UDO LINDENBERG STADION–TOUR 2015 DAS PANIKORCHESTER Im Sommer 1973 formiert sich das Panikorchester in der Kanalstraße in Münster. Dort hatte der Gitarrist Steffi Stephan die Scheune eines Bauernhofes als Probenraum gemietet. Commerzbank-Arena 18. Juli 2015 Das aktuelle Panikorchester 2015 besteht aus: Jean-Jacques Kravetz (keys), Bertram Engel (dr), Hendrik Schaper (keyboard), Carola Kretschmer (git), Jörg Sander (git), Steffi Stephan (bs), Hannes Bauer (git) und Zoran Grujovski (git). Die Sänger: Pascal Kravetz (keyboard + vox), Nathalie Dorra (vox), Stephanie Crutchfi eld (vox), Boo Boo (vox + git), Ole Feddersen (vox). Die Bläser: Noah Fischer (sax), Doris Decker (sax), Jotham Bleiberg (pos), Ulrich Röser (tromp). Gastinstrumentalisten auf der Stadion-Tour: Carl Carlton (git), Ken Taylor (bs). Die Gastsänger: Clueso, Josephin Busch, Adel Tawil. Und natürlich Udo Lindenberg. www.hr1.de Special nach dem Konzert in hr1 liebes Publikum, liebe hörerinnen und hörer, mit 69 noch immer so cool wie mit 29. Seit mehr als 45 Jahren als Musiker unterwegs und noch immer Lust auf Neues. Und neben all den vielen großen Songs auch noch Gedichte schreiben, Bilder malen, sich in sozialen Projekten engagieren und spätnachts noch um die Häuser joggen, um fit zu bleiben. Sowas kann nur einer: Udo Lindenberg. Udo. Die Nachtigall. Der Panikpräsident. Der Mann, der sich nach einer langen Pressekonferenz noch ganz selbstverständlich zu mir in den Ü-Wagen gesetzt hat, um mit mir über Gott und die Welt und das Leben zu reden. Und der dafür zwar nicht die Zigarre weggelegt, aber die Sonnenbrille abgenommen hat. Am Ende ist dann aus dem geplanten kurzen Interview ein langes, angeregtes und tiefgründiges Gespräch geworden. Mit dem Versprechen, sich bald wieder zusammenzusetzen. Was wir auch getan haben. Nach der ganz besonderen hr1-Live Lounge im Kaisersaal des Frankfurter Römers Ende März. Auf Udo ist nämlich Verlass. Wen er in seine Lindenberg-Familie aufnimmt, der gehört ganz selbstverständlich dazu. Mit ihm als Mittelpunkt des U(do)niversums. Er ist einfach ein Künstler mit einer unglaublichen Energie. Und mit Ideen. Und eine der besten ist sicher seine Stadion-Konzert-Tour in diesem Sommer. Herzlichst, Ihre Marion Kuchenny hr1-Moderatorin die tour 2015 die stadion-tour Udo Lindenberg, Deutschlands Panikpräsident, will es wieder wissen. 2015 wird der fast Siebzigjährige mit drei großen Stadionkonzerten Deutschland rocken. Das Konzert in der Frankfurter Commerzbank-Arena ist eins davon. Dabei spart er nicht mit Superlativen: Aufwendiges Lichtdesign, Projektionen, Tänzer und jede Menge Spezialeffekte. Das alles stellt höchste Anforderungen an die Logistik, denn schließlich will folgendes Equipment aufgebaut und die Mannschaft disponiert werden: 1 1 1 5 31 31 100 120 200 300 400 600 Kran Rockliner Schiff Ufo Busse Trucks mit Materialien Kilometer Kabelstränge Helfer Mann Crew Lautsprecher für perfekten Klang Spezialscheinwerfer für Licht Quadratmeter große Bühne Quadratmeter große LED-Wand Mit dieser ausgeklügelten Show haben Udo und sein Stab eine Inszenierung mit beeindruckenden neuen Bildern geschaffen. Er selbst hat sich einen Traum erfüllt, passend zu seinem Motto: „Utopien sind zum Vorverlegen da“. Zur Welt gekommen ist Udo Gerhard Lindenberg am 17. Mai 1946 in Gronau, Westfalen. Schon als Kind erstaunt er seine Umwelt mit seinem ausgeprägten Rhythmusgefühl und seinem Willen nach millionenschwerem Erfolg. Udo Lindenberg ist der Pionier deutschsprachiger Rockmusik. Als Komponist und Verfasser deutscher Rocklyrik hat er bis heute Maßstäbe gesetzt. Aber das ist längst nicht alles: Rockmusiker, Schriftsteller, Maler, Filmemacher, Lindenbergs künstlerischer Ausdruckswille kennt keine Grenzen. Als Maler ist er seit den 90er Jahren erfolgreich. Seine mit alkoholischen Getränken kolorierten „Likörelle“ hängen sogar im Kanzleramt. Freiheit und Toleranz sind Leitwerte in Udo Lindenbergs Leben. Daraus entspringt sein soziales Engagement. Von jeher hat er sich eingemischt, hat als Künstler Stellung bezogen: mit „Rock gegen Rechts“, für Frieden und eine deutsch-deutsche Aussöhnung. Als Würdigung seiner Bemühungen um die