Die „Österreichische Bernsteinstrasse”

Die „Österreichische
Bernsteinstrasse”
Seit der Jungsteinzeit fand der Bernstein aus dem Baltikum
seinen Weg in das Weinviertel und darüber hinaus. Große Mengen
an Bernstein wurden zur Zeit der römischen Herrschaft bis an die
Adria transportiert. Der Verein „Die österreichische Bernsteinstraße“
will mit seinen Mitgliedsbetrieben die Erinnerung an diesen alten
Handelsweg wach halten und mit seinen Beiträgen zum Thema
Bernstein sichtbar machen.
Diese Orte liegen an der historischen
Bernsteinstraße und/oder zeigen
Objekte aus Bernstein.
Römerstadt Carnuntum
In der römisch-antiken Großstadt Carnuntum, einem Zentrum des
Bernsteinhandels, hat man außer vielen Schmuckstücken auch
Bernsteindepots gefunden. Von dort aus wurde der Rohbernstein
nach Aquileia gebracht. Im römischen Stadtviertel wurden eine
Therme, eine Villa und ein Bürgerhaus rekonstruiert.
2404 Petronell-Carnuntum, Hauptstraße 1A
+43 (0)2163 / 3377-0
www.carnuntum.at
Dürnkrut
Eisenbahnmuseum Strasshof
Schloss Kirchstetten
Zahlreiche provinzialrömische Fibeln aus einem frühgeschichtlichen Gräberfeld bei Dürnkrut beweisen Kontakte der Germanen
mit den Römern. Im Jahr1278 fand zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen die Schlacht Ottokars von Böhmen gegen Rudolf von Habsburg statt. Im Schloss befindet sich heute ein Museum.
Im Eisenbahnmuseum kann man die historischen Dampfmaschinen
nicht nur als Museumsstücke besichtigen; an den „Dampftagen“
kann man sie auch in Betrieb sehen. Strasshof liegt übrigens an der
Nordbahn, die in Österreich auch ein Stück entlang der Bernsteinstraße verläuft.
Das Schloss ist im Kern eine vierflügelige Anlage mit Wassergraben aus dem 16. Jh. Im Festsaal schuf 1750 bis 1752 Franz Anton
Maulbertsch das Deckenfresko. Seit 1999 finden im Schloss der
Familie Suttner in den Sommermonaten Opernaufführungen, Konzerte und Ausstellungen statt.
2263 Dürnkrut Schlossmuseum, Schlossplatz 1
+43 (0)2538 / 80 726 (Herr Herbert Preisl)
www.duernkrut.at
2231 Strasshof, Sillerstraße 123
+43 (0)2287 / 3027-11
www.schloss-kirchstetten.at
www.eisenbahnmuseum-heizhaus.com
Hainburg an der Donau
Liechtenstein Schloss Wilfersdorf
Die frühbronzezeitlichen Bernsteinperlen aus den Gräbern von
Hainburg sind heute im Naturhistorischen Museum in Wien. Bernstein kam schon in der Bronzezeit die March entlang über die Donau.
Bei Führungen durch die Stadt kann man die drei mittelalterlichen
Stadttore und die fast vollständige Stadtbefestigung besichtigen.
Südmährisches Heimatmuseum
Thayaland, Laa/Thaya
Das Schloss ist seit 1440 im Besitz der Familie Liechtenstein. Der regierende Zweig der Familie stammt aus Wilfersdorf. Ein Verwandter
– Ulrich von Lichtenstein – unternahm 1227 aus Liebe zu einer edlen
Frau eine Tournierreise von Venedig nach Mähren auf einer Parallelroute mit einmal mehr und einmal weniger Distanz zur Bernteinstraße.
Tourismus und Gästeinfobüro
2410 Hainburg/Donau, Ungarstraße 3
+43 (0)2165 / 62111 23
Das Südmährermuseum gibt Einblick in das Schicksal des Grenzlandes, die Geschichte Südmährens und die Lebensweise in der alten Heimat. Eine alte Küche samt Inventar, eine Schusterwerkstatt,
Kirtagsbrauchtum, sowie Handarbeiten, religiöse Gegenstände
sind Beispiele für südmährisches Handwerk.
