Informationsblatt des Spiegelschafzuchtvereins Nr. 29 Winter 2015 Der Spiegel Winterzeit Foto: Simon Buchli Inhaltsverzeichnis Präsidentenbericht S. 3 Bericht Zuchtleiter S. 6 Gedanken zum Thema Grossraubtiere und Tierschutz S. 12 Projekt LanaRara S. 14 Tier Expo der PSR 2016 S. 15 Einladung zur Generalversammlung des SSZ 2016 S. 20 2 Präsidentenbericht Liebe Spiegelschäfeler „Die Gesamterscheinung des Körpers ist harmonisch, robust, tief, mit gutem Wuchs, weiss. Dunkle, im Alter erblassende Augenpartien und Ohrspitzen, die Haut und die Lammwolle haben dunkle Flecken. Stirn und Bauch sind unbewollt“. Dies steht im ersten Abschnitt des Rassenstandards unseres Spiegelschafes. „Widerstandskraft, Anpassungsfähigkeit, Gesundheit und frei von Erbfehlern. Ziel ist ein robustes, genügsames und geländegängiges Schaf, das wenig Haltungsprobleme und tiefe Haltungskosten verursacht. Das Zuchtziel soll mittels Reinzucht ohne fremden Bluteinfluss erreicht werden“. Das ist in der Zuchtzieleinführung zu lesen. Um dies zu erreichen und unseren Standard zu halten, ist ein funktionierendes Zuchtbuch zwingend! Sehr schönes Jungtier Foto: Werner Beerli Am Freitag, 23.10.2015 fand bei der Stiftung Pro Specie Rara (PSR) in Basel das erste gemeinsame Treffen zum Thema „Neues Zuchtbuchprogramm“ statt. Die PSR-Organisationen Schafe, Ziegen, Schweine usw., arbeiten zur Zeit mit dem Zuchtbuchprogramm von Kurt Steiner. Das Programm läuft gut, wir sind mit dem Handling vertraut. Der Support 3 von Kurt Steiner klappt ebenfalls gut, und die Zusammenarbeit ist freundschaftlich. Wenn wir uns Gedanken machen, wie wir unsere Tierund Halterdaten künftig verwalten und absichern wollen, bedeutet dies kein Misstrauen gegenüber Kurt Steiner. Das Programm von Kurt deckt unsere Bedürfnisse ideal ab. Seine Arbeit und seine Bereitschaft für individuelle Lösungen sind sehr hoch und preislich unschlagbar. Tatsache ist jedoch auch, dass Kurt Steiner uns über kurz oder lang für die Programmunterstützung nicht mehr zur Verfügung steht. Deshalb sind wir daran, eine Nachfolgelösung zu finden. Das bestehende Programm einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin zu übergeben, ist nicht realistisch. Die Varianten, Anpassungen und individuellen Strukturen sind zu unterschiedlich. Deshalb müssen wir frühzeitig eine neue Lösung zu suchen. Anfang Januar 2016 findet das zweite Treffen zu diesem Thema statt. Ziel ist es, die gewünschten Funktionen in „obligatorisch“ und „nice-tohave“ („ wünschenswert“) zur gliedern und schriftlich festzuhalten. Mit diesem Pflichtenheft können wir Offerten einholen. Zuchtbuchführerin und Zuchtleiter resp. Funktionäre, die aus dem Zuchtbuch Auswertungen ziehen, müssen an dieser Sitzung teilnehmen. Wenn jemand Interesse hat, am 16. Januar 2016 bei der WSL, Zürcherstrasse 111, 8903 Birmensdorf, teilzunehmen, meldet dies mir bitte per Mail bis am 09. Januar 2016 ([email protected]). Am 15. Oktober 2015 haben Regina Durrer, Heinz Feldmann und ich beim BLW-Workshop V mit dem Titel „Optimierung Einsatz männlicher Zuchttiere“ und „Folgerungen aus der Umfrage von PSR zur Züchtermotivation“ teilgenommen. Bei der Fragestellung „Optimierung Einsatz männlicher Zuchttiere“ zog sich ein Punkt wie ein roter Faden durch die Diskussion: Frühe Kastration oder eine relativ lange Wartezeit bis der Bock verkauft werden kann? Eine abschliessende Lösung haben wir nicht gefunden. Gute Resonanz