gaw--HANNOVER HANNOVER--aktuell gaw 04/2015 04 /2015 Gustav--Adolf Adolf--Werkes e.V. aus der Hauptgruppe Hannover des Gustav November 2015 „Es ist nicht nötig, dass die Menschen fortgehen. Gebt ihr ihnen zu essen“ sagt Jesus zu seinen Jüngern (Matth. 14) Mitglieder Diaspora--Themen, Liebe Mi tglieder und Interessierte für Diaspora ich weiß ja nicht, ob Sie auch manchmal Talkshows anschauen. Das Interview von Fr. Merkel durch Fr. Will habe ich mir ansehen wollen. Ich habe aber immer wieder verärgert den Ton weggedrückt und nur in Abständen wieder hineingehört. Wobei ich ja auch im Radio oder in den Nachrichten zur Zeit nichts anderes höre: „Es geht nicht“ - „Wir können das nicht“ - „Es reicht nicht“ - „Schickt sie weg“ - „Wo ist die einfache Lösung?“. Das erinnert mich fatal an die Stimmen der Jünger Jesu, die in allen vier Evangelien zu Wort kommen: „Meister, es reicht nicht, was wir zu essen haben. Schicke die Menschen doch fort, dass sie sich in den umliegenden Dörfern etwas zu essen besorgen können“. So oder so ähnlich in allen Erzählungen, die die Überschrift „Die Speisung der 4000 (oder 5000) “ tragen. Haben das die Gemeindeglieder in Spanien, Sizilien oder Griechenland auch gesagt und gemacht, als die Flüchtlinge bei ihnen vor der Tür standen? Sagen das die Menschen in der Türkei oder in Jordanien? Und sagen das die Menschen um mich herum in der Lüneburger Heide, wo gerade in Oerpke und Bad Fallingbostel zwei große Unterbringungslager entstehen? Sicherlich sagen das Menschen auch hier. Aber ich erlebe doch auch eine große Hilfsbereitschaft, mit Händen, Fähigkeiten, Geld oder Sachspenden zu helfen. Ganz praktisch vor Ort. Wenn ich Jesus richtig verstehe, dann ist das Wunder, dass er die Herzen der Menschen öffnet und ihre Blickrichtung verändert. Nicht nur darauf zu schauen, was schwer ist und zur Zeit sich noch gar nicht zu ordnen scheint. Sondern darauf zu schauen, was geht und was da ist. Und wie häufig ist das mehr, als man vorher dachte. 5 Brote und 2 Fische – wie kann das gehen. Wenn nicht jeder nur auf sich sieht, sondern mit anderen teilt. Wenn sich die Frau überlegt, womit sie etwas dazu beisteuern kann. Wenn ein anderer noch mal in seine Tasche schaut. 5 Brote und 2 Fische haben wir hier auch – und es kann reichen! In Bischkek, Kirgistan, hat die sehr kleine ev. Kirche sehr viel weniger als die sprichwörtlichen „5 Brote und 2 Fische“. Und doch nehmen sie das in die Hand, was geht, und helfen jungen Mädchen auf ihrem Weg ins Arbeitsleben (wie Sie weiter hinten im Artikel über den Besuch von Bischof Eichholz aus Bischkek lesen können). Hören wir wieder bei Jesus genau hin und nicht aufs Fernsehen! Lassen wir uns ermuntern, an Wunder zu glauben! Das wünscht unserem Land, Ihre Tiebel--Gerdes Gerdes,, Magdalena Tiebel Vorsitzende der GAW-Hauptgruppe Hannover Bischof Alfred Eichholz aus au s Bisc Bis c hkek/ K irgistan zu Gast in unserer HauptHauptgruppe GAWGAW-DiasporaDiaspora-Sonntag in Osterode/Harz Osterode/Harz am 18.10.2015 GAW-Schautafeln mitten in der Fußgängerzone und eine flatternde blau-weiße Bowflag, dt.: Bogenfahne, am Portal der St. Aegidienkirche in Osterode am Harz. Hier wurde zu einem besonderen Gottesdienst eingeladen! Dank des Engagements von Pastorin Johanna Friedlein von der Nachbargemeinde "Zum guten Hirten", die zugleich auch die Diasporabeauftragte des Kirchenkreises ist, konnte die GAW-Hauptgruppe Hannover ihren diesjährigen Diaspora-Sonntag in der "Stadtkirche" von Osterode feiern. Zugunsten dieses besonderen Gottesdienstes waren die Sonntagsgottesdienste in den anderen Kirchengemeinden der Stadt abgesagt worden. "An diesen Diasporasonntagen informieren wir in einem Gottesdienst und in anschließenden Referaten