FG Magazin 3/2015

FG Magazin
Das Magazin des FG Basel
3/2015 – Sommer 2015
Seite 6
Glück – Begabung – Erfolg
Seite 12
Slam Poetry at FG Basel
Seite 34
Maturitäts- und Abschlussfeiern
ISSN 2296-8997
Einzelpreis CHF 6.–
Impressum
www.fg-basel.ch
Jung sein lohnt sich!
Attraktive Vergünstigungen und viele
Vorteile bei Nightlife, Shopping, Food
und Lifestyle. Die Maestro-STUcard gibt
es gratis bei der Basler Kantonalbank.
Konto eröffnen und sofort profitieren!
www.bkb.ch/stucard
Impressum
ISSN 2296-8997
© FG Basel, 2015
Auflage 4000 Exemplare; Herausgeberin FG Basel; Beiträge 5Sek, Holly Ashton, Belinda Cousin, Daniel Deiss, Stephanie
Feddern, Fabien Lindenmann, Joana Locher, Katja Lorenz, Corinne Maiocchi, Renata Müller, Stefan Raich, Dr. Stephan Sauthoff,
Tanja Schmid, Bruno Schull, Joachim Seiffert, Finja Sens, Agote Siupsinskas, Madeleine Sunier; Bilder FG Magazin, ausser: Ernst
Fritz-Schubert (S. 6), Dagmar Sens (S. 50), Dr. Ulrike Stedtnitz (S. 7). Redaktion FG Magazin, Scherkesselweg 30, CH-4052 Basel,
[email protected]; Lektorat, Gestaltung und Korrektorat Mirjam T. Jenny Dorn; Herstellung aloona GmbH, CH-4125
Riehen.
Titelbild: Sport- und Spieltag am 30. Juni 2015 (siehe auch S. 26 f.).
Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit schriftlicher Genehmigung
der Herausgeberin und mit Quellenangabe gestattet.
2
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.chInhalt
Inhalt
Seite 10
Seite 13
Seite 26
Editorial
5
FG Pädagogik
Glück – Begabung – Erfolg
Rückblick auf Highlights in der Begabungsförderung
6
8
FG intern
Projektwoche der FG Basis und FG Primar
10
Slam Poetry at FG
12
Verflixt und zugenäht
13
Der verschwundene Herr Nanni. Ein FG-Krimi
17
Die Kunsttage
18
Sozialwoche 5Sek, 20.–24.4.2015
20
Nuestro viaje a Madrid
22
Herzsektion23
Klassenlager der 3./4. Primar in Läufelfingen/BL
24
Sport- und Spieltag 2015
26
Maturaarbeit von Joana Locher, 4Ga
28
Jubiläen28
Mein FG Basel
Das FG Basel am Credit Suisse Cup 2015
29
FG intern
Ausflug nach Augusta Raurica
30
Mein FG Basel
Wir gratulieren …
Maturitätsfeier am FG Basel
Unsere Preisträger 2015
Abschluss FG Sekundar – unendliche Möglichkeiten
Der 43. Maturand am FG Basel
34
36
39
40
41
FG Partner
«Unmusikalische Menschen gibt es nicht»
42
FG intern
Wild Workshop
44
FG historisch
1939–49: Krieg. Die Existenz­krise der Schule
45
FG intern
Erweitertes Angebot – Abschlussveranstaltungen
48
FG kurz & bündig
Ferienbetreuung im Herbst
Erfolg am UBS Kids Cup 2015
50
50
FG Agenda
51
Seite 36
FG Magazin — Sommer 2015
3
Inserate
www.fg-basel.ch
FG
Ball
2015
Im Stadtcasino Basel
Samstag, 21. November 2015
www.fg-basel.ch
4
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.chEditorial
Liebe Leserin
Lieber Leser
«70 % aller Berufsentscheide beruhen auf reinem Zufall!» Mit dieser Aussage rüttelte Frau Dr. Ulrike Stedtnitz die Zuhörer ihres Referates zum Thema «Mythos
Begabungsförderung» auf. Einerseits erschreckt wohl diese Tatsache, andererseits wirkt sie auch beruhigend. Zeigt es doch auf, dass der Mensch ein zu komplexes System und daher nicht immer einfach planbar ist. Potenzialentfaltung
und damit erfolgreiche Leistungsfähigkeit sind von vielen Faktoren abhängig und
laufen sicher nicht linear ab, noch weniger sind sie gar ein Zustand. Darin sind
sich die beiden Referenten Ulrike Stedtnitz und Ernst Fritz-Schubert, die unsere
Vortragsreihe zu aktuellen Bildungsthemen eröffneten, einig (mehr dazu S. 6 f.).
Es braucht mehr als einfach nur Begabung und Wissen!
Albert Einstein soll über sich gesagt haben: «Ich habe keine besondere Begabung,
sondern bin nur leidenschaftlich neugierig». Seine Aussage beschreibt meines
Erachtens kurz und bündig einen wesentlichen Punkt, wenn wir uns dem Thema Begabungsförderung zuwenden! Begabt sind wir alle, aber es gilt die Neugier der Kinder und Jugendlichen wach zu halten! Dies tönt einfach, erfordert
aber pädagogisches Geschick. Finden Sie in dieser Ausgabe ein breites Spektrum
an Beispielen, die aufzeigen, wie wir am FG Basel auf allen Altersstufen die Neugierde unserer Schülerinnen und Schüler wecken. Von den Highlights aus der
Begabungsförderung (S. 8 f.), über das Projekt «Der verschwundene Herr Nanni» (S. 17) und Wild Workshops (S. 44) bis zu den Kunsttagen (S. 12–16 und 18–
20)! Alles Leckerbissen, die nebst Begabung auch Engagement und Kreativität
von allen Beteiligten abverlangten.
42 Maturandinnen und Maturanden und zwölf Sekundarschülerinnen und Sekundarschüler haben dieses Jahr ihre Ausbildung bei uns am FG Basel erfolgreich abgeschlossen. Schon Immanuel Kant sagte: «Der Ziellose erleidet sein Schicksal – der Zielbewusste gestaltet es». In diesem Sinne wünsche ich allen unseren
Schulabgängern, den Abschlussschülerinnen und Abschlussschülern unserer 5Sek
ebenso wie unseren Maturandinnen und Maturanden, dass sie bei ihrem nächsten Lebensabschnitt zu den Gestaltern gehören. Mehr dazu S. 34–41.
In dieser Sommerausgabe des FG Magazins blicken wir einerseits zurück auf
das immer ereignisreiche letzte Schulquartal. Andererseits sind schon alle damit beschäftigt, das neue Schuljahr zu planen. Wir alle freuen uns, wenn es am
17. August 2015 heisst «Die Ferien sind vorbei! Wir wünschen allen einen guten
und erfolgreichen Schulstart!»
Ich wünsche Ihnen eine erholsame und ruhige Sommerzeit und viel Spass beim
Geniessen dieser Sommerausgabe!
Belinda Cousin, Rektorin
FG Magazin — Sommer 2015
5
FG Pädagogik
www.fg-basel.ch
Glück – Begabung – Erfolg
Im Rahmen unserer Vortragsreihe zu aktuellen Bildungsthemen konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer
neue Erkenntnisse gewinnen und miteinander diskutieren. Angefangen bei der Frage «Was ist eigentlich
Glück?», vorgebracht von Ernst Fritz-Schubert, und weitergeführt mit der Frage «Was wissen wir über Potenzialentfaltung?» durch Dr. Ulrike Stedtnitz konnten Einblicke in die Arbeit der Referenten gewonnen
werden.
Was ist denn nun Glück? Ernst FritzSchubert versteht darunter nicht
das Dauerschweben auf einer rosaroten Wolke, vielmehr macht er
sich auf die Suche nach den guten
Gründen für das gelingende Leben.
Dazu gehören die Entdeckung des
eigenen Selbst mit all seinen Potenzialen auf dem Weg zu einer persönlichen Meisterschaft, die Suche
nach dem Sinn und den wirklich
wichtigen Menschen im Leben. Dabei darf die Lebensfreude ebenso
wenig vergessen werden wie die
heitere Gelassenheit, um nicht in
jeder Krise eine Katastrophe zu sehen, sondern sie als Herausforderung zu begreifen. Er vertritt damit
die Meinung vieler Studien, die aufzeigen, dass glückliche Menschen
einen Vorsprung haben.
Glückliche Menschen sind:
sozialer (University of Illinois)
kreativer (Harvard Business
School)
lösungsorientierter (University
of California)
engagierter (Gallup Institut
Deutschland)
belastbarer (Harvard Public
School of Health)
lernen schneller (Universität
Magdeburg)
Wie aber gelingt es, dieses tiefe Gefühl zu entwickeln und für sich selbst
zu nutzen? Während seines Referates bei uns am FG Basel durften wir
als Zuhörer mittels einer Übung eintauchen. Es ging um die Frage, welcher Anlass in uns hoch kommt beim
Gedanken an einen glücklichen Moment. Was machte diesen Moment
so speziell? Nun, was brauche ich
zum glücklich sein? Fritz-Schuberts
Antwort: Sinn, Freiheit und Sicherheit.
Natürlich sind auch erworbene Kompetenzen von Bedeutung. Dabei spielt
in Fritz-Schuberts Ausführungen die
Achtsamkeit eine wichtige Schlüsselrolle. In unserer schnelllebigen
Zeit gelingt es uns oft nur noch,
oberflächlich zu beobachten und
wahrzunehmen. Wie sollen wir ohne
Achtsamkeit herausfinden, was wir
machen wollen, also was wir erreichen wollen? Es braucht für diesen
Prozess eine gute Dosis Achtsamkeit, nebst guten Beziehungen, einem gesunden Mass an Anstrengung, dauerndem Lernen, der wiederkehrenden Frage nach der Sinnhaftigkeit und viel Motivation.
So gelingt es gemäss Fritz-Schubert,
aus der Rolle des Erdulders (kein
glücklicher Zustand) in die Rolle
des Gestalters (Zustand voller Lebensfreude und Lebenskompetenz)
zu kommen. Er redet von einem
Prozess (Abb. 1 und 2), der uns durch
unser Leben begleitet. In seinem
Konzept, das an vielen Schulen in
Deutschland bereits eingeführt
und evaluiert wurde, schlägt er für
jeden Prozessabschnitt altersange­
passte Übungen vor. Es ist somit
ein Konzept, das sowohl Philosophie als auch Lernkonzept ist.
Der Schnittpunkt der beiden Referate ist im Wesen des Gestalters und
im Weg zu diesem Zustand zu sehen. Dr. Ulrike Stedtnitz zeigt in ihrem Referat unter anderem auf, was
wir benötigen, um an unser Leistungspotenzial zu kommen. Nun, sicher soll-
Das FSI-­‐Handlungskonzept
Gestalter
Lebensfreude Reflexion
Umsetzung
Umsetzung Planung
Entscheidung
Reflexion Planung Visionen
Entscheidung Stärkung
Erdulder
6
Stärkung Vision 2 Abb. 1
3 Lebenszeit Abb. 2
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Pädagogik
ten wir im Zustand des Gestalters
sein.
Stedtnitz startete ihr Referat mit der
Biografie eines Hochbegabten und
der Frage an das Publikum, welche
Chance das Publikum dieser Person
einräumt.
2 Biografien
von „Hochbegabten“
Create Your Life.
Mann, USA
Adoptiert als Baby, leibl. Eltern Universitätsabsolventen
Adoptivvater ist Mechaniker und Schreiner, lehrt Sohn,
elektronische Geräte auseinanderzunehmen
Lernt mit Hilfe des Adoptivvaters schon vor der Schule lesen,
überspringt eine Klasse (Schule empfiehlt eigentlich zwei)
Schulzeit sehr schwierig, Klassenclown
Adoptiveltern stecken alle Ersparnisse in ein teures College,
doch Sohn bricht dieses nach 6 Monaten ab und tingelt in
der Welt herum, geht in einen indischen Ashram und
experimentiert mit LSD.
www.stedtnitz.ch
Relativ rasch löst Stedtnitz das Rätsel auf – es handelt sich um einen
Ausschnitt aus der Biografie von
Steve Jobs, Vater der digitalen Revolution. Nun, der Mensch ist nicht
einfach zu deuten und was als Potenzial zu einem bestimmten Zeitpunkt gesehen wird, kann sich vom
Endprodukt ziemlich unterscheiden.
Stedtnitz zitiert aus der Terman-Studie (Abb. 3) und zeigt auf, dass es
nebst einem hohen IQ noch weitere Kompetenzen benötigt, die es ermöglichen, das Leistungspotenzial
zu entfalten.
words, there is a lot more to making it – including hard work, luck,
social contacts, good health, and
social skills – than being academically gifted.» Wikipedia
Einsatz, Glück, Beziehungen, Gesundheit und Empathie! In diesem
Punkt gehen die beiden Referenten von sehr ähnlichen Grundvoraussetzungen aus.
Es braucht mehr als Begabung!
Stedtnitz fragt ins Publikum, welche Kompetenz die Zuhörer den
Kindern von heute mitgeben würden. Erfreulicherweise kommt das
Publikum zum Schluss, dass Kinder
Lebensfreude brauchen und ein grosses Mass an Sozialkompetenz.
Stedtnitz leitete damit direkt über
zu Renzulli & Reis und dem DreiRinge-Modell zur Hoch-/Bestleistung (Abb. 4):
Fähigkeiten +
Create+ Your Life.
Kreativität
Engagement +
= bereichsspezifische
Bestleistung
hmte Langzeitforschung –
ersagekraft?
Eine Formel, die einleuchtet, betrach-
tet man Personen aus Wissenschaft,
Musik und Sport, die Höchstleistungen erbringen.