2193 Wilfersdorf, Hauptstraße 1
+43 (0)2573 / 3356
2136 Laa/Thaya, Altes Rathaus, Stadtplatz 17
+43 (0)676 / 753 69 02
www.liechtenstein-schloss-wilfersdorf.at
www.suedmaehrischesheimatmuseum.at
Jedenspeigen
Wolkersdorf
Kutschenmuseum Laa
Die Germanen nahe der March bei Jedenspeigen tauschten wahrscheinlich Güter mit den Römern. Ein Großteil des heutigen Schlosses,
in dem sich auch das Museum befindet, stammt aus dem 15. u. 16.
Jh.; die ältesten Teile gehen in das 12. Jh. zurück. Ein Denkmal am
Feld gegen Dürnkrut erinnert an die Schlacht von 1278.
Der „Bernsteinmagier“ Otto Potsch ist für seine Fotos von Bernstein-Inklusen bekannt. Er hat sein Atelier im Schloss Wolkersdorf,
wo auch ein Teil seiner Werke ausgestellt ist. Bei einem geführten
Rundgang durch das Schloss erfährt man Wissenswertes über die
ehemals wehrhafte Burg aus dem Mittelalter und hört Geschichten
von den einstigen Schlossbewohnern.
Das Kutschenmuseum beherbergt Kutschen von der Barockzeit bis
zum Ende des 19.Jh.. Hufgetrappel, Pferdewiehern und das Rollen
der Räder auf dem Kopfsteinpflaster führen in die Zeiten wo der barocken Mantelwagen und Bertha von Suttners Reiseschlitten durch
die Straßen gelenkt wurden.
2120 Wolkersdorf, Schlossplatz 2
+43 (0)2245 / 2401-60
www.wolkersdorf.at
www.kutschenmuseum-laa.at
[email protected] , www.hainburg.at
Schlossmuseum, 2264 Jedenspeigen, Schlossplatz 1
+43 (0)2536 / 8224
MAMUZ
www.jedenspeigen.at
Schloss Asparn / Zaya & Museum Mistelbach
Marchegg
Archäologen des MAMUZ fanden in Gräbern der frühen Bronzezeit
(1800-1500 v. Chr.) Bernsteinperlen - der Schmuck einer wohlhabenden Bevölkerungsschicht. Ur- und frühgeschichtliche Funde und
rekonstruierte Häuser im MAMUZ Schloss Asparn laden zur Zeitreise durch die Ur- und Frühgeschichte Niederösterreichs.
Römische Keramik aus einer germanischen Siedlung nahe der
March beweist den Handel mit den Römern. Von der mittelalterlichen Stadt sind neben der Schlossanlage und einem Teil der Kirche,
noch Reste der Stadtmauer und zwei ihrer Tore zu sehen. Im WWF
Auenreservat befindet sich die größte baumbrütende Storchenkolonie Mitteleuropas.
2151 Asparn/Zaya, Schlossgasse 1
+43 (0)2577 / 84180
2130 Mistelbach, Waldstraße 44-46
+ 43 (0)2572 / 20719
www.mamuz.at
stillfried@ aon.at
www.museumstillfried.at
Diese Orte liegen an der historischen
Bernsteinstraße oder informieren über
Teilaspekte des Themas Bernstein
Nationalpark Donau-Auen
Die historische Bernsteinstraße setzte in der Nähe von Carnuntum über die Donau. Sie führte danach auch ein Stück durch die
Donau-Auen. Die Donau-Auen von Wien bis zur Grenze zur Slowakei sind mittlerweile seit 20 Jahren als Nationalpark geschützt.
Die Natur kann sich frei entfalten, seltene Tier- und Pflanzenarten
sind hier beheimatet.
2304 Orth/Donau, schlossORTH Nationalpark-Zentrum
+43 (0)2212 / 3555, www.donauauen.at
Naturpark Leiser Berge
Am Harz mancher Bäume im Naturpark kann man sehen, wie Bernstein entstanden ist. Bei den Veranstaltungen im Naturpark erfährt
man Interessantes über die Entstehung der Landschaft, über Kräuter und seltene Steppenpflanzen. Von der Aussichtswarte reicht der
Blick von den Pollauer Bergen über die Karpaten bis zu den Alpen.
