pr_dewezet24022016.

Mittwoch, 24. Februar 2016
„Barfußlaufen ist für mich gute Laune“
Wann immer sie kann, ist Larissa Knote ohne Schuhe unterwegs – trotz Kälte, Splitt und Dreck
VON SVENJA-A. MÖLLER
Hameln. Larissa Knote öffnet
die Haustür. Sie ist sportlich gekleidet und eigentlich gerade
auf dem Sprung zur nahegelegenen Grundschule. „Können
wir zwei Sachen verbinden? Ich
muss nur kurz etwas abgeben.
Dauert nur zehn Minuten“, sagt
Knote. Sie zieht ihre Socken
aus, zieht die Tür hinter sich zu
und macht sich auf den Weg –
barfuß.
Eigentlich, seit sie denken
kann, geht Knote, wo und
wann sie kann, barfuß. „Zwischendrin gab es mal eine Zeit,
etwa zehn Jahre, in der ich
nicht barfuß gelaufen bin oder
nur gelegentlich“, sagt Knote.
Mittlerweile ist sie aber wieder
dabei angekommen, immer ohne Schuhe unterwegs zu sein.
Der Weg zur Grundschule ist
nicht weit, aber schon auf den
wenigen Metern wird klar: Barfußlaufen ist kein Zuckerschlecken. Blätter und Unrat liegen
auf dem Weg, unter den eigenen Schuhen knirschen Kieselsteinchen und Streugut vom
letzten Frost. Warum geht man
da freiwillig mit der nackten
Fußsohle? „Ich mag den Kontakt zum Boden, die Verbindung, die sich entwickelt“, sagt
die 51-Jährige. „Für mich ist es
eine Befreiung.“ Den Rollsplitt
unter den Füßen spürt sie natürlich auch. „Ich sehe das aber
eher als Massage, als Akupunktur“, erklärt Knote. Der Fuß
rolle an solchen „schwierigen“
Stellen auch ganz anders ab.
Kalt werden ihre Füße natürlich auch, aber auch daran stört
Knote sich nicht. „Ich konzentriere mich da auf etwas ganz
anderes.“ Am liebsten laufe sie
aber natürlich auf Waldboden
und Baumwurzeln. „Barfuß
laufen ist für mich gute Laune
holen“, sagt Knote.
Mit dem dauerhaften Barfußlaufen hat sie nicht bewusst
an einem Tag begonnen. „Ich
Mit Schuhen
sieht man Larissa Knote
selten. Die
meisten Wege
legt sie barfuß
zurück. Am
liebsten läuft
sie über Waldboden – und
nicht unbedingt über
Gehwegpflaster. Foto: sak
laufe einfach schon immer barfuß“, sagt Knote. Außer bei
Schnee und Eis – da ziehe sie ab
und zu auch mal Schuhe an.
Die hat Knote natürlich auch,
so wie jede Frau. „Ich habe
Sportschuhe, Wanderschuhe,
Tanzschuhe, Gummistiefel. Ich
komme schon so auf zehn Paar
Schuhe“, erklärt Knote. Es zeigt
sich aber: Larissa Knote hat
eher Schuhe für spezielle Anlässe und Funktionen. „Insbesondere bei den Tanzschuhen finde
ich es schade, dass man sie so
selten anzieht. Das ist schon eine Form der Verschwendung.
Auch wenn man bedenkt, welchen Weg diese Schuhe hinter
sich haben. Mit Flugzeugen von
hier nach da, das Leder, die
Farbe, die benötigt wurde“, er-
klärt Knote. Dass sie konsequent barfuß läuft, hat also
auch etwas mit Konsumkritik
zu tun.
Negative Kommentare für
ihre nackten Füße bekommt
Knote kaum, sagt sie. „Eher viele positive Stimmen. Und wenn
dann doch mal einer fragt:
,Warum denn barfuß?‘, antworte ich ,Warum Schuhe?‘ “, er-
klärt die 51-Jährige. Einer ihrer
älteren Söhne, der sich auch
zum dauerhaften „unten ohne“
Laufen entschlossen hat, bekomme da häufiger negatives
Feedback.
Knote hat vier erwachsene
Kinder und ein Zwillingspärchen im Grundschulalter. Auch
die Zwillinge laufen gerne und
viel barfuß. Dazu hätten sie sich
irgendwann selbst entschlossen.
„Die Kinder haben genug Schuhe. Sie ziehen sie aber meist
nicht an. Es ist ihnen zu viel
Aufwand und sie laufen lieber
barfuß.“ Selbst im Winter würden die Zwillinge die Schuhe
manchmal kurz hinter dem
Schulhof ausziehen und es genießen, mit den nackten Füßen
durch den Schnee nach Hause
zu laufen. „Hier stecke ich sie
dann gleich in die Badewanne.“
Doch natürlich ziehen auch die
Kinder ab und an mal Schuhe
an. „Beim Klettern auf Bäumen
zu Beispiel. Wenn sie merken,
dass es ohne Schuhe doch wehtut. Dann ziehen sie das nächste
Mal Schuhe an“, sagt Knote.
Manchmal zieht auch Larissa
Knote Schuhe an. Nämlich
dann, wenn sie bewusst etwas
von ihrer Umgebung mitbekommen möchte. „Wenn man
barfuß läuft, schaut man viel
auf den Boden, um zu sehen,
wohin man tritt“, erklärt sie.
Mit Schuhen müsse man sich
weniger auf den Weg konzentrieren und könne den Blick
auch mal schweifen lassen.
Einen Vortrag über und von
einem ganz besonderen Barfußläufer gibt es heute, Mittwoch,
24. Februar, im Tönebön am
Klüt (Breckehof 1). Martl Jung
aus Murnau berichtet ab 19.30
Uhr als Gast des Alpenvereins
über seine außergewöhnliche
Tour über die Alpen. Er ist barfuß von München nach Verona
gewandert und hat dabei auch
Gletscher und Klettersteige ohne Schuhe bezwungen.
Kanalarbeiten:
Baustelle
am Klinikum
Hameln. Aufgrund Kanalbau-
arbeiten gilt ab sofort in der Invalidenstraße zwischen Gröninger Straße – Höhe Sana-Klinikum – und der Domeierstraße
eine Einbahnstraßenregelung
in Richtung Domeierstraße.
Die Domeierstraße wird deshalb zur Sackgasse (frei für Anlieger bis Baustelle). Besucher
des Krankenhauses werden gebeten, die Umleitung über den
Mertensplatz zur Gröninger
Straße zu nutzen. Die Anfahrt
zu den Parkdecks des Krankenhauses aus Richtung Gröninger
Straße ist frei. Als voraussichtliches Ende der Baumaßnahme
gibt die Stadtverwaltung den 1.
April an.
red
Neue
Beraterin
Hameln. Barbara Neumann hat
die Tätigkeit in der Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen übernommen. Die Beratungsstelle
wird von der
Lebenshilfe
Hameln-Pyrmont in Kooperation mit
der Paritätischen Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland betrieben.
B. Neumann
Neumann hat
durch ihre über 20-jährige Berufserfahrung als Heilpädagogin in der Frühförderung und
Autismusambulanz Hameln intensive Erfahrungen in der Beratung von Eltern und Angehörigen von Menschen mit Behinderungen sammeln können. Zu
erreichen ist sie unter der neuen Rufnummer 05151/606480.
Persönlich erstellt für:
H AMELN
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