BDI Agenda Agenda 6. Juli 2015 Grexit wäre für deutsche Industrie verkraftbar Der Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone würde nach Ansicht von BDI-Präsident Ulrich Grillo vor allem ein riesiges Problem für die griechische Wirtschaft werden. >> Seite 2 Meinung BDI-Verbände BDI-Themen Herausforderungen nur europäisch zu meistern Chemie-Mittelstand sagt: »Wir sind für TTIP« Energiebeschlüsse machen Weg frei BDI-Präsident Ulrich Grillo lobt beim Deutsch-Niederländischen Wirtschafts forum die Kooperation mit dem Nachbarland. 53 Unternehmer aus dem Mittelstand der chemischen Industrie haben ein Memorandum zu TTIP verabschiedet. Der BDI lobt die Ergebnisse des Koalitionsgipfels zur Energiewende, sieht einige Maßnahmen aber kritisch. >> Seite 4 >> Seite 5 >> Seite 7 BDI-Themen BDI-Themen BDI-Themen Serie: »Wir wollen TTIP« >> Seite 3 »Zukunft der Industrie« Verbände kritisieren Erbschaftsteuer-Entwurf Plädoyer für die Selbstregulierung Zur Neuregelung der Erbschaftsteuer hat der BDI zusammen mit sieben Spitzenorganisationen der Wirtschaft seine Stellungnahme vorgelegt. Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex tagte Mitte Juni in Berlin. Der BDI-Präsident war mit dabei. >> Seite 7 >> Seite 10 >> Seite 8 Industrie pro #TTIP >> Seite 11 Termine >> Seite 12 BDI Agenda 6. Juli 2015 02 Titelthema Grexit hätte beschränkte Folgen für deutsche Industrie Der BDI-Präsident hat sich Ende Juni zur Entwicklung rund um Griechenland geäußert. »Für die deutsche Industrie wären die unmittelbaren Folgen eines Austritts der Griechen aus der Währungszone aufgrund des vergleichsweise geringen Handelsvolumens beschränkt«, sagte Ulrich Grillo mit Blick auf die vom griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras angekündigte Volksabstimmung. Die Bevölkerung hatte zu entscheiden, ob die Regierung in Athen das Sparprogramm der Geldgeber akzeptieren soll. Schwer zu kalkulieren seien jedoch die mittelbaren Folgen: auf die Länder der Euro-Zone, die Finanzmärkte und die Konjunkturerwartungen in Europa, sagte der BDI-Präsident. Der Grexit wäre aber vor allem ein riesiges Problem für die griechische Wirtschaft, die sehr stark von Importen abhängig ist. Mit Blick auf das Vorgehen der griechischen Regierung erneuerte Grillo seine Aussagen aus einem Meinungsbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von Mitte Juni: »Griechenland kann nicht um jeden Preis in der Währungsunion gehalten werden.« Auch die deutschen Maschinenbauer halten einen Austritt Griechenlands aus dem Euro für verkraftbar. Aus reiner Marktsicht seien die Effekte überschaubar, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Thilo Brodtmann, Ende Juni. Kritischer sieht der Verband die Lage der Schiffbauindustrie und ihrer Zulieferer, da griechische Reedereien trotz der jahrelangen Krise noch immer zu den weltweit größten Auftraggebern zählten. Der Bauindustrie macht der griechische Schuldenstreit wenig Sorgen. 2014 habe der Auftragseingang aus Griechenland gerade einmal vier Millionen Euro betragen, insgesamt lag er in der Branche bei 23,6 Milliarden Euro. Trends Familienunternehmer blicken zuversichtlich in die Zukunft >> Zur Befragung der größten Familienunternehmen in Deutschland Ansprechpartnerin: Annika Jochum [email protected] BDI Agenda 6. Juli 2015 03 Serie Klare Regeln – echte Chancen: Ein starkes TTIP für Deutschland Die Verhandlungen zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA werden von einer breiten Allianz kleiner wie großer Unternehmen unterstützt. In der neuen BDI-Publikation »Wir wollen TTIP« erläutern 23 deutsche Unternehmer verschiedener Branchen anhand zahlreicher Beispiele, warum TTIP gut ist für ihr Unternehmen, für ihre Belegschaften und für den Industriestandort Deutschland insgesamt. In einer Serie dokumentiert die BDI Agenda die Positionen der Unternehmer in Auszügen. >> Zur Publikation »Größere Erleichterungen erwarten wir uns von einer administrativen Entschlackung der Export-Import-Abwicklung. Hier kann etwa im Bereich der Zollabfertigung vieles vereinfacht und damit beschleunigt und preiswerter werden.