Frohsinn-Chronik

Freising –
Lerchenfeld
Männerchor
Theaterstadel
Brauchtumspflege
Die Chronik des Vereins “Frohsinn”
Der Verein “Frohsinn” prägt die Geschichte des
Stadtteils Lerchenfeld
Herausgegeben anläßlich 70 Jahre Verein Frohsinn
von
Otto Kudrus
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Unmöglich kann man an einer Urkunde vorübergehen, die berichtet, daß am 3. Juli 850 zu
Deoinga, dem heutigen Niederding bei Erding, zwischen Herzog Tassilo III. und Angehörigen
der Fagana - neben den Huosi eines der führendsten Adelsgeschlechter - einerseits und dem
Freisinger Bischof Josef und seinem Notar Atto andererseits eine Vereinbarung getroffen
wurde, wonach der Kirchenfürst das Gebiet nördlich von Föhring über Erching auf dem
rechten Isarufer bis Freising zugesprochen erhielt. Damit war der Grundstock zu jenem weltlichen Besitz des Bischofs gelegt, der als “Hochstift Freising" auf allen alten Landkarten verzeichnet ist.
Erst im Jahre 1724 findet man in Freisings Geschichte wieder einen Hinweis über das rechte
Isarufer. Der Versuch, die Moore auf dem rechten Isarufer zu kultivieren und Ackerboden zu
gewinnen, fand bei der Bevölkerung der Altstadt keine Gegenliebe, weil sie dort seit Väter
Gedenken ihr Vieh zur Weide trieben. Sie wollten die liebgewordenen Gewohnheiten nicht
missen und bedrängten deshalb den neuerungswilligen Bischof. Dieser Umstand und der fehlende
Isardamm, der die Ansiedler vor Überschwemmungen hätte schützen können, machte lange
Zeit eine Siedlung unmöglich. Trotzdem wurde das riesige Moosgebiet rechts der Isar bei
Freising allmählich um 1860 systematisch von Siedlern kultiviert. Man muß diese Vorgeschichte
kennen, um zu begreifen, warum man relativ spät über Lerchenfeld und seine Bevölkerung etwas
in Erfahrung bringen kann.
Niemand weiß heute genau, wo eigentlich der Name “Lerchenfeld" herkommt. Geht er auf
einen Flurnamen zurück oder ist es eine Anlehnung an die Vorkommnisse zahlloser Feldlerchen?
Bis zum Jahre 1919 gab es in Lerchenfeld einen “Zipfelhaubenverein". Dies war eine originelle
Tischgesellschaft, Die Vereinsgeschichte leistet sich gelegentlich jene ausgesprochenen
Glücksstunden, in denen nicht nur die Hauptereignisse so zueinander passen, als ginge eins aus
dem anderen hervor, sondern in denen auch die Begleiterscheinungen stimmen. So ging dann
auch die Auflösung des Zipfelhaubenvereins und die Neugründung des Vereins “Frohsinn" am l.
Januar 1920 nahtlos ineinander über.
Bereits am 16. Februar 1919 wird urkundlich erwähnt, daß sich die Männer um den Verein
“Frohsinn" in der Heiliggeistkirche in Freising beim Jahramt für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder beteiligten. Dies hat der erste Stadtpfarrer von Lerchenfeld, Johann Franz,
Mitglied und Ehrenmitglied, nachträglich im Messenauftragsbuch festgestellt. Im Jahre 1924
sorgte ein Denkmalausschuß des Vereins für die Errichtung einer marmornen Gedächtnistafel in
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der Heiliggeistkirche für die gefallenen Mitglieder.
Nach Einweihung der neuen Kirche St. Lantpert in Lerchenfeld am 1. August 1937 durch
Kardinal Michael Faulhaber wurde die Gedächtnistafel von der Heiliggeistkirche feierlich
nach St. Lantpert überführt. Nach dem Abriß der alten Pfarrkirche in Lerchenfeld und dem
Neubau der neuen Hallenkirche - die Einweihung erfolgte im Dezember 1984 durch Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter - wurde die Gedächtnistafel im Glockenturm (42 Meter hoch)
von St. Lantpert angebracht. Diese und andere Tatsachen beweisen das stets gute Verhälntis
des Vereins zur Kirche.
Als Gründungsmitglieder kann man folgende Personen bezeichnen:
Schwarz Ignaz, Gründungs vorstand; Meier Josef, Kassier; Deuter Johann, Schriftführer;
Freund Peter, Vereinsdiener; Setzwein Josef, Freund Josef, Schindler Engelbert, Loidl Franz
und Lohr Martin.
Die “Frohsinnler" der ersten Stunde kamen aus allen Berufsgruppierungen. In der Versammlung
am 7 Januar 1924 wird der Vereinsbeitrag auf zehn Goldpfennige festgelegt. Neuaufnahmen
zahlen dreißig Goldpfennige und der Kassenstand betrug 20.50 Mark. Eine sehr wichtige
Aufgabe hatte der jeweilige Vereinsdiener (Freund Peter, Schindler Engelbert); er mußte die
Vereinsbeiträge kassieren und den Mitgliedern Veranstaltungen des Vereins bekanntgeben.
Dafür erhielt er 5% von den Beitragsgeldern.
Am 5. April 1924 wird der Vereinsbeitrag auf 30 Pfennige erhöht und Vorstand Schwarz
Ignaz äußert den Wunsch, einen Maibaum zu erstellen.
Befaßt man sich eingehend mit dem ersten Protokollbuch des Schriftführers Johann Deuter,
entdeckt man eine Jahreszahl von 1899; damals nämlich hatte der Vorläufer vom Verein
“Frohsinn", der Zipfelhaubenclub, den ersten Maibaum erstellt. Durch den Vorschlag von
Vorstand Schwarz wurde der Verein in Sachen Maibaum aktiv. Das “Freisinger Tagblatt''
schrieb dazu am 7. Mai 1924 folgendes: Genau nach 25 Jahren erstellte der Verein “Frohsinn"
Lerchenfeld am 1. Mai 1924 trotz des Regengottes Ungemach bei froher Festesfreude als
Wahrzeichen der Gesundheit und der Fruchtbarkeit einen 22 Meter mit Fahnen und Figuren
prächtig geschmückten Maibaum. Die Maibaumfeier eröffneten weißgekleidete Mädchen, die
einen hübschen Reigen um den riesigen Maibaum aufführten. Dann folgte Volksbelustigung
auf Volksbelustigung. Am Abend ließen ein gemütliches Konzert und frohe Vorträge eine
echte Feststimmung in den Räumen des Gasthaus “Grüner Hof aufkommen. Lerchenfeld hat
wieder seinen Maibaum, ein Stück Poesie vergangener Zeiten.
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Auch sonst war das Jahr 1924 für den Verein voller Aktivitäten, und am 22. Juli wurde ein
Ochsenrennen mit Sulky veranstaltet. Der Erlös aus diesem Ochsenrennen wurde für die Anschaffung der schon erwähnten Gedächtnistafel in der Heiliggeistkirche verwendet.
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Anfang des Jahres 1925 ist die Mitgliederzahl auf 34 angewachsen und Josef Setzwein wird
Vorstand. Ihm zur Seite steht Martin Kiermeier; Schriftführer wird Franz Loidl und Kassier
Jose Liebl. Vereinsdiener bleibt der rührige Englbert Schindler. Am 1.3.1925 macht Josef
Deuter den Vorschlag, innerhalb des Vereins eine Theatergruppe zu bilden, weil diesbezüglich
schon eine Gruppe bei der Gestaltung eines Familienabends unter Leitung H.H. Pastor Lepp
sich hervorgetan hat. Leider mußte man für diese Veranstaltung 5.- Goldmark an das
Freisinger Magistrat abführen. Am 12. Juli 1925 wird ein Preiskegelscheiben veranstaltet.
Vorstand Setzwein schlug vor, für dieses Preiskegelscheiben aus der Vereinskasse 10.- Goldmark
für Freibier zu entnehmen. Das Mitglied Fritz Gimpf empörte sich darüber. Dabei ist
interessant zu erwähnen, daß damals der Kassenstand 28.86 Goldmark betrug. Bei der
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Weihnachtsfeier am 26.12.1925 im Gasthaus “Grüner Hof war der Saal bis auf den letzten
Platz besetzt. Das Rahmenprogramm wurde mit einem Theater, Gedichten und komischen
Vorträgen gestaltet. Das Theater hatte den Titel “Wilderers Weihnacht". Josef Deuter führte
Regie. Für gutes Theaterspielen erhielten Fräulein Heimler und Fräulein Setzwein Sonderlob. Für
die schönen Gedichte konnte auch Fräulein Meier gelobt werden. So berichtet es uns Jakob
Liebl, stellvertretend für den Schriftführer.
Am 2. Januar 1926 wurde folgende Vorstandschaft gewählt: 1. Vorstand Josef Setzwein, 2.
