Lukendeckel Herbst 2015

Die Mitgliederzeitung des RSV Braunschweig
Kanu-Abteilung
Vorwort
5 Dinge, die ich am Herbst hasse
Herbstmode? Herbstfarben? Herbstgerichte? Nein! Bei mir überwiegen derzeit die Herbstgefühle. Statt Kürbissuppe, Kastanienmännchen, Kaminofen und Co., die das triste Herbstdasein ein wenig erträglicher machen sollen, regieren bei mir gedankliche Grau- und Ockertöne. Meine letzte einsame (!) herbstliche Paddeltour habe ich deshalb zum Anlass genommen,
mir Gedanken zu machen, was mir eigentlich alles am Herbst missfällt:
1. Die Tage werden kürzer. Das ist tatsächlich Paddlers Los und Frust: wie kann man sich
eigentlich freiwillig eine Sportart aussuchen, die man ab Oktober quasi nur noch an (vielleicht sogar verregneten) Wochenenden ausüben kann? Denn nach Feierabend ist es schon
jetzt so dunkel, dass es sich kaum mehr lohnt, das Boot aus dem Bootshaus zu holen. Und als
wäre das nicht schon schlimm genug: am 24.10. wird die Zeit umgestellt und es wird noch ...
dunkler.
2. Es wird kälter. Na, hattet ihr schon den ersten Herbst-Schnüf? Ich hab’s hinter mir und ich
kann sagen: ich hatte ihn ihm Sommer nicht vermisst. Ich weiß auch nicht, wem Kälte zuträglich sein soll, außer der Bekleidungsindustrie. Und wenn einem kalt ist, muss man erst
Holz für den Kamin hacken, so dass einem dann zu warm ist, ihn auch wirklich anzuzünden. Verflixt.
3. Laubbläser. Der Herbst ist eine ruhige Jahreszeit? Endlich kommt man innerlich zur Ruhe?
Pustekuchen! Und zwar im wörtlichen Sinne, denn Laubsauger, Laubpuster, Häcksler und
sonstige lautstarken Umwelt-Lärm-Verschmutzer machen einem das Leben schwer. Übrigens tragen diejenigen, die solche Geräte bedienen, meist einen Ohrenschutz. Na super!
4. Weniger Boote auf der Oker. Wie abwechslungsreich es doch war, den hin- und herkreuzenden Leihkanadierfahrern beim exakten Vermessen der Oker von Ufer zu Ufer zuzusehen.
Wie unterhaltsam, den Stadtführern bei ihren Stadtbeschreibungen und Ehepaaren beim
einvernehmlichen Austausch häuslicher Alltagsfloskeln („Ich dachte DU steuerst!“) zu lauschen. Und wer erinnert sich nicht an den reizenden feucht-fröhlichen Junggesellenabschied
an unserem Sommerfest? Tutu in Seenot! Diese spaßigen Einlagen hat der Herbst nicht zu
bieten!
5. Es ist grau! Grau ist die erste Silbe von grausig, Grauen, grausam, Graupelschauer, Graupensuppe… und als ich mich gerade so richtig schön hineingesteigert hatte in meinen Weltschmerz und Herbsthass (und deswegen schon vor lauter Wut ein wenig schneller paddelte),
da fiel ein rötlich-gelbes Kastanienblatt auf den Bug meines Kajaks. Es sammelte die vom
Paddel herabfallenden Wassertropfen auf, die wie Perlen anfingen, im milden Licht der
Herbstsonne zu glänzen… Wie schön der Herbst doch ist!
Wer den Sommer dennoch vermisst, findet in diesem Lukendeckel Lesefutter voller Sommer
erinnerungen, dazu Fotos der vergangenen Saison und sonstige printgewordene Sonnenstrahlen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch
Konstanze Wolgast
Seite 2
[email protected]
Herbst 2015
Der Lukendeckel
Rückblick
Anpaddeln
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 3
aus dem Verein
10 Fragen an den neuen Bootswart
1)
Wie würdest du dich mit 5 Adjektiven beschreiben?
Das fällt mir schwer. Ich finde jeder sollte sich sein eigenes Bild von mir machen.
2)
Wie bist du zum Paddeln/ zum RSV gekommen?
2011 wollte ich mich endlich mal wieder etwas sportlich betätigen. Und da ich früher gesegelt und gesurft bin, sollte es mit Wasser zu tun haben. Da liegt in Braunschweig mit der
Okerumflut das Paddeln nahe. Jens Strauch baute zu der Zeit gerade eine Gruppe für erwachsene Paddelanfänger auf. Das passte gut, ich habe mich gleich wohl gefühlt.
3)
Was gefällt dir am RSV?
Die netten Menschen, die mich gleich herzlich aufgenommen haben, aber auch die etwas
kantigen Menschen, an denen man sich manchmal reibt. Das gehört bei einem Verein dazu,
das muss man akzeptieren können. Und natürlich gefällt mir das schöne Gelände.
4)
Gibt es auch Kritikpunkte?
Ich finde es sehr schade, dass wir so wenig Übungsleiter haben. Ich wünsche mir mehr Anleitung, so dass man sich paddeltechnisch weiterentwickeln kann.
5)
Bisher gab es keinen Bootswart. Wozu braucht der RSV einen Bootswart?