Naturparkbüro 2115 Ernstbrunn, Hauptplatz 1
+43 (0)2576 / 20341 oder +43 (0)676 / 43 23 674
Historische Stadt Bruck /Leitha
Vino Versum Poysdorf
Bruck liegt am Übergang der historischen Bernsteinstraße über die
Leitha. Unweit davon befand sich eine prachtvolle römische Villa.
Stadtmauer, Wehrtürme und Stadtgraben bestimmen das heutige
Stadtbild. Der an das Schloss Prugg angrenzende Harrachpark bietet Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere.
In der WEIN+TRAUBEN Welt wird Wissenswertes zur Traube erzählt. Im barocken Bürgerspital ist die jahrtausende alte Geschichte der Weinstadt dargestellt. Jahrhundertelang wurde Wein aus
Poysdorf entlang der Bernsteinstraße an den Hof des Zaren nach
St. Petersburg geliefert. Das Freigelände mit den Presshäusern gibt
Einblicke in die Hauerarbeit von einst.
www.bruckleitha.at
www.neusiedl-zaya.gv.at
farbenprächtigen Bauerngärten wachsen typische Weinviertler
Pflanzen. In einem der Bauernhöfe leben alte Haustierrassen wie
Ziege, Schweine, Gänse, Esel u. v. m.
www.leiserberge.com
Kultur- und Tourismusbüro
2460 Bruck/Leitha, Hauptplatz 16
+43 (0)2162 / 62221
+43 (0)2533 / 89225
sich Stollen und Kammern auf zwei oder drei Etagen, die durch
Steigluken und Lufttauschstollen miteinander verbunden sind.
2136 Laa a. d. Thaya, Stadtplatz 43
+43 (0)676 / 76 43 557
Stillfried Zentrum der Urzeit
2262 Stillfried, Hauptstraße 23
+43 (0)2533 / 89226
2183 Neusiedl a.d. Zaya, Bahnstraße 29
[email protected] oder [email protected]
www.schloss.marchegg.at oder www.wwf.at/storchenhaus
2181 Palterndorf, Hauptstraße 25
+43 (0)2533 / 89226
Mammutjäger vor 30.000 Jahren haben hier als erste Spuren hinterlassen. Die bronzezeitliche Burg an der Bernsteinstraße war
ein regionales Zentrum mit weit reichenden Kontakten. Römische
Waffen und Luxusgüter zeugen vom Leben an der römischen Bernsteinstraße. Der mittelalterliche Zentralort ist 1045 erstmals urkundlich erwähnt.
Im Erdölmuseum wird die Entstehung des Erdöls erklärt. Ähnlich
wie Bernstein ist es vor Millionen von Jahren entstanden. Man
erfährt auch über die Förderung dieses wertvollen Rohstoffs in
unserer Region.
Originalgetreu wieder aufgebaute Häuser des Weinviertels bilden
in Niedersulz ein eigenes Dorf. Handwerkerhäuser, eine Schule, Kapellen und ein Wirtshaus gibt es in diesem Dorf. In den
2170 Poysdorf, Brünner Straße 28
+43 (0)2552 / 20371
[email protected]
www.vinoversum.at
2143 Althöflein 70
+43 (0)664 / 145 99 99 oder +43 (0)2556 / 5383
2224 Niedersulz Nr. 250
+43 (0)2534 / 333
kulturamkapellenberg.grosskrut.at
www.museumsdorf.at
Wildpark Ernstbrunn
Südmährerhof in Niedersulz
Im Wildpark von Dörfles bei Ernstbrunn sind auch die Wölfe und
Hunde des Wolfsforschungszentrums beheimatet. Hirsche, Mufflons und Wildschweine kreuzen die Besucherwege; Gämsen und
Steinböcke klettern durch steile Felswände. Über dem Wildpark
befindet sich das Schloss Ernstbrunn mit einem großen Park.
Der Südmährerhof ist einem Hof bei Eisgrub nachgebaut. Dort
wird die Geschichte der ehemals deutsch besiedelten Bezirke Nikolsburg, Znaim, Zlabings und Neubistritz und die Vertreibung
der deutschsprachigen Bevölkerung gezeigt. Außerdem kann man
Tracht, Mundart und Brauchtum dieser Gegend entdecken.
