Weihnachts- und Neujahrsgruß 2015

Weihnachts- und Neujahrsgruß 2015
… von Bürgermeister Wolfgang Binnig
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger unserer Gemeinde Michelfeld,
das abgelaufene Jahr ist bald Geschichte, ein neues steht bevor. In diesem Übergang machen wir uns die
Geschehnisse der Zeit nochmals in besonderem Maße bewusst. War alles richtig, was wir zum Jahresende
bilanzieren? Bei Projekten und Aktivitäten, in der Familie,
im Privaten, im Beruf oder in Dingen, von denen wir uns
verabschieden müssen. Ein Ende ist immer auch der Anfang von etwas Neuem. Sich besinnen und nachdenklich
werden ermöglicht uns, in beide Richtungen zu schauen.
Auf Vergangenes in der Hoffnung, dass wir das Gute bewahren können und auf Zukünftiges mit dem Mut, neue
Wege zu gehen, Veränderung zuzulassen und Entscheidungen zu wagen.
Die Weihnachtsgeschichte mit ihrer Botschaft von einer
friedlichen, gerechten und gütigen Welt soll uns immer
wieder dafür sensibilisieren, wie wir als Menschen miteinander umgehen.
Weihnachten geschieht überall da, wo Menschen füreinander da sind.
Wo sie sich miteinander für eine friedliche Welt, für Zusammenhalt und Menschlichkeit einsetzen.
Denn überall da wächst neues Leben, Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft.
W as w ar - w as i st - w as w ir d se in?
Vieles ist passiert in diesem wechselvollen Jahr. Ereignisse, die uns erfreut haben, andere, die uns erschreckten. Im 25. Jahr der Deutschen Einheit steht
unser Land erfolgreich da. Empfinden wir Dankbarkeit dafür, dass wir in so großer Freiheit und in gutem Wohlstand leben dürfen. Bürgerkriege und
Flüchtlingsdramen, IS-Terror, Klimaschutz und Umweltzerstörung halten uns in Atem. Zur Bewältigung
der globalen Krisen braucht es große gemeinschaftliche Kraft in der Welt, in Europa und in unserem
Land. Mit dem weltweiten Klima-Abkommen ist ein
hoffnungsvoll bedeutsamer Schritt gelungen.
Meine Gedanken zum Jahreswechsel sollen Rückschau und Ausblick gleichermaßen sein. Aus dieser
Perspektive möchte ich das so reichhaltige kommunale Geschehen in unserer Gemeinde beleuchten.
Herzlichen Dank an den Gemeinderat und das Mitarbeiterteam der Gemeinde, an die Kirchen, Vereine
und gesellschaftlichen Gruppen sowie an die Bürgerschaft für eine Gemeinschaftsleistung, die von
Innovationskraft und viel Gemeinsinn getragen ist; in
allem, was getan und mit Erfolg erreicht wurde, für
vieles, was bewirkt und geschaffen worden ist.
Auch 2015 konnten wieder wertvolle Projekte für die
kommunale Infrastruktur realisiert werden. Aufwändig haben wir in nachhaltige Zukunftssicherung
investiert.
Mit den neuen Freisporteinrichtungen und Spielbereichen bei der Grundschule ist eine außergewöhnliche Anlage für Bewegung, Freizeitgestaltung
und generationenverbindendes Miteinander entstanden. Ein Schulfest bildet im kommenden Frühjahr den Rahmen für die Einweihungsfeier. Eine
erste E-Bike-Ladestation der Gemeinde soll bei der
Steinäckerhalle noch eingerichtet werden. Im ältesten Teil des Schulgebäudes sind die Klassenzimmer umfassend renoviert worden. Außerdem wurde
die Grundschule mit modernster Medientechnik
ausgestattet und ist mittlerweile beispielhaftes Modell für Medienbildung im Landkreis Schwäbisch
Hall. Eine Nahwärmeversorgung in Erlin reduziert
den klimaschädlichen CO2-Ausstoss. Im Wohngebiet Kiesberg schreitet die Erneuerung der Erschließungsanlagen weiter voran. Mit dem zweiten
Bauabschnitt der Friedrichstraße haben wir zwei
Drittel des drei Millionen Euro umfassenden Großprojekts geschafft. Das Ensemble der Urnenwandanlage auf dem Bergfriedhof wurde um 34
Grabkammern erweitert. Im Zusammenhang mit der
Stromnetzübernahme durch die Energieversorgung Michelfeld von der EnBW erfolgten umfangreiche Baumaßnahmen im gesamten Gemeindegebiet.
