Mitteilungsblatt - Gemeinde Illesheim

Mitteilungsblatt
Gemeinde Illesheim
11. Mai 2015
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
alles neu – macht der Mai! Vier Worte, die sicherlich auf das Wachstum im
Wonnemonat Mai abzielen. Und wenn man die Natur bewusst beobachtet,
passiert in diesem Monat auch das meiste. Die Bäume blühen, die Wiesen
werden bereits zum ersten Mal gemäht und am auffälligsten sind sicherlich die
blühenden Rapsfelder, die weithin mit ihrer gelben Farbenpracht aus dem
frischen Grün herausstechen.
Die Maibäume und die damit verbundenen Maifeiern künden von alten
Traditionen und so manche Senioren, die die trüben Wintermonate
hauptsächlich in ihren Wohnungen verbracht haben schöpfen neue Kraft aus
den wärmenden Sonnenstrahlen und der nicht minder starken Kraft der Blüten
und der Düfte in den Gärten.
Trotz all der Freude in diesem Monat, dürfen wir aber auch nicht vergessen,
was vor 70 Jahren zu Ende gegangen ist. Mit der Übergabe unserer
Ortschaften am 14. April endete in unserer Gemeinde der Krieg rund drei
Wochen vor der endgültigen Kapitulation am 8. Mai. Wir erinnern jedes Jahr
am Volkstrauertag an den Kriegerdenkmälern an die Schrecken der beiden
Weltkriege. Und in den vergangenen Monaten ist auch kein Tag vergangen, an
dem nicht irgendein Bericht über die Kriegszeiten im Fernsehen zu sehen war.
Mit freundlichen Grüßen. Im im April 2005 habe ich schon einmal eine
Zusammenfassung der Aufzeichnungen aus unserer Gemeinde in einem
Mitteilungsblatt veröffentlicht. Da diese Veröffentlichung relativ umfangreich
war, möchte ich dies zehn Jahre später nicht noch einmal tun und verweise auf
die Homepage unserer Gemeinde: www.illesheim.de dort können Sie das
Mitteilungsblatt im Archiv finden und downloaden. Wer keinen Computer
besitzt, das Mitteilungsblatt aber trotzdem haben möchte, kann sich gerne an
mich wenden, dann werde ich noch einzelne Exemplare ausdrucken.
Mit dem Kriegsende war sicherlich die Not noch nicht zu Ende und ich
könnte mir schon vorstellen, dass die Maiensonne dazu geholfen hat, neuen
Mut zu schöpfen und nach vorne zu sehen.
In diesem Jahr aber sind leider graue Wolken über unserem Horizont
heraufgezogen. Das Damoklesschwert der Truppenreduzierung schwebt
wieder einmal über unseren Köpfen. Einige werden vielleicht verhalten
jubeln, andere jedoch werden Existenzsorgen plagen. Eine eventuelle
Schließung würde sicherlich große Auswirkungen nicht nur auf unsere
Gemeinde sondern auch auf unsere ganze Region haben.
Wir brauchen uns also nichts vormachen: wenn unsere Kaserne eines Tages
geschlossen werden sollte, und von der Bundesimmobilienanstalt
freigegeben wird, wird es schwierig sein, das Gelände zu vermarkten. Die
Entfernung zur Autobahn ist ein ganz gewichtiger Aspekt für
Betriebsansiedlungen und da haben wir ja leider schlechte Karten. Die
besten Beispiele sind Giebelstadt und Kitzingen. Nur ein geringer Teil
konnte bislang einer neuen Nutzung zugeführt werden. Auch wenn in
Nürnberg, Herzogenaurach, und nicht zuletzt in Ansbach Folgenutzungen
möglich waren, war dies der Flächenknappheit in den Metropolen wie sie
auch in Bamberg und Schweinfurt vorhanden ist, geschuldet.
Man wird sehen wie sehr dann die Politiker die schon jetzt angebotene Hilfe
realisieren können. Da in der Presse in den vergangen Wochen viel berichtet
wurde und doch so manches nicht so ganz verständlich war, möchte ich
Ihnen nachfolgend die Pressemitteilung vom 30. 04. wortgetreu abdrucken:
Umstrukturierung der 12. Kampfhubschrauberbrigade
Das US-Verteidigungsministerium gab heute die Umstrukturierung der 12.
Kampfhubschrauberbrigade (CAB) und deren untergeordneten Einheiten in
Illesheim, Ansbach, Wiesbaden und Stuttgart, als Teil der US-Army Aviation
Restructuring Initiative (ARI) in Europa bekannt. ARI ist Teil einer größeren
Initiative zur Rationalisierung und Modernisierung der US-Streitkräfte
weltweit. Dies geschieht zur Sicherstellung, dass aktuelle und zukünfige
Herausforderungen in einer wirkungsvollen und zukunftsfähigen Weise
angegangen werden können.
Die US-Verteidigungshaltung in Europa sowie die Operation Atlantic
Resolve (OAR) sind zusammen eine greifbare und sichtbare Demonstration
des US-Engagements für die Sicherheit in Europa durch anhaltende Luft-,
Land- und Seepräsenz. Zusätzliche nach Europa rotierende US-Truppen
ergänzen die bestehende US-Haltung und verbessern die operativen
Fähigkeiten innerhalb und außerhalb Europas.
Ein wesentlicher Aspekt der Umstrukturierung der 12. CAB ist die
Verpflichtung der US-Armee, eine anhaltende ständige Rotationspräsenz von
Heeresfliegern zur Unterstützung von OAR in Mittel- und Osteuropa und für
Übungen
in
Deutschland
bereitzustellen.
Für
das
USVerteidigungsministerium sind Rotationskräfte entscheidend für die
Planungsfähigkeit und für den weltweiten Einsatz der Truppen sowie für
Übungen in ganz Europa, dem Nahen Osten, Afrika und dem Pazifik.