Ich habe mir sagen lassen, dass es früher diesen Posten schon gab. Die Aufgaben sind dann
aber vom Hauswart mit übernommen worden. Um diesen Posten etwas zu entlasten, finde
ich es sinnvoll, für die Boots- und Materialpflege einen eigenen Aufgabenbereich zu schaffen.
6)
Wie ist der Stand der Dinge beim Thema Bootsliegeplätze für Neumitglieder und andere Interessenten?
Es gibt eine Warteliste, auf die sich alle Interessenten an einem Liegeplatz eintragen können.
Im Moment ist die Lage recht entspannt. Jetzt ist eher das Thema, dass neuere Mitglieder
aktiv paddeln wollen, aber sehr ungünstige Liegeplätze oben in den Regalen haben, aus denen sie ihre Boote allein nicht herausheben können. Es wäre schön, wenn Vereinskameraden,
die ihr Boot nur selten nutzen, aber gute Liegeplätze haben, diese mit aktiveren Paddlern
tauschen würden.
7)
Wir haben 4 neue Vereinsboote. Kannst du die kurz vorstellen? Für wen sind die geeignet?
Wir haben seit letztem Jahr zwei Lettmann Thunderbird und zwei Moskito. Beide Boote sind
durch ihre Wendigkeit spezialisiert auf Wildwasser. Der Thunderbird läuft aber trotz der
geringen Länge gut geradeaus. Damit ist er auch für Touren auf lebhaften Flüssen geeignet.
Der Moskito ist länger und trägt auch schwerere Paddler. Sein flaches Heck ist ähnlich wie
bei Slalombooten geformt. Mit diesen Booten können wir Mitgliedern, die nur gelegentlich
Wildwasser fahren, Boote zur Verfügung stellen, so dass sie sich nicht selbst Boote kaufen
müssen, die die meiste Zeit ungenutzt in der Bootshalle liegen und Liegeplätze blockieren.
Seite 4
Herbst 2015
Der Lukendeckel
„Ein fünftes neues Vereinsboot bleibt noch vorzustellen. Wir haben das Boot von unserem
verstorbenen Vereinskameraden Wolfgang Tegtmeyer erworben. Der „Admiral Snyder“ ist
ein Helmi Touring, ein Boot, das mehrfach im RSV gefahren wird. Es ist ein ideales Wanderboot, wendig für kleine Flüsse und durch Schottung sicher für große Gewässer.
8)
Welche Projekte hast du sonst für die nähere Zukunft ins Auge gefasst?
Es sind weniger die großen Projekte als der Kleinkram, der jetzt ansteht. Ich möchte, dass
das Vereinsmaterial eindeutig als Eigentum des RSV markiert wird. Am Binsenbummler
muss der Gelcoat ausgebessert werden und an den Großcanadiern müssen die Scheuerleisten neu geölt werden. Für diese Arbeiten sind Mitstreiter herzlich eingeladen.
9)
Du hast dein eigenes Boot („Herz aus Gold“) toll aufgearbeitet – aus alt mach neu sozusagen.
Wird es dazu auch Workshops geben?
Radio Eriwan würde antworten: Im Prinzip ja, aber.... Unser Problem mit allen Bootsreperaturen ist, dass wir keinen geeigneten Arbeitsplatz haben. Es sind nur Arbeiten durchführbar,
die sich in wenigen Stunden unter freien Himmel abarbeiten lassen. Außerdem weiß ich
nicht, ob tatsächlich Interesse an GfK-Reparaturen besteht. Wenn Ja, sprecht mich mal an,
dann schauen wir mal was sich machen lässt.
10)
Welche Paddelziele hast du für die nächste Saison?
Mehr auf bewegtem Wasser fahren. Ich muss nicht viele Kilometer fahren und auch nicht
schnell sein, aber etwas Action und Fun sollte dabei sein.
Konstanze Wolgast/ Hans-Jürgen Daniel
Der Lukendeckel
Sommer 2015
Seite 5
Rückblick
Der Sonnengott paddelt mit in Hamburg
Vereinsfahrt: 43. Alster Grachten Fahrt in Hamburg am 3. Oktober 2015
Streckenlänge: 23 km (plus 4 km vom und zum ACC)
Teilnehmerzahl per Anmeldung: 380 vom RSV: Ursula, Dirk (FL), Astrid, Konstanze und Claudia
Wenn man früh am Morgen aufs Wasser geht, ist es fast immer neblig und der Rasen nasskalt. Zwangsläufig zieht man sich zu viel an und die obligatorische Schwimmweste bringt
die noch kalten Muskeln bald leicht in Wallung. Ein Hitzestau ist da vorprogrammiert. Es
staut sich auch am Start beim VfL93. Unglaublich viele Boote warten geduldig auf den Startschuss… aber es kommt keiner. Ein verunsichertes: „Wir-können-los“ macht die Runde und
so legen wir los. Der Himmel ist blau und wolkenlos, die Boote so bunt wie ein Regenbogen,
die Freude aufs Paddeln ist riesig. Bevor man auf die Außenalster kommt, muss man durch
lange, verwunschene Kanäle fahren. Man schaut den wohlhabenden Hamburgern direkt in
ihre perfekt gepflegten und top-gestylten Gärten: allesamt menschenleer. Wo sind sie denn
hin? Jemand sagte: „Die sind im Ferienhaus auf Westerland oder am Timmendorfer Strand“.