Vorstand Ignaz Schwarz, Schriftführer Johann Deuter, Kassier Jakob Liebl. Zu Kassenrevisoren
werden bestimmt: Josef Meier (Landwirt) und Peter Koch (Maschinist). Vereinsdiener bleibt
Englbert Schindler. Es gab auch einige Vereinsaustritte in dieser Zeit, aber die Vereinsaufnahmen waren stets höher. Der Redakteur Oppenrieder wird in den Verein aufgenommen.
Am 13. Februar 1926 veranstalten die Freiwillige Feuerwehr Lerchenfeld und der Verein
“Frohsinn" gemeinsam im “Grünen Hof einen Maskenball. Der Eintritt war frei. Auch der
Buchhalter vom Moyschen Hofbrauhaus Freising war erschienen und spendete 50 Liter Freibier.
Zum ersten Mal wird am 19. März 1926 eine Josefifeier mit Starkbier veranstaltet.
Schriftführer Johann Deuter berichtet uns folgendes darüber: bei guter Musik setzte eine gemütliche Unterhaltung ein und gar oft wurde den Sepperln ein dreifaches “Hoch" zugerufen. Am
13. Mai 1926 stand wieder ein Wandertag zu Mitglied Leidl (Wirt vom Geflügelhof) auf dem
Programm. Bei der Versammlung am 5. Juni wird von der allgemein schlechten Zeit in
finanzieller Hinsicht berichtet. Der Verein mußte kürzertreten. Hier drückt sich Schriftführer
Johann Deuter so aus: in dieser schlechten Zeit, wo jeder Geldbeutel chronische Schwindsucht hat, vermeidet man unnötige Ausgaben. Das bereits geplante Pferderennen wurde auf
unbestimmte Zeit verschoben. Der Juwelier Köglberger sowie der Gastwirtssohn Peter Höfer
werden in den Verein aufgenommen. Im Augsut 1926 regt Iganz Schwarz an, man möge das
Gräfisch-Moysche Hofbrauhaus Freising bitten, den Saal im Gasthaus “Grüner Hof zu vergrößern. Bezeichnend hierfür ist, daß es dieses Problem noch bis in die Mitte der 50er Jahre
gab.
Neu in den Verein kommen Malermeister Gottlieb Werner, Freising und Fahrradgeschäftsinhaber Kratzer, Freising. Josef Heimler spendet eine Tischstandarte. Die Stickereien dazu fertigt
die Tochter Maria des Mitglieds und Gasthofbesitzers vom Jungbräu, Rannertshauser. Am 31.
Oktober 1926 ist feierliche Tischstandartenenthüllung im Gasthaus “Grüner Hof. Der
Entwurf zum Emblem der Standarte kam von Ruppert Lackner. Die Tischfahne zeigt auf der
einen Seite die Inschrift: Verein “Frohsinn Lerchenfeld"; die andere Seite zeigt eine rot-weiße
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Rautenumrahmung, in deren Mitte zwei Feldlerchen aufsteigen. Die “Frohsinn"-Vereinsfarben
sind also rot und weiß. Bei der Standartenenthüllung waren folgende Vereine anwesend: der
Patenverein “Frisch auf Freising, der Sparverein “Edelweiß" Freising und die Schützengilde “St.
Korbinian" Freising.
Ein Höhepunkt unter den Veranstaltungen war die Christbaumfeier am 12. Dezember 1926,
doch fassen wir hierzu das “Freisinger Tagblatt" zu Wort kommen: Der Verein FrohsinnLerchenfeld hielt am vergangenen Sonntag seine Christbaumfeier ab. Es hatten sich außer den
vollzählig erschienenen Mitgliedern der Patenverein “Frisch auf, die Schützengülde “St.
Korbinian", der Sparverein “Edelweiß", sämtliche von Freising, sowie die freiwillige Feuerwehr
Lerchenfeld und Attaching, der Schützen- und Gesangsverein Attaching eingefunden. Leider
war der Saal viel zu klein, um die noch später gekommenen Gäste alle aufnehmen zu können.
Nach einleitenden Musikstücken der Kapelle begrüßte der Vorsitzende Josef Setzwein alle
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Gäste und Vereine und dankte herzlich für ihr Erscheinen. Fräulein Anni Meier trug sodann
einen sinnigen Prolog vor, der gut ankam. Zu Ehren der deutschen Heldenmutter wurde das
Gedicht; “Die alte Schülerin" vorgetragen. Darauf folgte die Versteigerung des Christbaumes.
Der Gesangsverein Attaching erfreute durch treffliche Lieder. Beste Stimmung kam auf, als die
beiden Vereinsmitglieder Leidl (Wirt vom Geflügelhof) und Werner humoristische Vorträge
brachten.
Am Samstag, den 1.1.1927 läßt der Verein ein Hochamt in der Heilig-Geist-Kirche für die
gefallenenen Helden (1914-1918) Lerchenfelds lesen. Die danach für 16 Uhr angesetzte Versammlung mit Neuwahl ergibt keine Änderung der Vorstandschaft. Im Juni 1927 wird der
“Fußballclub Lerchenfeld" gegründet. Erster Vorstand vom Rasensportverein (so wurde er
auch genannt) wird Garnweitner. Der Verein “Frohsinn" verspricht Unterstützung und Zusammenarbeit.
Der Kassenstand beträgt am 5. Februar 1927 RM 119.15 und Kassier Liebl legt bei der Sparkasse Freising ein Konto an.
Im Juli 1927 kommt das schwer erkrankte Mitglied Thomas Meier ins Krankenhaus und gerät
dadurch unverschuldet in eine finanzielle Notlage. Spontan entschließen sich die Mitglieder zu
einer großen Spendenaktion für den Bedürftigen.
Der Kassenstand des Vereins “Frohsinn" beträgt am l. Oktober 1927 RM 62.90. Ab 1925 hatte
sich auch im Verein “Frohsinn" eine Theatergruppe etabliert, die aber nicht selbständig als
Theaterverein füngierte - wie man in einem Buch über die Geschichte Lerchenfelds lesen kann
- sondern stets eine Abteilung im Verein “Frohsinn" war. Einer der vielen Höhepunkte dieser
Theatergruppe war am 27. November 1932 die Aufführung “S' Lenerl vom Königssee" im
Saal des Gasthauses “Grüner Hof. Einer der ältesten Darsteller aus der damaligen
Theatergruppe ist Vitus Mößmer; er spielte den Wilderer beim “Lenerl vom Königssee". Die
übrigen Darsteller waren: Deuter Anni, Zenz Leni, Meier Anni, Holzinger Kunigunde, Schnell
Georg, Freund Peter, Heimler Hermann, Holzinger Josef, Fischer Jakob, Schwaiger Josef (mit
Beinamen Bama), Maier Hans, Harrieder Paul, Ott Emil (Schminke), Ehrmair Georg (Regie)
und Schettl Franz. Doch lassen wir einmal Vitus Mößmer selbst zu Wort kommen:
“Auf Veranlassung von Bäckermeister Richard Betz sen., meinem Lehrmeister, kam ich 1931
zum Verein “Frohsinn". Bereits ein Jahr später spielte ich den Wilderer im “Lenerl vom Königssee". Damals wurde ich von der guten Bauernstube aus von dem Jäger (Freund Peter)
erschossen. Den Vereinsbeitrag hätte ich mir freilich als Bäckerlehrling nicht leisten können, den
bezahlte freundlicherweise mein Lehrmeister Richard Betz sen." Soweit Vitus Mößmer. Auch
1933 trat die Theatergruppe vom Verein “Frohsinn" wieder an die Öffentlichkeit mit dem
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Theaterstück “Der Liebe Leid" und dem Einakter “Die Mehlspeise". Gespielt wurde im April
im Saal des Gasthaus “Grüner Hof. Das Freisinger Tagblatt schrieb: Der Besuch war
entsprechend dem Ruf der Theatergruppe erfreulich gut; nämlich der Saal war bis auf den
letzten Platz gefüllt. Die Theaterfreunde Lerchenfeld können mit diesem Erfolg zufrieden
sein.
In steter Regelmäßigkeit wiederholen sich die vielen Veranstaltungen bis 1933 und mancher
Altstädter Freisings, der bei der Nennung des Namens “Lerchenfeld" die Nase rümpfte, tat
insgeheim den aktiven “Frohsinnlern" Abbitte, nachdem er einmal eine Veranstaltung besucht
hatte.
Mit der Machtübernahme der nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP) 1933 wurden die
Vereinsmitglieder, hauptsächlich die Jugend, in andere Organisationen gedrängt. Das
Vereinsleben kam zum Erliegen. Bereits 1939 stand ein Teil von Europa in Flammen. Der
zweite Weltkrieg von 1939 - 1945, der den Menschen so viel Schmerzen, Leid und auch materielle Verluste gebracht hatte, hinterließ auch beim Verein Frohsinn grausame Lücken. Erst
allmählich kam das Vereinsleben wieder in Schwung. Martin Lohr wird zum ersten Vorstand
gewählt. Hier gibt es eine besonders schöne Anekdote zu erzählen; Beim Festumzug 1950
offerierte man Martin Lohr ein besonders großes Pferd. Weil aber der erste Vorstand von
kleiner Statur war, mußte er mit einer Leiter auf das große Pferd steigen. So ritt Martin Lohr
dann mit Frack und Zylinder stolz an der Spitze des Festumzuges durch die Straßen von Lerchenfeld.