hat die Idee von Heinz Feldmann ausgelöst, nämlich das Bilden von Zuchtgemeinschaften. Einige Züchter schliessen sich zusammen, wählen geeignete männliche Tiere aus, lassen diese punktieren und die Inzucht berechnen, setzen sie innerhalb der Gemeinschaft ein oder bieten sie auf der Internetplattform „Tierische Raritäten“ zum Verkauf an. 4 Philippe Ammann von der Stiftung Pro Specie Rara hat über die ZüchterUmfrage 2014 informiert. Bei der Frage nach der Rassenwahl sind „Charakteristisches Exterieur“, „Robustheit“ und „Geländegängigkeit“ die meist genannten Faktoren. Geländegängigkeit ist gefragt bei Schafen und Schäfer Foto: Werner Beerli Bei der Frage nach den „ Aufgaben des Zuchtvereins“ überwiegen Nennungen wie Schauen, Züchtertage mit spezifischen Themen (z.B. Parasitenbekämpfung), Zuchtbuch und Betreuung, regelmässige Informationen vom Verein und Vermarktungshilfen. Nach der Sommerpause haben wir zwei Vorstandsitzungen abgehalten. Neben den wiederkehrenden Anlässen (z.B. Herbst-Ausstellung in St. Luzisteig) waren Weiterbildung der Experten und die Reform der Vereinsorganisation SSZ Thema. Simon Buchli informiert an der GV über Ziel und Zweck der Vereinsreform des SSZ. Nun wünsche ich Euch allen frohe Festtage, einen guten Rutsch ins 2016 und danke Euch für die Vereinstreue. Meinen Vorstandsgspänlis danke ich für ihr Engagement. Heinz Feldmann wünsche ich schöne Ferien in Neuseeland und einen gute Rückkehr im Februar/März 2016 und Simon Buchli, dem frisch gebackenen Vater, seiner Frau Anita und der jungen Lara viele gefreute Stunden. Markus Renner, Präsident 5 Bericht Zuchtleiter, November 2015 Rückblick Schafausstellung in Maienfeld, Samstag, 3. Oktober 2015 30 Jahre ist es her, seit die ersten noch verbliebenen Spiegelschafe vom Schafbetrieb der Familie Bantli in Maienfeld für die gezielte Erhaltungszucht durch die PSR an verschiedene Pioniere der Erhaltungszucht übergeben wurden. Im Laufe der dreissig Jahre hat die Spiegelschafzucht viele Höhen und Tiefen erlebt. Rückblickend kann festgehalten werden, dass der Bestand an Spiegelschafen stetig zugenommen hat und die Ziele der Erhaltungszucht in vielen Bereichen erreicht oder gefestigt werden konnte. Das war Grund genug, die Spiegelschafschau vom 3. Oktober auf der St. Luzisteig in Maienfeld durchzuführen. Die Familie Bantli stellte für diesen Anlass ihren grosszügigen Schafstall zur Verfügung. Andrea Keller vom Gasthof St. Luzisteig übernahm mit ihrem Team die Festwirtschaft. 135 Spiegelschafe waren von 20 Züchtern für diese Schau angemeldet. Bereits am Vortag reisten 18 Helfer nach Maienfeld, um die Infrastruktur für die Schau vorzubereiten. Die Halle war vorgängig von der Familie Bantli geräumt worden, so dass in einer Ecke nur noch die Geburtsabteilung stehen blieb. Während den Vorbereitungen und der Schau wurden laufend Mutterschafe mit neugeborenen Lämmern zum grossen Staunen der Anwesenden in den Stall gebracht. Wir konnten uns ein Bild darüber machen, wie es in einem grossen Schafbetrieb zu und her geht und es die ganze Familie braucht in der Zeit der Geburten. Wir konnten nicht nur staunen über all die farbigen Landschaflämmer, sondern erhielten von den Geburtsbegleitern auch Tipps und Tricks. Als alle Boxen eingerichtet waren, die Festwirtschaft betriebsbereit und sich die Halle mit prächtigem Blumenschmuck präsentierte, ging es zum gemütlichen Teil. Im Gasthof St. Luzisteig genossen wir