und Gesprächen über die sehr unterschiedlichen Diasporasituati onen in der Welt. Und da ist es unerlässlich, dies mit einem authentischen Gast aus einem Diasporaland zu tun", ist die Hauptgruppenvorsitzende, Pastorin Tiebel-Gerdes, überzeugt. In diesem Jahr hatte sie einen ganz besonderen Besuch mitgebracht: Alfred Eichholz, den Bischof der kleinen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kyrgyzstan (Kirgisien), dem zentralasiatischen Land an der Grenze zu China. Am Tage zuvor hatten Vorstand und Mitglieder der Hauptgruppe in Hannover bereits Gelegenheit, den Bischof in kleinerer, privater Runde näher kennen zu lernen. Alfred Eichholz wuchs in seiner russlanddeutschen Familie in den christlichen Glauben hinein. Er siedelte 1988 aus Kirgisien nach Deutschland aus und fand in Neustadt an der Weinstraße eine neue Heimat. Dort hat er aktiv in der Brüdergemeinde gewirkt, bis er und seine Frau gebeten wurden, den Lutheranern in seiner alten Heimat Kirgisien zu helfen. So kehrte er 1999 in „sein“ Dorf Winogradnoje im Norden von Kyrgyzstan zurück. Aus anfänglich geplanten drei Jahren wurde ein Dienst bis zum heutigen Tage, der gute Früchte trug, vor allem in der Jugendarbeit, aber auch bei so manchen anderen diakonischen Projekten. 2005 übernahm er als Bischof die Leitung der kleinen Kirche, die eine Partnerschaft mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verbindet und die viel Hilfe vom GAW erfährt, zuletzt für die Wiederherstellung des durch einen Brand beschädigten Gemeindehauses in Bishkek. In seiner Predigt griff Bischof Eichholz die Worte des Wochen spruchs aus Micha 6,8 auf: „Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist …“ Die drei dann folgenden Forderungen Gottes an den Menschen im "Prozess" seiner Heiligung illustrierte der Prediger mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen aus Kirgisien. Es sei immer sehr schwer Bischof Alfred Eichholz mit den Pastorinnen Johanna Friedlein (l.) und Magdalena Tiebel-Gerdes (r.) gewesen in der kommunistischen Zeit, Gottes Wort zu halten und dafür Nachteile und Beschimpfungen in Kauf nehmen zu müssen. Das Gebot, Liebe zu üben, verknüpfte er mit der Geschichte eines an Polio erkrankten muslimischen Mädchens, dem die Kirche helfen wollte, dessen Vater sich aber zunächst sträubte, denn die Behinderung sei nun mal ein Fluch Gottes, und der dann doch überredet werden konnte, in die OP einzuwilligen. Die Aufforderung, „demütig vor deinem Gott zu sein“ konkretisierte er am Beispiel eines Kommunisten, der, nachdem er ein Jahr lang in die Kirche gekommen war, selbst bekannte, dass er bislang Ideen angehangen habe, die Lug und Trug und nicht nach Gottes Ordnung gewesen seien. Pastorin Magdalena Tiebel-Gerdes, die zusammen mit Pastorin Friedlein die Liturgie übernommen hatte, informierte die Kirchenbesucher auch noch über die Arbeit des Gustav-Adolf-Werks. Bischof Eichholz konnte eine gute Kollekte für die Arbeit seiner Kirche mitgegeben werden. Einen sehr passenden und besonders schönen Abschluss bildete der Gesang des Chores der Russlanddeutschen aus Osterode unter Leitung von Swetlana Gauks. Nach einer Pause bei Kaffee und Kuchen erzählte Alfred Eichholz mit Bildern über seine Arbeit und das Leben der 14 kleinen Gemeinden im Land am Tienschan-Gebirge. In extremster Diaspora muss sich diese Kirche, an deren Anfang 1907 deutsche Siedler aus dem europäischen Teil des Zarenreiches standen, unter der muslimischen Mehrheit behaupten. Dazu überschatten immer neue Ausreisewellen, zuerst der Deutschen, später der Europäer insgesamt, vor allem der Russen zurück nach Russland den Fortbestand. Durch die aktive Arbeit, nicht zuletzt von Alfred Eichholz, werden aber immer wieder