Der Verein hat nun 91 Mitglieder. Das Füllhorn der Veranstaltungen wird ganz ausgeschüttet:
Faschingsball, Josefifeier, Errichtung eines Maibaums mit daran anschließendem Gartenkonzert, Preis- und Strohkegelscheiben, Beteiligung bei der Fahnenweihe der “Isar-Schützen Lerchenfeld", Weihnachtsfeier mit am nächsten Tag anschließender Kinderbescherung. Den Abschluß der Veranstaltungen bildet der Sylvesterball. Aus gesundheitlichen Gründen muß
Martin Lohr als Vorstand zurücktreten.
Am 5. Januar 1952 kann Wahlleiter Josef Forster folgende neue Vorstandschaft vorstellen: 1.
Vorstand Kastl Ludwig, 2. Vorstand Meier Josef, Schriftführer Bauer Josef, Kassier Kugler
Martin, Kassenrevisoren Schott! Hans und Scharl Georg, Vorstandsbeisitzer Zenz Michael
und Fischer Jakob. Man trägt sich mit dem Gedanken, eine Theater-Jugendspielgruppe zu
gründen. Die Mitgliederzahl ist auf 102 angewachsen. Ignaz Schwarz, Gründungsvorstand
und Ermair Georg (führte in den 20-er Jahren Regie bei der Theatergruppe) werden Ehremitglieder.
In Vertretung von Josef Bauer, 1. Schriftführer, berichtet uns 2. Schriftführer Franz Bauer
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über die Josefifeier am 22. März 1952 im “Grünen Hof wie folgt: In nötiger Kleinarbeit hatten
die beiden Initiatoren Ludwig Kastl und G. Meicher die Voraussetzungen zur Feier geschaffen. Bereits vor Anlauf der Feier lag Hochspannung in allen Gesichtern, ob unsere jungen
Kräfte, die neue Theatergruppe, auch den Erwartungen standhalten könne. Der Andrang zum
Saal vor der Josefifeier war fast lebensgefährlich. Für die musikalische Unterhaltung sorgte
die Kapeile Roman Kleber. Mit seiner Zither eröffnete Alfons Schwaiger das Programm.
Betz Maria, Meichelbeck Annemarie und Benker Marille bringen das Lied von den drei
Sennerinnen. “Den Krämersmann" singen Michael Weinberger und Fritz Hackner. Den
“stolzen Holzknecht" bringen Hackner Fritz, Betz Maria, Forster Maria und Kleidorfer Heini.
Als Extra-Auslese imitierte mit vereinsbezogenen Themen Otto Kudrus den amerikanischen
Komentator Alfred Börner (Alfred Börner war damals als amerikanischer Komentator regelmäßig im Abendprogramm des Bayer. Rundfunks zu hören und deshalb sehr populär). Die
Stimmung hatte bereits ihren Höhepunkt erreicht, doch weitere humoristische Einlagen folgten;
“Na wie geht's ihnen denn, Herr Fröhlich, na wie geht's ihnen denn, Herr Schön", dargestellt von
Michael Weinberger und Otto Kudrus. Wahre Lachsalven entlockten sie dem Publikum. Den
Abschluß bildete der Einakter “Der bissige Schnauzl", gespielt von Betz Maria, Liebl Anna,
Hackner Fritz und Betz Erich. Durch das Programm führte Ludwig Kastl. Der Verein
“Frohsinn" kann stolz auf seine diesjährige Josefifeier zurückblicken. Am Samstag, den 10. Mai
1952 beim Maitanz wird auch öffentlich der alte Maibaum im Saal vom “Grünen Hof
versteigert. Josef Schollbeck und Anton Schranner steigerten fleißig mit, bis schließlich Herr
Ziegeltrum den Zuschlag erhielt. Josef Deuter (Wirt vom “Grünen Hof') ist meistens wieder der
Spender des neuen Maibaums. Josef Deuter war auch der Philosoph unter den Mitgliedern. Die
Inschrift auf der Fahne “Was Fröhliche tun, gerät gut" war ein Teil seines Gedankenguts.
Etwas verspätet am Samstag, den 11. Oktober 1952 im Saal vom “Grünen Hof begeht der
Verein sein 30-jähriges Jubiläum. Unter den Ehrengästen befanden sich H.H. Stadtpfarrer
Franz, Kaplan Weishaupt, Herr Kollmannsberger vom Hofbrauhaus Freising, die Isarschützen
und die Vereinsjubilare. Ein Ehrengeschenk für langjährige Vereinstreue verteilt Vorstand
Kastl wie folgt. Schwarz Ignaz (Gründungsvorstand), Deuter Josef (Herbergsvater), Forster
Josef, Loidl Franz und an Schindler Englbert. Nach der Ehrung ergriff Ehrenmitglied Iganz
Schwarz das Wort: “Im Namen der Jubilare möchte ich mich für die Geschenke bedanken.
Mein Dank gilt auch Vorstand Kastl für die hervorragend geleistete Vereinsarbeit. Wenn ich an
die Gründungszeit denke, so weiß ich heute, daß wir es damals richtig gemacht haben, den
Verein “Frohsinn" aus der Taufe zu heben. Wir waren stets ein offener Verein mit kulturellen
Neigungen und dies beweist ja auch, daß die Leute aus allen Himmelsrichtungen zu uns ka11
men".
Jubilar Forster erzählt folgende Geschichte: “Zum Jahresgottesdienst versammelten wir uns
alle in der Heilig-Geist-Kirche. Die Mitglieder waren da, die Kirche war da, bloß kein Herr
Pfarrer. Den hatten wir nämlich vergessen, zu bestellen".
Auch dem Ehrenvorstand Setzwein und Martin Lohr wird dankende Anerkennung ausgesprochen
Dann folgt der Unterhaltungsteil. Für die musikalische Unterhaltung sorgen Roman Kleber und
Alfons Schwaiger. Die Darsteller des Unterhaltungsprogramms waren folgende Mitglieder:
Franz Bartl, Fritz Hackner, Otto Dichtl, Michael Weinberger, Anna Liebl, Ludwig Kastl,
Fräulein Scharl und Weber sowie Otto Kudrus. Schriftführer Franz Bauer schreibt. Es war
wirklich ein Abend voller Heiterkeit und Frohsinn. Tags darauf, am 12. Oktober 1952
beginnen die “Frohsinnler" mit einem feierlichen Festgottesdienst in der Kirche St. Lantpert in
Lerchenfeld den Jubiläumstag.
Nach der Kirche gehen die Mitglieder und Ehrengäste in den Saal vom “Grünen Hof. Die
Wirtin, die Deuter Resl, hat dort schon einen schmackhaften Schweinebraten zubereitet.
Mitten im Essen macht Stadtpfarrer Franz die “traurige" Mitteilung, daß leider das Hofbrauhaus
Freising einen Hektoliter Freibier gestiftet hat. Wieder einmal - wie so oft - hatte er die Lacher
auf seiner Seite.
Bei der Versammlung am 21. November 1952 beschließt man, für die Aufstellung eines Kriegerdenkmals zu sorgen, nachdem Stadtpfarrer Franz signalisiert hatte, daß ihm jeder Standplatz
recht sei.
Bei der Versammlung am 6. Januar 1953 stehen Neuwahlen ins Haus. Es stellt sich folgende
Vorstandschaft vor. Josef Forster 1. Vorstand, Siegfried Steger 2. Vorstand, Ludwig Liebl 1.
Schriftführer, Engelbert Schindler 1. Kassier, Revisoren: Michael Zenz und Jakob Fischer,
Beisitzer: Georg Bauer und Harieder Paul. Einem kulturellen Beirat gehören an: Kudwig
Kastl, Maicher Georg, Meier Sepp, Weinberger Michael, Dichtl Otto und Hackner Fritz. In der
Vereinskasse sind DM 100.-.
Bei der Versammlung am 9. Januar 1954 wird der Kassenstand bereits wieder mit DM 595.56
angegeben. Vorstand wird Josef Holzinger, 2. Vorstand Bartl Schranner, 1. Schrittführer Liebl
Ludwig, 1. Kassier Schindler Eingelbert, Revisoren: Michael Zenz und Josef Betz. Rektor
Ludwig Kainzbauer will sich um die kulturellen Angelegenheiten des Vereins kümmern. Unter
der Regie von Rektor Ludwig Kainzbauer kommt am 18.4,1954 (Premiere) das Lustspiel “Die
Junggesellensteuer" im Saal vom “Grünen Hof zur Aufführung. Weil bei der ersten
Vorstellung alles ausverkauft war, gab es noch zwei Wiederholungen am 25.4. und 1.5.54,
wieder vor ausverkauftem Haus. Es spielten: Michael Weinberger, Josef Osner, Ludwig Kastl,
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Fritz Hackner, Bricht Salier, Inge Sarnow, Maria Betz, Anni Liebl, Marille Benker, Anneliese
Reitmeier und Otto Kudrus.