Grösse, die sich ständig verändert.
Reflektieren und Üben sind daher
ebenso wichtig wie die Improvisation. In einer schnelllebigen Zeit, die
unsicher ist und wenig verlässlich,
braucht es nebst Engagement und
Begabung ebenso viel Kreativität.
So gesehen heisst das für die Begabungsförderung an einer Schule, dass Begabungsförderung alle
angeht. Es ist nicht eine Frage des
IQ, es ist vielmehr eine Frage der
Individualisierung und der Stärkenorientierung an einer Schule.
Hier schliesst sich der Kreis zum ersten Referat von Ernst Fritz-Schubert. Stärkenorientierung heisst Arbeit am Selbstwert der Schülerinnen und Schüler. Es heisst für einen
Lehrkörper ein hohes Mass an Achtsamkeit und Engagement zu zeigen, damit unsere Schülerinnen und
Schüler möglichst individuell auf
den weiteren Lebensweg vorbereitet werden können.
Sicher haben die Referate viele von
uns angeregt, die angesprochenen
Ansätze weiterzuverfolgen. Es lohnt
sich, denn was könnte
erfüllender
Create
Your Life.
sein, als glückliche Kinder und Jugendliche, die sich als Gestalter sehen und ihren Lebensweg mit Zuversicht und Engagement verfolgen.
zulli
& Reis: Das Drei-Ringe-Modell
d up in menial jobs; and it appears that the
than others from similar social class
Hoch-/Bestleistung
a lot more to making it—including hard
«Many of the ‹genius› children wound
up in menial jobs; and it appears
that the participants as a whole did
no better than others from similar
social class backgrounds. In other
alth, and social skills—than being
Leistungsexzellenz ist keine statische, sondern eine von Erfahrungsund Lernmöglichkeiten abhängige
Belinda Cousin
keiten +
ivität +
gement
eichsspezifische
.stedtnitz.ch
eistung
Abb. 3
das „Hahnentrittmuster“
FG Magazin — Sommer 2015
Abb. 4
7
FG Pädagogik
www.fg-basel.ch
Rückblick auf Highlights in der Begabungsförderung
Auch in diesem Schuljahr gab es einige tolle Projekte, die in der Raketenstunde umgesetzt wurden. So wurde eine Wasser-Rakete gebaut, welche quer über den Schulhof flog. Es wurde von einem Schüler ein Kochbuch zusammengestellt. Wir zauberten, experimentierten und bauten auch fleissig: so zum Beispiel ein Modell
der ISS (International Space Station) sowie eine Cigar-Box-Guitar. Manchmal waren auch Ausflüge im Rahmen der Projekte angebracht, so ging es ans CSI Basel, in die Blindenhundeschule in Allschwil/BL sowie ins
Anatomische Museum Basel.
Projekt Blindenhund
Julie, 10 J., hat sich intensiv mit dem
Thema Blindenhunde auseinander­
gesetzt. Gemeinsam haben wir an
einem Samstag die Blindenhundeschule in Allschwil/BL besucht und
uns alles rund ums Thema erklären
lassen. Wir durften die Welpenstation besuchen und bekamen einen
Einblick in die Erziehungsarbeit und
das Training der Hunde, bis sie tatsächlich zu einem vollständigen Blindenhund ausgebildet sind. Julie hatte grosse Freude an diesem Projekt. Mit viel Engagement hat sie
ein Plakat gestaltet, welches sie bei
ihrem Vortrag in ihrer Klasse unterstützte. Sie trat kompetent und sicher auf und begeisterte ihre Mitschüler mit viel Detailwissen zum
Thema Blindenhunde.
Projekt ISS
(International Space Station)
Paul, 10 J., hat grosses Interesse an
Raketen und dem All. Er baute die
Raumstation ISS nach und beschriftete sein Modell. Zudem beschäftigte er sich intensiv mit den Bauteilen dieser Station und den einzelnen technischen Feinheiten und
ihrer Funktionsweise. Er hat seinen
Vortrag in einem gebastelten Raumanzug vorgetragen und dabei verschiedene Medien eingesetzt. Es
entstand eine spannende Diskussion nach seinen Ausführungen und
er konnte seine Begeisterung auf
seine Mitschüler übertragen.
Projekt Cigar-Box-Guitar
Johannes, 9 J., äusserte den Wunsch,
ein Musikinstrument bauen zu
wollen, als er in die Raketenstunde
kam. Gemeinsam machten wir uns
daran, dieses Ziel zu erreichen. Dabei sollte neben der Herstellung der
Gitarre auch der geschichtliche Hintergrund etwas beleuchtet werden.
Diese Art von Gitarren gab es schon
vor mehr als 100 Jahren in den USA.
Arme Musiker, die kein Geld für ein
«echtes» Instrument hatten, bauten
aus einer Zigarrenkiste eine Gitarre, in dem sie einen Besenstiel in
die Kiste steckten und diesen mit
ein bis zwei Seiten bespannten. Die
Cigar-Box-Guitar war geboren! Heute, in der Zeit der High-End-Instrumente, wollen viele Blues-Fans den
rauen und ursprünglichen Sound
wiederbeleben und bescheren dieser Gitarre ein Revival.
8
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
Projekt Lunge – Anatomie und
Funktion
Philipp, 10 J., schlüpfte in die Rolle
des Arztes und erklärte seinen Mitschülern die Anatomie sowie die
Grundlagen der Funktionsweise der
Lunge. Er beschäftigte sich intensiv mit Fachliteratur und wir besuchten zudem gemeinsam das Anatomische Museum in Basel, um eiFG Magazin — Sommer 2015
FG Pädagogik
nige Exponate hautnah sehen zu
können. Seine Präsentation basierte auf dem Einsatz verschiedener
Medien, deren Kompetenzen er teilweise bereits beherrschte. Über die
Arbeit an diesem Projekt konnte er
diese aber auch noch weiter ausbauen. Philipp zeigte viel Ausdauer und Willen, sich die medizinische
Terminologie bezogen auf die Lun-
ge anzueignen. Er gestaltete einen
Tisch mit verschiedenen Modellen
zur Funktionsweise des Zwerchfells
und zum Aufbau der Lunge. Am
Ende erwartete seine Mitschüler ein
Quiz, mit dem Philipp überprüfen
wollte, was sich seine Klassenkameraden merken konnten.
Katja Lorenz
9
FG intern
www.fg-basel.ch
Projektwoche der FG Basis und FG Primar
In der diesjährigen Projektwoche beschäftigten wir uns mit dem Thema «Biene». Jeder Tag stand unter
einem anderen Motto, damit die Kinder sich möglichst vielfältig mit dem Thema auseinandersetzten konnten. Jeder Morgen begann mit einem gemeinsamen Einstieg. Dabei stimmten wir uns mit einem Bienenlied
und einer Bilderbuchgeschichte ein. Danach ging es mit verschiedenen Posten in stufenübergreifenden
Gruppen weiter.
Der Montag war der Kreativität gewidmet. Miteinander entstanden sehenswerte Produkte wie beispielsweise ein Wildbienenhaus, geflochtene Zäune oder wollige Bienenpompons. Am Dienstag beschäftigten wir uns mit der Anatomie
der Biene, der Honigproduktion und
dem Aufbau des Bienenstocks. Der
Mittwoch stand im Zeichen des sinnlichen Lernens. An verschiedenen
10
Posten wurden unsere Sinne angeregt, indem Kerzen gerollt, Bilder
mit Wachskreide gemalt oder Honigprodukte gebacken wurden. Der
Ausflug am Donnerstag erfolgte in
den jeweiligen Klassenstufen. Alle
Kinder durften bei verschiedenen
Imkern hautnah miterleben, wie die
Arbeit eines Imkers aussieht. Es war
ein sehr spannendes und eindrückliches Erlebnis. Der Freitag bildete
den Abschluss der Projektwoche.
Gemeinsam wurde nochmals musiziert oder angefangene Arbeiten
zu Ende gebracht. Zum Ausklang
der erlebnisreichen Woche durften
die Primarkinder den Film «More
than Honey» und die Basiskinder
«Biene Maja» anschauen.
Tanja Schmid
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
11
FG intern
www.fg-basel.ch
Slam Poetry at FG
Slowly, but surely slam poetry is becoming established at our school:
from June 1–3 the annual «Kunsttage» took place. In addition to visual arts, poetry was offered as one of the options for students.
What is slam poetry? It is based on
spoken-word performance. The poets create their own texts, using
their own life experience and language as a starting point. These
texts are then performed on stage,
in front of an audience. Theatrical
performance – including voice modulation, body language and timing
– is therefore an essential part of
this art form.
The poetry group this year consisted mostly of 2G students. The team
of teachers was complemented by
Dominik Muheim, a local young slam
poet who has won several awards
for his work already. He was the
students’ primary guide in their creative process – from the first idea
to the finished text to the performance on stage. Most chose to work
in small groups of two or three.
The culmination of the «Kunsttage»
was the event on Wednesday even-
12
ing, where the results of three days
of artistic work were displayed –
which were as varied as students’
personalities and backgrounds.
The event started with several classes of younger students (Challenge,
2P and S1), who Nonnie Florack and
Katharina Loeliger had worked with,
performing their poems in the hallway on the ground floor, with their
texts displayed on posters in the
background. This provided a perfect opening to the event.
Dominik Muheim led through the
second part of the evening, the
programme on stage. Students from
different classes presented their
work: there were Challenge students reading their «Elfchen» mini
poems (and concluding with a lovely group performance), but also Se­
kundar and Gymnasium students.
The topics of the texts covered a
wide range, from «Apfelbaum» to
the First World War to «Kobold» to
mathematics, love poems and many
others. Some students chose to
show their work visually, through a
PowerPoint presentation, rather than
vocally. The overall level of the texts
and the performances was impressive. It was a most enjoyable evening for those who were there, and
we hope to see many similar such
events in the future!
Stephanie Feddern
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG intern
Verflixt und zugenäht
Wir alle kennen wohl den Umstand, in eine Situation zu geraten, wo
man nicht weiter weiss – es fühlt sich so an, als ob man in eine Sackgasse geraten ist. Man grübelt und hinterfragt sich, dreht sich im
Kreis und ist am verzweifeln und findet keinen Zugang zur Lösung des
Problems … es ist einfach … ja, «verflixt und zugenäht»!
Die griechische Sage des «Gordischen Knotens» umschreibt diese Situation: Ein unlösbarer Knoten widersteht sämtlichen Bemühungen
und lässt sich nicht öffnen. Bis eines Tages Alexander der Grosse den
Knoten einfach mit einem Schwerthieb trennt und so das Rätsel auf
unkonventionelle Art löst.
Ist somit jedes Rätsel zu lösen? Ist
es vielleicht einfach so, dass man
«nur» seine Verhaltensweisen ändern muss und sich auf eine gänzlich neue Weise der kniffligen Aufgabe nähert?
Die Lösung ist schon immer da. Es
bedarf häufig einfach einer neuen
Sichtweise.
Dieser Gedanke basiert auf einer positiven Grundeinstellung: Alles ist
FG Magazin — Sommer 2015
möglich – du musst aber wollen
und sehen!
Mit grosser Lust und guter Laune
gestalteten die Klassen 3Ga/b und
4Ga/b während der diesjährigen
Kunsttage ihre Werke. Manche griffen das Thema des «Gordischen Knotens» auf oder nahmen sich diverser Irrwege an. Gerade die menschliche Psyche bietet sich hier ja vortrefflich an …
Im Fach Bildnerisches Gestalten (BG)
wurde in erster Linie räumlich mit
Ytong gearbeitet. Ytong ist ein leicht
poröser Baustein, welcher relativ
leicht zu bearbeiten ist.
Zusätzlich entstanden auch ein paar
wenige malerische Arbeiten.
Im Fach Technisches Gestalten (TG)
entstanden nach diversen Sägeund Schleifarbeiten knifflige Holzwürfel.
Nicht jedes Werk erschliesst sich
dem Betrachter sofort. Möglicherweise ist auch der Betrachter in seiner Art und Weise gefordert, wie er
sich einer Situation annähert.
So wirken die Werke so, wie es eigentlich jedes qualitativ gute Kunstwerk tun sollte: Sie lassen in uns
etwas anklingen und Bewegung
entsteht. Zuerst ist diese Bewegung
in uns selbst spürbar und im besten Fall wirkt sie darüber hinaus
und macht sich in unserem Denken und Handeln bemerkbar.
Die Bildbeispiele auf den nächsten
drei Seiten zeigen Situationen aus
dem Arbeitsprozess und eine Auswahl fertiger Werke.
Stefan Raich,
13
FG intern
14
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
15
FG intern
16
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG intern
Der verschwundene Herr Nanni
Ein FG-Krimi
Die Piloten (Begabungs- und Begabtenförderung 2. und 3. Progymnasium) schrieben, gestalteten und publizierten ihr eigenes Buch. Die Autorin und Kursleiterin Corinne Maiocchi über das gemeinsame Schreib­
abenteuer:
Als ich mir überlegte, wie ich den
Kurs «Kreatives Schreiben» gestalten sollte, war mir eines schnell klar:
Ich wollte mit den Kindern keine Trockenübungen – im Stil von: eine nette Schreibübung hier und eine hübsche Rhetorikaufgabe da – durchführen. Ich wollte ihnen vielmehr die
ganze Freude des Geschichtenerzählens näher bringen. Natürlich war
das nur möglich, wenn die Piloten
auch die Gelegenheit hatten, eine
Geschichte, mit allem Drum und Dran
und von A bis Z, selber zu erzählen,
denn nur so konnten sie das Schreiben als Prozess hautnah miterleben.