« Bernd Supe-Dienes Dienes Werke GmbH & Co. KG »Die USA und die EU als die wirtschaftsstärksten Regionen der Welt sollten auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung oder auf technologischen Zukunftsfeldern wie beispielsweise Industrie 4.0 und Big Data stärker zusammenarbeiten.« Norbert Reithofer BMW Group »Marktwirtschaft und Handel sind die Voraussetzung für hohe Sozial- und Umweltstandards. Niemand will sie aufgeben, sondern es geht im Gegenteil darum, sie nachhaltig zu schützen und die hohen Standards von Amerika und Europa für den Rest der Welt verbindlich zu machen.« Rainer Dulger ProMinent GmbH BDI Agenda 6. Juli 2015 04 Meinung Unsere Herausforderungen lassen sich nur europäisch meistern »Es gibt nur wenige Länder, die so selbstverständlich miteinander kooperieren und so stark voneinander profitieren wie Deutschland und die Niederlande. Allein das bilaterale Handelsvolumen von rund 160 Milliarden Euro zeigt, wie intensiv unsere Volkswirtschaften miteinander verflochten sind. Die Niederlande sind unser zweitwichtigster Handelspartner. Sie belegen Platz 5 unter den deutschen Top-Absatzmärkten. Bei den Importen sind die Niederlande mit fast zehn Prozent der deutschen Einfuhren gar das wichtigste Lieferland. Für die Niederlande ist Deutschland der wichtigste Handelspartner. Ein Viertel der niederländischen Exporte gehen nach Deutschland und damit dreimal so viel wie nach Frankreich oder Großbritannien. Aus Deutschland werden so viele Waren importiert wie aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Dänemark zusammen. Bemerkenswert ist, dass der gegenseitige Warenverkehr alle Branchen und alle Stufen der Wertschöpfungskette umfasst. Das weist auf eine differenzierte Arbeitsteilung, auf hohe Komplementarität der Lieferbeziehungen und auf eine intensive Zusammenarbeit hin. Die Vielfalt in der unternehmerischen Vernetzung zwischen beiden Ländern ist beachtlich. Industrie erlebt ein Comeback in den Niederlanden Niederländische Zulieferer tragen durch flexible und anpassungsfähige Unternehmensstrukturen wesentlich zum Erfolg von Porsche, BMW und Mercedes bei. Ein Viertel der deutschen Autos bestehen aus niederländischen Bauteilen. Die Niederlande haben eine starke Stellung in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Dafür wird deutsches Know-how sehr geschätzt. Wir ergänzen uns und profitieren stark voneinander. Grenzüberschreitende Wertschöpfungsketten sind unsere gemeinsame Stärke. Es findet ein interessanter Wandel statt. Die Industrie erlebt in der öffentlichen Wahrnehmung ein Comeback. Der Industrieanteil in den Niederlanden ist gestiegen auf zuletzt 12,4 Prozent. Niederländische Unternehmen machen immer stärker durch Erfolge in den Branchen Maschinenbau und Elektrotechnik, die konstant wachsen und die durch hochspezialisierte kleine und mittelständische Firmen geprägt sind, auf sich aufmerksam. Angesichts der starken internationalen Konkurrenz und enormer Herausforderungen müssen unsere Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit permanent verteidigen und ausbauen. Zumal die Strukturprobleme unserer beiden Länder vielfach die gleichen sind: hohe Arbeits- und Energiekosten, zu niedrige Investitionen in Bildung und Forschung und Entwicklung, demografischer Wandel, Migration und Integration und deren Folgen. Konjunkturell stehen wir gut da. Die Niederlande erleben eine konjunkturelle Erholung nach zweijähriger Wachstumspause. Positive Wachstumsaussichten gelten für beide Länder. Durch die enge gegenseitige Verflechtung haben günstige wirtschaftliche Entwicklungen hohe Ausstrahlungseffekte auf den Partner. BDI-Präsident Ulrich Grillo Drei Herausforderungen verbinden: Energie, Industrie 4.0 und TTIP Die Niederlande und Deutschland stehen vor gemeinsamen Herausforderungen. Drei möchte ich nennen: Energie, Industrie 4.0 und das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, TTIP. Große Herausforderungen wie die Energiewende und die Versorgungssicherheit lassen sich