Am 1.8.54 beteiligt sich der Verein am Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr Lerchenfeld und
am 12.9.54 bei der Fahnenweihe des Krieger- und Soldatenvereins Lerchenfeld. Die Neuwahl am
6.1.55 ergibt keine Änderung in der Vorstandschaft. Der Kassenstand wird mit DM 701.angegeben.
Am 23.3.56 gibt der neue Wirt vom “Grünen Hof, Jakob Riedl, seinen Einstand und wird
Mitglied im Verein “Frohsinn".
Um diese Zeit 1956 beschränkt sich der Verein nur noch auf die regelmäßig wiederkehrenden
Routineveranstaltungen. Eine Atempause war nötig! Die Veranstaltungsfreudigkeit wurde
wohl auch durch die Umbaumaßnahmen im “Grünen Hof gebremst, die 1956 noch nicht
ganz abgeschlossen waren.
Am l. Janaur 1957 wählten die Mitglieder im neuen Saal des Gasthaus “Grüner Hof folgende
Vorstandschaft: 1. Vorstand Anton Schnellhammer, 2, Vorstand Bartl Schranner, 1.
Schriftführer Franz Loidl, 1. Kassier Engelbert Schindler, 2. Kassier Paul Hagl, Beisitzer Paul
Harrieder und Josef Forster, Revisoren Maria Utz und Josef Meier. Bei der Quartalsversammlung am 23. März 1957 macht Vorstand Schnellhammer den Vorschlag, die Theatergruppe neu aufzubauen. Mit seinem Vorschlag findet er bei seinen Mitgliedern keine Gegenliebe. In dieser Zeit ist es hauptsächlich Rektor Ludwig Kainzbauer zu danken, daß alljährlich
von jugendlichen Spielern ein kleines Weihnachtsspiel bei der Weihnachtsfeier aufgeführt
wird. Man hatte sich geeinigt, die Vorstandswahl alle zwei Jahre durchzuführen. Am 10.
Januar
1959 konnte Wahlausschußvorstand Josef Schollbeck (Sägewerksbesitzer) seinen Mitgliedern
folgende Vorstandschaft vorstellen: t. Vorstand Anton Schnellhammer, 2. Vorstand Bartl
Schranner, 1. Schriftführer Josef Summerer, 2. Schriftführer Maria Utz, 1. Kassier Josef
Liebl, 2. Kassier Paul Hagl, Kassenrevisoren Bartl Schindler und Paul Harrieder, Beisitzer
Josef Limmer und Michael Zenz.
Am 27. Juni 1959 beschließen die Mitglieder, eine Fahne zu beschaffen. Nur über die Fahnenjungfrauen konnte man sich nicht einigen....
1960 ist wieder Jubiläumsjahr. Der Verein “Frohsinn" feiert seinen 40. Geburtstag. Man rüstet
zum Fest- und Kirchenumzug. Die Aufgabe einer Fahnenmutter übernimmt Resi Bauer
(ehem. Wirtin vom “Grünen Hof). Vier Fahnenjungfrauen stehen ihr zur Seite: Marga
Schnaus, Helga Maichlbeck, Liesl Berger und Hilde Past. Um 6.00 Uhr am 3. Juli 1960 feuert
Michael Zenz drei Böllerschüsse ab. Dies ist der Auftakt zum großen Jubiläum. Anschließend
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marschiert 2. Vorstand Bartl Schranner und die Festausschußmitglieder Josef Summerer und
Josef Bauer mit einem Musikzug durch Lerchenfeld. Gegen 8.00 Uhr werden 19 Vereine an der
Isarbrücke empfangen. Dann erfolgt die Aufstellung zum Kirchenumzug. Bei strahlendem
Sonnenschein bewegte sich der Kirchenumzug in den Schulhof Lerchenfeld, wo Stadtpfarrer
Franz eine Feldmesse zelebrierte. Die neue Fahne wird geweiht. Fahnenmutter Resi Bauer
bindet ein wertvolles Fahnenband an die Spitze der Fahnenstange. Bei der Fahnenweihe steht
der Stadtburschenverein Pate. Begeisternd schön ist der Festumzug am Nachmittag. Dicht
gedrängt stehen die Menschen an den Straßen, um die Pracht des Festzuges zu bewundern.
Nach dem Festzug strömt alles in das bereitgestellte Bierzelt. Vorstand Schnellhammer
konnte auch Oberbürgermeister Max Lehner begrüßen. U.a. sagte das Stadtoberhaupt: “Zur
Zeit der Vereinsgründung 1920 habe Lerchenfeld nur wenige 100 Einwohner gezählt, während
heute die Einwohnerzahl auf 5000 angewachsen sei". Das Anhängen von Bändern an die
Vereinsfahnen der Gäste beschloß den offiziellen Teil dieses großen Festtages. Daß dieser große
Tag mit so einer Präzision ablief, verdanken wir den Männern vom Festausschuß: Anton
Schnellhammer, Bartl Schranner, Josef Liebl, Josef Summerer, Stadtrat Ludwig Kainzbauer, Hans
Berger, Josef Salier sowie Josef Bauer vom Krieger- und Soldatenverein Lerchenfeld.
Am 8. Januar 1961 bei der Hauptversammlung wird Stadtrat Kainzbauer wegen seiner vielen
Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Die gleiche Auszeichnung erhält Resi Bauer-Deuter. Die
anschließende Wahl bringt keine Änderung der Vorstandschaft. Natürlich mußte jetzt durch
die Anschaffung einer Fahne ein Fähnrich gewählt werden. Dies wurde Toni Ruppert, die
beiden Begleiter Mang und Freund.
Der Faschingsball am 11.2.1961 weist einen Rekordbesuch auf. !n diesem Jahr wird erneut
ein Maibaum aufgestellt. Mitglied Gamperl hat ihn unentgeltich zur Verfügung gestellt. Besonders erwähnenswert ist, daß dieser Maibaum mit herkömmlichen Stangen, Zangen und
Seilen aufgestellt wurde. Die Leitung hatte Josef Schollbeck. Um 16.00 Uhr gab die Musikkapelle vom Krieger- und Soldatenverein Lerchenfeld unter dem Maibaum ein Standkonzert.
Abends steigt der Maitanz. Der Eintritt beträgt DM l .50.
Natürlich beteiligt sich auch der Verein alljährlich an der Fronleichnamsprozession in St.
Lantpert in Lerchenfeld.
Nach der Neuwahl am 13.1.1963 konnte Wahlleiter Ludwig Kainzbauer folgendes Ergebnis
bestätigen: 1. Vorstand Anton Schnellhammer, 2. Vorstand Fabian Pollich, 1. Schriftführer
Rudolf Neumaier, 2. Schriftführer Maira Utz, 1. Kassier BertI Schindler und 2. Kassier Anton
Thoma. Beisitzer sind Ludwig Kainzbauer, Michael Zenz und Mathias Kimme], Kassenrevisoren Harrieder und Hiebl, Fähnrich Toni Ruppert, Begleiter Freund und Mang. Der Kassen14
stand beträgt 1963 DM 3.074.53.
Limmer Josef löst 1964 den erkrankten Bertl Schindler als Kassier ab. Die Neuwahl am 10.
Januar 1965 bringt folgendes Ergebnis: 1. Vorstand Hans Berger, 2. Vorstand Hans Summerer,
1. Schriftführer Maria Utz (zum Ehrenmitglied ernannt), 2. Schriftführer Maria Zenz, 1. Kassier
Anton Thoma, 2. Kassier Dudak, Revisoren Paul Harrieder und Fabian Pollich, Beisitzer
Ludwig Kainzbauer, Michael Zenz und Mathias Kimmel.
Seit den 60er Jahren hatte man regelmäßig für die Faschingsbälle auch eine Ballkönigin und
Ballkönig gewählt. Auch größere Vereinsausflüge wurden jetzt per Bus unternommen. Der
Maibaum des Vereins wird 1965 vom Städtischen Bauhof entfernt (Brauch des Maibaumstehelns) und in Attaching aufgefunden. Weil dieser Maibaum so stark lädiert war, entschließt
sich die Vereinsleitung zu einem Neukauf. Aber das Schicksal hatte es wieder nicht
gutgemeint mit dem neuen Maibaum. Am Vorabend zum l. Mai hatte man diesen Maibaum
bis auf halbe Höhe aufgestellt und mit Scheren gesichert. In dieser Nacht kam ein rasender
Autofahrer von der Straße ab, durchbrach den Gartenzaun und prallte auf den Maibaum, der
nun wieder umstürzte. Doch pünktlich am 1. Mai um 8.00 Uhr stand dieser Maibaum an seinem
Standplatz. Die fleißigen Helfer um Vorstand Berger hatten dies möglich gemacht. Bei der
Jahreshauptversammlung am 9.1.1966 wird Anton Schnellhammer zum Ehrenvorstand
ernannt. Die Neuwahl am 8. l .67 bringt keine Änderung der Vorstandschaft. Für den aus
gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen 2. Vorstand Josef Summerer kommt Josef Koller.