Die Kinder schrieben in Zweier- und
Dreiergruppen. So wie sie innerhalb
der Geschichte nach Herrn Nanni
fahnden, so suchten sie auch während des Kurses gemeinsam nach
den treffenden Worten. Nach dem
Schreiben lasen sich die Piloten die
Testabschnitte im Plenum vor, beschlossen Änderungen und Verbesserungen und besprachen, wohin
sich die Story in der nächsten Stunde entwickeln sollte.
FG Magazin — Sommer 2015
Bald geschah, was ich mir am meisten gewünscht hatte: Die Piloten
schrieben mit Freude und Leidenschaft. Es war sehr schön mitanzusehen, wie die Geschichte entstand,
wuchs und zu einem Ganzen wurde. Schlussendlich gestalteten die
Jungautoren auch das Cover und
schrieben selbst den Klappentext
sowie die Infos über die Autoren.
Ich danke den jungen Schriftstellern an dieser Stelle herzlich für ihren unerschrockenen Einsatz. In
diesem Kurs war das Schreiben keine einsame, sondern eine äusserst
gemeinsame Angelegenheit!
Ein Blick auf die Story
Am FG Basel wird ein Lehrer vermisst. Renato Nanni ist nach 27 treuen Dienstjahren spurlos verschwunden. Kidnapping? Erpressung? Mord?
Die Piloten beschliessen, der Sache
auf den Grund zu gehen. Was haben der Hausmeister und die Mathematiklehrerin damit zu tun?
Was verbirgt der Informatiklehrer?
Und ist die Köchin Françoise doch
nicht so unschuldig, wie es scheint?
Ihre Recherchen führen die Kinder
bald auf eine abenteuerliche und
gefährliche Spurensuche. Werden
sie den Fall lösen und den geliebten
Französischlehrer wiederfinden?
Corinne Maiocchi
Die Piloten: Der verschwundene
Herr Nanni. Ein FG-Krimi
BoD, ISBN: 978-3-7386-1358-2
Erhältlich als Print- und als E-Book.
Bestellbar in allen Buchhandlungen,
via Internet oder direkt bei Corinne
Maiocchi.
Weitere Infos unter:
www.bod.ch
www.corinnemaiocchi.ch
17
FG intern
www.fg-basel.ch
Montag
Am Montagmorgen gab es um 9
Uhr Frühstück, nachher hatten wir
Freizeit und alle gingen entweder
einkaufen oder erkundeten die
Stadt. Es trafen sich dann alle vor
dem Dom und von dort aus gingen wir weiter ins Haus der Musik.
Die Kunsttage
Während der Kunsttage 2015 konnte man zwischen vier verschiedenen
Aktivitäten aussuchen. Wir haben die Musikreise nach Wien gewählt,
damit wir neue Erfahrungen sammeln und unser Musikwissen ergänzen konnten.
Sonntag
Am Sonntag war der Treffpunkt um
5.20 Uhr am Bahnhof SBB. Danach
sind wir mit dem Zug von Basel
nach Zürich und dann direkt nach
Wien gefahren. Neun Stunden später kamen wir am Wiener Westbahnhof an und fuhren mit der U-Bahn
zu unserer Unterkunft. Wir haben
im Meininger Hotel unsere Zimmer
gekriegt, uns bereit gemacht und
gingen in die Stadt essen und nachher zum Musikverein an das Konzert ORF RSO, dirigiert von Cornelius Meister.
18
Cornelius Meister
Cornelius Meister (23. Februar 1980
in Hannover) ist ein deutscher Dirigent und Pianist. Meister entstammt
einer Musikerfamilie, sein Vater Konrad Meister war Pianist und Klavierprofessor an der Musikhochschule
Hannover, seine Mutter wirkt gleichfalls als Klavierlehrerin, sein Halbbruder Rudolf Meister ist Pianist und
Rektor der Musikhochschule Mannheim. Cornelius Meister studierte
Klavier und Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei seinem Vater, bei Martin
Brauss und Eiji Oue sowie am Mozarteum in Salzburg bei Dennis Russell Davies und Karl Kamper.
Haus der Musik
Das Haus der Musik in Wien ist ein
interaktives Klangmuseum und bietet neue innovative Zugänge zum
Thema Musik. Man kann viele Dinge lernen und zum ersten Mal machen. Wie zum Beispiel die Wiener
Philharmoniker dirigieren oder in die
Welt der Klänge – SONOSPHERE –
eintauchen. Die Sonosphere ist ein
Ensemble von Räumen der sinnlichen Wahrnehmung, Verdichtung
und Konzentration. Auf der 3. Etage findet man die grossen Meister:
Mozart, Beethoven, Schubert und
viele weitere bekannte und legendäre Musiker. Im obersten Stockwerk gibt es die virto|stage, dort
wird man zum Regisseur bzw. zur
Regisseurin von persönlichen Musik- und Opernerlebnissen. Hier be­
einflusst man selbst das Bühnenbild
und die Musik und gestaltet individuelle multimediale Opern intuitiv
und allein durch die Bewegungen
des eigenen Körpers.
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
Figlmüller
Am Abend waren alle im Figlmüller ein Schnitzel essen, welches grösser war als der Teller. Danach ging
es zum Konzert von Christian Wolff.
Konzert von Christian Wolff
Das Konzert von Christian Wolff fand
in der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien statt. Die Universität hat in Wien zehn verschiedene Standorte, wir waren am Rennweg 8 (direkt neben dem Schloss
Belvedere). Die Schule am Rennweg
8 ist spezialisiert auf musikalische
Stilforschung und jegliche andere
musikalische Themen. Wir hörten
uns das Stück Exercises 29 30 von
Christian Wolff an. Christian Wolff
ist ein französisch-amerikanischer
Musiker, der 1934 in Nizza geboren
wurde. Er ist ein bekannter Komponist, er ist stolz darauf, dass er
sich das Komponieren selbst beibrachte und erlernte.
Dienstag
Der Dienstagmorgen lief gleich ab
wie der Tag zuvor. Um 9 Uhr gab es
Frühstück und dann hatten alle ein
wenig Freizeit. Um 12 Uhr fing unser Ausflug ins Schloss Belvedere an.
Nach einer kurzer Einführung von
Herrn Sutter ging es ins Schloss
Belvedere.
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
Schloss Belvedere
Die Belvedere Schlösser wurden Anfang des 18. Jahrhunderts von dem
berühmten Barockarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt als
Sommerresidenz für Prinz Eugen
von Savoyen (1663–1736) erbaut.
Das Schloss­ensemble, bestehend
aus dem Oberen und dem Unteren
Belvedere mit Orangerie und Prunk­
stall sowie einem weitläufigen Gar­
ten, zählt zu den schönsten barocken
Bauwerken Europas und gehört zum
Weltkulturerbe der UNESCO. Heu-
te fin­det man im Belvedere die bedeutendste Sammlung österreichi­
scher Kunst vom Mittelalter bis zur
Gegenwart, ergänzt durch Werke
internationaler Künstler. Die Besucher erwartet im Oberen Belvedere, neben der Besichtigung des ge­
schichtsträchtigen Marmorsaals, in
dem 1955 der österreichische Staats­
vertrag unterzeichnet wurde, der
Schlosskappelle und der prächtigen Sala terrena, Werke aus mehr
als 500 Jahren Kunstgeschichte.
Für Dienstagabend hatten wir Tickets für die Aufführung von Salome in der Wiener Staatsoper.
Salome
Salome ist eine Oper in einem Akt
von Richard Strauss. Sie beruht auf
dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde aus dem Jahr 1891 und
stellt eine der ersten Literaturopern
dar. Das Stück spielt auf einer grossen Terrasse im Palast des Herodes:
1. Szene – Der junge Hauptmann
Narraboth beobachtet Salome, die
im Palast wohnt. Ein junger Page
warnt ihn: Frauen wie diese seien
gefährlich und nicht gut für ehrbare Männer. Aus der Tiefe erklingt
die Stimme von Johannes dem Täufer, der in der Oper Jochanaan heisst.
Herodes, Salomes Stiefvater, hält ihn
in einem Gefängnis. 2. Szene – Salome stürzt ins Freie. Sie kann die
lüsternen Blicke ihres Stiefvaters nicht
mehr ertragen. Wiederum erklingt
Jochanaans Stimme. Salome wird
neugierig. Mit all ihrem Charme erreicht sie, dass der Prophet kurz aus
der Zisterne geholt wird, obwohl Herodes dies verboten hat. 3. Szene –
Salome ist fasziniert von Jochanaan.
Sie macht ihm Liebesschwüre, besingt ihn. Mit jeder Abweisung wird
sie drängender, begehrt ihn intensiver, daraufhin wird er wieder in
seine Zelle gebracht. 4. Szene – Die
Festgesellschaft betritt die Terrasse.
Herodes will, dass Salome für ihn
tanzt. Salome stimmt zu, nachdem
sie Herodes das Versprechen abgenommen hat, ihr dafür jeden Wunsch
zu erfüllen. Es folgt der «Tanz der
sieben Schleier». Herodes ist entzückt. Er fragt Salome nach ihrem
Wunsch. Salome will – auf einer Sil-
19
FG intern
berschüssel – den Kopf des Jochanaan. Herodes ist entsetzt und verbietet es. Doch er kann die Prinzessin nicht umstimmen. Als Salome
den Kopf in Händen hält, ist sie wie
entrückt; sie steigert sich in einen
ekstatischen Liebes- und Lusttaumel, küsst den Mund des Leichenkopfes. Herodes wird von Ekel und
Abneigung ergriffen. Ein kurzer Befehl («Man töte dieses Weib!»), und
Salome wird von den Soldaten umgebracht. Nach dieser Szene endet
das Stück.
www.fg-basel.ch
Wiener Staatsoper
Die Wiener Staatsoper, das «Erste
Haus am Ring», ist eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt
und befindet sich im 1. Wiener Ge-
meindebezirk Innere Stadt. Sie wurde am 25. Mai 1869 mit einer Premiere von Don Giovanni von Mozart eröffnet.
Mittwoch
Am Mittwochmorgen assen wir noch
kurz Frühstück und dann war es
schon wieder Zeit für die Reise nach
Hause. Nach der langen Zugfahrt
und einem kurzen Aufenthalt in Innsbruck kamen wir um halb neun am
Abend in Basel an.
Joana Locher und Sean Lauber, 4Ga
Sozialwoche 5Sek, 20.–24.4.2015
Montag, 20. 04. 2015
Am Montagmorgen hatten wir einen Termin mit Frau Baum, einer
Angestellten des Institutes, um uns
über Freiwilligenarbeit und GGG Benevol zu informieren. GGG Benevol
ist eine Beratungs- und Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit. Sie ver-
20
mittelt freiwillig und ehrenamtlich
Mitarbeitende an nicht-gewinnorientierte und gemeinnützige Organisationen in Basel-Stadt. An Freiwilligenarbeit interessierte Personen werden im persönlichen Gespräch beraten, einen ihren Wünschen, Zeitreserven und Fähigkei-
ten entsprechenden Einsatz zu finden. Organisationen werden zu allen Fragen der Freiwilligenarbeit beraten und in ihrer Suche nach Freiwilligen unterstützt. Die Beratungsund Vermittlungstätigkeit richten sich
nach den Benevol-Standards der Freiwilligenarbeit von Benevol Schweiz,
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
die für Qualität und Seriosität bürgen. GGG Benevol fördert die Freiwilligenarbeit mit Weiterbildungsangeboten und Öffentlichkeitsarbeit
und setzt sich für deren Aufwertung
und Anerkennung ein. GGG Benevol
arbeitet mit anderen Fachstellen innerhalb der Dachorganisation Benevol Schweiz aber auch mit anderen
Organisationen sowie der öffentlichen Verwaltung zusammen.
Nachdem wir uns anderthalb Stunden mit Frau Baum unterhalten hatte, füllten wir vorerst unverbindlich
einen Fragebogen aus. Er enthielt
Fragen bezüglich unserer Interessen
und guten Eigenschaften. Viele von
uns gaben diesen bei ihr ab und
warten nun auf eine Rückmeldung,
um in den Sommerferien Freiwilligenarbeit zu leisten. Der Besuch
war lehrreich und motivierte viele
von uns, sich ausserhalb der Sozialwoche zu engagieren.
Dienstag, 21. 04. 2015
Am Dienstagmorgen trafen wir uns
um 8:05 Uhr beim Klassenzimmer,
wie jeden Tag dieser Woche. Mit
Herrn Dauer gingen wir zur BauFG Magazin — Sommer 2015
FG intern
stelle. Die Baustelle ist neben der
Brücke, die über die Autobahn und
zum FG führt. Dort wartete Herr
Gunti auf uns und erklärte uns, was
wir machen mussten. Er sagte, dass
wir mit Schaufel, Pickel und Meissel den Steinweg entfernen sollten.
Dann legten wir unsere Handschuhe an und machten uns an die Arbeit. Die einen pickelten den vom
Beton festgehaltenen Stein weg, während die anderen mit den Schaufeln die Steine aus dem Boden hervorhoben. Die, die ohne Werkzeug
arbeiteten, nahmen die gelösten
Steine und warfen sie in die Schubkarren und der Rest nahm die vollen Schubkarren weg, deponierte
die Steine und brachte sie leer zurück. Dies machten wir mit Pausen
bis um 12:45 Uhr. Zu dieser Zeit waren wir schon alle angestrengt und
müde. Nach dem Mittagessen wurden wir von Herrn Faisst in den Medienraum gebracht und da arbeiteten wir an unserem Projekt. Wir machten dies bis Schulende um 14:45 Uhr.
