann? Definitiv ja. Viele Füllfederhalter neigen zum Beispiel dazu, in den ersten Millimetern die Tinte vorne nicht zu führen. Wir fertigen alle drei Komponenten für einen optimalen Tintenfluss im Haus: So stellen wir das Tintenleitsystem, die Feder und die Tinte selbst her. Deren Oberflächenspannung muss zum Leitsystem sowie zur Feder passen. Immerhin kann man bei Ihnen einen Toledo M 900 mit Goldfeder für rund 1.500 Euro kaufen. Ist das der teuerste Füller, den Sie anbieten? Nein, die teuersten Geräte, die wir im Sortiment haben, basieren auf unserem „M 800“-Modell, das wir durch japanische Künstler in Maki-e veredeln lassen. Bei diesem speziellen Verfahren wird das Design in akribischer Kleinarbeit erzeugt und mit einer Vielzahl von Lackschichten überzogen, in die – je nach Modell – auch noch Gold- und Silberpulver eingearbeitet werden. Ein solcher Füller kostet dann 8.000 Euro. Ist die Individualisierung eine Nische, in der Sie wachsen können? Im Moment spüren wir, dass das Geschäft anzieht. Wir sind in diesem Segment deutlich über Budget. Aber der hochwertige Bereich ist eine Manufaktur: Wir fertigen und montieren fast alles von Hand und bieten so eine große Qualität. Und wir bieten auch Besonderes – zum Beispiel mit der „WünschDir-Was-Feder“. Hier können Kunden ihre Feder im Pelikan-Werk individuell nach ihrem Schreibstil anpassen lassen. Das ist sehr beliebt; wir haben Besucher aus aller Welt, die diesen Service in Anspruch nehmen. Wie sieht es mit Innovationen auf dem Schreibwarenmarkt aus? Hat sich hier seit dem Tintenkiller noch viel getan oder geht es eher darum, das Bekannte weiterhin in hoher Qualität zu produzieren? Um den Schreiblernprozess zu unterstützen, hat Pelikan gemeinsam mit Wissenschaftlern und Lehrern beispielweise das innovative, vierstufige griffix Schreiblern-System für Kinderhände entwickelt – was wir übrigens auch hier im Werk Vöhrum produzieren. Das ergonomische Design der Schreibgeräte fördert die richtige Handhaltung für natürliches und lockeres Schreiben in jeder Lernphase, denn alle Stifte – vom Wachsschreiber über den Bleistift und Tintenschreiber bis hin zum Schulfüller – sind optimal auf die individuelle Lernstufe des Kindes angepasst. Werner Henning in seinem Büro am Schreibtisch. In der Hand: Eines seiner Lieblingsschreibgeräte. Gibt es weitere konkrete Pläne? Unser Standort hat eine unglaubliche Fertigungstiefe und ein umfangreiches Know-how in unterschiedlichen Feldern: eine Verpackungs-Entwicklung sowie eine technische und eine chemische Entwicklung, einen hervorragenden Werkzeugbau mit einer nachgelagerten Kunststoffspritzerei. Wir können Rohre extrudieren und haben verschiedene Abfüllanlagen. Das werden wir künftig auch als Dienstleister am Markt anbieten. Dieses Jahr haben wir dazu eine Abteilung im Bereich Business Development gegründet. Fotos: Holger Isermann Was bedeutet die fortschreitende Digitalisierung für Pelikan? Wir haben zum Beispiel mit dem Fraunhofer Institut den griffix stylus speziell für Kinderhände und die Bedienung eines Tablets entwickelt. 9 Sonderteil Peine Sie produzieren hier viele verschiedene Artikel. Bietet Ihr breites Sortiment auch Chancen? Natürlich. Wir haben ja ein reines Saisongeschäft. Die Schulartikel laufen in der Produktion in den ersten sieben, acht Monaten und die hochwertigen Schreibgeräte sind klassische Geschenkartikel für das Weihnachtsgeschäft. Außerdem hat man mit einem breiteren Sortiment auch eine breitere Marktdurchdringung. Wie wirkt sich das saisonale Geschäft auf die Arbeitsorganisation aus? Zwei Drittel unserer Jahresproduktion erfolgt im ersten Halbjahr. Darauf reagieren wir mit einer atmenden Fabrik. Wir haben eine flexible Arbeitszeit zwischen null und achtundvierzig Stunden pro Woche. In den ersten Monaten arbeiten wir solange, wie wir können, das heißt inklusive Samstag und mit verlängerten Schichten. Können Sie Produkte wie Füller und Tuschkästen in Deutschland überhaupt Die exklusive Schreibgeräte-Edition „The seven Wonders of the World“ würdigt die sieben Weltwunder. noch konkurrenzfähig herstellen? Gerade bei den von Ihnen angesprochenen Produktgruppen haben wir eine gute Chance. Wenn Sie beispielsweise den Deckfarbkasten nehmen, hier erfüllt Pelikan als einer der wenigen Hersteller die DIN-Norm. Das Ergebnis ist, dass dieser Farbkasten von Lehrern empfohlen wird und wir weit über 65 Prozent Marktanteil in Deutschland haben. Jetzt könnte man ketzerisch sagen: Einen Im Alter pflegt mich meine Frau hat jetzt einen Jüngeren. Das Leben ist voller Wendungen. Sorgen Sie vor, um im Alter Ihren gewohnten Lebensstandard halten zu können. Die gesetzliche Rente allein kann diese Anforderungen nicht mehr erfüllen. Als zuverlässiger Partner für private Vorsorge zeige ich Ihnen Ihre ganz persönlichen Möglichkeiten auf. Dabei profitieren Sie von unserem umfangreichen Angebot einer Vielzahl von Banken, Versicherungen, Bausparkassen und Investmenthäusern. Rufen Sie mich an – ich freue mich auf Sie! Manager Dipl.-Kfm. Turgay Mardin selbstständiger Handelsvertreter für Swiss Life Select Wilhelmitorwall 3 38118 Braunschweig Telefon: 0531/480 100 Mobil: 0163/4294089 [email protected] www.swisslife-select.de 10 Sonderteil Peine Füller oder Tuschkasten zu produzieren, ist kein Zauberwerk. Wie sehr profitieren Sie von Ihrem Bekanntheitsgrad? Um qualitativ hochwertige Produkte produzieren zu können wie den Deckfarbkasten oder ein hochwertiges Schreibgerät, kommt es auf Know-how an – insbesondere chemisches Knowhow bei der Pigmentierung der Farbtabletten und im Bereich „Hochwertiges Schreiben“ u.a. für die Bearbeitung der Goldfeder. Die Prozesse sind sehr aufwendig. Was die Bindung zur Marke angeht: die ist bei vielen Verbrauchern sehr hoch. Wir selbst haben es uns zur Aufgabe gemacht – und das ist auch Firmenphilosophie – überall dort, wo es wirtschaftlich vertretbar und technologisch möglich ist, gesetzliche Vorschriften zu überbieten. Bei Eltern und Schulen muss ein Vertrauen in Marke, Produkt und Qualität da sein, damit die Mutter ihrem Kind diese Produkte reinen Gewissens kaufen kann. Produktionsbereich mit Spezialvorrichtungen zur Herstellung von Schreibgeräten. Zum Thema Mitarbeiter: Im Jahr 2011 mussten Sie 50 Arbeitsplätze streichen … Das war eine Restrukturierungsmaßnahme. Damals war ich noch in der IPCFunktion in Hannover und habe das so hautnah nicht mitbekommen. Wenn Personal abgebaut werden musste, ist das unter sozialverträglichen Gesichtspunkten geschehen. Die Tradition spielt eine große Rolle und spiegelt sich auch im Umgang mit unseren Mitarbeitern wider. Schauen Sie meine goldene Spange hier an der Krawatte, die zum 25-jährigen Jubiläum neben einem Urlaubsgehalt, einem Tag Sonderurlaub und einem Schreibgeräteset eigener Wahl von der Firma verliehen wird. Unsere Mitarbeiter sind uns viel Wert, wir haben eine ganz geringe Fluktuation. Pelikan ist ein Traditionsunternehmen. Spürt man das bei der täglichen Arbeit oder hat die lange Historie heutzutage eigentlich keine Bedeutung mehr? Wirkt sich diese besondere Verbundenheit auf die Qualität der Produkte aus? Ja wir sagen hier: Wir sind „Pelikanesen“. Wir haben alle blaues Blut. Die meisten sind so sehr mit ihrem jeweiligen Produkt verbunden, dass sie richtig wütend werden, wenn etwas nicht funktioniert. Das ist etwas, das findet man sonst nicht in Unternehmen. 1994 wurde die Produktion aus Hannover hierher verlegt. War das ein wichtiger Meilenstein für den Standort? Mit Sicherheit. Damals war die Herausforderung, die gesamte Chemieproduktion, also Farben, Tinten, Tuschen, Farbkästen und so weiter, in dieses Werk zu integrieren ohne in Steine investieren zu müssen. Dafür mussten wir Platz schaffen und haben uns deshalb von der Produktion preiswerter Schreibgeräte getrennt. Fasermaler bezieht die Pelikan Vertriebsgesellschaft heute aus dem Pelikan Werk in Mexiko, Textmarker werden in Malaysia hergestellt. Der Klassiker: K12 Deckfarbkasten von Pelikan mit zwölf Qualitäts-Farben und einer Tube Deckweiß. Steckt in GEHA- und herlitz-Produkten mittlerweile überall Pelikan drin? Nein, das sind keine identischen Produkte. Sie werden z. B. nur im Pelikan Deckfarbkasten die Top-Farben auf Basis der entsprechenden Rezepturen finden. Foto: Holger Isermann Im Jahr 2010 hat die PICB-Gruppe den Schreibwarenhersteller herlitz übernommen. Welche Chancen ergeben sich aus dieser Übernahme? Einige Produkte der Marke herlitz werden jetzt bei uns in Vöhrum produziert. Das sind zum Beispiel Tintenlöscher und Farbkästen. 11 Sonderteil Peine Sprechen wir über Sie persönlich, Herr Henning … Ach du meine Güte (lacht). Sie wollen doch einen Artikel über Pelikan schreiben und nicht über mich … Realisierung kommt, wäre es mein ganzer Ehrgeiz, den Vertrag noch solange zu verlängern bis das erste Jahr der Produktion abgeschlossen ist. Können Sie schon mehr verraten? Leider nein, die Vorverträge sind noch nicht unterzeichnet … … Kann man das überhaupt voneinander trennen? Wie haben Sie angefangen? Ich habe die sogenannte Knochentour gemacht und kein Studium vorzuweisen. Nach der Realschule habe ich im August 1967 bei Pelikan eine Ausbildung zum Industriekaufmann begonnen und mein Herz für den Einkauf entdeckt. Also habe ich danach im Rohstoffeinkauf angefangen und hatte mit allen Chemiegiganten dieser Welt zu tun. Standbeine waren damals neben Schreibwaren noch Kohlepapier und Schreibbänder. … das ist ziemlich lange her … In der Tat. Ich hatte vor zwei Jahren so ein Erlebnis: Weihnachten saß die Familie bei einem Glas Wein zusammen, die Kinder waren nach Hause gekommen und der Vater redete mal wieder von alten Pelikan-Zeiten. Unter anderem erwähnte ich das Wort „Kohlepapier“ und mein Sohn fragte: „Was ist das?“ Daran habe ich gemerkt, wie alt ich bin (lacht). Dann ging es über verschiedene Stationen im Einkauf. Ich wurde Abteilungsleiter, Hauptabteilungsleiter, Einkaufsleiter, Leiter „Materialwirtschaft“ und bin jetzt Geschäftsführer. Das ist meine Biografie. Das heißt Sie sind mittlerweile seit 1967 im Unternehmen tätig? Das heißt, Sie haben noch etwas mit Pelikan vor und schneiden nicht am Maßband die Tage ab ... Ja, klar. Aber wenn Sie das schreiben, muss ich dafür sorgen, dass meine Frau diese Standort38-Ausgabe nie in die Hände bekommt (lacht). Leben Sie auch in Peine? Nein, in einem Ortsteil von Burgdorf. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Der Pelikan war das Familienwappen des Ex-Produktionsleiters und späteren Chefs Günther Wagner. Richtig! Ich werde jetzt 61 Jahre alt und mein Vertrag endet in dem Monat, in dem ich 65 Jahre alt werde – das wäre der 31. März 2017. Am 1. August wären es dann 50 Jahre bei Pelikan. Werden Sie dann ausscheiden oder geht es für Sie weiter? Das hat mein Arbeitgeber zu entscheiden. Im Moment arbeite ich an einem sehr interessanten Projekt, das uns neue Märkte erschließen und im ersten Jahr der Realisierung ein Zusatzgeschäft in Höhe eines Drittels unseres Umsatzes bescheren könnte. Wenn das Projekt zur Was machen Sie, wenn Sie nicht im Pelikan-Werk sind? Ich fahre gerne mit dem Fahrrad durch die Gegend und mache mit meiner Frau und Freunden mehrtägige Touren. Außerdem war ich, man wird es nicht glauben, 38 Jahre meines Lebens aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Burgdorf und dort 36 Jahre als Schriftwart tätig. Wie passend … Ja, ich habe manche DIN-A4-Seite zusammengeschrieben. Und die praktische Arbeit dort war immer ein schöner körperlicher Ausgleich zur Bürotätigkeit hier. Christian Göttner, Holger Isermann LUST AUF FIRMA? DER BESTE EINSTIEG. www.perschmann-calibration.de www.perschmann.de 12 Sonderteil Peine Top-Lage und sehr gute Verkehrsanbindung M anche Städte haben den Ruf, wenig reizvoll zu sein, sind in Wahrheit jedoch allemal einen zweiten Blick wert. Peine ist ein solcher Ort. Die Stadt und der dazugehörige Landkreis mit ihren insgesamt knapp 131.000 Einwohnern profitieren seit jeher von ihrer geografischen Lage zwischen Braunschweig und Hannover. Die Verantwortlichen wissen um dieses Potential. Die Verkehrsanbindung des Landkreises auf der Straße, zu Wasser und auf der Schiene ist seit vielen Jahrzehnten ausgezeichnet. Der Flughafen in Hannover ist weniger als fünfzig Kilometer entfernt. Insbesondere für Unternehmen der Logistikbranche ist diese Tatsache von maßgeblichem Interesse. In Peine hat das international operierende Speditions- und Logistikunternehmen Meyer & Meyer das mittlerweile größte teilautomatisierte Logistikzentrum für Mode in Norddeutschland gebaut. Erst im Juni Fotos: Thomas severin, Peine Peine bietet gute Bedingungen für ansässige und neue Unternehmen Die Nummer 1 auch in der Firmenkundenberatung! Bei dem CityContest von Focus Money belegt die Kreissparkasse Peine – nach bereits vier Siegen in Folge im Privatkundenbereich – auch den 1. Platz bei der Beratung von Firmenkunden. Seit Jahren testet das Institut für Vermögensaufbau (IVA) im Auftrag der Zeitschrift Focus Money die Beratungsqualität von Banken und Sparkassen. In diesem CityContest ging die Kreissparkasse Peine in den letzten vier Jahren als Sieger in Peine hervor. Nachdem bisher nur die Beratung von Privatkunden getestet wurde, stand