So viele traumhafte Balkone und niemand sitzt drauf… dafür stehen auf den Brücken viele
Schaulustige (Touristen?) und machen von den Paddlern Fotos. Die heimischen Ruderer sind
völlig verdutzt und beinah genervt, als sie so viele Kajaker auf einmal sehen und plötzlich
das eigene Revier als zu beengt empfinden: „Warum seid ihr plötzlich so viele???“. Sie brauchen viel Platz und freie Fahrt, der Paddelverkehr bringt eine Ausnahmesituation mit sich,
mit der sie sich erst arrangieren mussten. Keep cool und sag Ahoi!
Als wir die offene Alsterfläche erreichten, sahen die Kajaks gegen die Sonne wie schwarze
Krabbeltiere aus, die sich hektisch abstrampeln, um voran zu kommen: ein lustiges Bild. Die
Sonne lockt viele in die Cafés, animiert zum Joggen, die Menschen genießen den Tag! Die
Fontäne auf der Alster erzeugte einen Regenbogen: ein Dank in Richtung Himmel. Bald erreichen wir das Rathaus und die erste Schleuse. Vor 3 Jahren haben wir hier Kehrt gemacht.
Ich wollte nicht in den Hafen, fühlte mich noch zu unsicher. Heute habe ich die früher so gefürchteten Wellen
der Touristenboote und Freizeitsegler einfach hingenommen und bin weitergepaddelt. Das war ein neues
Gefühl!
Das Schleusen ist zeitaufwendig, aber man kommt ins
Gespräch und bekommt die Chance auf ein zweites
Frühstück samt plattem Popo obendrauf. Zweite Schleuse. Es kommen uns Paddler entgegen, die sagen, dass
der Hafen für uns gesperrt sei (der Verein hat keine Genehmigung für den Hafen bekommen)… eine Erleichterung für mich, eine Enttäuschung für die anderen. Wir
machen noch eine Schleife durch den Nikolaifleet und
dann plötzlich sagt Konstanze zu mir: „Du wolltest ein Foto mit der Elbphilharmonie haben,
komm mit!“. Ich fuhr ihr hinterher, plötzlich fuhren alle in den Hafen rein, die Kamera baumelte an meiner Rettungsweste, mein Boot schaukelte, die Panik stieg, andere jauchzen freudig, weil die Welle so „geil“ war… Ich wollte nur hier weg, bekam prompt eine Welle ab, die
Seite 6
Herbst 2015
Der Lukendeckel
mir die zwei großen Schiffe verpassten…“Nichts wie weg hier“ wurde zu meinem Paddelmantra, aber wohin? Zum Ufer? Ein böser Fehler. Ich sammelte meinen Mut, sah all die
Paddler an, die offensichtlich nicht kenterten und fuhr heldenhaft weiter und war gleichzeitig von Konstanzes Spruch „Die Wellen machen so Spaß!“ innerlich total genervt. Karussellfahren ist auch nicht für jeden, oder?
Das versprochene Foto mit der Elbphilharmonie hat mir Andreas aus Peine gemacht (man
kennt sich von anderen Fahrten), das wäre auch der einzige Beweis, dass ich wirklich im
Hafen war.
Die Wartezeit vor den Schleusen auf dem Rückweg haben die Muskeln ermüden lassen. Man
fuhr fast die gleiche Strecke zurück, nur auf der anderen Uferseite, aber die Sonne eröffnet
einem eine neue Perspektive auf das bereits Gesehene. Viele Segler waren unterwegs, man
hoffte in Stillen, dass sie das Handwerk beherrschen. In den Kanälen begegnete man unzähligen Leih-Kanadiern, die mehr schlecht als recht mit dem Boot zu recht kamen. Überall auf
dem Wasser sah man die rosigen Paddel des örtlichen Verleihers (diese Farbe würde niemand freiwillig klauen), wie sie unbeholfen im Wasser stocherten, ein lustiges Bild der Sonntagspaddler, deren Diskussionen über rechts und links, steuern oder nicht-steuern für die
akustische Untermalung sorgten.
Endlich am Ziel. Die Startkarten wurden gegen die Siegestrophäe getauscht: eine Wollmütze
mit der Aufschrift 43. Alster Grachten Fahrt. Wow! Dann zur Belohnung ein Stück Kuchen
(die leer gehungerten Fettzellen während der Paddeltour wollen wieder gefüllt werden).
Wieder ins Boot, denn wir müssen noch zum ACC zurück.
Unterwegs schnappten wir eine angeregte Diskussion der Standup-Paddler auf, über die
Bedeutung der Deutschlandfahne an Nationalfeiertagen. Im Vergleich zu der beinahe selbstverständlichen Haltung unserer holländischen Nachbarn etwa, die zu bestimmten Festlichkeiten ihr nationales Orange tragen , selbst wenn das ganze Land vom Himmel aus wie ein
großer Kürbis aussieht, werden wir schon nachdenklich, wenn ein Paddler sich ans Boot eine
Fahne ansteckt. Ich hatte
plötzlich folgendes Bild vor
Augen: der VfL93 Hamburg
hätte jedem Teilnehmer der
Grachten Fahrt eine Fahne
fürs Boot gegeben, dann wären 380 Paddler mit Fahnen
am Boot nicht nur etwas, was
sich garantiert für den Guinness-Buch der Rekorde eignen würde, sondern es wäre
ein starkes Symbol für diesen
historischen Tag anlässlich
des 25 jährigen Jubiläums der Vereinigung Deutschlands. Es waren schließlich Paddler aus
vielen Bundesländern vertreten. Wir hätten sicherlich auch auf diversen Facebookseiten und
in zahlreichen Foren viel Diskussionsstoff geliefert. Als Nebeneffekt hätte man bei dieser
Gelegenheit auch Werbung für diese wunderbare Sportart gemacht und diesen Tag auf eine
besondere Weise gemeinschaftlich gewürdigt.