kameradschaftliche Stunden, die sich teilweise bis in die frühen Morgenstunden hinzogen. Es fand ein reger Austausch zwischen den Züchtern statt. Wie es sich für die Stallwache gehört, verbrachte diese die wenig verbleibenden Stunden vor dem offiziellen Anlass im Schlafsack und Strohbett. Am Samstagmorgen wurden die Schafe in Empfang genommen. Alle durchliefen ein Klauenbad und wurden am Eingang auf die Gesundheit überprüft. Jedes Tier wurde mit der entsprechenden Nummer versehen 6 und nach der Gewichtserhebung der richtigen Kategorie zugeteilt. Leider hat ein Züchter bei der Anfahrt Probleme gehabt mit seinem Zugfahrzeug. Doch mit spontaner Unterstützung von anwesenden Züchtern konnte der Transportanhänger im Glarnerland abgeholt werden, so dass die Schafe noch rechtzeitig zur Bewertung auf dem Schauplatz eintrafen. Im Vorfeld wurde viel Werbung für diesen Anlass getätigt, so dass wir am Schautag eine grosse Anzahl Besucher begrüssen konnten. Ella und Anita beim Einrichten im Jägerstübli Foto: Mariann Nauer Es wurden 31 Widder in verschiedenen Altersgruppen aufgeführt. Die Qualität der Widder war erfreulich. So konnten die meisten Widder im Rassetyp mit einem sehr gut oder gut bewertet werden. Vier Jungwidder in der Kategorie 4 bis 8 Monate wurden ausgeschlossen. Hornansatz, verkürzter Unterkiefer oder Kleinwuchs waren die Gründe. Es ist richtig, dass Jungwidder mit Fehlern ausgeschlossen werden und so über die Schlachtbank noch einen ansprechenden Erlös bringen. Viele Widder erreichten im Format das Maximum nicht. Die obere Linie war bei einigen Widdern mangelhaft. 7 Gesenkter Rücken oder abfallende Becken waren die Gründe. Im Fundament erreichten nur zwei Widder das Punktemaximum. Es ist richtig, dass das Fundament der Spiegelschafe streng bewertet wird, damit die Langlebigkeit der Landschafe tiergerecht erreicht werden kann. Die Küchenchefs des Gasthofes St. Luzisteig beim Produzieren des feinen Steinpilzrisottos Foto: Mariann Nauer In der Kategorie 4 bis 8 Monate alte Jungwidder, wurden bei der Wolle viele Abzüge wegen Unausgeglichenheit gemacht. Erfreulich war, dass ab dem Alter von 8 Monaten viele Widder das Maximum in der Wolle erreichten. Leider musste ich auch an dieser Ausstellung von einer Manipulation an den Schafen Kenntnis nehmen. Unter „schaufertig“ machen versteht man das Entfernen kleiner Wollbüschel und nicht das vorgängige Scheren der Schafe im Kopfbereich – schade, dass das immer wieder vorkommt, steht doch an unserer Schau die Erhaltungszucht, der Vergleich und die Kameradschaft im Zentrum. Betreffend Kameradschaft ist es auch bedauerlich, wenn unter den Vereinsmitgliedern Preise für Widder verlangt werden, die überrissen sind. Schade auch, wenn ein Widder aus diesem Grund nicht innerhalb unseres Vereins den Besitzer wechselt. Bei den weiblichen Schafen bis zu einem Jahr, war es für die Experten eine Freude, diese zu bewerten. Von über 40 Schafen musste nur eines ausgeschlossen werden. Mehr als die 8 Hälfte der Schafe erreichte im Rassetyp das Maximum und auch im Format waren die meisten Schafe im sehr gut oder gut anzutreffen. Jungzüchter und eine Jungzüchterin mit ihren prämierten Schafen Foto: Mariann Nauer Im Fundament war gegenüber den Widdern noch eine grössere Zahl mit der Maximalnote anzutreffen. Dass die Jungtiere von so guter Qualität aufgeführt wurden, zeugt von Weitsicht und Züchterfleiss. Spannend ist immer wieder zu sehen, wie