nun erstmals die Firmenkundenberatung auf dem Prüfstand. Und auch hier wurde die Kreissparkasse als beste Peiner Bank ausgezeichnet. Mit der Note von 1,8 steht die Sparkasse ganz oben auf dem Siegertreppchen – gefolgt von Commerzbank (1,9), Volksbank (2,9) und Deutsche Bank (3,0). Mit diesem Sieg hat die Kreissparkasse Peine das Siegel „Beste Firmenkundenberatung“ erhalten. Die Detailergebnisse des CityContests können auf den Internetseiten von „Meine Bank vor Ort“ auf www.mbvo.de im Bereich „CityContest-Ergebnisse“ eingesehen werden. Für den CityContest begaben sich echte Unternehmer in rund 200 Städten auf die Suche nach einer neuen Hausbank. Im Mittelpunkt der Beratungsgespräche standen neben der Anlage eines Zahlungsverkehrskontos auch, wie auf weitere Bedürfnisse der Kunden eingegangen wurde. Das sehr gute Ergebnis ist bei der Kreissparkasse kein Zufall. Denn bei den Beratungen werden nicht nur Einzelaspekte der Kunden betrachtet. Die Idee hinter diesem als „ganzheitliche Beratung“ bezeichneten Ansatz ist, dass immer die langfristige Kundenbindung durch eine individuelle Finanzstrategie im Vordergrund steht: Anhand der Kundenunterlagen erfolgt eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Firmensituation inklusive der Lage als Privatperson. Auf Basis dieser Informationen werden ganzheitliche Vorschläge zur Optimierung der finanziellen und unternehmerischen Situation erarbeitet – abgestimmt auf die Ziele, (Mittelfrist-)Planungen, Risikoneigung und die finanzielle Situation des Unternehmens. Bei Bedarf können wichtige Themen anhand von Detailanalysen tiefer betrachtet werden. Am Ende stehen konkrete Empfehlungen, die nach Prioritäten gestaffelt sind. Was und wie viel davon tatsächlich umgesetzt wird, entscheidet natürlich der Kunde selbst. Sonderteil Salzgitter Kooperationspartner der Sparkasse innerhalb und außerhalb des Sparkassen-Finanzverbunds – wie u. a. VGH Versicherungen, Deutsche Leasing AG, Landesbanken und Deutsche Factoring Bank – für qualitativ hochwertige Dienstleistungen. Nähere Informationen erhalten Sie bei den Fachleuten der Kreissparkasse Peine oder unter: www.ksk-peine.de/firmenkunden Das Siegel „Beste Firmenkundenbetreuung“ sieht die heimische Sparkasse auch als Ergebnis der besonderen branchenund themenbezogenen Qualifizierung ihrer Mitarbeiter. Schon seit Jahren gibt es dort innerhalb der Firmenkundenbetreuung Spezialisten für folgende Themengebiete: Auslandsgeschäft Branchen „Agrar“ und „Bau“ Existenzgründung Heilberufe und freie Berufe Stationäre und mobile Bezahlverfahren Vermögen und Vorsorge Versicherungen Nicht zuletzt ist die Kreissparkasse Peine da präsent, wo mittelständische Betriebe ihr Geschäft betreiben. Da dies schon seit Jahrzehnten Maxime ist, sind die Beziehungen zum Mittelstand traditionell gut. Außerdem stehen die Kreissparkasse Peine 14 Sonderteil Peine dieses Jahres wurde die Logistikfläche um 25.000 Quadratmeter erweitert. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit der Nähe zur Autobahn A2 und zum Mittellandkanal. Auch die W&W Transport und Logistik GmbH operiert seit 2012 von Peine aus im gesamten europäischen Raum. „Peine bietet sich als Standort an, weil die günstige geografische Lage es einfach macht, Kontakte zu knüpfen“, erklärt Geschäftsführer Tino Wohlthat. tungskonzepte für bereits ansässige es heute nicht mehr die Regel ist“, sagt Betriebe, aber auch für Existenzgrün- Marita Jenßen, die mit ihrem Mann Joader. „Wir wollen mit unseren Ideen und chim, dessen Mutter noch den MädVorschlägen positive Entwicklungen in chennamen Möllring trug, das Geschäft den Unternehmen anstoßen und stehen betreibt. dann auch später beratend zur Seite, Auch von außerhalb zieht es Unterwenn es darum geht, sich möglicher- nehmen in die Stadt. Im Jahr 2011 eröffweise neu aufzustelnete der Pharmagroßlen“, erklärt Madlen Peine tut viel dafür, neue händler Noweda eine Richter, die Presse- Betriebe in ihre GewerNiederlassung. „Für uns ist es überaus sprecherin der Gesell- begebiete zu locken. wichtig, die Apotheschaft. Das individuelle Betreuungsangebot der Wito macht ken flächendeckend so schnell wie mögSinn, denn im Peiner Land finden sich lich versorgen zu können. Wir suchen Günstige Gewerbeflächen laut Adamski vorwiegend kleine und unsere Standorte daher mit größter eine, nach ihrem Wahrzeichen auch Kleinstunternehmen. „Es gibt bei uns Sorgfalt aus. Peine ist aufgrund sei„Eulenstadt“ genannt, tut viel dafür, vergleichsweise wenige mittelgroße ner Lage einfach ideal für unsere Zweneue Betriebe in ihre Gewerbegebiete Betriebe“, meint er. Dafür existiere eine cke“, erklärt Stefan Heine, der Leiter der zu locken und den bereits ansässigen Vielzahl von erfolgreichen inhaberge- Unternehmenskommunikation. Unternehmen bestmögliche Bedingun- führten Unternehmen. Dem EinzelhanBekannt ist Peine eigentlich für seine gen zu bieten. „Neben der guten Ver- del komme nicht zuletzt deshalb eine Stahlindustrie. Nach wie vor ist Stahl kehrsanbindung sind die vielen großen vergleichsweise große Bedeutung zu. Teil der örtlichen Identität. Die Peiner und günstigen Gewerbeflächen unser Träger GmbH, die zur Salzgitter AG großes Plus“, erklärt Matthias Adamgehört, ist mit ihren knapp 800 BeschäfStarker Einzelhandel ski von der Wito GmbH. Die Wito ist tigten nach wie vor einer der größten die Peiner Wirtschafts- und Tourismusin Beispiel für Peines starken Ein- Arbeitgeber der Stadt. Zuletzt war die fördergesellschaft, ein Tochterunterzelhandel ist die Ferdinand Möll- wirtschaftliche Situation nicht einfach, nehmen des Landkreises Peine und der ring GmbH, eine Eisen- und Haushalt- aber in diesem Jahr steht das UnterKommunen. Der Diplomkaufmann ist warenhandlung in der Innenstadt. Das nehmen gut da. „Wir bekennen uns dort Prokurist, er berät Unternehmen in Geschäft ist eine Peiner Institution, es zum Standort Peine, nicht zuletzt weil den Bereichen Gründung, Fördermittel existiert seit dem Jahr 1897. Das Erfolgs- die historischen Wurzeln unseres Konund Controlling sowie bei der Business- rezept ist einfach: Dort erhält man zerns hier in der Region liegen. Außerund Finanzierungsplanung. „Unterneh- von der einzelnen Schraube, über das dem nehmen wir unsere Verantwortung men, die sich neu in Peine ansiedeln, Küchensieb bis zum Rasenmäher so gut gegenüber der Stadt Peine und ihren können gute Dienstleistungen und eine wie alles, was man im Haushalt, beim Bürgern sehr ernst“, erklärt Bernhard engagierte Betreuung seitens der Land- Heimwerken und im Garten benötigt. Kleinermann, der Konzernsprecher. kreistöchter und der Wito erwarten“, „Die Individualität und dass man mit meint Adamski. Die Wito mit ihren vier vielen Kunden über Jahrzehnte bekannt Hochtechnisierte Ingenieursbetriebe Beratern entwickelt passgenaue Bera- ist, macht den Unterschied. Einfach weil uch hochtechnisierte, inhabergeführte Ingenieursbetriebe haben den Landkreis als Standort gewählt. Hoffmann Maschinen- und Apparatebau mit Sitz in Lengede ist ein globaler Wettbewerber im Bereich der industriellen Kälte- und Filtertechnik. Der Betrieb hat mittlerweile Niederlassungen in den USA, Brasilien, China, Italien, Indien und Südkorea eröffnet. 200 Beschäftige sind für Hoffmann tätig, zwanzig von ihnen sind Auszubildende in insgesamt sieben Berufen. Die G+M Kunststofftechnik GmbH, ansässig in Broistedt, ist ein weiteres gutes Beispiel. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Fertigung von kompletten Bauteilen sowie auf die Verarbeitung von Acrylglas. G+M-Produkte finden in der Elektrotechnik, MaschiMarkt bei Nacht: Eine Vielzahl von erfolgreichen inhabergeführten Unternehmen prägt den Einzelhandel. nenbau, Verkehrstechnik, Fahrzeugbau, P E Fotos: PeineMarketing, Walther A 15 Sonderteil Peine T-Träger: Bekannt ist Peine für seine Stahlindustrie. Nach wie vor ist Stahl Teil der örtlichen Identität. Luft und Raumfahrt, Pneumatik, sowie der Optik, Medizin- und Pharmatechnik Verwendung. Ebenfalls in Broistedt ist seit 1946 ein weltweit bekannter Landmaschinenhersteller annsässig. Die Wilhelm Stoll Maschinenfabrik GmbH beschäftigt 300 Mitarbeiter. Frontladerbau ist der Schwerpunkt des Untenehmens, Stoll gehört weltweit zu den führenden Herstellern. Ebenfalls in Lengede befindet sich das zentrale Ersatzteillager. Stoll liefert vor dort aus weltweit. Die Dima Unternehmensgruppe bie- tet Dienstleistungen verschiedenster Art an, nämlich Gebäude-, Personal- und Industrie-Service. Das bedeutet: Reinigung von Fassaden, auch bei den höchsten Wolkenkratzern, Pflege der Außenbereiche, der Innenräume und auch die Reinigung kompletter Industrieanlagen. Der Personalservice beinhaltet die Überlassung von kaufmännischem Fachund Hilfspersonal sowie Pflegepersonal. Im Rahmen des Industrie-Services sichern die Dima-Mitarbeiter die Fertigungsqualität im Bereich industrieller Erzeugnisse. Sie prüfen Bauteile, übernehmen die Nachbearbeitung und Montage von Komponenten oder verpacken sie fachgerecht. In Hannover und Berlin befinden sich weitere Niederlassungen. Vor fünfzehn Jahren wurde die bmp GmbH in Peine gegründet. Die beiden Geschäftsführer Erik Böker und Kai Magerkord sowie die gesamte Belegschaft stammen aus Peine. Die Firma entwickelt Software und bietet EDVSchulungen an. „Damals, im Jahr 2000, sahen wir keinen Grund, in eine andere Stadt zu wechseln. Die räumliche Nähe Anzeige Anzeige Nachhaltiges Umbauprojekt: Wasserverband stärkt seinen Standort Weithin sichtbar kündet der „Würfel“ des Erweiterungsbaus in Peine vom guten Fortschritt der Arbeiten im Gewerbegebiet Süd. Im September konnte das Richtfest des markanten Erweiterungsbaus beim Wasserverband Peine gefeiert werden. „Ein wichtiger Meilenstein für dieses nachhaltig angelegte Projekt “, sagt Geschäftsführer Olaf-Schröder. „Wir investieren jetzt bewusst in unsere Verwaltungszentrale in Peine. Mit dem Erweiterungsbau und bauli- Richtfest für den Erweiterungsbau – der Wasserverband Peine investiert nachhaltig in seinen Hauptstandort. chen Optimierungen im Bestand sichern wir Barrierefreiheit, eine bessere Energiebilanz und moderne Arbeitsplätze mit schnellem Datentransfer“. Der Verband nutze die Chance, so Schröder weiter, jetzt nicht nur die dringenden rechtlich gebotenen Raumsanierungen durchzuführen, sondern mit diesen zukunftsgerichteten Optimierungen zeitgleich weitere Potenziale zu sichern, um den Standort mittel- und langfristig gut aufzustellen. Im Sommer 2016 soll der Umbau abgeschlossen sein. Rund 4,7 Millionen Euro Investitionssumme hat der Vorstand des Verbandes für das Projekt freigegeben. „Damit haben unsere Mitgliedsgemeinden ein klares Bekenntnis für den Standort Peine gegeben, das freut uns sehr“, betont Schröder. Der Wasserverband ist mit über 170 Mitarbeitern in Südostniedersachsen ein wichti- ger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor der Region. Jede seiner eigenen Stellen schafft nochmals bis zu 2,4 weitere Vollzeitstellen in anderen Unternehmen allein in Niedersachsen. Das hat eine Studie zu den regionalökonomischen Effekten des Verbandes gezeigt. Olaf Schröder 16 Sonderteil Peine men hat insgesamt 32 Mitarbeiter und operiert auch in Österreich und der Schweiz. „Wir befinden uns hier mitten in Deutschland und außerdem liegt Peine direkt an der Bundesautobahn. Das ist gerade in unserer Branche sehr vorteilhaft“, erklärt Siegfried Colberg, der Geschäftsführer. Schokolade, Skateboards und Schafsmilchseife Im Herzen der Stadt bietet die neue City-Galerie eine Fläche von rund 9.000 m² BGF auf zwei Geschossen. zu unseren Kunden in Hannover, Braunschweig und Salzgitter ist einfach ein großes Plus.