Wegen Erkrankung von Vorstand Berger wird die Generalversammlung auf den 26.1.69
verlegt. Eine Neuwahl war wieder notwendig geworden. Josef Schollbeck fungierte als
Wahlleiter. Er konnte folgendes Wahlergebnis feststellen: l. Vorstand Jahann Berger, 2. Vorstand Josef Koller, 1. Schriftführer Maria Utz, 2. Schriftführer Maria Zenz, 1. Kassier Josef
Weinzierl, 2. Kassier Josef Glaub, Beisitzer werden Franz Vogl, Georg Obermaier und Friedhelm
Schmid, Revisoren Michael Zenz und Josef Limmer, Toni Ruppert bleibt Fähnrich ebenso
wie die beiden Begleiter, Ludwig Mang und Peter Freund.
Die Technik ist nun nicht mehr aufzuhalten. Diesmal wird am 1. Mai 1969 der Maibaum mit
einem Bagger aufgestellt.
Am 2. August 1969 veranstaltet der Verein erstmalig in der Haager Schloßallee ein Sommerfest.
Endlich tut sich auch wieder etwas in kultureller Hinsicht. Der 2. Vorstand Josef Koller gründet
1969 einen Männerchor. Bei der Geburtstagsfeier am 25. Oktober 1969 stellt sich dieser
Männerchor unter Leitung von Josef Koller zum ersten Mal dem Publikum. Auch bei der
Weihnachtsfeier am 20. Dezember war der Männerchor wieder aktiv. Für den zurückgetretenenen Vorstand Berger übernimmt am 6. Januar 1970 Josef Koller die Vereinsleitung. Georg
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Obermaier wird 2. Vorstand, 1. Schriftführer Maria Utz, 2. Schriftführer Maria Zenz, 1. Kassier
Josef Weinzierl, 2. Kassier Karl Hartmann; als Beisitzer werden gewählt: Franz Vogl, Georg
Seidl und Ludwig Mang, Revisoren: Michael Zenz und Josef Limmer. Damit der gute alte
Brauch des Maibaum-Aufstellens erhalten bleibt, darum kümmert sich Franz Vogl.
Der erste große Auftritt vor fachkundigem Publikum kam für den Männerchor am 21. März
1970 im Saal vom “Grünen Hof. Der Männerchor Marzling hatte zu einem Sängertreffen
eingeladen. Folgende Chöre beteiligten sich: Männerchor Marzling (Wagner), Männerchor
“Frohsinn" Freising (Koller), Männergesangsverein Bruckberg (Schmidt) und der Männergesangsverein Ismaning (Tremmel).
Die Beteiligung beim Gründungsfest des Schützenvereins in Attaching am 23. Mai 1970 ist
Ehrensache.
Dann kam der große Tag! Am 4. und 5. Juli 1970 feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen.
Das Freisinger Tagblatt schreibt dazu so treffend: “Frohsinn" und Lerchenfeld gehören zusammen. Am Samstagabend (4. Julli) hält Stadtrat Ludwig Kainzbauer die Festansprache. Die
Gründungsmitglieder Josef Freund, Franz Loidl und Englbert Schindler konnten beim 50jährigen Jubiläum des Vereins noch dabei sein. Sie erhielten von Vereinsleiter Koller je einen
großen Geschenkkorb überreicht. Mit dem Erzherzog-Albrecht-Marsch eröffnete die Kapelle
“Melodie" den Festabend im “Grünen Hof und mit einem Lied präsentierte sich der Männerchor
des Vereins. Daraufhin trug die 14-jährige Gertrud Hartmann ein Begrüßungsgedicht vor.
Vorstand Koller konnte willkommen heißen: die Stadträte Kainzbauer und Abstreiter,
Ehrenvorstand Schnellhammer, Fahnenmutter Resi Bauer-Deuter, Ehrenmitglied Stadtpfarrer
Franz, die Vorstände vom Patenverein Stadtburschen, Bernbeck und Starringer, die Vorstände
vom Krieger- und Soldatenverein Lerchenfeld, Josef Bauer und Johann Seidl, die Feuerwehr
Lerchenfeld mit Vorstand Josef Schollbeck, den Vorstand der Isarschützen, Hermann Späth
und H. Wrubel als Vertreter des Hofbrauhauses. Durch den anschließenden Unterhaltungsteil
führte Otto Kudrus.
Am Sonntag, 5. Juli um 8.15 Uhr stellen sich die Vereinsmitglieder am “Grünen Hof zum
Kirchenumzug mit daran anschließendem Festgottesdienst für die Gefallenen und Verstorbenen
des Vereins in St. Lanptert auf. In der Kirche singt der Männerchor Marzling. Mit einem
abschließenden Frühschoppenkonzert beendet der Verein sein offizielles Programm. Sehr
harmonisch ist die Weihnachtsfeier am 5. Dezember 1970 und der Saal vom “Grünen Hof ist
bis auf den letzten Platz besetzt. Der Männerchor singt Weihnachtslieder und der
Standardnikolaus Georg Obermaier liest den Kleinen und Großen die Leviten. Für die schöne
Tischdekoration sorgte Hans Zeilhofer.
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Alljährlich am Palmsonntag ist nun Vergleichssingen der Männerchöre. Am 3. April 1971 ist
dieses Treffen in Ismaning, bei dem sich der Männerchor beteiligt. Am 6.1.1972 singt der
Männerchor zum ersten Mal in der Kirche von St. Lantpert. Die deutsche Bauernmesse von
Annette Thoma steht auf dem Programm. Anschließend ist Hauptversammlung im “Grünen
Hof.
Beim Treffen stimmgewandter Männer in Bruckberg am 25 März 1972 passiert folgende
kleine Episode: Als der Männerchor bei diesem Sängertreffen auf der Bühne stand, fiel durch
einen technischen Defekt die gesamte Saalbeleuchtung aus. Bei völliger Dunkelheit sang
trotzdem der Männerchor sein Lied zu Ende.
Bereits am 29. April 1972 hat man diesmal den Maibaum gehoben. Für die Bereitstellung und
Bestückung sorgten Franz Vogt und Georg Obermaier. Für die Bemalung der Maibaumfiguren
zeichneten Adolf Ebenhöch und Georg Utz verantwortlich. Am 6. Mai 1972 veranstaltete man
einen bayerischen Heimatabend im “Grünen Hof zusammen mit dem Männergesangs-verein
Eitting (Chorleiter Otto Hobmaier). Die Lieder des Männerchors “Frohsinn" kamen beim
Publikum gut an. Die Theatergruppe führte den Einakter “Die Rüapelhauser Gemeindesitzung"
auf. Die Theaterleitung hatte Otto Kudrus, der auch durch das Programm führte. Das Sommerfest
in Haag wird am 5. August 1972 veranstaltet. Zu einem Sängerabend traf man sich am 28.
Oktober 1972 in der Turnhalle in Langenbach. Beteiligt waren die Chöre “Frohsinn", Eitting
und Langenbach.
Bei der Hauptversammlung am 6. Januar 1973 konnte Stadtrat und Wahlleiter Kainzbauer
folgende Vorstandschart bestätigen: 1. Vorstand Josef Koller, 2. Vorstand Georg Obermaier, 1.
Schrittführer Maria Utz, 2. Schrittführer Gerhard Hofhansl, 1. Kassier Josef Weinzierl, 2.
Kassier Karl Hartmann, 1. Beisitzer Franz Vogl, 2. Ludwig Mang, 3. Alois Horwart, Revisoren
sind Michael Zenz und Paul Cyborra. Fahnenjunker wird Anton Ruppert, die Begleiter:
Ludwig Mang und Klaus Neumeier.
Zusammen mit dem Lerchenfelder Kriegerverein veranstaltet man am 17. März 1973 ein
Starkbierfest.
Im “Grünen Hof4 - der Verein Frohsinn ist Gastgeber - veranstaltet man am 14. April 1973 ein
Vergleichssingcn mit folgenden Chören: Männerchor Marzling, Männerchor LandshutAchdorf, Männerchor Bruckberg, Männerchor Ismaning und der Männerchor “Frohsinn". In der
darauf folgenden Zeit besucht Josef Koller drei Chorleiter-Lehrgänge in Bad Feiln-bach.
Der Verlauf der Weihnachtsfeier am 15. Dezember 1973 ist zufriedenstellend, auch was die
Besucherzahl betrifft. Das Gleiche gilt für den Sylvesterball.