+43 (0)2576 / 2785
www.wildpark-ernstbrunn.at
2224 Niedersulz Nr. 250
+43 (0)2534 / 333
www.suedmaehren.at
Burgruine Falkenstein
Staatzer Berg
Um 1050 wurden Pfarre und Burg gegründet. Im Burggewölbe befindet sich heute ein kleines Museum. Von der Burg gibt es eine
weite Sicht über das Land. 1539 wurden Anhänger der Täuferbewegung in der Burg gefangen gehalten, nach Triest verbracht und
dort als Galeerensklaven verkauft - die nachgebaute Galeere im
Burghof erinnert daran.
Am Gipfel des Staatzer Berges, einem rund 100 Meter hohen Felskegel, wurde im 11. Jh. eine Burg errichtet. Sie wurde 1645 von
den Schweden im 30 jährigen Krieg zerstört. Teile der Burg wurden für den Bau des neuen Schlosses abgetragen. Ruinenwanderungen machen mit der Geschichte der Region vertraut.
+43 (0)2554 / 853 40
Coverbild
Erdölmuseum Neusiedl
Das Althöfleiner Erdstallmuseum gibt Einblick in eine der größten
Erdstallanlagen Mitteleuropas, wahrscheinlich ein Ort der Zuflucht
seit mehr als 800 Jahren. Im Inneren des Kapellenberges befinden
Ein Bernsteinknopf aus Laa an der Thaya, der älteste Bernsteinfund
Österreichs, ist im Naturhistorischen Museum Wien ausgestellt.
Laa wurde von den Babenbergern zu einer Grenzfeste ausgebaut
und mit einer gewaltigen Stadtmauer versehen. Beim Schüttkasten
beginnen Führungen durch die Mittelalterstadt.
The Austrian Amber Road | Members
+43 (0)664 / 65 88 392
Museumsdorf Niedersulz
Leutold von Kuenring schenkte 1290 Kirche und Patronat dem
Deutschen Orden, der über das Bernsteinmonopol im mittelalterlichen Polen verfügte. Der Wehrturm – Teil einer Hofanlage der
Liechtensteiner - wurde 1414 urkundlich erwähnt. Ausstellung zum
Deutschen Orden und die Bernsteinstraße.
Stillfried
2136 Laa a. d. Thaya, Bürgerspitalgasse 4
Erdstallmuseum Althöflein
Mittelalterstadt Laa / Thaya
Mitglieder Niederösterreich
+43 (0)2523 / 8314-5
2293 Marchegg, Im Schloss 1
+43 (0)2285/7100-71
Palterndorf
http://wehrturm.palterndorf.at
Kulturinstitutionen, die zwischen den
beiden Hauptwegen der Bernsteinstraße
im Bereich des Weinviertels liegen
2135 Kirchstetten, Neudorf/Staatz 19
Die österreichische
Bernsteinstraße
Marktgemeinde Staatz, 2134 Staatz-Kautendorf, Neudorfer Straße 7
+43 (0)2524 / 2212-13
www.falkenflug.at
www.staatz.at , www.staatz-erleben.at
Drechsler Museum Fallbach
Fossilienwelt Stetten
Im ehemaligen Milchhaus von Fallbach wurde eine Drechslerwerkstatt eingerichtet. Schleifstock, Kreissäge, Hobelbank, Fräsmaschine und Transmissionswelle können in Funktion erlebt
werden. Ein Fachmann gibt an den historischen Geräten Einblick
in ein fast vergessenes Handwerk.
In der Fossilienwelt wurde vor wenigen Jahren das weltgrößte fossile Austernriff freigelegt. Der Themenpark zeigt nicht nur dieses
einmalige Naturdenkmal, sondern thematisiert in mehreren Stationen die Geschichte des verschwundenen tropischen Urmeers
im Korneuburger Becken und seiner Bewohner.
2133 Hagendorf Dorfplatz
+43 (0)2524 / 3249
www.fossilienwelt.at
Dorfmuseum Hagendorf
Stadtmuseum Zistersdorf
Hausrat, Werkzeuge, eine Büchersammlung und viele Raritäten
aus der Vergangenheit geben Einblick in das Leben früherer Tage.
Zu jedem Sammlerstück gibt es Anleitungen und Episoden, die die
Vergangenheit lebendig machen. Auch Führungen am Bauernhof
sind möglich.
