Oliver Rettig – selbstständig aus Überzeugung in Rheinberg 06.08.2015 | 07:00 Uhr Oliver Rettig ist Inhaber und Gründer von Metall-Edelbau Rettig.Foto: Wolfgang Krause Rheinberg. Der Metall-Edelbauer hat mit seiner Firma genau das gefunden, was er immer schon wollte: „Ich habe Spaß an der Arbeit – immer noch.“ Klein, aber fein – und auf Expansionskurs: Das sind die Beschreibungen, die genau zu Oliver Rettig mit seinem Unternehmen Metall-Edelbau Rettig und seiner sechs Mitarbeiter umfassenden Belegschaft passen. Und das Geschäft läuft so gut, dass er innerhalb des Gewerbegebiets Nord ein Auge auf die Halle von Coma geworfen hat und einen Kauf überlegt. „Das hängt von den Brandschutzauflagen ab. Aber wenn es passt, kaufe ich. Vergrößern will ich mich in jedem Fall!“ Der 45 Jahre alte Rettig, ein gelernter Schiffsbauer, arbeitet aus Überzeugung in der von ihm gegründeten Firma. „Ich wollte immer mein eigener Herr sein und bin schon seit dem 24. Lebensjahr selbstständig.“ Angefangen damit hat er in Mülheim an der Ruhr, kam aber vor 16 Jahren nach Rheinberg. „Das ist eine schöne Stadt mit freundlichen Menschen!“ Mit seinem Betrieb ist er überwiegend für die Industrie tätig. Zu Rettigs Kunden zählen Solvay, RWE, das Korrosionsschutzunternehmen Reko und der Metallbauer Bachtrup. Größere Objekte für Hausverwaltungen, Sonderanfertigungen für Hotels und „hier und da das eine oder andere Geländer“ gehören auch zu den Arbeiten. „Für private Kunden arbeiten wir eher weniger.“ Wir: Das sind zwei Meister und vier Gesellen. Auszubildende gibt es nicht beim Metalledelbauer. Rettig: „Ich bin der Meinung, dass man sich um Lehrlinge auch kümmern muss und sie nicht einfach nur den Hof fegen lassen kann. Aber mir persönlich fehlt die Zeit – ich stehe mehr im Betrieb als jeder andere, arbeite mit, bin von 6 Uhr morgens an tätig und Schluss ist erst um 19 oder 20 Uhr.“ Auch seine Mitarbeiter sind voll ausgelastet. „Die machen alle um die 30 Überstunden im Monat. Anders geht es gar nicht.“ Dafür wird bei Rettig auch „ein bisschen mehr verdient. Und einmal im Jahr lade ich zu einem Wochenendurlaub ein“. Für die Arbeit werden zu fast 100 Prozent hochlegierte Edelstähle eingesetzt. „Wir sind spezialisiert auf Titan- und Aluminiumverarbeitung“, so Rettig. Der Maschinenpark ist auf dem neuesten Stand. Abkantbänke, Tafelscheren, Walzen und Sägen sind in der Regel CNCgesteuert. Für die Kunden bietet er mit seiner Firma einen 24-Stunden-Service an. „Wenn dann mal mitten in der Nacht eine Titan-Pumpe platzt, sind wir mit einem voll ausgerüsteten Wagen sofort im Einsatz.“ Seine Mitarbeiter, der jüngste ist 32 Jahre alt, ziehen dabei mit. „Das passt, das läuft wie ein Uhrwerk. Die Industrie braucht schnelle Arbeit.“ Und die braucht der Chef offenbar auch. „Ich habe Spaß an der Arbeit – immer noch. Und wenn man sich richtig bemüht, dann läuft das.“ Mit der Industrie als Kunde ist Rettig sehr zufrieden. „Dort zählt Geschwindigkeit. Man gibt einen Preis ab, dann wird vielleicht noch ein bisschen nachverhandelt, aber dann wird abgeschlossen. Und es gibt eine sehr gute Zahlungsmoral: Das Geld ist sehr schnell da!“ Auch für Rheinberg macht Rettig eine Menge. „Ich sage ganz offen: Bevor ich Kirchensteuer zahle, gebe ich lieber etwas für Vereine oder die Stadt.“ Dazu gehören zum Beispiel Fußballtrikots für Concordia Ossenberg, aber auch Gestaltungen für Kreisverkehre, zum Beispiel der „Fletschenmann“ am Melkweg, zwei Holzbänke in der Stadtmitte und die demnächst entstehende Boulebahn im Stadtpark. Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-rheinberg-xanten-alpen-undsonsbeck/oliver-rettig-selbststaendig-aus-ueberzeugung-in-rheinberg-id10956608.html
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