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Hebammenhandwerk soll Kulturerbe werden
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Hebammenhandwerk soll Kulturerbe werden
fs / 03. Feb 2016 - Geburten, die Hebammen leiten, sind zur Ausnahme
geworden. Ihre Tätigkeit soll nun als Kulturgut anerkannt werden, um sie vor
dem Vergessen zu bewahren.
In Deutschland haben Hebammenverbände bei der zuständigen Kommission
der Uno-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) den
Antrag gestellt, das Hebammenhandwerk in das bundesweite Verzeichnis des
immateriellen Kulturerbes aufzunehmen.
Hebammen resignieren
Veränderungen in der Geburtshilfe und hohe Versicherungsprämien für
freiberufliche Hebammen gelten als Hauptgründe dafür, dass immer mehr
Hebammen ihren Beruf aufgeben:
• Angestellte Hebammen in Kliniken, wo die meisten Kinder geboren
werden, müssen meist mehrere Geburten gleichzeitig betreuen. Zudem
werden ihnen immer mehr Kompetenzen abgesprochen. Viele
Hebammen geben den Beruf aus Frustration auf.
• Für freiberufliche Hebammen sind die Prämien für die
Haftpflichtversicherung in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass
schon mehr als 25 Prozent dieser Hebammen ihren Beruf aufgegeben
haben.
Bundesweites Verzeichnis
Im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes sind aktuell 34
Traditionen, Bräuche und Handwerkstechniken verzeichnet, beispielsweise die
Bäcker-, Orgelbau-, Glas- und Köhlerhandwerke. Ob das Hebammenhandwerk
in das Verzeichnis aufgenommen wird, entscheiden die Bundesländer, die
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur, das Auswärtige Amt sowie die
deutsche Unesco-Kommission in einem mehrstufigen Verfahren. Der
Entscheid wird in etwa zwei Jahren erwartet.
Chinesische Medizin und italienische Geigenbaukunst
Weltweit hat die Unesco seit 2003 bisher rund 400 Traditionen, Alltagskulturen
und Handwerkstechniken als «Immaterielles Kulturerbe der Menschheit»
anerkannt. Dazu gehören die traditionelle chinesische Medizin und die
italienische Geigenbaukunst. Mit dem Titel «Immaterielles Kulturerbe» ist
keine finanzielle Förderung verbunden. Deutschland macht seit 2013 mit.
http://www.frauensicht.ch/Artikel/Koerper/Hebammenhandwerk-soll-Kulturerbe-wer...
04.02.2016