Von der mittelalterlichen Stadt Zistersdorf sind noch ein Teil
der Stadtmauer, ein Stadttor und ein Turm erhalten. Der heutige
Pfarrhof und die Pfarrkirche waren früher Teil eines Klosters. Bei
Stadtführungen kann man die alten Gebäude der Stadt und das
Museum kennen lernen.
2133 Hagendorf, Hagendorf 50
+43 (0)2524 / 3395
2225 Zistersdorf, Im Meierhof 1
Fossilienwelt, 2100 Stetten, Austernplatz 1
www.stadtmuseum-zistersdorf.at
+43 (0)2262 / 62409
+43 (0)2532 / 2401
© Otto Potsch
Partnerinstitutionen des Vereins die
Österreichische Bernsteinstraße
Amethyst Welt Maissau
Der violette Maissauer Amethyst, ein so genannter „Gang- oder
Bänder-Amethyst“, ist die größte freigelegte Amethystader der
Welt. Bei Führungen sieht man die Mineralien und Edelsteine im
Edelsteinhaus und den Amethyststollen. Außerdem kann man im
Schatzgräberfeld nach Amthysten schürfen.
3712 Maissau, Horner Straße 36
www.amethystwelt.at
+43 (0)2958 / 84 840-0
Der Heldenberg
Geschichte und Natur vereint: die historische Radetzky Gedenkstätte, das neolithische Dorf mit dem Kreisgraben, das Oldtimermuseum, der englische Garten sowie die berühmtesten Pferde,
die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule und die schnellsten
heimischen Vögel vom Falkenhof Aigner an einem Ort.
Der Heldenberg, 3704 Kleinwetzdorf, Wimpffen-Gasse 5
+43 (0)2956 / 81240 www.derheldenberg.at
Weinlandmuseum Asparn / Zaya
Im Minoritenkloster Asparn werden Kunst, Geschichte und
Volkskultur des Weinviertels gezeigt. Urkunden, alte Gerätschaften und ganze Werkstätten von Handwerkern, Gebetbücher und
Totenbretter sind ausgestellt. Auch von Joseph Hardtmut, dem
Asparner, der den Bleistift erfunden hat, wird berichtet.
2151 Marktgemeinde Asparn an der Zaya, Kirchengasse 6
+43 (0)2577 / 8240 www.asparn.at
Landgut Cobenzl
Beim Landgut Wien Cobenzl ist man beim Ausblick auf Wien
nicht weit von der alten Römerstraße entfernt, die bei Carnuntum
auf die Bernsteinstraße trifft. Der Naturerlebnispfad gibt Einblick in den landwirtschaftlichen Kreislauf. So kann man bei der
Duftstation Gerüche erkennen, man schaut in Bienenstöcke oder
füttert am Bauernhof die Tiere.
Am Cobenzl 96A, 1190 Wien
+43 (0)1 328 940 420 www.landgutcobenzl.at
Impressum: Herausgebern & Redaktion: Verein „Die Österreichische Bernsteinstraße“ 2170 Poysdorf,
Kolpingstr. 7, Tel. +43(0)2552/3515/18, [email protected], www.betty-bernstein.at,
www.bernsteinstrasse.net. Für den Inhalt verantwortlich: Elisabeth Schiller (Geschäftsführerin) und
Dr. Walpurga Antl-Weiser, Grafik: Essence GmbH. Jegliche Verwendung, sei es kommerzieller oder
nichtkommerzieller Art bedarf der schriftlichen Zustimmung des Vereins „Die Österreichische
Bernsteinstrasse“. Der Verein „Die Österreichische Bernsteinstrasse“ übernimmt keine Haftung
für die Richtigkeit der Angaben. Erstellt im Jänner 2016.
© Otto Potsch
Der römische Handelsweg
Nördlich der Donau bestand keine dauerhafte Straßentrasse. Die
Route berührte die wichtigsten Siedlungsräume. Die Bernsteinstraße über Carnuntum zur Adria wurde vor allem in den ersten
Jahrhunderten nach Christus stark frequentiert. Im Tauschhandel
gegen Bernstein gelangten römische Waren in den Norden.
BERNSTEINSTRASSE
Bernstein und das Weinviertel
Die Routen, über die der Bernstein seit dem Ende der Jungsteinzeit (ca. 2500 v. Chr.), in das Weinviertel kam, wurden schon seit
der Zeit der Venus von Willendorf genutzt (vor 30.000 Jahren).