Die alljährliche Hauptversammlung am Heilig-Dreikönigs-Tag 6.1.74 fand im Saal des “Grünen
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Hofes" statt. Sehr zahlreich waren die Mitglieder erschienen. Für langjährige Mitgliedschaft
und für besondere Leistung erhielten 3 Mitglieder die goldene Ehrennadel sowie 13
Mitglieder die silberne Ehrennadel. Stadtrat Ludwig Kainzbauer sprach über das StandplatzProblem des Maibaums. An seinem jetzigen Standort in der Grünfläche an der Gabelung Erdinger-Moos-Straße wird wahrscheinlich eine Straße vorbeiführen.
Eine ziemlich hohe Spende machen Anton Schnellhammer (Ehrenvorstand) und Ludwig
Mang für das neue Mikrophon. Otto Kudrus wird von Vereinsleiter Josef Koller und dem 2.
Vorstand Georg Obermaier ermuntert, eine Theatergruppe zu gründen. Am 16. März 1974 ist der
Männerchor beim Liederabend in Eitting. Der Männergesangsver-ein Eitting feiert dort sein 60jähriges Bestehen. Am 6. April 1974 ist der Männerchor beim Vergleichssingen in Landshut.
Im Unterhaltungsteil erhalten die Gebrüder Hofhansl (Wolfgang und Gerhard) mit moritatenähnlichen Liedern besonders viel Applaus. Am 24. November 1974 startete der Verein ein
Volksliedersingen im “Grünen Hof. Beteiligt waren der Männergesangsverein Eitting, der
Gesangsverein Attaching und der Gesangsverein Einigkeit Neustift. Durch das Programm führte
Ehrenmitglied Ludwig Kainzbauer. Der Erlös aus diesem Treffen wurde ausnahmslos der
Aktion “Kette der helfenden Hände" zur Verfügung gestellt. Freudestrahlend konnte Vorstand
Koller dem Redakteur des Freisinger Tagblatts, Friedhold Metz, einen ansehnlichen Betrag
übergeben.
Die Weihnachtsfeier am 14. Dezember 1974 verlief in allem - in finanzieller Hinsicht und
was den Unterhaltungsteil sowie die Besucherzahl betrifft - zufriedenstellend.
Die Neuwahl am 6. Januar 1975 im Saal vom Gasthaus “Grüner Hof brachte folgendes Ergebnis: Vereinsleiter Josef Koller, Stellvertreter Georg Obermaier, 1. Schriftführer Maria Utz, 2.
Schriftführer Martin Attenberger, 1. Kassier Josef Weinzierl, 2. Kassier Karl Hartmann,
Revisoren: Alois Horwat und Wolfgang Hofhansl. Beisitzer: Franz Vogl, Gerhard Hofhansl;
Fähnrich Anton Ruppert, Begleiter Klaus Neumeier und Ludwig Mang. Unser Maibaum-Experte
Franz Vogl und seine zuverlässigen Helfer hatten wieder pünktlich am l. Mai 1975 den
Maibaum aufgestellt. Was es aber bis dahin noch nie gegeben hatte. Der Männerchor sang
einige Maienlieder unter dem schön geschmückten Maibaum. Das 125-jährige Stiftungsfest
feiert am 23. und 24. August 1975 der Verein der “Stadtburschen". Der Verein beteiligte sich
daran und übernimmt gleichzeitig die Patenschaft. Die alljährlich wiederkehrende
Geburtstagsfeier fand diesmal am 18. Oktober 1975 statt. Diese Geselligkeitsveranstaltung zu
Ehren der 50-, 60-, 70- und 80-jährigen Geburtstagskinder im Verein verlief sehr harmonisch.
Das Rahmenprogramm gestaltete der Jugend- und Männerchor des Vereins.
Der von Otto Kudrus 1974 gegründete Theaterstadel im Verein “Frohsinn" spielte zum ersten
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Mal einen Dreiakter mit dem Titel “Der dalkerte Bua". Premiere war am 25. Oktober 1975;
insgesamt wurden 4 Vorstellungen gegeben.
Vorstand Bernböck von den “Stadtburschen" überreicht am 4. November 1975 eine Erinnerungstafel als “Danke-schön" für die Beteiligung am 125-jährigen Stiftungsfest. Georg
Obermaier stellt bei der Hauptversammlung am 6. Januar 1976 den Antrag, daß eine Neuwahl
alle 3 Jahre stattfinden soll, dem auch entsprochen wurde.
Günter Sondermeier konnte für Samstag, den 20. März 1976 die Prominentenmannschaft “FC
Schmiere" verpflichten. Dies war der Auftakt zu einem beispiellosen sozialen Engagement.
Das Freisinger Tagblatt schrieb darüber: Starkbier nach dem Fußballspiel - über 1000.- DM
Reinerlös - FC Schmiere contra Verein Frohsinn. Das Ergebnis stimmte für den Verein “Frohsinn": DM 1173.- konnte der Verein nach dem Promenentenfußballspiel zwischen dem “FC
Schmiere" und einer verstärkten Mannschaft des Verein “Frohsinn" für die “Kette der helfenden
Hände" einspielen. Auch beim anschließenden Starkbierfest im “Grünen Hof wurde noch
gesammelt, so daß dieser stattliche Betrag zusammenkam.
Der Verein “Frohsinn" war es, der die Initiative vor 3 Jahren zur Aktion “Kette der helfenden
Hände" gab. Das Freisinger Tagblatt hat diese Idee aufgegriffen, FT-Redakteur Friedhold
Metz dankte aus diesem Grund auch Josef Koller und Georg Obermaier vom Verein “Frohsinn"
dafür, daß sie es letztlich waren, “die den Funken gegeben haben". Im Luitpoldstadion
hatten sich rund 500 Zuschauer eingefunden, als am Samstag die beiden Vereinsvorstände
Josef Koller und Georg Obermaier die Vereinsabzeichen mit der Mannschaft des “FS
Schmiere" tauschten. Otto Kudrus am Stadionmikrophon sagte: “Das Vereinsabzeichen des
Verein “Frohsinn" - zwei sich freundschaftlich reichende Hände - sei das echte Symbol für
die “Kette der helfenden Hände". Oberbügermeister Schäfer vollzog als Schirmherr dieser
Veranstaltung den Anstoß für
das Prominentenfußballspiel. Dann rollte ein Spiel ab, bei dem die Freisinger klar in der Hinterhand lagen und auch mit 13:5 verloren. Wichtig aber war nicht der Sieg! Bernd Patzke,
Nationalspieler, zapfte dann im “Grünen Hof den ersten Banzen für das Starkbierfest an.
Erster und zweiter Vorsitzender Koller und Obermaier hießen die Freunde des “Frohsinn"
herzlich willkommen, ganz besonders die Fußballgäste vom “FC Schmiere", Oberbügermeister
Dr. Schäfer und den CSU-OB-Kandidat Dr. Dieter Wenzl. Die Kapelle “Melodie" frischte
mit einer zünftigen Blasmusik das Fest auf und als im Saal noch einmal gesammelt wurde,
waren es DM 1173.-, die Oberbürgermeister Dr. Schäfer FT-Redaktuer Friedhold Metz für
die Aktion “Kette der helfenden Hände" überreichen konnte. Dr. Schäfer wies auf die
Notwendigkeit hin, die Lebenshilfe Freising zu unterstützen und sprach allen Spendern und
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Akteuren sowie dem Verein “Frohsinn" seinen herzlichen Dank aus. Zum Abschluß des
offiziellen Teils sang der Männerchor vom Verein “Frohsinn" das von Josef Koller komponierte
“Freisinger Lied" und Stadtdrat Kainzbauer heftete Dr. Dieter Wenzl die Vereinsnadel an die
Jacke, “damit er weiß, wohin er gehört".
Dem Vernehmen nach soll Oberbürgermeister Dr. Schäfer, als er den Saal verließ, gesagt
haben: “Der Verein Frohsinn ist momentan der rührigste Verein innnerhalb der Stadtgrenzen". Ein hohes Lob vom Stadtoberhaupt!
Im April kam die nächste Aktion, als der Theaterstadel erneut spielte. Diesmal “Die Giftspritz'n vom Bründlhof'. Die “Giftspritz'n" spielte Maria Weinzierl, eine Rolle, die ihr auf
den Leib geschrieben war. Vier Vorstellungen wurden gegeben. Die Spielleitung hatte Otto
Kudrus. Am 1. Mai 1976 bei der Maifeier tanzte der Trachtenverein “Almenrausch und
Edelweiß-Freising" unter dem Maibaum. Auch der Männerchor sang einige Maienlieder. Die
Weihnachtsfeier am 11. Dezember 1976 verlief nicht nur bei Tannengrün und Kerzenschimmer, sonder es wurde ein ausgeglichenes Programm geboten: Die singenden Schwestern
Obermaier vom Trachtenverein, das Theaterstück “Ihr Wunschtraum", Weihnachtslieder vom
Männerchor und unser Standardnikolaus Georg Obermaier.