“ Die Colberg und Forster GmbH in Peine stellt Verkehrstechnikprodukte, Lärmschutzelemente, Beschilderungssysteme, Werbetechnik sowie Warn- und Hinweisschilder her. Die Verkehrsbeschilderung rund um die Allianz Arena, Heimstätte des FC Bayern München, haben die Peiner angefertigt. Auch in den Parkhäusern des FraPort Flughafens in Frankfurt am Main weisen ihre Erzeugnisse den Weg. Das Unterneh- Kraftwerk Mehrum uch süße Gaumenfreuden hat Peine zu bieten. Seit mehr als dreißig Jahren stellt die Rausch Schokoladen GmbH dort edle Schokolade her. Sie verwendet nur die besten Kakaos aus selektierten Anbaugebieten rund um den Äquator. Für die verschiedenen Schokoladenkreationen, wird jeweils nur eine einzige Kakaosorte verwendet. Die Schokoladen sind also sortenrein, das ist etwas ganz Besonderes. Und die Qualität der Produkte ist entsprechend. Der Fabrikverkauf ist bei Peinern und auch bei auswärtigen Reisegruppen überaus beliebt. Vor drei Jahren erhielt eine Edel-Bitter- Anzeige Die stete Energiequelle am Kanal W as passiert eigentlich auf der anderen Seite der Steckdose? Im Kraftwerk Mehrum (KWM) wird jedem Besucher schnell deutlich, welch großer Aufwand nötig ist, um eine Million Bürger in der Region zwischen Braunschweig und Hannover zuverlässig mit dem Strom für Haushalt, Handel und Industrie zu versorgen. Der 250 Meter hohe Kamin, Kesselhaus und Kühlturm des Kraftwerks Mehrum prägen das Bild im westlichen Teil des Landkreises Peine. Die Stadtwerke Hannover und die Braunschweiger Versorgungs-AG erzeugen in der gemeinsamen GmbH genug Energie für ihre Geschäftsbereiche. Die etwa 130 KWM-Mitarbeiter liefern gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit im europäischen Verbundnetz zwischen Nordkap und Sizilien. Und das egal ob der Wind weht oder die Sonne scheint. Steinkohlekraftwerke sind mit ihrem hohen Wirkungsgrad die ideale Ergänzung zu den „Erneuerbaren“. Zumal, wenn sie wie das Kraftwerk Mehrum die strengen deutschen Grenzwerte mit ihrer dreistufigen Rauchgasreinigung einhalten. Nach der Modernisierung im Jahr 2003 werden in der 1979 gebauten Anlage bei vergleichbarer Leistung 80.000 Tonnen Kohle pro Jahr weniger verbraucht. Das Kraftwerk Mehrum mit einem 250 Meter langen Schornstein und vorn dem 130 Meter hohen Kühlturm sowie dem Kesselhaus dahinter. Wenn das Kraftwerk seine maximale Bruttoleistung von 750 Megawatt produziert, werden täglich bis zu 5.760 Tonnen Steinkohle verbrannt, um Wasserdampf zu erzeugen, der die Stromgeneratoren antreibt. Zum Anfahren der Anlagen ist zudem Schweröl erforderlich. Angesichts der benötigten Kohleund Ölmengen ist die Lage des Kraftwerks am Mittellandkanal sinnvoll. Ein beeindruckender Kohlehafen sorgt für dem reibungslosen Umschlag. So sorgt das Team um Geschäftsführer Bernhard Michels im Kraftwerk Mehrum dafür, dass bei den Verbrauchern Strom aus der Steckdose kommt. Fotos: PeineMarketing A 17 Sonderteil Peine Der Landkreis Peine in Zahlen Gewerbegebiete in Peine Bevölkerung Gewerbegebiet Nord Insgesamt: 130.601 (männlich: 64.319, weiblich: 66.282) Gesamtgrösse: 107,10 ha (Brutto) davon sofort verfügbar: 15,89 ha Fläche: 534,95 km² Gewerbegebiet Ost Sozialversicherungspflichtig beschäftigte: 48.920 Gewerbeanmeldungen im Jahr 2014: 934 Gesamtgrösse: 290,80 ha (Brutto) davon sofort verfügbar: 63,33 ha Gewerbegebiet West Anzahl Unternehmen insgesamt: 4.090, davon 3.681 mit bis zu 9 Beschäftigten Entdecken Sie unsere aktuellen Prospekte und Angebote Gesamtgrösse: 35,00 ha (Brutto) davon sofort verfügbar: 5,11 ha die wichtigen Dinge im Leben Zeit für Wir ersparen Ihren Mitarbeitern den Weg in die Reinigung! Nutzen Sie die Vorteile des Internets und durchstöbern Sie die aktuellen METRO-Prospekte unseres Großmarktes oder durchsuchen Sie unsere METRO-Angebote sortiert nach ProduktKategorie und Branche! Neuer Firmenservice von DIE UMWELTFREUNDLICHE TEXTILPFLEGE Krambuden 10, 38300 Wolfenbüttel www.sauberland-wf.de Sie wollen sich beruflich zu Ihrem Vorteil verändern!? Sie suchen einen Job mit einer Ihrer Qualifikation entsprechenden Vergütung!? Sie wollen Berufserfahrung sammeln und sich entwickeln!? Dann setzen Sie sich mit uns in Verbindung, eine der Top-Adressen im Bereich der Personaldienstleistung in Norddeutschland seit 2003 und jetzt auch in Braunschweig! Ihr Profi für professionelles Dokumentenmanagement REESE GmbH Dieselstraße 6 38122 Braunschweig Fon: 0531.289289 Fax: 0531.2892839 www.reese-gmbh.de Anzeige Die Neuen sind da. Seit dem 18. September 2015. Für 64 junge Menschen aus der Region hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Drei Jahre lang wird sie ein Studium aufs Berufsleben vorbereiten. 24 Partner-Unternehmen gestalten die 96 Praxis-Wochen. Anika Paul, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und vor 16 Jahren Absolventin der Akademie begrüßte und ermutigte die Erstsemester und wünscht sich, dass die Studenten ihre digitale Leichtigkeit mit in die Unternehmen tragen und dort ältere Kollegen mitreißen. Allen Neuen eine gute Zeit an der WelfenAkademie. afg PERSONAL Technical Services GmbH, Frankfurter Straße 2, 38122 BS Herr Olaf Reinhardt T: 0531/120460-10 E: [email protected] schnell&individuell Zollstöcke 99,50 Stück, frozen anthrazit, einseitig vielfarbig, auch weiß, mit 45,Kulis bedruckt, Ihrem Schriftzug 300 x 100 cm, LKW-Plane, farbig mit Ihrem Motiv und 89,Banner bedruckt rundum geöst 30 Stück, Markenware, fotorealistisch bedruckt mit Ihrem Wunschmotiv AKTIONS-PREISE Produktionszeit 1 Werktag Bestellen: 05361-8915901 magenta.rocks klick hier! 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Außerdem findet man im SchichtA2 zwischen Helmstedt und Hanno- wechsel-Shop Rucksäcke, Accessoires ver geprüft. Die Entscheidung für Peine sowie Skate- und Longboards. Betreifiel, weil er hier seine Ziele umsetzen ber sind Jan Philip Colberg und Daniel konnte: Er wollte die Möglichkeit haben, Göhl, Colberg ist selbst gebürtiger Peiden Standort modular wachsen zu las- ner. „Natürlich spielte auch die emotisen. Der Standort sollte direkt an einer onale Verbundenheit mit der Stadt eine Autobahn-Ausfahrt sein. Das Projekt Rolle bei der Entscheidung dafür, hier sollte schnell umgeein Geschäft zu eröffsetzt werden kön- Die Rausch GmbH will nen, aber maßgeblich nen. Letztlich wollte ihren Hauptsitz von Berwar das Potential, das mein Vater durch die lin nach Peine verlagern wir in diesem StandStandortwahl Peine ort gesehen haben. auch seinen Beitrag leisten, die damals Wir glauben an Peine“, meint Colberg. hohe Arbeitslosigkeit positiv zu beeinDirekt am historischen Marktplatz, flussen“, erklärt Geschäftsführer Robert dem Schmuckstück der Peiner City, Rausch. Das traditionsreiche Famili- kann man zahlreiche Wohnaccesenunternehmen hat erst vor wenigen soires und Blumen erstehen. In ihrem Wochen einen großen Schritt gewagt: Geschäft, namens Edelsweiss, bietet Rausch zieht sich nach und nach kom- Tanja Rühling etwas ganz besonderes plett aus dem Einzelhandel zurück und an. Seife aus Schafsmilch in knapp dreiwird seine Produkte in Zukunft aus- ßig Sorten, von Ingwer über Mango bis schließlich direkt vertreiben. Nach zu Urschlamm. „Die Schafsmilchseife eigenen Angaben wird Rausch seinen ist nicht nur in Peine sehr beliebt, ich Hauptsitz von Berlin nach Peine verle- verschicke sie sogar bis nach Kanada“, gen und vor Ort jährlich bis zu vier Mil- erzählt Rühling. Seit drei Jahren betreibt lionen Euro in neue moderne Produkti- sie ihr Unternehmen. „Ich habe es keionsanlagen investieren. Insgesamt zwölf nen Tag bereut, mich am Peiner Marktneue Arbeitsplätze sollen im Rahmen platz niedergelassen zu haben“, meint Rühling. Diese vielen kleinen Erfolgsdieses Prozesses entstehen. Auch im Peiner Einzelhandel finden geschichten machen es deutlich: Peine sich tatkräftige Akteure, die mutige Ent- ist am rechten Fleck. Frederick Becker Fotos: Bierwagen Die Peiner Unternehmensparks bieten moderne funktions- und bedarfsgerechte Räumlichkeiten. Anzeige Mieter und Anleger suchen nach bezahlbaren Wohnungen Besonders in attraktiven Universitätsstädten wie Braunschweig herrscht Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Für Hendrik Kappe, Diplom-Wirtschaftsingenieur und Geschäftsführer der Hermann Kappe Projektentwicklung GmbH mit Sitz in Peine, ist der Fall klar: „Durch die Verkürzung der Regel-Schulzeit mit doppelten Abi-Jahrgängen drängen mehr junge Menschen an die Unis – in der Folge stieg der Bedarf nach studentischem Wohnraum.“ Doch nicht nur Studenten wollen in Braunschweig leben: Als Standort mit attraktiven Arbeitgebern ist Braunschweig für Berufseinsteiger interessanter denn je. Auch Auszubildende, Berufspendler und die wachsende Zahl von Singles aller Altersgruppen suchen gleichzeitig nach kompakten, innenstadtnahen Wohnungen. Als Beleg für diese starke Nachfrage nennt Kappe die Vermietung seines jüngsten Projektes mit 108 Apartments an der Wilhelmstraße 74 in Braunschweig. „Neubau, komplett möbliert, 21 bis 37 Quadratmeter, 500 Meter von der TU und vom Schloss – die Apartments waren innerhalb von drei Tagen reserviert“, so der Projektentwickler. „Der Bedarf ist und bleibt hoch.“ Alle Apartments an der Wilhelmstraße wurden unter dem Logo „City-Apartments Braunschweig“ an private Kapitalanleger verkauft. Vor dem Hintergrund der rasanten Nachfrage von Mietern und Anlegern zögerte Kappe nicht, als ein Grundstück in der Nachbarschaft des letzten Projektes zum Verkauf stand: In einer City-Lage an der Bockstwete, einer ruhigen Sack- gasse zwischen Wendenstraße und Wilhelmstraße, entstehen derzeit weitere 87 Apartments: Die „CityApartments Braunschweig 2“ Neben den bewährten EinzimmerApartments für Studenten gibt es viele 2-Zimmer-Apartments für Berufspendler und Singles. „Fast alle Wohnungen haben einen Balkon – und eine Einbauküche ist generell inklusive“ berichtet Kappe. Wie bereits beim letzten Projekt sollen die Apartments an einzelne private Anleger verkauft werden. Denn auch die suchen nach sicheren und überschaubaren Anlagemöglichkeiten für ihr Erspartes. Die Vermietung und den Verkauf hat der Inhaber des Familienunternehmens mit 125-jähriger Geschichte ausgelagert: Das vom letzten Projekt bewährte Te am, Harald Schüller Investorenvermittlung aus Haan und Hubert Querüber von Secureal Immobilieninvestment aus Paderborn, kümmert sich wieder um die Vermarktung. Auf der projekteigenen Website www.city-apartmentsbraunschweig.de finden Käufer und Mieter alle wichtigen Informationen – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. „Gerade anspruchsvolle Kapitalanleger schätzen es, wenn sie sich unabhängig von Bürozeiten online umfassend und sachlich in- formieren können“, stellen Schüller und Querüber fest. Die beiden haben in den letzten Jahren rund 400 Apartments verkauft und vermietet. „Am beliebtesten auf der Website ist der Link zur Webcam, wo man in Echtzeit das Baugeschehen verfolgen kann“, wissen sie zu berichten. „Bilder sagen eben doch mehr als tausend Worte.“ Die Vermarktung der Apartments startet in Kürze. Außer an seinem Heimatstandort Braunschweig ist Kappe auch überregional aktiv. Noch in 2015 plant er 150 Apartments für bis zu 230 Bewohner in Kassel, nur ein paar hundert Meter von der Uni und der Klinik entfernt. „Kassel ist ein unterschätzter Standort, der in den nächsten Jahren kommen wird“, sagt Kappe. Mittlerweile werden institutionelle Investoren auf die zweitgrößte Stadt in Hessen aufmerksam – nach seiner Erfahrung ein sicheres Zeichen dafür, dass der Aufwärtstrend unmittelbar bevorsteht. Als neues Geschäftsfeld hat die Kappe Unternehmensgruppe die Realisierung von BoardingHäusern oder auch Serviced Apartments entdeckt. Dafür konnte ein Grundstück in Wolfsburg akquiriert werden. Dort soll neben 50 Apartments verschiedener Größen ein Bio-Markt mit 750 m² Verkaufsfläche etabliert werden. Mit dem Bau in Wolfsburg soll Ende 2016 begonnen werden. 20 Meldungen Frank Witter wird neuer Konzernfinanzchef von Volkswagen und folgt damit auf Hans Dieter Pötsch. Lars-Henner Santelmann, neuerVorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial Services AG. Wechsel zu Media Impact Neuer VW-Finanzchef Vorstandsvorsitzender Harald Wahls, seit 2009 Geschäftsführer des BZV Medienhaus in Braunschweig, wechselt Ende 2015 zu Media Impact, dem größten crossmedialen Vermarkter Deutschlands für Print, Online und Mobile, nach Berlin. Im neu aufgestellten Geschäftsführungskreis mit Christian Nienhaus (Vorsitzender) und Daniela Sakowski (ZeitschriftenMarketing) verantwortet Wahls, der einst den Vermarkter gwp media marketing/iq media marketing GmbH zu einem führenden Qualitätsvermarkter ausbaute, künftig den Sales-Bereich. Media Impact vermarktet u.a. die nationalen Medienangebote der Axel Springer SE und der Funke Mediengruppe. Frank Witter, seit 2008 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial Services AG, wurde zum Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, Geschäftsbereich Finanzen und Controlling, berufen. In seiner neuen Funktion folgt der 56-jährige Witter auf Hans Dieter Pötsch, der seit 2003 Finanzvorstand des Volkswagen Konzerns war und nach seiner registergerichtlichen Bestellung zum Aufsichtsratsmitglied vom Aufsichtsrat zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt wurde. Witter, gelernter Sparkassenkaufmann und studierter Wirtschaftswissenschaftler, gehört dem Volkswagen Konzern seit 1992 an. Mit sofortiger Wirkung ist Lars-Henner Santelmann zum Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen Financial Services AG berufen worden. Der 52-Jährige folgt in dieser Funktion auf Frank Witter, der zum Finanzvorstand der Volkswagen Aktiengesellschaft berufen wurde. Santelmann trat 1988 nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften in den Volkswagen Konzern ein. Im Unternehmen übernahm er verschiedene verantwortliche Funktionen, war Vizepräsident von SEAT (Spanien), bevor er im November 2005 Generalbevollmächtigter der Volkswagen Financial Services AG und der Volkswagen Bank GmbH wurde. Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstand für Integrität und Recht, wechselt zur Volkswagen AG. Silvester Plotka übernimmt die Leitung Privat- und Geschäftskunden BS der Landessparkasse. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernd Meier hätte eine höhere Wahlbeteiligung erwartet. Neuer Vorstand Leitung der Region BS IHK-BS-Wahl Dr. Christine Hohmann-Dennhardt wechselt von der Daimler AG in Stuttgart als Vorstand für Integrität und Recht vorzeitig zum 1. Januar 2016 nach Wolfsburg zum Volkswagen Konzern. „Wir freuen uns, dass wir Frau Dr. Hohmann-Dennhardt für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten und auf ihre herausragende Fachkompetenz und Erfahrung bauen können“, kommentierte Hans Dieter Pötsch, der Aufsichtsratsvorsitzende der Volkswagen AG, diese wichtige Personalie. Und weiter: „Zugleich danken wir der Daimler AG, dass man sie auf unsere Bitte vorzeitig aus ihrem Vertrag entlassen hat.