Verlagssonderveröffentlichung 5 Stadtteil-Kurier MONTAG 26. OKTOBER 2015 Let’s Boogie Woogie! Elite der Szene feiert Verleihung des Pinetop Awards bei Grothenn’s Martina Pundt, Mitarbeiterin des Raumausstatters Hinrich A. Schröder, und KLS·FOTOS (2): KLS Michael Affeldt, Inhaber des Fachgeschäfts UNI HIFI. Holperstrecke bald Flaniermeile Fedelhören-Anlieger freuen sich auf neue Straße Bei der Gala des Pinetop Award als Entertainer des Jahres ausgezeichnet: Steve „Big Man“ Clayton und seine Frau Theresa, die er bei einem Konzert kennengelernt hat. FOTO: PETRA STUBBE V ON SI GRID S C H UER Mahndorf. „You know what I mean?“ singt Steve „Big Man“ Clayton mit seiner körperlichen, schwarzen Power-Stimme und rockt mit seiner „Stahlpranke“ in atemberaubendem Tempo das Piano. Das BoogieWoogie-Schwergewicht spielt das Publikum fast schwindelig – und wird bei der vierten „Pinetop Boogie Woogie“-Gala als Entertainer des Jahres ausgezeichnet. „Das ist höchster emotionaler Genuss“, betont Thomas Aufermann in seiner Laudatio. Der 1962 in Birmingham geborene Brite Steve Clayton sei mit seiner „wunderbaren Frau Theresa“ eigens vom Bodensee angereist. Die Crème de la Crème der internationalen Boogie-Woogie-Szene ist ist aus den USA, aus Wales, Wien und Frankreich eigens nach Mahndorf gekommen, um ihre „German Boogie Woogie-Awards Pinetop“ in Empfang zu nehmen. Nahezu alle haben bereits mit Boogie-Woogie-Weltstars auf der Bühne gestanden. Und fast alle sind über den klassischen Klavierunterricht in die Boogie-Woogie-Szene eingestiegen. „You know what I mean“ singt Steve „Big Man“ Clayton als Eigenkomposition. Ja, was die Boogie-Woogie-Stars meinen, ist bei dieser festlichen Gala in Grothenn’s Gasthaus deutlich zu spüren. Boogie Woogie, das ist ein Lebensgefühl. Oder, wie es in einem von Claytons Songs heißt, eine Sucht: „Can’t stop the Boogie.“ Der „German Boogie Woogie Award Pinetop“ ist 2009 von fünf musikbegeisterten Enthusiasten ins Leben gerufen worden. Vier kommen aus Bremen. „Unser Ziel ist es, auf die Vielfalt der Boogie-Woogie-Szene aufmerksam zu machen“, betonen zwei von ihnen, Jo Schumacher und Thomas Aufermann, die an diesem Abend auch persönlich ihrer Musik huldigen. So spielt Schumacher etwa eine verjazzte Improvisation des ItaloHits „Volare“. Der gleich mehrfach von der British Blues Connection ausgezeichnete Steve „Big Man“ Clayton hat, wie könnte es anders sein, seine aus Sachsen-Anhalt stammende Theresa bei einem Konzert kennengelernt. Zwischen den Acts der BoogieWoogie-Gala wird gefachsimpelt, Clayton wird von einem jungen Kollegen für seine „tierische Bassfigur“ gelobt. Denn ja, auch das ist Boogie Woogie: Eine Reihe von Youngstern hat diesen wilden Rhythmus, bei dem jeder mit muss, für sich entdeckt. „Sie werden unsere Lieblingsmusik am Leben erhalten, die ja in Radio und Fernsehen leider eher ein Nischendasein führt. Denn das ist eine beglückende Musik, die es auf Krankenschein geben sollte“, unterstreicht Jo Schumacher. Fabian Fritz ist eines dieser jungen Talente und wird in der Kategorie „Nachwuchspianist“ ausgezeichnet. Sehr zu Recht, weiß er doch mit expressiver Stimme und smartem, elegantem Anschlag mit der New Orleans-Nummer „Jonkie Partner“ zu überzeugen. „Wir kennen und wollen nichts anderes mehr als Boogie Woogie“, ruft Fritz ins Mikro. Zu den Lehrern von Fabian Fritz zählt Christian Bleiming. Er ist das komplette Gegenteil von Steve „Bigman“ Clayton, wird in der Kategorie „Blues & Boogie Woogie“ ausgezeichnet und spult sein Programm am Piano eher cool, aber nicht weniger virtuos ab. Die Begeisterung speziell der BoogieYoungster hätte den Namensgeber der Auszeichnung, den Urvater des Boogie Woogie, den Pianisten Clarence „Pinetop“ Smith gefreut. Er wurde im Alter von 24 Die Preisträger Torsten Zwingenberger (von links), Eva