nur europäisch meistern. Energie ist mehr denn je ein strategischer Wettbewerbsfaktor. Drei Bausteine sind für die Zielerreichung einer wettbewerbsfähigen, europäischen Energie- und Klimapolitik notwendig. Erstens die Energieunion und damit die vertiefte Kooperation in Europa. Zweitens die Umsetzung einer konsistenten Energie- und Klimapolitik. Und drittens das Bekenntnis zum europäischen Emissionshandel als zentralem Leitinstrument. Eine weitere Herausforderung heißt Industrie 4.0 – in den Niederlanden besser bekannt als ›Smart Economy‹. Die Niederlande gehören mittlerweile zu den führenden Hightech-Nationen. 80 Prozent aller Elektrogeräte, die weltweit in Gebrauch sind, funktionieren dank niederländischer Mikrochips. Industrie 4.0 ist für viele niederländische Unternehmen keine Utopie mehr, sondern Realität. Hier gibt es enormes Potenzial für deutsche Unternehmen, mit ihren Partnern aus den Niederlanden Industrie 4.0 mitzugestalten und eine Führungsrolle einzunehmen. Schließlich haben sich in den USA und in Asien bereits mächtige Unternehmensverbünde gebildet mit dem Ziel, von dieser vierten industriellen Revolution zu profitieren. Wenn wir im Wettbewerb die Nase vorn haben wollen, müssen wir innovativer sein als die Konkurrenz und besser zusammenarbeiten. Zu TTIP: Die Niederlande gehören zu den EU-Ländern mit der höchsten Zustimmung zum Freihandelsabkommen. Das zeugt von ökonomischem Sachverstand und pragmatischer Herangehensweise. Es wäre wünschenswert, wenn TTIP auch in Deutschland auf mehr Akzeptanz stoßen würde. Denn genauso wie die deutsche Volkswirtschaft haben die Niederlande als Exportnation größten Nutzen von mehr Freihandel. Hier können wir vom Pragmatismus der Niederländer lernen.« BDI Agenda 6. Juli 2015 05 BDI-Verbände VCI Unternehmer aus dem Chemie-Mittelstand sagen: »Wir sind für TTIP« 53 Unternehmer aus dem Mittelstand der chemischen Industrie haben ein Memorandum zu TTIP verabschiedet. Darin unterstützen sie das transatlantische Freihandelsabkommen aus voller Überzeugung und appellieren an die Politik, sich für einen erfolgreichen Abschluss der TTIP-Verhandlungen einzusetzen. Die Unternehmer betonen im Memorandum, dass die intensiven Beziehungen zu den USA dazu beitragen, dass der Chemie-Mittelstand in Deutschland überdurchschnittlich gut bezahlte Arbeitsplätze schafft und sichert. Um diese Erfolgsgeschichte fortschreiben zu können, brauche es offene Märkte. Dazu sei TTIP ein wichtiger Baustein. www.vci.de VDMA Schluss mit den Photovoltaik-Handelsbarrieren Die Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland fordern die Mindestimportpreise für chinesische Photovoltaik-Produkte auslaufen zu lassen und zu einem freien Handel zurückzukehren. »Alle Handelsbarrieren für die Photovoltaik sollten wegfallen. Barrieren jeglicher Art verteuern die Photovoltaik nur unnötig und führen zu Verunsicherung und Investitionszurückhaltung auf allen Wertschöpfungsstufen«, erklärt Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Offiziell gilt das Undertaking zwischen EU-Kommission und China, in dem die Mindestimportpreisregelung und die Einfuhrvolumen festgelegt sind, bis zum 6. Dezember 2015. EU Prosun hat für den Herbst bereits angekündigt, eine Auslaufprüfung zu beantragen. Der VDMA befürchtet, dass sich die Mindestimportpreise und Einfuhrbegrenzungen zumindest für den Zeitraum der Untersuchung verlängern, sollte die EUKommission diesem Antrag nachkommen. ww.vdma.org BITKOM Mehr als 1.500 Direktmitglieder Der Digitalverband Bitkom hat erstmals die Marke von 1.500 Direktmitgliedern geknackt. Seit Jahresbeginn haben sich mehr als 160 Unternehmen der digitalen Wirtschaft für eine Mitgliedschaft entschieden, darunter 70 Start-ups. Als 1.500stes Mitglied begrüßt der Bitkom die Payback GmbH. »Der Bitkom hat für die Unternehmen ganz offensichtlich weiter an Attraktivität gewonnen. Auch über den Zuspruch der vielen innovativen Start-ups freue ich mich persönlich ganz besonders«, sagt der scheidende Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Kempf hatte