sich die älteren Mutterschafe präsentieren, sind sie doch die Mütter der Jungschafe. Bei den Mutterschafen konnten viele zu Recht mit der Maximalnote belohnt werden. Einige waren durch ihre erbrachte Leistung nicht in optimaler Schauverfassung, was aber in allen Fällen trotzdem mit einem gut honoriert werden konnte. Bei schönstem Sonnenschein fand vor einer imposanten Bergkulisse die Tiervorführung statt. Ich durfte einer grossen Zahl interessierter Besucher die Vorzüge und Eigenheiten der Spiegelschafe näher bringen. Von jeder Kategorie wurden die drei ersten Schafe vorgeführt und kommentiert. Die Experten wählten aus den Kategoriensiegern, in Anwesenheit der Besucher, die Miss und den Mister aus. Bei den weiblichen Schafen stammt die Miss aus dem Betrieb von Martin Scheuber, bei den männlichen Schafen aus dem Betrieb der Stiftung Tierpark Liestal. 9 Philipp Ammann von der PSR überbrachte nicht nur die besten Wünsche, sondern bemühte sich, möglichst viele unserer Schafe im Bild festzuhalten, damit für Werbung und Kommunikation neue Bilder zur Verfügung stehen. Philippe Ammann, PSR, und Simon Buchli, Kassier SSZ Foto: M. Nauer An dieser Stelle ist es mir ein grosses Anliegen zu danken: der ganzen Familie Bantli für die Unterstützung und Bereitschaft, die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Persönlich hoffe ich, dass wir wieder einmal auf der St. Luzisteig in Maienfeld die Schau durchführen können. Grosser Dank geht ebenso an Andrea Keller und ihr Team für die Gastfreundschaft und tolle Bewirtung, an Astrid Muggli, Monika Fricker, Ella Feldmann für die vielen Blumen und die Tischdekoration. 10 Gemütliches Zusammensein im schönsten Sonnenschein vor dem Schafstall der Familie Bantli Foto: Mariann Nauer Ich danke den vielen Helfern, die bereit waren, am Vortag anzureisen, die Halle einzurichten und an der Schau in verschiedensten Funktionen mitzuhelfen. Franz Müller für seine tatkräftige Unterstützung seit vielen Jahren an unseren Schauen. Allen, die nach der Schau mitgeholfen haben aufzuräumen. Marco Stettler und Roland Schönholzer für den Notfalleinsatz bei der Fahrzeugpanne. Grosser Dank gebührt den Experten Koni Adank, Oski Höhn, Röbi Röthlin, Bruno Durrer und Koni Fricker für die geleistete Arbeit. Den Vorstandsmitgliedern für die Unterstützung in der gesamten Umsetzung. Ein besonderer Dank geht an die Zuchtbuchführerin Regina Durrer, die grosse Arbeit geleistet hat in der Erfassung der Tiere und beim Erstellen des schönen Kataloges. Fazit aus Sicht des Zuchtleiters Die Schau war ein grosser Erfolg; es hat sich gelohnt, diese in Maienfeld durchzuführen. Alle Teilnehmenden waren begeistert, und im Nachgang haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten. Was mich nachdenklich stimmt, ist die Feststellung, dass viele unserer Mitglieder nicht mitmachen und einem solchen Anlass ganz fern bleiben. 11 Ausstellungen sollen für alle Vereinsmitglieder eine Plattform sein, um sich zu treffen, mit oder ohne Schafe. Heinz Feldmann, Zuchtleiter Viele Interessierte beim fachlichen Austausch Foto: Heinz Feldmann Einige Gedanken als Zuchtleiter zur derzeitigen Situation im Bereich Grossraubtiere und Tierschutz Die Grossraubtierproblematik macht mir derzeit grosse Sorgen. Einerseits bin ich beruflich mit den Auswirkungen täglich konfrontiert und auf der anderen Seite bin ich als Schaf- und Ziegenhalter direkt betroffen. Die Auswirkungen auf