Für qualitativ hochwertige Feuersteine nahm man große Entfernungen in Kauf und kam so bis Nordmähren und Südpolen. Vielleicht kam auf diesem Weg schon vor 25.000 Jahren ein Stück
fossiles Harz an den Kranawetberg in Grub bei Stillfried.
Das älteste Bernsteinstück des Weinviertels ist ein großer Knopf
aus dem Grab eines glockenbecherzeitlichen Bogenschützen aus
Laa an der Thaya (ca. 2500 v. Chr.). Am Beginn der Bronzezeit
(2300-1500 v. Chr.) dürfte Bernstein als Tauschgut für Metall in
unser Gebiet gekommen sein. Kindern aus frühbronzezeitlichen
Siedlungen bei Geitzendorf und Unterhautzenthal (ca. 2000 v.
Chr.) wurden Bernsteinperlen ins Grab gelegt (Ausgrabungen des
NÖ Landesmuseums). Im frühbronzezeitlichen Gräberfeld Hainburg/Teichthal gehört Bernstein bereits zur Ausstattung zahlreicher Gräber. Bernstein ist in der Bronzezeit ein Luxusgut einer
Elite mit überregionalen Kontakten, das europaweit verhandelt
wurde. In der späten Bronzezeit erscheint die Befestigung von
Stillfried als Ort mit weit reichenden Kontakten, unter anderem
auch nach Norden. Eine Bernsteinperle aus der Siedlung ist der
Beweis dafür.
Münzen der römischen Republik weisen auf einen römisch/
norischen Einfluss entlang der March schon während der Besiedlung der jüngeren Eisenzeit hin. Die ältesten germanischen
Funde in Niederösterreich sind Gräber am rechten Marchufer. Im
1. Jh. n. Chr. sind die Germanen des Marchtals ein guter Absatzmarkt für römische Bronzegefäße, wie reich ausgestattete Gräber
aus Mannersdorf zeigen. Im zweiten Jh. n. Chr. wächst die Zahl
der Siedlungen rasch an. Die meisten befinden sich entlang von
March und Thaya auf hochwassersicheren Sandhügeln in der
Nähe der Flüsse. In diesen Siedlungen findet man zahlreiche
römische Importwaren. Die Bernsteinroute ist an der dichten
Siedlungskette –darunter die Siedlungen bei Marchegg, Dürnkrut
und Jedenspeigen - entlang der March deutlich erkennbar.
Der Verlauf der Bernsteinstraße
Von Venedig über das Weinviertel
bis nach St. Petersburg
The oldest piece of amber in the Weinviertel region is a button
found in the grave of an archer from Laa an der Thaya (approx.
2500 BC). In the early Bronze Age (2300 to 1500 BC), amber was a
luxury item reserved for an elite enjoying international contacts. In
Stillfried, at the Late Bronze Age market place on the Amber Road,
people also maintained contacts with the north as exemplified
by an amber pearl. In the Hallstatt culture, amber necklaces were
popular from Moravia all the way to Slovenia.
The time of the Roman Emperor Nero saw an increase in the trade
of amber. 250 raw amber pieces were found north of the temple
of Diana in Carnuntum. In exchange roman goods were brought
to the north. Apart from the Oberleiser Berg, Stillfried a. d. March
seemed to have played a special role in the Weinviertel region.
In the western Weinviertel, a row of forts running from south to
north all the way to Mušov in Moravia points to a Roman connection to the north. At Carnuntum, the Danube could be crossed
over a bridge. South of the Danube, the well-developed Roman
road network was used by the amber trade.
In the Middle Ages, the Teutonic Order (1264 to 1525) controlled
the amber trade. The Amber Road in the Weinviertel region had,
by that time, lost its importance. Nevertheless, the Teutonic Order
owned a number of estates there, for example in Palterndorf.
In the modern age, amber was used for different purposes, for
instance in technology. In the 19th century, Vienna was the centre
of an amber-processing industry.
Die Europäische Bernsteinstraße
The European Amber Road
Eine besondere Rolle dürfte im Weinviertel neben dem Oberleiser Berg auch Stillfried a.d. March gespielt haben. Vom Siedlungsbereich am Kirchenberg kennen wir Importe von hochwertigem
Tafelgeschirr: Terra sigillata aus Gallien, italische Feinkeramik
aber auch Wein- und Ölamphoren, Glasgefäße und Öllämpchen.