am Nachmittag des 1. Juli nach den von der Satzung vorgesehenen zwei Amtszeiten das Präsidentenamt an seinen Nachfolger übergeben. www.bitkom.org BDI Agenda 6. Juli 2015 06 WEG Fracking: Vier Jahre Stillstand sind genug Dass die für Anfang Juli vorgesehene Bundestagsabstimmung über das »Regelungspaket Fracking« verschoben wurde, ist aus Sicht des Wirtschaftsverbands Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) fatal. »Vier Jahre Stillstand sind genug. Die Politik entzieht sich schon viel zu lange ihrer Verantwortung, der Industrie Rechts- und Investitionssicherheit zu gewähren und damit zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen. Durch diese Investitionsblockade sind bereits erhebliche Reserven und hochqualifizierte Arbeitsplätze verloren gegangen«, so Josef Schmid, Hauptgeschäftsführer des WEG. Die vorliegenden Gesetzentwürfe hätten den bestehenden Rechtsrahmen erheblich verschärft. Schmid: »Wer weitere Verschärfungen fordert, blockiert die Zukunft der heimischen Erdgasförderung – und provoziert damit das Aus eines wichtigen Beitrags zur modernen Energieversorgung. Wir erwarten, dass die Politik nach der Sommerpause endlich eine Entscheidung trifft. Für die Erdöl- und Erdgasproduktion in Deutschland und für Rahmenbedingungen, die Innovation und technischen Fortschritt fördern.« www.erdoel-erdgas.de Bauindustrie Handlungsempfehlungen für künftige Großprojekte erarbeitet Eine neue Kultur des Vertrauens und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Auftraggebern und privaten Auftragnehmern hat der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Thomas Bauer anlässlich der Vorstellung des Abschlussberichts der Reformkommission »Bau von Großprojekten« in Berlin angemahnt. Mehr Kostensicherheit und Termintreue bei der Umsetzung von Großprojekten sei möglich, wenn die »Kultur des Gegeneinanders« zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern aus der Zeit der Baukrise ein für alle Mal überwunden werde. Mit ihren Handlungsempfehlungen habe die Kommission praktikable Wege aufgezeigt, wie künftig Großprojekte termintreuer und kostensicherer umgesetzt werden könnten. Als besonders wichtig hebt Bauer die Stärkung der Bauherrenkompetenz auf Auftraggeberseite, die verbindliche Einführung eines systematischen Risikomanagements sowie die Einführung interner und externer Konfliktlösungsmechanismen, wie der Adjudikation auf Verlangen einer Seite, hervor. www.bauindustrie.de VDA Zulieferer sind der Kern der Innovationskraft »Die weltweit wachsenden Automobilmärkte lassen sich nicht mehr allein aus heimischer Produktion bedienen. Unsere Mitgliedsunternehmen – Hersteller wie Zulieferer – sind bereits seit Jahren international aufgestellt und verfolgen diesen strategischen Kurs konsequent. Dabei sichert die Internationalisierung gerade bei Automobilzulieferern auch Arbeitsplätze in Deutschland. Allerdings führt das verstärkte Engagement unserer Unternehmen im Ausland zu einem neuen Standort-Wettbewerb um Innovationen und Investitionen. Das ist eine neue Herausforderung für Deutschland, die wir gemeinsam als Unternehmen, Gewerkschaften und Politik bewältigen müssen«, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), vor dem Plenum der IG Metall-Zuliefererkonferenz »Wertschöpfung im Wandel« in Leipzig. www.vda.de BDI Agenda 6. Juli 2015 07 Energiepolitik Energiebeschlüsse machen Weg frei für mehr Investitionssicherheit Der BDI lobt die Ergebnisse des Treffens der Koalitionsspitzen von CDU, CSU und SPD zur Energiewende von Anfang Juli in Berlin. Mit der Übereinkunft in einigen zentralen Themen der Energiepolitik löse die Bundesregierung einen Entscheidungsstau bei der Energiewende auf. »Das macht den Weg frei für mehr Akzeptanz und Investitionssicherheit. Wie schnell und vor allem kosteneffizient die Energiewende nun Tempo aufnehmen kann, hängt von weiteren klugen planerischen Entscheidungen im Detail, etwa beim Netzausbau, ab«, kommentierte Holger Lösch, zuständiges Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, die Resultate. Positiv bewertet der BDI die Einigung zu Kohle-Kraftwerken: »Es ist gut, dass der Einstieg in eine nationale Doppelregulierung bei der Klimapolitik durch die gemeinsamen Anstrengungen von Gewerkschaften, Industrie und Landesregierungen abgewendet werden konnte.