MERKBLATT

DAAD
Deutscher Akademischer Austauschdienst
German Academic Exchange Service
MERKBLATT
Begleitseminare für Fach- und Führungskräfte
aus Entwicklungs- und Schwellenländern
Ein Beitrag zur interkulturellen Kompetenzentwicklung, zur fachlichen Vernetzung und zur aktiven
Mitwirkung in der Entwicklungszusammenarbeit
Finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Antragsfrist: bis 8 Wochen vor der Maßnahme
Förderzeitraum: keine Begrenzung
Welche Ziele hat das
Programm?
Der DAAD fördert seit Jahren aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Fach- und Führungskräfte
aus Entwicklungs- und Schwellenländern mit Stipendien für ein Postgraduiertenstudium an ausgewählten deutschen Hochschulen. Diese zukünftigen Fachund Führungskräfte studieren u.a. in den Gruppenprogrammen „Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge“ oder in länderbezogenen Stipendienprogrammen des DAAD. Neben der fachlichen Ausbildung sind in zunehmendem Maße überfachliche Fähigkeiten und Kompetenzen gefragt. Mit diesen
soll es den Studierenden nicht nur besser gelingen, sich gut in Deutschland
und an ihrer deutschen Gasthochschule zu integrieren, sondern auch um sich
optimal auf ihren beruflichen (Wieder-)Einstieg vorzubereiten, damit sie später
als Counterparts in der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) agieren können.
Die Vermittlung dieser überfachlichen Qualifikationen und Kompetenzen kann
und muss z.T. außerhalb der deutschen Hochschulen unter Einbeziehung entsprechender Experten aus der Praxis erfolgen.
In den Begleitseminaren können die Teilnehmer u.a.
 interkulturelle Kompetenzen und die Fähigkeit, im internationalen Kontext
kommunizieren zu können, erwerben
 die Akteure und Schwerpunkte der deutschen und internationalen EZ kennenlernen
 ihre Managementkompetenzen und konzeptionellen Fähigkeiten festigen,
um sich auf eine erfolgreiche berufliche Inklusion und auf künftige Führungspositionen vorzubereiten
 die Fähigkeit ausbilden, die Weite ihres jeweiligen fachlichen Sektors zu
überblicken, um später interdisziplinär arbeiten und kommunizieren zu
können.
Folgende Ziele sollen erreicht werden:
1. Durch die Förderung von interkulturellen Dialogveranstaltungen soll sichergestellt werden, dass die Teilnehmer bei ihrer Integration an der deutschen Gasthochschule unterstützt werden, gegenseitiges Verständnis innerhalb der internationalen Studierendengruppen entwickeln sowie die
Konfliktlösungskompetenzen erlernen und festigen. Die Vermittlung dieser
Kompetenzen ist für ein erfolgreiches berufliches Agieren im internationalen Kontext unerlässlich und bildet zudem eine Querschnittsaufgabe zur
Krisenprävention und Konfliktlösung in der Hochschulzusammenarbeit mit
Entwicklungs- und Schwellenländern.
2. Durch die Förderung von Exkursionen zu Einrichtungen der deutschen und
internationalen EZ sollen die Teilnehmer deren Arbeitsschwerpunkte und
Wirkungsweise kennenlernen und für mögliche Schnittstellen ihrer künftigen beruflichen Tätigkeit mit diesen Einrichtungen interessiert und sensibilisiert werden.
3. Durch die Förderung von speziellen Trainingsmaßnahmen sollen die Teilnehmer besser auf ihre berufliche Wiedereingliederung (WEin) vorbereitet
werden, um die in Deutschland erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten
anwenden und so Entwicklungsprozesse anstoßen und begleiten zu können.
4. Durch die Förderung von Veranstaltungen mit besonderem Fokus auf den
interdisziplinären Austausch sollen die Teilnehmer befähigt werden, Lösungsansätze zur Bewältigung globaler Herausforderungen zu finden und
zu diskutieren.
Wer kann einen Antrag stellen?
Antragsberechtigt sind:
 deutsche Hochschulen vertreten durch die Leitungen der DAADgeförderten Entwicklungspolitischen Postgraduiertenstudiengänge (EPOS)
oder ihre Akademischen Auslandsämter
 Regionalbüros des Studienbegleitprogramm- (STUBEn) oder vergleichbare
Stellen und
 Institutionen der deutschen EZ.
Was wird gefördert?
Fördermaßnahmen:
Begleitseminare können in folgenden Bereichen gefördert werden:
Typ I
Interkulturelle Begleitseminare zur Integration und Konfliktlösung:
 Sensibilisierung der Teilnehmer für interkulturelle Fragestellungen
 Verständigung über unterschiedliche Deutschlanderfahrungen und deren
Diskussion vor dem Hintergrund der eigenen Erwartungen und dem Alltag
in den Heimatländern unter der Leitung von Trainern und Mediatoren
Typ II
Begleitseminare zum Kennenlernen der deutschen und internationalen EZ:
 Einführung der Teilnehmer in die Landschaft der deutschen und internationalen EZ durch Vor-Ort-Besuche
 Vorstellung und Diskussion von Möglichkeiten für eine künftige Fortsetzung
der Kooperation mit der deutschen und internationalen EZ im jeweiligen
Heimatland unter Leitung von entsprechenden Experten
Typ III
Begleitseminare für speziell auf die Zielgruppe zugeschnittene Trainingsmaßnahmen für die berufliche WEin:
 Erfahrungsaustausch zwischen aktuellen und ggf. ehemaligen Studierenden zu den Herausforderungen der beruflichen WEin
 Umsetzung von Forschungsleistungen in der Praxis durch Wissenstransfer
 Vermittlung von Fähigkeiten für die künftige Tätigkeit/ Existenzgründung
(z.B. Management Skills, Coaching usw.)