Hennigs, Hans Maitner, Fabian Fritz, Frank Tollert, dann Thomas Aufermann, Viona Schumacher und Jo Schumacher vom Pinetop-Team und FOTO: ANDREW ELIAS Christian Bleiming (Blues- und Boogie-Piano). Jahren bei einer Schießerei in einem Club in Chicago getötet und in einem Armengrab bestattet. Der „Pinetop’s Boogie Woogie“ von Clarence Smith gehört zum Standard-Repertoire eines jeden Boogie-Pianisten. „Die Orchesterversion der Big Band Tommy Dorseys machte ihn in den 30erund 40er-Jahren weltberühmt. Eine aktuelle Version dieses Stückes ist auch in dem Hollywood-Film ,Behind the Candelabra’ zu hören, in dem Liberace, gespielt von Michael Douglas, sein Publikum mit diesem Boogie begeistert“, erzählt Jo Schumacher. Mit Torsten und Axel Zwingenberger sind zwei der ganz Großen der Boogie-Woogie-Szene nach Mahndorf gekommen. Zwingenberger, Mitglied der „Hall of Fame“ des Boogie Woogie, macht seiner Frau Eva Hennigs mit seiner nahezu kammermusikalischen Eigenkomposition „Long lost love“ eine Liebeserklärung. Sie wird als erste weibliche Preisträgerin überhaupt mit dem Award für „Besondere Verdienste“ ausgezeichnet. Hennigs wirkt als Künstler-Managerin hinter den Kulissen: „Du bist und warst für manchen jungen Künstler mit deiner Kompetenz, Ruhe, Geduld und deinem großen Herzen wegweisend“, sagt Jo Schumacher. Das BoogieFieber liegt bei den Zwingenbergers in der Familie. Und so wird an diesem Abend nun auch Axels Bruder Torsten in die Pinetop „Hall of Fame“ aufgenommen. Zu spielen begonnen hatte er mit Fingerhüten auf dem Waschbrett, bevor er im zarten Alter von 14 Jahren sein erstes Konzert gab. Der Allround-Drummer, der locker mit fünf Fußmaschinen und drei Drumsticks gleichzeitig umgeht, gibt am Schlagzeug bei der Gala eine Kostprobe seiner lässig-coolen Drum-Kunst. „Ohne Hans Maitner wäre das alles nie passiert“, sagt Torsten Zwingenberger. Und Maitner, der mit seinen legendären Radiosendungen die Boogie-Begeisterung von Wien aus anfachte, wird mit einem „German Boogie-Woogie Award Pinetop“ für seine besonderen Verdienste ausgezeichnet. Die Boogie-Legenden Vince Weber und Axel Zwingenberger haben auch Frank Tollert, den Pianisten des Jahres 2015, entscheidend beeinflusst. Obwohl der seit 21 Jahren in der Bretagne lebende Tollert nicht nur in Frankreich einer der Großen seines Faches ist, hatte er vor der Gala Lampenfieber. Zum Abschluss der Preisverleihung spielt er „Toute la musique que j’aime“. Er singt über die Musik, die er und seine Boogie-Kollegen so sehr lieben. Und das ist erst der Beginn einer rauschenden Jam-Session. Humorvoll-musikalisch mit ernsten Momenten Seniorentheatergruppe des Bürgerhauses Weserterrassen zeigt „Die 50er Jahre“ V ON LI A NE J A NZ Östliche Vorstadt. Ihre persönlichen Erfahrungen und zeitgeschichtliche Fakten haben neun Seniorinnen in einem Theaterstück verarbeitet. „Die 50er Jahre“ feiert am Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr Premiere im Bürgerhaus Weserterrassen am Osterdeich 70b. „Der Grundtenor des Stücks ist humorvoll“, kündigt Sascha Heuer an. Er leitet das Seniorentheater im Bürgerhaus – und ist mit Abstand der Jüngste in der Runde. Er kennt die Nachkriegszeit und den Wiederaufbau nur aus Erzählungen, Filmen, Dokumentationen und Büchern. Geprobt wird mittwochsvormittags. Inzwischen besteht die Gruppe ausschließlich aus Frauen. Sie haben für das neue Stück in ihrer eigenen Biografie gekramt und das Internet durchforstet. Als alle Er- gebnisse auf dem Tisch lagen, wurde aussortiert, was umgesetzt werden soll. Das Ergebnis kommt nun auf die Bühne. „Wir arbeiten meistens so, dass wir Stücke selbst entwickeln“, sagt Sascha Heuer. In dem Stück „Die 50er Jahre“ spielen nicht nur das Wirtschaftswunder und der Wiederaufbau eine Rolle. Es ist auch viel Musik aus der Zeit zu hören. Und es gebe auch ernstere Elemente, sagt Sascha Heuer. „An manchen Stellen muss man auch mal schlucken.