Ein neues erdverkabeltes Stromnetz für alle unsere
1.600 Haushalte bietet nun hohe technische Standards und beste Versorgungssicherheit.
GESCHICHTE • ERLEBEN entlang der Haller
Landhege. In Mainhardt, Michelfeld, Oberrot, Rosengarten und Schwäbisch Hall sind Erlebnisstationen geschaffen worden, um diese einzigartige mittelalterliche Grenzbefestigung kulturhistorisch und
touristisch aufzuwerten. Die sog. Jahrhundertfenster
bieten spannende Einblicke in die Vergangenheit
unserer Heimat. Am Baierbacher Hof ist ein Holzdurchlass (Falle) rekonstruiert worden. Der Besucherparkplatz wurde neu hergestellt und erweitert.
Am Weilerhau in Gnadental sollen ab 2016 auf
dem Areal der ehemaligen Zinngießerei Scholl acht
bis zehn Wohnbauplätze entstehen.
Die Entwicklung des zentralen Bereiches von Michelfeld zu einer belebten Ortsmitte ist seit 15 Jahren eine der großen kommunalen Aufgaben. Der
Kern unseres Hauptortes soll dabei zukunftstauglich aus- und umgebaut werden. Mit finanzieller
Unterstützung des Landes kann dieses ehrgeizige
Vorhaben Neue Ortsmitte Michelfeld noch bis
zum Jahr 2021 umgesetzt werden. Ein städtebaulicher Ideenwettbewerb könnte dafür neue Impulse
geben.
Frohe Weihnachten und alles Gute für 2016
Zum 20. Mal hat das Sommerferienprogramm für
Kinder eine kreative Fülle an Aktivitäten geboten.
Der erste Ü 55-Treff bildete den Einstieg in eine
neue Plattform für bürgerschaftliches Engagement.
Alle Senioren in der Gemeinde haben die Möglichkeit, am Offenen Mittagstisch mit den Schulkindern teilzunehmen. Im Juni setzte So fit sind wir in
Kita, Schule, Kirche und Verein Jung und Alt in
Bewegung. In vielfältiger Weise wird dort im gesamten Jahresverlauf Hervorragendes geleistet. Die
sportlichen Erfolge unserer Vereine sind weiter bemerkenswert.
Das Angebot im Kerz wurde durch denn’s Biomarkt
erweitert, Modepark Röther baut die Unternehmenszentrale Michelfeld für seine mittlerweile 35
Filialen aus, eindrucksvoll präsentierte sich die Spedition Kübler in Erlin beim Tag der offenen Tür und
dynamisch geht es im interkommunalen Gewerbepark West voran. 1.500 Arbeitsplätze gibt es mittlerweile in der Gemeinde. Wirtschaft und Gewerbe
prosperieren. 2016 blicken wir auf 20 Jahre Kerz.
Nach langjähriger Vorbereitung und fundierter Planung konnte im Juli der Grundstein für das neue
Feuerwehrmagazin Michelfeld gelegt werden. Die
größte Investition im 176-jährigen Bestehen unserer
Feuerwehr ist
ein wichtiges
Infrastrukturprojekt;
als
Garant
für
Schutz
und Hilfeleistung
zum
Wohle
der Menschen
und Güter
in unserer Gemeinde und als Basis für den dauerhaften Erhalt einer leistungsfähigen Freiwilligen
Feuerwehr. Das große Einweihungsfest findet vom
24. bis 26. Juni 2016 statt.