Der Wettergott behielt den ganzen Tag gute Laune und wir auch. Uns allen wünsche ich
alles Gute und zum 50. Jubiläum bitte die Fahne nicht vergessen! Ahoi!
Claudia Bigos
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 7
Rückblick
Sommerfest : Paddeln …
Seite 8
Herbst 2015
Der Lukendeckel
… Chillen & Grillen
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 9
Rückblick
Wümme: von Lauenbrück nach Ottersberg
Die Wümme, ein kleiner Nebenfluss der Weser östlich von Bremen, hatten wir schon
lange auf unserem Paddel-Wunschzettel. Im Juli dieses Jahres haben wir es endlich
wahrgemacht. Mitpaddler
aus der „Seniorengruppe“
konnten wir leider nicht gegewinnen.
Wir hatten den Campingplatz auf der Schloßinsel in
Lauenbrück gewählt und
unseren Wohnwagen dort
abgestellt. Der Platz ist ordentlich und besitzt sogar
ein kleines Schwimmbecken,
in dem wir uns gleich nach
einem heißen Tag erfrischen
konnten. Ein Gang durchs
Dorf zwecks Suche nach einem Bäcker und Erkundung der Einsatzstelle war erfolgreich und zufriedenstellend.
Nun konnten wir uns dem gemütlichen Abend mit Grillen und kühlem Bier zuwenden. In der Nacht regnete es kräftig, so dass die Wümme reichlich Wasser führte und
wir auf unserer 1.Etappe bis Rotenburg (21 km) gut vorankamen. Beim Einstieg zeigt
ein Pegel an, ob die Wasserhöhe ausreichend für ein Befahren ist. (grüner Bereich)
Auf ungefähr halber Strecke mussten wir bei Scheeßel an einem Wehr aussteigen
und machten Mittagspause. Auf
schmalem Fluss
ging es in sehr engen Kurven durch
stille Waldlandschaft mit z.T. sehr
alten Eichen, später
durch von Schilf
und Buschwerk
gesäumten Ufern,
die oft eng zusammenrückten.
Zwei größere
Baum-Hindernisse
hatten wir zu
Seite 10
Herbst 2015
Der Lukendeckel
bewältigen. Zum Glück gab es noch jeweils ein kleines Schlupfloch durch das Geäst.
Auf der 2.Hälfte bis Rotenburg waren die Kurven nicht mehr so eng und die Wälder
wurden durch Wiesen abgelöst. Schilfgürtel und violette Blüten des Blutweiderichs
säumten die Ufer. Die Strömung ist mäßig und
lässt Zeit, sich die Umgebung anzuschauen.
In Rotenburg hatten wir uns beim Kanuverein angemeldet, um dort die Boote über Nacht zu lagern.
Hinter der Eisenbahnbrücke sollte links der Verein
sein. Wir paddelten bis zur Regattastrecke etwas
weiter flussabwärts, weil wir dort den Anleger
vermuteten. Aber weit und breit kein Verein zu
sehen! Ein Anruf half uns weiter. Wir mussten
zurück, mit Anlauf über 4 Schwellen der Regattastrecke bis zu einem kleinen Schlupfloch im hohen
Gras, wo uns der Vereinsvorsitzende empfing und
half, die Boote hoch zum abgeschlossenen Vereinsgelände zu tragen. Dass ein Verein
kein Ufergelände hat, damit hatten wir nicht gerechnet.
Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um 9.00 Uhr, denn die Rotenburger wollten zur Böhme aufbrechen.
Zurück nach Lauenbrück ging es bequem mit dem METRONOM, der halbstündig
zwischen Bremen und Hamburg verkehrt.
Abends aßen wir vorzügliche Fischgerichte in dem örtlichen Restaurant, das man in
dieser Qualität in einem Dorf nicht vermutet würde.
Der nächste Tag kündigte sich mit Regen
an, der bis Mittag anhielt. Wir fuhren erst
mal mit dem Auto zu unseren Booten und
setzten unsere Flussfahrt von Rotenburg
nach Ottersberg (22 km) fort.
Von 4 Wehren auf dieser Strecket sind zwei
zu Schwallstrecken umgebaut, so dass wir
nur zweimal umtragen mussten. Auch dieser Abschnitt ist naturbelassen und einsam,
kein Paddler begegnete uns. Sondern Eisvögel, Reiher und 1 Storchennest trafen wir an. Kurz vor Ottersberg kündigte der
Autolärm die A1 an, die zu unterqueren ist.
In Ottersberg, unserem Ziel, ist es auch nicht allzu weit zum Bahnhof und wir holten
unser Auto vom Kanuklub Rotenburg. Auf der Rückfahrt nach Lauenbrück kehrten
wir in der Rotenburger Fußgängerzone in einer Bäckerei ein, die köstliche selbstgemachte Torten anbietet.
Wir übernachteten nochmal in Lauenbrück und fuhren am nächsten Morgen gemütlich über Land- und Bundesstraßen nach Hause.
