Programm und Anmeldung - Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte

Akademie
Anthroposophische
Medizin (GAÄD) und
Medizinische Sektion
der Freien Hochschule
für Geisteswissenschaft
Ohnmacht und
Geistesgegenwart in
der therapeutischen
Beziehung
Berufsgruppenübergreifende
Seminararbeit der Freien Hochschule
für Geisteswissenschaft
Für Ärzte, Pharmazeuten, Pflegende
und Therapeuten, die Mitglieder
der Freien Hochschule oder an der
Freien Hochschule interessiert sind.
Konzeption
Akademie Anthroposophische Medizin (GAÄD)
in Zusammenarbeit mit Medizinische Sektion/
Freie Hochschule für Geisteswissenschaft am
Goetheanum, Dornach/Schweiz
Veranstaltungsorte
Beginn: Freie Waldorfschule Havelhöhe
Eugen Kolisko, Saal
Neukladower Allee 1, 14089 Berlin
www.havelhoehe.net
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Haus 28
Kladower Damm 221, 14089 Berlin
www.havelhoehe.de
Unterkünfte
Hotelliste auf www.gaed.de/veranstaltungen
Veranstalter | Organisation
GAÄD – Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte
in Deutschland e.V.
Herzog-Heinrich-Str. 18, 80336 München
Tel. (089) 716 77 76-0, Fax (089) 716 77 76-49
[email protected] | www.gaed.de
Sa/So 23./24.
Januar 2016
Berlin, Gemeinschaftskrankenhaus
Havelhöhe
Wenn dies gelingt, öffnet sich der
Weg zu einer individualisierten
und gleichermaßen rationellen
die Entwicklung einer theraDiagnostik und Therapie. Die Entpeutischen Beziehung ist eine
Herausforderung, die keine
wicklung der geeigneten Therapie
Routine kennt: Wie erschaffe
ist ein schöpferischer Prozess. Er
und erfülle ich „Zeit“ im fremd- führt durch das Tor der Diagnose
auf den individuell zu schaffenden
bestimmten Arbeitsalltag, um
therapeutischen Weg, „so dass der
Heilung zu ermöglichen? Wie
entfacht eine Diagnose wirklich Arzt den geschulten Blick schon
bei der Diagnose braucht und
Verständnis und Empathie für
den Patienten und wie entwick- noch mehr bei der Therapie für
le ich therapeutisches Engage- das Aufleuchten des Geistigen
im Physischen“ (Rudolf Steiner).
ment und damit den Mut des
Heilens?
Die mitfühlende Beziehung zum
Heilung entfaltet sich in der Zeit. Patienten steht in einem ähnlichen
Die Geistesgegenwart, welche die Spannungsfeld. Natürlich wollen
wir ein Mitgefühl für den Patienakute medizinische Intervention
fordert, kann unmittelbar notwen- ten entwickeln. Oftmals wird allerdend und lebensrettend sein. –
dings bemerkbar, dass die Position
Die chronischen Krankheiten sind der Hilfeleistung zur SelbstgefälZeitkrankheiten im doppelten Sinn ligkeit und Besserstellung des
des Wortes. Die Zersplitterung des „informierten Therapeuten“ geHeilwesens unserer Zeit in kleine genüber dem „nur“ hilfesuchenund kleinste Spezialgebiete, eine
den Patienten führt. Fühle ich
den Patienten in zahllose Befunde also mehr mich selbst, oder öffne
zerteilende Diagnostik, die daraus ich mein Fühlen zum selbstlosen
abgeleiteten Leitlinien und Hand- Sinnesorgan für die Nöte des
lungsaufträge prägen den Alltag
Patienten? In den Worten Rudolf
des Arztes, des Pflegenden und
Steiners: Überwinde ich die
des Therapeuten gleichermaßen.
„Ich-Sucht“ und „entzünde
Darüber hinaus verengen Bürodas Mitleid“?
kratismen aller Art den schöpferischen Handlungsspielraum. Die
Überwindung dieser Zwangslage
ist tiefstes Bedürfnis aller und
fordert unsere Geistesgegenwart
heraus.
Liebe Tagungsteilnehmer,
Diese Formulierung weist mit der
Bezeichnung „Entzünden“ auf eine
Wärme- und Feuerqualität, aus
der sich die liebevolle und
mitfühlende Zuwendung zum
Patienten entwickelt. Ein aus dem
Erkennen geborenes Feuer im
Fühlen, das nicht zum „Burn-out“
führt, sondern der Seele Lebensmächte schenkt.
Die zweite und dritte Stufe auf
dem meditativen Erkenntnisweg
der Michael-Schule, die im Zentrum unserer Arbeit steht, widmet
sich den Kräften, die Zweifel,
Ablehnung und Hass sowie die
Furcht in der Seele des Menschen
überwinden. Sie haben für die
therapeutische Beziehung eine
herausragende Bedeutung.
Schließlich kennen wir in der
medizinisch-therapeutischen
Praxis die Routine des Alltags. Wir
sind froh, wenn der Patient mit
therapeutischen Empfehlungen
und Arzneimitteln „versorgt“ und
gut „eingestellt“ ist. Wir lehnen
uns dann zurück, denn das Notwendige ist getan. Dieser Haltung
gegenüber kann sich nun der Mut
des Heilens entwickeln: Mit wacher Beobachtung den Therapieverlauf begleiten und mit therapeutischem Engagement die Behandlung durchführen. Dann kann
sich auf der Seite des Patienten
„reflexartig“ der Wille zum Gesunden entwickeln, die Kraft, den Weg
durch die Krankheit als Initiationsweg zu gehen. Für den individuellen therapeutischen Weg, der sich
gegebenenfalls von Leitlinien entfernt, brauchen wir Mut. Dieser
darf nicht zur Tollkühnheit hypertrophieren oder in therapeutischer
Inaktivität degenerieren. Als Erkenntnismut leitet er das therapeutische Tun und verbindet sich
damit mit dem Schicksal des
Patienten.
Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit an diesen ethischen
Grundfragen und dem zu ihnen
gehörenden meditativen Erkenntnisweg. Sie wendet sich an Mitarbeiter aller therapeutisch tätigen Berufsgruppen der Anthroposophischen Medizin, die Mitglieder der Freien Hochschule für
Geisteswissenschaft am Goetheanum sind oder an der Freien
Hochschule ein ernsthaftes Interesse haben. Sie wird von der
Medizinischen Sektion und der
Akademie derGAÄD veranstaltet.
Für den Vorbereitungskreis:
Marion Debus
Jan Feldmann
Matthias Girke
Michaela Glöckler
Anja Girke
Rolf Heine
Friedwart Husemann
Georg Soldner
Anne Sommer-Solheim
Ohnmacht und Geistesgegenwart
in der therapeutischen Beziehung
Samstag, 23. Januar 2016
Sonntag, 24. Januar 2016
Freie Waldorfschule Havelhöhe Eugen Kolisko, Saal
15:00 – 15:15 Begrüßung und Einführung, Georg Soldner
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Haus 28
15:15 – 16:00 Ohnmacht und Geistesgegenwart in der
Patientenbegegnung – Fallvignetten
Anja Girke, Jan Feldmann, Anne Sommer-Solheim
16:00 – 16:30 Kaffeepause
16:30 – 18:00 Gesprächsgruppen: „Wo aber Gefahr ist, wächst /
Das Rettende auch“ (Hölderlin):
Wo habe ich Ohnmacht in der Patientenbegegnung
erlebt, was hat mir geholfen?
Einleitung zur Gruppenarbeit: Georg Soldner
Plenum, zusammenfassende Betrachtung:
Matthias Girke
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Haus 28
18:00 – 19:00 Abendpause
19:00 – 19:30 Qualitäten des Rhythmus – gemeinsame
Sprachübungen
Serge Maintier
19:30 – 19:50 Qualitäten des Rhythmus – Rezitation
Serge Maintier
09:00 – 9:30 Therapeutische Gemeinschaftsbildung:
Denken, Fühlen und Wollen in der
Patientenbesprechung
Markus Karutz
09:40 – 10:45 Arbeitsgruppen: Geistesgegenwart in der
therapeutischen Beziehung: Wie kommen wir zu
einer schöpferischen Diagnose, zu Wärme und
Heilerwillen?
Arbeitsgruppe 1: Anja und Matthias Girke
Arbeitsgruppe 2: Rolf Heine, Serge Maintier
Arbeitsgruppe 3: Marion Debus, Jan Feldmann
Arbeitsgruppe 4: Friedwart Husemann,
Georg Soldner
10:45 – 11:15 Pause
11:15 – 12:15 Der Rhythmus zwischen Hingabe und
Aufmerksamkeit
Rolf Heine
12:15 – 12:30 Rückblick und Ausblick
Matthias Girke
(Änderungen des Programms vorbehalten.)
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Haus 28
20:00 – 21:15 Meditationen der 2. und 3. Klassenstunde
(Frei gehalten für Mitglieder der Freien Hochschule)
Friedwart Husemann
alternativ
Freie Waldorfschule Havelhöhe Eugen Kolisko, Saal
Meditation und Gemeinschaftsbildung in der
Freien Hochschule für Geisteswissenschaft
Matthias Girke
Referenten
Dr. med. Marion Debus
Fachärztin für Innere Medizin/Interdisziplinäre Onkologie,
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
Verbindliche Anmeldung für die Hochschultagung 2016
23./24.1.2016, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin
Anmeldung bitte bis 9. Januar 2016
Ich bin: ■ Arzt/Ärztin
■ anderer medizinischer Fachberuf:
■ Ich bin Mitglied der Freien Hochschule für
Geisteswissenschaft
Dr. med. Jan Feldmann
Internist, Havelhöhe
Anja Girke
Gesundheits- und Krankenpflegerin, Expertin für
Anthroposophische Pflege (IFAP), Gemeinschaftshospiz
Christophorus, Berlin
■ Medizinstudent/in (Bescheinigung)
Tagungsbeitrag mit Pausenverpflegung und Abendessen
Ärzte/Pharmazeuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . € 160,Ärzte/Pharmazeuten (Mitglied*) . . . . . . . . . . € 135,Medizinstudenten (mit Bescheinigung). . . . € 40,-
Dr. med. Matthias Girke
Innere Medizin, Palliativmedizin, Diabetologie,
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
Medizinstudenten (Mitglied*) . . . . . . . . . . . . € 20,-
Rolf Heine
Gesundheits- und Krankenpfleger, Filderklinik
Assistenzärzte (Mitglied*). . . . . . . . . . . . . . . . € 80,-
Assistenzärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . € 100,-
Pflegende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . € 60,-
Dr. med. Friedwart Husemann
Facharzt für Innere Medizin, München
Dr. med. Markus Karutz
Facharzt für Innere Medizin, Tobias-Therapeutikum, Köln
Dr. Serge Maintier
Sprachgestalter, Freiburg
Georg Soldner
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, München,
Akademie Anthroposophische Medizin GAÄD
Anne Sommer-Solheim
Kunsttherapeutin, München
Therapeuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . € 100,* Mitglied GAÄD, DtGAP, GAPiD, ausländische Ärztegesellschaften
Titel/Vorname
Nachname
Rechnungsempfänger
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Praxisadresse
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Klinik/Praxis
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