« Die Einführung eines Klimabeitrags für Kohlekraftwerke hätte eine dauerhafte Investitionsunsicherheit bedeutet. »Der jetzt gefundene Kompromiss schützt das Klima effektiver und sozialverträglicher als der ursprüngliche Vorschlag. Das beweist, dass kluger Klimaschutz nicht zu Lasten von Beschäftigung gehen muss«, sagte Lösch weiter. Einige Maßnahmen der Energiebeschlüsse sieht der BDI hingegen deutlich kritischer: »Die priorisierte Erdverkabelung kostet mehr und verzögert den Netzausbau, und die Garantie für die bayerischen Gaskraftwerke sind ein Kompromiss zulasten aller Stromverbraucher. Die Politik in Bund und Ländern muss jetzt alles daran setzen, dass diese Planänderungen keinesfalls zu unkalkulierbaren Verzögerungen und Kostenexplosionen führen«, forderte Lösch. »Die privaten Stromverbraucher und die Wirtschaft erwarten eine faire Finanzierung. Sonst verliert die Politik die Akzeptanz der Bevölkerung, die sie für den Erfolg der Energiewende so dringend benötigt.« Ansprechpartner: Carsten Rolle [email protected] Erbschaftssteuer Spitzenverbände kritisieren Referentenentwurf Zur Neuregelung der Erbschaftsteuer hat der BDI zusammen mit sieben weiteren Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft Ende Juni seine ausführliche Stellungnahme zum Referentenentwurf des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) vorgelegt. Dem BDI geht es in dem 24 Seiten umfassenden Schreiben vor allem um die Grenze, nach der an Nachfolger übergehende Unternehmensanteile als »groß« anzusehen sind. Diese muss in Anlehnung an den höchsten Steuersatz, der ab einem Grenzwert von 26 Millionen Euro greift, deutlich erhöht werden. Aus Sicht der Wirtschaft greift die Berücksichtigung von qualitativen Merkmalen zwar grundsätzlich das Anliegen der Familienunternehmen auf. Die Bedingungen für die Anhebung der Grenze auf 40 Millionen Euro sind jedoch in sachlicher und zeitlicher Hinsicht überzogen. Die Wirtschaftsverbände schlagen vor, die bisher vorgesehene Frist von 40 Jahren zum Fortbestand der qualitativen Merkmale, an die gesetzlich geregelten Behaltensfristen anzupassen. In ihrer Stellungnahme kritisieren die Spitzenverbände die Einbeziehung von vorhandenem Privatvermögen im Rahmen der Verschonungsbedürfnisprüfung. Das sogenannte Abschmelzmodell als hierzu vergleichsweise bürokratiearme Alternative begrüßt die Wirtschaft – wobei eine langsamere Abschmelzung des Verschonungsabschlages angeregt wird. Das BMF überprüft zurzeit diese und weitere Anmerkungen zu dem Referentenentwurf. Der ursprünglich vorgesehene Kabi- Bundesfinanzministerium in Berlin nettsbeschluss Anfang Juli wird aller Voraussicht nach verschoben werden. Inwieweit sich diese Verzögerung auf den gesamten Zeitplan auswirkt, die Neuregelung entsprechend den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes spätestens zum 1. Juni kommenden Jahres in Kraft treten zu lassen, ist derzeit nicht abzusehen. Ansprechpartnerin: Yokab Ghebrewebet [email protected] BDI Agenda 6. Juli 2015 08 Industriepolitik Verein »Netzwerk Zukunft der Industrie« gegründet Armin Schild und Markus Schulz sind als Geschäftsführer des neuen Vereins »Netzwerk Zukunft der Industrie« bestellt. Der Verein wurde Anfang Juni in Berlin gegründet. Schild, bislang Bezirksleiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, und Schulz, bisher Leiter der Konzernrepräsentanz Berlin von Evonik Industries, werden im Laufe des Sommers die Leitung der Geschäftsstelle des Vereins übernehmen. Der Verein »Netzwerk der Industrie e. V.