Mittwoch, 22. 04. 2015
Wir sind am Morgen direkt wieder
auf die Baustelle gegangen und haben an unserem Auftrag weiter ge-
arbeitet. Alle zusammen hoben wir
die Pflastersteine aus dem Weg und
deponierten sie auf einem Haufen
in der Nähe des Geschehens. Wir
benötigten noch etwa drei Stunden, bis das Projekt abgeschlossen
war. Um 11:00 Uhr beendeten wir
unsere Arbeit und kamen zusammen, um die Werkzeuge einzusammeln. Danach bis zur Pause haben wir
noch ein wenig Unkraut beseitigt.
Nach der Pause bekamen wir sehr viel
Lob für unsere Arbeit und gingen
gemeinsam mit Herrn Dauer zurück
zur Schule. In der Schule arbeiteten
wir an unseren Projekten weiter und
einige konnten sogar schon ihr Plakat gestalten. Um 12:00 Uhr kam
Herr Wyss zu uns, um noch ein
paar Details für das Abschlusslager
zu besprechen. Zudem erfuhren wir
noch unsere Englisch- und Französischnoten. Um 12:45 Uhr gingen
wir zusammen mit Herrn Dauer in
Richtung Stadtzentrum, wo er sich
dann verabschiedete.
Donnerstag, 23. 04. 2015
Am Donnerstag haben wir das Plakat für unsere Arbeit am Pfad gestaltet. Wir haben Bilder unserer Arbeit gemacht, sie auf ein Plakat geklebt, ein Einhorn aufgezeichnet und
die Bilder kommentiert. Das hat uns
allen viel Spass gemacht. Jetzt sieht
unser Klassenzimmer nicht mehr so
leer aus. Wir haben noch mit dem
Bericht angefangen. Und so ging
der Tag auch schon zu Ende und
wir durften nach Hause.
Freitag, 24. 04. 2015
Am Freitag haben wir an unseren
Projekten gearbeitet. Wir mussten
in 2er- und 3er-Gruppen Informa­
tionen über eine Hilfsorganisation
(z. B. Unicef, WWF …) zusammentragen und sie auf ein Plakat bringen. Die meisten Gruppen sind dann
noch in die Stadt gegangen, um die
Einwohner Basels zu befragen. Dies
war der letzte Tag unserer Sozialwoche.
5Sek
21
FG intern
www.fg-basel.ch
Nuestro viaje a Madrid
Wir, die Spanischgruppe 4G, verbrachten vier wunderschöne, erlebnisreiche Tage in Madrid.
Unsere kulturellen Highlights waren unter anderem la Plaza Mayor
und la Plaza del Sol, el Parque del
Retiro, die tolle Stadtrundfahrt und
das Kunstmuseum Reina Sofia.
22
Das schöne Frühlingswetter ermöglichte es uns, genüssliche Stunden
am Markt San Miguel zu verbringen
und uns kulinarisch verwöhnen zu
lassen.
Wir erlebten Madrid sowohl am Tag
als auch bei Nacht, als wir eine Flamenco Show besuchten und uns
mit der sehr schwierigen Klatschtechnik auseinandersetzten.
Madrid hat uns in jeglicher Hinsicht begeistert und beeindruckt
und wir wünschen der nächsten
Spanischklasse viel Spass!
Fabien Lindenmann, 4Ga
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG intern
Herzsektion
Am 11. Februar 2015 sezierten wir ein Schweineherz. Wir wussten schon einiges über Herzen, da wir in den
Biologiestunden bei Frau Holzer das Thema durchgenommen hatten. Allerdings war das nicht das einzige,
was wir an jenem Tag im Bereich Biologie unternommen haben. Denn: Zuerst haben wir noch eine Nachbildung einer Lunge gebastelt.
Lungen
Als unsere Klasse in zwei Hälften aufgeteilt wurde, ging unsere Gruppe
zuerst zu Frau Feddern, um das Lungenmodell zu erstellen. Benötigt wurden dabei unter anderem eine halbe PET-Flasche, zwei Ballons und
etwas Klebestreifen. Als alles fertig
war, war alles dran, was eine Lunge
ausmachte. Meine Mutter fand das
Modell auch super! J
Herz
Das Herz, das wir sezieren mussten,
hatte Frau Holzer, unsere Biologielehrerin, bereits für uns vorbereitet,
das heisst, sie hat es gewaschen. Das
Schweineherz ist etwas grösser als
das eines Menschen. Zur Verfügung
bei der Sektion hatten wir eine Schere, einen Faden und ein Tablett. ZuFG Magazin — Sommer 2015
erst mussten wir die Aorta abtrennen. Sie hatte einen Durchmesser
von 1–1,5 cm. Die Aorta war stabil,
man konnte sie nicht leicht durchschneiden. Jedoch war sie auch elastisch. Ihre Wand war ca. 3 mm dick.
Die restlichen Blutgefässe waren eng
zusammengewachsen und bildeten
einen grossen und dicken Klumpen,
der von uns abgeschnitten wurde.
Als wir damit fertig waren, mussten
wir die Herzklappen suchen. Man
sah sie nicht sofort, doch Liv und ich
fassten hinein und spürten die Klappen als kleine Knorpel. Später öffneten wir das Herz ein Stückchen
mehr und hatten danach den Blick
frei auf die Klappen. Zunächst untersuchten wir die Herzmuskelwände. Die linke Herzwand, die ca. 2 cm
dick war, war grösser als die rechte,
da die linke Herzhälfte das sauerstoffreiche Blut durch den ganzen Körperkreislauf pumpte. Die Schnur, mit
der wir den Weg des Blutes nachziehen mussten, war schwer durchzuziehen, da die Herzklappen kalt
und sehr starr waren. Doch nach
langer Knobelei hatten wir es endlich geschafft … Es ist schwer, das
Herz ganz aufzuschneiden. Liv:
«Doch Agote, unsere Chirurgin, hat
es mal wieder gemeistert». Stolz
zeigen wir unser Herz vor der Kamera. Das Herz sitzt bei uns auf
dem richtigen Fleck! J
Das ist das Ende eines sehr spannenden Vormittags. Wir hatten viel
Spass, obwohl es manchmal auch
echt ekelerregend war.
Agote Siupsinskas, 3P
23
FG intern
www.fg-basel.ch
Posten wurden gesetzt. Vor dem
Abendessen folgte eine erste Einführung ins Kompasslesen.
Am Mittwochmorgen gab es bei
schönstem Wetter einen ersten Trainingslauf mit einer differenziert gezeichneten Karte. Einmal mehr staunten wir, wie gut sich die Kinder mit
der Karte zurechtfanden. Wegen der
schlechten Wettervorhersage mussten wir unsere Planung ein weiteres Mal umstellen und den AbschlussOL auf den Nachmittag vorverlegen.
In selbst gewählten Teams machten sich die Kinder auf den Weg
und versuchten, die neun Posten in
möglichst kurzer Zeit anzulaufen.
Den Abend verbrachten wir um ein
riesiges Lagerfeuer. Gespannt hörten die Kinder den Schildbürgergeschichten zu und warteten ungeduldig auf die Dunkelheit. Ein
«Wolfspfad», vorbereitet von Peter
Faisst, war angesagt. Liebevoll hatte er mit weissen und roten Lämpchen einen Weg im angrenzenden
Wald angelegt. Alleine oder zu zweit
machten sich die Kinder mutig, aber
doch mit klopfendem Herzen auf
den Weg. Es war für alle ein eindrückliches Erlebnis. Zufrieden fielen wir sehr müde ins Bett.
Klassenlager der 3./4. Primar in
Läufelfingen/BL
Vom 15. bis 19. Juni 2015 verbrachten wir eine abwechslungsreiche
Lagerwoche mit dem Thema Orientierungslauf (OL).
Der Montag begrüsste uns mit nicht
enden wollendem Regen. So fiel unsere Wanderung von Langenbruck
über den Bölchen nach Läufelfingen
buchstäblich ins Wasser. Improvisation war gefragt. Nach einem gemütlichen Vormittag in der Schule
und einem Picknick im Klassenzimmer fuhren wir mit dem Zug direkt
nach Läufelfingen. Im Lagerhaus angekommen, richteten sich die Kinder in ihren Zimmern ein. Bald dar-
24
auf verwöhnte uns Françoise mit einem feinen Znacht.
Am nächsten Tag lernten die Kinder
den richtigen Umgang mit dem Sackmesser und verzierten einen Haselstock nach ihren Vorstellungen. Richtige Kunstwerke entstanden. Am
Nachmittag gab es eine erste Einführung ins Orientierungslaufen. Die
Kinder zeichneten in Gruppen eine
Karte der nahen Umgebung und
Nach dem Frühstück starteten die
Kinder zum Abschluss-OL mit Kompass. Bald merkten sie, dass dies einiges an Geduld und Feingefühl
verlangt. Stolz auf ihr Können kehrten die verschiedenen Gruppen ins
Lagerhaus zurück. Obwohl es uns
am Nachmittag beim Foto-OL im
Dorf verregnete, waren die Kinder
auch dort mit viel Begeisterung am
Werk.
So endete auch der letzte Tag, bevor es am Freitag mit tatkräftiger
Hilfe von zwei Müttern ans Packen,
Aufräumen und Putzen ging. Müde,
aber zufrieden kehrten wir am Nachmittag ins FG zurück.
Renata Müller und
Madeleine Sunier
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
25
FG intern
www.fg-basel.ch
Sport- und Spieltag 2015
Haben Sie schon einmal versucht, eine Bohne mit einem Trinkhalm aufzusaugen und damit auch noch eine
gewisse Strecke zu rennen?
Solche und ähnliche Aufgaben galt
es, an unserem diesjährigen Sportund Spieltag zu bewältigen. Gefragt waren Geschicklichkeit, Kreativität, Teamgeist, Ausdauer und Motivation. Wie immer bestanden die
Mannschaften aus je einer Schülerin oder einem Schüler aus jeder
Stufe von der FG Basis bis zum FG
Gymnasium, welche von einer Lehrperson während des Parcours begleitet wurden. Dabei spiegelten die
Teams bildhaft unser Credo «Alles
unter einem Dach» wider.
Dank dem Erfindergeist der Sportlehrerinnen und Sportlehrer, die sich
die Spiele ausgedacht und den Tag
organisiert hatten, war es ein spannender und abwechslungsreicher
Vormittag für Gross und Klein, den
die FG Familie geniessen konnte.
26
Das Mensa-Team wartete am Mittag mit einem reichhaltigen Buffet
und mit genügend Getränken auf,
war der Tag doch eher einer der heisseren in diesem Schuljahr. Nach der
Mittagspause fand die Preisverleihung statt, bevor am Nachmittag auf
den verschiedenen Feldern die Klassenteams der Mittel- und Oberstufe sich in unterschiedlichen Mannschaftssportarten massen.
An dieser Stelle möchte ich nochmals allen danken, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben: der Fachschaft Sport für die
Organisation und Durchführung, den
Eltern, die sich als Helferinnen und
Helfer zur Verfügung gestellt haben,
den Lehrpersonen für ihren Einsatz
und dem Mensa-Team für die Verpflegung.
Stephan Sauthoff
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
27
FG intern
www.fg-basel.ch
Maturaarbeit von Joana Locher, 4Ga
ART
MEETS
CHARITY
08
SAVE
THE
DATE
NOVEMBER 2015
www.beenroute.ch
ANLASS ZU GUNSTEN DER MURAT YAKIN & FRIENDS KINDER - UND JUGENDSTIFTUNG
WWW.MURATYAKINKINDERSTIFTUNG.CH
Jubiläen
Zum Ende des Schuljahres feierten verschiedene Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ein Dienstjubiläum.
Vor 25 Jahren begann Françoise
Haas ihre Tätigkeit in der Mensa
unserer Schule. In all den Jahren
hat sie die Herzen der Schülerinnen
und Schüler gewonnen, teilt mit ihnen Kummer und Leid, aber auch
Freude.
20 Jahre sind vergangen, seit Christina Tzikas zunächst als Lehrerin für
Schwimmen, dann als Mitarbeiterin
in unserem Sekretariat ihre Tätig-
28
keit am FG Basel aufnahm. Ebenfalls seit 20 Jahren unterrichtet Stefan Raich Bildnerisches Gestalten
an unserer Schule.
Im Jahr 2000 – also vor 15 Jahren –
übernahmen Lin Huixiang und Liu
Chuanlun Teilpensen im Fach Sport.
Mit ihnen kamen ebenfalls ans FG
Basel Susanne Raich Grob als Mitarbeiterin des Betreuungsteams und
zeitweise Leiterin unseres Kinder-
gartens, sowie Jacqueline Gartmann als Mitglied unseres Mensateams.
Auf bereits 10 Jahre Tätigkeit am
FG Basel zurückblicken können Renata Müller, Klassenlehrerein in der
FG Primar, Sylvia Pradela, Mitarbeiterin im Betreuungsteam, sowie
Rüdiger Hoffmann, im FG Lernfit
angestellt für Nachhilfe in Deutsch
und Französisch.
Allen Jubilaren gratulieren wir ganz
herzlich und wünschen ihnen weiterhin Erfolg und Zufriedenheit bei
ihrem Einsatz für unsere Schule.
Stephan Sauthoff
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG intern
Das FG Basel am Credit Suisse Cup 2015
Wie jedes Jahr fand auch in diesem Frühling wieder der Credit Suisse Cup statt. Über 100 000 Schülerinnen
und Schüler nahmen daran teil. Auch das FG Basel war mit drei Mannschaften vertreten. In zahlreichen
regionalen Turnieren wurden die Finalisten ermittelt, so auch auf den Sportplätzen St. Jakob.