die Schaf- und Ziegenhaltung ist enorm. Von vielen wird die psychische Belastung der Schafhalter heruntergespielt, oder die Schafhalter werden als unfähig hingestellt. Bis zum heutigen Tag ist in keinem der vielen Grossraubtierprojekte die Erhaltungszucht der Nutztiere eingebunden oder eingebracht worden. Seit dreissig Jahren fördert der Bund die Erhaltung der seltenen Nutztiere in der Schweiz mit finanziellen Mitteln. Die Erhaltung der alten Nutztiere ist ebenso eine Bundesaufgabe, wie der Artenschutz der Grossraubtiere. Traurig ist die Tatsache, dass der Schweizer Tierschutz 12 die Schafhalter als Prügelknaben ausgelesen hat. Die Schafhalter waren schon in Zeiten vor Christus in der Nutztierhaltung immer das schwächste Glied. Dass sich der Schweizer Tierschutz zu Lasten von uns Schafhaltern politisch gegen uns stellt, ist verwerflich und zeugt von grosser Unfähigkeit. Die vom Tierschutz eingebrachten Forderungen werden in den nächsten Monaten viele Ressourcen binden und viele demotivieren. Umstritten ist die Anzahl Wolfsrudel, die die Schweiz vertragen soll/kann. Eines ist sicher, die Wölfe werden auch ins Talgebiet kommen und vielen kleinen Schafhaltern grosse Probleme bereiten. Viele Schafhalter, die mit viel Fleiss und Überzeugung sich der Erhaltungszucht der alten Landschafe verschrieben haben, werden aufgeben oder sind gezwungen, die Tiere nicht mehr artgerecht zu halten, zum Beispiel im Sommer nachts im Stall und am heissen Tag auf der Weide. Von Grossraubtieren gerissene Schafe müssen möglichst schnell entfernt werden, so dass die Bürger, welche die Petition unterschrieben haben, nicht mit diesem belastenden Anblick konfrontiert werden. Eine Frage stellt sich für mich noch: Wie verhält sich die PSR gegenüber diesem Problem? Auch das BLW anlässlich des Workshops zeigt auf, was wir als Schäfer alles machen müssen, damit die Erhaltungszucht der alten Nutztierrassen möglichst eine breite genetische Präsenz aufweist und die Betriebe möglichst dezentral sind. Nur ein kleiner Widerspruch zur geforderten Schafalpung mit Behirtung und aus rechnerischen Gründen mit mindesten 1‘000 Schafen. Dies nur ein paar wenige Gedanken. Wer nimmt sich den Interessen der alten Nutztiere an? Oder war unsere Arbeit der letzten Jahre sinnlos? Das eingesetzte Geld spielt eine untergeordnete Rolle. Das Budget für den Herdenschutz mit über drei Millionen Franken pro Jahr ist grösser als alle eingesetzten Geldmittel für die Erhaltungszucht der alten Landschafrassen bis heute. Heinz Feldmann, Zuchtleiter 13 Spiegelschafwolle – ein wertvolles, gesuchtes Produkt Foto: Werner Beerli Projekt Lana Rara Im Rassestandard ist die Wolle der Spiegelschafe wie folgt umschrieben: „Weiss, (ausser Lammwolle bis einjährig) Stapel mitteldicht, ausgeglichen, Zwirn, Grannen- und Stichelhaare zugelassen. Ertrag und Qualität: Feinheit F2 – F3, Stapeltiefe in 180 Tagen mehr als 3 cm“. Die Spiegelschafwolle ist ein natürliches Produkt mit vielen Eigenheiten und hoher Qualität. So sollten die Züchter bestrebt sein, die Wolle der Spiegelschafe sinnvoll zu verwerten. Neben vielen kleinen privaten und persönlichen Projekten bietet das Projekt Lana Rara eine Möglichkeit, Schafwolle zu verarbeiten. Gesucht wird vor allem Jahreswolle, die sich zu einer ökologischen Strickwolle verarbeiten lässt. Züchter sind aufgerufen mit den Initianten Kontakt aufzunehmen und ihnen Wolle der Spiegelschafe zur Verarbeitung