Im Westen des Weinviertels weist eine von Süd nach Nord bis
Mušov in Mähren laufende Reihe von temporären Kastellen eine
römerzeitliche Verbindung nach Norden an.
Südlich der Donau wurde für den Bernsteinhandel das gut
ausgebaute römische Straßennetz genutzt. Von der römischen
Bernsteintrasse bei Carnuntum gelangte man über eine Brücke
in das germanische Gebiet über der Donau. Im 3. Jh. scheint der
direkte Handel mit Bernstein zusammengebrochen. Erst im 6. Jh.
dürfte die Verbindung wieder stabiler geworden sein.
The association Die Österreichische Bernsteinstraße
(“Amber Road in Austria”)
The association Die Österreichische Bernsteinstraße (“The Amber
Road in Austria”) was founded on March 16, 2001 and represents
a union of cultural institutions located between or along the
two amber paths running through the Weinviertel region. These
institutions offer information on the topic of amber or collaborate
with the association. Externally, the association is represented at
exhibitions or as an organiser or cooperation partner, participates
in projects or campaigns concerning the topic of amber. The
“Betty Bernstein” children’s programme aims at boosting culture’s
attractiveness from an early age.
© Otto Potsch
Mittelalter und Neuzeit
© Otto Potsch
Im Mittelalter kontrollierte der Deutsche Orden lange Zeit (1264
bis 1525) den Bernsteinhandel. Nach der Eroberung des Samlandes durch den Orden scheint sich ein Bernsteinregal ausgebildet zu haben. 1394 wurde ein Ankaufsmonopol beschlossen. Der
Orden zu Königsberg kontrollierte den Bernsteinhandel mit den
Bernsteindreherzünften in Lübeck und Brügge. Der Handel entlang der Bernsteinstraße im Weinviertel hatte keine Bedeutung
mehr. Der Deutsche Orden hatte aber eine Reihe von Besitzungen im Weinviertel, darunter in Palterndorf.
© Otto Potsch
In der Hallstattkultur ist Bernstein in Europa groß in Mode: Bernsteinketten gibt es von Mähren bis zu den slowenischen Gräberfeldern. Auch die Gräber in Hallstatt enthalten neben anderen
Luxusgütern aus fernen Ländern zahlreiche Bernsteinfunde.
Über die Etrusker scheint der Bernstein auch zu den Römern
gekommen sein. Die alten Handelswege wurden aber vergessen.
Erst gegen Ende der römischen Republik wird Bernstein für
Schmuck und Geräte wieder beliebt. Zur Zeit des Kaisers Nero
setzt ein intensiver Handel mit Bernstein ein. In den Berichten
Plinius d. Älteren (1. Jh. n. Chr.) wird Carnuntum als Umschlagplatz für Bernstein erwähnt.
Der Verein „Österreichische Bernsteinstraße”
Der Verein „Die Österreichische Bernsteinstraße“ wurde am 16.
März 2001 gegründet (Gründungsmitglied und Obmann: Herbert
Nowohradsky) und ist eine Vereinigung von Kulturbetrieben im
Weinviertel, die zwischen oder an den beiden Wegen des Bernsteins durch das Weinviertel liegen. Diese Betriebe bieten Informationen zum Thema Bernstein oder stehen in Zusammenarbeit mit dem Verein.
Bernstein ist in der frühen Neuzeit auch als Heilmittel in
den Apotheken zu finden. Die Habsburger besaßen in ihren
Kunstsammlungen zahlreiche Objekte aus Bernstein. Kunstwerke
aus Bernstein waren auch beliebte Diplomatengeschenke.
Im17. Jh. wurde durch Kochen geklärter Bernstein für Brenngläser und Brillen verwendet. Im 19. Jh. gab es in Wien zahlreiche
Betriebe, die Bernstein verarbeiteten. Wien war seit 1826 Hauptsitz dieser Industrie. Von hier nahm auch die Herstellung von
Pressbernstein/Ambroid ihren Ausgang.