Meilensteine gab es auch bei weiteren Projekten
und Entwicklungen. Die mögliche Realisierung von
Windkraftanlagen soll in Kooperation mit den
Stadtwerken Schwäbisch Hall und der Energieversorgung Michelfeld begleitet werden. Bei Witzmannsweiler könnten vier Anlagen entstehen.
Es wird künftig mehr denn je neue Ideen brauchen,
um erreichte Standards in unserer Gesellschaft erhalten zu können. Eine gelebte Bürgerkommune
steht auch für die Sicherung hoher Lebensqualität in
einer Gemeinde. Die Bürgerstiftung Michelfeld
kann dabei Impulsgeber sein.
Bei der Gesundheitsförderung haben wir uns bisher
auf die Kinder konzentriert. Mit den gemachten Erfahrungen wird Gesund aufwachsen - gesund
leben in Michelfeld nun auch auf die älteren Menschen in unserer Gemeinde ausgerichtet. Entsprechende Aktivitäten werden in einen Masterplan Senioren eingebunden sein.
Mit dem Projekt Koboldhaus bei der Schule soll
das Zusammenwirken von Kindertagesstätte und
Grundschule weiter ausgebaut werden. Der Übergang für die Kinder von der einen in die andere
Bildungseinrichtung wird dabei optimal gestaltet.
Unsere seit Jahren erfolgreiche Familien- und Bildungspolitik trägt weiter Früchte. Stabil hohe Kinderzahlen sind langfristig tragendes Fundament für
ein attraktives kommunales Leben; hinsichtlich Kindertagesstätten und Schule, für Vereine und Kirche,
Kultur und Heimat sowie für eine große Vielfalt im
gesellschaftlichen Geschehen.
Die fortgeschriebene Entwicklungsplanung Michelfeld 2030 zeichnet Leitlinien in die Zukunft unserer
Gemeinde. Mit dort hinterlegten Maßnahmen werden wir den Veränderungen in der Gesellschaft,
absehbaren Folgen des demografischen Wandels
und den Anforderungen einer gelingenden Integration von Flüchtlingen mit Erfolg begegnen.
Der Flüchtlingsstrom gen Europa ist Zeichen dafür,
wie kurzsichtig die Einschätzung ist, Probleme anderswo auf dem Globus seien weit weg und gehen
uns nichts an. In der globalisierten Welt hängt alles
mit allem zusammen. Menschen lassen sich nicht
festhalten, wenn Sie in ihrer Heimat bedroht sind
oder dort keine Perspektive sehen. Sie kommen zu
uns in der Hoffnung, Verfolgung und Krieg zu entkommen oder einfach ein neues Glück zu finden; in
einem Land, in dem sie ihr Leben in Freiheit selbst
bestimmen können.
Die Aufnahme und Integration von Menschen, die
bei uns eine neue Heimat finden möchten, wird uns
im kommenden Jahr und weit darüber hinaus viel
Anstrengung abverlangen. Enorme Herausforderungen sind damit für ein hilfsbereites Miteinander in
den Städten und Gemeinden verbunden; denn hier
wird gelebt, gewohnt, gearbeitet, gelernt, betreut
und unterstützt.
Angesichts der Leistungskraft unseres Landes und
im Vertrauen auf die Stärke unserer Gesellschaft,
die von Toleranz, Solidarität und freiheitlichen Werten getragen ist, können wir zuversichtlich sein,
dass uns diese große Aufgabe gelingt und dass daraus sehr viel an Bereicherung entstehen wird.
Aufeinander zugehen,
sich miteinander freuen, füreinander da sein.
Aufeinander eingehen,
miteinander gestalten, füreinander einstehen.
Neues ermöglichen.
Mit diesen Worten von Max Feigenwinter und in der
Hoffnung, dass uns das neue Jahr viel Gutes an
Neuem möglich macht, schließe ich meine Gedanken.
Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und allen, die
Ihnen nahe stehen ein frohes und erfülltes Weihnachtsfest. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen
Glück und Zufriedenheit. Uns allen wünsche ich ein
immer und überall friedvolles Jahr 2016.
Herzlichst
Ihr Bürgermeister
Wolfgang Binnig mit Familie