anzubieten. Ziel ist es, an der Expo 2016 in Brunegg auch Wollprodukte der Spiegelschafe anzubieten. Gesucht werden auch Produkte, die aus Spiegelschafwolle hergestellt werden, um diese anlässlich der Tierexpo 2016 am Stand der Spiegelschafe präsentieren zu können. Das wäre doch etwas für die kalten Wintertage: Eine persönliche Idee aus Spiegelschafwolle Wirklichkeit werden zu lassen. Kontakt: [email protected] / 079 580 38 00 oder Infos unter www.lanarara.ch 14 Alle gefährdeten ProSpecieRara-Nutztierrassen in einer attraktiven Tierschau mit Fest- und Marktbetrieb in den Vianco-Hallen in Brunegg erleben. Samstag, 1.10.2016: 10.00 – 20.00 Uhr & Sonntag, 2.10.2016: 10.00 – 17.00 Uhr Die Tier-Expo ist der nationale Event für gefährdete Nutztierrassen in der Schweiz. Er präsentiert wie kein anderer Anlass die ganze Vielfalt der bedrohten Rassen und leistet damit einen grossen Beitrag an deren Wahrnehmung sowohl in Tierhalterkreisen wie auch in der breiten Bevölkerung. Die Kombination aus publikumsorientiertem Schau- und Festbetrieb und fachlichen Beständeschauen wurde 2006 erstmals in diesem Rahmen durchgeführt. 2011 fand die Tierexpo zum zweiten Mal statt. Nach grossen Erfolgen mit 14'000 resp. knapp 16'000 Besuchern war klar, dass weitere 5 Jahre später, 2016, mit einer dritten Auflage weiter für diese Sache der gefährdeten Rassen Werbung gemacht werden soll. Zielpublikum Die Expo richtet sich an ein breites Publikum und macht die Biodiversität der Nutztiere erlebbar. Sie sensibilisiert nicht nur künftige Konsumentinnen und Konsumenten, die bewusst Biodiversitäts-Produkte kaufen, sondern hilft auch bei der Gewinnung neuer Betriebe, die in die Haltung und Zucht gefährdeter Rassen einsteigen. Die Erfahrungen zeigen, dass mit diesem Konzept informativ und eindrücklich auf die Anliegen der gefährdeten Rassen als wertvolles Gut aufmerksam gemacht werden kann. Tierpräsentationen In der grossen Festhalle werden Kleinvieh- und Kleintierrassen in Schaugruppen vorgestellt. Dank Gehegen, in denen sich die Tiere frei bewegen können, wird in diesem Teil der Ausstellung bewusst keine klassische „Vieh-AusstellungsAtmosphäre“ herrschen, sondern ein Konzept realisiert, das zum Beobachten der Tiere einlädt. 15 Im Aussenbereich werden Kühe und Pferde vorgestellt. In den benachbarten Hallen führen die Schafzuchtvereine Schauen mit Zuchtgruppen durch, welche tiergerecht in Gehegen gezeigt werden. Rahmenprogramm für Besucher in der grossen Festhalle In der grossen Festhalle wird ein Rahmenprogramm mit Präsentationen, themenverwandten Vorführungen, Informationen zur Erhaltungsarbeit und diverse Attraktionen für Kinder geboten. In der zentralen Arena finden so z.B. Interviews mit Tierhaltern, Reitvorführungen, Tierpräsentationen, Schafschurdemonstrationen oder Tierstreicheln statt, wo Kinder begleitet von Fachleuten mit raren Tieren auf Tuchfühlung gehen können. Ziegenmilchdegustationen locken zum Probieren einer in Vergessenheit geratenen Milchspezialität. Eine Festwirtschaft und eine „Schöfeler-Beiz“ mit Lammspezialitäten bieten Stärkung und laden zum Verweilen ein. Die 31 gezeigten Tierrassen Schafe: Schweine: Engadinerschaf, Spiegelschaf, Walliser Landschaf, Bündner Oberländerschaf, Saaser Mutte, Skudde Wollschwein mit Ferkel 16 Ziegen: Stiefelgeiss, Capra Grigia, Pfauenziege, Appenzellerziege, Bündner Strahlenziege, Walliser Schwarzhalsziege, Grüenochte Geiss, Capra