Brigitte Kähler-Bock
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 11
Rückblick
Der Tag, an dem Buddha eine Schwimmweste anzog
Sebastian schlug erst leise, dann etwas lauter die Klangschale an, die Meditation begann. Ich
kniete auf meine Kniematte, ein prall gefüllter Packsack unter mir machte diese Position
etwas bequemer. Aber ich saß nicht wie sonst in meinem Boot. Nein, das lag in Sichtweite
weiter hinten auf der Wiese des Konstanzer KC. Ich saß in einer großen Runde mit 8
Gleichgesinnten. Acht Kanadierpaddler, die der Einladung von Sebastian Stetter zum ZenPaddeln gefolgt waren. Über uns schwangen sanft ein paar Äste im leichten Westwind,
einige Schäfchenwolken befleckten den blauen Himmel.
Ich schloss meine Augen, die linke Hand wurde von der Rechten gestützt, alle meine Sinne
konzentrierten sich auf meine Atmung. 15 Minuten hatten wir Zeit, den eigenen Atem zu
beobachten, eine Viertelstunde voller Achtsamkeit. Die Umwelt trat zurück und schaffte
Raum für das Innen. Einzig die Geräusche vom Verkehr auf der nahen Seerheinbrücke
drangen gedämpft zu mir durch.
Über diese Brücke waren auch wir heute Mittag angereist. Tine und ich hatten das Auto
dicht am Seerhein geparkt und waren erstmal in der wunderschönen Konstanzer Innenstadt
essen gewesen. Anschließend wurden die Solos abgeladen und an einer öffentlichen
Slipanlage bei Rheinkilometer 1 zu Wasser gelassen. Ein Novum für uns beide: Unsere erste
Fahrt auf dem Rhein! Wir richteten den Bug stromaufwärts und paddelten langsam zum
Startpunkt des Rheins an der östlichsten Brücke von Konstanz. Hier, am wunderschönen
Rheintorturm, steht das Kilometer 0-Schild, hier beginnt der Rhein.
Seite 12
Herbst 2015
Der Lukendeckel
Nach der Rheinbrücke öffnet sich der Konstanzer Trichter und wir hatten bei schönem Wetter einen faszinierenden Blick über den Obersee bis zu den Alpen. Segel befleckten das tiefe
Blau, eine Fähre steuerte den Hafen an. Rechter Hand liegt die Dominikanerinsel, früher ein
Kloster, wo während des Konstanzer Konzils der Reformator (oder Ketzer, je nach Sichtweise) Jan Hus trotz der Zusicherung freien Geleits durch den deutschen König Sigismund vor
seiner Verbrennung 1415 eingekerkert war.
Die Dominikanerinsel wird durch einen schmalen Kanal von der Stadt getrennt, in dem
ehemaligen Kloster befindet sich mittlerweile ein namhaftes Hotel. Wir paddelten langsam
an der Insel vorbei und bestaunen die schöne Wasserfassade des ehemaligen Klostergebäudes. Anschließend ließen wir den Stadtpark rechts liegen, in dem am Samstag vor unserer
Tour ein großes Kinderfest mit Entenrennen stattfand. Das Entenrennen wurde im Kanal an
der Dominikanerinsel ausgetragen. Auch wir gingen mit einer Ente an den Start, leider
konnte sie sich nicht platzieren, was uns bitter enttäuschte. Der Kanal hatte uns aber schon
während unseres Spazierganges mit seinem klaren Wasser verzaubert.
Wir steuerten auf die Konstanzer Hafeneinfahrt zu, um Imperia, der üppigen Edelhure von
Konstanz, unsere Aufwartung zu machen. Die neun Meter hohe Statue, geschaffen von dem
Künstler Peter Lenk, setzt sich kritisch mit dem Konstanzer Konzil 1414 – 1418 auseinander.
Die sich in vier Minuten um sich selbst drehende und sehr umstrittene Frauengestalt
schmückt die Mole der Hafeneinfahrt.
Imposant schaut sie aus, die Imperia. Und ausgesprochen freizügig!
Vor ihr am Steg liegt die historische Fähre Konstanz, wir aber
paddelten langsam an ihr vorbei,
weiter in das Hafenbecken hinein,
um einen Blick auf das prächtige
Konzilgebäude zu erhaschen. Anschließend traten wir den Rückweg an, diesmal paddelten wir
aber durch den Kanal an der Dominikanerinsel vorbei. Der Kanal
wies eine kräftige Strömung auf,
die uns wie in einen Trichter hinein sog. Ich folgte Tine mit respektvollem Abstand in das unbekannte Gewässer. Das Wasser
selbst war glasklar, so dass wir viele Fische sehen konnten. Wie auf einem Förderband wurden wir durch den Kanal gesaugt. Ich kann bis heute nicht verstehen, warum unsere Ente
hier nicht gewonnen hat! Am Ausgang des Kanals entfuhr mir der kindliche Ruf: „Nochmal!“ Schön war es gewesen!
Nun ließen wir uns von der Strömung des Seerheins mitnehmen und paddelten langsam gen
Westen. War das Wetter am Morgen noch durchwachsen gewesen und gab es gelegentlich
noch ein paar Regentropfen, so setzte sich jetzt die Sonne mehr und mehr durch. Erste
Schweißtropfen zeigten sich, trotz gemächlicher Paddelgeschwindigkeit. Eindeutig zu warm
angezogen! Unser Ziel war der Steg des Kanu-Club Konstanz, wo wir uns mit Sebastian Stetter, einem bekannten ACA-Trainer, zum Zen-Paddeln verabredet hatten.