“ Zum 1. November 2015 übernimmt Silvester Plotka, bislang Gruppenleiter im Bereich Privat Banking, die Leitung des Bereichs Privat- und Geschäftskunden Braunschweig der Landessparkasse. Der 42-Jährige folgt damit auf Ines Dietze, die seit Mitte August 2013 als Regions- beziehungsweise Bereichsleiterin der Landessparkasse in Braunschweig tätig ist und nun in den Vorstand der Kreissparkasse Waiblingen wechselt. Die Leitung des Bereiches Privat- und Geschäftskunden Braunschweig umfasst unter anderem die Verantwortung für insgesamt 33 Filialen inklusive Selbstbedienungsstellen und Finanzcenter. Die neue Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Braunschweig für 2016 bis 2020 hat 32 neue Gesichter – 150 Kandidaten standen zur Wahl. Damit wurden 44 Prozent aller Sitze neu vergeben. 40.000 Gewerbetreibende im Kammerbezirk konnten für die 73 Sitze abstimmen. Von allen 18 Wahlgruppen folgten dem Aufruf im Schnitt aber nur 10 Prozent. Eine ernüchternde Bilanz, findet IHKHauptgeschäftsführer Dr. Bernd Meier: „Das Ergebnis enttäuscht mich. Mein Ziel von 14 Prozent, wie bei der letzten Wahl, haben wir verfehlt.“ Innerhalb der einzelnen Bereiche hatte es starke Schwankungen gegeben. Fotos: Michael Dannenmann, Volkswagen Financial Services, Bernd Weissbrod, Braunschweigische Landessparkasse, BBR Verkehrstechnik GmbH BZV-Geschäftsführer Harald Wahls wechselt zum crossmedialen Vermarkter Media Impact. 21 Fotos: Allianz für die Region GmbH/Marek Kruszewski, TU Braunschweig/Leibniz Universität, Porsche Zentrum Braunschweig, Mercedes-Benz Braunschweig Sprecher des Bündnisses SüdOstNiedersachsen: Oliver Syring, Cordula Miosga und Harald Eitge. Meldungen Die TU Braunschweig und die Leibniz Universität Hannover wollen zukünftig kooperieren. Michael Albrecht, Geschäftsführer des Porsche Zentrums, und Ex-Flüchtling Mustafa Abakar. Fachkräftebündnis Neue Wissenschaftsallianz Bereitschaft zum Lernen Viele Arbeitsstellen in der Region bleiben unbesetzt, weil es zu wenige geeignete Bewerber gibt. Ende August ernannte das Land Niedersachsen deshalb acht regionale Fachkräftebündnisse. „Damit haben wir die Chance, EU-Fördermittel zielgerichtet für wichtige regionale Projekte gemeinsam mit den Bündnispartnern zur Fachkräfteversorgung einzusetzen“, betonte Oliver Syring. Dafür erhält das Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen für die nächsten drei Jahre 1,5 Mio. Euro. Förderbar sind u.a. Vorhaben zur Fachkräftesicherung, zur Qualifizierung und Vermittlung von Arbeitslosen oder für Weiterbildungsmaßnahmen. Letztes Jahr löste die Landesregierung die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) nach nur fünf Jahren auf. Nun machen zwei damalige Akteure einen Neustart: Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig, und Prof. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover, stellten mit der niedersächsischen Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic den Masterplan für eine Allianz der beiden Unis vor und unterzeichneten einen Kooperationsvertrag. Eine große Chance für die Wissenschaftsregion und für Niedersachsen. Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, wächst rasant. Wichtig ist, dass auch Firmen in diesem Zusammenhang Verantwortung übernehmen. Harald Eitge, Leiter der Arbeitsagentur Braunschweig-Goslar, hat bei regionalen Unternehmen in jüngster Zeit eine größere Bereitschaft festgestellt, Flüchtlinge zu beschäftigen. Ein Beispiel: Mustafa Abakar, der 2007 aus seiner Heimat im Nordsudan geflohen ist. Der 41-jährige Politikwissenschaftler mit Diplom erhielt beim Porsche Zentrum Braunschweig kürzlich einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Die Rosier-Gruppe übernimmt die ehemalige Mercedes-Benz-Niederlassung Braunschweig. „Investition in die Zukunft“ Mercedes-Benz richtet seinen konzerneigenen Vertrieb in ganz Deutschland neu aus. Auch die Standorte Braunschweig, Helmstedt, Wolfsburg, Seesen, Goslar und Peine der Vertriebsregion Mitte (ehemalige Niederlassung Braunschweig) standen zur Veräußerung. Mercedes-Benz hat mit der Rosier-Gruppe, einen Kaufvertrag für diesen Standort unterzeichnet. Damit wird ein renommierter, erfahrener und langjähriger Mercedes-Benz-Partner das Geschäft für die Marke an diesem Standort fortführen. Mit aktuell rund 730 Mitarbeitern erwirtschaftete Rosier im Jahr 2014 einen GesamtUmsatz von fast 360 Millionen Euro. Sie suchen einen Sitzungsort? Dann sind Sie hier genau richtig: In der Brackstedter Mühle erwartet Sie herzliche Atmosphäre, hervorragende Küche und viel Erfahrung in der professionellen Durchführung Ihrer erfolgreichen Seminare und gelungenen Feierlichkeiten. Einfach anrufen und vorbei kommen! Hotel & Restaurant Brackstedter Mühle Zum Kühlen Grunde 2 | 38448 Wolfsburg, OT Brackstedt Tel. (0 53 66) 90-0 | www.brackstedter-muehle.de 22 Dieselgate LNT LNT LNT LNT LNT Es stinkt! LNT LNT SCR SCR LNT SCR SCR LNT LNT 23 Dieselgate E in grosser Pluspunkt des Online-Journalismus ist die extrem schnelle Reaktionszeit. Was gerade erst geschehen ist, lässt sich häufig schon Sekunden später weltweit auf kleinen und großen Bildschirmen lesen. Der Printjournalismus ist langsamer. Es wird gedruckt, verteilt, verschickt. Diese medial bedingte Ruhepause muss nicht immer ein Nachteil sein – kann aber dazu führen, dass die Zeit eine Ausgabe einholt, bevor sie erschienen ist: Als wir die Oktober-Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins produziert haben, feierte die Automobilbranche sich gerade selbst auf der IAA, VW-Chef Martin Winterkorn stand vor seiner sicher geglaubten Vertragsverlängerung – kurzum: Es war einige Tage vor „Dieselgate“. Auf Standort38.de gibt es seitdem aktuelle Interviews und Nachrichten zu den Abgas-Manipulationen und seinen Folgen für die Region. Im Magazin konzentrieren wir uns auch in der Krise weiter auf die Hintergründe: Auf den folgenden Seiten gibt es deshalb Erklärungen zu Abgasreinigungssystemen sowie Testzyklen und zum Skandal hinter dem Skandal. Außerdem haben wir unser Redaktions-Archiv durchforstet und Standpunkte von Wissenschaftlern und Autoren zusammengetragen, die kaleidoskopisch den Zustand der Automobilbranche beleuchten – von der Unternehmenskultur bis zum Einfluss der Lobbyisten in Brüssel und Berlin … Wirtschaftsstandort mit Lebensqualität Die WIS ist Ihr Ansprechpartner für: • Existenzgründung • Unternehmensservice • Gewerbeansiedlung Grafik: International Council on Clean Transportation D as Auto. Kaum ein Satz verdeutlicht besser das Selbstverständnis, mit dem man vom Wolfsburger VW-Hochhaus aus viele Jahre lang auf die mobile Welt blickte: Das ausgegebene Ziel war endlich den Erzrivalen Toyota in die Schranken zu weisen und sich auf den Thron des größten Autobauers empor zu schwingen. Mitte des Jahres sah es noch so aus, als ob das gelingen könnte. Dann hat Dieselgate das Auto-Imperium erschüttert und eine Welle der Empörung nach sich gezogen. Der Entschluss mindestens elf Millionen Fahrzeuge zu manipulieren und zu hoffen, dass man nicht damit auffliegt, deutet auf eine gehörige Portion Verzweiflung oder Realitätsverlust. Als am 18. September die US-Umweltbehörde EPA in Washington die AbgasManipulation offiziell bekannt gab, war man in Wolfsburg bereits mehr als ein Jahr lang gewarnt. Schon im Frühjahr 2014 hatten die Behörden US-Chef Michael Horn auf zu hohe StickoxidAusstöße hingewiesen: Zwar rief man daraufhin fast eine halbe Million VWund Audi-Modelle zurück in die Werkstätten. Eine neue Steuerungssoftware verbesserte die Ergebnisse aber nur unzureichend. Der Skandal, der zahlreiche Superlative verdient, ist seit Mitte September jeden Tag ein Stückchen weiter aufgedeckt worden – von den Medien und den Verantwortlichen bei VW, denen getrieben von den wie ein Damoklesschwert über der Zukunft des Autobauers hängenden Schadensersatzforderungen und Strafzahlungen eigentlich kaum eine andere Wahl bleibt, als sich an die Spitze der Aufklärung zu setzen. • Förderprogramme & Finanzierung • Innenstadtmarketing und Citymanagement Tourismus in Salzgitter • Stadtrundfahrten • Themenrundgänge • Rad- und Wanderkarten • Gastgeberverzeichnis • Werksbesichtigungen Eine Kulturfrage U nd doch bleiben weiterhin viele Fragen offen: Zum Beispiel die Rolle des im August 2012 eröffneten Testcenter California (TCC), in dem nach Kon- Wir informieren Sie gern: Tourist-Information: Tel.: 0 53 41 / 900 99 40 2 von 3 Modellen fallen durch! Eine Analyse der Umweltorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT) in Zusammenarbeit mit dem ADAC zeigt schon heute, wie sich Dieselfahrzeuge mit Euro6-Norm beim für 2017 geplanten WLTP-Test schlagen würden: 22 von 32 geprüften Modellen fielen durch. Der neue Zyklus simuliert zwar keine tatsächlichen Fahrbedingungen ist aber weitaus realistischer, als der aktuell in der EU geltende NEFZ-Test. Die Grafik links stammt aus der OriginalStudie des ICCT und zeigt Messwerte bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Alle Punkte außerhalb des weißen Bereichs unten links bedeuten eine Überschreitung der Grenzwerte. Die Kürzel stehen für verschiedene Abgasreinigungssysteme, die auf Seite 26 genauer erläutert werden. !# " " 24 Dieselgate Welche Rolle hat das Testcenter California (TCC) im Abgas-Skandal gespielt? Gebaut wurde es zur Optimierung der Abgaswerte von VW-Fahrzeugen. Hier ein Foto der Einweihung vom August 2012. nalberatung Russell Reynolds Associates Männer wie sie: Demnach steht der typische Vorstandsvorsitzende in der Automobilbranche mit einem Durchschnittsalter von 60,6 Jahren kurz vor der Pensionierung und hat zudem kaum Erfahrung außerhalb des eigenen Konzerns, geschweige denn im Digitalumfeld gesammelt. Während andere Hersteller versuchten neue Antriebskonzepte in Serie zu verbreiten, befeuerte man in Wolfsburg auch dann noch das Märchen des Clean Diesel, als die eigenen Ingenieure mit ihrem legalen Latein längst am Ende waren. Monika Frech Autorin, Gründerin und Innovationsberaterin „Eigener Besitz hat an Bedeutung verloren – dank Carsharing Apps muss man zum Beispiel kein eigenes Auto mehr besitzen um flexibel mobil sein zu können. Stattdessen streben die Digital Natives nach authentischen, analogen Erfahrungen – natürlich nicht ohne diese neuen Statussymbole per Status Update online zu teilen.“ 2 Tage vor Dieselgate Denn sie ist auch Ausdruck einer tradierten Unternehmenskultur, die vor dem Hintergrund der Digitalisierung und den damit verbundenen disruptiven Innovationen antiquiert wirkt. Während Produktzyklen immer kürzer und Mobilitätskonzepte differenzierter werden, lenkten Ferdinand Piëch und Martin Winterkorn mit einer Handvoll Vertrauter das straff zentralistisch organisierte Volkswagen-Imperium. Als Car-Guys bezeichnete die internationale Perso- Sven Franke Equity Change Manager, Filmemacher, Gründer „Nehmen Sie Tesla in den USA. Die Geschwindigkeit mit der man dort ein völlig neues System geschaffen hat, ist in der deutschen Automobilindustrie nicht denkbar.“ 118 Tage vor Dieselgate Von Abgasnormen und Testverfahren F ür die neue Euro 6-Norm gilt bei Diesel-Fahrzeugen in Europa seit September 2014 ein Emissionslimit von maximal 80 Milligramm Stickoxiden pro Kilometer. Die USA sind deut- lich strenger: Dort dürfen nur 31 Milligramm ausgestoßen werden. Beweisen müssen sich Fahrzeuge für den europäischen Markt aktuell beim Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), der sich vor allem durch ein niedriges Last- und fast statisches Geschwindigkeitsprofil auszeichnet. Die Testbedingungen sind unrealistisch und weit von realen Fahrbedingungen entfernt. Der NEFZTest soll deshalb ab 2017 durch die so genannten World-Harmonized LightDuty Vehicles Test Procedures (WLTP) abgelöst werden, die realistischere Rahmenbedingungen aufweisen. Es werden beispielsweise maximal 130 statt 120 Stundenkilometer sowie eine stärkere Beschleunigung angelegt. Trotzdem ist das WLTP-Verfahren von realen Fahrbedingungen weit entfernt. Das liegt auch an seiner Berechenbarkeit. Denn solange die Abgasprüfung bei genau definierten Parametern erfolgt, können die Automobilhersteller das Motorkennfeld elektronisch auf die vorgegebenen Geschwindigkeiten und Temperaturen einstellen. Außerdem greift die EU den Herstellern bisher mit lückenhaften Verordnungen bei den Testbedingungen kräftig unter die Arme: So können elektrische Verbraucher, wie Klimaanlagen oder Radios abgeschaltet, Lichtmaschinen abgeklemmt und sogar die Raumtemperatur im Labor erhöht werden, um den Schadstoffausstoß künstlich zu senken. Die Optimierung und Trickserei der Hersteller lässt sich auch anhand der großen Abweichungen zwischen Normund Realverbrauch erkennen – ein Beispiel: Ein VW Golf 1.6 TDI mit 110 PS kommt laut Herstellerangaben mit 3,2 Fotos: Volkswagen AG, Thomas Schermer, Privat zernangaben Antriebe und Fahrzeuge insbesondere hinsichtlich der Qualität sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben getestet und optimiert werden. Insgesamt 27 Millionen Dollar hat der Autobauer in das 6.000 Quadratmeter große Abgas- und Klimazentrum investiert, aber bis heute unsere Fragen dazu nicht beantwortet. Manager, Entscheider, Ingenieure haben wegen der Abgasaffäre ihre Jobs verloren, wurden beurlaubt oder versetzt. Anderen, wie dem ehemaligen Finanzvorstand Hans-Dieter Pötsch hat die Krise sogar einen Karriereschub verpasst: Trotz seiner bisher ungeklärten Rolle im Abgas-Skandal hat die Familie Porsche/Piëch den ehemaligen Finanzvorstand und Winterkorn-Vertrauten gegen viele Widerstände an die Spitze des Aufsichtsrates gehievt. Ein Akt, der Zweifel am propagierten Neuanfang aufkommen lässt. Der scheint nicht erst seit der Manipulationsaffäre alternativlos. 