Sempione, Kupferhalsziege, Nera Verzasca Rinder: Evolèner, Rätisches Grauvieh, Hinterwälder, EdelweissSimmentaler Geflügel: Appenzeller Barthuhn, Appenzeller Spitzhaubenhuhn, Schweizerhuhn, Diepholzer Gans, Pommernente Bienen: Dunkle Biene Kaninchen: Schweizer Feh, Schweizer Fuchs, Schweizer DreifarbenKleinschecke Pferde: Original Freiberger Pferd. Markt- und Informationsstände In der grossen Festhalle bieten abwechslungsreiche Markt- und Infostände den Besuchern Informationen sowie Spezialitäten von seltenen Rassen an. Hier finden Liebhaber zum Beispiel Wurst- und Käsespezialitäten, Wollartikel, Felle und vieles mehr. Anbieter aus weiteren Bereichen (z.B. HandwerkBetriebe, Nahrungs- und Genussmittel, Spielsachen) bereichern das Angebot. Die Kombination aus Informations- und Verkaufsständen kommt gut an und unterstreicht zudem über das Angebot an entsprechenden „BiodiversitätsSpezialitäten“ den Nutztier-Charakter der Rassen. Ort und Infrastruktur Die Tier-Expo findet in den Vianco-Hallen in Brunegg/Mägenwil statt, die eine professionelle Infrastruktur bieten. 17 Eine grosse, wettersichere Festhalle mit Arena und Restaurant garantiert einen geschützten Ablauf der Expo. Im Aussenbereich werden Festzelte gestellt.Der Ort liegt zentral und ist sowohl mit dem öffentlichen Verkehr (Bus) als auch mit dem Auto gut erreichbar. Organisation Die Tier-Expo wird von ProSpecieRara in Zusammenarbeit mit den Rassevereinen durchgeführt, welche mit Informationsständen vor Ort über ihre Rassen und Aktivitäten informieren. Öffnungszeiten Samstag, 1.10.2016: 10.00 – 20.00 Uhr Sonntag, 2.10.2016: 10.00 – 16.00 Uhr Besucherzahlen Erwartete Besucherzahl, total an beiden Tagen: ca. 17'000. Um ein grösstmögliches Publikum erreichen zu können ist der Eintritt frei. Kontakt Leitung OK: Philippe Ammann, ProSpecieRara, Unter Brüglingen 6, 4052 Basel [email protected] / 061 545 99 28, Mobil: 079 508 12 89 18 Die bunte Herde der Familie Bantli, St. Luzisteig, Maienfeld Foto: M. Nauer Wir wünschen allen Spiegelschaf-Züchterinnen und Züchter von Herzen eine gesegnete und friedliche Weihnachtszeit. Viel Glück in Haus und Stall im neuen Jahr! Der Vorstand SSZ Auf der Rückseite (S. 20) befindet sich die Einladung zur GV 2016 mit der Traktandenliste und Adresse für die Anmeldung zum vorgängigen Brunch. Bitte aufbewahren. Danke. 19 Einladung zur 18. Generalversammlung des Spiegelschafzuchtvereins Sonntag, 24. Januar 2016 um 10.00 Uhr im Gasthof Schützen, Schachenallee 39, 5000 Aarau, Tel. 062 823 01 24 Ablauf ab 10.00h bis 11.30h Brunch Beginn der GV um 12.00h Traktanden: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Begrüssung Wahl des Stimmenzählers Mutationen Jahresbericht des Präsidenten Jahresrechnung 2015 Revisorenbericht Budget 2016 Berichte Zuchtleiter, Zuchtbuch ahlen Bestätigungswahlen – alle Vorstandsmitglieder, alle Rechnungsrevisoren, Mitglieder der Schlichtungsstelle Neu wählen: Andi Müller – Mitglied der Schlichtungsstelle sowie zwei Experten: Bruno Durrer und Koni Fricker Entschädigung Experten/Betreuer Fr. 30.-/Std (siehe Spesenreglement) Jahresprogramm 2016 Varia / Anträge / Zuchtbuch Wichtig: Anmeldung für GV Brunch erforderlich! Anmeldetalon ausfüllen und bis am 17. Januar 2015 via Post oder Mail an: Markus Renner, Aecherli 24, 6472 Erstfeld oder [email protected] senden Anträge sind bis am 03. Januar 2016 einzureichen. 20
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