“ Dabei geht es um Themen, die eher unterschwellig im Alltag der damaligen Zeit eine Rolle spielten. Die Erlebnisse und Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs beispielsweise und wie jeder Einzelne damit umgegangen ist und was das für die Familien bedeutete. Verarbeitet worden sind viele der Kriegs- und Diktaturerlebnisse damals nicht. Oder nicht gleich. Die Darstellerinnen aus der Östlichen Vorstadt, dem Ostertor, Findorff, Schwachhausen und Lilienthal erarbeiten ein Theaterstück pro Jahr, das sie im Herbst aufführen. Im Schnitt sind sie 70 Jahre alt und alle mit viel Elan bei der Sache. Neue Gesichter seien stets willkommen, sagt Sascha Heuer. In dem Stück „Die 50er Jahre“ wird eine Frau auf der Bühne stehen, für die es die erste Aufführung mit der Gruppe ist. Die Premiere ist am Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr im Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b. Eine weitere Aufführung ist dort am Mittwoch, 11. November, um 19 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro. Eine Kartenreservierung unter 54949-0 wird dringend empfohlen. Die Karten müssen bis spätestens 18.45 Uhr des Vorstellungstages abgeholt werden, sonst gehen sie in den freien Verkauf an der Abendkasse. Ein Teil des Fedelhören bekommt ein neues Gesicht – und es bleibt nicht bei oberflächlicher Kosmetik: Die Neugestaltung des nördlichen Abschnitts zwischen Rembertistraße und dem Kreuzungsbereich Am Dobben wird rund eine Million Euro kosten. Derzeit wird der Kanal erneuert. Darüber entsteht eine schicke Flaniermeile. Breite Gehwege mit klassisch abgesetzten Bordsteinen, Parkstreifen, Bäumen und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder werden zusammen mit der neuen Asphaltdecke die Optik der früheren Holperstrecke verändern. „Das passt gut zum Stil der wunderschönen klassizistischen Häuser, findet Michael Affeldt. Der Inhaber eines Fachgeschäfts für hochwertige Hi-Fi-Geräte sieht auch in den breiteren Bürgersteigen eine echte Verbesserung: „Vor allem für ältere Menschen ist es jetzt eng.“ Ob der Ausbau geschäftlich Vorteile bringt, vermag er nicht einzuschätzen: „Ich freue mich aber für die Menschen, die hier im Fedelhören wohnen. Für sie ist die Umgestaltung eine echte Aufwertung. Und ich hoffe natürlich, dass das Fedelhören auch wieder stärker frequentiert wird von den Menschen, die in die Stadt wollen.“ Dass sich der Ausbau des nördlichen Bereichs positiv auch auf den Teil des Fedelhören zwischen dem Präsident-KennedyPlatz und dem Rembertiring auswirkt, glaubt Martina Pundt, Mitarbeiterin des Raumausstatters Hinrich A. Schröder: Das Fedelhören sei dann für Fahrradfahrer und Fußgänger wieder die erste Wahl auf dem Weg in die Innenstadt. „Die Frequenz wird zunehmen“, ist Martina Pundt sich sicher. „Es wäre schön, wenn die Straße auch auf dieser Seite neu gestaltet würde. Sie hat es verKLS dient.“ RAUMWELTEN WOHNKONZEPTE BUSINESS KULTUR DEKO ART GEKONNT WERKSTATT IN SZENE POLSTEREI GESETZT REINIGUNGSSERVICE Fon 0421-326134 www.ihr-raumausstatter.com Hier!! spielt die Musik seit 1988 Am Dobben 23/Ecke Fedelh. • 04 21 - 32 47 11 Dr. Ingo Kerls Kunst & Antiquitäten Fedelhören 9 28203 Bremen Telefon (0421) 33 780 88 E-Mail: [email protected] · Ankauf von Kunst und Antiquitäten · Übernahme kompletter Nachlässe & Sammlungen · Haushaltsauflösungen – auf Wunsch auch besenrein · Kostenlose Schätzungen, Angebote und Begutachtungen, unverbindliche Hausbesuche nach Vereinbarung Ihre Ansprechpartnerinnen für Print- und Onlinewerbung Lisa Voßmeyer Medienberaterin Tel. 04 21 / 36 71 – 41 50 [email protected] Denise Nitzboy Medienberaterin Tel. 04 21 / 36 71 – 41 80 [email protected]
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