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 13
Das Wetter war herrlich und wir hatten reichlich Zeit. So war die Entscheidung dann schnell
getroffen, als am rechten Rheinufer ein Biergarten auftauchte, die Flussseite zu wechseln und
rechtsrheinisch anzulegen. Am steinigen Ufer des wenig Wasser führenden Bodensees legten
wir an, banden die Boote wie die Pferde im Western am Saloon an ein Holzgestell, und gingen uns im Biergarten mit kühler Apfelschorle vergnügen. Die Sonne wärmte uns dabei den
verschwitzten Rücken, die Seele baumelte während dessen an der Ufermauer. Doch auch
diese schöne Pause sollte irgendwann ein Ende haben und wir kreuzten abermals den Seerhein, um am Steg der Konstanzer anzulegen.
Dort versammelten sich nach und nach die Adepten des Zen-Paddelns. Boote und Ausrüstung wurden vorbereitet, grüner Tee wurde gekocht und dann saßen wir in der entspannten
Runde auf unseren Kniematten, kosteten von dem leckeren Tee und unterhielten uns, stimmten uns auf die kommende Meditation ein. Als es dann soweit
war, kehrte Ruhe ein, die Augen
aller Beteiligten schlossen sich
und die Klangschale markierte
den Startpunkt und später auch
den Endpunkt der Meditation.
Nur widerwillig öffnete ich die
Augen nach dem Verklingen der
Klangschale. Zu schön, zu intensiv und auch irgendwie verlockend war die Reise ins Innere
gewesen. Gefühle und Erinnerungen kamen hoch und beanspruchten viel Raum in meiner
geschundenen Seele. Rückblickend liefen in mir Filme von
meinen letzten Meditationen ab,
zogen mich zurück in einen Kontext, der von schlimmsten Schmerzen und intensivsten
Glücksgefühlen geprägt war. Nur mühsam erhob ich mich und ging seltsam beschwingt und
schwebend mit den anderen hinüber zu den Booten. Gemeinsam trugen wir die neun Solokanadier auf den Steg und gingen aufs Wasser, sammelten uns und paddelten rüber zum
rechten Rheinufer. Sebastians eigentliches Ziel, jetzt formal zu paddeln, ähnlich den festgelegten Bewegungsabläufen in der japanischen Kampfkunst, konnten wir nicht umsetzen, da
das Paddelkönnen zu unterschiedlich war. So fokussierten wir uns auf die Erlernung/Rekapitulierung von grundlegenden Paddeltechniken und Freestyleelementen. Mit
guten Beispielen zeigte uns Sebastian, wie wir mit Achtsamkeit viel effizienter paddeln
konnten. Wir übten den richtigen Catch, ein sauberes Ankanten und erlebten dann im Free
Spin die Drehfähigkeit der Boote.
Tine und ich gingen nach und nach dazu über, vermehrt Freestyle-Techniken anzuwenden.
So drehten sich unsere Boote bald onside-, bald offside gekantet zu Axle, Post, Christie oder
Wedge. Beide freuten wir uns über die Gelegenheit, wieder mal Freestyleschläge üben zu
dürfen. Sebastian gab uns gelegentlich kleine Tipps, die wir gierig aufsaugten. Aber auch
diese Übungen sollte ein Ende haben und wir paddelten gemeinsam zurück zum Verein.
Boote wurden weggetragen, Material wurde aufgeräumt.
Seite 14
Herbst 2015
Der Lukendeckel
Wir trafen uns abermals zu einer abschließenden Runde auf der Wiese mit unseren Kniematten, tranken den restlichen Tee und versanken durch den Gong der Klangschale erneut für
ein paar Minuten in unser Innerstes. Ein letztes Mal erklang die Schale und beendete das
Zen-Paddeln. Wir verluden unsere Boote, unterhielten uns noch mit einigen der Teilnehmer,
um uns dann zu verabschieden. Müde stiegen wir ins Auto, mittlerweile war es völlig dunkel geworden. In Gedanken versunken fuhren wir zurück nach Iznang, wo wir unsere Lager
beim KC Singen aufgeschlagen hatte. Noch lange sollte die Klangschale in meiner Seele
nachklingen!
Ralf Richter
Berichtigung
Leider ist mir in meinem Bericht „Das Weser-Duett: heiße Nutella und weißer Raureif“ in
der Sommer Ausgabe 2015 ein Fehler unterlaufen, den es zu berichtigen und zu entschuldigen gilt.
Die Kanuten Klaus und Horst sind nicht die 53km-Strecke gepaddelt, sondern die 80km Tortur, pardon, Tour. Die Herren hätten, „hätte Horst nicht am Morgen so getrödelt“ rief mir
empört Klaus zu (es war, glaube ich, sogar vom Schönheitsschlaf bzw. Erholungsschlaf die
Rede), sogar ihre persönliche Bestzeit unterboten, die sie aber somit um 3 Minuten verpasst
haben! Laut Auskunft der Beteiligten sei eine Pause leider zu lang ausgefallen. Die genaue
Zeitangabe bin ich leider nicht befugt anzugeben, und um weitere Missverständnisse zu
vermeiden, bleibt das auch so.
Ich gratuliere den Herren nachträglich zu ihrem Weser-Ritt und freue mich jetzt schon auf
den nächsten gemeinsam bestrittenen Weser-Marathon, dann aber mit der Stoppuhr unter
dem Kiel.