« bildet die operative Ebene des im März ins Leben gerufenen »Bündnisses Zukunft der Industrie« (BDI Agenda berichtete). Auf der Ebene des Bündnisses sollen im Dreiklang aus Politik, Unternehmensverbänden und Gewerkschaften konkrete Verabredungen und Maßnahmen zur Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland beschlossen werden. Der Verein hat die Aufgabe, Maßnahmen des Bündnisses operativ umzusetzen. Das können Öffentlichkeitskampagnen oder wissenschaftliche Analysen der Prozesse des industriellen Wandels sein. Angestrebt wird ein Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Medien, Verbänden und einer breiten Öffentlichkeit zur Zukunft der Industrie. Das Bündnis soll in fünf Arbeitsgruppen eine konsistente Agenda für eine mittel- und langfristige Zukunftsperspektive für die Industrie in Deutschland erarbeiten: Akzeptanz der Industrie, Stärkung der Investitionstätig- Vertreter des Bündnisses »Zukunft der Industrie« (Archivbild) keit, Zukunft der Arbeit in Industrie und industrienahe Dienstleistungen, Wertschöpfungsstrukturen der Zukunft sowie internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Die Arbeitsgruppen haben bereits ihre Arbeit aufgenommen. Mitglieder des Vereins sind die Gewerkschaften IG Metall, DGB, IG BAU, IG BCE und NGG sowie die Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände BDI, BAVC, BDA, Gesamtmetall, HDB, VCI, VDA, VDMA und ZVEI. Unternehmensfinanzierung Kreditaufnahme so leicht wie lange nicht Der BDI hat im ersten Quartal dieses Jahres gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden in Kooperation mit der staatlichen Förderbank KfW eine Umfrage unter mehr als 3.000 Unternehmen zu ihrer Finanzierungssituation durchgeführt. Ergebnis: Für deutschen Unternehmen ist es so leicht wie seit 14 Jahren nicht mehr, an Kredite zu kommen. Wie die KfW Ende Juni mitteilte, hätten seit dem Start der Unternehmensbefragung 2001 sowohl große als auch kleine Unternehmen das Finanzierungsklima nie besser beurteilt als derzeit. Diese positive Entwicklung liege zum einen an den niedrigen Zinsen und der Konjunkturerholung, zum anderen aber auch an dem geringen externen Finanzierungsbedarf der Unternehmen. Allerdings habe die Befragung auch gezeigt, dass besonders kleine und junge Unternehmen Schwierigkeiten hätten, Kredite aufzunehmen. Gründe hierfür seien niedrige Bonitäten sowie Probleme, ausreichende Sicherheiten stellen zu können. Auch hätten viele kleine Unternehmen keine Kenntnis von ihrer Rating-Einstufung. »Auf den ersten Blick erleben die Unternehmen in Deutschland derzeit paradiesische Zustände bei ihrer Finanzierungssituation«, sagte Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Ein genauerer Blick zeige jedoch, dass mit den kleinen und jungen Unternehmen zwei Gruppen, die für Wachstum, Beschäftigung und Dy- namik der Volkswirtschaft besonders wichtig seien, von den positiven Umständen zu wenig profitierten. Bei der Umfrage waren Unternehmen aller Größenklassen, Branchen, Regionen und Rechtsformen vertreten. Ansprechpartner: Dr. Reinhard Kudiß [email protected] BDI Agenda 6. Juli 2015 TTIP Analysepapier zur Sonderermächtigung für den US-Präsidenten vorgestellt Der BDI analysiert in einem Anfang Juli vorgestellten Papier Hintergrund, Ziel und Inhalt der sogenannten Trade Promotion Authority (TPA) für den US-amerikanischen Präsidenten und seiner Bedeutung für die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP. Zuvor hatte Präsident Barack Obama nach monatelangem Tauziehen im US-Kongress einen politischen Sieg für sich verbuchen können. Ende Juni beschloss der Senat mit deutlicher Mehrheit, dem Präsidenten die sogenannte Trade Promotion Authority (TPA) zu übertragen, nachdem das Repräsentantenhaus bereits Ende Mai für einen entsprechenden Gesetzesentwurf gestimmt hatte. Mit der Unterzeichnung durch den Präsidenten trat das Gesetz Ende Juni in Kraft. Mit der Verabschiedung der TPA ist eine wichtige Hürde für den erfolgreichen Abschluss von US-Handelsabkommen wie der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) und auch TTIP genommen. In dem zehnseitigen Papier diskutieren die Außenwirtschaftsexperten des BDI mögliche Auswirkungen des Gesetzes auf die TTIPVerhandlungen. >> Zur BDI-Analyse zu TPA United States Capitol in Washington D.C. Ansprechpartnerin: Julia