Mit einer Handvoll Schülern aus
den Klassen der 1. Sekundarstufe
lief Coach Joachim Seiffert, Praktikant am FG, auf dem Rasen auf.
Nach einem kurzen Einlaufen und
Dehnen wurden noch einige Strategien und Taktiken besprochen,
ehe schon das erste Spiel angepfiffen wurde. Die Spieler der Binninger Spiegelfeld-Schule waren jedoch zu stark, weshalb der Auftakt
leider nicht siegreich ausging.
Auch das zweite Spiel gegen eine
Riehener Schule wurde knapp verloren. Somit waren die Hoffnungen auf ein Weiterkommen schon
praktisch im Keim erstickt. Die
Stimmung war aber trotzdem aus-
gelassen und die Spieler vom FG
Basel zeigten sich als faire Verlierer.
Auch die zahlreich erschienene
Gefolgschaft, vor allem Kolleginnen und Kollegen der Akteure auf
dem Rasen, brachte mit ihren Zurufen eine schöne Atmosphäre auf
die St.-Jakob-Anlage.
Auch der grandiose 3:0-Erfolg, bei
dem FG-Stürmer Semih Atesli ein
Traumtor gelang, konnte an der
Platzierung in der Tabelle nichts
mehr ändern, jedoch ist es immer
schön, als Gewinner nach Hause zu
gehen.
Für das FG Basel ist es stets wichtig, an derartigen schulübergrei-
fenden Sportanlässen dabei zu
sein. Neben der gesunden sportlichen Abwechslung bieten diese
für die Schüler die Möglichkeit,
klassen- und sogar schulübergreifende Kontakte zu knüpfen.
Joachim Seiffert
Ihr Blumenfachgeschäft in Basel
Blumen au Bouquet AG
Elisabethenstrasse 15
4010 Basel
FG Magazin — Sommer 2015
Telefon + 41 (0)61 272 47 24
Telefax + 41 (0)61 272 47 74
www.aubouquet.ch
E-Mail: [email protected]
29
FG intern
30
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
31
FG intern
32
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
33
Mein FG Basel
www.fg-basel.ch
Wir gratulieren unseren
Maturandinnen und Maturanden zur
erfolgreich bestandenen Matura.
Bantle Matthias
Berger Sandra
Carabelli Tim
Carlen Aline
D‘Alessio Sara
Dieterle Céline
Eichmüller Robin
Georgescu Nathalie
Häner Irina
Harter Florian
Heusler Delia
Hodiz Laila
Hofmann Ramaela
Hügli Chantal
Jermann Alexander
Kuhn Patrick
Lampert Larissa
Malama Jason
Meier Fiona
Misteli Nicholas
Mosimann Nicolas
Muhr Noah
Naef Jun
Nyfeler Salome
Ortiz Vanessa
Repond Jérômie
Riesen Irene
Santschi Alain
Satirli Ismet Tahsin
Schnoz Annina
Schwab Alona
Senn Annick
Settelen Amélie
Snétivy Joël
Spoendlin Joachim
Steuerwald Samuel
Turi Laura
Van der Putten Paco
Walter Alexander
Wider Michael
Wyttenbach Gregory
Zenners Patrick
www.fg-basel.ch
Wir gratulieren unseren
Schülerinnen und Schülern zum
erfolgreich bestandenen Abschluss
der Sekundarschule Niveau E.
Bahc Nicolas
Bürgi Aris
Cooper Dylan
Humbel Manuela
Lampert Frédéric
Lienhard Silvan
Lindenmann Manuela
Meyer Marcel
Oakeley David
Schulthess Lorena
Zen Ruffinen Fabienne
www.fg-basel.ch
34
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
Mein FG Basel
5Ga mit Klassenlehrerin Monika Roski
5Gb mit den Klassenlehrpersonen Dominik Sutter und Stephanie Feddern
5Sek mit Französisch- und Englischlehrer Beat Wyss
FG Magazin — Sommer 2015
35
Mein FG Basel
www.fg-basel.ch
Maturitätsfeier am FG Basel
Wie schon im Vorjahr durfte das FG Basel auch in diesem Jahr allen Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen des Gymnasiums das Maturitätszeugnis überreichen. Die Feier fand traditionsgemäss in der
aufwendig dekorierten Martinskirche statt. Die zahlreich erschienenen und sichtlich stolzen Eltern und
Angehörigen der Absolventinnen und Absolventen lauschten neben einer Ansprache von Rektor Dr. Stephan
Sauthoff auch den Ausführungen des Gastredners Samuel Holzach und einigen musikalischen Beiträgen von
Schülerinnen und Schülern.
36
«Vielleicht ist dieser Moment einer
der schönsten, nein der schönste
im Verlauf eines Schuljahres für die
Schulleitung: Sie alle zur Maturitätsfeier begrüssen zu dürfen und
lauter glückliche Gesichter zu sehen.» Rektor Sauthoff begrüsste die
Anwesenden herzlich und hielt eine
flammende Rede über das, was im
Gesichtsausdruck aller Anwesenden
klar ersichtlich war: das Glück. Aber
das sichtbare oder äussere Glück,
so fuhr er weiter, sei eben nur eine
Seite der Medaille. «Das innere oder
wahre Glück ist abhängig von der
inneren Einstellung zum Leben. Es
umfasst eine grundsätzliche Zufriedenheit, ein Grundbehagen, Einssein mit sich und der Welt.» Ein Zustand, den man erarbeiten oder sogar lernen könne, fährt Rektor Saut­
hoff fort: «Mit dem Maturitätszeugnis in der Tasche besitzen Sie neben
Ihrem gesunden Menschenverstand
und der bereits erworbenen Lebenskompetenz eine der wichtigsten Grundlagen zur Lebenszufriedenheit, nämlich eine gute Ausbildung – eine bedeutende Voraussetzung für das innere Glück.»
inneren Glück ist geebnet. Nun liegt
es an Ihnen, Ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Dazu wünsche ich Ihnen: viel Glück!»
Dass alle 42 Angetretenen mit einer Maturität nach Hause gehen
durften, machte auch Rektor Sauthoff sichtlich stolz. Trotz der glücklichen und stimmungsvollen Situation musste er jedoch auch betonen, dass dieser Moment keinesfalls als Ende betrachtet werden darf,
sondern als Anfang einer neuen Lebensperiode. «Mit dem heutigen Tag,
dem Ende Ihrer Schulzeit, haben Sie
schon einiges erreicht. Der Weg zum
Neben der Zielsetzung brauche es
aber das Bewusstsein, Probleme als
Chance zu betrachten. Sein Wechsel zur UBS sei im Nachhinein gesehen sehr mutig gewesen. Die Bank
sei zu dieser Zeit in einer Krise gewesen. Entgegen aller Warnungen
seiner Familie und seiner Bekannten hätte er aber trotzdem dort arbeiten wollen. Nicht weil es einfach,
sondern weil es spannend gewesen
sei. «Weil ich die Chance sah, Neu-
Nach einem kurzen musikalischen
Intermezzo wurde das Wort an Samuel Holzach übergeben, der heute Regionaldirektor der UBS ist und
früher selbst Schüler am FG war. Lustig: Herr Holzach und Herr Sauthoff
kennen sich seit ihrer Primarschulzeit.
Samuel Holzach teilte die Lebensweisheiten, die er den Schülern vermitteln wollte, in sieben Lebens­
tipps, «für Sie zusammengestellt. Für
jeden Tag sozusagen einen». Als einen der wichtigsten Punkte führte
Samuel Holzach auf, dass es im Leben immer wichtig sei, Ziele zu haben. «Die meisten von uns wollen
Gesundheit, Glück, Geld, Liebe, Erfolg. So oder ähnlich. Aber sie überlegen sich nicht, was das ist. Wie
fühlt es sich an? Wie erreiche ich es?
Wo ist es? Wie umschreibe ich es?
Wie merke ich es mit allen Sinnen,
wenn ich es erreicht habe?»
es zu lernen, Neues zu gestalten.
Weil mir die Füsse beim vorherigen
Arbeitgeber eingeschlafen wären.
In Wohlstand, versteht sich. Ich war
bereit, kalkulierte Risiken auf mich
zu nehmen. Weil ich auch Vertrauen ins Leben hatte.»
«Bauen Sie sich stabile Zonen», hiess
die dritte Lebensweisheit. Damit
meinte Samuel Holzach die Tatsache, dass Veränderungen sich nur
meistern liessen, wenn das Umfeld
– Familie, Freunde, aber auch Wohnort – als stabile Faktoren betrachtet werden können.
Rückschläge müsse man hinnehmen
können, denn «Rückschläge und Verluste» gehörten zum Leben. «Wer
nach einem Sturz liegen bleibt, wer
lamentiert, hat verloren.»
Wer Erfolg haben wolle, brauche neben Know-how auch Show-how. Es
brauche Schule, Studien, Einsatz im
Beruf und beim Hobby, aber eben
auch das Auftreten, das Präsentieren. «Es ist … der ‹Lätsch›, der um
die Präsentation geschleift wurde,
manchmal auch nur der feste Händedruck, der klare Blick, das Lächeln.»
Man müsse nicht nur können, sondern auch wollen. Seine Mitarbeiter müssten «leidenschaftliche Menschen» sein, «die in ihrem Tun eine
Motivation und einen Sinn finden.
Können kann man sich mit Fleiss
und Erfahrung erwerben. Das Wollen allerdings nicht.»
Zum Ende seiner Rede wollte aber
auch Samuel Holzach nicht das Gefühl aufkommen lassen, dass der Abschluss der schulischen Ausbildung
der Abschluss jeglichen LernprozesFG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
Mein FG Basel
37
Mein FG Basel
ses sei, sondern einen Neubeginn
darstelle. «Darf ich aber noch etwas
nachreichen, liebe Maturandinnen
und Maturanden? Sie vielleicht etwas frustrieren? Die wilde Fahrt geht
weiter! Das Leben ist voller Lernfelder. Sicherheit gibt es nicht.» Aber
auch das konnte der guten Stimmung aller Anwesenden nichts anhaben. So beendete der gute Rhetoriker Samuel Holzach seine Rede
mit den Worten «Damit schliesst
sich der Kreis zu den Worten von
Stephan Sauthoff: zum Glück. Glück
kommt nicht vom Himmel. Es ist kein
Lichtstrahl, der nur Sie trifft. Glück
ist in den meisten Fällen das Resultat Ihrer Mentalität, Ihrer Einstellung,
die Sie sich selber geschaffen haben, und der konsequenten Umsetzung Ihrer Ziele und Wünsche. In
diesem Sinne wünsche ich Ihnen:
viel Glück!»
Danach waren die Schülerinnen und
Schüler an der Reihe. Die Klassensprecher beider Klassen kamen auf
die Bühne. Vor allem die Rede von
Alexander Jermann, Klassensprecher
der 5Ga, die voll mit lustigen Anekdoten und Sprüchen war, begeisterte das Publikum. «Der heutige Tag
ist ein historischer Tag! Nach fünf
38
www.fg-basel.ch
Schuljahren im Freien Gymnasium
ist heute wohl der erste Tag, an dem
die gesamte Abschlussklasse vollzählig anwesend ist.» Mit dieser Aussage spielte er auf die Tatsache an,
dass seine Klasse bekannt dafür war,
viele Absenzen aufzuweisen. Dass
jedoch auch Klassenlehrerin Monika Roski und Rektor Stephan Sauthoff darüber lachen konnten, bewies, dass dies doch nicht ganz so
schlimm war, wie erwähnt. Mit Alona Schwab und Ramaela Hoffmann
wandten sich auch die Sprecherinnen der Parallelklasse ans Publikum.
Anzusehen waren ihnen vor allem
die Erleichterung, die Matur bestanden zu haben, aber auch ihre Dankbarkeit für die schönen Momente,
die sie am FG Basel erleben durften.
Rektorin Belinda Cousin führte die
Absolventinnen und Absolventen auf
die Bühne für den Hauptteil der Feier, die Übergabe der Maturitätszeugnisse durch Rektor Stephan Sauthoff. Das Publikum war begeistert
und spendete allen einen lautstarken Applaus. Manche hatten auch
Tränen in den Augen, vor allem jene,
die seit zwölf Jahren im FG zur Schule gegangen waren. Neben dem besten Maturitätszeugnis wurde an-
schliessend auch die originellste Maturaarbeit ausgezeichnet. Ein spezieller Preis wurde für das jahrelange und sehr wertvolle soziale Engagement eines Schülers vergeben
(siehe Seite 39).
Der Abschluss des Abends fand im
Kreuzgang des Staatsarchivs an der
Martinsgasse statt. Dort wurde ein
letztes Mal zusammen gelacht, getrunken und gegessen. Vielen Dank
an dieser Stelle auch an unser Mensa-Team, das den gelungenen Apéro bereitgestellt und serviert hatte
und somit für einen würdigen Rahmen für das letzte Beisammensein
der Klassen sorgte.
Für die Zukunft wünschen wir allen Maturandinnen und Maturanden und ihren Familien alles Gute.
Sie wieder einmal am Scherkesselweg 30 begrüssen zu dürfen, würde uns sehr freuen. Ansonsten hoffen wir, dass wir mit möglichst vielen von ihnen am diesjährigen FGBall das Tanzbein schwingen können. Der Ball finden am 21. November im Stadtcasino Basel statt (siehe Seite 4; 51).
Joachim Seiffert
und Stephan Sauthoff
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
Mein FG Basel
Unsere Preisträger 2015
Auch dieses Jahr wurden anlässlich der Abschiedsfeier der 5. Sekundarklasse und der Maturitätsfeier in der
Martinskirche Schülerinnen und Schüler für besondere Leistungen und soziales Engagement ausgezeichnet.