Auch wenn einiges an US-Personal und an US-Hubschraubern nicht mehr
permanent in Ansbach stationiert sein werden, bedeutet die Umstrukturierung
der 12. CAB, dass die Leistungsfähigkeit der Heeresfliegerstaffel durch die
Augmentierung der weiterhin hier stationierten Hubschrauber durch eine
kontinuierliche Rotation beibehalten wird. Für den Fall, dass sich die
Anforderungen über das normale Niveau hinaus ändern, können zusätzliche
Hubschrauber in Ansbach zum Einsatz kommen. Das Endergebnis dieser
Umstrukturierung besteht in einer erhöhten Bereitschaft, Präsenz und
operativen Flexibilität der US-Heeresflieger in Europa. Dies ist im aktuellen
strategischen Umfeld besonders wichtig.
Zur Ergänzung der 12. CAB stellt die US-Armee Rotationseinheiten bestehend
aus einem Transporthubschrauberbataillon für luftbewegliche Angriffskräfte,
zwei MEDEVAC Teams zum sanitätsdienstlichen Transport und einer
Flugsicherungsstaffel zur Verfügung. Die Einheiten, die im Rotationsprinzip
nach Europa kommen, sind auf höchstem Niveau ausgebildet und werden die
Operation Atlantic Resolve sowie grössere Übungen in Mittel- und Osteuropa
und in Deutschland unterstützen.
Die Rotationseinheiten werden in Ansbach untergebracht. Möglich sind auch
Kurzeinsätze in Osteuropa zur Unterstützung von Operation Atlantic Resolve
im Training und bei Übungen. Die Einheiten werden für neun Monate ohne
Unterbrechungen rotieren. Diese Rotation ist Teil des Truppenrotationsplans
des US-Heeres und es wird nicht erwartet, dass dies den Heeresauftrag
negativ beeinflusst. Diese Maßnahmen wird zu einer Reduzierung von rund
1.900 US-Militärpositionen und schätzungsweise 2.850 davon betroffenen
Familienangehörigen in Deutschland führen. Zirka 1.000 US-Militärstellen,
einschließlich der Rotationskräfte, werden weiterhin ab Herbst 2016 im
Bereich Ansbach und Illesheim verbleiben. Etwa 20 Positionen von zivilen
US-Mitarbeitern werden bei der 12. CAB hinzukommen. Allerdings werden 3
Positionen von ortsansässigen Arbeitnehmern in der nächsten Zeit wegfallen.
Die langfristige Auswirkung auf die Beschäftigung von ortsansässigen
Arbeitnehmern wird bis zum Abschluß der Umstrukturierungsmaßnahmen und
nachdem das Rotationsprogram einige Zeit gelaufen ist, nicht klar sein.
Am Vortag der Veröffentlichung wurde ich von Herrn Oberst Benson
besucht und persönlich von der Umstrukturierung informiert. Bei diesem
Gespräch wurden die Maßnahmen auch umfassend erläutert. In der
obenstehenden Veröffentlichung ist ziemlich am Schluss die Rede, dass die
Rotationseinheiten in Ansbach untergebracht werden. Das ist so etwas
missverständlich, da die Militärs Ansbach und Illesheim immer als Einheit
betrachten. Fakt ist dass die beiden Kampfhubschraubereinheiten aus
Illesheim abgezogen werden. Die 3-159 wird nach USA verlegt. Die 2-159
wird nach Katterbach verlegt. Die 3-58 wurde bereits im zeitigen Frühjahr
nach USA verlegt. Die Rotierende Einheit, die aus Georgia mit 26
Hubschraubern nach Deutschland verlegt wurde, ist bereits im März in
Illesheim angekommen.
Im Herbst soll eine weitere folgen. Das heißt, dass wir weiterhin Soldaten
und Hubschrauber in Illesheim haben werden. Bei den Hubschraubern
handelt es sich in erster Linie um den "Black Hawk", der sowohl als
Transporthubschrauber aber auch als Sanitätshubschrauber eingesetzt wird.
Auch der "Chinhook" und der "Apache" wird weiterhin zu sehen sein.
Oberst Benson hat ausdrücklich betont, dass Illesheim weiterhin einer der
wichtigsten Standorte für die USA in Europa bleibt. Wie lange das sein wird,
ist jedoch nicht abzuschätzen. Fakt ist, dass diese Umstrukturierung
sicherlich eine gewaltige Auswirkung auf den Wohnungsmarkt hat, denn die
"Single-Soldiers" werden, so wie es aussieht ausschließlich in der Kaserne in
WG's untergebracht.
Die aus Mannheim nach Illesheim verlegte zivile Wartungstruppe "Dyncorp"
ist von dieser Umstrukturierung nicht betroffen. Die Mitarbeiter dieser
Einheit wohnen außerhalb der Kaserne in Privatwohnungen und werden
diese sicherlich auch weiterhin nutzen. Die von der amerikanischen
Wohnungsvermittlung angemieteten Wohnungen außerhalb der Kaserne
werden soweit mir bekannt ist gekündigt.
Wenn es nun zu leerstehenden Mietswohnungen in unserem Landkreis
kommt, rate ich den Vermietern, sich an die Hubschraubergegner zu
wenden, denn die haben ja schon vor längerer Zeit verlautbart, dass Sie sich
dafür einsetzen werden, die Konversion voranzutreiben und die - falls es zu
Schließungen kommen sollte - freiwerdenden Liegenschaften baldmöglichst
wieder mit Leben zu füllen. Vielleicht haben die Aktivisten ja schon eine
Liste von Wohnungssuchenden, die sie dann vermitteln können.
Mit freundlichen Grüßen
Heinrich Förster