Menschen an den Glauben und die Kirche herangeführt. Der Bericht ließ einiges von der zupackenden Tatkraft dieses Mannes sichtbar werden, der mit beiden Beinen fest auf der Erde steht und zugleich von einem tiefen Glauben und einer den Menschen zugewandten Freundlichkeit erfüllt ist. Davon zeugen das kleine Altersheim „Haus der Barmherzigkeit“ in Winogradnoje ebenso wie eine Einrichtung für Waisenkinder, die nach dem Schulabschluss aus dem Kinderheim entlassen werden und dann oft ohne jede Orientierung und Beistand dastehen. Die jungen Menschen bekommen dort ein Dach über dem Kopf und praktische Lebenshilfe, insbesondere bei der Suche nach Ausbildungsund Arbeitsmöglichkeiten. Eine dritte stationäre Einrichtung ist die Tagesstätte für behinderte Kinder. Mit ihrer Landwirtschaft kann die Kirche in Winogradnoje vor allem die Versorgung dieser Einrichtungen sicherstellen. Am großen Hochgebirgssee Issyk-Kul hat die Kirche einen Zeltplatz, wo sie Ferienlager für Kinder und Jugendliche veranstaltet. Alle diese Angebote und Hilfen beschränken sich nicht auf bestimmte Nationalitäten oder die eigenen Mitglieder. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass Bischof Eichholz und seine Gemeinden ihr segensreiches Wirken angesichts verschärfter äußerer Bedingungen auch künftig fortsetzen können. Der besondere Dank der Hauptgruppe Hannover gilt Pastorin Johanna Friedlein sowie allen Beteiligten und Helfern von der Aegidienkirche in Osterode, die zum guten Verlauf von Gottesdienst und Beisammensein beigetragen haben. Heiner Koch redaktionelle Anmerkung: Bezüglich der Berichterstattung von der diesjährigen Vertreterversammlung Vertreterversammlung des GAW vom 20. bis 22.09.2015 in Berlin-Spandau sei auf die umfangreichen Informationen im beigefügten GAW-Magazin hingewiesen. Ein Kommentar aus hannoverscher Sicht muss jedoch darauf hinweisen, dass nach einer 12jährigen "norddeutschen" Phase mit dem preußisch-unierten Protestanten Dr. Wilhelm Hüffmeier nun mit der Ulmer Prälatin (wir Hannoveraner würden sagen: Landessuperintendentin)Gabriele Wulz, die ganz im württembergischen Protestantismus zu Hause ist, eine mehr "süddeutsch" und zum ersten Mal in der GAW-Geschichte weiblich besetzte Präsidentschaft folgt. Der übrige Vorstand bleibt nach wie vor (leider) stark nord-ostdeutsch geprägt. Über die vier Beisitzer sollten routierend ja möglichst alle Regionen und unterschiedlich bedeutsamen Hauptgruppen repräsentiert werden. Derzeit ist das nicht der Fall. Termine Montag, 23. November 2015 um 14:30 Uhr Gesamtvorstandssitzung, u.a. Beratung der Projekte 2016. Anschließend um 17:00 Uhr informieren wir uns in Vortrag und Diskussion über die lettische evangelische Kirche. Dabei wird auch Kesper--Weinrich über ihre Partnerschaft Pastorin Kesper Partnersch aft mit einer lettischen Kirchengemeinde Kircheng emeinde berichten.. Ort: Gemeindehaus der reformierten Gemeinde (Lavesallee 4, Ecke Lavesallee / Archivstraße) Gut zu wissen, dass … Mitglieder unserer GAW-Partnerkirchen entlang der so genannten "Balkanroute" die durchziehenden Flüchtlinge mit Lebensnotwendigem versorgen. Um ihre materielle Situation und entsprechend die Hilfsmöglichkeiten zu verstärken, sind ihre diakonischen Werke mehr denn je auf Spenden angewiesen. So können Sie helfen: KD-Bank, IBAN DE42 3506 0190 0000 4499 11; KW. Flüchtlinge Impressum: Hauptgruppe Hannover im Gustav-Adolf-Werk e.V., Im Sieksfeld 19, 30966 Hemmingen; ViSdP Michael Spatzker; Spendenkonto bei der Evangelischen Bank, IBAN DE58 5206 0410 0000 6005 55; Zweiggruppe Göttingen p.A. Christa Petke, Tel. 0551-22518; Zweiggruppe Hildesheim p.A. Peter Marhenke, Tel. 05121-39405
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