25 bis 3,9 Litern Diesel aus, benötigt auf der Straße aber mehr als 5 Liter. Das macht über 50 Prozent Mehrverbrauch und höhere Emissionen. In den USA sind die Abweichungen deutlich geringer, denn die Hersteller werden überwacht und bei Verstößen bestraft. So lässt sich beispielsweise erklären, warum Ford im letzten Jahr die Verbrauchsangaben mehrerer Modelle nach oben korrigierte und den Kunden sogar Entschädigungen anbot – ein Vorgang der in Deutschland bisher undenkbar ist. Zwar hat das Stuttgarter Oberlandesgericht im Jahr 2008 Mercedes-Benz im so genannten Spritfresser-Urteil zu einer Schadensersatzzahlung verurteilt, weil eine fabrikneue E-Klasse nachweislich knapp zehn Prozent über Norm verbrauchte – allerdings bleibt es im Gegensatz zum US-amerikanischen Rechtsverständnis Aufgabe des einzelnen Kunden diesen Mehrverbrauch belastbar nachzuweisen. Zusätzlich zu neuen Rahmenbedingungen auf dem Prüfstand plant EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska unter dem Stichwort Initiative Real Driving Emissions (RDE) einen zweiten Messzyklus im realen Straßenverkehr. Portable Geräte sollen zukünftig die Abgaswerte bei Vollgas, Kälte und mit Beladung bestimmen. Die Automobilhersteller zeigten sich zwar grundsätzlich einsichtig, haben sich aber stets für einen späteren Start des neuen Testverfahrens eingesetzt und fordern jetzt über den europäischen Automobilherstellerverband ACEA einen so genannten Conformity Factor. Dieser soll im Realbetrieb eine http://www.februe.de/de/produkte/empfang-lounge-akustik/vio/ Dieselgate Was Autos wirklich verbrauchen Deutschland Modell Motorisierung Mehrverbrauch Audi A3 1.4 TFSI cod ultra, 150 PS (Schaltg.) 55,5 % VW Golf 1.6 TDI, 110 PS (Schaltg.) 50,1 % Mercedes C-Klasse C220 BlueTec, 170 PS (Automatikg.) 40,9 % BMW 3er 320d, 184 PS (Automatikg.) 39,8 % Opel Corsa 1.4, 87 PS (Schaltg.) 32,6 % USA Modell Motorisierung Mehrverbrauch Hyundai Sonata 2.4 L, 4 cyl (Modell 2013/14, Auto.) 11,0 % Nissan Altima 2.5 L, 4 cyl (Modell 2013/14, Auto.) 3,6 % Ford Focus FWD 2.0 L, 4 cyl (Modell 2013/14, Auto.) 0,1 % Honda Civic 1.8 L, 4 cyl (Modell 2013, Auto.) -5,6 % Toyota Corolla 1.8 L, 4 cyl (Modell 2014, Auto.) -7,2 % *1: Quelle: Deutsche Umwelthilfe bis zu siebenfache Überschreitung der Grenzwerte ermöglichen und bis 2021 sukzessive auf den Faktor 1,5 gesenkt werden. Eine Analyse des International Council on Clean Transportation (ICCT), eben jener Umweltorganisation, die durch einen Routinetest Anfang letzten Jahres den Abgas-Skandal aufdeckte, zeigt schon heute, wie sich Dieselfahrzeuge mit Euro6-Norm beim WLTP-Test schlagen würden. In Zusammenarbeit mit dem ADAC hat das ICCT insgesamt 32 Fahrzeuge getestet, 22 Modelle fielen durch – vor allem Fahrzeuge mit NOx- Speicherkatalysatoren (LNT) stießen zu viele Stickoxide aus. Als wahre Giftschleudern entpuppten sich Fahrzeuge von Volvo und Renault, die um das 15- beziehungsweise 9-fache über den erlaubten Grenzwerten lagen. Das relativ kostengünstige LNT-Verfahren wird vor allem bei Klein- und Mittelklassewagen eingesetzt – auch bei VW. Bereits die Konzernschwester Audi verwendet meist so genannte SCR-Katalysatoren, bei denen die Abgasreinigung durch eine Einspritzung von Harnstoff erfolgt. Rund 100 Dollar Mehrkosten entstehen Hermann-Blenk-Straße 17 38108 Braunschweig www.sperling-bueroausstatter.de 26 Dieselgate Abgas-Reinigungs-Verfahren EGR LNT SCR Reinigung durch innermotorische Optimierung und Abgasrückführung ohne zusätzliche Katalysatoren. Im Oxidationskatalysator werden Stickstoffmonoxide zum harmlosen Stickoxid gewandelt und in einem nachgeschalteten Speicherkatalysator abgelagert. Durch ein zusätzliches Einspritzen von Kraftstoff (fetter Motorbetrieb) werden diese anschließend wieder freigesetzt. Stickoxide werden durch Ammoniak in der Gegenwart von Sauerstoff zu Stickstoff umgewandelt. Der Ammoniak wird bei der Einspritzung von Harnstoff (Ad Blue) gewonnen. Geschätzte Kosten pro Fahrzeug (< 2.0 Liter | > 2.0 Liter) *¹ 142 $ | 160 $ 320 $ | 509 $ 418 $ | 494 $ u.a. in folgenden Fahrzeugen verbaut *¹ Mazda 3, 6 & CX-5 VW Polo & VW Golf, 2er BMW Peugeot 308, Mercedes-Benz C200, Audi A5 *1: Quelle: icct-Paper: Nox Control Technologies for Euro 6 Diesel Passenger Cars, September 2015 So hat VW manipuliert V olkswagen hat sowohl das LNT- als auch das SCR-Abgasreinigungssysteme manipuliert und in rund elf Millionen Autos weltweit ein so genanntes Defeat Device verbaut. Diese Abschalteinrichtung erkennt anhand der Lenkradposition, der Motortemperatur und anderen Parametern, wenn ein Fahrzeug auf dem Prüfstand getestet wird und greift in die Motor- und Abgassteuerung ein: Beim LNT-System verkürzen sich die Reinigungsintervalle durch eine zusätzliche Kraftstoffeinspritzung, beim SCR-System wird die Menge an eingespritztem Harnstoff erhöht. In beiden Fällen bleiben die Emissionen so während des Testzyklus innerhalb der erlaubten Grenzwerte. Im Straßenverkehr stößt der manipulierte Motor Welche Bedeutung Dieselfahrzeuge auf dem Europäischen und US-Amerikanischen Markt haben 3 % Diesel 53 % Benziner 96 % 43 % Sonstige 4 % 1 % Mehr als jeder Zweite ist ein Diesel: Die Zulassungsstatistik aus dem Jahr 2014 zeigt, dass der Antrieb in Europa eine viel größere Rolle spielt, als in den USA. Quelle: icct-Paper: Nox Control Technologies for Euro 6 Diesel Passenger Cars, September 2015 des Typs EA 189, den VW einst in den USA als „saubersten Diesel aller Zeiten“ anpries, dagegen bis zu 40 Mal mehr Schadstoffe aus, als erlaubt. Prof. Dr. Stephan Rammler Mobilitäts- und Zukunftsforscher „Viele glauben, wir hätten das Emissionsproblem in Europa oder in Deutschland weitestgehend gelöst. Das ist mitnichten der Fall. Stuttgart hat aufgrund seiner Tallage und der enormen Automobilisierung eine der schlechtesten Luftqualitäten in ganz Europa. Außerdem bleibt die Frage der Klimaerwärmung und der Verkehrssicherheit. Jetzt steht die Frage im Raum, ob wir weiter zahlen oder etwas anders machen wollen.“ 100 Tage vor Dieselgate Das könnte jetzt auch rechtliche Folgen haben: Vor Kurzem hat die EUKommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet – der Grund: die Stickoxidwerte in der Atemluft vieler deutscher Städte liegen deutlich über den europäischen Normwerten. Umweltverbände und Experten Fotos: Nicolas Uphaus, Jan Schürmann, Christoph Dannenmann durch ein solches System pro Fahrzeug – das war den Wolfsburgern wohl zu teuer. Andere Hersteller, wie beispielsweise BMW kombinieren für den USamerikanischen Markt beide Verfahren oder setzen wie im Fall von Mazda auf eine inner-motorische Optimierung in Kombination mit einer Abgasrückführung (EGR). 27 fordern deshalb bereits eine Verschärfung der Umweltzonen und die Einführung einer blauen Plakette. Bisher scheint es breiter Konsens das von vielen geliebte Auto weiter zu optimieren. Aber auch die Stimmen, die fordern unsere Idee von Mobilität grundsätzlich zu hinterfragen werden lauter. Ihre These ist, dass fossil befeuerte Antriebe in eine technologische Sackgasse führen und unseren gegenwärtigen Nachhaltigkeits-Anforderungen nicht gerecht werden können. Immer mehr Wissenschaftler und Autoren fordern eine mobile Transformation: Zum Beispiel den Wandel vom Individual- zum Kollektivverkehr, vom Besitz zum Teilen eines Fahrzeuges und vom Geschwindigkeits- zum Sparsamkeitsfokus. Auch Volkswagen will sich neu erfinden: Der Vorstandsvorsitzende und ehemalige Porsche-Chef Matthias Müller plant Entscheidungswege zu verkürzen und den einzelnen Marken und Regionen mehr Verantwortung zu übertragen. Außerdem soll es eine neue Offensive bei den Elektroantrieben geben. Dieselgate lin und Brüssel seit Jahren steigende Emissionen und Gesundheitsrisiken. Das Tête-à-Tête von Politik und Automobilindustrie hilft kurzfristig beiden – es führt auf dem Papier zu geschönten Co2-Bilanzen und tatsächlich zu geringeren Produktionskosten bei den Herstellern. Dabei hätten härtere Standards ihnen nach Meinung von Automobil-Experte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer langfristig sogar geholfen – sein Credo lautet: „richtige Rahmenbedingen fördern Fortschritt.“ Wenn Dieselgate die europäische Automobilindustrie nicht zu einem grundlegenden Neuanfang motiviert, könnte ein Blick über den großen Teich helfen. Apple hat für 2019 ein eigenes Elektro-Auto angekündigt. Bisher tüftelten 600 Mitarbeiter im Verborgenen daran – jetzt soll die Zahl verdreifacht werden. Die vernetzte Mobilität gilt als der größte Wachstummarkt der Welt. Nur wie sich der gewaltige Kuchen aufteilt und wie schädlich sein Genuss für uns und unsere Umwelt sein wird, ist offener denn je … Holger Isermann Christoph Kesse Autor und Executive Vice President Axel Springer SE „Dass es heute Tausende Verkehrstote auf unseren Straßen gibt, wird uns schon bald als eine barbarische Frühzeit vorkommen, weil Autos sich selber steuern und so sicher wie Flugzeuge werden. Und die wichtigste Komponente des Autos wird nicht mehr Motor oder Bremse sein, sondern der Bildschirm in der Mitte. Das Auto wird sich einreihen in die Sammlung unserer anderen Geräte: iPhone, iPad, iMac, Auto. Wer nicht voll in diese Systemwelt integriert ist, wird zum Nischenanbieter.“ 201 Tage vor Dieselgate Wir haben die passenden Antworten! Sie brauchen Strom, Erdgas, Wärme und Wasser? Die WEVG-Kundenberater sind gern für Sie da. Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer Gründer und Leiter des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg „Wenn Herr Wissmann vom Verband der Automobilindustrie Frau Merkel anruft und sagt, dass man mit den Emissionsstandards nicht klar kommt, fährt sie nach Brüssel und klärt das. Die Automobilindustrie hat in Berlin sehr großen Einfluss.“ 161 Tage vor Dieselgate Möglicherweise hilft der Abgas-Skandal, wie Kapitalmarktexperte Prof. Dr. Thomas Möllers im Standort38-Interview beteuerte, VW am Ende bei dem Neuanfang, zu dem die Wolfsburger allein nicht in der Lage gewesen wären. Fraglich bleibt, ob er auch Anstoß für einen Kulturwandel von weitaus größerer Dimension ist: Denn durch realitätsferne Messverfahren und zahlreiche Schlupflöcher in den Abgas-Verordnungen dulden die Regierungen in Ber- Jetzt zur WEVG wechseln. www.wevg.com 28 Wissenschaft Altbewährt und zukunftssicher SESRCHIUEN:G FOR Das Fraunhofer-Institut für Holzforschung (WKI) H olz ist ein wahrer Alleskön- den Stahl- und Kunststoffproduktion ner: Ob Brücken, Dachbalken bleibe Holz ein nahezu konkurrenzoder Achterbahnen – das Natur- loser Bestandteil des globalen Bauwematerial trägt bis heute ganze Städte. sens, erklärt der gebürtige Tscheche im Seit Jahrhunderten ist es einer der Standort38-Interview. Das größte Plus wichtigsten Baustoffe der Welt und lässt sich trotz seines Traditionsreichtums immer wieder neu erfinden. Und so weiß sich auch das Fraunhofer-Institut für Holzforschung (WKI) im Norden Braunschweigs gegen die Dominanz von Stahl und Kunststoffen zu behaupten. Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal, der das WKI seit fünf Jahren leitet, geht sogar noch einen Schritt Geruchsanalyse mit Gaschromatographie-Olfaktometrie weiter: In Zeiten der boomen- des Naturmaterials liegt auf der Hand: Im Gegensatz zu anderen Baustoffen ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und auch die Weiterverarbeitung ist deutlich umweltschonender als im Fall von Kunststoffen. Das von Namensgeber Wilhelm Klauditz im Jahr 1946 gegründete Institut forscht seit fast 70 Jahren am traditionsreichen Baustoff – mit eindeutigem Credo: Holz ist das Material der Zukunft. Aktuell sind am Institut 130 Mitarbeiter beschäftigt, das Budget beträgt stolze 11 Millionen Euro. Mit 6.700 m² an Büros, Laboren, Technikum und Freiflächen gehört das WKI zu bedeutends- Fotos: Fraunhofer WKI / Peter Pfeiffer, Visioflight Luftbildservice, Manuela Lingnau, Dirk Mahler Die Fraunhofer-Institute für Schicht- und Oberflächentechnik IST (links) und für Holzforschung WKI (rechts) aus der Luft. 29 ten Holzforschungsinstituten der Welt. Wie andere große wissenschaftliche Institute der Region verbindet man auch im WKI Forschung mit Dienstleistung. Als Mitglied der FraunhoferGesellschaft versteht sich das WKI als Unterstützer der deutschen Industrie und arbeitet mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wirtschaftspartner aus den Bereichen Materialprüfung und Qualitätsüberwachung zusammen. Eine Winwin-Situation für das WKI: „Der große Vorteil ist, dass wir in ständigem Austausch mit der Industrie stehen. So können wir identifizieren, was in Zukunft wichtig sein wird“, erklärt Kasal. Auch in Sachen Forschung ist das WKI gut aufgestellt: Zentrale Schwerpunkte sind derzeit die Nutzungsoptimierung und Qualitätssteigerung des Werkstoffs Holz. Die Arbeit mit dem Naturmaterial stellt die Forscher dabei vor besondere Herausforderungen, denn anders als bei Kunststoffen kann es bei Holz zu starker Eigenschaftenstreuung kommen – der richtige Umgang erfordert daher eine Menge Know-how. Wissenschaft Der Standort und seine Vernetzung mit der Region spielen bei der Arbeit des Instituts eine entscheidende Rolle: Das WKI pflegt eine enge Kooperation mit der TU Braunschweig. Institutsleiter Bohomil Kasal schätzt neben seinem dortigen Lehrauftrag die ZusamSpitzenforschung aus Braunschweig: ein 3D-Formpressteil menbeißt sehr, denn wie in mit neuartigem Klebstoffsystem. anderen Bereichen liefern die Hochschulen auch in der Holzfor- tät und gleichzeitiger Flexibilität auch in schung wichtige Beiträge für die ange- der Fahrzeugindustrie zum Einsatz. wandte Forschung der großen InstiSo ergibt sich für das WKI eine Vieltute. Wie gut das funktioniert, zeigt sich zahl an Schnittstellen zu anderen Fachanhand des Zentrums für leichte und bereichen und Industriezweigen – und umweltgerechte Bauten, einem Gemein- damit viel Raum für Forschung und schaftsprojekt von TU und WKI mit Entwicklung. Auf den folgenden SeiFokus auf Nachhaltigkeit und Leichtbau. ten lesen Sie im Standort38-Interview, Auch in der Automobilbranche ist das was Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. BohuInstitut tätig: An der privat-öffentlichen mil Kasal an seinem Institut schätzt, wie Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg er die deutsche Holzwerkstoffindustrie wirkt das WKI als eines von drei Fraun- im internationalen Vergleich bewertet hofer-Instituten mit, denn Naturfasern und was er und das WKI für die Zukunft kommen aufgrund ihrer hohen Stabili- planen. Merle Janßen, Daniel Götjen Der BMW X1 Freude am Fahren ACTION. DER NEUE BMW X1. BEI BLOCK AM RING AM 24.10. VON 10 BIS 15 UHR. Ausstattung: Schwarz, Stoff anthrazit, Parkassistent, 17 Zoll Leichtmetallräder, Reifendruckanzeige, aktiver Fussgängerschutz, PDC, Innenleuchten automatisch abblendend, Multifunktionslenkrad, Performance Control. * Alle Angaben inkl. 19 % MwSt. Zzgl. Bereitstellungspauschale 690 Euro. Ein Angebot der BMW Bank, Stand 10/2015. Wir vermitteln Leasingverträge nur an die BMW Bank GmbH, Heidemannstr. 164, 80939 München. ** Gebunden für gesamte Laufzeit. BMW X1 sDrive 18i mit Schaltgetriebe: Kraftstoffverbrauch in l/100 km innerorts 6,3 l, außerorts 4,5l, kombiniert 5,1l. CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 119. Energieeffizienzklasse: A. Abbildung zeigt Sonderausstattungen. www.blockamring.de PRIVATLEASINGANGEBOT BMW X1 sDrive 18i* Laufzeit Fahrleistung pro Jahr Fahrzeuggesamtpreis Einm. Sonderzahlung Nettodarlehensbetrag 36 Monate 10.000 km 32.200,00 EUR 4.555,00 EUR 28.013,37 EUR Sollzinsatz**/eff. Zinssatz Gesamtbetrag Mehr-/Minder-KM Mtl. Leasingrate 4,25 % / 4,33 % 13.519,00 EUR 4,83/3,23 Cent 299,00 EUR Block am Ring GmbH & Co. KG Hauptsitz: Braunschweig Gifhorner Str. 151 Telefon 0531 21420 30 Wissenschaft „Identifizieren, was in Zukunft wichtig ist“ SESRCHIUEN:G FOR Fraunhofer-Institut für Holzforschung Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Bohumir Kasal im Interview über die Zukunftsfähigkeit des Baustoffs Holz Herr Kasal, Holz ist vor allem ein traditionsreicher Baustoff. Hat er eine Zukunft? Als Leiter des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung muss ich natürlich sagen, dass es DAS Material der Zukunft ist! (lacht) Besonders im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist Holz einer der wichtigsten Baustoffe der Welt. Es gibt eigentlich nur drei Hauptbaustoffe: Stahlbeton, Stahl und eben Holz. Alle anderen, wie Glas oder Kunststoff, ergänzen diese drei nur funktional. Der Holzanteil im Wohnbau liegt in einigen Staaten bei schätzungsweise 90 Prozent, zum Beispiel in Australien, Neuseeland und den USA. Wie kann sich Holz gegen leichter und stabiler werdende Kunststoffe behaupten? In traditionellen Bausystemen kommt Kunststoff selten zum Einsatz. Im Maschinenbau wird er dagegen immer wichtiger. Trotzdem gibt es im Bauingenieurwesen zwischen Kunststoff und Holz keine Konkurrenz. Man kann beide Materialien sehr effizient kombinieren und neue Werkstoffe entwickeln. Wie besteht ein Holzforschungsinstitut in einer Region mit Ingenieuren, die vor allem für die Automobilindustrie arbeiten? Wir arbeiten immer schon eng zusammen. Naturfasern sind auch in der Fahrzeugindustrie sehr gefragt, zum Beispiel in Teilen von Autos, die nicht lasttragend sind. Das ist sinnvoll, weil natürliche Materialen erneuerbar sind und nachwachsen, aber auch weil sie Eigenschaften besitzen, die eine Kunstfaser nicht hat, wie Energieabsorption und Recyclingfähigkeit. Gibt es beim Einsatz dieser Naturfasern auch Nachteile? In der Natur gibt es immer eine Streuung der Eigenschaften – kein Baum gleicht dem anderen. Das muss in der Produktion berücksichtigt werden. Hierzu braucht man Spezialisten und Know-how, um die Prozesse genauso im Griff zu haben wie bei Kunstfasern, die gleichmäßiger hinsichtlich der Ausprägung ihrer Eigenschaften sind. Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte? Foto: Fraunhofer WKI / Dirk Mahler Wie sieht es in Europa aus? Im skandinavischen Raum wird viel Holz eingesetzt. In Deutschland liegt der Anteil bei circa 15 bis 18 Prozent, ist also gar nicht so gering, aber es gibt ein großes Potenzial für Wachstum. In Italien dagegen wird wenig Holz verbaut. Das wird sich aber auch dort ändern, denn Holz ist das einzige Material, das nachwächst. Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung in Braunschweig. Der gebürtige Tscheche wanderte in den 80er Jahren in die USA aus, wo er Bauingenieurwesen studierte und sich später auf Holz spezialisierte. Ab 1992 war er Professor am Department of Wood and Paper Science und Civil and Environmental Engineering der North Carolina State University. Von 2005 bis zu seinem Wechsel zu Fraunhofer hatte er zwei Professuren an der Pennsylvania State University inne. Dort leitete er auch das Pennsylvania Housing Research Institute. 2010 bekam er dann „ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte“: Seit fünf Jahren ist er mittlerweile Leiter des Fraunhofer WKI und Professor an der TU Braunschweig. 31 Wissenschaft Unsere Aufgabe ist einfach beschrieben: Wir entwickeln Technologien und Materialien, die auf der verantwortungsvollen Nutzung nachwachsender Rohstoffe basieren. In erster Linie forschen wir natürlich an Holz und Holzwerkstoffen, aber wir beschäftigen uns auch mit anderen Naturfasern. Dazu zählen unter anderem Bagasse, Raps, Hanf und Flachs. Wir untersuchen dann, welche Materialeigenschaften man für spezielle Anwendungen braucht, und entwickeln hieraus gemeinsam mit unseren Kunden neue Werkstoffe und Technologien. Welche Meilensteine gab es im Bereich der Werkstoffforschung? Revolutionäre Materialien waren zum Beispiel Sperrholz oder OSB- und Spanplatten, die auch schnell Eingang in die Industrie gefunden haben. Und wie viel revolutionäres Potential kommt aus Deutschland? Die deutsche Holzwerkstoffindustrie ist im internationalen Vergleich sehr stark. Interessanterweise wächst in Deutschland mehr Holz, als wir nutzen. Das Verhältnis ist fast 1:1, was nicht heißen soll, dass wir „öko“ sind. Wir leben nur nicht von der Substanz. Das lässt sich in allen Ländern beobachten, die Holz industriell nutzen – diese ökonomischen Modelle scheinen zu funktionieren. Ihr Institut ist in zahlreichen Netzwerkprojekten zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz aktiv. Ist Ihr Engagement noch ausbaufähig oder konzentriert sich Ihre Arbeit auf die Forschung? Eine politische Dimension in puncto Klimaschutz gibt es bei uns nicht, wir arbeiten direkt mit den Materialien. Nicht alles, was wächst, ist per se nachhaltig, und nicht alles, was nachhaltig ist, können wir bezahlen. Wir achten bei unserer Forschung auf die Ausgewogenheit von ökologischen und ökonomischen Interessen. Das WKI ist nicht nur Forschungszentrum, sondern auch Dienstleister. Was bieten Sie an? Die Aufgabe der Fraunhofer-Gesellschaft ist es, die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie zu unterstützen. Als Forscher interessieren uns in diesem Zusammenhang schwerpunktmäßig die Entwicklung und der Einsatz neuer Messmethoden und -instrumente. Wir nutzen damit unsere Kompetenzen auch im Servicebereich, zum Beispiel als Prüfstelle für Qualitätskontrollen oder im Rahmen von Projektentwicklungen in Zusammenarbeit mit Unternehmen. Ein weiterer Teil ist der Umweltschutz – wir messen beispielsweise VOC-Emissionen und andere Parameter. Auch andere Forschungseinrichtungen wie etwa die PTB fahren zweigleisig und bieten neben der eigenen Forschung Dienstleistungen in der Messtechnik an. Ist das ein Modell für die Zukunft? Das lässt sich nicht pauschalisieren. Für uns hat es den Vorteil, dass wir im ständigen Austausch mit der Industrie sind. So können wir identifizieren, was in Zukunft wichtig sein wird. Unsere Serviceleistungen sind auf unser Forschungsportfolio abgestimmt. Welche aktuellen Pläne gibt es da? Das neueste Vorhaben ist das Fraunhofer-Projektzentrum in Wolfsburg, das in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und anderen Fraunhofer-Instituten innerhalb der Open Hybrid LabFactory entsteht. Dort soll direkt an der Produktion von Leichtbaumaterialien unter Einsatz nachwachsender Rohstoffe geforscht werden. Wie stark ist allgemein die Vernetzung zur TU Braunschweig, an der Sie auch lehren? Die Universitäten beschäftigen sich primär mit Grundlagenforschung, Fraunhofer dagegen mit angewandter Forschung. Das passt ideal zusammen, denn ohne Grundlagenforschung kann man kaum anwendungsorientierte Forschung betreiben. Mit dem Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten, das ein Gemeinschaftsprojekt von TU und WKI ist, wird die Zusammenarbeit noch enger werden. Sie sind seit fünf Jahren Leiter des WKI. Was planen Sie für die Zukunft? Die Ziele sind klar definiert – das neue Zentrum an der TU Braunschweig gehört dazu. Inhaltlich arbeiten wir hier bereits, nächstes Jahr ist der Baubeginn für das neue Gebäude, 2018 wollen wir einziehen. Auch das FraunhoferProjektzentrum in Wolfsburg spielt eine wichtige Rolle. Merle Janßen, Daniel Götjen G ERÖFFNUN 015 2 . V AM 25. NO UHR AB 7.00 ark.de www.brawop BraWo,WIR ERÖFFNEN. apotheke im real,Holzmoor Außerdem im BraWoPark: Bürokomplex • InterCityHotel • Restaurant mit Panoramablick • 2 STUNDEN GRATIS PARKEN 32 Zukunft „Es geht um die lebensentscheidenden Momente“ Herr, Dr. Micic Ihr aktuelles Buch heißt „Wie wir uns täglich die Zukunft versauen“. Welchen großen Fehler in der Gegenwart haben Sie zuletzt gemacht, der Ihre Zukunft betrifft? Der Untertitel des Buches ist: „Raus aus der Kurzfrist-Falle!“ Wie jeder andere auch tappe ich ständig in solche Kurzfrist-Fallen. Ob beim Essen oder beim Einkaufen. Mir geht es aber nicht darum, dass jetzt alle zu Asketen, Langweilern und Geizhälsen werden. Es geht um die lebensentscheidenden Momente. Da mache ich, hoffentlich, keine großen Fehler, jedenfalls nicht solche, die heute schon als Fehler erkennbar sind. Und auf der Makroebene: Welchen Fehler begeht gerade unsere Wirtschaft? Die Wirtschaft kann keine Fehler begehen. Für mich gibt es „die Wirtschaft“ nicht. Wirtschaft ist das, was jeder einzelne tut, um seine emotionalen, immateriellen und materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. Idealerweise, indem man andere dabei unterstützt, das gleiche für sich zu tun. Das mag romantisch klingen, aber das ist für mich das Grundprinzip von Wirtschaft. In jedem von uns liegt aber das Grundübel der Kurzfrist-Orientierung. Wenn es also einen Kardinalfehler gibt, dann ist es dieser. Pauschal gesagt, haben wir all unsere großen Probleme vor allem deshalb, weil wir früher zu wenig zukunftsintelligent gehandelt haben. Ob im Privatleben, im Unternehmen, in der Stadt, im Staat oder auf dem Planeten. Deshalb leidet die Gesundheit so vieler Menschen, deshalb gehen Unternehmen in die Pleite, sind viele Städte so verschuldet, gehen Staaten wie Syrien unter, deshalb richteten wir so viel Schaden in der Umwelt an. Deshalb funktionieren übrigens auch viele Beziehungen nicht, ob in der Ehe oder im Unternehmen, weil wir zu sehr von unseren eigenen Emotionen gelenkt sind und zu wenig an die Emotionen anderer denken. Sie sagen, dass wir zukunftsblind sind. Wie meinen Sie das und was können wir dagegen tun? Das menschliche Gehirn ist noch das gleiche wie damals in der Zeit, in der die Zukunft gar nicht wichtig war. Vor zwanzigtausend Jahren war jeder Tag wie der andere. Die Jahreszeiten kehrten wieder, aber das war es. Was sich gut anfühlte, war richtig, und was richtig war, fühlte sich gut an. Es war für das eigene Überleben gar nicht wichtig, vorauszudenken. Überlebt hat der, der schnell auf Basis von Erfahrung und Intuition entschied. Das Naheliegende war