Typ IV
Begleitseminare zur fachlichen Vernetzung ausschließlich für im DAADProgramm „Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge“ geförderte Studiengänge und ihre Studierende:
 Planung und Durchführung von interdisziplinären Fachveranstaltungen
durch Studierende für Studierende der „Entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengänge“ im Rahmen der Millennium Express-Workshopreihe
(www.millennium-express.daad.de)
 Fachveranstaltungen zur interdisziplinären fachlichen Vernetzung im Rahmen ihrer bestehenden Studienangebote zu aktuellen EZ-bezogenen
Themen und Schwerpunkten: Dies kann u.a. Dozenten- und Studierendenmobilität innerhalb bestehender Lehrangebote des DAADFörderprogramms einschließen
 Fachliche Veranstaltungsformate, die den Bekanntheitsgrad der „Entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengänge“ bei relevanten nationalen
und internationalen Institutionen der EZ und der Wirtschaft erhöhen und
stärken sowie den Studierenden Zugang zu relevanten außeruniversitären
Netzwerken eröffnen.
Im Einzelnen sind Ausgaben zuwendungsfähig für:
 die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der einzelnen Maßnahmen durch den Veranstalter
 die Mobilität und den Aufenthalt aller Teilnehmer einschließlich Organisatoren und Referenten
 Sachkosten
 Honorare für Referenten
Fördermittel:
 Die Höhe der Förderung richtet sich nach der Teilnehmerzahl und beträgt
pro Antrag (Typ I bis III) i. d. R. max. 15.000 Euro. Für Begleitseminare
(Typ IV) können im Einzelfall höhere Fördersummen beantragt werden.
Welche Zielgruppen
werden gefördert?
Zielgruppen sind primär Fach- und Führungskräfte aus Entwicklungsländern,
die sich im Rahmen von entwicklungspolitischen Postgraduiertenstudiengängen (vorrangig von DAAD-geförderten „Entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengängen“) oder länderbezogenen Stipendienprogrammen in Deutschland befinden. Dabei ist die Einbeziehung sowohl von deutschen Teilnehmern,
Stipendiaten (aus DAC-Ländern) der DAAD-Standardprogramme als auch
nicht DAAD-geförderten Teilnehmern (aus DAC-Ländern) aus den entsprechenden Studiengängen oder Gruppenprogrammen erwünscht.
Die Studierenden aus dem länderbezogenen Stipendienprogramm befinden
sich zum Teil an den gleichen Hochschulorten wie die Teilnehmer der „Entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengänge“, teilweise an weiteren
Standorten.
Welche Rahmenbedingungen sollen
erfüllt sein?
Eine Abstimmung der außeruniversitären Veranstalter mit den entsprechenden
Studiengängen über Termine, Erwartungen und Inhalte wird vorausgesetzt.
Die Einbeziehung von Einrichtungen der deutschen und auch internationalen
EZ, Bundes- oder Landesministerien und -behörden, Wirtschaftsunternehmen,
NGO’s ist ausdrücklich erwünscht.
Antragstellung
Die Antragstellung - pro Seminar kann ein Antrag und pro Jahr können bis zu
drei Anträge gestellt werden - ist nur nach vorheriger Rücksprache mit dem
zuständigen Referat möglich.
Die Anträge sind vollständig und fristgerecht ausschließlich über das DAADOnlineportal einzureichen (https://portal.daad.de/irj/portal) und umfasst folgende Unterlagen:
1. Projektantrag (Formular im Portal)
2. Finanzierungsplan (Formular im Portal)
3. Darstellung der Bedeutung bzw. des Nutzens des Begleitseminars für die
Teilnehmer und ihre Herkunftsländer
4. Darstellung des entwicklungspolitischen Nutzens der Veranstaltung
5. Detaillierte Programmplanung
6. Teilnehmer- und Referentenliste
Antragsschluss
Anträge können jederzeit, mindestens 8 Wochen vor der Maßnahme, eingereicht werden.
Welche Auswahlkriterien gibt es?
Die Entscheidung zur Förderung erfolgt durch ein DAAD-internes Auswahlverfahren unter Berücksichtigung der genannten Kriterien, der Wirtschaftlichkeit
und nach Maßgabe der verfügbaren Mittel. Dabei werden folgende Kriterien
berücksichtigt:
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Ansprechpartner
und weitere Informationen
Relevanz des Vorhabens
bedarfsgerechte Thematik – Nutzen für die Zielgruppe
mehrheitliche Beteiligung von Studierenden aus entwicklungspolitischen
Postgraduiertenstudiengängen sowie aus DAC-Ländern
Angemessenheit der Finanzkalkulation
Berücksichtigung von Grundlagen der EZ (z.B. Beitrag zum interkulturellen
Dialog, Krisenprävention, Wissenstransfer)
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Referat P 31 – Hochschulstrukturförderung in der Entwicklungszusammenarbeit
Kennedyallee 50
53175 Bonn
Ansprechpartner:
Christian Stegmann
[email protected]
Telefon: 0228/882 8971
Anlagen zur Ausschreibung
Anlage 1: Zuwendungsfähige Ausgaben
Anlage 2: Leitfaden Sachbericht
Anlage 3: Vorlage Teilnehmerliste
Stand: November 2015