PDA - ein Modell mit Zukunft? Dr. Rainer Plappert 104. Bibliothekartag Nürnberg, 26.05.2015 Themen Die Grundsatzfrage: Wofür PDA? Die Akteure: - Verlage - E-Book-Aggregatoren - Bibliotheksdienstleister - Bibliotheken PDA in der Praxis Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 2 Die Grundsatzfrage: Wofür PDA „Amerikanisches Modell“ Wesentliche Erwerbungsform wissenschaftlicher Bibliotheken Schneller Bestandsaufbau nach Nutzerwunsch „just in time“ Erwerbung über gesamte Bandbreite des Angebots Sofortkauf der kostenpflichtig genutzten Titel Bibliothek stellt Infrastruktur und erstellt Fachprofile Entlastung der Fachreferent/inn/en im Tagesgeschäft Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 3 Die Grundsatzfrage: Wofür PDA „Deutsches Modell“ Partielle Ergänzung der bestandsorientierten Erwerbung Skepsis gegenüber umfassender Anwendung von PDA, da fachlich unvollständiges und instabiles Angebotsprofil Technische und administrative Hürden (Geschäftsgänge / Metadaten) Zweifel an der Nachnutzung der Titel, daher zunächst Kurzausleihe PDA geeignet für den Spitzenbedarf der Literaturversorgung Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 4 Die Akteure: Die Anbieter / Verlage PDA eine unter mehreren Vertriebsformen Betriebswirtschaftlich nur bedingt attraktiv, daher Vermarktung über eigene Verlagsplattform (Einzeltitel + Pakete) Verlagseigene PDA-Angebote (Evidence Based Acquisition / EBA) Unattraktive Konditionen für kurzfristige Nutzung (Short Term Loans) sollen Sofortkauf bevorzugen Verringerung der Zugänge für Non-linear lending Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 5 Entwicklung der Kosten für Kurzausleihen am Beispiel ebrary Preissprünge bei 7-Tage STL: Zuwachs an Titeln mit Kosten von > 25 % für 7-Tage-STL (Juni 2014 – Januar 2015) auf 25 %: 2 Verlage auf 30 %: 10 Verlage 125.000 auf 35 %: 3 Verlage 413.000 auf 40 %: 9 Verlage auf 45 %: 5 Verlage auf 50 %: 2 Verlage auf > 50 %: 1 Verlag Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 6 Die Akteure: Die E-Book-Aggregatoren Konzentrationsprozesse führen zu einer Reduzierung des Angebots und geringerer Kundennähe Aggregatoren im Interessenkonflikt zwischen Verlagen und Bibliotheken Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 7 Die Akteure: Die Bibliothekslieferanten (Library Supplier) Wesentlicher Beitrag bei der Einführung und Etablierung von PDA durch die Entwicklung der Geschäftsroutinen Schulung und Support in engem Austausch mit den Bibliotheken Bibliothekslieferanten könnten aus dem Geschäft gedrängt werden, durch PDA-Programme der Verlage (Evidence Based Aquisition) Abwicklung der Geschäftsbeziehungen / Support durch die Aggregatoren Einbeziehung der Lieferanten bleibt essentiell für PDA! Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 8 Die Akteure: Die Bibliotheken und PDA Konzentrationsprozesse und veränderte Geschäftsmodelle auf Anbieterseite Diversifizierung der Verlags- und Aggregatorangebote (PDA / EBA) trotzdem ist die inhaltliche Abdeckung von PDA nicht für alle Fächer relevant keine oder nur geringe Rationalisierungseffekte in den Geschäftsabläufen, da hoher administrativer Aufwand für Metadatenmanagement, parallele Geschäftsgänge, Budgetkontrolle hoher Informationsbedarf der Nutzer Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 9 Die Akteure: Die Bibliotheken und PDA Einbindung von PDA in die Erwerbung - Handlungsfelder Abgrenzung zur konventionellen Monographien- und E-Book-Erwerbung Entscheidungsebene Fachreferent/in Bestandsaufbau automatisierte Fachprofile Literaturbereithaltung Fachreferent/inn/en: Akteure mit Gestaltungsauftrag oder Begleiter eines Verwaltungsakts? Akzeptanzproblem von PDA unter Kollegen? Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 10 PDA in der Praxis – Das Beispiel UB Erlangen-Nürnberg 3 Kunde 2 Daten + Alerting Service Profilerstellung 1 Fachreferent/in Themen Kostenpflichtige Nutzung: 2 Kurzausleihen + Kauf OPAC PDA-Titeldatenpool Seit 2013 ca. 15.800 Titel / 27 Fachprofile mit inhaltlicher (Klassifikation, Sachgebiet, Verlag) und formalen Vorgaben (Erscheinungsjahr, Preis) Datenmanagement Wofür PDA? PDAMonitoring Rechnungsbearbeitung Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 11 PDA in der Praxis – Das Beispiel UB Erlangen-Nürnberg Hohe Nutzerakzeptanz 9.550 Titel (60 % aller Titel) wurden innerhalb 2 Jahren genutzt Effizienter Mitteleinsatz 57 % aller genutzten Titel wurden kostenfrei genutzt Kurzausleihe vor Kauf hat sich bewährt, da nur 16 % aller kostenpflichtig genutzten Titel gekauft wurden (648 von 4.101) Hoher personeller und administrativer Aufwand Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 12 PDA in der Praxis – Das Beispiel UB Erlangen-Nürnberg Anstieg der Ausleihgebühren 80 Anzahl kostenpflichtiger Nutzungsfälle pro Woche 70 9.300 Titel gelöscht (STL > 25 %) Inhaltliche Profiländerung 60 50 Attraktivitätsverlust u. Nutzungsrückgang 40 Für angloamerikanische Literatur nur er- 30 20 gänzende Spitzenversorgung 10 PDA finanziell noch interessant? 0 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2013 2013 2014 2014 2014 2014 2015 Sofortkauf eine Alternative? Englische Titel Deutsche Titel Nein: Mehrkosten von 120 % ! Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 13 PDA in der Praxis – Das Beispiel UB Erlangen-Nürnberg Mittelverwendung und Fachbedarf. Verteilung der zentralen Ausgaben für Monographien und PDA (2013-2014) Finanzielle Steuerung durch den Nutzer oder die Bibliothek? Ingenieuerwiss. Naturwiss. Sinnvolle fachliche und etatmäßige Abgrenzung zwischen verschiedenen Etatbereichen möglich? Geisteswissen. Sozialwiss./Jura Medizin/Psychologie Wirtschaftswiss. 0 5 10 Ausgaben Monographien Themen Wofür PDA? 15 20 Ausgaben PDA 25 30 35 40 Anteil an PDA-Fachprofil Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 14 PDA – ein Modell mit Zukunft? Vielleicht, wenn… PDA als ergänzendes Erwerbungstool eingesetzt wird attraktive Geschäftsmodelle und Inhalte angeboten werden zahlreiche noch vorhandene Einschränkungen hinsichtlich Geschäftsprozesse und Metadatenmanagement gelöst werden Themen Wofür PDA? Akteure Dr. R. Plappert: PDA – ein Modell mit Zukunft? 104. Bibliothekartag Nürnberg 26.05.2015 PDA in der Praxis 15 Noch Fragen, Anregungen und Kritik … !? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Dr. Rainer Plappert [email protected] 09131 – 85 22 163
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