Claudia Bigos
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 15
Vorschau
Weihnachtsfeier
Am 14.12.15 findet ab 18 Uhr unsere Weihnachtsfeier im
Bootshaus statt.
Bei Kaminfeuer und Kerzenschein gibt es weihnachtliches Gebäck, Weihnachtslieder, Adventsgeschichten und Weihnachtsgedichte und natürlich ein wenig Seemannsgarn. Eine gute
Gelegenheit, gemeinsam auf das Paddeljahr 2015 zurückzublicken! Jeder kann Beiträge mitbringen.
Herzliche Einladung!!
Fahrtenleiter gesucht
Am 5.12.15 findet die Rintelner Eisfahrt statt. Wer Lust hat, mit Nikolausmütze und Paddelpfötchen die Weser von Hameln bis Rinteln zu fahren, ist herzlich eingeladen, an dieser einzigen winterlichen Gemeinschaftsfahrt teilzunehmen. Es gibt bestimmt wieder diverse weihnachtlich geschmückte Boote (inklusive Beleuchtung!!) zu bestaunen. Leider gibt es für diese
Fahrt noch keinen Fahrtenleiter. Also rafft euch auf – weg von Kamin und Heizung und rein
ins eiskalte Paddelvergnügen!
Seite 16
Herbst 2015
Der Lukendeckel
aus dem Verein
Kurzmeldungen vom Bootswart
Boot bitte markieren und zuordnen
Schon seit einiger Zeit sind auf den Innenseiten der Türen zu den Gängen Listen der
Liegeplätze ausgehängt. Warum sind diese Listen wichtig? Weil wir wissen müssen, welches
Boot zu wem gehört. Leider gibt es immer noch herrenlose Boote, die Liegeplätze belegen
oder in der Dachkonstruktion lagern, wo sie nicht hingehören.
Mittlerweile konnten wir fast alle Boote Eignern zuordnen. Seit Mai sind auch die Vornamen
der Eigner aufgeführt, um Verwechslungen auszuschließen. Ich möchte alle Mitglieder
bitten, die Listen bei nächster Gelegenheit (z. B. beim Herbstputz) durchzusehen und ggf.
Ergänzungen oder Korrekturen auf der Liste zu vermerken. Außerdem ist es wichtig, den
eigenen Namen oder einen Bootsnamen anzubringen. Das gilt bitte auch für
Wildwasserboote oder die Boote im Dachstuhl! Wir werden die Listen bei der nächsten
Jahreshauptversammlung der Abteilung aushängen. Dann ist die letzte Gelegenheit, sein
Eigentum kenntlich zu machen. Boote, die dann immer noch nicht markiert sind, müssen als
herrenlos betrachtet werden und werden u. U. entsorgt!
Wanted
3 gelbe Vereinspaddel sind
verschwunden
Seit dem Sommer werden 3
Vereinspaddel der Marke "Kober" (Typen
Baltic, Yukon und Lago) vermisst. Sie
haben einen schwarzen Schaft und gelbe
Blätter aus Thermoplast. Das ist sehr
ärgerlich, da es sich um sehr gutes
Material handelt. Für sachdienliche
Hinweise, die zur Wiedererlangung der
Paddel führen, ist eine Belohnung von
einer Flasche Wein ausgesetzt. Aber
Scherz beiseite, bitte helft mit.
Hans-Jürgen Daniel
(Anmerkung d. Red.: Nein, Raffael hat sie nicht geklaut….)
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 17
der besondere Bericht
Rheintour von Bingen nach Düsseldorf
Im Frühjahr 2014 habe ich auf Spiekeroog Kai Schulz aus Düsseldorf kennengelernt. Da Düsseldorf ja bekanntlich am Rhein liegt, ist er somit Kai sein Heimatgewässer.
Es war schon lange ein Wunsch von mir mal auf diesem großen Strom zu paddeln. Ich erzählte Kai davon und so kam es dazu, dass mein Wunsch im Mai diesen Jahres Wirklichkeit
wurde.
Am Freitag den 1. Mai starteten wir, Marcel (Freund von Kai), Andreas (mein Freund aus
Kiel), Kai, Chrissi und ich von Bingen aus unsere Tour. Das Bootshaus unserer Düsseldorfer
Freunde sollte das
Ziel sein.
Nachdem die Boote
gepackt waren paddelten wir über einen alten Rheinarm
in den Strom. Sogleich bemerkten wir
die starke Strömung
an man sich erst
einmal ein paar
Paddelschläge gewöhnen musste. Zügig ging es an allerlei Weinbergen und Burgen vorbei. Das Wetter spielte auch mit, es war
trocken bei angenehmen Temperaturen. Gegen Mittag erreichten wir die Loreley bei Sankt
Goarshausen. Dort habe ich eine Spitzengeschwindigkeit von 16 km/h mit dem GPS gemessen, da kommt man schon voran! Im Mittel lag bei unserer Fahrt die Strömung bei ca. 8
km/h. An der Loreley ist der Rhein sehr
eng und Kurvig und stellt daher auch
für die Schifffahrt eine große Herausforderung dar. Der starke Schiffsverkehr ist auch eine neue Erfahrung für
uns Erstbefahrer gewesen. Manchmal
hätte man sich einen Rückspiegel gewünscht, es war eigentlich immer ein
Schiff zu sehen. Unsere erste Übernachtung machten wir in Koblenz bei einem
Kajakverein den wir nach 65 km am
späten Nachmittag erreichten.