Die Tätigkeit des Vereins umfasst Beteiligungen und Auftritte bei
Ausstellungen wie der Bernsteinausstellung im Museum für Volkskultur in Groß Schweinbarth, 2001 –2010, der Neugestaltung des
Weinstadtmuseums in Poysdorf, 2004 sowie Kooperationen mit
dem KHM Wien bei der Ausstellung „Bernstein für Thron und Altar“
2005, mit dem Landesmuseum Burgenland –Sonderausstellung
„Bernsteinstraße –Evolution einer Handelsroute“ 2008, mit Schloss
Wolkersdorf bei der Ausstellung zum Thema Bernsteinstraße, 2013
oder mit Schloss Halbturn bei der Ausstellung „Bernstein –Gold
des Nordens“, 2012 –2013.
Daneben war der Verein an verschiedenen Projekten und Aktionen
beteiligt wie dem internationalen Projekt „R.O.M.E.“, 2004 –2007,
einer Traktorfahrt des Oldtimerclubs Poysdorf mit Wein aus Poysdorf nach St. Petersburg, 2004
Auch im 20. Jh. ist Bernstein zur Herstellung von Schmuck und
Kunstobjekten aller Art beliebt. Industrielle Anwendungsbereiche
waren die Erzeugung von Bernsteinkolophonium, Bernsteinlack
und Bernsteinöl für Firnisse. Wegen seines hohen elektrischen
Widerstandes wurde Bernstein auch in der Elektronik geschätzt.
In den 30er Jahren wurde Bernstein wegen seiner geringen
Benetzbarkeit als ideal für Bluttransfusionsgeräte erkannt.
Im Jahr 1991 wurden nördlich des rekonstruierten Dianatempels
in Carnuntum 250 Rohbernsteinstücke gefunden - ein weiterer
Beweis dafür, dass Carnuntum Umschlagplatz für das so begehrte
„Gold des Nordens“ war.
Weitere wichtige Aktivitäten betrafen die Sanierung und Revitalisierung des Wehrturmes in Palterndorf, 2003 –2006, die Unterstützung der Aktion „Die Wieder-Entdeckung der Bernsteinstraße“
von und mit Markus Zohner, Buch und Fotoausstellung, 2010, der
ORF-Film „Von den Tränen der Götter“ –Die Bernsteinstraße in
Niederösterreich, 2010, die Wissenschaftliche Mitarbeit & Beteiligung an der Landesausstellung in Carnuntum „Erobern –Entdecken –Erleben“, 2011 (Dr. Walpurga Antl) sowie der Relaunch des
Kinder-und Familien Maskottchens Betty Bernstein 2012 –2013
mit der Herausgabe des Kinder-Buches „Betty Bernsteins
Abenteuer“, Autorin: Dr. Walpurga Antl, 2013
Die Römer trugen Bernstein nicht nur als Zierde sondern
schrieben ihm auch besondere Eigenschaften zu. Wohlhabende
Römerinnen trugen Bernsteinkugeln zur Abkühlung und wegen
des Wohlgeruchs. Bernstein sollte als Heilmittel zerrieben gegen
Wahnsinn und Harnbeschwerden wirken. Sie glaubten unter
anderem, dass goldgelber Bernstein Fieber und Krankheit aus
dem Körper zieht und dass er zerrieben und mit griechischem Öl
vermischt beginnende Blindheit aufhält oder heilt.
Für die Erlaubnis zur Verwendung der Bernsteinbilder danken wir Herrn Otto Potsch, der im
Schaubergwerk des Felsenmuseums in Bernstein (Bgld.) die Bergbaugeschichte des Ortes Bernstein
und seiner Umgebung, sowie Mineralien- und Edelstein-Raritäten zeigt. Highlights sind die „Edelserpentin-Sammlung“, das „Lebenswerk“ sowie die Bernstein-Ausstellung „Fossiles Gold“. Bernsteinfunde aus dem Bereich der Bernsteinstraße in Österreich finden sich im NHM & KHM Wien.
Amber came to the March area from the delta of the
Vistula River via Kalisz, Osielsko and the Moravian
Gate/Opole. In Roman territories, the road ran on from
Carnuntum to Scarbantia/Sopron, Savaria/Szombathely,
Salla/Zalalövö, Poetovio/Ptuj and Emona/Lubljana
to Aquileia.
Copyright © DI Richard Resch