Rente 60 auf dem Bau - Kasse braucht dringend mehr Geld, doch: Baumeister drucksen herum. Extra? Geschieht nicht bald was, gerät die Rentenkasse für die Frühpensionierung in die Unterdeckung. Kaputte Rücken, kaputte Gelenke: Die harte Arbeit der Bauleute fordert ihren Tribut. Seit 2003 können sie deshalb mit 60 in Frühpension. Mit Demos und Protestaktionen haben sie den vorzeitigen Altersrücktritt (FAR) erkämpft. Das Problem jetzt: die Rentenkasse benötigt mehr Geld. Denn in den nächsten zehn Jahren kommen geburtenstarke Jahrgänge ins Pensionsalter. In der Stiftung FAR, der Trägerin des Vorsorgewerks, ist das Problem erkannt. Ein Gutachten im Auftrag der Stiftung schlug bereits vor zwei Jahren eine Erhöhung der Beiträge vor. Ohne Massnahmen droht der Kasse bald eine Unterdeckung. Um das zu vermeiden, gibt's drei Möglichkeiten: die Beiträge erhöhen, das Rentenalter heraufsetzen oder die Leistungen kürzen (siehe unten). Für Unia-Bauchef Nico Lutz ein klarer Fall: „Mit einer moderaten Beitragserhöhung lösen wir das Problem“. Kein Geld Anders die Baumeister. Sie sperren sich gegen höhere Beiträge und verlangten Zusatzabklärungen. Sie liegen Work vor und laufen alle auf einen Rentenabbau hinaus. Der Baumeistersprecher Martin A. Senn beteuert zwar: „Wir stehen zur vorzeitigen Pensionierung.“ Mehr sagt er aber nicht. Petition Daher startet die Unia in den nächsten Tagen eine Kampagne auf den Baustellen. Sie will von den Bauleuten wissen, ob sie bereit seien, für eine sichere Rente mit 60, aber auch für einen besseren Gesamtarbeitsvertrag (LMV) zu kämpfen. Das eine gibt es nicht ohne das andere. Der LMV soll mehr Schutz gegen Schlechtwetter und wirksame Massnahmen gegen Lohndumping bringen. Parallel dazu sammeln die Unia und die Syna Unterschriften für eine Petition an die Baumeister: Sie sollen sich endlich wieder mit den Gewerkschaften an den Verhandlungstisch setzen. FAR: So läuft's Heute wird die Rente mit 60 auf dem Bau durch Lohnbeiträge von 5 Prozent finanziert. 4 Prozent zahlt der Arbeitgeber, ein Prozent die Arbeitenden. Um die Leistungen zu sichern, braucht es vorübergehend eine Erhöhung der Beiträge um 1,5 bis 2 Prozent. Nach rund zehn Jahren reichen wieder die aktuellen Beiträge. Dringend Der Deckungsgrad von FAR sinkt rasch, Er betrug Ende 2014 noch 113 Prozent, per Mitte Jahr noch 105 Prozent und wird spätestens 2016 unter 100 Prozent fallen. Darum ist für die Gewerkschaften klar: Die Rente mit 60 muss noch dieses Jahr gesichert werden. Ralph Hug. Work, 18.9.2015 Personen > Hug Ralph. Rentenalter. Baumeisterverband. Work, 18.9.2015
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