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VERANSTALTUNGEN in der Weihnachtsausstellung
2015
So 29.11. 15 Uhr
Weihnachtsausstellung
Traditionelles Adventskonzert mit dem
Winzerchor Spaargebirge Meißen e. V.
So 13.12. 14:30 Uhr Adventskonzert mit dem Kammerchor der
Chorgemeinschaft Coswig-Weinböhla
Murmelbahnen
von Ortwin Grüttner
Zusätzlich hält das Museum wieder ein Bastelangebot für Kinder
bereit.
Jeden 1. Dienstag im Monat findet 16 Uhr eine Führung durch
die 20 Schaudepoträume des Stadtmuseums statt (5 € / Pers.).
Sondertermine sind nach Absprache möglich. Ort: Rote Schule
EINTRITTSPREISE
Erwachsene: 4 €, Ermäßigte: 3 €, Kinder in der Gruppe: 2 €
Familie mit zwei Kindern: 11 €
Gruppen bitte rechtzeitig anmelden: Tel. 03521/458857
ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
25./26.12.2015 und 01.01.2016 14 – 18 Uhr
am 24./31.12.2015 geschlossen
Im Februar 2016 bleibt das Museum wegen der Beseitigung
von Hochwasserschäden geschlossen.
Stadtmuseum Meißen
Heinrichsplatz 3 · 01662 Meißen,
[email protected]
www.stadt-meissen.de
Alle Fotografien stammen von Ortwin Grüttner
Gefördert vom Kulturraum „Meißen – Sächsische Schweiz – Osterzgebirge“
Stadtmuseum Meißen | 18. November 2015
bis 31. Januar 2016
Das Spielen mit Murmeln hat Kinder
bereits vor 5000 Jahren im alten
Ägypten begeistert, es waren
Murmeln aus Stein. In Rom wurden sie aus Marmor hergestellt,
später aus Ton, Steinzeug und
schließlich Glas. Um 1500
erfreuten sich die Murmelspiele
im europäischen Raum besonders
großer Beliebtheit. In der Mitte des
19. Jahrhunderts begann im thüringischen
Lauscha die Produktion von Glasmurmeln. Durch die Erfindung
der sogenannten „Märbelschere“ konnten nun die schönsten
Glasmurmeln in vielen verschiedenen Farben produziert
werden, die oft im Inneren von Glasfäden und Schleifen
durchzogen und somit stets einmalig waren.
Überall hatten sie andere Namen wie z.B. Marmel, Märbel, Iller,
Klicker, Datzer u.s.w.. Den Ursprung vermutet man im Material
Marmor, andere Namen gehen auf das Geräusch zurück, dass
sie beim „Kullern“ erzeugen.
Nicht jedes Kind besaß die heißbegehrten bunten Kugeln.
Oft dienten auch Steine, Nüsse, Muscheln oder Perlen dem
gleichen Spielzweck. In der DDR waren Glasmurmeln nicht
immer vorhanden, umso mehr gehörten sie zu den Raritäten
in der Spielekiste. Gern wurden sie als Tauschobjekte benutzt.
Die bunten fantasievollen Glaskugeln in den kleinen Kinderhänden, das Geräusch des Aneinanderstoßens oder des Rollens
auf Holzfußböden, Stein oder das stille Hinabsausen der
Murmeln in einer Sandburg werden viele noch in Erinnerung
haben. Doch Sandburgen sind vergänglich.
Der Aussteller und Maschinenbauingenieur
aus Hannover, Ortwin Grüttner,
verspürte den gleichen Wunsch
nach Haltbarkeit. Schon als Kind
bastelte er Murmelbahnen aus
Bauklötzen, Papier und Pappe.
Nach dem Studium hatte er
während seiner Zivildienstzeit
1989 die Gelegenheit, in einer
Werkstatt seine ersten Murmelbahnen aus Holz zu bauen. Später
stellte er sie bei einem Kinderfest in Hannover aus. Damit war er so
erfolgreich, dass er seitdem jedes Jahr mindestens eine neue Bahn
erfand. Inzwischen sind es über 50 Stück. Jede Bahn ist einzigartig.
Vorbilder hat er nicht, aber tausend Ideen, die sich beim Bauen
weiterentwickeln. Angeregt wurde er durch M. C. Escher mit seinen unmöglichen Figuren und Bauwerken. Fremde Murmelbahnen
treiben seinen Ehrgeiz an, weitere zu schaffen, die dann wieder
ganz andersartig aus Kiefer- oder Birkenholz gestaltet sind.
Komplizierte Berechnungen gibt es für ihn nicht. Was zählt sind
Ausprobieren, viel Geduld und Erfahrung.
In der Meißner Ausstellung werden 20 seiner mechanischen
Wunderwerke gezeigt wie z. B. eine Elefantenkarawane, bei
der die Murmeln von Rüssel zu Rüssel weitergegeben werden,
märchenhafte Burgen, verwunschene Schlösser mit Geheimgängen, Flipperburgen u.v.m.. Wie durch Geisterhand werden
Räder, Falltüren oder Zugbrücken betrieben. Es klappert und
rattert unentwegt, wenn die Kugeln rollen.
All diese fantasievollen Einzelstücke wecken auch bei
Erwachsenen wieder den Spieltrieb.
Das Besondere: Alle Bahnen können ausprobiert und bespielt
werden.
Auf der Internetseite www.murmiland.de kann man Ortwin
Grüttner und seine Murmelbahnen besuchen.