Howald [email protected] 09 BDI Agenda 6. Juli 2015 10 Corporate Governance Kodex Plädoyer für die Selbstregulierung Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, mit der der BDI zu Fragen guter Unternehmensführung einen engen Austausch pflegt, hat Mitte Juni mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Berlin getagt. Zur Eröffnung kritisierte der Kommissionsvorsitzende Manfred Gentz ein Aushöhlen der Selbstregulierung durch das Prinzip von »Comply-or-explain« (Befolgen oder Erklären) durch die Politik. Gentz nannte als Beispiel Elemente der Aktionärsrechterichtlinie oder Überlegungen für die Einsetzung nationalstaatlicher Kontrolleinrichtungen. Unter der Überschrift »Selbstregulierung, Ethik und Wirtschaft« diskutierte BDI-Präsident Ulrich Grillo mit Ann-Kristin Achleitner, Mitglied der Regierungskommission, Ben Tellings, Aufsichtsratsvorsitzender der ING-DiBa und Bischof Wolfgang Huber. Schnell wurden kommunikative Probleme der Wirtschaft ausgemacht: beim Thema Vielfalt wie auch bei der Vergütung des Topmanagements. Grillo forderte die Unternehmensvertreter auf, vom Wirtschaftsvertreter zum Wirtschaftserklärer zu werden. Regulierung erfolge oft nur aus dem Grund, Erwartungen der Bürger zu entsprechen. Vor dem Hintergrund, dass die meisten Manager verantwortungsvoll handelten, seien Unternehmen mit einem überzogenen Maß an Regulierung konfrontiert. Huber machte sich dafür stark, die Kommission weniger als Stichwortgeber für mehr Regulierung zu begreifen, als über sie das Instrument der Selbstregulierung zu stärken. >> Mehr Informationen Ansprechpartner: Bernhard Stehfest [email protected] Sicherheit BDI begleitet Weißbuchprozess Auf Einladung des BDI-Ausschusses für Sicherheit diskutierte Brigadegeneral Carsten Breuer Anfang Juli die sicherheitspolitische Rolle und Interessen der deutschen Industrie mit den Ausschussmitgliedern bei einem Arbeitsfrühstück in Berlin. Breuer ist Beauftragter im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) für die Erarbeitung des »Weißbuchs 2016«, dem wichtigsten sicherheitspolitischen Grundsatzdokument der Bundesregierung. »Die Handelsnation Deutschland benötigt sichere Rahmenbedingungen in den globalen Märkten und Transportketten, um erfolgreich zu sein. Dies muss bei der Ausgestaltung der deutschen Sicherheitspolitik berücksichtig werden. Die aktive Einbindung der deutschen Industrie in den Weißbuchprozess durch das Bundesministerium der Verteidigung ist daher zu begrüßen«, so Claus Günther, Vorsitzender des BDI-Ausschusses für Sicherheit und Geschäftsführer des Unternehmens Diehl Defence. In einem gemeinsamen Experten-Workshop am 5. Oktober sollen nun die Zusammenhänge, sicherheitspolitischen Interessen und Perspektiven der deutschen Industrie umfassend beleuchtet und besprochen werden. Der Workshop ist ein Bestandteil des Ausarbeitungsprozesses für das Weißbuchs 2016 unter Federführung des BMVg. Im Anschluss ist ein öffentliches Kolloquium mit den Spitzen von BDI und zuständigen Bundesministerium geplant. Claus Günther (l.),Vorsitzender des BDI-Ausschusses Sicherheit, im Gespräch mit Brigadegeneral Carsten Breuer (r.) und Ausschussmitgliedern. >> Zum Weißbuch Ansprechpartner: Felix Esser [email protected] BDI Agenda 6. Juli 2015 11 Produktkennzeichung Ökologischen Fußabdruck sinnvoll und konsistent gestalten Mit dem Product Environmental Footprint (PEF), einer Art ökologischem Fußabdruck für Produkte, soll nach den Plänen der Europäischen Kommission eine einheitliche Methode zur umweltbezogenen Bewertung von Produkten unter Berücksichtigung ihres gesamten Lebensweges entwickelt werden. Nach den bisherigen Erfahrungen mit den dazu gebildeten produktspezifischen Pilotprojekten sind jedoch gravierende methodische Mängel des Konzeptes deutlich geworden. Der PEF favorisiert die Vergleichbarkeit gegenüber der Genauigkeit, was zu einer Fülle generischer Annahmen sowie unkla- ren Definitionen von Systemgrenzen führt. Das schränkt die vermeintliche Aussagefähigkeit der PEF-Pilotprojekte ein. Der BDI hat Vorschläge zur