Bei der Versammlung am 6. Janaur 1977 gibt es folgende Nachwahl: 2. Kassier wurde Günter
Anneser, Beisitzer Josef Gschlößl und Kassenrevisor Alfred Jung.
Superstimmung beim Starkbierfest am 19. März 1977; beim Theaterstadel 5 Vorstellungen
“Der alte Fuchs", eine Glanzrolle für Georg Obermaier; am 2. April Sängertreffen für unseren
Chor in Bruckberg; das waren nur einige Stationen in unserem Jahresprogramm. Maibaumfeier
und Vatertagsausflug, eine Sondervorstellung des Theaters “Der alte Fuchs" am 15. Mai für die
Münchner Eisenbahner waren wieder 3 Etappen. Der Saal war bei dieser Vorstellung so voll,
daß keine Bedienung mehr durchkonnte.
Außerhalb von Konzell hat dem Vorstand Koller der Wurzelsepp gewunken, er
hascht und greift danach und wäre bald im Moor versunken. Doch die Moral von
dieser wahren Geschieht: such Herberge für den Ausflug, doch keine Wurzeln
nicht. Maria und Schorsch, Malefix aber auch, i steh im Moor bis zum Bauch.
(Josef Koller ist ein eifriger Baum Wurzelnsammler).
Die Vorbereitungen beim Theaterstadel liefen bereits wieder auf vollen Touren. Die l. Vorstellung war am 22. Oktober 1977 mit “Opa will heiraten"; weitere 5 Vorstellungen folgten. Der
dichtende Nikolaus Georg Obermaier wußte von jedem Ausschußmitglied bei der Weihnachtsfeier am 17. Dezember 1977 ein kleines Verslein. Der Männerchor leistete mit Weih20
nachtsliedern wieder seinen Beitrag.
Betroffenheit zeigte sich auf den Gesichtern der Vereinskameraden, als Josef Koller bei der
Versammlung am 6. Janaur 1978 erklärte, daß er nicht mehr für das Ehrenamt des Vereinsleiters kandidieren wolle. Auch Kassier Josef Weinzierl gab aus gesundheitlichen Gründen
sein Amt ab. Weil keiner den l. Vorstand übernehmen wollte, kam es zu einer Nachwahl.
Diese erbracht am 8.4.1978 folgendes Ergebnis: 1. Vorstand Franz Vogl, 2. Vorstand Georg
Obermaier, 1. Schriftführer Maria Utz, 2. Schriftführer Martin Attenberger, 1. Kassier Maria
Weinzierl, 2. Kassier Klaus Neumeier, Beisitzer: Johann Rosinger und Josef Gschlößl, Revisor:
Alois Horwat und Alfred Jung, Fähnrich: Toni Ruppert. Der Ausschuß wurde mit Chor-und
Theaterleiter erweitert.
Am 11. Januar 1978 trat der Männerchor auf Veranlassung von Josef Koller von der Dachorganisation “Isar-Ilm-Sängerkreis" aus. Das alljährlich stattfindende Palmsamstagstreffen am
18.3.1978 der Männerchöre, diesmal im “Grünen Hof, hatte folgende Beteiligung: Liederkranz Landshut-Achdorf, Männerchor Marzling, Männergesangsverein Ismaning, Männerchor
Bruckberg und der Männerchor “Frohsinn".
Maibaumheger und -pfleger Franz Vogl, jetzt neuer Vereinsleiter, sorgte dafür, daß zu den
übrigen Figuren gleich ein schöner grüner Kranz kam. Am 3. Juni 1978 beteiligte sich der
Verein “Frohsinn" am 25-jährigen Gründungsfest vom Krieger- und Soldatenverein Lerchenfeld
sowie am 25-jährigen Gründungsfest des Kriegervereins Attaching. Die Geselligkeitsund
Geburtstagsfeier am 14. Oktober 1978 verlief in bester Harmonie.
“Der fidele Haus'1" mit 4 Aufführungen im Oktobere 1978 kam beim Publikum sehr gut an.
Über den Bund Bayerischer Amateurtheater erhielt Otto Kudrus eine ehrenvolle Einladung zu
einem Empfang beim Bayer. Ministerpräsidenten Alfons Goppel.
In der Pfarrkirche St. Lantpert - wie jedes Jahr, so auch diesmal am 6. Janaur 1979 - wurde
ein feierlicher Gottesdienst für die verstorbenen und gefallenen Mitglieder gehalten. Anschließend versammelt man sich traditionsgemäß im Saal vom “Grünen Hof, um bei einer
Versammlung zu beraten und zu beschließen. Die neue Standortfrage des Maibaums war
vieldiskutiertes Thema. Mit einem Tischgebet - Stadtpfarrer Franz Xaver Huber - und einem
gemeinsamen Mittagessen endete die gut besuchte Versammlung.
Eine tolle Stimmung beim Starkbierfest am 17. März 1979 - der Saal brodelte wie ein Hexenkassel. Kein Wunder, daß man reihenweise auf die Stühle kletterte und dem'edlen Gerstensaft
huldigte. Das Sängertreffen fand diesmal am Palmsamstag in Landshut statt. Ein sogenanntes
Danke-schön-Fest fand am 4. August bei Mitglied Pfeiffer an der Stoibermühle statt. Beim
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Volksfestumzug beteiligte sich der Verein am 9. September 1979 mit einem Festwagen, auf dem
ein Maibaumaufstellen dargestellt wurde.
Annemarie Wild spielte ihre Rolle sehr überzeugend in dem Theaterstück “Die Probenacht". Es
gab 6 Aufführungen am 6., 7., 12., 14., 20. und 27. Oktober 1979. Ein so großer Verein hat
natürlich immer wieder während des Jahres Routine-Veranstaltungen - Quartalsversammlungen
- Vorstandssitzungen - auf die kann bei so einer umfassenden Vereinschronik nicht jedesmal
eingegangen werden.
Die Mitgliederzahl wird mit Ende des Jahres 1979 mit 230 angegeben. Es ist schon erstaunlich,
was im Verein unter neuer Führung von Franz Vogl für Veranstaltungen chronologisch
ablaufen: Hauptversammlung 6.1.80 - 10.2.Seniorenfasching - 16.2. Faschingsball - Rosenmontagsball - Faschingsdienstag Fahrt mit einem Faschingswagen zum Marienplatz - 12.3.
Ausschußsitzung - 20.3. Starkbierfest - 29.3. Palmsamstagssingen der Männerchöre - 12. bis
26.4. Theateraufführungen “Zwei harte Nüss'" - 3.5. 60-jähriges Vereinsjubiläum, die Festansprache hält Ehrenmitglied Ludwig Kainzbauer - 15.5. Vatertagsausflug - 8.8. Beteiligung an
der Fronleichnahmsprozession - 29.6. Vereinsausflug - 2.8. Männerchor singt die Waldlermesse in St. Lantpert - 2.8. Sommerfest bei Mitglied Pfeiffer - 16.9. Ausschußsitzung 11.10. Geburtstagsfeier - 26.10. Wandertag - 13.12. 80 Weihnachtsfeier. So geht es weiter
Jahr für Jahr. Doch halten wir uns wieder an die Reihenfolge.
Am 6. Janaur 1981 findet im “Grünen Hof die Hauptversammlung statt. Die gesamt
Vostandschaft wird wieder gewählt. Für den aus Altersgründen zurückgetretenen 2. Schriftführer Martin Attenberger kommt Bernhard Neugebauer in die Vorstandschaft. Der Kassenstand wird mit DM 21.738.76 angegeben.
Ein neuer Standortplatz für den Maibaum ist noch nicht gefunden. Josef Koller, Chorleiter,
wird zum Ehrenvorstand ernannt.
Mit 2 Faschingswagen fährt der Verein zum Marienplatz; dort singt auf dem großen Podium
Leo Götz die “Schönheitskönigin von Schnaizelreuth". Das Faschingspublikum war begeistert.
Jedes Jahr organisiert Georg Obermaier die schönen Vereinsausflüge. Am 28. Mai 1981 führt
die Fahrt nach Geiselhöring und anschließend nach Straubing. Im Tierpark von Straubing will ein
neugieriger Mann unbedingt wissen, ob Zebras auch beißen können. Sie können - dies mußte
Willi Schmid an den eigenen Fingern verspüren.
Zum ersten Mal wurde beim Danke-schön-Fest am 8. August 1981 ein eigenes Hauszelt in der
Savoyer Au aufgestellt.
“Die Keuschheitskonkurrenz" stand am 8. Oktober 1981 auf dem Programm beim Theater22
stadel im Verein Frohsinn. Es wurden 8 Vorstellungen gegeben.
Eine Nachwahl bei der Jahreshauptversammlung am 6.1.1982 ergibt: 1. Kassier Bernhard
Neugebauer, 2. Schriftführer Egon Ulrich und Fahnenbegleiter Alois Horwat sowie Alois
Weber.
