WESTFALEN-BLATT Nr. 226 LOKALES STEINHEIM / NIEHEIM Dienstag, 29. September 2015 Chancen für Fördergeld Steinheim (WB). Eine umfangreiche Broschüre ist jetzt von der gemeinnützungen Gesellschaft »co2online« erstellt worden, mit der ein schneller Überblick über aktuelle bundesweite und regionale Fördermöglichkeiten gegeben wird. Die Broschüre wird durch ein Farbregister (dunkelgrün: privat, hellgrün: öffentlich, gelb: gewerblich) gegliedert und erleichtert so die Orientierung bei einer Vielzahl von attraktiven Fördermöglichkeiten zur Modernisierung des Gebäudes sowie beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Dabei wird im ersten Teil eine Übersicht über 50 bundesweite Förderprogramme gegeben. Einige gedruckte Exemplare liegen im Bürgerbüro der Stadt noch aus. Darauf weist die Steinheimer Verwaltung hin. Steinheimerinnen sind erfolgreich Forschertalent: Städtisches Gymnasium Steinheim erreicht Bronze beim »Rüttgers Stiftungstag« in Bergkamen Tageskalender Steinheim Rat und Hilfe Deutsche Parkinson Vereinigung, Regionalgruppe Steinheim, Information bei Rudolf Nölker, Telefon 05233/5432. Selbsthilfegruppe für Suchterkrankte und Angehörige, 18 bis 20 Uhr Bahnhofstraße 8, zu erreichen unter Telefon 05233/1492. Polizeiwache Steinheim, 9 bis 11 Uhr Sprechzeiten in der Dienststelle. Vereine und Verbände Ev. Kirchengemeinde Steinheim, 16.15 Uhr Konfirmanden 2017. Konzertchor Vocale Steinheim, 19.45 Uhr Probe im Ev. Gemeindehaus, Pyrmonter Straße. Bergkamen/Steinh e i m (WB/hai). 21 naturwissenschaftliche und technische Schulprojekte, die von der »Rütgers Stiftung gefördert« worden sind, haben sich beim großen Stiftungstag jetzt der Öffentlichkeit in der WillyBrandt-Gesamtschule Bergkamen vorstellen dürfen. Das Steinheimer Gymnasium konnte dort erneut punkten. Mehr als 130 Schüler, darunter einige Jugend-forscht-Bundespreisträger, präsentierten Naturwissenschaften zum Anfassen: Sie hatten ein Großteil der bearbeiteten Fragestellungen ihrer persönlichen Lebenswelt entnommen. Gastgeber der Veranstaltung war dieses Mal die Gesamtschule Bergkamen, die ihr eigenes Projekt zu Elektromobilität und Solarenergie vorstellte. Über einen hervorragenden dritten Platz (400 Euro) und eine gelungene Vorstellung bei dieser attraktiven Veranstaltung darf sich das Städtische Gymnasium Steinheim freuen. Sprecherin Unter den jubelnden Schülern sind auch zwei junge Nachwuchsforscherinnen aus Steinheim, die mit ihrem Vortrag überzeugen konnten. Annekatrin Sonn von der »Rütgers Stiftung« betonte am Montag gegenüber dieser Zeitung: »Zwei junge Forscherinnen des Gymnasiums, Nyemat Zayed und Melissa Kunstein, konnten zeigen, dass sich blondierte Haare grün färben, wenn Schwimmbadwasser Kupfer enthält. Auch dieses Team war er- folgreich bei Jugend forscht.« Ihr Arbeitstitel im Fachgebiet Chemie lautete übrigens: »Colour it – don’t chloride it!« Das Ziel der Stiftung sei es, Neugierde zu fördern. Es gehe darum, naturwissenschaftliche und technische Fragestellungen für Schüler erlebbar zu machen und sie für die MINT-Fächer zu begeistern. Seit 1999 unterstützt die Stiftung Lehrer an allgemeinbildenden Schulen, die Projekte in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik realisieren möchten, aber zusätzliche finanzielle Mittel benötigen. Und diese Unterstützung kommt an. Bislang wurden knapp 300 Projekte an mehr als 230 Schulen gefördert. Mehr als 9 800 Schüler konnten sich mit naturwissenschaftlichen Fragen vertieft auseinandersetzen. »Alle geförderten Projekte werden zu unserem jährlichen Stiftungstag eingeladen«, so Annekatrin Sonn. Gedanken zu einer fernen Zukunft Vom Urknall bis zum Wärmetod des Universums: Kunstwerke des Physikprofessors Heinz Ismar faszinieren Steinheim (WB). Angeregt durch einen Steinheimer Freund präsentiert der emeritierte Saarbrücker Professor Heinz Ismar, der aus Steinheim stammt, noch bis zum 1. November im Möbelmuseum Steinheim faszinierende Bilder und Plastiken, die er in den Jahrzehnten seines Berufslebens zur Vertiefung und Illustration der Phasen der Evolution gestaltet hat (das WESTFALEN-BLATT berichtete im Vorfeld der Eröffnung). Die Vorsitzende des MuseumsFördervereins, Regina Schuler, stellte den von einem Bauernhof stammenden Wissenschaftler als einen immer dem Handwerk nahestehenden Praktiker vor, der schon als Jugendlicher technische Expe- rimente machte. Ismar war aber immer auch an den dahinter stehenden physikalischen Gesetzen interessiert. Im Laufe der Jahre entstanden unzählige Objekte, die er eigentlich nicht behalten und lieber entsorgen wollte – die dann aber von seiner Frau zum Glück gerettet wurden und nun einen wesentlichen Teil seiner Steinheimer Schon die Größe beeindruckt: Es gibt einen Anfang und ein Ende, dargestellt mit diesen »Streichhölzern«. Ausstellung ausmachen. Vielfach wurden seine Werke durch die so genannte Zero-Kunst der späten 50er-Jahre angeregt. Unter dem Titel Unordnung und Bruchstücke werden in den Räumlichkeiten des Steinheimer Möbelmuseums in Bildern und Plastiken die heute angenommenen 14 Milliarden Jahre vom Urknall bis zum logisch zu erwartenden Wärmetod des Universums dargestellt. Erste Elementarteilchen, Atome und Strukturen, die zur unbelebten Materie und schließlich zur belebten Materie führten (der heutige Homo sapiens gehört dazu), stellen aus Sicht Ismars die Vergangenheit und – nach 14 Milliarden Jahren – auch die Gegenwart dar. Defekte, Zerfall, schwarze Löcher und Wärmetod – es sind Gedanken zu einer fernen Zukunft. In knappen, prägnanten Erläuterungen verstand es Heinz Ismar, dem interessierten Publikum in einem Rundgang am vergangenen Sonntag seine bildlichen Vorstellungen vor Augen zu führen. Er sei sich bewusst, dass die na- Elke und Heinz Ismar sind zur Eröffnung aus dem Saarland angereist. turwissenschaftlichen Thesen von Urknall, schwarzen Löchern und Wärmetod nicht unbedingt der vollen Wirklichkeit entsprechen, betonte der erfolgreiche Wissenschaftler. Es sei durchaus denkbar, so Ismar, »dass das ganze Dasein einen ewigen Kreislauf darstellt«.
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