Der Beginn des zweiten Tages unserer Reise war zuerst recht trüb und kalt. Doch bald
kämpfte sich die Sonne durch und es wurde ein schöner Tag. Die steilen Hänge des Rheintals taten sich nun weiter auf, der Strom wurde noch breiter und entlang an kleinen Städtchen und Weinbergen führte uns der Weg Richtung Köln. Zur Stärkung bzw. zum Bewegen
der lahmen Knochen machten wir hier und da mal Pause und genossen einfach das Hier
Seite 18
Herbst 2015
Der Lukendeckel
und Jetzt. Vorbei an unserer ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn, den Resten der
Brücke von Remagen und vielen, vielen Burgen erreichten wir gegen Abend nach 91
km kurz vor Köln einen Kajakverein wo wir herzlich aufgenommen wurden. Zu unserer großen Freude hatten die Jungs und Mädels gerade ein kühles Fässchen Kölsch
angezapft zu dem sie uns herzlich eingeladen haben.
Mit nun schon etwas müden
Knochen starteten wir um 9 Uhr
zu unserem letzten Tag auf dem
Rhein. Schon bald war in der Ferne der mächtige Kölner Dom zu
sehen und wir erreichten , wieder
bei bestem Wetter, die Stadt Köln.
Nach Köln wurde es industriell.
Die Fordwerke und die Chemiefabriken von Bayer Leverkusen säumten nun die Ufer. Die
ganze bisherige Tour mäanderte der Rhein immer gemächlich hin und her, so viel es
auf, dass wir nun mal ein fast gerades Stück von ca. 10 km vor uns hatten, welches
wir aber aufgrund der starken Strömung schnell hinter uns ließen. So langsam kamen wir unserem Ziel, Düsseldorf, näher. Die Skyline zeigte sich etwas moderner als
die von Köln. Mächtige Brücken verbinden die Stadt links und rechts des Rheins. Zu
unserer sich langsam einstellender Abschiedsstimmung gesellte sich dann leider
doch noch einsetzender Regen, der aber dieses tolle Erlebnis nicht trüben sollte. So
ging unsere Rheintour nach weiteren 71 km am Bootshaus unserer Düsseldorfer
Freunde, glücklich und zufrieden über das Erlebte, zu Ende.
Vielen Dank noch mal an Kai und Marcel für die Organisation des Bootstransfers
und großen Respekt an Chrissi der diese doch recht lange Tour, insgesamt 227 km,
super mitgepaddelt ist und wie wir alle viel Freunde an dem Erlebten hatten.
Ahoi, Jürgen Müller
Der Lukendeckel
Herbst 2015
Seite 19
Ausblick
Termine
4.11.15
9.11.15
14.11.15
15.11.15
22.11.15
30.11.15
Monatsversammlung, 19 Uhr
Nachtpaddeln, 18.30 Uhr, bitte Beleuchtung/Lampen mitbringen
Wanderwarte-Tagung im Bezirk, BKC, 14 Uhr
2. Braunschweiger Kanumarathon, Infos unter www.bs-km.de
Kentertraining WOB, 18.30 bis 20.30 Uhr*
Weihnachtsmarktbesuch, ab 18 Uhr, Treffpunkt Burggraben
2.12.15
5.12.15
3.12.15
13.12.15
14.12.15
15.12.15
Monatsversammlung, 19 Uhr
Rintelner Eisfahrt, Fahrtenleitung noch offen
Hallentraining für alle Interessierten bis 15 Jahre, Comeniushalle , 18-19 Uhr
(danach jeden Donnerstag)
Kentertraining WOB, 18.30 bis 20.30 Uhr*
Weihnachtsfeier im Bootshaus, 18 Uhr
European Outdoor Film Festival, Stadthalle (Karten bei SFU)
6.1.16
17.1.16
24.1.16
Monatsversammlung, 19 Uhr
Kentertraining WOB, 18.30 bis 20.30 Uhr*
Kentertraining WOB, 18.30 bis 20.30 Uhr*
3.2.16
7.2.16
13.2.16
21.2.16
Monatsversammlung, 19 Uhr
Kentertraining WOB, 18.30 bis 20.30 Uhr*
Bezirkstag. MTV Peine, 14 Uhr
Bosseln, 13 Uhr Treffpunkt Endstation Weserstraße, ab 17 Uhr
Grünkohlessen „Zur Rothenburg“
Kentertraining WOB, 18.30 bis 20.30 Uhr*
28.2.16
* Termine Kentertraining unter Vorbehalt der Bestätigung durch die Stadt WOB, bitte
Aushang abwarten
Impressum
Der Lukendeckel
Die Mitgliederzeitung des RSV Braunschweig, Kanu-Abteilung
Abteilungsleiter
Ralf Richter
Redaktion
Konstanze Wolgast
Bootshaus, Werkstättenweg 8, 38122 Braunschweig
Telefon: 0531/ 83242
E-Mail: [email protected]
http://rsv-braunschweig.net
Fotos S. 1, 3, 6, 9, 15 Claudia Bigos; S. 5 Konstanze Wolgast, S. 7 Andreas Oltmann, S. 8, 12-14
Christine Löffler, S. 16 Wilfried Quadfasel, S..18, 19 Jürgen Müller
Seite 20
Herbst 2015
Der Lukendeckel