Der 2. Dirigent Günter Anneser besucht einen Chorleiterkurs in Bad Feilnach. Das Dankeschön-fest (Super-aktive Vereinsmitglieder) findet diesmal im Augsut 1982 bei Mitglied Georg
Vogl in der Moosstraße statt. Beim Jahresamt 1982 in der Heilig-Geist-Kirche bei dem
Verein der “Stadtburschen" singt der Männerchor die “Waldlermesse". “Die falsche Katz",
dies Theaterstück brachte es im Herbst 1982 auf 6 Vorstellungen.
Gastgeberchor “Frohsinn" empfängt 5 Männerchöre in der Mehrzweckhalle in Attaching am
26. März 1983. Ein besonderes Gesangsschmankerl bieten 150 Sänger 1983 beim Festgottesdienst in der Kirche in Eching anläßlich der Standartenweihe des Echinger Männerchors. Es
wurde die Deutsche Messe von Haydn gesungen; die Chorleitung hatte Tremel. Die gesamte
Vorstandschaft wurde am 6. Janaur 1984 wiedergewählt. Der Kassenstand beträgt DM 26.047.-.
Mit klingendem Spiel der “Münchner Musketiere" zogen die Frohsinn-Narrhallesen am 6.
März 1984 zum Marienplatz. Die beiden “Ratschkatheln" Adele Gustav und Annemarie Wild
waren wieder dabei und begeisterten das Publikum.
Mit einer Glanzrolle stellte sich Adele Gustav in der “Pfiffigen Urschl" am 12. Oktober 1984
vor. Der Erlös der 6. Vorstellung kam behinderten Kindern zugute.
Der Maibaum erhält endlich 1985 seinen neuen Standplatz auf der Nordseite vom “Grünen
Hof. Um den Maibaum werden einige Sitzbänke aufgestellt. Daß der Maibaum pünktlich
aufgestellt und um seinen Standplatz alles in bester Ordnung ist, darum kümmert sich vorbildlich Vereinsleiter Franz Vogl. Die Versicherung des Maibaums übernimmt die Stadt Freising.
Beim 25-jährigen Priesterjubiläum von Stadtpfarrer Franz Xaver Huber am 14. Juli 1985 ist
unsere Fahnenabordnung dabei.
Am 11. Oktober 1985 ist Theaterpremiere von “Geheimnis der Müllerin". Als erster Müllerge
selle spielt Helmut Jäckel eine Bombenrolle.
Bei der Jahreshauptversammlung am 6. Janaur 1986 wird der Mitgliederstand mit 262 angegeben. Kostenlos singt der Männerchor am 18. Juli 1986 im Altenheim an der Rotkreuzstraße.
Bei der Jahreshauptversammlung am 6. Janaur 1987 stellt sich folgende ordnungsgemäß gewählte Vorstandschaft vor: 1. Vorstand Franz Vogl, 2. Vorstand Georg Obermaier, 1. Schriftführer Maria Utz, 2. Schriftführer Egon Ulrich, 1. Kassier Resi Bergbauer, 2. Kassier Josef
Groß. Beisitzer: Hans Rosinger, Josef Gschlößl, Revisoren: Alfred Jung und Bernhard Neuge23
bauer, Fähnrich: Toni Ruppert und seine beiden Begleiter Klaus Neumeier und Alois Weber. Es
wird angeregt, den Mitgliederbeitrag mittels Bankeinzugverfahren zu bezahlen. Ein
Geselligkeitssingen wurde mit dem Sängerhort Freising am 2. Mai 1987 veranstaltet. Bei der
Jahreshauptversammlung am 6. Januar 1988 bedankte sich Vorstand Franz Vogl sehr herzlich
bei Dekan Franz Xaver Huber für die kostenlose Heilige Messe, die alljährlich für die
gefallenen und verstorbenen Mitglieder am Heilig-Dreikönigstag gehalten wird. Eine
Benefizveranstaltung gibt der Theaterstadel - “A Zipferl vom Glück" - im Altenheim an der
Rotkreuzstraße im April 1988.
An der Hundertjahr-Feier vom Sängerhort Freising beteiligte sich der Männerchor in der
Mehrzweckhalle in der Luitpoldanlage. Mit der “Waldler-Messe" gestaltete der Männerchor am
4. Juli 1988 eine Feldmesse in der Luitpoldanlage mit Fahnenweihe des Trachtenvereins
“Almenrausch und Edelweiß" Freising Es waren 4000 “Trachtler" anwesend. Beim
traditionellen Frühjahrssingen der Männerchöre am 18. März 1989 war der Verein
Gastgeber Die beteiligten Chöre erhielten je einen Erinnerungsteller, den Georg Setzer kunstvoll
anfertigte und stiftete.
Am 26. März 1989 stand auf dem Theaterprogramm “Die G'Schicht vom Brandner Kaspar"
nach einer Schnurre von Franz von Kobell. Eine Neuheit war die aufziehbare Theaterkulisse, die
Vorstand Franz Vogl und sein Helfer Georg Vogl geschaffen haben. Die beiden herrlichen
Bühnenbilder malte Gerald Baum.
Am 15. Mai 1989 zum 80. Geburtstag von Ehrenmitglied Ludwig Kainzbauer machten 1.
Vorstand Franz Vogl und 2. Vorstand Georg Obermai er im Foyer des Asamsaales ihre Reverenz. Dem geheimen “Bürgermeister von Lerchenfeld" wurde ein Ölgemälde überreicht, das
die alte Kirche von Lerchenfeld darstellt, gemalt von Doris Adamek.
Am 10. September 1989 beteiligte sich der Verein beim Jubiläums-Volksfesturnzug. Mitglied
Kleidorfer stellte den Festwagen zur Verfügung. Auf dem festlich geschmückten Wagen wurde
eine Szene aus dem Theater “Die G'Schicht vom Brandner Kaspar" dargestellt. Hinter der
Fahne folgten eine Frauengruppe und der Männerchor.
Nach der Neuahl am 6. Januar 1990 kann Wahlvorstand Ludwig Kainzbauer folgende
Vorstgandschaft vorstellen: Vereinsleiter Franz Vogl, Stellvertreter Georg Obermaier, Schriftführer Maria Utz, Stellvertreter Egon Ulrich, 1. Kassier Resi Bergbauer, 2. Kassier Josef
Groß, 1. Beisitzer Hans Rosinger, 2. Beisitzer Josef Gschlößl, Revisoren: Alfred Jung und
Erika Neumeier, Fähnrich Toni Ruppert und seine beiden Begleiter Josef Groß und Johann
Bögl.
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Der Mitgliederstand wird mit 261 angegeben und der Kassenstand mit DM 25.364.35. Zieht man
ein Fazit der Aktivitäten, können allein beim Männerchor von 1969 - 1990 21 öffentliche
Auftritte nur bei dem alljährlichen Sängertreffen festgestellt werden. Dazu kommen noch
Geburtstagsständchen - Hochzeit- und Jubiläumsmessen - Freundschaftssingen mit anderen
Vereinen. Die Chorleitung hatte Josef Koller oder Günter Anneser. Von 1974 bis 1990 spielt der
Theaterstadel unter Leitung von Otto Kudrus l Sketch, l lustigen Einakter, 8 Weihnachtsspiele
und 16 Dreiakter, also abendfüllende Stücke.
Unter der Gesamtregie von Vorstand Franz Vogl laufen während eines Jahres etwa folgende
Veranstaltungen: Jahreshauptversammlung - Faschingsball - Seniorenfasching - Starkbierfest Sängertreffen - Theateraufführungen - Vatertagsausflug - Wandertag - Fronleichnahmsprozession - Halbjahresversammlung - Stadtteilfest - Vereinsausflug - Geburtstagsfeier und
Weihnachtsfeier...
.sowie am 26. und 27. Mai 1990 die Veranstaltungen
“70 Jahre Verein Frohsinn".
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Nachwort des Verfassers
Viele Mitglieder hätten es noch verdient, genannt zu werden, doch dann hätte ich ein Buch
schreiben müssen; wenn man an die vielen “Geburtstagskinder" unter den Mitgliedern denkt
oder aber auch an die Mitglieder, die mit silbernen und goldenen Ehrennadeln ausgezeichnet
wurden. Gedenken wollen wir aber auch der vielen gefallenen und verstorbenen Mitglieder.
Als Quellen zu dieser Chronik dienten mir die Protokollbücher, doch auch Mitglieder haben mir
geholfen. Allen ein herzliches “Vergelt's Gott", besonders an Frau Maria Utz.
Wir müssen uns fragen, was der Verein für die Bevölkerung bedeutet. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich im Verein Kultur, Brauchtum und Geselligkeit, gemischt mit einem
großen sozialen Engagement. Viele Veranstaltungen können von der breiten Öffentlichkeit
besucht werden.
Viele Tage mußte ich schreiben, um diese Chronik fertig zu stellen, doch es hat mir auch viel
Freude gemacht.
Freising, im Mai 1990
Otto Kudrus
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