Verständigung zwischen Ost und West erhält Lindenberg 1989 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1996 den letzten „Trabbi“ des Zwickauer Sachsenring-Automobilwerks. Seine 2006 gegründete Udo Lindenberg-Stiftung fördert mit dem „Panikpreis“ junge Künstler und unterstützt humanitäre Projekte in Afrika. In den vierzig Jahren seiner musikalischen Karriere hat Lindenberg zahllose Ehrungen entgegen nehmen können, darunter mehrere Echos (1991, 2009, 2012), ein Bambi (2010) und den Deutschen Radiopreis für sein Lebenswerk (2012). Schon 1996 erhält er einen Stern auf der Hamburger Reeperbahn und zwei Lindenberg-Denkmäler ehren ihn schon zu Lebzeiten, eins am Timmendorfer Strand und eins in Gronau. Lindenberg hat nie geheiratet. Seine Liebschaft mit Nena bleibt lange Jahre geheim, denn der Rockstar ist diskret. Auch bei der großen Liebesgeschichte mit dem „Mädchen aus Ostberlin“. FREIHEIT UND TOLERANZ BIOGRAFIE DIE MUSIK ENORM PRODUKTIV Mit zwölf Jahren bekommt Udo Lindenberg sein erstes Schlagzeug und fängt an, in Bands zu spielen. Während die Mitmusiker Freibier kriegen, ist seine Gage Schokolade. Udo Lindenberg beschließt, ein Star zu werden. Nach kurzem Musikstudium in Münster fasst er in der Hamburger Szene Fuß. Nach zwei wenig erfolgreichen englischen Alben experimentiert Lindenberg mit deutschen Texten. Seine lockere Art, zu Rockmusik alltägliche Geschichten zu erzählen, wird zum erfolgreichen Alleinstellungsmerkmal. In den frühen Siebzigern beginnen die Panikorchesterjahre mit regelmäßigen Auftritten im „Onkel Pö‘s“, einer Musikkneipe in Hamburg-Eimsbüttel. 1973 bringt ihm das Album „Andrea Doria“, mit „Cello“ und „Alles klar auf der Andrea Doria“, den Durchbruch (100.000 verkaufte Exemplare). Zehn Jahre später entwickelt sich der „Sonderzug nach Pankow“ zu seinem größten kommerziellen Erfolg. Für die Menschen in der damaligen DDR wird der Song zur Hymne. Udo Lindenberg ist enorm produktiv. Von 1971 bis zum Ende der Neunzigerjahre veröffentlicht er jedes Jahr ein neues Album, mit dem er dann auf Tour geht. Manchmal sogar zwei. Mit dem Album „Stark wie zwei“ feiert er 2008 ein sensationelles Comeback. Fünfundsechzig Wochen auf Platz eins erreicht es nach kürzester Zeit doppelten Platinstatus mit über 500.000 verkauften Alben. SONG STARK WIE ZWEI Der Tod ist ein Irrtum. Ich krieg das gar nicht klar. Die rufen gleich an und sagen es ist doch nicht wahr, es war nur‘n Versehn, war‘n falsches Signal, aus irgendeinem fernen Sternental Ich wähl deine Nummer, doch du gehst nicht mehr ran. Mir wird schockmäßig klar, es ist doch wahr. Du kommst nicht mehr, doch ich lass mich davon nicht zu Boden schmettern Der Fährmann setzt dich über‘n Fluss rüber, Ich spür deine Kraft geht voll auf mich über Stark wie zwei, ich geh die Straße runter stark wie zwei. Egal wohin ich geh, Du bist dabei. Ich bin jetzt Stark wie zwei Ich heb mein Glas Und trink auf dich Da oben hinter den Sternen Ich vergess dich nicht Auch wenn ich heute dich so hart verlier So bleibst du doch Hier für immer bei mir Du hast immer gesagt ich soll nicht so lange trauern, Ich soll in deinem Namen richtig weiter powern Stark wie zwei, ich geh die Straße runter stark wie zwei. Egal wohin ich geh, Du bist dabei. Ich bin jetzt Stark wie zwei Stark wie zwei, tief in meinem Herzen Stark wie zwei, hab dich immer dabei Ich geh die Straße lang, zusamm‘ mit dir. Stark wie zwei Der Fährmann setzt dich über‘n Fluss rüber, Ich spür deine Power geht voll auf mich über Stark wie zwei, du bist wie schon so oft ein Pionier. Du reist jetzt schon mal vor und irgendwann, dann folg ich dir DIE STORY ZUM SONG „Stark wie zwei“ ist Udo Lindenbergs zweite, sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod. Der Song ist Erich Lindenberg gewidmet, seinem großen Bruder. Von Anfang an sind Udo und Erich ein Herz und eine Seele, zwei Brüder, die dicke Freunde sind, die sich lieben und schätzen. Der acht Jahre ältere Erich schlägt eine Laufbahn als Kunstmaler ein und zieht nach München. „Du musst raus aus Gronau, wenn du was werden willst“, ermutigt er den jüngeren, vor allem zu eigenen künstlerischen Schritten. Immer war die Verbindung der Brüder stark und