Die Preise der Vereinigung der Ehemaligen für jeweils die beste Maturität bzw. das beste Abschlusszeugnis erhielten dieses Jahr Mathias
Bantle für seine Maturität mit einem
Notendurchschnitt von 5,7 und Dennis Römelin für sein Abschlusszeugnis, das einen Notenschnitt von 5,2
aufweist. Beiden nochmals herzliche Gratulation!
Den Gubser-Preis für die originellste Maturaarbeit durfte Samuel Steuerwald in Empfang nehmen. Seine
Arbeit, die ich bereits im FG Magazin vom April 2015 vorgestellt habe,
setzte sich mit dem Kriegstagebuch
seines Grossvaters aus dem Ersten
Weltkrieg auseinander. Herzlichen
Glückwunsch zu dieser aussergewöhnlichen Arbeit.
Die Preise der Steuergruppe des FG
Basel für besonderes soziales Engagement zugunsten der Klasse,
der Mitschülerinnen und Mitschüler oder der Schule als Ganzes gingen dieses Jahr an Noah Muhr und
Nicolas Bahc. Während sich Nicolas
Bahc vor allem für seine Klasse engagierte – er hielt auch die Rede
anlässlich der Abschiedsfeier –, wurde Noah Muhr für seine langjährige Tätigkeit als Tontechniker und
Beleuchter bei zahlreichen Theater­
aufführungen an unserer Schule,
seine tatkräftige Unterstützung beim
Fasnachtsumzug unserer Jüngsten
und seinen letzten Einsatz beim diesjährigen Maturstreich ausgezeichnet. Herzliche Gratulation.
Den von Daniel Deiss gespendeten
Preis für höchste Zuverlässigkeit während der letzten Schuljahre in der
FG Sekundar erhielt Manuela Lindenmann, der wir an dieser Stelle
ebenfalls gratulieren.
Stephan Sauthoff
Die Maturaarbeit von Samuel Steuerwald kann im FG Sekretariat eingesehen werden.
Rektorin Belinda Cousin, Noah Muhr, Mathias Bantle, Samuel Steuerwald und Rektor Stephan Sauthoff (von links)
FG Magazin — Sommer 2015
39
Mein FG Basel
www.fg-basel.ch
Abschluss FG Sekundar – unendliche Möglichkeiten
Die diesjährige Abschlussklasse der FG Sekundar war an Vielfalt in Bezug auf ihre Zukunftspläne nicht zu
überbieten. Während es einige in die unterschiedlichsten Bereiche des Arbeitslebens zieht, wollen andere
ihre schulische Ausbildung fortsetzen. Eine Schülerin und ein Schüler werden nach den Sommerferien direkt
ins FG Gymnasium wechseln, andere eine weiterführende kantonale Schule besuchen oder eine Lehre beginnen.
Sie alle aber verband an diesem
Abend der Erfolg. Der Erfolg, das Abschlusszeugnis der FG Sekundar (Niveau E) endlich in der Tasche zu haben. Neben der Begeisterung, diese Lebensphase erfolgreich abgeschlossen zu haben, war aber auch
schon ein Hang zur Nostalgie spürbar. Mit dem Abschluss ging eine
spannende und schöne Zeit zu Ende,
was gleichzeitig bedeutete, Abschied
zu nehmen von denen, die über Jahre im nächsten Umfeld standen, den
Mitschülerinnen und Mitschülern,
den Lehrpersonen und Mitarbeitenden des FG Basel. Diese Mixtur aus
gegensätzlichen Gefühlen – Erleichterung und Abschied – verlieh der
Feier in der Martinskirche einen besonders schönen und stimmungsvollen Charakter.
Nach der Begrüssung durch unsere Rektorin, Belinda Cousin, ergriff
Felix Werner als Gastredner das Wort.
Felix Werner ist Mitglied der Geschäftsleitung des Gewerbeverbands
Basel-Stadt und Wirtschaftsexperte, was ihn bestens qualifiziert, den
jungen Schulabgängerinnen und
-abgängern einige Lebensweisheiten mit auf den Weg zu geben.
Felix Werner wünschte den Absolventinnen und Absolventen dreierlei: «Liebe Absolventinnen und Absolventen. Zu Ihrem Schulabschluss
und für Ihr weiteres Leben wünsche
ich Ihnen – neben Gesundheit und
persönlichem Glück – heute drei Dinge: Neugier, Durchhaltewillen und
Erfolg.»
«Bleiben Sie neugierig. Sicher ist,
dass Sie die 5. Sekundarklasse am
40
FG Basel definitiv hinter sich gelassen haben – aber genauso sicher
ist, dass Sie damit nicht ausgelernt
haben.» Neugier bedeute Lust am
Lernen, und die sei sicherlich vorhanden (gewesen). Denn ohne Lust,
ohne Ambitionen oder eben Neugier, sei es unmöglich und unbefriedigend, Neues zu lernen. «Ich
wünsche Ihnen, dass Sie das Lernen
auch künftig nicht mit einer mühseligen Pflicht gleichsetzen, sondern
dass Sie es als lustvolle Betätigung
sehen.»
Sein zweiter Wunsch an die Lernenden, Durchhaltewillen zu zeigen,
untermauerte Felix Werner mit einem für Jugendliche unbestrittenen Bespiel. Wie lange man brauche, um bei einem Videospiel einen Rekord zu brechen, fragte er
die verdutzte Menge. «Sehr lange»,
unterbrach er die Ruhe. «Wie lange
übt eine Musikerin, bis sie ihr Instrument beherrscht? Ein Fussballer,
bis er perfekte Freistosstore schiesst,
ein Handwerker, bis er perfekte Möbel zimmert oder schöne Gärten anlegen kann? Und wie lange müsste
ich wohl üben, bis ich fliessend Chinesisch sprechen würde?» Durchhaltewille müssten wir grundsätzlich beim Lernen zeigen, sei es beim
Lösen der Mathematikaufgaben oder
beim Vokabellernen. Man dürfe die
Flinte nicht zu schnell ins Korn werfen und sich denken, das kann ich
nicht, das werde ich nie lernen.
Der dritte Wunsch, der Erfolg, habe
an diesem Tag zwei Facetten: Einerseits sei dieser schon heute in Erfüllung gegangen, andererseits würden noch viele Erfolge im weiteren
Leben der jungen Frauen und Män-
ner auf sie warten, vorausgesetzt,
sie halten sich auch an die vorherigen Gebote: Nur Neugier und Durchhaltewillen führen zum Erfolg.
Nach Felix Werners Rede ergriff Klassensprecher Nicolas Bahc das Wort.
Er hatte u. a. ein kleines Gedicht verfasst, das er während seiner Rede
vorgelesen hat. Zu jeder Kollegin
und zu jedem Kollegen seiner Klasse hatte er einige Sätze geschrieben, welche diese charakterisierten
und an lustige Anekdoten aus der
Schulzeit erinnerten, welche sowohl
die Absolventinnen und Absolventen als auch deren Eltern und Angehörige mit Schmunzeln und Gelächter belohnten.
Im Anschluss an die Rede von Nicolas Bahc rief Rektorin Belinda Cousin die Schülerinnen und Schüler auf
die Bühne. Während der Überreichung der Abschlusszeugnisse wurden die Hände des Publikums langsam wund, da alle mit einer gehörigen Portion Applaus verabschiedet wurden. Nach der Übergabe der
Preise waren alle Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der Abschlussfeier
zu einem gemeinsamen Apéro in
den Kreuzgang des Staatsarchivs eingeladen, wo man sich nochmals gegenseitig gratulierte und zum letzten Mal Erinnerungen austauschte
– bis zum ersten Klassentreffen in
ein paar Jahren.
Joachim Seiffert
und Stephan Sauthoff
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
Mein FG Basel
Der 43. Maturand am FG Basel
Joachim Seiffert hat ziemlich genau
vor einem Jahr sein Praktikum bei
uns begonnen. Er hat die neue Ausbildung WMS 3 + 1 (Wirschaftsmittelschule 3 + 1) mit der Berufsmatura abgeschlossen. Drei Jahre hat
er am Bildungszentrum KVBL in Reinach viel Theorie zum Kaufmann gelernt. Es folgte bei uns die praktische Ausbildung mit Arbeiten sowie einer schriftlichen und einer
mündlichen Prüfung. Nun hat Joachim Seiffert das EFZ Kaufmann mit
Berufsmatura in der Tasche und es
stehen ihm viele Möglichkeiten offen. Einerseits könnte er an diversen Fachhochschulen starten und
andererseits kann er die Passerelle
machen. Diese führt nach einem Jahr
FG Magazin — Sommer 2015
zur Matura. Danach stehen ihm alle
Wege an die Universitäten offen.
Joachim gratulieren wir an dieser
Stelle zu seinem tollen Abschluss.
Er war während des letzten Jahres
ein verlässlicher, freundlicher und
sehr flexibler Mitarbeiter. Angefangen bei den Sekretariatsaufgaben,
als Lagerbegleitung, als Musikersatzlehrperson, Begleitperson für unsere Kleinsten und aufgehört als Buchhaltungsassistent – Joachim war immer zur Stelle. Wir sind froh, dass
er während der Passerelle weiterhin mit einem reduzierten Pensum
bei uns in der Buchhaltung beschäftigt bleibt. Weiter so!!!!!!!!
Belinda Cousin
41
FG Partner
www.fg-basel.ch
«Unmusikalische Menschen gibt es nicht»
Das Angebot an Instrumentalunterricht am FG Basel wurde erweitert. Martin Beck, Gründer und Leiter von
Musikunterricht Basel, gibt Einblicke in den Berufsalltag eines Instrumentallehrers und äussert sich zum
Thema musikalische Begabung.
Welche Rolle spielt Talent beim Erlernen eines Instrumentes?
Man spricht oft vom musikalischen
Talent. Im Instrumentalunterricht mache ich immer wieder die Erfahrung,
dass es das musikalische Talent in
seiner reinen Form nicht gibt. Die
musikalische Begabung besteht aus
einer Vielzahl von einzelnen Talenten. Viele Leute behaupten von sich,
unmusikalisch zu sein. Den unmusikalischen Menschen gibt es meiner Meinung nach aber nicht, denn
nur selten sind Instrumentalschüler
in allen Talenten unbegabt.
Viele einzelne Talente führen also zur
Begabung?
Das ist richtig. Die Meinung, ein unmusikalischer Mensch zu sein, entsteht oft aus wenigen Negativerlebnissen und entspricht nicht der Realität.
42
Was beinhalten diese Talente?
So verfügt beispielsweise ein Schüler über ein motorisches Talent, verfügt über ein gutes Gehör, hat ein
gutes Rhythmusgefühl, aber sein disziplinarisches Talent zum Üben kann
unterdurchschnittlich sein. Die Fähigkeit, Musik nicht nur zu begreifen, sondern auch zu empfinden, gehört ebenfalls dazu, sowie genügend
Selbstvertrauen zu haben, um nicht
zu verzweifeln, wenn es auch beim
zehnten Mal noch nicht klappt. Jeder Schüler hat eine andere Zusammenstellung seiner Talente. Im Instrumentalunterricht geht es darum,
an diesen Schwächen zu arbeiten
und die Stärken zu fördern.
Das heisst, mit viel Fleiss kann man zu
einem guten Musiker werden?
Auch beim FC Basel hat schon der
eine oder andere durchschnittlich
talentierte Fussballer Karriere gemacht. Das Talent zum Üben ist ein
sehr wichtiges Element für das Gesamtresultat. Hier haben Erwachsene Vorteile gegenüber Kindern. Diese lernen zwar schneller, aber Erwachsene verfügen oft über die Fähigkeit, sich besser einschätzen zu
können und disziplinierter zu arbeiten.
Wie entstehen diese Talente?
Zum einen sind Elemente wie Grob-/
Feinmotorik sicherlich genetisch bedingt, zum anderen verbessern wir
unsere Fähigkeiten durch Erfolge
und Fehler. Haben wir Erfolg gehabt, begehen wir denselben Weg
oftmals erneut. Deshalb geht es darum, im Instrumentalunterricht individuelle Wege zu erkunden, die
dem Schüler helfen, Erfolg zu haben.
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
Nehmen wir das Beispiel eines Schülers, der einen Rhythmus nicht nachklatschen kann. Was macht er falsch?
Ich erlebe im Unterricht grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie Schüler diese Aufgabe angehen. Der
rhythmisch talentierte Schüler hört
den Rhythmus als eine Art Klangwolke und wird den Rhythmus ohne
Probleme wiedergeben können. Der
rhythmisch untalentierte Schüler versucht rational zu analysieren, wie
viele schnelle und kurze und laute
rhythmische Schläge er hört, und
probiert diese dann verzweifelt wiederzugeben, wobei es oft mehr wie
explodierendes Popcorn in der Pfanne klingt. Dieser Schüler muss die
Fähigkeit erlernen, ein Klangerlebnis als Ganzes zu hören und wahrzunehmen. Es ist das Ziel von uns
Instrumentallehrern, den Schülern
Methoden anzubieten, wie sie ihre
individuellen musikalischen Probleme selbstständig angehen und ihre
Fähigkeiten verbessern können.
Üben gilt beim Erlernen eines Instrumentes als sehr wichtig. Wie oft sollte geübt werden?
Kinder üben gerne, aber brauchen
die Mithilfe der Eltern, die sie zum
Üben auffordern. Wer mindestens
fünfmal pro Woche 15–20 Minuten
übt, wird Erfolg haben und nichts
motiviert mehr als individuelle Fortschritte. Mit zunehmendem Alter
FG Partner
entsteht dann im günstigen Fall die
eigene Lust und Perspektive, weshalb man übt. Das war wohl selbst
bei Jimmy Hendrix so.