ungleich wichtiger als das weiter entfernt Liegende. Daher war Zukunftsblindheit kein lebensbedrohlicher Mangel. Unser Gehirn war für diese lange zurückliegende Zeit perfekt. Heute ist es das nicht. Dass wir Menschen zukunftsblind sind, hängt aber auch mit einer wesentlichen Eigenschaft der Zukunft zusammen: Die Zukunft entsteht und existiert allein unseren Köpfen. Dort sind unsere Vorstellungen, Annahmen, Befürchtungen, Hoffnungen und Ziele. Deshalb können wir unsere Zukunft nicht sehen und nicht greifen. Wir haben heute zwar eine verwirrende Masse an Bildern und Videos von der Zukunft. Aber das sind selten unsere eigenen Vorstellungen, sondern immer die Vorstellungen anderer. Man kann es auch unter dem MRT, dem Gehirnscanner, beobachten: Sind wir im Hier und Jetzt, passiert im Gehirn viel. Sollen wir uns aber selbst in der Zukunft sehen, gibt es sehr wenig Aktivität. Foto: Petra A. Killick Dr. Pero Mićić, Autor, Berater und Vorstand der FutureManagementGroup AG, über Willenskraft, VW und das Grundprinzip von Wirtschaft 33 Sie behaupten also, dass wir zu lange an Vertrautem festhalten. Was können Unternehmer tun, um sich von der Gegenwart zu lösen und wegweisende Zukunftsentscheidungen zu treffen? Was sich gut anfühlt, halten wir so lange wie möglich fest. Selbst dann, wenn die Gefahr klar vor Augen ist. Die Fälle von Kodak, Nokia und Dual sind hinlänglich bekannt. Wir sind sozusagen süchtig nach dem Wohlgefühl im Hier und Jetzt. Der Belohungsschaltkreis in unseren Köpfen macht uns süchtig nach dem Wohlgefühl im Hier und Jetzt. Das gilt für das gewohnte Geschäftsmodell und ähnlich für die Sucht nach Zigaretten, Alkohol oder stärkeren Drogen. Das emotionale System in unserem Kopf, Kahnemann nennt es System 1, lässt uns das Heute lieben. Das rationale System 2 hilft uns, die Zukunft zu sehen und auch das heute eigentlich richtige Tun. Aber es ist wesentlich schwächer, wenn es um unsere Entscheidungen und Taten geht. Der erste Schritt, das bestätigen auch neurologische und psychologische Studien und Experimente, besteht darin, unser Zukunfts-Ich und unser ZukunftsWir zu stärken. Stärken heißt, dass wir eine emotional anziehende Vision entwickeln, die aber, wie gesagt, auch zukunftsrobust sein muss. Der Weg vom „Jetzt-Ich“ zum „ZukunftsIch“ erscheint lang und steinig: Wie kommen wir trotzdem ans Ziel? Finden Sie? Wenn man das so empfindet, wird es natürlich nichts. Ich habe in 25 Jahren unzählige Male erlebt, dass Menschen viel Freude am Zukunftsmanagement erleben, wenn sie mal angefangen haben. Wie startet man? Einer der Lösungsansätze besteht darin, sich bewusst zu machen, wie nützlich eine anziehende und zukunftsrobuste Vision für die Energie und Ertragskraft und vor allem für die Freude an der Arbeit ist. Wenn Zukunftsmanagement Spaß macht, dann wird es auch getan. Zukunft der Abgas-Skandal nicht die wesentliche Ursache sein, wenn das nicht so ist. Entscheidend ist, dass das eben besprochene Festhalten am Vertrauten nicht dominiert. Die größere Herausforderung ist der Wandel vom Verbrennungsantrieb zu effizienten Kombinationen mit elektrischen Antrieben und langfristig zum überwiegend elektrischen Antrieb der Flotte. Hinzu kommt die allmählich fallende Bedeutung des konventionellen PKWs für die individuelle Mobilität und für den Ausdruck von Prestige und Erfolg. VW ist in vielfältiger Hinsicht besonders. Aber im Grundsätzlichen habe ich zu VW die gleichen Hoffnungen und Befürchtungen wie bei den anderen deutschen Automobilherstellern auch. Was wissen Sie als Zukunftsforscher, was wir noch nicht wissen? Ich bin kein Zukunftsforscher. Ich habe mein Unternehmen FutureManagementGroup AG genannt. Zukunftsmanagement ist der bewusste Umgang mit der Zukunft in unseren Köpfen und den Köpfen unserer Mitarbeiter. Mir ist es wichtig, dass die Entscheider in Unternehmen sich mit dem, was diejenigen, die sich Zukunftsforscher nennen, und noch viel mehr die wirklichen Experten auf ihren jeweiligen Gebieten über das Kommende und Gebotene sagen und schreiben. Heute kann jeder alles über die Zukunft wissen, was die Menschheit darüber weiß. Jeder Forscher publiziert Artikel, Bücher, hält Vorträge und stellt Videos auf YouTube. Die Menschheit weiß heute unendlich viel über die Zukunft. Viel mehr als noch vor zwanzig Jahren. Es geht also weniger um irgendwelches Geheimwissen über die Zukunft als darum, das eigene Zukunftswissen zu erweitern und daraus nützliche Schlüsse zu ziehen. Ihr Lieblingszitat mit Zukunftsbezug? Eines davon ist von Seneca: „Es werden Zeiten kommen, in denen wir uns wundern werden, dass wir so Offensichtliches nicht gewusst haben.“ Wie viel „Hokuspokus“ muss ein Zukunftsmanager veranstalten, um erfolgreich zu sein? Möglichst gar keinen. Die Zukunft ist schon wolkig genug. Geboten ist eher ein Zukunftsmanagement, das sich wissenschaftlicher Methoden bedient und sie im unternehmerischen Kontext akzeptabel und praktikabel macht. Das ist Hokuspokus kontraproduktiv. Ganz abgesehen davon, dass ich selbst keinen Hokuspokus mag. Wie können wir uns das Leben im Jahr 2030 vorstellen? Eine große Frage am Ende des Interviews. Ich würde zwei Stunden mit YouTube-Videos über die Zukunft empfehlen. Es gibt nicht das eine große und für alle gültige Bild vom Leben in der Zukunft. Wenn der Gentest 2030 in einer Minute für zehn Euro gemacht werden kann, wenn praktisch jeder den Supercomputer Watson kostenlos nutzen und sich von ihm beraten kann, wenn Roboter auch außerhalb der Fabriken allgegenwärtig sind, wenn wir wesentlich intelligenter unsere Energie gewinnen und nutzen, wenn viele Jobs und Berufe vergangen und entstanden sind, wenn weniger Menschen Hunger und Durst erleiden, wenn weitere Tabus gefallen sein werden, wird es eine noch größere Vielfalt an Lebenskonzepten geben. Sie sind ja ein Wirtschaftsmagazin. Viel mehr als mit der Frage nach dem Leben 2030 sollten sich Unternehmer und Führungskräfte mit der Frage beschäftigen: Wovon leben wir 2025? Christian Göttner, Holger Isermann Standort38 präsentiert VW ist der größte Arbeitgeber der Region 38. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage und die Zukunft des Unternehmens? Denken wir mal zehn Jahre voraus. Sehr wahrscheinlich ist, dass der Skandal um die Abgaswerte immer noch als dunkles Kapitel der VW-Geschichte bekannt sein wird. Doch die Volkswagen AG wird 2025 wieder so erfolgreich sein wie noch Anfang 2015. Jedenfalls wird Die Zukunftsmacher Wie man mehr von der Zukunft sieht und versteht, für sich und sein Unternehmen hat, erklärt Dr. Pero Micic, einer der international führenden Zukunftsmanager, am 11. November, 19.30 Uhr im BZV-Medienhaus. Er baut, gleichermaßen verständlich und nützlich eine Brücke in die Welt der Zukunftsforschung und wieder zurück ins tägliche Leben und Arbeiten. So stärkt er den Zukunftsmanager in uns. Weitere Infos: www.sprecherhaus.de/zukunftsmacher-2015 34 Stiftungen schweig GmbH & Co. KGaA, Vorstandsmitglied der Eintracht Braunschweig Stiftung. Der Schwerpunkt der sowohl operativ als auch fördernd ausgeübten Stiftungsarbeit liegt dabei in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen und konzentriert sich hauptsächlich auf das Engagement im Braunschweiger Land. „Wir unterstützen ganz bewusst Kinder und Jugendliche, da wir hier die größte Notwendigkeit sehen, tätig zu werden. Wir dürfen nichts unversucht lassen, um möglichst viel für eine positive Zukunft zu tun“, sagt Herzberg. Die aktuellen und zukünftigen Projekte der Eintracht Stiftung ergeben sich zum Großteil aus den Inhalten des „Aktionsjahres für Toleranz, Vielfalt und Respekt“, das von Anfang 2014 bis Mitte 2015 durchgeführt wurde. Dabei handelt es sich um drei Leuchtturmprojekte: „Dies ist zum einen das Programm ,Willkommen im Fußball‘, bei dem wir zwei Jahre lang ein regelmäßiges Fußballtraining für Flüchtlinge in der LAB sowie für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge anbieten. WeiterDie Vorstandsmitglieder Rainer Cech Cech, Miriam Herzberg und Soeren Oliver Voigt. hin möchten wir das bereits bestehende Projekt ,Lernort Stadion' unterstützen. Dabei geht es darum, Kindern und Jugendlichen politische Bildung zu vermitteln. Dies geschieht außerhalb ihres normalen Lernumfelds – nämlich im Stadion – und wird mit vielen weiteren Themenkomplexen wie ExtremismusAufklärung, Medienkompetenztraining, Life Kinetik, etc. gekoppelt. Der dritte Komplex sind Anti-Rassismus-Workshops, die von den GEN N Schulen sehr intensiv nachgefragt U T IF ST werden und die wir gerne auch weiterhin im großen Stil anbieten icht nur im sportlichen, son- tiger Zwecke. „Seit einigen würden“, erzählt Herzberg. dern auch im gesellschaftlich- Jahren sind wir in der Lage, sozialen Bereich geht Eintracht uns intensiv sozial zu engagieren. Wir Ideen für weitere Projekte gibt es Braunschweig seinen Weg erfolgreich erhalten sehr viele und unterschiedliche reichlich, das Stiftungskapital liegt weiter. Seit acht Jahren betreibt der Anfragen und können natürlich nicht jedoch nur im fünfstelligen Bereich. Traditionsverein einen kontinuierli- jedes Projekt oder jede Idee unterstüt- „Damit wir noch mehr unterstützen chen Markenaufbau, der auch unabhän- zen. Durch die Stiftungsgründung kön- können, streben wir Kooperationen gig vom sportlichen Erfolg der Zweitli- nen wir jetzt im Sinne unseres Stiftungs- mit anderen Stiftungen an und werben gamannschaft funktioniert. Nun kam ein zwecks unser gesellschaftlich-soziales intensiv um Spenden von Fans, Partweiterer wichtiger Baustein dieser lang- Engagement im lokalen und regionalen nern und Sponsoren“, erläutert die Vorfristig angelegten Strategie hinzu: Die Umfeld bündeln und nachhaltig veran- standsvorsitzende. Oder anders und Eintracht Braunschweig Stiftung. kern“, erklärt Miriam Herzberg, Lei- kurz ausgedrückt: Die Eintracht BraunDer Zweck der rechtsfähigen Stiftung terin Medien und Kommunikation/ schweig Stiftung bietet – das Logo zeigt bürgerlichen Rechts ist die Förderung Strategische Kommunikation & CSR eine Perle, die von einer blau-gelben von Gesundheit, Jugend- und Alten- Eintracht Braunschweig GmbH & Co. Muschel beschützt wird – Schutz und hilfe, Erziehung und Bildung, Toleranz KGaA. Zudem ist sie neben Rainer Cech, Halt für Ideen, Projekte und Menschen, und Völkerverständigung, Sport sowie Vizepräsident Finanzen BTSV Ein- die Unterstützung benötigen und die des bürgerschaftlichen Engagements tracht von 1895 e.V., und Soeren Oliver sich vielleicht ansonsten nicht entfalten Christian Göttner zugunsten gemeinnütziger und mildtä- Voigt, Geschäftsführer Eintracht Braun- könnten. Schutz und Halt für Menschen Eintracht Braunschweig Stiftung SERIE: Foto: Eintracht Braunschweig Stiftung N 35 Kai Uwe Krauel, Vorstandsvorsitzender BS Energy, und Steffen Krollmann, Volksbank BraWo Stiftung. Fotos: BS Energy, Braunschweigische Landessparkasse, Volker Beinhorn, Autostadt UKF-Spende Engagement Führungskräfte der Landessparkasse übergaben Jubiläums-Eichen, einen Scheck und arbeiteten mit. Sozialer Tag von BS Energy Bankmanager packen an Der Braunschweiger Energieversorger BS Energy hilft Kindern in Not und unterstützt die Initiative „1000 x 1000 – die BraWo Allianz gegen Kinderarmut“ des Kindernetzwerkes United Kids Foundations mit einer Spende in Höhe von 3.000 Euro. „Als regional verankertes Unternehmen finden wir es selbstverständlich, uns vor Ort sozial zu engagieren“, sagt Kai Uwe Krauel, Vorstandsvorsitzender von BS Energy. „Projekte wie dieses fördern das menschliche Miteinander und tragen dazu bei, benachteiligten Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.“ Seit drei Jahren engagieren sich die rund 100 Führungskräfte der Braunschweigischen Landessparkasse gemeinsam in ihrer Freizeit für soziale Zwecke. Im September arbeiteten sie einen Samstag bei und für die evangelische Stiftung Neuerkerode. So wurde das Hühnergehege von Brombeerhecken befreit, Blumenkübel bepflanzt, Unkraut gejätet und der Garten neu gestaltet. Zudem wurde der Erlös einer großen Tombola in Höhe von 10.706,80 Euro überreicht. Claudia Kayser, Direktorin Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg, Sven Elverfeld, Küchenchef Aqua, Edith Gerhardt, Generaldirektorin The Ritz-Carlton. „Ein Fest für Löwen“ – Flashmob auf dem Schlossplatz beim Theaterfest. Theaterfest für Flüchtlingshilfe Angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise hat das Staatstheater Braunschweig beim Theaterfest – bei dem mit rund 10.000 Besuchern die neue Spielzeit eröffnet wurde – einen Spendenaufruf für den Flüchtlingshilfe-Verein Refugium in Braunschweig gestartet. Mit dem Erlös aus einer Versteigerung von Kostümen aus dem Theaterfundus kam eine Summe von 2.517 Euro zur Unterstützung zusammen. Besonderes Highlight beim Theaterfest: Ein Flashmob auf dem Schlossplatz. Abb. zeigt Sonderausstattung. Charity-Dinner The Ritz-Carlton tischte auf Beim Charity-Dinner im Restaurant Aqua in der Autostadt Wolfsburg genossen die Gäste ein Fünf-GangMenü von Küchenchef Sven Elverfeld und seinem Team. Die Einnahmen des Abends in Höhe von 5.500 Euro gehen zu Gunsten des Kindernetzwerk United Kids Foundations der Volksbank Braunschweig Wolfsburg und damit direkt an bedürftige Kinder in der Region Braunschweig, Wolfsburg, Gifhorn, Salzgitter. Den Scheck in Höhe von 5.500 Euro übergaben Edith Gerhardt, Generaldirektorin des The Ritz-Carlton, Wolfsburg und Aqua-Chef Sven Elverfeld. Unser schwedisches naturtalent: deR VOLVO XC60. Der Volvo XC60 verbindet das Beste aus zwei Welten. Sein kraftvolles Design und sein umfassendes Sicherheitskonzept machen ihn zum idealen Begleiter in Stadt und Gelände. Inkl. Businesspaket mit Navigation und Bluetooth, Winterpaket, Einparkhilfe hinten und vielem mehr... Der Volvo XC60 D3 – bei uns für 349,– € mtl. Leasingrate* Kraftstoffverbrauch XC60 D3 Kinetic (in l/100km) 4,9 (innerorts), 4,2 (außerorts), 4,5 (kombiniert), CO2-Emissionen (kombiniert): 117 g/km (gemäß vorgeschriebenem Messverfahren). *Gewerbliches Leasing-Angebot der Volvo Car Financial Services, ein Service der Santander Consumer Leasing GmbH, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach – für den Volvo XC60 D3 Kinetic, 110 kW (150 PS). 