inspirierend. Es gab viel gemeinsame Zeit, gemeinsame Reisen und später sogar gemeinsame Ausstellungen unter dem Titel „Paarweise“. Erich Lindenberg war 2006 überraschend gestorben. Aus dem Album: Stark wie zwei (2008) Musik / Text: Annette Humpe / Udo Lindenberg Verlag: Regenmacher / Edition Ambulanz/George Glück Publishing GmbH Die Gronauer Nachtigall ist immer für eine Überraschung gut. Neues zu wagen gehört zu ihrer Grundhaltung dem Leben gegenüber. So konnte hr1 den Panikpräsidenten für einen außerordentlichen Abend gewinnen: Am 27. März 2015 geben Udo Lindenberg & das Panikorchester ein Konzert im Kaisersaal des Frankfurter Römer. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt konnte hr1 den traditionsreichen Saal für dieses einmalige Ereignis bekommen. Alles an diesem Abend war außerordentlich: Der Einmarsch von Udo Lindenberg, zusammen mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, sein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt und dann rockt Udo den Kaisersaal, während die aufgemalten Kaiser skeptisch dem bunten Treiben zuschauen. Doch keine Panik, Udo hat alles im Griff. „Rock’n’Roll ohne Protokoll“ vor 300 begeisterten hr1-Gewinnern. Nach 90 Minuten verlässt der „Udonaut“ die Bühne, nicht ohne vorher noch unmissverständlich sein Motto zu verkünden und der Saal singt mit: „Ich mach mein Ding“ – treffender kann man es nicht sagen. IM KAISERSAAL DES RÖMERS hr1-LIVE LOUNGE ZITATE ZITATE „Ich wollte immer ein Star werden, schon als Junge.“ „Ich habe das Privileg, dass ich seit meinem 27. Lebensjahr nur noch ich selber sein darf. Niemandem verantwortlich, von keinem vereinnahmt. Von Beruf Udo Lindenberg.“ „Mein Leben ist Inszenierung. So habe ich es gewollt. Und doch fällt es mir beim Betrachten der Szenen bisweilen schwer zu glauben, dass der Hauptdarsteller in diesem Streifen wirklich der kleine Udo von der Dinkel ist.“ „Als Sänger bin ich eine Art Reflektor dessen, was in der Welt passiert. Deshalb bin ich aufgerufen, neben meinen Songs und meiner Show ein Statement abzugeben.“ „Der „Sonderzug nach Pankow“, ich glaube, er hat dazu beigetragen, dass in Deutschland Veränderungen möglich wurden. Er hat Menschen Mut gemacht. Musik kann nicht unbedingt Veränderungen auslösen, aber sie kann Demonstrationen begleiten, motivieren und Mut machen. Sie kann Dinge auf den Punkt bringen. (…) Man darf sich nie entmutigen lassen und muss immer dran bleiben.“ „Der Fall der Mauer war die schönste Party meines Lebens.“ „Spaß wollen wir alle haben. Ich möchte die Welt aber nicht so doof verlassen, wie ich sie vorgefunden habe.“ „Die Reise geht weiter. Ohne Karte. Dem Daumen im Wind hinterher. Auf der neunundvierzigspurigen Autobahn. Nächste Ausfahrt: Abenteuer.“ PERSÖNLICH hr1 hr1 begleitet sie mit einer einzigartigen musikmischung aus fünf Jahrzehnten mit fokus auf den 80er-Jahren und informationen mit gesprächswert. hr1-lounge, täglich 19 bis 24 uhr In dieser Sendung erwartet Sie Interessantes aus fünf Jahrzehnten Musikgeschichte. Montags stehen unter dem Titel „hr1-Lounge in Concert“ atemberaubende Live-Mitschnitte, von James Taylor über Marvin Gaye bis Queen und Genesis, auf dem Programm. hr1-live lounge Das ganz besondere Konzerterlebnis: hr1-Hörer gewinnen Karten für ein intimes Konzert international renommierter Künstler, solo oder mit seiner Band. An besonderen Orten in Hessen erlebten die hr1-Hörer hautnah bereits Künstler wie Joan Armatrading, Chris de Burgh, Christopher Cross, Peter Maffay, Foreigner oder eben Udo Lindenberg. hr1-reinke am samstag, samstags von 9 bis 12 uhr Die Moderatoren-Legende Werner Reinke präsentiert interessante Musik und spannende Hintergrundgeschichten über Songs und Künstler. musik-sendungen musik-veranstaltung IMPRESSUM UND DANKE SCHÖN hr1-Concert Guide Udo Lindenberg Konzeption und Produktion: Hessischer Rundfunk hr1 Fotos: Veranstalter/Jens Naumann Redaktion: Konnie Keller Gestaltung: Gisela Kunisch Danke an alle, die an der Entstehung dieses hr1-Concert Guide beteiligt waren, insbesondere an Arno Köster und Roland „Balou“ Temme. Kontakt und weitere Infos zu hr1: [email protected] www.hr1.de
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