Weshalb ist Instrumentalunterricht für
ein Kind wichtig?
Im Instrumentalunterricht werden
die Kinder im Einzelunterricht über
Jahre von einer erwachsenen Person begleitet und gecoacht, welche nicht Elternteil ist. Die Kinder
erlernen Lernstrategien, die sie auch
in der Schule und beispielsweise im
Sport anwenden können. Instrumentalunterricht ist neben der Schule
eine ganzheitliche Ausbildung.
Welche musikalischen Perspektiven
hat man, wenn man bei Musikunterricht Basel ein Instrument erlernt?
Es macht Spass, ein Instrument zu
spielen, und man hat als fortgeschrittener Spieler die Möglichkeit,
in einem Ensemble oder einer Band
zu spielen. Ausserdem ist Musik eine
wunderbare und friedliche Sprache,
mit der man beim Reisen auf der
ganzen Welt kommunizieren kann.
Auch Erwachsenen steht das Angebot unserer Musikschule zu günstigen Tarifen offen.
Musikunterricht Basel
Musikunterricht Basel ist Basels moderne Musikschule für Kinder und Erwachsene in den Stilen Rock, Klassik
Anmeldung zum Instrumentalunterricht
Vorname:Name:
Instrument:
Adresse:
Email:
Telefon:
Bitte senden sie die Anmeldung an folgende Adresse:
Musikunterricht Basel
Maulbeerstr. 18
4058 Basel
FG Magazin — Sommer 2015
Martin Beck
Martin Beck ist Gründer und
Musikschulleiter von Musikunterricht Basel. Er hat Musik und
Schulmusik studiert und arbeitet seit 15 Jahren als Gitarrenund Mandolinenlehrer und Ensembleleiter. Er hat in zahlreichen Bands gespielt und ist für
verschiedene nationale Symphonieorchester als Musiker tätig.
und Jazz. Ab ca. 6 Jahren kann mit dem
Unterricht ohne Wartezeiten begonnen werden. Nach Möglichkeit findet
der Unterricht für die populären Fächer Gitarre und Klavier in den Räumlichkeiten des FG Basel oder ansonsten in einem der zahlreichen Unterrichtsräume in Basel statt.
Musikunterricht Basel steht für höchste Qualität. Alle Lehrkräfte sind ausgewählte pädagogische Fachkräfte
und Musiker, welche ihr Instrument
mit Freude lehren und den Schülern ein effektives und schnelles Lernen ermöglichen. Dabei können die
Schüler Instrumente aller Instrumentenfamilien erlernen.
Zurzeit können folgende Instrumente erlernt werden:
Gitarre, Klavier, Schlagzeug, Gesang,
E-Gitarre, Bass, Mandoline, Ukulele,
Banjo, Geige, Kontrabass, Keyboard,
Trompete, Posaune, Basler T­ rommel,
Querflöte, Dudelsack, Block­flöte,
Mundharmonika, Harfe.
Sie möchten Ihr Kind zum
Instrumentalunterricht am FG
anmelden?
Der Unterricht findet im Einzelunterricht als 30-, 45- oder 60-MinutenLektion statt oder kann auch im Zweierteam besucht werden.
Es ist möglich, eine kostenlose Probelektion zu besuchen. Melden Sie
sich telefonisch unter 076 512 82 91
an oder besuchen Sie die Homepage:
www.musikunterricht-basel.ch
43
FG intern
www.fg-basel.ch
Wild Workshop
How does music influence drawing?
What is the most efficient shape
for a water wheel? Can you build a
simple guitar pick up with everyday materials? And can you make a
GPU based on an AVR chip? These
are some of the questions that students from 3G addressed during the
last Lernen am Projekt (LAP) week.
Eight students agreed to work in
the bilingual Biology and Geography room. These students were:
Markus-Andreas Koch, Noah Baumann, Nicola Flückiger, Cristina Hoffmann, Thierry Kamber, Laura Kopp,
Linus Lederle, Christina Renner and
44
Julia Thomann. Some wrote their
LAP reports in English, while others
tolerated my attempts at German.
Together, they transformed the
room into a wild workshop. At one
point, two students stood on a table, trying to compress a bicycle
suspension fork, while two more
played a video game on a computer they built themselves, and another strummed a single note on a
piece of wire attached to an amplifier. In the corner, mysterious cables spilled from a cardboard box.
On the windowsill, garden cress germinated in Petri dishes. Students
also worked in the woodshop and
laboratory, crafting parts and performing experiments.
For me, the best part of the week
was watching students confront and
solve problems on their own. I was
simply a facilitator, jumping from
project to project, helping students
realize their ideas. This is the essence
of teaching. I know the experience
the students gained during the LAP
week will help them next year, when
they begin working on their Maturaarbeit projects.
Bruno Schull
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG historisch
Die 4. Primarklasse 1941 mit Lehrer Jenny
1939–49: Krieg. Die Existenz­
krise der Schule
Als der Krieg 1939 ausbricht, beginnt für die Schule eine äusserst schwierige Zeit, die sie nur mit knappster Not übersteht. Dreimal, 1940, 1944
und 1946, steht sie kurz vor dem Zusammenbruch und kann nur im letzten Augenblick durch bedeutende Schenkungen gerettet werden.
Zunächst wird trotz Kriegsausbruch
ein Plan realisiert, für den die Vorbereitungen schon seit einigen Jahren laufen, nämlich die Gründung
einer achtjährigen Gymnasialabteilung. Schon immer hatte die Schule es schmerzlich empfunden, dass
sie nach den vier Primarschuljahren alle Knaben an die Staatsschulen abgeben musste, und ebenso
alle Mädchen, die sich ein Hochschulstudium vorgenommen hatten. Dies soll nun beendet werden.
Die Behörden haben ihre Erlaubnis
gegeben, und provisorische Räumlichkeiten sind an der Engelgasse
83 gefunden. Geplant sind die Maturitätstypen A und B mit Latein ab
der 1. Klasse und ab der 4. wahlweise Griechisch oder Englisch. Da
man von vornherein die kantonale
Anerkennung und ebenso später
die eidgenössische anstrebt, ist es
selbstverständlich, dass an die Schüler die gleichen Anforderungen wie
FG Magazin — Sommer 2015
beim Staat gestellt werden müssen.
Allerdings kann die Schule wesentlich kleinere Klassen anbieten (die
Klassengrösse an den staatlichen Gymnasien liegt damals bei 40–45 Schülern) und hofft daher, durch individuellere Behandlung auch solchen
Schülern eine Chance zu geben, die
ihr Ziel beim Staat nicht erreichen
würden. Natürlich werden Knaben
und Mädchen zusammen unterrichtet – damit hat man ja bereits die
besten Erfahrungen gemacht, und
auch an anderen kleineren Schweizer Gymnasien ist dies durchaus üblich.
Besonders auf den Lateinunterricht
wird der grösste Wert gelegt. Die
Schule will humanistische Bildung
mit bewusst christlicher Erziehung
verbinden. Als erster Lateinlehrer
wird Werner Batschelet, später Lehrer am Humanistischen Gymnasium,
engagiert.
Im April 1940 wird die erste Gymnasialklasse eröffnet – mit einem
Mut, der kaum begreifbar ist, wenn
wir sehen, was sich vorher und nachher ereignet. Gleich im September
1939, als die allgemeine Mobilmachung der Schweizer Armee angeordnet wird und 12 000 Mann in der
Stadt untergebracht werden müssen, wird auch das Schulhaus der
Freien innerhalb weniger Stunden
geräumt und – wie andere Schulhäuser auch – mit Truppen belegt.
Verstreut in der ganzen Stadt muss
Platz für die einzelnen Schulklassen
gefunden werden, in der Alemannengasse, in der St. Albanvorstadt,
im Ringgässlein, im Pfarrhaus St. Leonhard, im Unterrichtszimmer der
Paulusgemeinde und im Missionshaus. Nur unter schwierigsten Umständen kann der Unterricht aufrechterhalten werden, denn die Wege
zwischen den Unterrichtsstunden für
die Lehrer sind weit – zudem sind
viele eingezogen –, die Grenzen und
die Brücken sind besetzt, der Tramverkehr eingeschränkt, manche Strassen teilweise oder ganz gesperrt.
Für Rektor Wanner ist es kaum möglich, den Kontakt mit den verschiedenen Abteilungen aufrechtzuerhalten. Dieser Zustand dauert zum Glück
nur einige Wochen, dann können alle
wieder ins Schulhaus zurückkehren.
Als am 10. Mai 1940 der deutsche
Angriff auf Frankreich beginnt und
Goebbels am 13. Mai ankündigt, es
Evakuierte Basler Schulklasse, die in einem
Privatraum unterrichtet wird
45
FG historisch
www.fg-basel.ch
die Lage der Schule: Durch die Ausgabe einer Teilschuldverschreibung
erhält sie 50000 Fr., und eigentlich
gerettet wird sie durch ein unverhofftes Legat von Fräulein Marguerite Ewig im Betrage von 120 000 Fr.,
das ihr wie ein Wunder zufällt und
sie zunächst von aller Not befreit.
Lange Gasse 9, Unterkunft der Gymnasialabteilung 1946 bis 1957
werde innerhalb der nächsten 48
Stunden in Europa kein neutrales
Land mehr geben, bricht in Basel
Panik aus. Die deutschen Truppenkonzentrationen im Schwarzwald und
am Oberrhein scheinen die Angst
zu bestätigen, dass auch die Schweiz
in die allgemeine Katastrophe hineingerissen wird. Viele Basler Bürger verlassen fluchtartig die Stadt
und ziehen sich ins Landesinnere
zurück, darunter auch 112 von den
insgesamt 237 Schülern und Schülerinnen der Freien Schule. Ihnen
wird wöchentlich das durchzuarbeitende Pensum nachgeschickt – ein
verzweifelter Versuch, im allgemeinen Chaos doch noch Unterricht und
Ordnung aufrechtzuerhalten.
Niemand weiss, wie das neue Gymnasium finanziert werden soll, und
niemand kann sich darum kümmern.
Denn die meisten Vorstandsmitglieder sind im Aktivdienst, und die Basler Freunde und Gönner haben im
Augenblick andere Sorgen. Die Schule ist in einer so kritischen finanziellen Lage, dass die Auflösung bevorsteht. Erst als sich im Sommer
die Angst wieder legt, die Schüler
mit ihren Eltern aus dem Landesinneren zurückkehren, die Vorstandsmitglieder aus dem Aktivdienst entlassen werden, beruhigt sich auch
46
Alle müssen schwer unter den allgemeinen Kriegsauswirkungen leiden: Die jüngeren Lehrer werden
immer wieder monatelang zu Militär- und Luftschutzdienst eingezogen, nicht selten trifft es nach kurzer Zeit auch die Vertreter, so dass
schliesslich die zurückbleibenden
Lehrer und Lehrerinnen eine grosse Mehrbelastung auf sich nehmen
müssen und trotzdem viele Stunden ausfallen.
Wie im ersten Weltkrieg ist auch diesmal wegen Kohleknappheit samstags schulfrei, und die Lektionen müssen auf die übrigen Wochentage verteilt werden. Es herrscht allgemeine Raumnot, weil nicht alle Räume
geheizt werden können, auch die
Turnhalle ist nur an drei Tagen pro
Woche geheizt. Es gibt lange Kälteferien. Die Ausgaben steigen wegen der allgemeinen Teuerung. Die
Kinder leiden unter der Militärabwesenheit ihrer Väter, unter den ständigen schrecklichen Kriegsnachrichten, sie sind schlechter ernährt, schlechter gekleidet, ihre Nachtruhe wird
immer wieder durch Fliegeralarm
gestört.
Einen Lichtblick bietet da der Schulgarten. Er war zwar immer schon
sehr beliebt, und die Schülerinnen
freuten sich auf ihre wöchentliche
Gartenarbeit, aber jetzt erhält er eine
noch grössere Bedeutung, denn er
bietet eine sehr willkommene Ergänzung zur Verpflegung. In einer
Zeit, in der alle viel mehr als früher
auch auf eigene Anpflanzungen angewiesen sind, können so auch die
Kinder ein wenig zur Ernährung ihrer Familien beitragen.
Die bedeutende Schenkung von 1940
hält leider nicht lange vor, um die
Schule auf die Dauer zu retten, denn
die Gründe für die Krise sind nicht
behoben: Wegen der anhaltenden
Teuerung sind manche Eltern nicht
mehr in der Lage, das Schulgeld zu
zahlen, die Schülerzahlen in Primarund Töchterschule sind so niedrig
wie noch nie, die Spenden bleiben
aus, alles Material, insbesondere das
Heizmaterial, ist horrend teuer. Und
so gerät die Schule 1944 in die zweite Krise, die nicht ungefährlicher ist
als die erste. Krisensitzungen, private Besprechungen, Versammlungen des Vorstands mit den Geistlichen der reformierten Kirche, ein
von den meisten Basler Pfarrern unterzeichneter Aufruf zur Unterstützung der Schule, Schulgelderhöhungen, niedrige Lehrerlöhne: gerettet
aber wird die Schule schliesslich
durch eine neue Schenkung.