15.000 km Gesamtfahrleistung pro Jahr, 36 Monate Vertragslaufzeit, 0,– Euro Leasing-Sonderzahlung, zzgl. Überführungskosten und MwSt.. Repräsentatives Beispiel: Vorstehende Angaben stellen zugleich das 2/3-Beispiel gem. § 6a Abs. 3 PAngV dar. Gültig bis 31.12.2015. Preise zzgl. MwSt. Flottenkunden Leasing im Rahmen des Eroberungsleasings, Fuhrpark von mind. 3 Fahrzeugen vorausgesetzt. FRANK SCHMETZER AUTOMOBILE E.K. Aussigstrasse 3, 38114 Braunschweig, Te l.: 0531 580270 [email protected] www.schmetzer-automobile.de 36 Rückblick Von beflügelndem Stress und der Generation Y Prof. Dr. Martin Korte und Steffi Burkhart referierten im BZV Medienhaus Sind wir fit für die Zukunft? Prof. Dr. Martin Korte, Hirnforscher und Lernexperte von der TU Braunschweig, gab im Rahmen der von Standort38 präsentierten „Zukunftsmacher“-Reihe im BZV-Medienhaus viele Antworten. „Wer schon viel weiß, lernt Neues schneller, selbst mit einem langsam getakteten Gehirn“, erklärte der eloquente Wissenschaftler. Oder: „Eine hohe Stressbelastung kann das Einspeichern von neuen Informationen verhindern. Aber eine moderate Form von Stress, zum Beispiel kurz bevor eine Deadline erreicht ist, kann auch beflügeln.“ Einen Monat später lieferte die Beraterin und Autorin Dr. Steffi Burkhart eine Gebrauchsanweisung für die Generation Y und ein wissenschaftlich untermauertes, lebendiges Plädoyer dafür, sie und ihre Altersgenossen ernst zu nehmen. Ihr Hinweis: „Die Diskussion ist weitreichend. Sie betrifft den gesamten Wandel der Arbeitswelt.“ Echte Heldinnen 2. Entscheiderinnen-Abend im Wolfsburger Kulturzentrum Hallenbad In die Welt moderner Heldinnen entführte Jo B. Nolte, Business Coach & Outdoor Management Trainerin, beim zweiten – von Standort38.de und der Volksbank BraWo initiierten – Entscheiderinnen-Abend im Wolfsburger Kulturzentrum Hallenbad. Dr. Bettina Rothärmel, Leiterin Marketing & Lesermarkt im BZV Medienhaus, und neben Claudia Kayser, Leiterin Direktion Wolfsburg Volksbank BraWo, Gastgeberin der Veranstaltung, betonte in ihrer Begrüßungsrede: „Niemand von uns wird als Vorstandschefin oder Bundeskanzlerin geboren. Wir haben alle unsere Potenziale nach und nach aufgebaut und ausgeschöpft.“ Ein anregendes und inspirierendes Treffen. Konsumgut Gesundheit In der Gesellschaft vollzieht sich ein Wandel von einer rein kurativen zu einer ganzheitlichen, auch präventiven Medizin – und hat massiven Einfluss auf die Wirtschaft und den prosperierenden Gesundheitsmarkt. Ein wichtiges Thema, das auch die Braunschweiger Privatbank beschäftigt. Im Rahmen des hochkarätigen 2. Quality Life Salon im Ritz-Carlton in Wolfsburg lud das Unternehmen Experten und Kunden ein, um über das „Konsumgut Gesundheit – Der Mega Markt für Master Consumer“ zu referieren und zu diskutieren. Prof. Dr. Gérard Krause, Leiter der Epidemiologie am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, stellte „NAKO – Nationale Kohorte“, Deutschlands größte Gesundheitsstudie, vor. Dr. med. Johannes Jacubeit referierte über Handy-Datentausch zwischen Arzt und Patient. Prof. Dr. Eckhard Alt, erklärte abschließend, was mit Stammzellentherapie möglich ist. Fotos: Holger Isermann, Isabell Czezior, Christian Lindenau 2. Quality Life Salon der Braunschweiger Privatbak im The Ritz-Carlton Wolfsburg 37 Rückblick Junge Wilde FDP-Chef Christian Lindner beim Gründerkongress im Greifhaus Der Start-Up-Stammtisch Braunschweig und die niedersächsische FDP-Fraktion luden zum Gründerkongress an einen ungewöhnlichen Ort: die Boulderhalle Greifhaus. Nach einer Präsentation der regionalen Startups Brotbande und Nano Innovations sowie einem Impulsvortrag von FDP-Chef Christian Lindner, rundete eine Diskussion mit u.a. Mitorganisator Felix Draheim (ConVida GmbH), Ralf Geishauser (Gedys IntraWare GmbH), Dominik Ossada (Kanzlei Ossada) sowie Finn Hänsel (Epic Companies GmbH) die Veranstaltung ab. Zukunftsfragen Drittes Forum Wirtschaft im Science Center phæno Was kommt? Was bleibt? Was geht? – diesen Fragen über die Zukunft Deutschlands stellten sich rund 250 Gäste des dritten Forum Wirtschaft im Science Center phæno. Die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) und die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg hatten Vertreter aus dem Wolfsburger Mittelstand, der Politik und Verwaltung zu der Netzwerkveranstaltung eingeladen. Zukunftswissenschaftler Professor Dr. Ulrich Reinhardt referierte, wie sich Arbeit, Wohnen und Werte in Zukunft verändern werden, und gab einen Ausblick, was dies für den Standort Wolfsburg bedeuten kann. Fotos: Holger Isermann, WMG, Oskar Kämmer Schule „Wir blicken in die Zukunft“ Die Oskar Kämmer Schule feierte 70-jähriges Firmenjubiläum im Steigenberger Mit Kurzschrift und Maschinenschreiben fing alles an: Als Hilde und Oskar Kämmer 1945 beschlossen, junge Menschen in Schreibtechniken zu unterrichten, ahnte noch niemand, wohin sich die Privatschule entwickeln würde. Aus einer Idee ist eine Bildungseinrichtung geworden, die sich über sieben Jahrzehnte hinweg stets weiterentwickelt, den Erfordernissen des Arbeitsmarktes und den Bedürfnissen der Menschen angepasst hat. Bis heute gibt sie Menschen Zutrauen in ihre Fähigkeiten und ist Hilfe und Begleitung. Jetzt feierte die Oskar Kämmer Schule ihr 70-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt im Steigenberger Parkhotel. 38 Persönlich Womit versorgt Swiss Life Select noch? „Wir bieten hervorragende Karrierechancen.“ Neben Ausbildungsstellen hält die Firma auch Möglichkeiten dualer Studiengänge bereit. Nachwuchs ist immerhin die beste Absicherung. Auch, wenn es in seinem Beruf um die richtige Geldanlage für seine Kunden geht, so ist das Wichtigste für Turgay Mardin das Unbezahlbare: Die Familie. In diese Anlage investiert er am meisten. Mit seiner Frau und den drei Kindern genießt er die gemeinsame Zeit auf dem Spielplatz oder im eigenen Garten. „Diese Zeiten sind eher selten, dafür intensiv!“. Mehr Zeit als in seinem Haus in Vechelde verbringt er in seinem Büro: An den Wänden hängen etliche Urkunden und Zertifikate, auf dem Schrank reihenweise Pokale und Auszeichnungen. Doch was präsentiert Herr Mardin als das wichtigste Stück? Das Bild mit dem Handabdruck seiner Tochter. Montags wird das Büro des bescheidenen Managers zur Umkleidekabine. Neben der Finanzlage seiner Kunden hält er auch die Fußballmannschaft seines Sohnes fit. Andere unterstützen, das macht den 42-Jährigen glücklich. Er selbst hat jahrelang erfolgreich beim SC Göttingen 05 Fußball mittlung von Versicherungen, gespielt. „Ich glaube LandesKapital- sowie Vermögensanliga… Aber das war eher Zufall!“ lagen an. Bis zu 150 Mandanten Welche Position? Ganz klar: Stürsuchen monatlich den qualifizierten Rat. Obgleich diese Dienstleistung mer! Dennoch bleiben seine Worte über zeitintensiv ist – für eine Erstberatung sich selbst zurückhaltend. Umso mehr können inklusive Datenerhebung, Ana- schwärmt er dafür von Familie, Freunlyse- und Auswertungsphase bis zu acht den und der Arbeit. Egal, wer vor seiStunden Arbeitsaufwand für den nem Schreibtisch Platz nimmt – bei jedem Anliegen ist der Berater entstehen – ist sie Diplomkaufmann mit für den Kunden lediglich Herzblut dabei: „Wir mit einer einmaligen wollen als Partner Kostenpauschale in unserer Kunden Höhe von 95 Euro qualifizierten Rat verbunden. Der in allen LebensBeratungsprozess phasen bieten und ist in diesem Jahr begleiten sie in vom Institut für allen Finanz- und Vermögensaufbau Vorsorgefragen.“ (IVA) zertifiziert Sein Traum: „Dass und mit 5 von 5 Sterd d im un Bü jeder in Braunschweig nen ausgezeichnet wordK ro: n u E in Herz für Kinder – einmal seine Finanzen den. Im Ergebnis erhält durchcheckt.“ Und was bedeuder Kunde sein „Persönliches Finanzgutachten“, das die für ihn pas- tet Turgay Mardin finanzielle Absichesenden Vorsorgelösungen – das Best- rung? „Freiheit, Sicherheit und die MögSelect-Angebot – beinhaltet. Regelmä- lichkeit, sich auf die wesentlichen Dinge ßige Check-ups und Beratungstermine im Leben zu konzentrieren – bis ins hohe Alter!“ Liza Marie Pfaff gehören zum Service. Der Schreibtisch von … Turgay Mardin, selbstständiger Finanzberater für Swiss Life Select in Braunschweig l Fotos: Christian Göttner Bi . SERIE en I ch brauche keine Versicherung ist der beste Risikoschutz“ – ambivalente Worte stehen dem Ratsuchenden wie ein Spiegelbild der eigenen Gedanken gegenüber. Wild wuchern die Versicherungs- und Finanzierungsmöglichkeiten in all ihrer Vielfalt. „Jeder braucht Finanzberatung“, sagt Swiss Life Select Manager Turgay Mardin und bietet seine Hilfe an. Begonnen hat der Weg mit seinem BWL-Studium in Göttingen. Er reiste für Unternehmen wie DaimlerBenz und MAN als Praktikant bis nach Istanbul und wurde daraufhin Unternehmensberater bei Volvo Cars Germany. Begeistert von dem unabhängigen Beratungskonzept, verließ er damals für den Finanzdienstleister Swiss Life Select die Automobilbranche und ist nun als Diplomkaufmann, selbstständiger, lizenzierter Finanzberater und zertifizierter Spezialist für betriebliche Altersversorgung in seinem Traumberuf angekommen. Seit 14 Jahren ist Mardin mit Herz und Seele Teil des Finanzdienstleisters und leitet die Finanzkanzlei in Braunschweig. Am Wilhelmitorwall 3 bietet er mit 25 Mitarbeitern ganzheitliche Finanz- und Wirtschaftsberatung, Ver- Die Zukunftsmacher präsentiert die Vortragsreihe Megatrends 2015 Standort38, das Wirtschaftsmagazin für die Region, lädt Sie zu einer hochwertigen Vortragsreihe ins neue BZV Medienhaus ein. Acht prominente Referenten und Wirtschaftsexperten stellen Ihnen einige der wichtigsten Megatrends der Zukunft vor. Werden Sie Teil von Standort38 – lernen und diskutieren Sie mit! Demografischer Wandel & Alterssicherung | Werte & Gesellschaft | Digitalität & Datenflut | Führungswandel & Verantwortung Wissensexplosion & Bildungswandel | Generation Y & Arbeitswelt | Zukunft & Perspektiven | Innovationen & Chancen 1 2 Sven Gábor Jánszky 3 Prof. Dr. B. Raffelhüschen 11.02.2015 Einer der innovativsten deutschen Trendforscher forderte in seiner Keynote eine Neuvermessung unserer Werte. 15.04.2015 Anitra Eggler 4 24.06.2015 Peter Brandl Die charmante Powerfrau berichtete packend über E-Mail-Wahnsinn und Facebook-Inkontinenz. Der Fluglehrer und Unternehmer erklärte wie man unter Extrembedingungen agiert und Fehler reduziert. 7 8Prof. Dr. Gunter Dueck © CommonLense.de Europas gefragter Demograf Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen hat zum Thema Generationenbilanz Klartext gesprochen. 18.03.2015 5 Prof. Dr. Martin Korte 6 16.09.2015 Einer der renommiertesten deutschen Hirnforscher sprach über das Denken, Lernen und Vergessen. 14.10.2015 Monika Frech Für die kurzfristig erkrankte Monika Frech hielt Beraterin und Trainerin Steffi Burkhart ein leidenschaftliches Plädoyer für die Generation Y. 11.11.2015 Dr. Pero Mićić Wie Sie mehr von der Zukunft sehen, verstehen und haben Wie mächtige Trends und erstaunliche Technologien Ihr Leben und Geschäft verändern 09.12.2015 Das Neue und seine Feinde Innovationen voranbringen „Innovation heute ist wie Wollen, Wandel morgen ist wie Müssen.“ „Die Zeit wird kommen, in der wir uns wundern werden, dass wir so Offenbares nicht gesehen haben. (Seneca)“ Veranstaltungsort: BZV Medienhaus, Hintern Brüdern 23, 38100 Braunschweig Der Vortrag findet jeweils mittwochs von 19.30 bis 21.00 Uhr statt. (Einlass ab 19.00 Uhr) Infos & Buchung: www.sprecherhaus.de/zukunftsmacher-2015 [email protected] oder +49 (0) 2561.69 565.170 Einzelkarte 59,00 € 49,00 €* *Vorteilspreis für Inhaber der PAYPER CARD Sie erhalten eine steuerfähige Rechnung für Ihre Weiterbildungsabende. n 8 o i 3 g o e i R ad e D i bt R l ie Mehr als 100.000 Hörer © Coloures-pic - Fotolia.com * Bringen Sie doch Ihre Firma ins Radio.** Seit Januar gibt es Radio38 – Ihr neues privates Radio von hier. Und schon jetzt sind es über 100.000, die Radio38 täglich hören*. Dafür bedanken wir uns. Und versprechen auch für die Zukunft : Mehr Information aus der Region. Mehr Vielfalt in der Musik. Aus BS auf UKW 96,8 Aus WOB auf UKW 93,8 * Statistische Berechnung u.a. auf Basis von 1,8 Mio. Webstream-Abrufen. 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