Verbesserung der Methodik gemacht und auf einem Workshop mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Mitte Juni in Berlin vorgestellt. >> Mehr Informationen Ansprechpartner: Franz-Josef von Kempis [email protected] Social Media Deutsche Industrie twittert pro #TTIP Über den neuen Twitter-Kanal »Industrie pro TTIP« mischen sich der BDI und seine Mitgliedsverbände ab sofort noch stärker in die Online-Debatte zum Transatlantischen Freihandelsabkommen ein. Der deutsch- und englischsprachige Kanal ist Teil einer Informations- und Dialogoffensive rund um TTIP und stellt Industrie-Argumente zur Diskussion. Im Fokus stehen die Beweggründe der Branchen für ein gemeinsames Freihandelsabkommen mit den USA. Die derzeitig stark von TTIP-Gegnern dominierte Debatte soll damit ein Gegengewicht bekommen. Anhand von Beispielen soll der Nutzen für Unternehmen und ihre Beschäftigten erklärt werden. Auf Facebook informiert der BDI bereits seit einem Jahr engagiert zu TTIP. Auch das BDI-Präsidium sprach sich in der Han- noveraner Erklärung zu Beginn der Hannover Messe 2015 für ein ambitioniertes, faires und starkes TTIP aus. Die Messe war zudem Startpunkt für die Informationsoffensive »Klare Regeln – echte Chancen: Ein starkes TTIP für Deutschland«, im Zuge derer öffentlichkeitswirksam mit Plakaten, in Anzeigen und Online für TTIP geworben wird. Auch Informationsveranstaltungen und Bürgerdialoge sind geplant. >> Zum »Industrie pro TTIP«-Twitter-Account >> Zur »Pro TTIP«-Facebook-Seite >> Zur »Hannoveraner Erklärung« Ansprechpartnerin: Sabrina Esser [email protected] Umfrage Journalisten bescheinigen BDI hohe Wirtschaftskompetenz Eine Mitte Juni von der Dr. Doeblin Gesellschaft für Wirtschaftsforschung veröffentlichte Umfrage unter Wirtschaftsjournalisten bescheinigt dem BDI ein hohes Maß an Wirtschaftskompetenz: 52 Prozent der Befragten waren der Ansicht, der BDI liefere »konstruktive und qualifizierte Lösungsbeiträge« zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Mit diesem Ergebnis liegt der BDI vor allen anderen Spitzenverbänden der Wirtschaft und Gewerkschaften. Im Vergleich mit den übrigen 15 abgefragten Institutionen landete der BDI, wie bereits in den vergangenen Jahren, auf Platz zwei. Nur die Bundesregierung erzielte mit 56 Prozent ein knapp besseres Ergebnis. Neben dieser ist der BDI der einzige Akteur in der Umfrage, der über die vergangenen Jahre stets einen Wert von über 50 Prozent erreicht hat. Unter den abgefragten Politikern wurde Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 89 Prozent Zustimmung die höchste Kompetenz in Wirtschafts- und Finanzfragen zugesprochen. An der Umfrage beteiligten sich mehr als 200 Wirtschaftsjournalisten. Ansprechpartner: Dr. Jobst-Hinrich Wiskow [email protected] BDI Agenda 6. Juli 2015 12 BDI-Termine: >> www.bdi.eu/Termine.htm 09.07.2015 Workshop: Endlichkeit trotz Ressourceneffizienz: Gehen uns die Rohstoffe aus? Berlin 09.09.2015 Parlamentarischer Abend von BDI, BDA und DIHK (nur auf gesonderte Einladung) Berlin 17.09.2015 Internationale Automobil-Ausstellung – IAA 2015 (11 Tage) Frankfurt am Main 20.09.2015 33. Deutsch-Brasilianische Wirtschaftstage (3 Tage) Joinville, Brasilien 21.09.2015 Workshop: Recyclingpotenzial von Technologiemetallen Berlin 03.11.2015 BDI-Tag der Deutschen Industrie 2015 (nur auf gesonderte Einladung) Berlin BDI-Newsletter abonnieren: >> www.bdi.eu/Newsletter.htm Bildnachweise: Fotolia/verve (1), BDI/Kruppa (1,4), Fotolia/Digital Zombie (1), Fotolia/ Gina Sanders (1), Fotolia/Increa (1,7), Photocase (1,10), Dienes Werke (3), BMW (3), ProMinent (3), BMWi/Susanne Eriksson (8), Fotolia/Gina Sanders (8), Fotolia/Dave Newman (9), Fotolia/eris23 (10), BDI (9,10) Redaktion: Holger Lösch und Dr. Jobst-Hinrich Wiskow (V.i.S.d.P.), Claudia Dewitz, Henning Mönster (Praktikant), Steffen Schulze, Sonja Wanjek Die Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren. Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. Breite Straße 29; 10178 Berlin
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