Die dritte Krise folgt in der Nachkriegszeit. In der Generalversammlung vom Dezember 1946 muss der
Vorstand berichten, dass der Bestand der Schule nur noch für ein
weiteres Jahr gesichert sei: für eine
dauerhafte Rettung seien weitreichende Massnahmen nötig. Es kommt
zur Abstimmung, ob die Schule geschlossen werden soll, aber die Generalversammlung beschliesst einstimmig die Weiterführung der Schule. Durch eine geeignete Erweiterung des Vorstands soll versucht
werden, Einfluss auf weitere Kreise
der Stadt zu gewinnen. Durch Wer-
Mai 1940: Riesige Gepäckmassen werden zum
Transport in die Innerschweiz aufgegeben
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG historisch
bung sollen die Schülerzahlen vergrössert werden. Der Werbung dient
ein vom Rektor verfasster kurzer Prospekt, der an die Eltern schulpflichtiger Kinder und auch an die Basler
Schulbehörden versandt wird, da die
öffentlichen Primarklassen teilweise überfüllt sind. Dies ist die erste
Werbemassnahme dieser Art. Vorher hatte es nur hin und wieder Inserate in den Zeitungen gegeben
und einmal (1925) ein Plakat, welches die Existenz der Freien Schule
weiteren Kreisen bekannt machen
sollte.
Zur Erleichterung aller sind die Krisen nun tatsächlich überwunden, und
mit der allgemeinen wirtschaftlichen
Erholung beginnt allmählich auch
die Schule sich zu erholen und zu
wachsen. Die Gymnasialabteilung
nimmt Jahr für Jahr um eine Klasse
zu, und 1948 können sich die ersten Maturanden den kantonalen und
den eidgenössischen Prüfungsgre-
mien stellen. Alle 5 bestehen die
Prüfung. Schon 1946 war das Gymnasium in die Räume der MigrosClubschule an der Langen Gasse 9
umgezogen. Dort hat immerhin jede
Klasse ihr eigenes Zimmer, wenn
auch nur ein kleines, das bald bei
wachsenden Schülerzahlen als zu
eng empfunden wird. Aber für den
Augenblick sind alle zufrieden, gut
untergebracht zu sein.
Da die Töchterabteilung in den zurückliegenden Jahren sehr an Attraktivität eingebüsst hat, werden
die unteren vier Klassen 1948 in
eine Realabteilung mit gemischten
Klassen umgewandelt, so dass nur
noch die beiden obersten Klassen
der Töchterschule bestehen bleiben.
Diese Massnahme erweist sich als
sinnvoll, denn die Realschule hat
bald lebhaften Zuwachs.
Das Jahrzehnt schliesst mit einem
Wechsel im Rektorat: Nach 20-jäh-
Die Geschichte des FG Basel
wurde von Brigitte von Arx anlässlich des 100. Geburtstags
der Schule verfasst und ist als
Broschüre mit dem Titel «Zehn
Jahrzehnte Freies Gymnasium
Basel» erschienen. Für die Hilfe
bei der Beschaffung von Material verdankt werden in der
Broschüre Rolf Brönnimann, Edgar Colomb, Jürg Eckert, Hanna Felix, Beat Mayer, Renate
Mayer, Stephan Sauthoff und
Anne Schmid Bein. Um den Text
als Zeitdokument zu erhalten,
ist er für das FG Magazin unverändert übernommen worden.
riger Wirksamkeit tritt Rektor Wanner 1949 wegen einer ernsten Erkrankung zurück und überlässt das
Amt Rektor Robert Rüegg, der vorher Lehrer in Schiers war.
CBA Partner Versicherungsbroker AG
Dornacherstrasse 230
4018 Basel
Andreas Herrmann
Christian Willi
061/337 17 17
061/337 17 18
[email protected]
www.cba-broker.ch
Dienstleistungen
Beratung und Vertretung in sämtlichen Versicherungsangelegenheiten.
Massgeschneiderte Lösungen für Ihre individuellen unternehmerischen
Bedürfnisse - mit bestem Kosten-Nutzen-Effekt, unabhängig und neutral.
Analysen, Ausschreibungen, Platzierungen, Administration sowie Unterstützung
und Begleitung bei Schadenfällen – sorgfältig, kompetent und ohne
Zusatzkosten.
Bemerkungen
Mitglied des S/I/B/A VERBAND SCHWEIZERISCHER VERSICHERUNGSBROKER
FG Magazin — Sommer 2015
47
FG intern
www.fg-basel.ch
Erweitertes Angebot – Abschlussveranstaltungen
Seit vielen Jahren bietet das FG Basel eine Tagesstruktur bis 18.00 Uhr für Kinder und Jugendliche bis zum
siebten Schuljahr an und einzelne Veranstaltungen sogar darüber hinaus. Ein Highlight am Ende jedes
Schuljahres sind die Abschlussveranstaltungen der Clubs und Betreuungsangebote. Die Kinder und Jugendlichen haben dann die Möglichkeit, die Arbeiten und Ergebnisse des letzten halben Jahres zu präsentieren.
Den Eltern und allen anderen Besucherinnen und Besuchern ist ein spannendes Erlebnis gewiss, bei dem sie
in Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des erweiterten Angebots am FG Basel und ihrer
gross­artigen Arbeit kommen.
Im Club Kochstudio haben die geschickten Kinderhände fein säuberlich die Aprikosen geschnitten und
auf dem zuvor bereitgelegten Teig
verteilt. Alle anwesenden Personen
konnten von der köstlichen Wähe
probieren.
Faszinierende Bilder und spannende Informationen präsentierten uns
die Kinder im Club Computer mithilfe ihrer selber recherchierten und
erstellten PowerPoint-Präsentatio­
nen. Von den lustigen bis zu den
seriösen Darbietungen beineindruckten die hohen Anwenderkenntnisse und liessen so manchen Erwachsenen staunend zurück.
Eine rasante Fahrt mit Kunststücken
und technisch anspruchsvollen Tricks
präsentierte der Club Spass auf
Rollen. Die ganze Gruppe hielt zusammen, um zum Takt der Musik
eine hochkarätige Show zu bieten.
Am Ende erhielten alle Kinder und
Jugendlichen des Clubs einen Pokal als Auszeichnung für die Leistung in den vergangenen Monaten.
Die Hände tief im Ton vergraben
zeigten die Kinder ihr Können und
luden zum Mitmachen ein. Zu sehen gab es im Club Werken Kunstwerke aus Holz, Ton und Recyclingmaterialien.
Eine ganze Turnhalle voller Sportgeräte wurde mit der fulminanten
Show des Clubs Mix Sport belebt.
Nimmermüde sprangen und wirbelten die Jugendlichen zum Takt
der Musik durch die Luft und zogen
die Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Tribüne in ihren Bann.
48
Talentierte Nachwuchsschauspielerinnen und -schauspieler zeigten ihr
Können im Club Theater. In einer
glaubhaften Inszenierung erlebten
die Zuschauerinnen und Zuschauer das Abenteuer vierer Freunde, die
das Gute aus einem bösartigen Magier hervorholen konnten.
Der Club Kunstatelier steht für die
kreative Arbeit mit den Händen und
der Fantasie. Selber designte Lampen und Modelle von Traumhäusern
zeigten das handwerkliche Geschick
und die spannenden Ideen der jungen Künstlerinnen und Künstler.
Im Club Waldschule durchstreifen
die Kinder und Jugendlichen den
Wald und die Landschaft auf der Suche nach neuen botanischen Märchen und skurrilen Einfällen der Natur.
Die Kinder aus dem Club Märchenwelten brachten uns zum Träumen
und Schmunzeln mit der Vorführung ihrer Version von Schneewittchen und den sieben Zwergen und
hauchten der Geschichte neues Leben ein.
Einen kulinarischer Genuss und gemütliches Basteln mit den Kindern
konnten die Besucherinnen und Besucher in der Betreuung Zeichnung
und Bewegung erleben.
nik des Fotografierens erlernt und
anschliessend mit den Lichtbildern
gearbeitet wird. Im neuen Club Zirkusakrobatik lernen die Kinder und
Jugendlichen Kunststücke und trainieren ihre Geschicklichkeit. Der neue
Club Entdeckungsreise führt an
verschiedene Orte in und um Basel, die etwas Spannendes, Interessantes oder Lustiges zu bieten haben. Eine Neuheit ist auch der Club
Woodwork, in welchem schöne Holzarbeiten ausgeführt werden und
(fast) nur Englisch gesprochen wird.
Tennis, Badminton und Tischtennis
werden im neuen Club Racket
Sports fleissig geübt und gespielt.
Im Betreuungsangebot wird im
nächsten Schuljahr neu für Fünftund Sechstklässler an Tagen mit
freiem Nachmittag ein betreutes
Mittagessen angeboten. Mittagessen war zwar schon immer möglich, doch waren die Kinder während dieser Zeit unbeaufsichtigt. Die
beliebte und erfolgreiche Hausaufgabenstunde und die erweiterten
Lernlandschaften aus dem Förderprogramm haben neu den einheitlichen Namen Studio.
Auch im Schuljahr 2015/2016 bietet das Programm des erweiterten
Angebots am FG Basel viele verschiedene Clubs, Förderungs- und
Betreuungsmöglichkeiten an. Neu
gibt es zum Beispiel den Club KameraKadabra, bei dem die Tech-
Die Tagesschule bietet den Kindern
und Jugendlichen feste Strukturen und fördert Lern-, Spiel- und
Kontaktmöglichkeiten. Für weitere Informationen und das aktuelle Programm besuchen Sie unsere
Internetseite www.fg-basel.ch.
Daniel Deiss
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Magazin — Sommer 2015
FG intern
49
FG kurz & bündig
www.fg-basel.ch
Ferienbetreuung Herbst
Thema: Abenteuer
vom 5. bis 9. Oktober 2015
für 4–12-jährige Kinder
Ein Drache geht auf Reisen
Gemeinsam mit dem Efgi erleben
wir eine spannende Woche:
• Wir basteln unseren eigenen
Drachen.
• Wir machen an einem DrachenfliegWettbewerb mit.
• Wir hören spannende Drachen­
geschichten.
• Wir besuchen die prähisto­
rischen «Dinosaurier-Drachen»
in Frick.
• und noch vieles mehr
……………!
Notfallnummer
Sie verspäten sich und können Ihr
Kind nicht wie vereinbart abholen
oder Sie müssen das FG Basel aus
einem anderen Grund ausserhalb
der Bürozeiten dringend erreichen?
In Notfällen ist die Schule unter folgender Telefonnummer erreichbar:
+41 (0)79 698 45 39.
Ihre Meinung?
Ihre Meinung zum FG Magazin und
zum FG Basel ist uns wichtig. Lassen Sie sie uns per Mail oder per
Post zukommen.
[email protected]
FG Magazin, Scherkesselweg 30,
4052 Basel
Come and join us!
Anmelden:[email protected]
Preis:
CHF 500.–
Erfolg am UBS Kids Cup 2015
Unser Schüler Mika Sens (2P) wurde
mit einem Ergebnis von 1615 Punkten in der Kategorie M 13 Kantonsbester von Basel-Landschaft.
Laufen (60 m in 8,57 Sek.)
Weitsprung (4,58 m)
Werfen (200 g Ball, 47,69 m).
Mit dieser Leistung ist er Teilnehmer
des Schweizer Finals am 5.9.2015 im
Stadion Letzigrund in Zürich.
Wir drücken die Daumen!
Im gelben Shirt Mika auf Bahn 5
50
FG Magazin — Sommer 2015
www.fg-basel.ch
FG Agenda
Nächste Veranstaltungen des FG Basel
25. August 2015
Stammtisch der Vereinigung der
Ehemaligen der Freien (VEF)
Ab 18.30 Uhr im Restaurant
Kunsthalle in Basel
29. Oktober 2015
Stammtisch der Vereinigung der
Ehemaligen der Freien (VEF)
Ab 18.30 Uhr im Restaurant
Kunsthalle in Basel
18. September 2015
Besuchstag für alle Schulstufen
8.00–15.00 Uhr
12. November 2015
Besuchstag für alle Schulstufen
mit Informationsabend
8.00–15.00 Uhr Besuchstag
18.00 Uhr Informationsabend
23. September 2015
Stammtisch der Vereinigung der
Ehemaligen der Freien (VEF)
Ab 18.30 Uhr im Restaurant
Kunsthalle in Basel
Nächste Ausgabe
Das FG Magazin erscheint vier Mal
pro Jahr. Die nächste Ausgabe mit
dem Schwerpunktthema Engagement und vielem mehr erscheint
im Herbst. Redaktionsschluss ist
der 2. Oktober 2015.
21. November 2015
FG Ball
18.30 Uhr im Stadtcasino Basel
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen: www.fg-basel.ch
Werden Sie Mitglied
Trägerschaft des FG Basel ist der Verein «Freies Gymnasium Basel». Durch
eine Mitgliedschaft können Sie dessen Ziele aktiv unterstützen und direkten Einfluss auf die weitere Entwicklung der Schule nehmen.
Anmeldetalon
O
Ich/Wir möchte/n Mitglied im Verein «Freies Gymnasium Basel»
werden.
O
O
Einzelmitgliedschaft
Paarmitgliedschaft
(CHF 50.– pro Jahr)
(CHF 80.– pro Jahr)
Vorname/n_______________________________________
Name/n_______________________________________
Strasse/Nr._______________________________________
PLZ/Ort_______________________________________
Email_______________________________________
Ort und Datum _______________________________________
Unterschrift_______________________________________
Bitte einsenden an: FG Basel, Scherkesselweg 30, 4052 Basel
FG Magazin — Sommer 2015
51
www.fg-basel.ch
d Schülern einen
ren Schülerinnen un
se
un
en
all
en
ch
ns
n vielen Vorteilen
ei. Wir wü
die jetzt auch von de
Die Ferien sind vorb
»,
en
eu
«N
ren
se
un
d vor allem auch
guten Schulstart. Un
ren können.
des FG Basel profitie
d
n
u
r
G
n
e
ll
a
n
e
b
a
FG-Schüler h
!
s
lo
r
e
d
ie
w
t
h
e
g
s
E
zur Freude!