VARIA TIONS Redaktion Variations Literaturzeitschrift der Universität Zürich Deutsches Seminar der Universität Zürich Schönberggasse 9 CH – 8001 Zürich [email protected] http://www.variations.uzh.ch Call for papers – Variations 24 (2015) Variations ist die komparatistische Literaturzeitschrift der Universität Zürich. Sie ist ein dreisprachiges Forum (deutsch, französisch, englisch), welches den Austausch im Bereich der literaturwissenschaftlichen Fächer fördert. Jede Ausgabe versammelt literaturwissenschaftliche Artikel zu einem thematischen Schwerpunkt. Weiter werden literarische Texte sowie Bilder oder Zeichnungen publiziert. Rezensionen von Neuerscheinungen beschliessen das Heft. Ursprünge/Origines/Origins Im Anfang war das Wort … Johannes 1.1 Ursprünge bestimmen, was auf sie folgt. Sie sind die Saat der Gegenwart, der Punkt, an dem Dinge beginnen. Zugleich aber liegt dieser Punkt – welcher zeitlich oder räumlich gedacht werden kann – jenseits einer greifbaren Gegenwart. Geschichten von Ursprüngen versuchen die ultimativen Ursachen von dem, was ist, zu ergründen. Gleichzeitig sind sie jedoch immer zwangsläufig kreative Rekonstruktionen. Entsprechend ist Fiktion ein integraler Bestandteil von allen Texten, die Ursprünge reflektieren, ungeachtet ihrer Gattung und Funktion: von Epen und Essays, von persönlichen oder politischen Schriften. Erzählungen von Ursprüngen sind Zeugnisse von Kontinuität und Identität, aber auch von Angst und Bedrohung. Indem sie imaginativ zu ergründen suchen, woher Dinge kommen, haben Geschichten von Ursprüngen das Potential, sowohl die ‚Dinge, wie sie sind’ zu bestätigen als auch sie radikal zu hinterfragen. Variations 24 will den Begriff des Ursprungs in der literarischen Vorstellung untersuchen. Im Speziellen sind wir an Beiträgen interessiert, die sich intensiv mit individuellen Narrativen von Ursprüngen auseinandersetzen: mit ihren Formen und Funktionen, ihren ideologischen Implikationen, ihren Bezügen zu Diskursen von Kreativität und Originalität oder ihrer Veränderlichkeit im Lichte von kulturellen Paradigmenwechseln. Die folgenden vier Problemfelder sollen Anhaltspunkte möglicher Lektüren sein, die den Zugriff auf das breite Phänomen perspektiveren: 1) Geschichten von Ursprüngen können Ausdruck von Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinschaft sein, aber auch von Abgrenzung. Sie haben die Möglichkeit, eine gemeinsame Identität zu konstituieren, sowie auch Segregation zu fördern. Wir sind interessiert an Analysen, welche herausarbeiten, inwiefern Geschichten von Ursprüngen die Kraft haben, sozio-ideologische Strukturen wie Nationalismus, Kolonialismus oder Exzeptionalismus zu kreieren, zu perpetuieren, zu hinterfragen oder zu kritisieren. 2) Die Textualisierung von Ursprüngen verlangt unterschiedliche und zum Teil ungewöhnliche Techniken von literarischer Darstellung. Wir suchen Beiträge, welche verschiedene Zugänge zur Narration von Ursprüngen untersuchen und/oder vergleichen. Auch sind wir interessiert an Analysen von literarischen Texten, welche die Möglichkeit der Repräsentation von Ursprüngen generell hinterfragen. 3) Narrative von Ursprüngen agieren oftmals als selbstreflexive Betrachtungen über Autorschaft oder das Medium Schrift. Für AutorInnen kann die Aufarbeitung von Ursprüngen auch die Auseinandersetzung mit literarischen Vorgängern bedeuten, sei es im Sinne von Legitimierung durch Tradition oder schöpferischer Abspaltung. In letzter Zeit sind die Begrifflichkeiten von Tradition und Originalität auch vom Konzept der Intertextualität hinterfragt worden. Wir suchen Beiträge, welche analysieren, inwiefern spezifische Erzählungen sich implizit oder explizit mit Ursprüngen in Bezug auf Kreativität und Autorschaft auseinandersetzen. 4) Literarische Narrative von Ursprüngen sind oftmals stark empfänglich für Paradigmenwechsel in nicht-literarischen Disziplinen wie zum Beispiel der Philosophie, den Naturwissenschaften oder der Religion. Wir sind interessiert an Beiträgen, welche untersuchen, wie nicht-literarische Theorien die Narration von Ursprüngen beeinflusst haben respektive beeinflussen. Zusätzlich heissen wir Beiträge willkommen, die herausarbeiten, inwiefern Veränderungen in der Geschichte und Philosophie des Schreibens das Nachdenken über die Ursprünge des Erzählens im Allgemeinen verändert haben. Abstracts (300–400 Wörter) sowie eine kurze Bio-Bibliographie können der Redaktion bis zum 30. November 2015 unter folgender Adresse eingereicht werden: [email protected]. Wir publizieren Artikel in deutscher, englischer und französischer Sprache. Die Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung erfolgt im Dezember 2015. Die fertigen Artikel müssen der Redaktion bis spätestens 30. April 2016 vorliegen und dürfen 32’000 Zeichen nicht überschreiten. Zudem können auch nicht an das Thema gebundene literarische Texte und künstlerische Beiträge wie z.B. Zeichnungen, Collagen oder Fotografien eingesendet werden. Letztere werden nur in Schwarz/Weiss veröffentlicht.
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